Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
  
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
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==2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten==
 
==2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten==
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
Vor der Tafelloge:
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Dieser Adel führt zum Ziele
+
Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Und geleiten uns zum Ziele]
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
3.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (172-173)''
Eures guten Vaters nach!
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 9
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
''Das Lied (227)''
Nicht der Erde Schätze gab!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Segen strömt schon auf den Willen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
Nr. 96
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
</poem>
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
===Neues Gesangbuch===
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Prüfend unser inn'res Streben,
+
<poem>
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Aus dem:
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Er erbarmet Sich des Armen
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
5 „Gebeten“:
+
Gott
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Gebete
11 Gesängen „Gott“:
+
1. Vor der Tafelloge
Der du mit Weisheit
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
2. Nach der Tafelloge
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
 +
5.
 +
neu:
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
auch in:
+
Der über Sternenhöhen
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
 
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Wer wollte drum verzagen,
 +
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
 
Die das müde Auge näßt,
 
Wie des Abends Thau der West.
 
An der Hoffnung haltet fest!
 
  
Haltet an der Freundschaft fest!
 
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
6.
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
+
Z. B. in:
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Progne's Brut in's Halmennest.
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Heil ihm, den sie nie verläßt!
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Liebe haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Wachsend wir empor uns heben,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Glauben ist's der ahnen läßt
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
Dich preist, Allgütiger,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Der Seraphim Gesang!
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
Mich nur ein Spannen-Raum.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
Wohl dennoch mir!
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
Matthison [!]
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
 
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 +
mit der Angabe: Herder
 +
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Ridel
 +
9. Gesund und frohen Muthes,
 +
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
11. Maurergebet
Wie auch der menschliche wanke,
+
(Bei Stiftungsfesten)
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
Großer Meister, überschwänglich
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
12. Psalm
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
mit der Angabe: Gerhard
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
14. (Forschen nach Gott)
  
Br. v. Schiller
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
 +
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
In unermess'nen Fernen;
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
+
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 
Die Urform des Lebens gestaltet.
 
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
 
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
17.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
18.
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
19.
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 +
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 +
30.  
 +
Die Flamme lodert, milder Schein
 +
79.  
 +
In dem Buche der Natur
 +
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
 +
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
3:
<poem>
+
Großer Meister und Erhalter
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Erhebung zu Gott
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
 
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
7. Wer stillt das Treiben der
+
5 „Gebeten“:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
* 1817: Vater der Geister!
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Das Lied:
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
2.
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Ariadne's Faden leihend,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an der Liebe fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
 +
 
 +
Haltet an Erinnrung fest!
 +
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
3.
 
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Der Du das All durchdringst,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Der Du Sonnensysteme
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
''
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Auch in:
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
6.
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Zuerst in:
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
</poem>
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Chor. Und was kein etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
An Gott
+
Wie auch der menschliche wanke,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
2.  
+
Chor. Und ob Alles etc.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
3.
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
Br. v. Schiller
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
 
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Aus den Feldern, aus den Triften
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
O für das auch, was wir litten,  
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
4.
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
eröffnen mit
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
<poem>
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
I. Gebete
+
Chor. Der ist der etc.
  
1.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Das Vater Unser
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Um Erden wandeln Monde,
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
2.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
In uns zu ewiger Klarheit;
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
3.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Gebet
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Richter freygeschaffner Geister
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
4.  
+
Chor. Was frey sich etc.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
</poem>
  
5.
 
Gebet um maurerische Tugenden
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
II. Loblieder
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
a) Zur Ehre Gottes
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
8.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
9.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
10.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
 
Auch in:
 
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
2.
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Füllet Er das ganze Land.
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Chor.
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Carl Strauß.
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Der Du das All durchdringst,
<poem>
+
Der Du Sonnensysteme
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Wenn es so hoffet und fleht,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Wenn es so dankt und vertraut,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
 +
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
An Gott
+
Br. Winkler
  
1.
+
6.
Herr! erfülle uns mit Weisheit
 
 
 
 
 
2.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Nur das Ewige soll gelten
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
  
[1804 zusätzlich:
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
<poem>
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
1.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
An Gott
Lass ernst und gross die Majestät
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
2.
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
  
 
3.
 
