Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
 +
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
 
 
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
 
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
 +
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
''Das Lied (172-173)''
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
''Das Lied (227)''
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
 
 
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 +
<poem>
  
15.
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Vor der Tafelloge:
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Nach der Tafelloge
(die völlig andere Version von 1801)
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
16.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
  
  
17.
+
''Das Lied (172-173)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 9
19.
+
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
2.
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
Gott
Rüste uns mit Heldenstärke
 
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Gebete
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
1. Vor der Tafelloge
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Dieser Adel führt zum Ziele
+
2. Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
3.
+
5.
Zuerst in:
+
neu:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
+
Der über Sternenhöhen
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
+
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
+
Der alte Gott lebt noch!
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
Wer wollte drum verzagen,
Zahllos im Naturgebiete
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
Des Lebens Bürde tragen.
Uns zum Muster aufgestellt.
+
Wie lastend es auch drückt
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
+
Der Prüfung schweres Joch;
Deiner Milde, sonder gleichen
+
Wir sinken dennoch nicht,
Mir zum Muster aufgestellt.]
+
Der alte Gott lebt noch!
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
Der alte Gott lebt noch!
Eures guten Vaters nach!
+
Und ewig wird er leben,
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Heget Leid im eignen Herzen
+
Auch wieder Freude geben.
Bey des Bruders Ungemach.
+
Drum sehn wir himmelwärts,
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Balsam in des Dulders Wunden!
+
Denn er, dem wir vertraun:
Tröstet ihn im Ungemach!]
+
Der alte Gott lebt noch.
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
Kluge
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
 
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
 
[1806:
 
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
 
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Prüfend unser inn'res Streben,
 
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
 
[1782 und 1801:
 
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
6.
 +
Z. B. in:
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
5 „Gebeten“:
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
O Quell des reinsten Lichts
+
mit den zwei Eingangszeilen:
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
* Des guten Urquell, der die
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
11 Gesängen „Gott“:
 
Der du mit Weisheit
 
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
  
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
auch in:
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Ferner in:
+
Dein Tempel, die Natur,
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Wie deiner Herrlichkeit,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Wie deiner Milde voll!
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Mich nur ein Spannen-Raum.
Die das müde Auge näßt,
+
Wohl dennoch mir!
Wie des Abends Thau der West.
+
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
An der Hoffnung haltet fest!
+
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Matthison [!]
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
mit der Angabe: Herder
Wachsend wir empor uns heben,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
mit der Angabe: Ridel
Glauben ist's der ahnen läßt
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Was ihr nicht begreift noch meßt!
+
mit der Angabe: Voß
An dem Glauben haltet fest!
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
11. Maurergebet
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
(Bei Stiftungsfesten)
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Großer Meister, überschwänglich
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
12. Psalm
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
mit der Angabe: Gerhard
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
14. (Forschen nach Gott)
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Woher dann Sternenheere?
Und sollt' er such straucheln überall,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Er kann nach der göttlichen streben,
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Und was kein etc.
 
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
15.
Wie auch der menschliche wanke,
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Lebendig der höchste Gedanke,
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
+
(die völlig andere Version von 1801)
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
 
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
16.
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Mit tausendfacher Schöne
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
 
  
 +
17.
 +
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
 
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
 
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
30.
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Zu irdischen Mühen und Thränen?
+
79.
Wohl dem, der über das Leben hin
+
In dem Buche der Natur
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
1.  
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
3:
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Großer Meister und Erhalter
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
''und''
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
11 Gesängen „Gott“:
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
Der du mit Weisheit
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Das Lied:
</poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
Ferner in:
<poem>
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Erhebung zu Gott
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Haltet an der Liebe fest!
7. Wer stillt das Treiben der
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
11. Gott! sey gelobt
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Progne's Brut in's Halmennest.
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
Heil ihm, den sie nie verläßt!
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
An der Liebe haltet fest!
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Haltet an Erinnrung fest!
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
Weiht getrennter Tage Rest
9. Großer Meister, überschwenglich
+
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
An Erinnrung haltet fest!
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
2.
 
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 +
 
 +
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
 
  
Carl Strauß.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
 +
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
3.
+
Chor. Und was kein etc.
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Der Du das All durchdringst,
+
Wie auch der menschliche wanke,
Der Du Sonnensysteme
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Lebendig der höchste Gedanke,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Chor. Und ob Alles etc.
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
6.
+
Br. v. Schiller
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
</poem>
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
<poem>
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
1.  
+
Chor. Wohl dem, der etc.
An Gott
 
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 +
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
 +
Chor. Der ist der etc.
  
3.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Zuerst in:
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
unter dem Titel: Abendgesang
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
+
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
Auch in:
+
Chor. Was ewig sein etc.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Und an die etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
O für das auch, was wir litten,  
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
4.
+
Chor. Was frey sich etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
 
eröffnen mit
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 +
 
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 
<poem>
 
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
I. Gebete
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
1.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
2.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
3.
 
Gebet
 
Richter freygeschaffner Geister
 
  
4.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.  
+
2.
Gebet um maurerische Tugenden
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
(7. An die Weisheit)
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
 +
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
 +
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 +
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 +
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
II. Loblieder
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
a) Zur Ehre Gottes
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
8.
+
Carl Strauß.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
3.
  
