Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
 
=== Oden und Lieder, 1772 ===
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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==2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten==
 
==2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten==
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
 
 
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
  
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
Vor der Tafelloge:
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Dieser Adel führt zum Ziele
+
Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Und geleiten uns zum Ziele]
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
3.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (172-173)''
Eures guten Vaters nach!
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 9
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
''Das Lied (227)''
Nicht der Erde Schätze gab!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Segen strömt schon auf den Willen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
Nr. 96
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
</poem>
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
===Neues Gesangbuch===
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Prüfend unser inn'res Streben,
+
<poem>
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Aus dem:
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Er erbarmet Sich des Armen
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
5 „Gebeten“:
+
Gott
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Gebete
11 Gesängen „Gott“:
+
1. Vor der Tafelloge
Der du mit Weisheit
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
2. Nach der Tafelloge
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
 +
5.
 +
neu:
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
auch in:
+
Der über Sternenhöhen
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Wer wollte drum verzagen,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Der alte Gott lebt noch!
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Und ewig wird er leben,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Auch wieder Freude geben.
Die das müde Auge näßt,
+
Drum sehn wir himmelwärts,
Wie des Abends Thau der West.
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
An der Hoffnung haltet fest!
+
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Kluge
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
6.
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
Z. B. in:
Wachsend wir empor uns heben,
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Glauben ist's der ahnen läßt
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Was ihr nicht begreift noch meßt!
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An dem Glauben haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Weiht getrennter Tage Rest
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 +
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 +
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Dein Tempel, die Natur,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
Wie deiner Milde voll!
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
Des Lenzes Blumenkleid,
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
Des Sommers Aehrenmeer,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
Des Herbstes Traubenhügel,
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
Matthison [!]
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
 
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Wie auch der menschliche wanke,
+
mit der Angabe: Herder
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Lebendig der höchste Gedanke,
+
mit der Angabe: Ridel
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
12. Psalm
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Br. v. Schiller
+
14. (Forschen nach Gott)
  
 +
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Der du im Dunkel wohnest,
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
Und über Geisterwelten thronest.
 
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Woher dann Sternenheere?
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
15.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
(die völlig andere Version von 1801)
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
16.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Mit tausendfacher Schöne
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
 
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
17.
</poem>
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 +
30.
 +
Die Flamme lodert, milder Schein
 +
79.
 +
In dem Buche der Natur
 +
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
<poem>
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
eröffnen mit drei Gebeten:
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
1.  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
 
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
7. Wer stillt das Treiben der
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
 
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
5 „Gebeten“:
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
O Quell des reinsten Lichts
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
9. Großer Meister, überschwenglich
+
* 1817: Vater der Geister!
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
47. Großer Meister, dessen Allmacht
+
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
 +
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
2.
 
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
auch in:
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Ferner in:
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
3.
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Haltet an dem Glauben fest:
Der Du das All durchdringst,
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Der Du Sonnensysteme
+
Wachsend wir empor uns heben,
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Hebt sich das Herz zum Gebet!
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
Wenn es so dankt und vertraut,
+
An dem Glauben haltet fest!
Wenn es so ganz sich verliert
+
 
In Dein allmächtiges Sein,
+
Haltet an Erinnrung fest!
Hat es Dich, Vater! geschaut,
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Ist es in Liebe Dein!
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Die uns irdisch umschließt,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Seele in Seele zerfließt,
+
''
Daß sie so Eins mit Dir.
+
Auch in:
Vater, drum flehen wir,
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
 
  
6.
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Zuerst in:
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
</poem>
+
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
An Gott
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
2.  
+
Chor. Und was kein etc.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
 +
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
3.
+
Chor. Und ob Alles etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Br. v. Schiller
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
 
Wartet unsrer süsse Ruh;
 
O für das auch, was wir litten,
 
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
eröffnen mit
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
<poem>
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
I. Gebete
+
Chor. Wohl dem, der etc.
  
1.
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Das Vater Unser
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Um Erden wandeln Monde,
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
 +
Chor. Der ist der etc.
  
2.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
3.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Gebet
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Richter freygeschaffner Geister
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
4.  
+
Chor. Und an die etc.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Gebet um maurerische Tugenden
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
(6. Um Weisheit)
+
Chor. Was frey sich etc.
(7. An die Weisheit)
+
</poem>
  
  
II. Loblieder
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
<poem>
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Erhebung zu Gott
  
 +
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
9.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
10.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
 
 
Auch in:
 
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
 
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
2.
Giebt uns Segen und Gedeihn;
 
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Deines guten Vaters nie!
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Seine Wunder spät und früh!
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Chor.
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Deines guten Vaters nie!
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
</poem>
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Carl Strauß.
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
3.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 +
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,  
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
An Gott
+
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
1.  
+
Br. Winkler
Herr! erfülle uns mit Weisheit
 
  
 
+
6.
2.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Nur das Ewige soll gelten
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
[1804 zusätzlich:
+
Mejer
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
</poem>
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Lass ernst und gross die Majestät
+
<poem>
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
1.
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
An Gott
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
 
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
  
 
3.
 