3.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
 +
 
  
Auch in:
+
4.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Aller Elementen Meister,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Ueberm Sternenzelte thront
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
+
Ewig war, und ewig ist.
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
4.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Auch in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
mit der Angabe: Colberg
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Der Brüder fromme Schaar;
<poem>
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Geschmückt ist der Altar:
  
An Gott
+
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
1.  
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
 +
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Hält eine große Loge heut,
 
+
Und giebt ein Freudenmahl,
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Hat reichen Segen ausgestreut
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Auf Bergen und im Thal.
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
In ihre Lieder ein!
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Chor.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Wie dort, vom West belebt,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
4.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Wo uns die Sonne untergeht,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
Auch in:
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Chor.
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Und stoßt die Glaser an!
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
+
Den lächeln beide an!
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
</poem>
  
5.  
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Richter freygeschaffner Geister
+
eröffnen mit
 +
<poem>
  
6.  
+
I. Gebete
Des  großen Baues großer Meister,
 
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
1.
 +
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
2.
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
 
In der Dinge Labyrinthe sich,
 
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
 
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
3.
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Gebet
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
+
Richter freygeschaffner Geister
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
4.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
5.
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
Gebet um maurerische Tugenden
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
(6. Um Weisheit)
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
(7. An die Weisheit)
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
8.
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
<poem>
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.  
+
9.  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
3.
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
  
6.
+
10.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
</poem>
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
 
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
 
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
<poem>
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
An Gott
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 
+
1.  
7.  
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Richter freigeschaffner Geister
 
  
  
8.
+
2.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
 +
Im Unermesslichen Dich nennet,
 +
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 +
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
[1804 zusätzlich:
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
So weit die Sonne geht.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
So viel ich haben muß!
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
  
9.
+
3.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Auch in:
Cherubinen zitternd stehn,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Den in seinem höchsten Lichte
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Kein Erschaffener je gesehn.
+
 
 +
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Von geweihter Brüder Munde,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Lass die Herzen gut und bieder
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
10.  
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
  
11.
+
4.
Zuerst in:
+
Auch in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
In deine große Maurerkette,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 
Dein Lebensgeist durchathme mild
 
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
  
12.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
13.  
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
 +
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
 +
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
14.
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Zuerst in:
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
 +
Und seine Schönheit schmückt's.
  
Auch in:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
Greift durch mit Maurerkraft.
7-8
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
That nur, ist Meisterschaft.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
+
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
+
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
[1832:
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Und geistig sie erneu!
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Die raget Himmelan.
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Den nichts erschüttern kann.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Lasst uns erleuchten sie!
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Dem fehlt es sicher nie.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Sie , die das Bessre schafft.
  
 +
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
 +
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
+
</poem>
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Denn seine Güte währet ewig.
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Du bist allmächtig, Herr!
+
<poem>
Du unsrer Väter Gott!
+
Im Kapitel Lobgesänge
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
An Gott
  
16.
+
1.  
Auch in:
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
2.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
3.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
neu:
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Sich uns vor Augen stellt,
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
 +
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 +
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
17.
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Zuerst in:
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
4.
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
5.  
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Richter freygeschaffner Geister
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
6.
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Des  großen Baues großer Meister,
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
+
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.  
+
An das Licht
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
 +
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
2.
+
An die Wahrheit
Zuerst in:
+
11.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
12.
 +
Auch in.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Und Segen schwellt die Erde,
+
Göttliche Klarheit
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
Segne den Bau!
Es lebt und webt in Triften,
+
Schütz' und erhalte,
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
+
Fördr' ihn und walte
Und Milch und Wein und Honig fließt.
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
Chor.
Und alle Völker sammeln:
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
Feßle für immer
Ihr freudiges Gewimmel
+
Trügenden Schimmer,
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
Dünkel und Wahn!
Denn seine Kinder sammeln,
+
Eintracht und Freude,
Und ihr vereintes Stammeln
+
Laß sie im Kleide
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
+
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
+
 
Lobsinget seinen Namen,
+
Chor.
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Eintracht und Freude etc.
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
 
 
Mit herzlichem Erbarmen
 
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
3.  
+
Chor.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Liebe laß walten, etc.
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
 +
Höher und weiter,
 +
Blicket zur Leiter
 +
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
5.
+
Chor.
Auch in:
+
Fester zu wandeln, etc.  
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Riedel
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
 +
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
 +
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 +
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
</poem>
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
<poem>
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
I. An Gott
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
 
 
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 +
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
7.
 