9.
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Der Du das All durchdringst,
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet!
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
 +
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
10.
+
Und es schwindet die Form,
Zuerst in:
+
Die uns irdisch umschließt,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
Seele in Seele zerfließt,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
+
Daß sie so Eins mit Dir.
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
+
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
Auch in:
+
Br. Winkler
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Füllet Er das ganze Land.
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Alles, alles, was wir haben,
+
Nur das Ewige soll gelten
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
Chor.
+
Mejer
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
</poem>
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
<poem>
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
1.  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
An Gott
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 +
 
 +
2.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Deines guten Vaters nie!
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
</poem>
+
Nr. 35
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
4.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
An Gott
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
1.
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
 +
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
2.
+
Brüder! wir sind heute hier
Zuerst in:
+
Unser großes Fest zu feyern,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
[1804 zusätzlich:
 
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Lass ernst und gross die Majestät
+
mit der Angabe: Colberg
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
3.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
 +
 
 +
Und auf des Teppichs grünem Grund.
 +
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
Auch in:
+
Chor.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Wie er den weiten Logenbau
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Chor.
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Hält eine große Loge heut,
Von geweihter Brüder Munde,
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Lautes feierliches Chor!
+
Hat reichen Segen ausgestreut
Weltenmeister! segne, schütze
+
Auf Bergen und im Thal.
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
 +
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 +
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Chor.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Wie dort, vom West belebt,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Sich senkt und wieder hebt.
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
4.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Auch in:
+
So treu und nachbarlich;
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Und stoßt die Glaser an!
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
 
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
eröffnen mit
 
<poem>
 
<poem>
Im Kapitel Lobgesänge
 
  
An Gott
+
I. Gebete
  
1.  
+
1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
2.
 
Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
2.
 +
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
3.
 
neu:
 
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
3.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Gebet
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Richter freygeschaffner Geister
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
4.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
5.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Gebet um maurerische Tugenden
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
4.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
II. Loblieder
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
a) Zur Ehre Gottes
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
8.
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Aller Wesen Herr und Meister,
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
  
5.  
+
9.  
Richter freygeschaffner Geister
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 +
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
6.
 
Des  großen Baues großer Meister,
 
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
10.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
</poem>
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
<poem>
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
 
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
An Gott
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
1.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
2.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
<poem>
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
I. An Gott
+
[1804 zusätzlich:
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
 +
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 +
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
2.
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
3.
+
Lass ernst und gross die Majestät
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 +
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
6.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
 
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
3.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Zuerst in:
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Auch in:
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
+
Von geweihter Brüder Munde,
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
[1801: Chor.
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
Lass die Herzen gut und bieder
 +
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
7.  
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Richter freigeschaffner Geister
 
  
  
8.
+
4.
Zuerst in:
+
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
 +
 +
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 +
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 +
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
 +
 +
Und schlinge unsern Bruderbund
 +
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
 
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
 
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
 
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
9.
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Zuerst in:
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Cherubinen zitternd stehn,
+
Zu uns nach Westen drang,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Und Ehre im Gesang.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Und seine Schönheit schmückt's.
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Rein und lauter, und entwich.
+
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Und geistig sie erneu!
  
10.  
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
 +
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
 +
Die raget Himmelan.
 +
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
11.
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Zuerst in:
+
Lasst uns erleuchten sie!
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
unter dem Titel: Opferlied
+
Dem fehlt es sicher nie.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Der Maurer sucht sie auf.
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
 
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 
Schon ruft zu heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
</poem>
Dein Lebensgeist durchathme mild
 
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
=== Gesänge für Freymaurer ===
 +
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
 +
<poem>
 +
Im Kapitel Lobgesänge
  
12.
+
An Gott
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.  
+
1.  
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
14.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
3.
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
neu:
7-8
 
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
4.
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
 +
5.
 +
Richter freygeschaffner Geister
 +
 +
6.
 +
Des  großen Baues großer Meister,
 +
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
  
16.
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
An das Licht
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Vorsehung
Dir huld'gen wir im Geist!
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
An die Wahrheit
Die edler Zweck vereint,
+
11.
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
12.
 +
Auch in.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
17.
 
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Göttliche Klarheit
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
Segne den Bau!
11 Strophen;
+
Schütz' und erhalte,
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
+
Fördr' ihn und walte
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
Chor.
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
Feßle für immer
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Trügenden Schimmer,
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Dünkel und Wahn!
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
[1775:
+
Chor.
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Eintracht und Freude etc.
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
Nebel zerstreue,
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Kräfte verleihe,
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
Uns zu erspähn!
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
Liebe laß walten,
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
+
Splitter und Falten
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
Chor.
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Liebe laß walten, etc.
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Höher und weiter,
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Blicket zur Leiter
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Muthig hinauf!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
[1775:
+
Chor.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Fester zu wandeln, etc.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
Riedel
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.
 
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Zuerst in:
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
</poem>
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Genießen wir des Gutes,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
<poem>
Genießen wir das Gute,]
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
I. An Gott
Und Segen schwellt die Erde,
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
2.
Und alle Völker sammeln:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
3.
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
+
4.
Der Schnitter edler Halme;
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Der Wilde, welchen Palme
+
5.  
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
Gott aber schaut vom Himmel
 
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
6.
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
  
3.  
+
8.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
4.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
  
5.
+
9.
Auch in:
+
Herr, vor dessen Angesichte
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
6.
+
Auch in:
neu:
+
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Bis einst die Reisen geendiget sind.
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
[1823 und 1835:
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
+
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
  
7.
+
12.  
Dank, dem Geber Dank!
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
 +
13.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
8.  
+
14.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
15.
 +
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 +
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
Auch in:
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
  
13.
+
16.
neu:
+
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
14.
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Die edler Zweck vereint,
''sehr stark abgewandelt:''
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
Ihr Band ums Erdenrund!
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Sich uns vor Augen stellt,
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
17.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
 
 
 
 
15.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Ebenfalls in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Guter Thaten uns zu freun,
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
[1775:
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Laß durch Deines Lichtes Segen
+
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
Glück und Freude stets entstehn;
+
 
Und wo Menschen nur sich regen,
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Allen Maurern, die mit Treue
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
[1775:
 +
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
<poem>
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 +
 
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 +
 
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 
 
3.  
 
