Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
 
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
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 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
+
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
  
3:
 
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
+
''Das Lied (172-173)''
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Zahllos im Naturgebiete
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
Nr. 9
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
 
Eures guten Vaters nach!
 
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
 
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
''Das Lied (227)''
Gottes Güte gab ihn euch;
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Dankbar euer Herz sich bilde:
+
Nr. 96
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
</poem>
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
===Neues Gesangbuch===
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
<poem>
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
Aus dem:
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Prüfend unser inn'res Streben,
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
 
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
I. Abtheilung (No. 1-21)
 +
Gott
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
Gebete
5 „Gebeten“:
+
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
2. Nach der Tafelloge
* Des guten Urquell, der die
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
11 Gesängen „Gott“:
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Der du mit Weisheit
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
 +
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Der alte Gott lebt noch!
auch in:
+
Wer wollte drum verzagen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
6.
Die das müde Auge näßt,
+
Z. B. in:
Wie des Abends Thau der West.
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
An der Hoffnung haltet fest!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
16.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Mit tausendfacher Schöne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
17.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
18.
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
19.
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
30.  
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
79.  
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
In dem Buche der Natur
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
1.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
3:
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Großer Meister und Erhalter
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
</poem>
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
5 „Gebeten“:
<poem>
+
O Quell des reinsten Lichts
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
Erhebung zu Gott
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
''und''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
11 Gesängen „Gott“:
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Ferner in:
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
2.
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an dem Glauben fest:
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Wachsend wir empor uns heben,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
An dem Glauben haltet fest!
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
 
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an Erinnrung fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Der Du ewig ohn' Ende
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Heben wir betend die Hände,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß Du uns nahe seist!
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Und Dein unendlicher Geist
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Die uns irdisch umschließt,
 
Wenn durch die Kraft des Gebets
 
Seele in Seele zerfließt,
 
Daß sie so Eins mit Dir.
 
Vater, drum flehen wir,
 
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 +
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
6.
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Von der Erd' das Haupt empor!
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Nur das Ewige soll gelten
+
Und sollt' er such straucheln überall,
in der Brüder ernstem Chor.
+
Er kann nach der göttlichen streben,
Doch so lang am ird'schen Werke
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Wir hienieden uns bemüh'n,
+
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Chor. Und was kein etc.
</poem>
 
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Wie auch der menschliche wanke,
<poem>
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
1. An Gott
+
Chor. Und ob Alles etc.
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
 +
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
3.
+
Br. v. Schiller
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Wartet unsrer süsse Ruh;
 
O für das auch, was wir litten,
 
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
</poem>
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Der ist der etc.
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 +
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 +
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
1.
+
Chor. Was ewig sein etc.
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
2.
+
Chor. Und an die etc.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
3. Gebet
+
Chor. Was frey sich etc.
Richter freygeschaffner Geister
+
</poem>
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
(7. An die Weisheit)
+
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
 +
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
II. Loblieder
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Zuerst in:
+
7. Wer stillt das Treiben der
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 52-53
+
10. O Quell des reinsten Lichts
Es handelt sich um eine leichte Abwandlung des Loblieds, Nr. 4, aus:
+
11. Gott! sey gelobt
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 10-11;
+
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
wobei die 2. und 5. Strophe weggelassen wurden
+
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
Auch in:
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 18-19,
 
mit der Angabe: Kramer
 
  
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Auf! singt ihm Jubellieder,
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Meer, Erd' und Luft! Wer ist, wie Er?
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Frohlockt dem Mächt'gen, Brüder!
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Der Herr ist groß! Sein Nam' ist groß!
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
Er ist unendlich, gränzenlos
+
9. Großer Meister, überschwenglich
In seinem ganzen Wesen.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Um seinen Thron her strömt ein Licht,
 
Das Ihn vor uns verhüllet:
 
Ihn fassen alle Himmel nicht,
 
Wie weit Er sie erfüllet;
 
Er bleibet ewig, wie er war,
 
Verborgen und auch offenbar
 
In seiner Werke Wundern.
 
  
Wo wären wir, wenn seine Kraft
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Uns nicht gebildet hätte?
 
Er kennt uns, kennet, was Er schaft,
 
Der Wesen ganze Kette;
 
Bei Ihm ist Weisheit und Verstand,
 
Und Kraft, und Stärke; Seine Hand
 
Umspannet Erd' und Himmel.
 
  
Wer schützt den Weltbau ohne dich,
+
2.
O Herr, vor seinem Falle?
 
Allgegenwärtig breitet sich Dein Fittig über Alle!
 
Du bist voll Freundlichkeit, voll Huld,
 
Barmherzig, gnädig, voll Geduld,
 
Ein Vater, ein Verschoner!
 
  
Du nur verdienest Lob und Dank,
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Du nur Gesang und Ehre.
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Kommt, werdet Gottes Lobgesang,
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Ihr alle seine Heere!
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
Wer ist ihm gleich? wer ist, wie Er,
 
So herrlich, so vollkommen?
 
  
 +
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 +
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 +
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
 +
Carl Strauß.
  