3.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
 +
 
  
Auch in:
+
4.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Aller Elementen Meister,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Ueberm Sternenzelte thront
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
+
Ewig war, und ewig ist.
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
4.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Auch in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
mit der Angabe: Colberg
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Der Brüder fromme Schaar;
<poem>
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Geschmückt ist der Altar:
  
An Gott
+
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
1.  
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
 +
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
In ihre Lieder ein!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Wie dort, vom West belebt,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Aufs Ziel der Reise hin.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
4.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Zuerst in:
+
So treu und nachbarlich;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 +
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
</poem>
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
5.  
+
I. Gebete
Richter freygeschaffner Geister
 
  
6.  
+
1.
Des  großen Baues großer Meister,
+
Das Vater Unser
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Um Erden wandeln Monde,
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
  
7.
+
2.
Auch in:
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
3.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Gebet
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Richter freygeschaffner Geister
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
4.
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
5.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Gebet um maurerische Tugenden
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
(6. Um Weisheit)
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
(7. An die Weisheit)
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
 +
 +
8.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 +
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
 
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
9.
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
<poem>
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.
+
10.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.  
 
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
  
6.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
mit den Angaben
+
<poem>
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
 
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
An Gott
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
 
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
1.  
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
 
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 
+
2.
7.
 
Richter freigeschaffner Geister
 
 
 
 
 
8.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
 +
Im Unermesslichen Dich nennet,
 +
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 +
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
[1804 zusätzlich:
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
So weit die Sonne geht.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
So viel ich haben muß!
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
  
9.
+
3.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Auch in:
Cherubinen zitternd stehn,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Den in seinem höchsten Lichte
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Rein und lauter, und entwich.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Herr, der in dem Lichte thront;
+
 
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Lass die Herzen gut und bieder
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
 +
 
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
10.
 
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
 
 
11.
 
Zuerst in:
 
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
 +
4.
 
Auch in:
 
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
In deine große Maurerkette,
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
  
12.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
 +
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
14.
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zuerst in:
+
Zu uns nach Westen drang,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Auch in:
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,  
+
Bei solchem Meister glück'ts!
7-8
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
That nur, ist Meisterschaft.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
+
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und geistig sie erneu!
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Die raget Himmelan.
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Lasst uns erleuchten sie!
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Dem fehlt es sicher nie.
  
 +
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
 +
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
15.
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Der Maurer sucht sie auf.
unter dem Titel:
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
</poem>
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
=== Gesänge für Freymaurer ===
 +
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
 +
<poem>
 +
Im Kapitel Lobgesänge
  
16.
+
An Gott
Auch in:
+
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
1.  
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
2.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
3.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
neu:
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Sich uns vor Augen stellt,
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
 +
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 +
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
17.
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Zuerst in:
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
+
 
11 Strophen;
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
+
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
+
4.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Ebenfalls in:
+
5.  
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Richter freygeschaffner Geister
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
6.
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Des  großen Baues großer Meister,
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
An das Licht
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Vorsehung
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
9. Es waltet, ja es waltet
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
+
An die Natur
</poem>
+
10. Suchen will ich dich Natur!
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
An die Wahrheit
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
11.
<poem>
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
 
 
1.
 
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
12.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Genießen wir des Gutes,
+
Göttliche Klarheit
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Segne den Bau!
Genießen wir das Gute,]
+
Schütz' und erhalte,
Das uns der große Vater schenkt.
+
Fördr' ihn und walte
O preis't ihn, Brüder, preiset
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
Den Vater, der uns speiset,
+
 
Und mit des Weines Freude tränkt
+
Chor.
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
  