Dank, dem Geber Dank!
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
 +
6.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
8.  
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
8.
 +
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
9.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
  
13.
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
14.
+
Auch in:
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Auch in:
''sehr stark abgewandelt:''
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
[1823 und 1835:
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Denn seine Huld währt ewiglich!
+
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
  
15.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
 
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
12.  
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
13.
Dem Erbauer aller Welt;
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
14.
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
15.
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
unter dem Titel:
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
Auch in:
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
16.
 
+
Auch in:
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
<poem>
 
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
2.
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Dir huld'gen wir im Geist!
3.
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 
4.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
neu:
+
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Die Sonne ist erwacht,
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Ihr Band ums Erdenrund!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Des Tages Licht gesandt,
+
Sich uns vor Augen stellt,
Laß mich auch heute wallen
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
An deiner Vaterhand!
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
  
6.  
+
17.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Zuerst in:
 +
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
 +
Ebenfalls in:
 +
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 +
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
7.
 
neu:
 
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
+
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
8.
+
[1775:
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
9.
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
10.
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
</poem>
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
+
 
11.
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
12.  
+
<poem>
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
13.
+
Lob- und Danklieder
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
14.
+
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
  
16.  
+
2.
Zuerst in:
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
3.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
4.
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 +
 
  
 +
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
 +
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
18.
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Zuerst in:
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
6.
Als Leuchten bessrer Welt,
+
neu:
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
 
Die Stolz für Weisheit hält.
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Anbetend blickt vom Staube,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Zu euch empor, der Glaube.
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Von Wesen unsrer Art,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Wird einst uns offenbart.
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
In
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1.  
+
7.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Dank, dem Geber Dank!
12.  
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
 
13.  
+
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
8.  
15.  
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
 
 +
9.  
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 +
 
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
neu sind die Lieder 16-21
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
 +
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
13.
Comp. v. Schulz
+
neu:
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Ged. v. Matthisson [1788]
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
16.
 
neu:
 
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
14.
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Du nimmst den Odem weg,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
In Staub zerfallen sie.
+
''sehr stark abgewandelt:''
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
 +
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
17.
+
</poem>
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
<poem>
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
I. Abtheilung.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Zum Lobe Gottes
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
2.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
 
+
5.
18.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
 
'''
 
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Hoch über jede Bürde
+
Die Sonne ist erwacht,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Mit leisem Fittig fliehet
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Der dunkle Flor der Nacht.
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
Der du mit Wohlgefallen
Die liebend dich umfangen
+
Des Tages Licht gesandt,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Laß mich auch heute wallen
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
An deiner Vaterhand!
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
7.
 +
neu:
  
'''Ergebung'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 +
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 +
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 +
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Doch macht er Alles wieder gut,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Wenn man nur seinen Willen thut.
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Und mache mich vor allen Dingen
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
 
 +
8.  
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
20.
+
16.  
Zuerst in:
+
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
mit der Angabe: Klipfel
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Klipfel.
 
 
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Sonnen auf- und untergehen,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
  
21.
+
18.
neu:
+
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Der du in ewiger
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Klarheit die Welten regierest!
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Würdig zu handeln, Kraft,
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Du, den das Weltall preist,
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Streben zum höchsten Gut,
+
Anbetend blickt vom Staube,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Vielleicht, daß Millionen
Wen banger Kummer drückt,
+
Von Wesen unsrer Art,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Wird einst uns offenbart.
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Dann tönt aus Weltenheeren
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vater der Menschen schau',
 
Gnädig auf unsern Bau,
 
Den wir heut wieder beginnen!
 
Ewig steht ja dein Wort!
 
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
In
  
Die
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
 
<poem>
 
<poem>
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
 
1.  
 
1.  
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
2.  
+
12.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
neu sind die Lieder 16-21
mit der Angabe: Uvermann
 
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 
Ertöne Preisgesang!
 
Du Vater aller Geister
 
Vernimm der Maurer Dank!
 
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Die I. Abtheilung.
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Zum Lobe Gottes,
Der Menschheit uns zu weihen
+
enthält nun 21 Lieder.
Erwecke stets die Brust!
 