10.
+
3.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Der Du das All durchdringst,
 
+
Der Du Sonnensysteme
 
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
Füllet Er das ganze Land.
+
Wenn es so hoffet und fleht,
Alles, alles, was wir haben,
+
Wenn es so dankt und vertraut,
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
Wenn es so ganz sich verliert
 
+
In Dein allmächtiges Sein,
Chor.
+
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Ist es in Liebe Dein!
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Der Du ewig ohn' Ende
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Wie ohne Anfang bist,
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
Chor.
+
Und es schwindet die Form,
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Die uns irdisch umschließt,
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir.
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Br. Winkler
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
 
 
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Mejer
Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,
+
</poem>
 +
 
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
1.
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
An Gott
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
 
  
An Gott
+
3.
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
  
2.
+
4.
Zuerst in:
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
 
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
 
Lass ernst und gross die Majestät
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Und mit wahrer Herzens gluth
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
3.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Zuerst in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
Auch in:
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
 
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Steig in dieser Feierstunde
 
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Chor.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Am blauen Himmelszelt.
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
 +
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
 +
Chor.
 +
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
4.
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Auch in:
+
Vor andern groß gemacht,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
Der  du den ganzen Bau der Welt
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Hält eine große Loge heut,
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
In ihre Lieder ein!
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Chor.
In deine große Maurerkette,
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Wie dort, vom West belebt,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
</poem>
+
Sich senkt und wieder hebt.
  
 +
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9
+
So treu und nachbarlich;
<poem>
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Im Tod das Leben sich.
  
An Gott
+
Chor.
 +
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 +
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
</poem>
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
 +
I. Gebete
  
3.
+
1.
neu:
+
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
 
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
2.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
3.  
 +
Gebet
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
4.
+
4.  
Zuerst in:
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
5.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
(6. Um Weisheit)
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
(7. An die Weisheit)
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
  
5. Richter freygeschaffner Geister
+
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
8.
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt
 
  
  
7.
+
9.  
Auch in:
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
10.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
Nr. 87
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
 
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
 
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
 
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
 
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
<poem>
 
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
 
 +
An Gott
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
1.  
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
  
6.
+
2.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
Auch z. B. in:
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
mit den Angaben
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Herder
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;
+
[1804 zusätzlich:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
+
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
[1801: Chor.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
3.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
 
 
 
 
7. Richter freigeschaffner Geister
 
 
 
 
 
8.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Des Reichthums Ueberfluß!
+
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Lass die Herzen gut und bieder
So viel ich haben muß!
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
 +
 
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
  
9.
+
4.
Zuerst in:
+
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
Herr, vor dessen Angesichte
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Cherubinen zitternd stehn,
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
In deine große Maurerkette,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Rein und lauter, und entwich.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
 
Herr, der in dem Lichte thront;
 
Nur die Wahrheit laß mich finden,
 
Die in diesem Tempel wohnt.
 
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
11.
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Zuerst in:
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
unter dem Titel: Opferlied
+
Führt uns zum Bessern hin.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Die Flamme lodert, milder Schein
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Das Werk der Tempelhallen.
+
That nur, ist Meisterschaft.
Allmeister, walte gnädig hier,
+
Und laß der Brüder Opfer Dir,
+
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Du Höchster! wohlgefallen!]
+
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Und geistig sie erneu!
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
 +
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Die raget Himmelan.
 +
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
14.
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Zuerst in:
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
Auch in:
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
Der Maurer sucht sie auf.
7-8
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
 
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
</poem>
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
<poem>
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Im Kapitel Lobgesänge
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
An Gott
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
1.
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
 
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
 +
2.
 +
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
+
3.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
neu:
 +
 
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Denn seine Güte währet ewig.
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Du bist allmächtig, Herr!
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Du unsrer Väter Gott!
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 +
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
16.
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
Allmächtger, den im Sphärenklange
+
4.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
5.
Die edler Zweck vereint,
+
Richter freygeschaffner Geister
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
6.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Des  großen Baues großer Meister,
Es knüpfe feste Brudertreue
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Ihr Band ums Erdenrund!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
17.
 
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
An das Licht
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Vorsehung
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
[1775:
+
An die Wahrheit
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
11.
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
12.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Auch in.
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
 +
'''Ewige Wahrheit,'''
 +
Göttliche Klarheit
 +
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
 +
Chor.
 +
Schütz‘ und erhalte etc.
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
+
Feßle für immer
zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23
+
Trügenden Schimmer,
<poem>
+
Dünkel und Wahn!
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
Eintracht und Freude,
Lob- und Danklieder
+
Laß sie im Kleide
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
2.
+
Nebel zerstreue,
Zuerst in:
+
Kräfte verleihe,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Uns zu erspähn!
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Liebe laß walten,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
Splitter und Falten
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
Chor.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
Liebe laß walten, etc.
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
Höher und weiter,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Blicket zur Leiter
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
 +
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
Gesund und frohen Muthes
+
Riedel
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Ihr freudiges Gewimmel
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Denn seine Kinder sammeln,
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
</poem>
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
<poem>
 +
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 +
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 +
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
Feurig ertöne in heiligen Hallen,
+
6.
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
8.
 +
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
6.
 
neu:
 
  
Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
+
9.
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
XIX. (Schulz)
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
11.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Zuerst in:
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
 
+
Auch in:
7.
+
Auch in:
Dank, dem Geber Dank!
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
+
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
mit stark veränderter 1. Strophe
+
Du Höchster! wohlgefallen!
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
13.
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
neu:
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
  
14.
+
12.  
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
sehr stark abgewandelt:
 
  
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
13.
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
14.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
 
 
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
 
 
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
 
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
  
 
15.
 
15.
Zuerst in:
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Dem Erbauer aller Welt;
+
Denn seine Güte währet ewig.
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Du bist allmächtig, Herr!
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Du unsrer Väter Gott!
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Und den guten Maurern allen
+
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Zu der Arbeit Segen schickt.
+
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
16.
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Auch in:
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Guter Thaten uns zu freun,
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Dir huld'gen wir im Geist!
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
 +
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
Sich uns vor Augen stellt,
von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
<poem>
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
17.
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Zuerst in:
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
5.
+
Ebenfalls in:
neu:
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 +
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Die Morgenröthe glühet
 
Die Sonne ist erwacht,
 
Mit leisem Fittig fliehet
 
Der dunkle Flor der Nacht.
 