3.  
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.  
 
4.  
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 +
 
  
 
5.
 
5.
neu:
+
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Die Sonne ist erwacht,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Des Tages Licht gesandt,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Laß mich auch heute wallen
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
An deiner Vaterhand!
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 +
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
6.
 
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 
  
 
+
6.
7.
 
 
neu:
 
neu:
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
  
 
8.  
 
8.  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 +
 
 
9.  
 
9.  
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
10.
+
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.  
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
16.  
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Zuerst in:
+
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
13.
mit der Angabe: Klipfel
+
neu:
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Küpfel.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
14.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
''sehr stark abgewandelt:''
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
 +
</poem>
  
18.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Von Wesen unsrer Art,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
<poem>
Wird einst uns offenbart.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Dann tönt aus Weltenheeren
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 
+
I. Abtheilung.
 
+
Zum Lobe Gottes
In
 
 
 
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
 
1.  
 
1.  
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
12.  
+
2.  
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
13.  
+
3.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
15.  
+
4.  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
neu sind die Lieder 16-21
+
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
  
  
Die I. Abtheilung.
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Zum Lobe Gottes,
+
Die Sonne ist erwacht,
enthält nun 21 Lieder.
+
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
 +
 
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
 +
 
 +
 
 +
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
neu:
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Comp. v. Schulz
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Ged. v. Schiller
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Comp. v. B. A. Weber
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
16.
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
neu:
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
'''
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Um Speise fleht dich Alles an.
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
Du öffnest deine Hand,
+
 
Gesättigt werden sie.
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Du wendest ab dein Angesicht,
 
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
8.
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Verjüngt ist die Gestalt
+
9.
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
17.
+
16.  
Zuerst von:
+
Zuerst in:
Johann Baptist Rousseau,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
erschienen in:
+
mit der Angabe: Klipfel
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
unter dem Titel
+
Klipfel.
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
 
 
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
 
 
Comp.v. Gährich
 
  
  
 
18.
 
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
'''
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Vergiß ihn nicht.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vergiß dich nicht!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Hoch über jede Bürde
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Vergiß dich nicht!
+
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vergiß sie nicht,
+
Vielleicht, daß Millionen
Die liebend dich umfangen
+
Von Wesen unsrer Art,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Wird einst uns offenbart.
Vergiß sie nicht!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
In
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
'''Ergebung'''
+
1.
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
neu sind die Lieder 16-21
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
 
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Die I. Abtheilung.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Zum Lobe Gottes,
Und mache mich vor allen Dingen
+
enthält nun 21 Lieder.
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 
+
Comp. v. Schulz
 
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
20.
+
Ged. v. Schiller
Zuerst in:
+
Comp. v. B. A. Weber
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Comp. v. Franz
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Ged. v. Matthisson
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Comp. v. Wessely
 
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
+
Ged. nach Kramer
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Comp. v. Vogler
 
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Comp. v. F. H. Himmel
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Sonnen auf- und untergehen,
+
Ged. v. Herklots
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Comp. v. Gossee
Gottes Lieb' ist überall!
+
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Comp. v. E. Grell
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
+
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Weckt das Lied der Nachtigall!
+
Ged. v. Herder
Gottes Lieb' ist überall!
+
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
 +
 
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
16.
In der Welten Sphärenklänge
+
neu:
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Auch des Donners Wiederhall!
+
'''
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Und des Donners Wiederhall,]
+
Du öffnest deine Hand,
Gottes Lieb' ist überall!
+
Gesättigt werden sie.
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
 +
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
21.
 
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
17.
Der du in ewiger
+
Zuerst von:
Klarheit die Welten regierest!
+
Johann Baptist Rousseau,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Würdig zu handeln, Kraft,
+
erschienen in:
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Du, den das Weltall preist,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Wen banger Kummer drückt,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Gnädig auf unsern Bau,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Den wir heut wieder beginnen!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Ewig steht ja dein Wort!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
Die
+
Comp.v. Gährich
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2.
 
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
18.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Mahnung
Ertöne Preisgesang!
+
'''
Du Vater aller Geister
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Vernimm der Maurer Dank!
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Für deine Huld, die mit uns war.
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vergiß dich nicht!
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Hoch über jede Bürde
Der Menschheit uns zu weihen
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Erwecke stets die Brust!
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Vergiß dich nicht!
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Vergiß sie nicht,
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Die liebend dich umfangen
Und laß uns nicht erheben
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Vergiß sie nicht!
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Vergiß es nicht!
Send‘ einen Genius
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Der uns mit holdem Munde
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Entbeut den Friedensgruß,
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
Vergiß es nicht!
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
19.
mit der Angabe: Flemming:
+
Früher z. B. in:
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Tön‘ durch die Hallen!
 
Zu dir, o Herr! empor
 
Steig‘ unser Lallen!
 
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
'''Ergebung'''
  
 +
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 +
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
In
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Du Vater in der Ewigkeit,
<poem>
+
Und mache mich vor allen Dingen
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
 
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
20.
Preis dem allwaltenden,
+
Zuerst in:
Leben gestaltenden
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Urquell des Lichts.
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dem hell entzündeten
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Froh uns verkündeten,
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
Festlich begründeten'
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Lichte sey Heil!
+
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dreyfaches Heil!
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Rezitativ.
 