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Comp. v. Schulz
Und laß uns nicht erheben
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Ged. v. Schiller
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Comp. v. B. A. Weber
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Und in der letzen Stunde
+
Comp. v. Franz
Send‘ einen Genius
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Der uns mit holdem Munde
+
Ged. v. Matthisson
Entbeut den Friedensgruß,
+
Comp. v. Wessely
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
+
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
16.
mit der Angabe: Flemming:
+
neu:
 +
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 +
'''
 +
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Du nimmst den Odem weg,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
In Staub zerfallen sie.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Zu dir, o Herr! empor
+
Verjüngt ist die Gestalt
Steig‘ unser Lallen!
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
  
 +
17.
 +
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
In
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 +
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
<poem>
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
'''Gebet.'''
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 +
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 +
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
  
Choralgesang.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
 
  
Chor.
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Preis dem allwaltenden,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Leben gestaltenden
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Urquell des Lichts.
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Comp.v. Gährich
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
 
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
18.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Zuerst in:
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
unter dem Titel: Mahnung
Was treue Eintracht hier begründet
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
'''Mahnung
Dank't dem Herrn der Erden,
+
'''
Der den rohen Stein,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Dass wir uns erfreu'n,
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Liess zum Tempel werden,
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Und der aus der Geister Land
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Liebend uns sein Licht gesandt.
+
Vergiß ihn nicht.
  
2ter Chor.
+
Vergiß dich nicht!
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Hoch über jede Bürde
Gab der Weisheit Muth,
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Und das höchste Gut,
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Schönheit unserm Werke;
+
Vergiß dich nicht!
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
 
Glänze dieses Heiligthum
+
Vergiß sie nicht,
 +
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Vergiß es nicht!
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Glänze dieses Heiligthum.
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
Wechselgesang.
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
1te Stimme.
+
19.
So trete an der Weisheit Hand
+
Früher z. B. in:
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
'''Ergebung'''
  
Drey Stimmen.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Danket dem Meister der Erden
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Er diesen Tempel liess werden
+
Doch macht er Alles wieder gut,
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Wenn man nur seinen Willen thut.
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
 +
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 
'''Beym Schluss der Loge'''
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
 
'''O Seligkeit!'''
 
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
 
Chor.
 
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
20.
 +
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 
'''1. Das Gebet'''
 
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Sonnen auf- und untergehen,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
Gottes Lieb' ist überall!
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
 
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!  
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Comp, v. Lindpaintner.
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
21.
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
neu:
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
 +
Du, den das Weltall preist,
 +
Send' uns, Gott, deinen Geist,
 +
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
 +
Auf zu den Sternen blickt;
 +
Wen banger Kummer drückt,
 +
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Vater der Menschen schau',
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Gnädig auf unsern Bau,
von Reinig [= Reuning]
+
Den wir heut wieder beginnen!
 +
Ewig steht ja dein Wort!
 +
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Bereits in:
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
Die
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
<poem>
Daß ich begreife Dich?
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
Daß ich erblicke Dich,
+
1.
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
2.
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
mit der Angabe: Uvermann
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Ertöne Preisgesang!
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Du Vater aller Geister
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Der Menschheit uns zu weihen
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Erwecke stets die Brust!
Vater, und preise Dich!
+
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 +
 
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Und in der letzen Stunde
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Send‘ einen Genius
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Der uns mit holdem Munde
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Entbeut den Friedensgruß,
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
 
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
Auch in:
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
mit der Angabe: Eck,
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
1857 und 1869, 191-192,
Daß ich umfasse Dich!
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Liebend umfasse Dich,
 
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Töne denn, froher Chor!
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Zu dir, o Herr! empor
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Steig‘ unser Lallen!
Gott, und Natur auch Dich!
+
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
''
5815
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Seliger Meister!
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Im Reich' der Geister!
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
 +
„Nähret auch ferner treu
 +
Heilige Triebe!
 +
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
</poem>
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 
5817
 
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
 
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
In
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Jahrtausende entfliehn
+
<poem>
Und andere beginnen;
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Es flammen Sternenheere,
+
'''Gebet.'''
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Choralgesang.
All' jene Millionen,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Die hier noch sind und dort
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
In jenen Höhen wohnen;
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Es preiset Dich, was lebt,
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Es danket Dir, was ist,
+
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Daß Du, Allmächtiger,
+
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Der große Schöpfer bist.
+
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Chor.
Du willst, und Weste wehen;
+
Preis dem allwaltenden,
O, Deine weise Macht
+
Leben gestaltenden
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Urquell des Lichts.
Du sprichst, und Tausende
+
Heil, seinem Strahle Heil!
Beginnen ihren Lauf;
+
Dem hell entzündeten
Du sprichst, schon hören sie
+
Froh uns verkündeten,
Zu leben wieder auf!
+
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
 +
 