  
Der du mit Wohlgefallen
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Des Tages Licht gesandt,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Laß mich auch heute wallen
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
An deiner Vaterhand!
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
7.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
neu:
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
[1775:
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
</poem>
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
<poem>
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
+
Lob- und Danklieder
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
1.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
 
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
16.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
5.
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Auch in:
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
 +
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
  
18,
+
6.
Zuerst in:
+
neu:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Von eurer goldnen Pracht.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Anbetend blickt vom Staube,
+
 
Zu euch empor, der Glaube.
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
Die Macht und Huld des Herrn.
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
  
Vielleicht, daß Millionen
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Von Wesen unsrer Art,
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wird einst uns offenbart.
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
  
In
+
7.
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
+
Dank, dem Geber Dank!
der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
 +
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 +
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 +
 +
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
 +
 +
13.
 +
neu:
 +
 +
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 +
 +
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
15.
Comp. v. Schulz
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
</poem>
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
 
neu:
 
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
  
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Und neues Leben sproßt hervor;
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Verjüngt ist die Gestalt
+
<poem>
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
 +
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
  
17.
+
1.  
Zuerst von:
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Johann Baptist Rousseau,
+
2.
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
erschienen in:
+
3.
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
4.  
unter dem Titel
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
+
5.
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Zuerst in:
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Die Sonne ist erwacht,
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
Mit leisem Fittig fliehet
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
+
Der dunkle Flor der Nacht.
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
Der du mit Wohlgefallen
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Des Tages Licht gesandt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
Laß mich auch heute wallen
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
An deiner Vaterhand!
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
  
18.
+
7.
 +
neu:
  
Zuerst in:
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
unter dem Titel: Mahnung
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Mahnung
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Vergiß ihn nicht,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Vergiß ihn nicht.
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 +
 
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Vergiß dich nicht!
 
Hoch über jede Bürde
 
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
8.
Die liebend dich umfangen
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
9.
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
Vergiß sie nicht!
+
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
16.  
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
19.
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Früher z. B. in:
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Ergebung
 
  
Ich gebe mich in Gottes Willen,
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
 
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
18.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Zuerst in:
Und mache mich vor allen Dingen
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 +
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 +
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 +
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
20.
+
Vielleicht, daß Millionen
Zuerst in:
+
Von Wesen unsrer Art,
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Wird einst uns offenbart.
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Dann tönt aus Weltenheeren
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Die Harmonie der Sphären,
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
In seel'ger Wesen Dank:
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
In
Sie läßt in des Himmels Höhen
 
Sonnen auf- und untergehen,
 
Sie umfaßt den Erdenball!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
In der Welten Sphärenklänge
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
<poem>
Auch des Donners Wiederhall!
+
sind die Lieder erneut umgestellt
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
4 Öieder wurden nicht übernommen:
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
1.
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
 +
neu sind die Lieder 16-21
  
21.
 
neu:
 
  
Preis, dir, Unendlicher,
+
Die I. Abtheilung.
Der du in ewiger
+
Zum Lobe Gottes,
Klarheit die Welten regierest!
+
enthält nun 21 Lieder.
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Comp. v. Schulz
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Daß wir mit frohem Muth,
+
Ged. v. Schiller
Streben zum höchsten Gut,
+
Comp. v. B. A. Weber
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Auf zu den Sternen blickt;
+
Comp. v. Franz
Wen banger Kummer drückt,
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Ged. v. Matthisson
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Comp. v. Wessely
Doch trägt er frei sein Herz,
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Ged. nach Kramer
 
+
Comp. v. Vogler
Vater der Menschen schau',
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Gnädig auf unsern Bau,
+
Comp. v. F. H. Himmel
Den wir heut wieder beginnen!
+
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ewig steht ja dein Wort!
+
Ged. v. Herklots
Wahrheit und Licht ist dort!
+
Comp. v. Gossee
Irdische Güter zerrinnen.
+
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
</poem>
+
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
 +
16.
 +
neu:
 +
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 +
'''
 +
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
==4. Teil: Andere Logen==
+
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
Die
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
==Auswahl von Freimaurer-Liedern:==
+
Und neues Leben sproßt hervor;
mit Melodien. Stralsund 1818
+
Verjüngt ist die Gestalt
<poem>
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
17.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Dir, aller Welten Meister,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Ertöne Preisgesang!
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Du Vater aller Geister
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Vernimm der Maurer Dank!
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Der Menschheit uns zu weihen
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Erwecke stets die Brust!
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Und laß uns nicht erheben
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Send‘ einen Genius
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Der uns mit holdem Munde
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Entbeut den Friedensgruß,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
Comp.v. Gährich
mit der Angabe: Flemming:
 
  
Festlich duften uns Blumengehänge!
 
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
18.
Tön‘ durch die Hallen!
+
Zuerst in:
Zu dir, o Herr! empor
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Steig‘ unser Lallen!
+
unter dem Titel: Mahnung
Denn daß das Werk bestand,
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Danken wir Deiner Hand.
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
 
</poem>
+
'''Mahnung
 +
'''
 +
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
 +
Vergiß sie nicht,
 +
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
In
+
Vergiß es nicht!
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
<poem>
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Vergiß es nicht!
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Gebet.
 