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Sonnen auf- und untergehen,
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Was treue Eintracht hier begründet
+
Gottes Lieb' ist überall!
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Gottes Lieb' ist überall!
  
1ter Chor.
+
Gottes Lieb' ist überall!
Dank't dem Herrn der Erden,
+
In der Welten Sphärenklänge
Der den rohen Stein,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Dass wir uns erfreu'n,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Liess zum Tempel werden,
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Und der aus der Geister Land
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Liebend uns sein Licht gesandt.
+
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
2ter Chor.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
21.
 +
neu:
  
1te Stimme.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
So trete an der Weisheit Hand
+
Der du in ewiger
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Klarheit die Welten regierest!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Du, den das Weltall preist,
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Daß wir mit frohem Muth,
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Streben zum höchsten Gut,
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Auf zu den Sternen blickt;
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Wen banger Kummer drückt,
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Und ruft die Genien herbey,  
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Die in das Heiligthum uns führen
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Vater der Menschen schau',
 
+
Gnädig auf unsern Bau,
Drey Stimmen.
+
Den wir heut wieder beginnen!
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Ewig steht ja dein Wort!
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Irdische Güter zerrinnen.
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
</poem>
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Danket dem Meister der Erden
 
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Die
 +
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 +
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
'''Beym Schluss der Loge'''
+
mit der Angabe: Uvermann
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
  
'''O Seligkeit!'''
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Der ganze Himmel schaut
+
Ertöne Preisgesang!
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Du Vater aller Geister
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Wie einst am Thron
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
In deiner Herrlichkeit.
+
Für deine Huld, die mit uns war.
 +
 
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Chor.
+
Stets segne unser Streben
Lob, Ehr und Preis,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Dem Vater in der Zeit,
+
Und laß uns nicht erheben
Wie einst am Thron
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
In seiner Herrlichkeit.
+
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
 +
Und in der letzen Stunde
 +
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 
'''1. Das Gebet'''
 
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
:Kann nur der Menschheit
+
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
 
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Töne denn, froher Chor!
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Zu dir, o Herr! empor
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Steig‘ unser Lallen!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Denn daß das Werk bestand,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Danken wir Deiner Hand.
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Schirme auch ferner das heilige Band!
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
''
 +
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
  
  
 +
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
 +
(Seht! wie voll Huld der Blick)
 +
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
von Reinig [= Reuning]
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Bereits in:
+
„Nähret auch ferner treu
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Heilige Triebe!
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
</poem>
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
 
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
 
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
In
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
<poem>
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
'''Gebet.'''
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Choralgesang.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
In Dir und nur durch Dich.
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Chor.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Preis dem allwaltenden,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Leben gestaltenden
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Urquell des Lichts.
Daß ich begreife Dich!
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Liebe, erwärme mich,
+
Rezitativ.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Daß ich umfasse Dich!
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Liebend umfasse Dich,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Innig, und ehre Dich.
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Und so entwürd'gen mich?
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Hoffnung belebe mich,
+
1ter Chor.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Der den rohen Stein,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Dass wir uns erfreu'n,
Gott, und Natur auch Dich!
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Allgemeiner Chorgesang.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
5815
+
Glänze dieses Heiligthum.
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
Wechselgesang.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
 
 
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
1te Stimme.
 +
So trete an der Weisheit Hand
 +
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
 +
2te Stimme.
 +
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
3te Stimme.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
5817
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 +
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 +
Und ruft die Genien herbey,  
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
Schlussgebeth.
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Drey Stimmen.
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Und noch hienieden walle;
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
O, allvollkommner Gott,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
O Gott voll Majestät,
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Erhöre Du mein Lied,
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Mein schwaches Dankgebet!
+
 
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
 
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Es flammen Sternenheere,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Es grünet Wald und Flur
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
'''O Seligkeit!'''
All' jene Millionen,
+
Der ganze Himmel schaut
Die hier noch sind und dort
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
In jenen Höhen wohnen;
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Es preiset Dich, was lebt,
+
Wie einst am Thron
Es danket Dir, was ist,
+
In deiner Herrlichkeit.
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Chor.
Du willst, und Weste wehen;
+
Lob, Ehr und Preis,
O, Deine weise Macht
+
Dem Vater in der Zeit,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Wie einst am Thron
Du sprichst, und Tausende
+
In seiner Herrlichkeit.
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
 
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Bist mir ein guter Vater,
+
'''1. Das Gebet'''
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
:'''In Einem Glauben,'''
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Nicht immer Dein Gebot
+
:Kann nur der Menschheit
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Du gabst mir wahre Ruh
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und wahren Seelenfrieden.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
O, wende nie von mir
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Dein wachend Antlitz ab,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Mich schütze Deine Hand
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Bis an mein kühles Grab!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
So oft ich auf der Bahn
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Der heilgen Tugend wanke,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
So halte mich zurück
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Vom Laster der Gedanke,
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Daß, was der Frevler auch
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Zu bergen sich bemüht,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Daß dieß, Allwissender,
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Dein forschend Auge sieht
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Durch dieses Erdenleben,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Der Tugend stets ergeben;
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Dem Tod ins Angesicht,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Mein sterbend Auge bricht!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 
'''Gebet'''
 
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 
Deiner Verehrung bewahren.
 