 +
Rezitativ.
 +
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 +
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 +
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 +
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
In düstern Labyrinthen,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
So lehrest Du mich bald
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Den schönsten Ausweg finden.
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Allvater, blick' ich hin
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Auf Deinen großen Plan,
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Bist mir ein guter Vater,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und stets mein weiser Rather;
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Mich führet Deine Hand
+
Was treue Eintracht hier begründet
So väterlich allhier,
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Vernimm aus meinem Mund
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Den lauten Dank dafür!
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Wie oft verzeihest Du,
+
1ter Chor.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Nicht immer Dein Gebot
+
Der den rohen Stein,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Dass wir uns erfreu'n,
Du leitest mich im Glück,
+
Liess zum Tempel werden,
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Und der aus der Geister Land
Wie danket Dir genug
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
2ter Chor.
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Du gabst mir wahre Ruh
+
Gab der Weisheit Muth,
Und wahren Seelenfrieden.
+
Und das höchste Gut,
O, wende nie von mir
+
Schönheit unserm Werke;
Dein wachend Antlitz ab,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Mich schütze Deine Hand
+
Glänze dieses Heiligthum
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Allgemeiner Chorgesang.
Der heilgen Tugend wanke,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
So halte mich zurück
+
Glänze dieses Heiligthum.
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Wechselgesang.
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
1te Stimme.
 +
So trete an der Weisheit Hand
 +
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
 +
2te Stimme.
 +
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
3te Stimme.
'''Gebet'''
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Und ruft die Genien herbey,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Die in das Heiligthum uns führen
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Deiner Verehrung bewahren.
 
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Schlussgebeth.
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
 
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 +
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
Es folgen:
+
'''O Seligkeit!'''
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Der ganze Himmel schaut
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
1.
 
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
2.  
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Großer Meister und Erhalter
+
'''1. Das Gebet'''
  
3.
+
:'''In Einem Glauben,'''
Zuerst in:
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Still wirkend für sein wahres Heil.
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Und hoher Freuden Blumenkette
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Durch alle Ewigkeiten reicht.
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Doch ehret er, was Gott gegeben,
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch dankbar mäßigen Genuß!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Der die schöne Welt gebaut,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
 
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
 
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
von Reinig [= Reuning]
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Bereits in:
 +
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 +
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
  
4.
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
5.
+
Daß ich erblicke Dich,
Gesund und frohes Muthes
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
6.
+
Daß ich auch finde Dich,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
7.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
8.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
9.
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Zuerst in:
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Gott, nur in Dir bin ich!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
In Dir und nur durch Dich.
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Weisheit, erleuchte mich,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Daß ich begreife Dich!
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Liebe, erwärme mich,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Daß ich umfasse Dich!
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
 +
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
10.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
An die Sonne
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Zuerst in:
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Und so entwürd'gen mich?
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Hoffnung belebe mich,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Erstaunen vor dir hin!
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Die staunend deine Größe sieht,
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
5815
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Dem Armen Trost und Glück!
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
 
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 +
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 +
5817
  
Über 30 Jahre später enthält in
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 +
Den Alles laut erhebet,
 +
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Erhebe Dich, mein Geist,
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Damit ich Dank Dem lalle,
<poem>
+
Durch dessen Ruf ich ward,
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Und noch hienieden walle;
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
O, allvollkommner Gott,
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Du bist und warst schon längst
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Vor Millionen Jahren,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Du warst, eh Etwas war,
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
1.
+
Es drehen Welten sich,
Zuerst in;
+
Es flammen Sternenheere,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Es grünet Wald und Flur
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Allein zu Deiner Ehre!
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Erhebt und preiset Ihn,
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
+
Euch einst ins Leben rief;
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Dir danken, daß sie sind,
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
All' jene Millionen,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Die hier noch sind und dort
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
In jenen Höhen wohnen;
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Es preiset Dich, was lebt,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Es danket Dir, was ist,
Gott soll ich über Alles lieben
+
Daß Du, Allmächtiger,
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Der große Schöpfer bist.
  