  
Choralgesang.
+
19.
Allvater sende uns dein Licht
+
Früher z. B. in:
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
 
  
Chor.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Ergebung'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Was treue Eintracht hier begründet
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
1ter Chor.
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Der den rohen Stein,
+
Und mache mich vor allen Dingen
Dass wir uns erfreu'n,
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Liess zum Tempel werden,
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Und der aus der Geister Land
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
20.
 +
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
1te Stimme.
 
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Sonnen auf- und untergehen,
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Und ruft die Genien herbey,  
+
Gottes Lieb' ist überall!
Die in das Heiligthum uns führen
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Schlussgebeth.
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Drey Stimmen.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Beschirme stets durch Deine Macht
 
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
 
Danket dem Meister der Erden
 
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
21.
 +
neu:
  
 +
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 +
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Du, den das Weltall preist,
Beym Schluss der Loge
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
O Seligkeit!
+
Auf zu den Sternen blickt;
Der ganze Himmel schaut
+
Wen banger Kummer drückt,
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Wie einst am Thron
+
Doch trägt er frei sein Herz,
In deiner Herrlichkeit.
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Chor.
+
Vater der Menschen schau',
Lob, Ehr und Preis,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Dem Vater in der Zeit,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Wie einst am Thron
+
Ewig steht ja dein Wort!
In seiner Herrlichkeit.
+
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
 +
== 4. Teil: Andere Logen ==
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Die
1. Das Gebet
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 +
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
In Einem Glauben,
+
1.
Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Kann nur der Menschheit
+
2.
Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
mit der Angabe: Uvermann
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Ertöne Preisgesang!
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Du Vater aller Geister
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Vernimm der Maurer Dank!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Erwecke stets die Brust!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Ein immer warmes, reges Herz,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Stets segne unser Streben
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Und laß uns nicht erheben
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Führ uns an deiner Vaterhand
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Und in der letzen Stunde
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
  
 +
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
 +
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Auch in:
Die Gottesverehrung des Freimaurers
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
von Reinig [= Reuning]
+
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Bereits in:
 
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Daß ich begreife Dich?
+
 
 +
Töne denn, froher Chor!
 +
Tön‘ durch die Hallen!
 +
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Daß ich erblicke Dich,
 
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
''
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
 
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Seliger Meister!
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Vater, und preise Dich!
+
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
In dieser Stunde:
Gott, nur in Dir bin ich!
+
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
„Nähret auch ferner treu
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Heilige Triebe!
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Und eure Stärke sei
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Eintracht und Liebe!
In Dir und nur durch Dich.
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
</poem>
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
 
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 
Ewige Liebe, erwärme mich,
 
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
 
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
In
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
<poem>
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 +
'''Gebet.'''
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Choralgesang.
Güte und Weisheit Gottes
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
5815
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 +
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 +
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
+
Chor.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Preis dem allwaltenden,
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Leben gestaltenden
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Urquell des Lichts.
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Heil, seinem Strahle Heil!
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Rezitativ.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
 +
Noch wankend war der Säule Schaft,
 +
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 +
Und innre Bangigkeit verhüllte
 +
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 +
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
 +
Fünfstimmiger Gesang.
 +
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 +
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 +
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 +
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
1ter Chor.
Maurergebet in der freien Natur
+
Dank't dem Herrn der Erden,
5817
+
Der den rohen Stein,
 +
Dass wir uns erfreu'n,
 +
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
 +
 
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Du großes Wesen, Gott!
+
Allgemeiner Chorgesang.
Den Alles laut erhebet,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Was durch Dein Allmachtswort
+
Glänze dieses Heiligthum.
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Wechselgesang.
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
1te Stimme.
Vor Millionen Jahren,
+
So trete an der Weisheit Hand
Du warst, eh Etwas war,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Eh Deine Welten waren,
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Sie ist der Geister Zauberband.
Mit mildem Strahlenschein,
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und Du, o Ewger, hörst
+
Und unser Werk mit Palmen krönen.
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
2te Stimme.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Jahrtausende entfliehn
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und andere beginnen;
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Du bleibest, wie Du bist,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
O Gott von Ewigkeit!
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Vernimm den Preis, den Dir
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
3te Stimme.
Es flammen Sternenheere,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Es grünet Wald und Flur
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Allein zu Deiner Ehre!
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Erhebt und preiset Ihn,
+
Und ruft die Genien herbey,  
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Die in das Heiligthum uns führen
Euch einst ins Leben rief;
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Schlussgebeth.
All' jene Millionen,
 
Die hier noch sind und dort
 
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Drey Stimmen.
Du willst, und Weste wehen;
+
Beschirme stets durch Deine Macht
O, Deine weise Macht
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Du sprichst, und Tausende
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Beginnen ihren Lauf;
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Du sprichst, schon hören sie
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Allgemeiner Schlusschor.
In düstern Labyrinthen,
+
Danket dem Meister der Erden
So lehrest Du mich bald
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Allvater, blick' ich hin
+
Er diesen Tempel liess werden
Auf Deinen großen Plan,
+
Weihet zum Danke und Ruhm
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Dem Höchsten dies Heiligthum.
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
 
Bist mir ein guter Vater,
 
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
 
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 
Nicht immer Dein Gebot
 
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Mit Vaterhuld hienieden,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Du gabst mir wahre Ruh
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
'''O Seligkeit!'''
Der heilgen Tugend wanke,
+
Der ganze Himmel schaut
So halte mich zurück
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Vom Laster der Gedanke,
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Daß, was der Frevler auch
+
Wie einst am Thron
Zu bergen sich bemüht,
+
In deiner Herrlichkeit.
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Chor.
Durch dieses Erdenleben,
+
Lob, Ehr und Preis,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Dem Vater in der Zeit,
Der Tugend stets ergeben;
+
Wie einst am Thron
Dann blick' ich ohne Furcht
+
In seiner Herrlichkeit.
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 +
'''1. Das Gebet'''
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
:'''In Einem Glauben,'''
Gebet
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 +
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Deiner Verehrung bewahren.
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
und dadurch der sichtbare Tempelbau
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 +
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 +
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
 