Er ruft herab: Es werde,
+
Feßle für immer
Und Segen schwellt die Erde,
+
Trügenden Schimmer,
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
Dünkel und Wahn!
Es lebt und webt in Triften,
+
Eintracht und Freude,
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
+
Laß sie im Kleide
Und Milch und Wein und Honig fließt.
+
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
Chor.
Und alle Völker sammeln:
+
Eintracht und Freude etc.
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
Nebel zerstreue,
Ihr freudiges Gewimmel
+
Kräfte verleihe,
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
Uns zu erspähn!
Denn seine Kinder sammeln,
+
Liebe laß walten,
Und ihr vereintes Stammeln
+
Splitter und Falten
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
Lobsinget seinen Namen,
+
Chor.
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Liebe laß walten, etc.
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
Höher und weiter,
Reicht eure Hand den Armen,
+
Blicket zur Leiter
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
Muthig hinauf!
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
+
Fester zu wandeln,
Sind alle Gottes Kinder,
+
Sich'rer zu handeln,
Und sollen uns wie Brüder freun!
+
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
 +
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
3.
+
Riedel
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
 +
 
 +
 
 +
</poem>
 +
 
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
 +
 
 +
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
 +
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
 +
<poem>
 +
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
I. An Gott
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
2.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
3.
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
 
6.
 
6.
neu:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
8.
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
9.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
XIX. (Schulz)
  
  
7.
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Dank, dem Geber Dank!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
  
8.  
+
11.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
9.  
+
Auch in:
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
''mit stark veränderter 1. Strophe''
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
 +
 
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
12.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
13.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
 
14.
 
14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
''sehr stark abgewandelt:''
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
 
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
 
 
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
 
 
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
 
 
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
 
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
  
 
15.
 
15.
Zuerst in:
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
 
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
 
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
 
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
16.
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Auch in:
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Sich uns vor Augen stellt,
<poem>
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.  
+
17.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Zuerst in:
2.  
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
3.
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
11 Strophen;
4.  
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
5.
+
Ebenfalls in:
neu:
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 +
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
 
Die Sonne ist erwacht,
 
Mit leisem Fittig fliehet
 
Der dunkle Flor der Nacht.
 
  
Der du mit Wohlgefallen
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Des Tages Licht gesandt,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Laß mich auch heute wallen
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
An deiner Vaterhand!
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
6.  
+
[1775:
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
7.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
neu:
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
[1775:
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
</poem>
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
<poem>
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
+
Lob- und Danklieder
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
1.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 
+
2.
8.  
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
9.
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
  
16.  
+
3.  
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
4.  
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
mit der Angabe: Klipfel
+
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
5.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Auch in:
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 +
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
18.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
6.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
neu:
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Von Wesen unsrer Art,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Wird einst uns offenbart.
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
In
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1.  
+
8.  
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
  
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
Die I. Abtheilung.
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Zum Lobe Gottes,
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
enthält nun 21 Lieder.
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Comp. v. Schulz
 
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
13.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Da bebet Alles und erstarrt.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Du nimmst den Odem weg,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
In Staub zerfallen sie.
+
 
 +
 
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
 +
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
17.
+
</poem>
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
<poem>
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
I. Abtheilung.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Zum Lobe Gottes
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
2.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
 
+
5.
18.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
 
'''
 
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Hoch über jede Bürde
+
Die Sonne ist erwacht,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Mit leisem Fittig fliehet
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Der dunkle Flor der Nacht.
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
Der du mit Wohlgefallen
Die liebend dich umfangen
+
Des Tages Licht gesandt,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Laß mich auch heute wallen
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
An deiner Vaterhand!
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
7.
 +
neu:
  
'''Ergebung'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 +
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 +
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 +
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Doch macht er Alles wieder gut,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Wenn man nur seinen Willen thut.
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Und mache mich vor allen Dingen
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
 
  
 
+
8.  
20.
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Zuerst in:
+
9.  
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
10.
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
11.  
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.  
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.  
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
16.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Sonnen auf- und untergehen,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
In der Welten Sphärenklänge
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Auch des Donners Wiederhall!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!  
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
 
  
 +
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
21.
 
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
18.
Der du in ewiger
+
Zuerst in:
Klarheit die Welten regierest!
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Streben zum höchsten Gut,
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Wen banger Kummer drückt,
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Anbetend blickt vom Staube,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vater der Menschen schau',
+
Vielleicht, daß Millionen
Gnädig auf unsern Bau,
+
Von Wesen unsrer Art,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Ewig steht ja dein Wort!
+
Wird einst uns offenbart.
Wahrheit und Licht ist dort!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
Irdische Güter zerrinnen.
+
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
</poem>
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
 
  
Die
+
In
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
+
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
<poem>
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
 
1.  
 
1.  
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
2.  
+
12.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
neu sind die Lieder 16-21
mit der Angabe: Uvermann
 
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 
Ertöne Preisgesang!
 
Du Vater aller Geister
 
Vernimm der Maurer Dank!
 
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Die I. Abtheilung.
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Zum Lobe Gottes,
Der Menschheit uns zu weihen
+
enthält nun 21 Lieder.
Erwecke stets die Brust!
 