 +
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
In düstern Labyrinthen,
 
+
So lehrest Du mich bald
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Den schönsten Ausweg finden.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Allvater, blick' ich hin
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Auf Deinen großen Plan,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Nein, seine Liebe zu ermessen,
+
Du Gott der Weisheit, an!
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Bist mir ein guter Vater,
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
Bist meine Zuflucht stets,
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
Und stets mein weiser Rather;
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
Mich führet Deine Hand
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
So väterlich allhier,
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
+
Vernimm aus meinem Mund
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
+
Den lauten Dank dafür!
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Wie oft verzeihest Du,
Für welches du erschaffen bist,
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Nicht immer Dein Gebot
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Du leitest mich im Glück,
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Auch, darum musste Christus leiden,
+
Wie danket Dir genug
Damit du könntest selig seyn.
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
Du schirmtest mich bisher
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Du gabst mir wahre Ruh
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Und wahren Seelenfrieden.
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
O, wende nie von mir
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Dein wachend Antlitz ab,
Gott sollst du über alles lieben,
+
Mich schütze Deine Hand
Und deinen Nächsten, so wie dich.
+
Bis an mein kühles Grab!
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
So oft ich auf der Bahn
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Der heilgen Tugend wanke,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
So halte mich zurück
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Vom Laster der Gedanke,
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Daß, was der Frevler auch
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
Zu bergen sich bemüht,
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
Daß dieß, Allwissender,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
Dein forschend Auge sieht
 
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Gib mir ein reines Herz,
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Entfernt von niedern Ränken,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Und lehre Du mich stets,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
So lang ich bin, bedenken,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Daß Dir, gerechter Gott,
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Nur Tugend wohlgefällt,
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
Daß Du das Laster strafst
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
Dereinst in jener Welt.
  
2.
+
Ja, leite Du mich hin
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Durch dieses Erdenleben,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
'''O, Du Heiliger,'''
 
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
 
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 +
'''Gebet'''
  
6.
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Zuerst in:
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Deiner Verehrung bewahren.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
<poem>
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
7.
 
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
Es folgen:
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Sende von des Himmels Auen
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
1.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
<poem>
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
1. Kapitel
+
2.  
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Großer Meister und Erhalter
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
3.
Auch In.
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
4.
Mächtig ist dein Reich;
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Laß die Baue unvergänglich
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Seyn, dir gleich!
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
5.
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Gesund und frohes Muthes
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
6.
Einzig von dir ab,
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
7.
Unsre Zuversicht;
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!  
 
  
 +
8.
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
9.
 +
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Was auch das Herz bewegt,
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Dem, der die Welten trägt!
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Und Sonnen sich verglühn;
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Doch keins läßt er verderben,
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Und starrer Frost gebeut,
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Läßt er die Erde decken
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Mit einem weißen Kleid.
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Und unter warmer Hülle,
+
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Dann bricht so frisch hervor,
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Ein zahllos Lebenschor;
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Das ruft in tausend Freuden
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Uns tief zum Herzen ein:
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
  
4.  
+
10.  
Richter freigeschaffner Geister
+
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
5.
+
</poem>
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
  
6. (Blumauer)
+
Über 30 Jahre später enthält in
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
 +
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
1.
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Zuerst in;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
7.
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
 
 
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
 
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Für welches du erschaffen bist,
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
[1786:
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
 +
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 +
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 +
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
8. (Ridel)
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Später in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
2.
Göttliche Klarheit
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Segne den Bau!
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''O, Du Heiliger,'''
Trügenden Schimmer,
+
Großer und mächtiger
Dünkel und Wahn!
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Eintracht und Freude,
+
Laß uns Dir nahen,
Laß sie im Kleide
+
Segen empfahen,
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Chor.
+
O allliebender
Eintracht und Freude etc.
+
Weiser und gütiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Nebel zerstreue,
 
Kräfte verleihe,
 
Uns zu erspähn!
 
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
6.
Liebe laß walten, etc.
+
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Höher und weiter,
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Blicket zur Leiter
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Muthig hinauf!
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Fester zu wandeln,
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Sich'rer zu handeln,
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Chor.
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Fester zu wandeln, etc.
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
 
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
7.
Auch in:
+
neu:
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Sende von des Himmels Auen
Sind sie gewoben!
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Segne was wir hier vollbringen,
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
Alles Gute laß gelingen,
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
+
Was wir geistig hier erbau'n
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
+
Laß uns einst vollendet schau'n!
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Himmlische Liebe!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
===Auswahl von Liedern===
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
<poem>
Droben zum Frieden.
 