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
von Reinig [= Reuning]
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Bereits in:
 +
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 +
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
<poem>
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Daß ich begreife Dich?
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Daß ich erblicke Dich,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
 +
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
Es folgen:
+
Gott, ja, ich fühle Dich
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Überall bist Du so nah' um mich,
 
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
1.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
2.  
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Großer Meister und Erhalter
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
3.
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Zuerst in:
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Weisheit, erleuchte mich,
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Daß ich begreife Dich!
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Liebe, erwärme mich,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Daß ich umfasse Dich!  
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
 
 
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Liebend umfasse Dich,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Der die schöne Welt gebaut,
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Und mit heiligem Gefallen
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Und so entwürd'gen mich?
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Hoffnung belebe mich,
Nur zu oft die Freude ab,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Gott, und Natur auch Dich!
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
 
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
5815
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
 +
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 +
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
4.
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 
  
5.
 
Gesund und frohes Muthes
 
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
5817
  
7.
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Den Alles laut erhebet,
 +
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
8.
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Damit ich Dank Dem lalle,
 +
Durch dessen Ruf ich ward,
 +
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
9.
+
Du bist und warst schon längst
Zuerst in:
+
Vor Millionen Jahren,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Du warst, eh Etwas war,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Eh Deine Welten waren,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Jahrhunderte vergehn
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Jahrtausende entfliehn
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Und andere beginnen;
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Du bleibest, wie Du bist,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
O Gott von Ewigkeit!
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Es drehen Welten sich,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Es flammen Sternenheere,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Es grünet Wald und Flur
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Allein zu Deiner Ehre!
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Erhebt und preiset Ihn,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Dir danken, daß sie sind,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
All' jene Millionen,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Die hier noch sind und dort
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
In jenen Höhen wohnen;
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Es preiset Dich, was lebt,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
 +
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
10.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
An die Sonne
+
In düstern Labyrinthen,
Zuerst in:
+
So lehrest Du mich bald
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Den schönsten Ausweg finden.
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Allvater, blick' ich hin
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Auf Deinen großen Plan,
desgleichen in:
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Du Gott der Weisheit, an!
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Bist mir ein guter Vater,
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Bist meine Zuflucht stets,
Erstaunen vor dir hin!
+
Und stets mein weiser Rather;
 +
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Wie oft verzeihest Du,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Nicht immer Dein Gebot
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Du schirmtest mich bisher
Die staunend deine Größe sieht,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Du gabst mir wahre Ruh
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
So oft ich auf der Bahn
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Der heilgen Tugend wanke,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
So halte mich zurück
Dem Armen Trost und Glück! —
+
Vom Laster der Gedanke,
 
+
Daß, was der Frevler auch
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Zu bergen sich bemüht,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Daß dieß, Allwissender,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Dein forschend Auge sieht
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
 
+
Gib mir ein reines Herz,
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Entfernt von niedern Ränken,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Und lehre Du mich stets,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
So lang ich bin, bedenken,
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Daß Dir, gerechter Gott,
</poem>
+
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
'''Gebet'''
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
1.
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Zuerst in;
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht versteh'n?
 
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Es folgen:
 +
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 +
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 +
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
 
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
 
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
1.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
2.  
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Großer Meister und Erhalter
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
3.
Für welches du erschaffen bist,
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
unter dem Titel: Tischlied
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht verstehn?
 
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
4.
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
5.
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Gesund und frohes Muthes
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
 
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
6.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
7.
Großer und mächtiger
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
8.
Weiser und gütiger
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 
+
9.
6.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
7.
 
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
10.  
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
An die Sonne
Sende von des Himmels Auen
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Auswahl von Liedern===
 
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
 
<poem>
 
  
1. Kapitel
 
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
Über 30 Jahre später enthält in
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Mächtig ist dein Reich;
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Laß die Baue unvergänglich
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Seyn, dir gleich!
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
1.
Einzig von dir ab,
+
Zuerst in;
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Maurern gab.
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Unsre Zuversicht;
 
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!
 
  
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
3. (Fink)
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Zuerst in:
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Später in:
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
+
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Was auch das Herz bewegt,
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Und starrer Frost gebeut,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Läßt er die Erde decken
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Mit einem weißen Kleid.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Und unter warmer Hülle,
+
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Da schläft in tiefer Stille
+
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Dann bricht so frisch hervor,
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Ein zahllos Lebenschor;
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Das ruft in tausend Freuden
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Uns tief zum Herzen ein:
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Gott muß die Liebe seyn!“
+
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
4.  
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Richter freigeschaffner Geister
+
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
5.
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 +
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 +
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
  
6. (Blumauer)
+
2.
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
Auch in:
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
'''O, Du Heiliger,'''
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Großer und mächtiger
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
 +
O allliebender
 +
Weiser und gütiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
 
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
6.
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Zuerst in:
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
 
7.
 
7.
 +
neu:
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 +
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
+
Nicht allein in diesen Hallen,
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Nein, im ganzen Erdenwallen
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Laß, was geistig wir erbau'n,
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Schöner sich vollendet schau'n!
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
</poem>
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
 
 
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
 
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
===Auswahl von Liedern===
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
<poem>
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
1. Kapitel
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Mächtig ist dein Reich;
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Laß die Baue unvergänglich
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Seyn, dir gleich!
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Göttliche Klarheit
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Segne den Bau!
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Schütz' und erhalte,
+
Hier und dort!
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Schütz‘ und erhalte etc.  
+
Einzig von dir ab,
 +
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
Feßle für immer
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Trügenden Schimmer,
+
Unsre Zuversicht;
Dünkel und Wahn!
+
Denn in deinem Lichte schauen
Eintracht und Freude,
+
Wir das Licht!  
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
 
Eintracht und Freude etc.
 
  
Nebel zerstreue,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Kräfte verleihe,
 
Uns zu erspähn!
 