 
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
  
Es folgen:
 
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 +
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 +
von Reinig [= Reuning]
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Bereits in:
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
2. Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Zuerst in:
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
+
Daß ich erblicke Dich,
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Daß ich auch finde Dich?
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Daß ich auch finde Dich,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Gott! und verehre Dich?
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
Eine stark abweichende Version bereits in:
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Der die schöne Welt gebaut,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Und mit heiligem Gefallen
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Gott, nur in Dir bin ich!
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Nur zu oft die Freude ab,
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
In Dir und nur durch Dich.
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Weisheit, erleuchte mich,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
Daß ich begreife Dich!
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Liebe, erwärme mich,
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Damit auch die Welt erfahre
+
Daß ich umfasse Dich!
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
 +
Wahrheit, durchglühe mich,
 +
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Hoffnung belebe mich,
sehr stark abgewandelt, wie in:
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
5.
 
Gesund und frohes Muthes
 
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
5815
 +
 
 +
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 +
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
 
  
9.
 
Zuerst in:
 
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
 
  
Urquell aller Formen, aller Kräfte,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
5817
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Den Alles laut erhebet,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Was durch Dein Allmachtswort
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Auf dieser Erde lebet;
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Und noch hienieden walle;
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
O, allvollkommner Gott,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
 +
Du bist und warst schon längst
 +
Vor Millionen Jahren,
 +
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
10. An die Sonne
+
Jahrhunderte vergehn
Zuerst in:
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Jahrtausende entfliehn
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Und andere beginnen;
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Du bleibest, wie Du bist,
desgleichen in:
+
O Gott von Ewigkeit!
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Vernimm den Preis, den Dir
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
+
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
+
Es drehen Welten sich,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Es flammen Sternenheere,
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Es grünet Wald und Flur
Erstaunen vor dir hin!
+
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Dir danken, daß sie sind,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
All' jene Millionen,
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Die hier noch sind und dort
Mit seiner Allmacht wacht.
+
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Die staunend deine Größe sieht,
+
Du willst, und Weste wehen;
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
O, Deine weise Macht
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Kann nie der Mensch erspähen.
 
+
Du sprichst, und Tausende
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Beginnen ihren Lauf;
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Du sprichst, schon hören sie
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Zu leben wieder auf!
Dem Armen Trost und Glück!
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
In düstern Labyrinthen,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
So lehrest Du mich bald
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Bist mir ein guter Vater,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Bist meine Zuflucht stets,
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Und stets mein weiser Rather;
</poem>
+
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
 +
Wie oft verzeihest Du,
 +
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 +
Nicht immer Dein Gebot
 +
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
 +
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
+
So oft ich auf der Bahn
===Lieder zum Gebrauch===
+
Der heilgen Tugend wanke,
der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8
+
So halte mich zurück
<poem>
+
Vom Laster der Gedanke,
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Daß, was der Frevler auch
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Zu bergen sich bemüht,
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
Daß dieß, Allwissender,
 
+
Dein forschend Auge sieht
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
   
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Gib mir ein reines Herz,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Entfernt von niedern Ränken,
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Und lehre Du mich stets,
 
+
So lang ich bin, bedenken,
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
1.
+
Ja, leite Du mich hin
Zuerst in;
+
Durch dieses Erdenleben,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Dem schwarzen Laster feind,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Der Tugend stets ergeben;
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Dann blick' ich ohne Furcht
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht versteh'n?
 
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 +
'''Gebet'''
  
2.
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
O, Du Heiliger,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Großer und mächtiger
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Herr und Schöpfer der Welten!
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Laß uns Dir nahen,
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Segen empfahen,
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
O allliebender
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Weiser und gütiger
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Herr und Schöpfer der Welten!
+
<poem>
Send' Deine Klarheit,
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
Führ' uns zur Wahrheit,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
6.
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Zuerst in:
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Es folgen:
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
  
7.
+
1.  
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Herr der Welten, mit Vertrauen
+
2.
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Großer Meister und Erhalter
Sende von des Himmels Auen
 
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
3.
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
unter dem Titel: Tischlied
Nicht allein in diesen Hallen,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
  
 +
4.
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
===Auswahl von Liedern===
+
5.
für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19
+
Gesund und frohes Muthes
<poem>
 
  
1. Kapitel
+
6.
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
7.  
Auch In.
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
8.
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
  
Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
+
9.
Mächtig ist dein Reich;
+
Zuerst in:
Laß die Baue unvergänglich
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Seyn, dir gleich!
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Einzig von dir ab,
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Maurern gab.
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Unsre Zuversicht;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Denn in deinem Lichte schauen
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Wir das Licht!
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
 
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
Dem Ew’gen unsre Lieder!
+
10.
Was auch das Herz bewegt,
+
An die Sonne
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
</poem>
Und starrer Frost gebeut,
 
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
 
Dann bricht so frisch hervor,
 
Mit jungen Unschuldsmienen,
 
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
  
4.
+
Über 30 Jahre später enthält in
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
 +
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
  
6. (Blumauer)
+
1.
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Zuerst in;
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Auch in:
+
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 +
 
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Für welches du erschaffen bist,
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
7.
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 +
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
 
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
 
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
 
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
2.
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
'''O, Du Heiliger,'''
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Großer und mächtiger
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
Laß uns Dir nahen,
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
 +
O allliebender
 +
Weiser und gütiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
6.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Zuerst in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Ewige Wahrheit,
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Göttliche Klarheit
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Segne den Bau!
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Schütz' und erhalte,
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Fördr' ihn und walte
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Chor.
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Schütz‘ und erhalte etc.
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Feßle für immer
 
Trügenden Schimmer,
 
Dünkel und Wahn!
 