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Comp. v. Schulz
Und laß uns nicht erheben
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Ged. v. Schiller
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Comp. v. B. A. Weber
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Und in der letzen Stunde
+
Comp. v. Franz
Send‘ einen Genius
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Der uns mit holdem Munde
+
Ged. v. Matthisson
Entbeut den Friedensgruß,
+
Comp. v. Wessely
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
+
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
16.
mit der Angabe: Flemming:
+
neu:
 
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Zu dir, o Herr! empor
+
Du nimmst den Odem weg,
Steig‘ unser Lallen!
+
In Staub zerfallen sie.
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
  
In
+
17.
 +
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
<poem>
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
'''Gebet.'''
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Choralgesang.
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
 
  
Chor.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Preis dem allwaltenden,
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Leben gestaltenden
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Urquell des Lichts.
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Comp.v. Gährich
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
 
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
18.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Zuerst in:
Der den rohen Stein,
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Dass wir uns erfreu'n,
+
unter dem Titel: Mahnung
Liess zum Tempel werden,
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Und der aus der Geister Land
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
'''Mahnung
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
'''
Gab der Weisheit Muth,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Und das höchste Gut,
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Schönheit unserm Werke;
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Glänze dieses Heiligthum
+
Vergiß ihn nicht.
 +
 
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Vergiß sie nicht,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Die liebend dich umfangen
Glänze dieses Heiligthum.
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
Wechselgesang.
+
Vergiß es nicht!
 +
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
1te Stimme.
+
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
19.
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Früher z. B. in:
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
  
Drey Stimmen.
+
'''Ergebung'''
Beschirme stets durch Deine Macht
 
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Danket dem Meister der Erden
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Er diesen Tempel liess werden
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
'''Beym Schluss der Loge'''
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
 
 
'''O Seligkeit!'''
 
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
 
 
Chor.
 
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
20.
'''1. Das Gebet'''
+
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
:'''In Einem Glauben,'''
 
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Sonnen auf- und untergehen,
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Gottes Lieb' ist überall!
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Gottes Lieb' ist überall!
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
In der Welten Sphärenklänge
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Auch des Donners Wiederhall!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Und des Donners Wiederhall,]
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Comp, v. Lindpaintner.
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
 +
21.
 +
neu:
  
 +
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 +
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Du, den das Weltall preist,
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
von Reinig [= Reuning]
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Bereits in:
+
Auf zu den Sternen blickt;
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Wen banger Kummer drückt,
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
Vater der Menschen schau',
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Ewig steht ja dein Wort!
Daß ich begreife Dich?
+
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Daß ich erblicke Dich,
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Die
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
<poem>
Gott! und verehre Dich?
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
1.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
2.
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
mit der Angabe: Uvermann
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Ertöne Preisgesang!
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Du Vater aller Geister
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Vernimm der Maurer Dank!
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Erwecke stets die Brust!
In Dir und nur durch Dich.
+
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Stets segne unser Streben
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Und laß uns nicht erheben
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Daß ich begreife Dich!
+
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Liebe, erwärme mich,
+
Und in der letzen Stunde
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Send‘ einen Genius
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Der uns mit holdem Munde
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Daß ich umfasse Dich!
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Liebend umfasse Dich,
 
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Auch in:
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
mit der Angabe: Eck,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
1857 und 1869, 191-192,
Gott, und Natur auch Dich!
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
5815
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 +
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 +
 
 +
Töne denn, froher Chor!
 +
Tön‘ durch die Hallen!
 +
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
''
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
  
 +
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
 +
(Seht! wie voll Huld der Blick)
 +
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
5817
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
„Nähret auch ferner treu
Den Alles laut erhebet,
+
Heilige Triebe!
Was durch Dein Allmachtswort
+
Und eure Stärke sei
Auf dieser Erde lebet;
+
Eintracht und Liebe!
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
+
Tod euch von hinnen drängt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
</poem>
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
 
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
In
Es flammen Sternenheere,
 
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
All' jene Millionen,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Die hier noch sind und dort
+
<poem>
In jenen Höhen wohnen;
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Du willst, und Weste wehen;
+
'''Gebet.'''
O, Deine weise Macht
 