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
3. (Fink)
Liebe laß walten, etc.
+
Zuerst in:
 +
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
Höher und weiter,
+
Später in:
Blicket zur Leiter
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Muthig hinauf!
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Fester zu wandeln,
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Sich'rer zu handeln,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Fester zu wandeln, etc.
 
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
 +
Was auch das Herz bewegt,
 +
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 +
Dem, der die Welten trägt!
 +
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
11. (Hohlfeldt)
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Auch in:
+
Und starrer Frost gebeut,
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Läßt er die Erde decken
 
+
Mit einem weißen Kleid.
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
Und unter warmer Hülle,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Da schläft in tiefer Stille
Sind sie gewoben!
+
Sich Gras und Blüthe groß.
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
Und ist der Mai erschienen,
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Dann bricht so frisch hervor,
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Himmlische Liebe!“
+
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
5.
 +
 
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
13. (Gerhard)
+
6. (Blumauer)
Zuerst in:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
 
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Ziehn Linien und Kreise
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Und halten uns für Weise;
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Meisterhand behauen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Und fangen an zu bauen,
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
In bunter Farben Schimmer;
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Den gütigen, den weisen,
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Den mächtigen und starken Gott,
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Mit frommen Herzen preisen!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
14.
 
  
Etwas anders bereits in:
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
 +
 
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
 +
 
 +
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Geht auch die Sonne nieder,
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Auf immer geht sie nicht.
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Giebt sich der Pilger hin
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Und harrt auf dessen Güte,
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Und der schroffen Steine weniger;
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Der süßen Hoffnung fand;
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Ihm wird die Seele helle,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Und jeder Trost verwandt!
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
7.
 +
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
8. Ewige Wahrheit
Deines armen Lebens denken,
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Und was irdisch dich betrübt?
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
 
 
Aus der Sterne Millionen,
 
Aus den glanzerfüllten Zonen
 
Hat er seinen Thron erbaut.
 
Seiner Welten lichte Heere,
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
  
 +
11. (Hohlfeldt)
 +
Auch in:
 +
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 +
 +
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
 +
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
Auch in:
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
 
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
 
Langsam steigt die Nacht empor,
 
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 
Langsam steigt der Mond empor,]
 
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
13. (Gerhard)
In des großen Domes Pracht
+
Zuerst in:
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Laßt auch uns die Hände falten!
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Auch in:
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Stehe in dem Heiligthum,
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Vater, deinem Kinde an!
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Ziehn Linien und Kreise
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laß mich gute Früchte treiben!
+
Und halten uns für Weise;
Wahre, daß durch meine Schuld
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Keines Bruders Thräne fließe;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Daß ich eher alles misse,
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Von Meisterhand behauen,
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Sicher und beharrlich streben!
+
Und fangen an zu bauen,
Und wo Einer, fortgerafft
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Von der Macht empörter Wogen,
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Hin zur Tiefe wird gezogen,
+
Gott ist allein die Stärke.
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Und schmücken Saal und Zimmer
Denn zum Leben hast ja du
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
Alle liebend auserkohren.
+
In bunter Farben Schimmer;
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
Doch nur von oben strahlt das Licht,
Wenn er weinend nach dir langet;
+
In welchem sich die Farbe bricht;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Gott ist der Schönheit Quelle.
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
So laßt uns denn den großen Gott,
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Den gütigen, den weisen,
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Den mächtigen und starken Gott,
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Mit frommen Herzen preisen!
Freudig richten auf zu dir!
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Laß mich einen Engel werden,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
 
 
[1826:
 
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 
Großer Vater, laß die Kette,
 
Die wir schlingen, reißen nie!
 
Schütze, Heiliger, errette
 
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
14.
  
17.
+
Etwas anders bereits in:
Zuerst:
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
mit der Angabe: Overbeck
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Cramer
+
mit der Angabe: Overbek.
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
1787 erschien in Leipzig
Undenkbar groß,
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Geht auch die Sonne nieder,
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Auf immer geht sie nicht.
Doch nicht den Ort,
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
Was du erschufst,
+
Mit kindlichem Gemüthe
Was du jetzt ruft
+
Giebt sich der Pilger hin
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Und harrt auf dessen Güte,
Herr, du bist groß,
+
Der sorgt vom Anbeginn,
Und grenzenlos
+
Der diese Zeiten wendet
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
[1769 und 1804:
+
O selig, wer die Quelle
Was du erschufst,
+
Der süßen Hoffnung fand;
was du jetzt ruft
+
Ihm wird die Seele helle,
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Und jeder Trost verwandt!
Doch wolltest du
+
Das ist des Pilgers Segen:
noch mehr dazu
+
Ein Herz voll Zuversicht
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
+
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
  
 
+
15. (Mahlmann)
18.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Psalm 104, 1-35
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
 +
bereits in:
 +
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 +
unter dem Titel: Lied
 +
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 
Als für den Staub;
 
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 
Nie Todes-Raub!
 
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Die Ewigkeit;
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Strahlt Göttlichkeit.
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 +
 
 +
Kannst du noch dein Auge senken,
 +
Deines armen Lebens denken,
 +
Und was irdisch dich betrübt?
 +
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Aus der Sterne Millionen,
Aus dunkler Nacht
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Hat er seinen Thron erbaut.
In Gottes Pracht.
+
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Der Halm der Flur
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Sind Stufen nur.
+
Allem Daseyn, allem Leben
+
Hat er diesen Trost gegeben;
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Halleluja, daß du bist!
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron!
 
  
 
19.
 