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
  
13. (Gerhard)
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Zuerst in:
+
Mächtig ist dein Reich;
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Laß die Baue unvergänglich
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Seyn, dir gleich!
 +
 
 +
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 +
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
 +
 
 +
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
 +
Einzig von dir ab,
 +
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
Auch in:
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Unsre Zuversicht;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Ziehn Linien und Kreise
 
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
3. (Fink)
Von Meisterhand behauen,
+
Zuerst in:
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Und fangen an zu bauen,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Später in:
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
In bunter Farben Schimmer;
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
 +
Was auch das Herz bewegt,
 +
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 +
Dem, der die Welten trägt!
 +
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Etwas anders bereits in:
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Und starrer Frost gebeut,
mit der Angabe: Overbeck
+
Läßt er die Erde decken
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Mit einem weißen Kleid.
mit der Angabe: Overbek.
+
Und unter warmer Hülle,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
+
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
 +
 
 +
Und ist der Mai erschienen,
 +
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
1787 erschien in Leipzig
 
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
 
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
4.  
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Richter freigeschaffner Geister
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
5.
Giebt sich der Pilger hin
 
Und harrt auf dessen Güte,
 
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Der süßen Hoffnung fand;
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Ihm wird die Seele helle,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
6. (Blumauer)
Zuerst:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
Auch in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Deines armen Lebens denken,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und was irdisch dich betrübt?
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Seiner Welten lichte Heere,
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Allem Daseyn, allem Leben
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
  
16.
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Zuerst:
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
Auch in:
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
 +
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
 +
 
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
In des großen Domes Pracht
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und der schroffen Steine weniger;
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Vater, deinem Kinde an!
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Was ich nicht mit dir bedacht!
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
 
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
7.
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Denn zum Leben hast ja du
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Alle liebend auserkohren.
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
8. Ewige Wahrheit
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 
Großer Vater, laß die Kette,
 
Die wir schlingen, reißen nie!
 
Schütze, Heiliger, errette
 
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
11. (Hohlfeldt)
Zuerst:
+
Auch in:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Undenkbar groß,
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Schon sehn wir hier
+
Sind sie gewoben!
So viel von ihr,
+
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
Durchflög ich gleich
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Himmlische Liebe!“
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Was du jetzt ruft
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Herr, du bist groß,
+
Droben zum Frieden.
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
  
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
18.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter  dem Titel:
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
 +
Auch in:
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Als für den Staub;
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Nie Todes-Raub!
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Die Ewigkeit;
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Aus dunkler Nacht
+
Ziehn Linien und Kreise
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
In Gottes Pracht.
+
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Der Halm der Flur
+
Von Meisterhand behauen,
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Sind Stufen nur.
+
Und fangen an zu bauen,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
In Hoheit schon
+
Gott ist allein die Stärke.
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Und endlich tünchen wir das Haus
19.
+
Und schmücken Saal und Zimmer
Zuerst:
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
später in:
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Den gütigen, den weisen,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Den mächtigen und starken Gott,
1. Petrt 4, 10
+
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
14.
Gieb mir und ein frommes Herz,
 
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 
Das dich kindlich Vater nennen
 
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Etwas anders bereits in:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
mit der Angabe: Overbeck
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
[1804:
+
1787 erschien in Leipzig
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
andern Menschen wohlzuthun;
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Trost und Stärke, wann ich leide,
 
Vater, still in dir zu ruhn;]
 
  
 +
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
 +
Hat Dunkelheit und Licht;
 +
Geht auch die Sonne nieder,
 +
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
20.
+
Mit kindlichem Gemüthe
Zuerst:
+
Giebt sich der Pilger hin
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Und harrt auf dessen Güte,
unter dem Titel:
+
Der sorgt vom Anbeginn,
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Der diese Zeiten wendet
Sirach 11, 20-23.
+
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
später in:
+
O selig, wer die Quelle
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Der süßen Hoffnung fand;
unter dem selben Titel
+
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
15. (Mahlmann)
Nie ist seine Gnade fern,
+
Zuerst:
In der freudenreichen Zeit
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
Wie in Widerwärtigkeit!
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
bereits in:
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
unter dem Titel: Lied
Gott hat seines auch gethan.
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Gottes Leitung ist dabei.
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Kannst du noch dein Auge senken,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Deines armen Lebens denken,
Reines Herz und froher Muth
+
Und was irdisch dich betrübt?
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Der den Flammenkranz gewunden,
</poem>
+
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Aus der Sterne Millionen,
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
<poem>
+
Hat er seinen Thron erbaut.
enthält im Kapitel
+
Seiner Welten lichte Heere,
I. Andacht
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
4 Gebete und
+
Seine Liebe spricht den Segen,
4 „Preis und Dank“
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
1. Gebet
 
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
16.
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 +
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
4.
+
Auch in:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
siehe oben:
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
 +
Langsam steigt die Nacht empor,
 +
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 +
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
In des großen Domes Pracht
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Laßt auch uns die Hände falten!
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
 +
Vater, laß in diesem Laute
 +
Muth mich finden, wenn ich stumm
 +
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
 +
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 +
Vater, deinem Kinde an!
 +
Ferne von der dunkeln Bahn
 +
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
2. Preis und Dank
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
+
Daß du ewig mit mir seyst!
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Wahre, daß durch meine Schuld
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Keines Bruders Thräne fließe;
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Daß ich eher alles misse,
</poem>
+
Als Erbarmen und Geduld!
  
===Neues Gesangbuch===
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
<poem>
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
 +
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Aus dem:
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
+
Denn zum Leben hast ja du
1 und 2, 4, 7 und 12.
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
[1826:
Gott
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
Gebete
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
1. Vor der Tafelloge
+
Großer Vater, laß die Kette,
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Die wir schlingen, reißen nie!
2. Nach der Tafelloge
+
Schütze, Heiliger, errette
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
+
17.
neu:
+
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
'''Gott grenzenlos,'''
Der über Sternenhöhen
+
Undenkbar groß,
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Und auch hört unser Flehen;
+
Schon sehn wir hier
Der uns durch Freud' und Lust,
+
So viel von ihr,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
+
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Durchflög ich gleich
Wer wollte drum verzagen,
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Des Lebens Bürde tragen.
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Wie lastend es auch drückt
+
Doch nicht den Ort,
Der Prüfung schweres Joch;
+
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Was du erschufst,
Und ewig wird er leben,
+
Was du jetzt ruft
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Auch wieder Freude geben.
+
Herr, du bist groß,
Drum sehn wir himmelwärts,
+
Und grenzenlos
Wenn tief uns beugt sein Joch;
+
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
[1769 und 1804:
 +
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
  
6.
 
Zuerst in:
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
18.
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Zuerst:
Dich preist, Allgütiger,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Der Seraphim Gesang!
+
unter  dem Titel:
Die ganze Schöpfung schwebt
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
Psalm 104, 1-35
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Auch in:
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
 +
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 +
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
mit der Angabe: Herder
+
Aus dunkler Nacht
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
mit der Angabe: Ridel
+
In Gottes Pracht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
(Bei Stiftungsfesten)
+
Der Halm der Flur
Großer Meister, überschwänglich
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
12. Psalm
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
später in:
mit der Angabe: Gerhard
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
14. (Forschen nach Gott)
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Der du im Dunkel wohnest,
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Und über Geisterwelten thronest.
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
In unermess'nen Fernen;
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Das dich kindlich Vater nennen
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Woher dann Sternenheere?
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
15.
 
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(''kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
+
20.
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
später in:
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
unter dem selben Titel
Feiert Ruhe ringsumher.
 
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Auch in:
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
 
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
 
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
  
Chor.
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
Nie ist seine Gnade fern,
Froh Erwachen, wenn es tagt!
+
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
 +
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
 +
 +
Im Berufe fromm und treu,
 +
Frage nicht, was besser sey;
 +
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 +
 +
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
16.
+
Blick auf Gott und handle recht,
Zuerst in:
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
Reines Herz und froher Muth
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
Geht wohl über Gold und Gut.
siehe:
+
</poem>
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
 
 
  
'''Mit tausendfacher Schöne'''
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
O, hört die frohen Töne
+
<poem>
Der jubelnden Natur!
+
enthält im Kapitel
Das Leben in den Teichen,
+
I. Andacht
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
4 Gebete und
Die Rosenzeit der Liebe
+
4 „Preis und Dank“
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
  
Das bunte Grün der Felder,
+
1. Gebet
Die blumenreiche Au,
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Du Glanz der Vollmondsnacht!
 
Was gleicht der stillen Wonne,
 
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
4.
Der Tugend hohe Freuden
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Sind eurem Segen gleich.
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.
 
Die Hoffnung ihrer Dauer
 
In einer bessern Welt.
 
  
 +
2. Preis und Dank
  
17.  
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
18.
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
19.  
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.  
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
 
 
 
 
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.  
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 3.904: Zeile 3.618:
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
 +
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zeile 4.124: Zeile 3.861:
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 4.182: Zeile 3.921:
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Zeile 4.239: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
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Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
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[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
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Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
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Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
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Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
Zeile 4.274: Zeile 4.025:
 
siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
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Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
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Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
+
Im Heiligthum!
</poem>
+
</poem>
 
+
 
 
+
 
<nowiki>***</nowiki>
+
<nowiki>***</nowiki>
 
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
<poem>
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
+
I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
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</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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