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Choralgesang.
In düstern Labyrinthen,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
So lehrest Du mich bald
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Allvater, blick' ich hin
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Auf Deinen großen Plan,
+
Dass, wie vor deinem Angesicht,
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Du Gott der Weisheit, an!
+
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Chor.
Bist mir ein guter Vater,
+
Preis dem allwaltenden,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Leben gestaltenden
Und stets mein weiser Rather;
+
Urquell des Lichts.
Mich führet Deine Hand
+
Heil, seinem Strahle Heil!
So väterlich allhier,
+
Dem hell entzündeten
Vernimm aus meinem Mund
+
Froh uns verkündeten,
Den lauten Dank dafür!
+
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Rezitativ.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Nicht immer Dein Gebot
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Du leitest mich im Glück,
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Wie danket Dir genug
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Du gabst mir wahre Ruh
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Und wahren Seelenfrieden.
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
O, wende nie von mir
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Dein wachend Antlitz ab,
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Fünfstimmiger Gesang.
Der heilgen Tugend wanke,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
So halte mich zurück
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Vom Laster der Gedanke,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Daß, was der Frevler auch
+
Was treue Eintracht hier begründet
Zu bergen sich bemüht,
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Daß dieß, Allwissender,
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Dein forschend Auge sieht
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
1ter Chor.
Durch dieses Erdenleben,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Der den rohen Stein,
Der Tugend stets ergeben;
+
Dass wir uns erfreu'n,
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Liess zum Tempel werden,
Dem Tod ins Angesicht,
+
Und der aus der Geister Land
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
 +
Allgemeiner Chorgesang.
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 +
Glänze dieses Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Wechselgesang.
'''Gebet'''
 
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
1te Stimme.
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
So trete an der Weisheit Hand
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Deiner Verehrung bewahren.
+
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
2te Stimme.
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Sie wirket in des Maurers Brust
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
3te Stimme.
 +
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 +
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 +
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 +
Und ruft die Genien herbey,
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
 +
Schlussgebeth.
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Drey Stimmen.
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Beschirme stets durch Deine Macht
<poem>
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Allgemeiner Schlusschor.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Danket dem Meister der Erden
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
  
Es folgen:
 
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
 
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 +
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
1.
+
'''O Seligkeit!'''
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Der ganze Himmel schaut
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
2.  
+
Chor.
Großer Meister und Erhalter
+
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
3.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
 
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Der diese schöne Welt gebaut,
+
'''1. Das Gebet'''
Und jetzt mit heiligem Gefallen
 
Herab auf unsre Arbeit schaut.
 
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
:'''In Einem Glauben,'''
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
:Kann nur der Menschheit
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch ehret er, was Gott gegeben,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Durch dankbar mäßigen Genuß!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 +
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Der die schöne Welt gebaut,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Und mit heiligem Gefallen
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Nicht verzagt im Unglück sein,
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Und im Glücke nicht vermessen.
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Nur zu oft die Freude ab,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Was ins bessre Leben reicht,
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Ieder Bruder unsrer Kette.
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
 
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
 
Geht ihr in der Tugend Gleise,
 
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 +
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 +
von Reinig [= Reuning]
  
4.  
+
Bereits in:
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
5.
 
Gesund und frohes Muthes
 
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
 
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
7.
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 +
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
8.
+
Daß ich erblicke Dich,
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
9.
+
Daß ich auch finde Dich,
Zuerst in:
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Gott! und verehre Dich?
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Vater, und preise Dich!
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Gott, nur in Dir bin ich!
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
 +
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
10.
+
Weisheit, erleuchte mich,
An die Sonne
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Zuerst in:
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Daß ich begreife Dich!
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Liebe, erwärme mich,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Erstaunen vor dir hin!
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!  
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Liebend umfasse Dich,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Die staunend deine Größe sieht,
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Hoffnung belebe mich,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Dem Armen Trost und Glück!
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
 
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
 
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
 
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
5815
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
 +
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 +
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
 