Eintracht und Freude,
 
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
7.
Eintracht und Freude etc.
+
neu:
  
Nebel zerstreue,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Kräfte verleihe,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Uns zu erspähn!
+
Sende von des Himmels Auen
Liebe laß walten,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Splitter und Falten
+
Segne was wir hier vollbringen,
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Chor.
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Liebe laß walten, etc.
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Höher und weiter,
+
===Auswahl von Liedern===
Blicket zur Leiter
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Muthig hinauf!
+
<poem>
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
1. Kapitel
Fester zu wandeln, etc.  
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
1. (v. Nostiz u. J.)
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Auch in:
+
Mächtig ist dein Reich;
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Sind sie gewoben!
+
Hier und dort!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Einzig von dir ab,
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Himmlische Liebe!“
+
Maurern gab.
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Unsre Zuversicht;
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Denn in deinem Lichte schauen
Droben zum Frieden.
+
Wir das Licht!
  
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
  
 
+
3. (Fink)
13. (Gerhard)
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
Auch in:
+
Später in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
 
Ziehn Linien und Kreise
 
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Von Meisterhand behauen,
+
Was auch das Herz bewegt,
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Und fangen an zu bauen,
+
Dem, der die Welten trägt!
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
Und Sonnen sich verglühn;
Gott ist allein die Stärke.
+
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Und starrer Frost gebeut,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Läßt er die Erde decken
In bunter Farben Schimmer;
+
Mit einem weißen Kleid.
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
Und unter warmer Hülle,
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Und ist der Mai erschienen,
Den gütigen, den weisen,
+
Dann bricht so frisch hervor,
Den mächtigen und starken Gott,
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Mit frommen Herzen preisen!
+
Ein zahllos Lebenschor;
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
+
Das ruft in tausend Freuden
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
+
Uns tief zum Herzen ein:
Dem Herrn allein die Ehre!
+
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!
  
  
14.
+
4.  
 +
Richter freigeschaffner Geister
 +
 
 +
5.
 +
 
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
6. (Blumauer)
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
D es Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
+
Auch in:
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
 
Giebt sich der Pilger hin
 
Und harrt auf dessen Güte,
 
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Der süßen Hoffnung fand;
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Ihm wird die Seele helle,
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Und jeder Trost verwandt!
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Das ist des Pilgers Segen:
+
 
Ein Herz voll Zuversicht
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Auf allen seinen Wegen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Gestärkt von Gottes Licht.
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 +
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
 +
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
15. (Mahlmann)
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Zuerst:
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
unter dem Titel: Lied
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
  
Hoch empor am Himmelsbogen
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Welch ein heilig stilles Chor!
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Daß das Herz dir größer werde,
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Blicke von der kleinen Erde
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
+
 
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Deines armen Lebens denken,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Und was irdisch dich betrübt?
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Seiner Welten lichte Heere,
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Allem Daseyn, allem Leben
+
Und der schroffen Steine weniger;
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
  
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe]
 
  
Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
+
7.
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Langsam steigt der Mond empor,]
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Und es kommt der Sterne Chor
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Ruhig, feierlich gezogen.
+
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
8. Ewige Wahrheit
In des großen Domes Pracht
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Laßt auch uns die Hände falten!
 
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
 
Muth mich finden, wenn ich stumm
 
Stehe in dem Heiligthum,
 
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 
Vater, deinem Kinde an!
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
11. (Hohlfeldt)
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Auch in:
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sicher und beharrlich streben!
+
Sind sie gewoben!
Und wo Einer, fortgerafft
+
Von der Macht empörter Wogen,
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Hin zur Tiefe wird gezogen,
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Halte ihn mit deiner Kraft!
+
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Denn zum Leben hast ja du
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Alle liebend auserkohren.
+
Himmlische Liebe!“
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
 
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Deinen Odem ihn umwehn!
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
1824 und 1841 neue Strophe:
 
Großer Vater, laß die Kette,
 
Die wir schlingen, reißen nie!
 
Schütze, Heiliger, errette
 
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
13. (Gerhard)
 +
Zuerst in:
 +
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 +
[Wilhelm Gerhard, 1816]
  
17.
+
Auch in:
Zuerst:
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
Gott grenzenlos,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Undenkbar groß,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Schon sehn wir hier
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
So viel von ihr,
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
Durchflög ich gleich
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Ziehn Linien und Kreise
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Und halten uns für Weise;
Doch nicht den Ort,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
Was du erschufst,
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Was du jetzt ruft
+
Von Meisterhand behauen,
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Herr, du bist groß,
+
Und fangen an zu bauen,
Und grenzenlos
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
  
[1769 und 1804:
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Was du erschufst,
+
Und schmücken Saal und Zimmer
was du jetzt ruft
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
In bunter Farben Schimmer;
Doch wolltest du
+
Doch nur von oben strahlt das Licht,
noch mehr dazu
+
In welchem sich die Farbe bricht;
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
+
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
  
18.
+
14.
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
 +
Etwas anders bereits in:
 +
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 +
mit der Angabe: Overbeck
 +
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
+
1787 erschien in Leipzig
Als für den Staub;
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Nie Todes-Raub!
 