Zuerst:
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
 
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
16.
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Zuerst:
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Auch in:
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Das dich kindlich Vater nennen
 
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
[1804:
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
In des großen Domes Pracht
andern Menschen wohlzuthun;
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Laßt auch uns die Hände falten!
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
 +
Vater, laß in diesem Laute
 +
Muth mich finden, wenn ich stumm
 +
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
20.
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Zuerst:
+
Vater, deinem Kinde an!
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Ferne von der dunkeln Bahn
unter dem Titel:
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Sirach 11, 20-23.
+
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
später in:
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Daß du ewig mit mir seyst!
unter dem selben Titel
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
 +
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
 +
Dunkle Klippen hat das Leben,
 +
Viele Pilger ziehn hinaus;
 +
Laß sie nach dem Vaterhaus
 +
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Nie ist seine Gnade fern,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
In der freudenreichen Zeit
+
Denn zum Leben hast ja du
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Kümmre dich um Andres nicht;
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Gott hat seines auch gethan.
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Im Berufe fromm und treu,
+
[1826:
Frage nicht, was besser sey;
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Großer Vater, laß die Kette,
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Gottes Leitung ist dabei.
+
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
Blick auf Gott und handle recht,
 
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 
Reines Herz und froher Muth
 
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
17.
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Zuerst:
<poem>
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
enthält im Kapitel
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
I. Andacht
+
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
4 Gebete und
+
'''Gott grenzenlos,'''
4 „Preis und Dank“
+
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
1. Gebet
+
Durchflög ich gleich
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
[1769 und 1804:
 
+
Was du erschufst,
4.
+
was du jetzt ruft
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
siehe oben:
+
Doch wolltest du
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
18.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
2. Preis und Dank
 
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Als für den Staub;
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Nie Todes-Raub!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
Die Ewigkeit;
<poem>
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
1.
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
neu:
+
Der Halm der Flur
 
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
Sind Stufen nur.
Dessen Größe uns die Sterne
+
Laut verkünden aus der Ferne,
+
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron!
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
19.
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
Zuerst:
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Müller
+
später in:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
2.
+
Auch in:
neu:
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
 
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
 
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
Müller
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
3.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
  
4.
+
20.
neu:
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
+
später in:
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
+
unter dem selben Titel
Den über Wolken hoch erhoben
+
 
Die wandelnden Gestirne loben
+
Auch in:
Und feiern Deiner Liebe Fest!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
Nie ist seine Gnade fern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
+
In der freudenreichen Zeit
Stets heilig sei uns diese Lehre;
+
Wie in Widerwärtigkeit!
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
Kümmre dich um Andres nicht;
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
Gott hat seines auch gethan.
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
Im Berufe fromm und treu,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
Frage nicht, was besser sey;
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Und eine dichtre Kette schlingen
+
Gottes Leitung ist dabei.
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
Blick auf Gott und handle recht,
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
Reines Herz und froher Muth
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
Geht wohl über Gold und Gut.
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
+
</poem>
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
<poem>
So wollen wir in diesem Leben
+
enthält im Kapitel
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
I. Andacht
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
  
5.  
+
1. Gebet
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
  
7.  
+
4.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
IV. Schluß der Tafelloge
 
  
8.  
+
2. Preis und Dank
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
 
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
39.  
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
53.  
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
 
<poem>
 
<poem>
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
1.
 +
neu:
  
Kapitel:
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Z. V. D. H. B. A. W.
+
Dessen Größe uns die Sterne
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
 +
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
'''1. Gebet'''
+
Müller
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
+
2.
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
neu:
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Quelle der Weisheit, verehren dich!
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
Vater, und lieben dich!
 
  
 +
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 +
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
+
Müller
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
II. Schluß der Arbeitsloge
  
 +
3.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
''erst nach 1853:''
+
4.
'''Kerzenlied'''
+
neu:
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
  
M. v. St.:
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 +
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 +
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
Chor:
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Meister, Urewiger!
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Führ‘ uns mit Weisheit
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
auf all‘ unsern Wegen,
+
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Zum Bau des Tempels –
+
Die Liebe durch die That zu geben,
Der Menschheit zum Segen!
+
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
„Schönheit ziere ihn.“
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Chor.
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
Meister, Allgütiger!
+
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
Öffne die Herzen
+
So zollt der Maurer seinen Dank.
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
„Stärke führe ihn aus.
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
 +
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
Chor.
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Meister, Allmächtiger!
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Gib uns zum Bau
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
Deines Tempels die Stärke;
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Meister, Allmächt’ger,
+
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
Sein Grund umringt die ganze Erde,
 +
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
 +
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 +
Und eine dichtre Kette schlingen
 +
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
  
'''3. Gebet'''
+
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
Daß würdig dieser Kette Glieder
Richter freigeschaffner Geister,
+
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
 +
 
 +
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
 +
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
'''4. Gebet'''
+
Geitel
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
'''5. Gebet'''
+
5.  
Mus. v. C. M. von Weber
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Auch in:
 
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 
unter dem Titel: Maurergebet
 
  
'''Meister, Unendlicher!'''
+
III. Eröffnung der Tafelloge
Meister Allgütiger!
 
Lenke zu dir unsere Schritte!
 
Herr, laß auf unserm Tun
 
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
7.
Laß uns dein göttlich Wort
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
segnend auf Erden verbreiten!
 
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
 
wie auch die Nacht uns droht;
 
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
IV. Schluß der Tafelloge
  
 +
8.
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
39.  
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
53.  
 +
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
'''7. Gebet'''
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 
(nur die ersten zwei Strophen)
 
  
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
''An späteren Stellen:''
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
Steig in dieser Feierstunde
+
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
  
'''9. Gebet'''
 
(nach voriger Melodie)
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 
  
 +
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 +
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
und drei Lieder hinzugefügt:
 
+
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Br. Bechstein [1836]
 
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
Kapitel:
wo die erste Flamme glüht;
+
Z. V. D. H. B. A. W.
wo der Morgenstern im Aether,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
eine Blume Gottes, blüht!
 
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 
wo die erste Röte scheint;
 
wo der Himmel Perlenthränen
 
auf die Erde niederweint!
 
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
'''1. Gebet'''
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
und ein Stern nun über'm Sterne
 
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
 +
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
'''12. Loblied'''
+
Gottheit, wir ahnen dich,
Mel von Carl Gläser.
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
Zuerst in:
 
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
 
  
 +
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 +
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
Reinling [1909: Reuning]
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
''erst nach 1853:''
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
'''Kerzenlied'''
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
M. v. St.:
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 
  
 +
Chor:
 +
Meister, Urewiger!
 +
Führ‘ uns mit Weisheit
 +
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
I. Aufs.
''
+
„Schönheit ziere ihn.
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
Chor.
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Meister, Allgütiger!
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
+
Öffne die Herzen
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
+
Laß Schönheit uns blicken.
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
+
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
+
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
II. Aufs.
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
+
„Stärke führe ihn aus.
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
+
Chor.
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
Meister, Allmächtiger!
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Gib uns zum Bau
will ich lobsingen meinem Gott.
+
Deines Tempels die Stärke;
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
werde gepriesen früh und spat!
+
Meister, Allmächt’ger,
werde gepriesen früh und spat!
+
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 
und was darinnen ist, gemacht.
 
Alles muß treulich erfüllet werden,
 
was er uns einmal zugedacht.
 
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
'''3. Gebet'''
 +
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
 +
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
'''5. Gebet'''
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
'''O Allmächtiger!'''
+
Auch in:
O Allgütiger!
+
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
reinste Quelle des Lichtes!
+
unter dem Titel: Maurergebet
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''Meister, Unendlicher!'''
O Allgütiger!
+
Meister Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
+
Lenke zu dir unsere Schritte!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
+
Herr, laß auf unserm Tun
Zu dir lenke Geist und Herz!
+
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
O Allmächtiger!
+
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
O Allgütiger!
+
Laß uns dein göttlich Wort
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
segnend auf Erden verbreiten!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
rüste uns mit deiner Kraft!
+
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
 +
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
'''14. Danklied'''
 
Nach Herm. Gottfr. Demme
 
  
Zuerst in:
 
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
  
 +
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 +
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
'''7. Gebet'''
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
Text: Ridel [1909: Riedel]
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
+
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 
preiset den Vater; er segnet so gern!
 
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 
  
 +
'''9. Gebet'''
 +
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
''erst nach 1853:''
 
'''1909: Meisterloge'''
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
(leicht verändert)
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 +
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
Mel. von Ambrosch II.
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Gerhard [1909: W. Gerhard]
+
Br. Bechstein [1836]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
 +
wo die erste Flamme glüht;
 +
wo der Morgenstern im Aether,
 +
eine Blume Gottes, blüht!
  
'''16. Lobgesang'''
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
wo die erste Röte scheint;
Fulda
+
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
Bereits in:
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
und ein Stern nun über'm Sterne
Auch in:
+
dieser kleinen Erde schwebt!
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
 +
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 +
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
'''12. Loblied'''
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
Mel von Carl Gläser.
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
Zuerst in:
hört der gute Vater gern.
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
strahlen seht den Abendstern!
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
 +
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 +
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
 +
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 +
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 +
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
'''17. Danklied'''
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Carl Schulz. 1810.
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
  
  
'''Danket dem Herrn!'''
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Wir danken dem Herrn,
+
''
denn er ist freundlich,
+
'''1909: Lobgesang'''
und seine Güte währet ewiglich.
+
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
Lobet den Herrn!
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Ja, lobe den Herrn
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
auch meine Seele;
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 +
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
Sein ist die Macht!
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
Allmächtig ist Gott;
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
  
Groß ist der Herr!
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Ja groß ist der Herr;
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
sein Nam‘ ist heilig,
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
+
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
Anbetung ihm!
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
Anbetung dem Herrn;
+
und was darinnen ist, gemacht.
mit hoher Ehrfurcht
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
+
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
  
  
''erst nach 1853'':
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
  
Bereits in:
+
'''O Allmächtiger!'''
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
+
O Allgütiger!
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
+
reinste Quelle des Lichtes!
mit einer 4. Strophe
+
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
O Allmächtiger!
Dass sich voll Herzlichkeit
+
O Allgütiger!
Brüder uns nah'n!
+
ew’ges Urbild des Edlen!
Und als der Treue Pfand
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Bietet die Bruderhand
+
Zu dir lenke Geist und Herz!
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
  
Auf, tritt in Festverein
+
O Allmächtiger!
Dreimal willkommen ein,
+
O Allgütiger!
Du theure Schaar!
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
Wer auf dem Erdenrund'
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
Treu blieb dem Maurerbund',
+
rüste uns mit deiner Kraft!
 +
 
 +
 
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
 +
 
 +
Zuerst in:
 +
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 +
 
 +
 
 +
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 +
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 +
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 +
 
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 +
 
 +
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 +
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 +
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 +
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 +
 
 +
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
 +
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 +
 
 +
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 +
preiset den Vater; er segnet so gern!
 +
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853:''
 +
'''1909: Meisterloge'''
 +
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
 +
 
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
 +
 
 +
 
 +
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 +
Mel. von Ambrosch II.
 +
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
 +
 
 +
 
 +
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 +
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
</poem>
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
+
I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.150: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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