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
5817
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 +
Den Alles laut erhebet,
 +
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
1.
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Zuerst in;
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Durch dessen Ruf ich ward,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Und noch hienieden walle;
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
O, allvollkommner Gott,
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Du bist und warst schon längst
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Vor Millionen Jahren,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Du warst, eh Etwas war,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Eh Deine Welten waren,
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
Mit mildem Strahlenschein,
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Und Du, o Ewger, hörst
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Jahrhunderte vergehn
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Jahrtausende entfliehn
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Und andere beginnen;
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Du bleibest, wie Du bist,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
O Gott von Ewigkeit!
Gott soll ich über Alles lieben
+
Vernimm den Preis, den Dir
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
 +
Es drehen Welten sich,
 +
Es flammen Sternenheere,
 +
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
Dir danken, daß sie sind,
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Du willst, und Weste wehen;
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
O, Deine weise Macht
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Nein, seine Liebe zu ermessen,
+
Du sprichst, und Tausende
Sey ewig meine grösste Pflicht!
+
Beginnen ihren Lauf;
Der Herr hat meiner nie vergessen,
+
Du sprichst, schon hören sie
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Zu leben wieder auf!
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
In düstern Labyrinthen,
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
So lehrest Du mich bald
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
Den schönsten Ausweg finden.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
Allvater, blick' ich hin
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
Auf Deinen großen Plan,
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
+
Du Gott der Weisheit, an!
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Für welches du erschaffen bist,
+
Bist mir ein guter Vater,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Bist meine Zuflucht stets,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Und stets mein weiser Rather;
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Mich führet Deine Hand
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
So väterlich allhier,
Auch, darum musste Christus leiden,
+
Vernimm aus meinem Mund
Damit du könntest selig seyn.
+
Den lauten Dank dafür!
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
Wie oft verzeihest Du,
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Nicht immer Dein Gebot
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Du leitest mich im Glück,
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Gott sollst du über alles lieben,
+
Wie danket Dir genug
Und deinen Nächsten, so wie dich.
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
Du schirmtest mich bisher
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Du gabst mir wahre Ruh
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Und wahren Seelenfrieden.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
O, wende nie von mir
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
Dein wachend Antlitz ab,
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
Mich schütze Deine Hand
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
Bis an mein kühles Grab!
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
So oft ich auf der Bahn
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Der heilgen Tugend wanke,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
So halte mich zurück
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Vom Laster der Gedanke,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Daß, was der Frevler auch
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Zu bergen sich bemüht,
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
Daß dieß, Allwissender,
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
2.
+
Ja, leite Du mich hin
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Durch dieses Erdenleben,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
'''O, Du Heiliger,'''
 
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
 
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 +
'''Gebet'''
  
6.
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Zuerst in:
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Deiner Verehrung bewahren.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
<poem>
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
7.
 
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
Es folgen:
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Sende von des Himmels Auen
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
1.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
<poem>
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
1. Kapitel
+
2.  
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Großer Meister und Erhalter
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
3.
Auch In.
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
4.
Mächtig ist dein Reich;
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Laß die Baue unvergänglich
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Seyn, dir gleich!
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
5.
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Gesund und frohes Muthes
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
6.
Einzig von dir ab,
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
7.
Unsre Zuversicht;
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!  
 
  
 +
8.
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
9.
 +
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Was auch das Herz bewegt,
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Dem, der die Welten trägt!
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Und Sonnen sich verglühn;
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Doch keins läßt er verderben,
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Und starrer Frost gebeut,
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Läßt er die Erde decken
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Mit einem weißen Kleid.
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Und unter warmer Hülle,
+
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Dann bricht so frisch hervor,
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Ein zahllos Lebenschor;
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Das ruft in tausend Freuden
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Uns tief zum Herzen ein:
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
  
4.  
+
10.  
Richter freigeschaffner Geister
+
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
 +
 
 +
</poem>
  
5.
 
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
Über 30 Jahre später enthält in
  
6. (Blumauer)
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Auch in:
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 +
 
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Und seine Güte nicht verstehn?
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Und die Schwäche über Stärke klagt!
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
[1786:
 
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
8. (Ridel)
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
'''O, Du Heiliger,'''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Großer und mächtiger
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
O allliebender
Göttliche Klarheit
+
Weiser und gütiger
Segne den Bau!
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Schütz' und erhalte,
+
Send' Deine Klarheit,
Fördr' ihn und walte
+
Führ' uns zur Wahrheit,
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
6.
Trügenden Schimmer,
+
Zuerst in:
Dünkel und Wahn!
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Eintracht und Freude,
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Laß sie im Kleide
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Chor.
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Eintracht und Freude etc.
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Nebel zerstreue,
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Kräfte verleihe,
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Uns zu erspähn!
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Liebe laß walten,
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Splitter und Falten
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
7.
Blicket zur Leiter
+
neu:
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Fester zu wandeln, etc.
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 +
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
 +
===Auswahl von Liedern===
 +
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
 +
<poem>
  
11. (Hohlfeldt)
+
1. Kapitel
Auch in:
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Auch In.
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Sind sie gewoben!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Mächtig ist dein Reich;
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Laß die Baue unvergänglich
Droben zum Frieden.
+
Seyn, dir gleich!
 +
 
 +
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 +
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
 +
 
 +
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
 +
Einzig von dir ab,
 +
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
 +
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
 +
Unsre Zuversicht;
 +
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht
  
13. (Gerhard)
+
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
 +
 
 +
Später in:
 +
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
Auch in:
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
 
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Ziehn Linien und Kreise
+
Was auch das Herz bewegt,
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Und halten uns für Weise;
+
Dem, der die Welten trägt!
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Vor einem Strahle eines Lichts;
+
Und Sonnen sich verglühn;
Gott ist die ew'ge Weisheit.
+
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Von Meisterhand behauen,
+
Und starrer Frost gebeut,
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Läßt er die Erde decken
Und fangen an zu bauen,
+
Mit einem weißen Kleid.
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
Und unter warmer Hülle,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Gott ist allein die Stärke.
+
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Und ist der Mai erschienen,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Dann bricht so frisch hervor,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
In bunter Farben Schimmer;
+
Ein zahllos Lebenschor;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
Das ruft in tausend Freuden
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Uns tief zum Herzen ein:
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
So laßt uns denn den großen Gott,
 
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
14.
+
5.
  