 
 
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 
Die Ewigkeit;
 
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Aus dunkler Nacht
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Geht auch die Sonne nieder,
In Gottes Pracht.
+
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
 +
 
 +
O selig, wer die Quelle
 +
Der süßen Hoffnung fand;
 +
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 
Der Halm der Flur
 
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 
Sind Stufen nur.
 
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
15. (Mahlmann)
19.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
später in:
+
bereits in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
unter dem Titel: Lied
1. Petrt 4, 10
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Sind die Sterne aufgezogen;
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Das dich kindlich Vater nennen
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Welch ein heilig stilles Chor!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 +
 
 +
Kannst du noch dein Auge senken,
 +
Deines armen Lebens denken,
 +
Und was irdisch dich betrübt?
 +
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Aus der Sterne Millionen,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
+
Hat er seinen Thron erbaut.
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
[1804:
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
andern Menschen wohlzuthun;
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Allem Daseyn, allem Leben
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
  
20.
+
 
 +
16.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
bereits in:
Sirach 11, 20-23.
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
später in:
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Langsam steigt die Nacht empor,
unter dem selben Titel
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 +
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
 +
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
 +
In des großen Domes Pracht
 +
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 +
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Ueberall vertrau dem Herrn;
+
Vater, laß in diesem Laute
Nie ist seine Gnade fern,
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
In der freudenreichen Zeit
+
Stehe in dem Heiligthum,
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Vater, deinem Kinde an!
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Gott hat seines auch gethan.
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Frage nicht, was besser sey;
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Gottes Leitung ist dabei.
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Reines Herz und froher Muth
+
Denn zum Leben hast ja du
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Alle liebend auserkohren.
</poem>
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
 +
[1826:
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
im Königreiche Hannover. 1835, 1-10
+
Großer Vater, laß die Kette,
<poem>
+
Die wir schlingen, reißen nie!
enthält im Kapitel
+
Schütze, Heiliger, errette
I. Andacht
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
4 Gebete und
 
4 „Preis und Dank“
 
  
1. Gebet
+
17.
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
4.
+
Was du erschufst,
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Was du jetzt ruft
siehe oben:
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Herr, du bist groß,
 
+
Und grenzenlos
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
[1769 und 1804:
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Was du erschufst,
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
was du jetzt ruft
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
  
  
2. Preis und Dank
+
18.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Auch in:
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
  
 +
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
===Neues Gesangbuch===
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20
+
Die Ewigkeit;
<poem>
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
Aus dem:
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Aus dunkler Nacht
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
1 und 2, 4, 7 und 12.
+
In Gottes Pracht.
  
 +
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gott
+
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Gebete
+
später in:
1. Vor der Tafelloge
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
2. Nach der Tafelloge
+
1. Petrt 4, 10
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Auch in:
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
 
neu:
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Der über Sternenhöhen
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Und auch hört unser Flehen;
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Wer wollte drum verzagen,
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Und nicht mit Muth und Kraft
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Des Lebens Bürde tragen.
+
Das dich kindlich Vater nennen
Wie lastend es auch drückt
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
Der Prüfung schweres Joch;
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Und ewig wird er leben,
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
Auch wieder Freude geben.
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
  
6.
+
20.
Zuerst in:
+
Zuerst:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
unter dem Titel:
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
Dich preis’t Allmächtiger
+
später in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem selben Titel
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Auch in:
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
 +
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
 +
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Im Berufe fromm und treu,
mit der Angabe: Herder
+
Frage nicht, was besser sey;
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Gieb du dem Berufe Werth,
mit der Angabe: Ridel
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Großer Meister, überschwänglich
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
12. Psalm
+
Blick auf Gott und handle recht,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
===Liederbuch des Logenbundes===
mit der Angabe: Gerhard
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
14. (Forschen nach Gott)
+
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
1. Gebet
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
Ich suche dich, o Unerforschlicher!
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
4.
Woher dann Sternenheere?
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Es sind die Werke deiner Hand!
+
mit variierenden Eingangszeilen
Allschaffender, du bist kein Traum!
+
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
15.
 
Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173)
 
  
siehe:
+
2. Preis und Dank
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
 
  
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Feiert Ruhe ringsumher.
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
 
Ueber Bös ' und Gute scheint!
 
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
 
 
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
 
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
 
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
 
 
Chor.
 
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
 
 
 
 
16.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
 
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
 
siehe:
 
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
 
 
 
 
Mit tausendfacher Schöne
 
Begrüßt der Lenz die Flur.
 
O, hört die frohen Töne
 
Der jubelnden Natur!
 
Das Leben in den Teichen,
 
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
 
 
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
 
 
Das bunte Grün der Felder,
 
Die blumenreiche Au,
 
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
 
 
Chor.
 
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
 
 
Du gold'ner Strahl der Sonne,
 
Du Glanz der Vollmondsnacht!
 
Was gleicht der stillen Wonne,
 
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
 
 
Chor.
 
Der Tugend hohe Freuden
 
Sind eurem Segen gleich.
 
 
 
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
 
 
Chor.
 
Die Hoffnung ihrer Dauer
 
In einer bessern Welt.
 
 
 
 
 
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
 
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
 
 
 
 
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30. Die Flamme lodert, milder Schein
 
79. In dem Buche der Natur
 
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
 
Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7
 
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 3.692: Zeile 3.497:
 
neu:
 
neu:
  
Meister, der das Weltall schuf,
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 
Dessen Größe uns die Sterne
 
Dessen Größe uns die Sterne
 
Laut verkünden aus der Ferne,
 
Laut verkünden aus der Ferne,
Zeile 3.707: Zeile 3.512:
 
neu:
 
neu:
  
Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
 
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Zeile 3.726: Zeile 3.531:
 
II. Schluß der Arbeitsloge
 
II. Schluß der Arbeitsloge
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
3.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
 
4.
 