Etwas anders bereits in:
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
mit der Angabe: Overbeck
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
 
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
 
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
6. (Blumauer)
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Geht auch die Sonne nieder,
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
Auch in:
Giebt sich der Pilger hin
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Und harrt auf dessen Güte,
 
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
 +
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 +
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 +
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
15. (Mahlmann)
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Zuerst:
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
unter dem Titel: Lied
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 +
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 +
 +
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Deines armen Lebens denken,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und was irdisch dich betrübt?
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Seiner Welten lichte Heere,
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Allem Daseyn, allem Leben
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
 +
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
 
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
7.
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Langsam steigt der Mond empor,]
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Und es kommt der Sterne Chor
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
 
In des großen Domes Pracht
 
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 
Laßt auch uns die Hände falten!
 
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
8. Ewige Wahrheit
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Stehe in dem Heiligthum,
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 
Vater, deinem Kinde an!
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
11. (Hohlfeldt)
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Auch in:
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Denn zum Leben hast ja du
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Alle liebend auserkohren.
+
Sind sie gewoben!
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Deinen Odem ihn umwehn!
+
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Droben zum Frieden.
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
 
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Großer Vater, laß die Kette,
 
Die wir schlingen, reißen nie!
 
Schütze, Heiliger, errette
 
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
Auch in:
Undenkbar groß,
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Doch nicht den Ort,
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
Was du erschufst,
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Was du jetzt ruft
+
Ziehn Linien und Kreise
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Herr, du bist groß,
+
Und halten uns für Weise;
Und grenzenlos
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
[1769 und 1804:
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Was du erschufst,
+
Von Meisterhand behauen,
was du jetzt ruft
+
Fest in der Erde Schooß hinein
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Und fangen an zu bauen,
Doch wolltest du
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
noch mehr dazu
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
+
Gott ist allein die Stärke.
  
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
 +
14.
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
Etwas anders bereits in:
Als für den Staub;
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
mit der Angabe: Overbeck
Nie Todes-Raub!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
1787 erschien in Leipzig
Die Ewigkeit;
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Aus dunkler Nacht
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Geht auch die Sonne nieder,
In Gottes Pracht.
+
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
 +
 
 +
O selig, wer die Quelle
 +
Der süßen Hoffnung fand;
 +
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 
Der Halm der Flur
 
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 
Sind Stufen nur.
 
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
15. (Mahlmann)
19.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
später in:
+
bereits in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
unter dem Titel: Lied
1. Petrt 4, 10
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Sind die Sterne aufgezogen;
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Das dich kindlich Vater nennen
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Welch ein heilig stilles Chor!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Deines armen Lebens denken,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Und was irdisch dich betrübt?
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
[1804:
+
Aus der Sterne Millionen,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
andern Menschen wohlzuthun;
+
Hat er seinen Thron erbaut.
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Seiner Welten lichte Heere,
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
20.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 
unter dem Titel:
 
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 
Sirach 11, 20-23.
 
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
 +
16.
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 +
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Auch in:
Nie ist seine Gnade fern,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
In der freudenreichen Zeit
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Wie in Widerwärtigkeit!
 
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Gott hat seines auch gethan.
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Frage nicht, was besser sey;
+
In des großen Domes Pracht
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Vater, laß in diesem Laute
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Stehe in dem Heiligthum,
Gottes Leitung ist dabei.
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Vater, deinem Kinde an!
Reines Herz und froher Muth
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
</poem>
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Daß du ewig mit mir seyst!
<poem>
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
enthält im Kapitel
+
Laß mich gute Früchte treiben!
I. Andacht
+
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
4 Gebete und
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
4 „Preis und Dank“
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
 +
Laß sie nach dem Vaterhaus
 +
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
1. Gebet
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 +
Denn zum Leben hast ja du
 +
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
[1826:
 
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
4.
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Lenke ihres Herzens Triebe
siehe oben:
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 +
Großer Vater, laß die Kette,
 +
Die wir schlingen, reißen nie!
 +
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
17.
 +
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
 +
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
2. Preis und Dank
+
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Was du erschufst,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Was du jetzt ruft
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Herr, du bist groß,
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Und grenzenlos
</poem>
+
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
===Neues Gesangbuch===
+
[1769 und 1804:
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Was du erschufst,
<poem>
+
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Aus dem:
 
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
18.
Gott
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
Gebete
+
Auch in:
1. Vor der Tafelloge
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
neu:
+
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Der über Sternenhöhen
+
Die Ewigkeit;
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Und auch hört unser Flehen;
+
Strahlt Göttlichkeit.
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Wer wollte drum verzagen,
+
Aus dunkler Nacht
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
Des Lebens Bürde tragen.
+
In Gottes Pracht.
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Und ewig wird er leben,
+
Der Halm der Flur
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Auch wieder Freude geben.
+
Sind Stufen nur.
Drum sehn wir himmelwärts,
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
+
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
Denn er, dem wir vertraun:
+
In Hoheit schon
Der alte Gott lebt noch.
+
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
 +
 
 +
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Kluge
+
später in:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
6.
 
Zuerst in:
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Dich preist, Allgütiger,
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Der Seraphim Gesang!
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Wie deiner Milde voll!
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Des Lenzes Blumenkleid,
+
Das dich kindlich Vater nennen
Des Sommers Aehrenmeer,
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
Des Herbstes Traubenhügel,
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
Des Winters Silberhöh'n
+
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
[1804:
Seit gestern athm' ich kaum.
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
+
andern Menschen wohlzuthun;
Mich nur ein Spannen-Raum.
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
Wohl dennoch mir!
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
20.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
später in:
mit der Angabe: Herder
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
unter dem selben Titel
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Auch in:
(Bei Stiftungsfesten)
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
 
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
mit der Angabe: Gerhard
+
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
14. (Forschen nach Gott)
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
Im Berufe fromm und treu,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
Frage nicht, was besser sey;
 +
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Der du im Dunkel wohnest,
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Und über Geisterwelten thronest.
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
Gottes Leitung ist dabei.
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Blick auf Gott und handle recht,
In unermess'nen Fernen;
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Reines Herz und froher Muth
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Geht wohl über Gold und Gut.
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
+
</poem>
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Woher dann Sternenheere?
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
<poem>
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
enthält im Kapitel
Es sind die Werke deiner Hand!
+
I. Andacht
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
  
15.
+
1. Gebet
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(''kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
 
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Sinkt mit Majestät ins Meer,
 
Und der ganzen Schöpfung Wonne
 
Feiert Ruhe ringsumher.
 
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
4.
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
Und beglücket Freund und Feind!
+
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
 
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
 
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
  
Chor.
 
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
  
 +
2. Preis und Dank
  
16.
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Zuerst in:
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
siehe:
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
 
 
 
 
'''Mit tausendfacher Schöne'''
 
Begrüßt der Lenz die Flur.
 
O, hört die frohen Töne
 
Der jubelnden Natur!
 
Das Leben in den Teichen,
 
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
 
 
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
 
 
Das bunte Grün der Felder,
 
Die blumenreiche Au,
 
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
 
 
Chor.
 
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
 
 
Du gold'ner Strahl der Sonne,
 
Du Glanz der Vollmondsnacht!
 
Was gleicht der stillen Wonne,
 
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
 
 
Chor.
 
Der Tugend hohe Freuden
 
Sind eurem Segen gleich.
 
 
 
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
 
 
Chor.
 
Die Hoffnung ihrer Dauer
 
In einer bessern Welt.
 
 
 
 
 
17.
 
Richter  freigeschaff’ner Geister
 
18.  
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19.
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
 
 
 
 
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 3.879: Zeile 3.618:
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
 +
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zeile 4.099: Zeile 3.861:
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 4.157: Zeile 3.921:
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Zeile 4.214: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
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Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
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[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
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Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
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Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
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Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
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[1840: gönnt uns unser Vater gern,
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führert durch des Lebens Leiden
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uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
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strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
Zeile 4.249: Zeile 4.025:
 
siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
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unter  dem Titel: Danklied
  
  
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Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
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Brudergruss dar.
 
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Ehre dem Heimathsland,
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Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
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Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
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Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
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Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
+
Im Heiligthum!
</poem>
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<nowiki>***</nowiki>
+
<nowiki>***</nowiki>
 
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
+
I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
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Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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''Es folgen:''
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Vater, freigeschaff’ner Geister
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''und zwei neue Lieder:''
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
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es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
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</poem>
 
</poem>
  
 
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==Siehe auch==
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*[[Alexander Pope: Gebet]]
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*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
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*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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