4.
 
neu:
 
neu:
  
Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Zeile 3.789: Zeile 3.595:
 
Geitel
 
Geitel
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
5.  
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Zeile 3.796: Zeile 3.603:
 
III. Eröffnung der Tafelloge
 
III. Eröffnung der Tafelloge
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
7.  
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
  
 
IV. Schluß der Tafelloge
 
IV. Schluß der Tafelloge
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
8.  
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
39.  
53. Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
  
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15
+
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
<poem>
 
<poem>
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
Zeile 3.826: Zeile 3.657:
  
 
Kapitel:
 
Kapitel:
Z. V. D .H. B. A. W.
+
Z. V. D. H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
  
  
1. Gebet
+
'''1. Gebet'''
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
  
Vater, wir rufen dich,
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
 
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Zeile 3.852: Zeile 3.683:
  
  
2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
  
Zeile 3.858: Zeile 3.689:
  
  
erst nach 1853:
+
''erst nach 1853:''
Kerzenlied
+
'''Kerzenlied'''
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
 
M. v. St.:
 
M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
  
 
Chor:
 
Chor:
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3. Gebet
+
'''3. Gebet'''
 
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 
Richter freigeschaffner Geister,
 
Richter freigeschaffner Geister,
  
4. Gebet
+
'''4. Gebet'''
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
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Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
5. Gebet
+
'''5. Gebet'''
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
Zeile 3.918: Zeile 3.749:
 
unter dem Titel: Maurergebet
 
unter dem Titel: Maurergebet
  
Meister, Unendlicher!
+
'''Meister, Unendlicher!'''
 
Meister Allgütiger!
 
Meister Allgütiger!
 
Lenke zu dir unsere Schritte!
 
Lenke zu dir unsere Schritte!
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6. Schlußgebet (in der Kette)
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
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7. Gebet
+
'''7. Gebet'''
 
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 
Text: Ridel [1909: Riedel]
 
Text: Ridel [1909: Riedel]
Zeile 3.954: Zeile 3.785:
  
  
8. Bei Eröffnung der Loge.
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
Zeile 3.961: Zeile 3.792:
  
  
9. Gebet
+
'''9. Gebet'''
 
(nach voriger Melodie)
 
(nach voriger Melodie)
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
  
10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
 
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
 
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
  
11. Bei Eröffnung der Loge
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Br. Bechstein [1836]
 
Br. Bechstein [1836]
  
Heil dem Osten, wo es taget,
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
 
wo die erste Flamme glüht;
 
wo die erste Flamme glüht;
 
wo der Morgenstern im Aether,
 
wo der Morgenstern im Aether,
Zeile 3.996: Zeile 3.827:
  
  
12. Loblied
+
'''12. Loblied'''
 
Mel von Carl Gläser.
 
Mel von Carl Gläser.
  
Zeile 4.004: Zeile 3.835:
  
  
Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
 
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
Zeile 4.025: Zeile 3.856:
  
  
Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 
+
''
1909: Lobgesang
+
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 4.041: Zeile 3.874:
  
 
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
  
Lobe den Herren, o meine Seele!
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
Zeile 4.061: Zeile 3.894:
  
  
13. Bei Eröffnung der Loge.
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
  
O Allmächtiger!
+
'''O Allmächtiger!'''
 
O Allgütiger!
 
O Allgütiger!
 
reinste Quelle des Lichtes!
 
reinste Quelle des Lichtes!
Zeile 4.084: Zeile 3.917:
  
  
14. Danklied
+
'''14. Danklied'''
 
Nach Herm. Gottfr. Demme
 
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert
+
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
  
Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Zeile 4.119: Zeile 3.952:
  
  
erst nach 1853:
+
''erst nach 1853:''
1909: Meisterloge
+
'''1909: Meisterloge'''
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
Vierstimmig von L. Erk.
Zeile 4.128: Zeile 3.961:
  
  
15. Zum Lobe Gottes.
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Zeile 4.135: Zeile 3.968:
  
  
16. Lobgesang
+
'''16. Lobgesang'''
 
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 
Fulda
 
Fulda
Zeile 4.145: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
Lobt den Herrn! der Welten Meister
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
  
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
Zeile 4.161: Zeile 3.999:
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
Zeile 4.166: Zeile 4.006:
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
  
17. Danklied
+
'''17. Danklied'''
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
Zeile 4.180: Zeile 4.025:
 
siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
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Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
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Danket dem Herrn!
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Wir danken dem Herrn,
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
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1909: Bei Eröffnung der Loge
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Dass sich voll Herzlichkeit
 
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Wer auf dem Erdenrund'
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
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Dem bringt jetzt Herz und Mund
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Brudergruss dar.
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Ehre dem Heimathsland,
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Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
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Die Bind' ihm fiel!
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Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
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Als unsers Festes Zier
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Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
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Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
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Segnend, verklärt und mild
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Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
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Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
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Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
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Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
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Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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===Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952===
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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I. Dem Allmächtigen
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''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
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Großer Gott, wir loben dich
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
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Nun danket alle Gott
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Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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Vater, freigeschaff’ner Geister
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
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es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
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Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
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(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
  
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
  
mit vier klassischen Kirchenliedern:
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
Es folgen:
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
und zwei neue Lieder:
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
==Siehe auch==
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*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller