Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
 
 
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
 
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
 +
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
''Das Lied (172-173)''
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
''Das Lied (227)''
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
 
 
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 +
<poem>
  
15.
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Vor der Tafelloge:
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Nach der Tafelloge
(die völlig andere Version von 1801)
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
16.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
  
  
17.
+
''Das Lied (172-173)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 9
19.
+
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.  
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
2.
 
2.
 
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
3:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Großer Meister und Erhalter
+
Gott
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
  
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
+
Gebete
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
+
1. Vor der Tafelloge
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
5.
5 „Gebeten“:
+
neu:
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
11 Gesängen „Gott“:
+
Der über Sternenhöhen
Der du mit Weisheit
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Und auch hört unser Flehen;
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Der uns durch Freud' und Lust,
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Mit Vaterhand geführt:
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
Das Lied:
+
Der alte Gott lebt noch!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Wer wollte drum verzagen,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Und ewig wird er leben,
 +
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Kluge
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
 
  
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Ariadne's Faden leihend,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 +
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 +
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Dein Tempel, die Natur,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Wie deiner Herrlichkeit,
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Wie deiner Milde voll!
''
+
Des Lenzes Blumenkleid,
Auch in:
+
Des Sommers Aehrenmeer,
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
+
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
 +
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
15.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
17.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
18.
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
19.  
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
30.
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
In uns zu ewiger Klarheit;
+
79.  
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
+
In dem Buche der Natur
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
+
108.  
 
+
Steig‘ in dieser Feierstunde
Chor. Und an die etc.
 
 
 
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
 
 
Chor. Was frey sich etc.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
2.
<poem>
+
2.
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
Herr, erfülle uns mit Weisheit
Erhebung zu Gott
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
3:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Großer Meister und Erhalter
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
''und''
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
11 Gesängen „Gott“:
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Der du mit Weisheit
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
9. Großer Meister, überschwenglich
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
47. Großer Meister, dessen Allmacht
+
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
 +
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
 
  
2.
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Ferner in:
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Ariadne's Faden leihend,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
 +
 
 +
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
3.
+
Haltet an Erinnrung fest!
 +
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Der Du ewig ohn' Ende
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Wie ohne Anfang bist,  
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Heben wir betend die Hände,
+
''
Daß Du uns nahe seist!
+
Auch in:
Und Dein unendlicher Geist
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Entrückt uns der irdischen Stunde,
+
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
6.
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Zuerst in:
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
</poem>
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Chor. Und was kein etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
An Gott
+
Wie auch der menschliche wanke,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
2.  
+
Chor. Und ob Alles etc.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
3.
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
Br. v. Schiller
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
 
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Aus den Feldern, aus den Triften
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
O für das auch, was wir litten,  
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
4.
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
eröffnen mit
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
<poem>
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
I. Gebete
+
Chor. Der ist der etc.
  
1.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Das Vater Unser
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Um Erden wandeln Monde,
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
2.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
In uns zu ewiger Klarheit;
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
3.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Gebet
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Richter freygeschaffner Geister
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
4.  
+
Chor. Was frey sich etc.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
</poem>
  
5.
 
Gebet um maurerische Tugenden
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
II. Loblieder
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
a) Zur Ehre Gottes
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
8.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
9.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
10.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
2.
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Füllet Er das ganze Land.
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Alles, alles, was wir haben,
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
 
 
Chor.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Chor.
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Carl Strauß.
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Der Du das All durchdringst,
<poem>
+
Der Du Sonnensysteme
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Ueber die Zeit zu Dir,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Der Du ewig ohn' Ende
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Wie ohne Anfang bist,  
 
+
Heben wir betend die Hände,
 
+
Daß Du uns nahe seist!
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
An Gott
+
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
1.  
+
Br. Winkler
Herr! erfülle uns mit Weisheit
 
  
 
+
6.
2.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Nur das Ewige soll gelten
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
in der Brüder ernstem Chor.
 
+
Doch so lang am ird'schen Werke
[1804 zusätzlich:
+
Wir hienieden uns bemüh'n,
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
+
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
1.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
An Gott
Lass ernst und gross die Majestät
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
2.
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
  
 
3.
 
3.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
 +
 
  
Auch in:
+
4.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Aller Elementen Meister,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Ueberm Sternenzelte thront
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
+
Ewig war, und ewig ist.
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
4.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Auch in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
mit der Angabe: Colberg
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Der Brüder fromme Schaar;
<poem>
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Geschmückt ist der Altar:
  
An Gott
+
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
1.  
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
 +
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
In ihre Lieder ein!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Wie dort, vom West belebt,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Aufs Ziel der Reise hin.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
4.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Zuerst in:
+
So treu und nachbarlich;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 +
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
</poem>
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
5.  
+
I. Gebete
Richter freygeschaffner Geister
+
 
 +
1.
 +
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
6.
 
Des  großen Baues großer Meister,
 
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
2.
 +
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
3.
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
Gebet
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
+
Richter freygeschaffner Geister
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
4.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
 
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
5.
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Gebet um maurerische Tugenden
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
(6. Um Weisheit)
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
(7. An die Weisheit)
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
II. Loblieder
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
a) Zur Ehre Gottes
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
8.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 +
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
 
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
9.
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
<poem>
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.
+
10.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.  
 
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
  
6.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
mit den Angaben
+
<poem>
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
 
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
An Gott
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
 
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
1.  
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
 
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 
+
2.
7.
 
Richter freigeschaffner Geister
 
 
 
 
 
8.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
 +
Im Unermesslichen Dich nennet,
 +
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 +
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
[1804 zusätzlich:
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
So weit die Sonne geht.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
 
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 +
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 +
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
9.
+
 
 +
3.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Auch in:
Cherubinen zitternd stehn,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Den in seinem höchsten Lichte
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Rein und lauter, und entwich.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Herr, der in dem Lichte thront;
 
Nur die Wahrheit laß mich finden,
 
Die in diesem Tempel wohnt.
 
  
10.
+
Lass die Herzen gut und bieder
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
11.
 
Zuerst in:
 
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
 +
4.
 
Auch in:
 
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
In deine große Maurerkette,
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
  
12.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
 +
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
14.
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zuerst in:
+
Zu uns nach Westen drang,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Auch in:
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,  
+
Bei solchem Meister glück'ts!
7-8
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
That nur, ist Meisterschaft.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
+
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und geistig sie erneu!
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Die raget Himmelan.
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Lasst uns erleuchten sie!
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Dem fehlt es sicher nie.
  
 +
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
 +
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
 +
 +
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
 +
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
+
</poem>
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Denn seine Güte währet ewig.
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Du bist allmächtig, Herr!
+
<poem>
Du unsrer Väter Gott!
+
Im Kapitel Lobgesänge
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
An Gott
  
16.
+
1.  
Auch in:
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
2.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
3.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
neu:
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Sich uns vor Augen stellt,
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
 +
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 +
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
17.
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Zuerst in:
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
4.
11 Strophen;
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
+
 
Desgleichen in:
+
5.  
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Richter freygeschaffner Geister
 +
 
 +
6.
 +
Des  großen Baues großer Meister,
 +
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
An das Licht
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Vorsehung
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
[1775:
+
An die Wahrheit
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
11.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.
 
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
+
12.
Zuerst in:
+
Auch in.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
+
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Göttliche Klarheit
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
 +
Chor.
 +
Schütz‘ und erhalte etc.
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
Feßle für immer
Genießen wir des Gutes,
+
Trügenden Schimmer,
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Dünkel und Wahn!
Genießen wir das Gute,]
+
Eintracht und Freude,
Das uns der große Vater schenkt.
+
Laß sie im Kleide
O preis't ihn, Brüder, preiset
+
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
Chor.
Und Segen schwellt die Erde,
+
Eintracht und Freude etc.
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
Nebel zerstreue,
Und alle Völker sammeln:
+
Kräfte verleihe,
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
Uns zu erspähn!
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
Liebe laß walten,
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
+
Splitter und Falten
Der Schnitter edler Halme;
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
 
 
Gott aber schaut vom Himmel
 
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
Chor.
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Liebe laß walten, etc.
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
Höher und weiter,
Reicht eure Hand den Armen,
+
Blicket zur Leiter
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
Muthig hinauf!
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
+
Fester zu wandeln,
Sind alle Gottes Kinder,
+
Sich'rer zu handeln,
Und sollen uns wie Brüder freun!
+
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
 +
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
3.
+
Riedel
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
</poem>
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
6.
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
neu:
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
 +
<poem>
 +
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
I. An Gott
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
2.
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
+
3.
Bis einst die Reisen geendiget sind.
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
6.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
  
7.
+
8.
Dank, dem Geber Dank!
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
  
8.  
+
9.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
 +
Auch in:
 +
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
 +
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
14.
 
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 
''sehr stark abgewandelt:''
 
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
12.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
13.
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
14.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
  
 
15.
 
15.
Zuerst in:
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Dem Erbauer aller Welt;
+
Denn seine Güte währet ewig.
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Du bist allmächtig, Herr!
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Du unsrer Väter Gott!
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Und den guten Maurern allen
+
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Zu der Arbeit Segen schickt.
+
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
16.
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Auch in:
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Guter Thaten uns zu freun,
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
 
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Sich uns vor Augen stellt,
<poem>
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.  
+
17.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Zuerst in:
2.  
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
3.
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
11 Strophen;
4.  
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
5.
+
Ebenfalls in:
neu:
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
11 Strophen;
Die Sonne ist erwacht,
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Mit leisem Fittig fliehet
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Der du mit Wohlgefallen
 
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
6.  
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
7.
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
neu:
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
[1775:
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
+
</poem>
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
<poem>
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
Lob- und Danklieder
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
  
8.  
+
2.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Gesund und frohen Muthes (145)
9.
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
  
16.  
+
3.  
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
4.  
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
mit der Angabe: Klipfel
+
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
5.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Auch in:
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 +
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
18.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
6.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
neu:
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Von Wesen unsrer Art,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Wird einst uns offenbart.
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
In
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1.  
+
7.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Dank, dem Geber Dank!
12.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
 
  
 +
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 +
 +
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 +
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 +
 +
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
 +
 +
13.
 +
neu:
 +
 +
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
14.
Comp. v. Schulz
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Ged. v. Schiller
+
''sehr stark abgewandelt:''
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
15.
neu:
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
</poem>
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
  
17.
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
<poem>
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
I. Abtheilung.
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Zum Lobe Gottes
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
1.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
2.
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
5.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Zuerst in:
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
18.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
6.
'''
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
 
Hoch über jede Bürde
 
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
7.
Die liebend dich umfangen
+
neu:
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Vergiß es nicht!
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
19.
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Früher z. B. in:
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
'''Ergebung'''
 
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
8.
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
9.
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
10.
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.  
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
 
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
16.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Zuerst in:
Und mache mich vor allen Dingen
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
mit der Angabe: Klipfel
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
 +
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
20.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
18.
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Zuerst in:
Sonnen auf- und untergehen,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Sie umfaßt den Erdenball!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
In der Welten Sphärenklänge
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Auch des Donners Wiederhall!
+
Von eurer goldnen Pracht.
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Und des Donners Wiederhall,]
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
Gottes Lieb' ist überall!
+
Den Geist zu Gott empor.
Weht um uns in milden Düften,
+
 
Trägt den Adler in den Lüften,
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Gottes Lieb ist überall!
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
  
21.
 
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
In
Der du in ewiger
 
Klarheit die Welten regierest!
 
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
<poem>
Daß wir mit frohem Muth,
+
sind die Lieder erneut umgestellt
Streben zum höchsten Gut,
+
4 Öieder wurden nicht übernommen:
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
1.
Wen banger Kummer drückt,
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
12.
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Herr, vor dessen Angesichte
Doch trägt er frei sein Herz,
+
13.
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Vater der Menschen schau',
+
neu sind die Lieder 16-21
Gnädig auf unsern Bau,
 
Den wir heut wieder beginnen!
 
Ewig steht ja dein Wort!
 
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
Die I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
Die
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
+
Comp. v. Schulz
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
<poem>
+
Ged. v. Schiller
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
1.  
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Ged. v. Matthisson [1788]
2.  
 
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
16.
mit der Angabe: Uvermann
+
neu:
 +
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 +
'''
 +
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Ertöne Preisgesang!
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Du Vater aller Geister
+
Du nimmst den Odem weg,
Vernimm der Maurer Dank!
+
In Staub zerfallen sie.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Der Menschheit uns zu weihen
+
Verjüngt ist die Gestalt
Erwecke stets die Brust!
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
 
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
17.
Send‘ einen Genius
+
Zuerst von:
Der uns mit holdem Munde
+
Johann Baptist Rousseau,
Entbeut den Friedensgruß,
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
erschienen in:
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
 +
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 +
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
mit der Angabe: Flemming:
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
 
 
Töne denn, froher Chor!
 
Tön‘ durch die Hallen!
 
Zu dir, o Herr! empor
 
Steig‘ unser Lallen!
 
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
In
+
Comp.v. Gährich
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
 
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
18.
'''Gebet.'''
+
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
Choralgesang.
+
'''Mahnung
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
'''
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Dein Wille nur auch hier geschehe,
+
Vergiß ihn nicht.
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
 
  
Chor.
+
Vergiß dich nicht!
Preis dem allwaltenden,
+
Hoch über jede Bürde
Leben gestaltenden
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Urquell des Lichts.
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Vergiß dich nicht!
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Vergiß sie nicht,
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Die liebend dich umfangen
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Vergiß sie nicht!
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Vergiß es nicht!
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Vergiß es nicht!
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
19.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Früher z. B. in:
Der den rohen Stein,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Dass wir uns erfreu'n,
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Liess zum Tempel werden,
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
'''Ergebung'''
  
1te Stimme.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
So trete an der Weisheit Hand
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Doch macht er Alles wieder gut,
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Wenn man nur seinen Willen thut.
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Und mache mich vor allen Dingen
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Und ruft die Genien herbey,  
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Die in das Heiligthum uns führen
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
Drey Stimmen.
 
Beschirme stets durch Deine Macht
 
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
20.
Danket dem Meister der Erden
+
Zuerst in:
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Er diesen Tempel liess werden
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Weihet zum Danke und Ruhm
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Dem Höchsten dies Heiligthum.
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
 
  
 +
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
  
 +
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 +
Sie läßt in des Himmels Höhen
 +
Sonnen auf- und untergehen,
 +
Sie umfaßt den Erdenball!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Gottes Lieb' ist überall!
'''Beym Schluss der Loge'''
+
In der Welten Sphärenklänge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
'''O Seligkeit!'''
+
Comp, v. Lindpaintner.
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
 
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
21.
 +
neu:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
'''1. Das Gebet'''
+
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
Du, den das Weltall preist,
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
:Kann nur der Menschheit
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Auf zu den Sternen blickt;
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Wen banger Kummer drückt,
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Vater der Menschen schau',
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Den wir heut wieder beginnen!
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Ewig steht ja dein Wort!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Irdische Güter zerrinnen.
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
</poem>
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Die
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
<poem>
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
1.
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
 +
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 +
mit der Angabe: Uvermann
 +
 +
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 +
Ertöne Preisgesang!
 +
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Stets segne unser Streben
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
von Reinig [= Reuning]
+
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Bereits in:
+
Und in der letzen Stunde
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Send‘ einen Genius
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Auch in:
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
mit der Angabe: Eck,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
1857 und 1869, 191-192,
Gott! und verehre Dich?
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
 
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Töne denn, froher Chor!
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Tön‘ durch die Hallen!
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Zu dir, o Herr! empor
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Steig‘ unser Lallen!
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Gott, nur in Dir bin ich;
 
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
''
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Seliger Meister!
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Daß ich umfasse Dich!  
+
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Liebend umfasse Dich,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
In dieser Stunde:
Innig, und ehre Dich.
+
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
„Nähret auch ferner treu
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Heilige Triebe!
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Und eure Stärke sei
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Eintracht und Liebe!
Und so entwürd'gen mich?
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
Hoffnung belebe mich,
+
</poem>
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 
5815
 
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
In
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
<poem>
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 +
'''Gebet.'''
  
 +
Choralgesang.
 +
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 +
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 +
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 +
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Chor.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Preis dem allwaltenden,
5817
+
Leben gestaltenden
 +
Urquell des Lichts.
 +
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
Rezitativ.
Den Alles laut erhebet,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Was durch Dein Allmachtswort
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Auf dieser Erde lebet;
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der Mensch, so wie der Wurm,
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Und noch hienieden walle;
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
O, allvollkommner Gott,
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
O Gott voll Majestät,
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
Fünfstimmiger Gesang.
Vor Millionen Jahren,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Du warst, eh Etwas war,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Eh Deine Welten waren,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Was treue Eintracht hier begründet
Mit mildem Strahlenschein,
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und Du, o Ewger, hörst
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Auch nimmer auf, zu seyn.
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Jahrhunderte vergehn
+
1ter Chor.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Jahrtausende entfliehn
+
Der den rohen Stein,
Und andere beginnen;
+
Dass wir uns erfreu'n,
Du bleibest, wie Du bist,
+
Liess zum Tempel werden,
O Gott von Ewigkeit!
+
Und der aus der Geister Land
Vernimm den Preis, den Dir
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
2ter Chor.
Es flammen Sternenheere,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Es grünet Wald und Flur
+
Gab der Weisheit Muth,
Allein zu Deiner Ehre!
+
Und das höchste Gut,
Erhebt und preiset Ihn,
+
Schönheit unserm Werke;
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Euch einst ins Leben rief;
+
Glänze dieses Heiligthum
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Allgemeiner Chorgesang.
All' jene Millionen,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Die hier noch sind und dort
+
Glänze dieses Heiligthum.
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Wechselgesang.
Du willst, und Weste wehen;
 
O, Deine weise Macht
 
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
1te Stimme.
In düstern Labyrinthen,
+
So trete an der Weisheit Hand
So lehrest Du mich bald
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Allvater, blick' ich hin
+
Sie ist der Geister Zauberband.
Auf Deinen großen Plan,
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Und unser Werk mit Palmen krönen.
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
2te Stimme.
Bist mir ein guter Vater,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Bist meine Zuflucht stets,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und stets mein weiser Rather;
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Mich führet Deine Hand
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
So väterlich allhier,
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Vernimm aus meinem Mund
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
3te Stimme.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Nicht immer Dein Gebot
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Du leitest mich im Glück,
+
Und ruft die Genien herbey,  
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Die in das Heiligthum uns führen
Wie danket Dir genug
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Mein Dir ergebnes Herz?
+
 
 +
Schlussgebeth.
  
Du schirmtest mich bisher
+
Drey Stimmen.
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Du gabst mir wahre Ruh
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Und wahren Seelenfrieden.
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
O, wende nie von mir
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dein wachend Antlitz ab,
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Mich schütze Deine Hand
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Allgemeiner Schlusschor.
Der heilgen Tugend wanke,
+
Danket dem Meister der Erden
So halte mich zurück
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Vom Laster der Gedanke,
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Daß, was der Frevler auch
+
Er diesen Tempel liess werden
Zu bergen sich bemüht,
+
Weihet zum Danke und Ruhm
Daß dieß, Allwissender,
+
Dem Höchsten dies Heiligthum.
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 +
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
'''O Seligkeit!'''
'''Gebet'''
+
Der ganze Himmel schaut
 +
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 +
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Chor.
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Lob, Ehr und Preis,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Dem Vater in der Zeit,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Wie einst am Thron
Deiner Verehrung bewahren.
+
In seiner Herrlichkeit.
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 +
'''1. Das Gebet'''
  
 +
:'''In Einem Glauben,'''
 +
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 +
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
<poem>
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 +
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 +
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
 +
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 +
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 +
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Es folgen:
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
1.
 
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
2.
 
Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Zuerst in:
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
von Reinig [= Reuning]
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Bereits in:
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
 
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
 
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
 
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Daß ich begreife Dich?
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Daß ich erblicke Dich,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Daß ich auch finde Dich,
Der die schöne Welt gebaut,
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Und mit heiligem Gefallen
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Gott! und verehre Dich?
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Nur zu oft die Freude ab,
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
Vater, und preise Dich!
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Damit auch die Welt erfahre
+
Gott, nur in Dir bin ich!
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
 +
Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
4.
+
Liebe, erwärme mich,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
5.
+
Liebend umfasse Dich,
Gesund und frohes Muthes
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
6.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
7.
+
Hoffnung belebe mich,
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 +
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
8.
 
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
 
  
9.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Zuerst in:
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
5815
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
 
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
  
10.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
An die Sonne
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Zuerst in:
+
5817
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Den Alles laut erhebet,
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Was durch Dein Allmachtswort
Erstaunen vor dir hin!
+
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Du bist und warst schon längst
Die staunend deine Größe sieht,
+
Vor Millionen Jahren,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Du warst, eh Etwas war,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Jahrhunderte vergehn
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Jahrtausende entfliehn
Dem Armen Trost und Glück!
+
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Es drehen Welten sich,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Es flammen Sternenheere,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Es grünet Wald und Flur
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Dir danken, daß sie sind,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
All' jene Millionen,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Die hier noch sind und dort
Und mild, wie du, zu seyn.
+
In jenen Höhen wohnen;
</poem>
+
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
 +
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
 +
Irr' ich auf Dein Gebot
 +
In düstern Labyrinthen,
 +
So lehrest Du mich bald
 +
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
Über 30 Jahre später enthält in
+
Du bist mir Schutz und Trost,
 
+
Bist mir ein guter Vater,
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Bist meine Zuflucht stets,
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Und stets mein weiser Rather;
<poem>
+
Mich führet Deine Hand
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
So väterlich allhier,
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Vernimm aus meinem Mund
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
Den lauten Dank dafür!
 
 
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Wie oft verzeihest Du,
 +
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 +
Nicht immer Dein Gebot
 +
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
1.
+
Du schirmtest mich bisher
Zuerst in;
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Du gabst mir wahre Ruh
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Und wahren Seelenfrieden.
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
O, wende nie von mir
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
So oft ich auf der Bahn
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Der heilgen Tugend wanke,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
So halte mich zurück
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Vom Laster der Gedanke,
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Daß, was der Frevler auch
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
Zu bergen sich bemüht,
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Daß dieß, Allwissender,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
+
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Ja, leite Du mich hin
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Durch dieses Erdenleben,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Dem schwarzen Laster feind,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Der Tugend stets ergeben;
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Dann blick' ich ohne Furcht
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Dem Tod ins Angesicht,
Gott soll ich über Alles lieben
+
Wann einst am Ziel der Bahn
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
 
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
 
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
'''Gebet'''
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
Deiner Verehrung bewahren.
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Für welches du erschaffen bist,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Auch, darum musste Christus leiden,
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Damit du könntest selig seyn.
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Und seine Güte nicht verstehn?
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
<poem>
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
 
Mir immerdar vor Augen seyn!
 
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
 
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
Es folgen:
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 +
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
 +
 
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
1.
Großer und mächtiger
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Herr und Schöpfer der Welten!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Laß uns Dir nahen,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
2.
Weiser und gütiger
+
Großer Meister und Erhalter
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
3.
 +
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
6.
 
Zuerst in:
 
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
4.
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
5.
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Gesund und frohes Muthes
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
6.
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
  
7.
+
8.  
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
9.
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Zuerst in:
Sende von des Himmels Auen
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Segne was wir hier vollbringen,
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Alles Gute laß gelingen,
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
<poem>
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
 +
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 +
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
1. Kapitel
 
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
10.  
Auch In.
+
An die Sonne
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
</poem>
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Über 30 Jahre später enthält in
Einzig von dir ab,
+
 
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Maurern gab.
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Unsre Zuversicht;
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Denn in deinem Lichte schauen
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Wir das Licht!
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
 +
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
3. (Fink)
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
 
Was auch das Herz bewegt,
 
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Und starrer Frost gebeut,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Läßt er die Erde decken
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Mit einem weißen Kleid.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Und unter warmer Hülle,
+
Nein, seine Liebe zu ermessen
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Sei ewig meine größte Pflicht;
Da schläft in tiefer Stille
+
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Dann bricht so frisch hervor,
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Ein zahllos Lebenschor;
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Das ruft in tausend Freuden
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Uns tief zum Herzen ein:
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Gott soll ich über Alles lieben
Gott muß die Liebe seyn!“
+
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
4.
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Richter freigeschaffner Geister
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
5.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
6. (Blumauer)
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Auch in:
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
 +
O Gott, lass deine Vaterliebe
 +
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
 
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
2.
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
'''O, Du Heiliger,'''
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Großer und mächtiger
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
O allliebender
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Weiser und gütiger
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
6.
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
 
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
7.
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
neu:
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Sende von des Himmels Auen
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
 +
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 +
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
8. (Ridel)
+
===Auswahl von Liedern===
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
<poem>
  
Später in:
+
1. Kapitel
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Göttliche Klarheit
+
Auch In.
Segne den Bau!
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Schütz' und erhalte,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Trügenden Schimmer,
+
Mächtig ist dein Reich;
Dünkel und Wahn!
+
Laß die Baue unvergänglich
Eintracht und Freude,
+
Seyn, dir gleich!
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Eintracht und Freude etc.
+
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
 +
 
 +
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
 +
Einzig von dir ab,
 +
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
Nebel zerstreue,
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Kräfte verleihe,
+
Unsre Zuversicht;
Uns zu erspähn!
+
Denn in deinem Lichte schauen
Liebe laß walten,
+
Wir das Licht!
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Blicket zur Leiter
 
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
3. (Fink)
Fester zu wandeln, etc.  
+
Zuerst in:
 +
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Später in:
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
 +
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
  
11. (Hohlfeldt)
 
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Was auch das Herz bewegt,
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Sind sie gewoben!
+
Dem, der die Welten trägt!
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
Und Sonnen sich verglühn;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
+
Doch keins läßt er verderben,
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
+
Neu soll es auferblühn.
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Und starrer Frost gebeut,
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Läßt er die Erde decken
Himmlische Liebe!“
+
Mit einem weißen Kleid.
 
+
Und unter warmer Hülle,
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Da schläft in tiefer Stille
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Sich Gras und Blüthe groß.
Droben zum Frieden.
 
  
 +
Und ist der Mai erschienen,
 +
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
 +
 +
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
5.
 +
 
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
13. (Gerhard)
+
6. (Blumauer)
Zuerst in:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
 
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Ziehn Linien und Kreise
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Und halten uns für Weise;
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Meisterhand behauen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Und fangen an zu bauen,
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Gott ist allein die Stärke.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
In bunter Farben Schimmer;
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Den gütigen, den weisen,
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Den mächtigen und starken Gott,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Mit frommen Herzen preisen!
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
Etwas anders bereits in:
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
mit der Angabe: Overbeck
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
mit der Angabe: Overbek.
+
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
 +
 
 +
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
1787 erschien in Leipzig
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Geht auch die Sonne nieder,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Auf immer geht sie nicht.
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Giebt sich der Pilger hin
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Und harrt auf dessen Güte,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
7.
Zuerst:
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
unter dem Titel: An die Weisheit
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
11. (Hohlfeldt)
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Auch in:
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Seiner Welten lichte Heere,
+
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
16.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Einer Festversammlung gleich,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
In des großen Domes Pracht
+
Ziehn Linien und Kreise
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und halten uns für Weise;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Von Meisterhand behauen,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und fangen an zu bauen,
Zagend fall ich an dein Herz,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Denkend mit betrübter Seele
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist allein die Stärke.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
+
 
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
 +
 
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 
Vater, deinem Kinde an!
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
14.
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
Etwas anders bereits in:
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
mit der Angabe: Overbeck
Sicher und beharrlich streben!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Und wo Einer, fortgerafft
+
mit der Angabe: Overbek.
Von der Macht empörter Wogen,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Hin zur Tiefe wird gezogen,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
1787 erschien in Leipzig
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Denn zum Leben hast ja du
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Geht auch die Sonne nieder,
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Auf immer geht sie nicht.
Freudig richten auf zu dir!
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Nur eine kurze Nacht,
Laß mich einen Engel werden,
+
Dann ist in stiller Frühe
Der Verirrte von der Erden
+
Der neue Strahl erwacht.
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
Mit kindlichem Gemüthe
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Giebt sich der Pilger hin
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Und harrt auf dessen Güte,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Der sorgt vom Anbeginn,
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Der diese Zeiten wendet
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Und auf das Beßre lenkt
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Und Menschenleiden endet
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Und Engelfreuden schenkt.
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
O selig, wer die Quelle
Großer Vater, laß die Kette,
+
Der süßen Hoffnung fand;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Ihm wird die Seele helle,
Schütze, Heiliger, errette
+
Und jeder Trost verwandt!
In des Lebens Stürmen siel
+
Das ist des Pilgers Segen:
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Ein Herz voll Zuversicht
Fest uns bei einander stehen,
+
Auf allen seinen Wegen,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Gestärkt von Gottes Licht.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
mit der Angabe: Cramer
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
bereits in:
Undenkbar groß,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
unter dem Titel: Lied
Schon sehn wir hier
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
So viel von ihr,
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
unter dem Titel: Nachtlied
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Was du jetzt ruft
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Herr, du bist groß,
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und grenzenlos
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
[1769 und 1804:
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Was du erschufst,
+
Deines armen Lebens denken,
was du jetzt ruft
+
Und was irdisch dich betrübt?
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Doch wolltest du
+
Hat dich seiner werth gefunden,
noch mehr dazu
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
+
 
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 +
 
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
  
  
18.
+
16.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
bereits in:
Psalm 104, 1-35
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Als für den Staub;
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Nie Todes-Raub!
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Die Ewigkeit;
+
In des großen Domes Pracht
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Strahlt Göttlichkeit.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Vater, laß in diesem Laute
Aus dunkler Nacht
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Stehe in dem Heiligthum,
In Gottes Pracht.
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Der Halm der Flur
+
Vater, deinem Kinde an!
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Sind Stufen nur.
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Leicht bethört sind unsere Sinne;
In Hoheit schon
+
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Was ich nicht mit dir bedacht!
Zu Gottes Thron!
 
  
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
19.
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Zuerst:
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
später in:
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
1. Petrt 4, 10
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Denn zum Leben hast ja du
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Das dich kindlich Vater nennen
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Freudig richten auf zu dir!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
[1826:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
[1804:
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Großer Vater, laß die Kette,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Schütze, Heiliger, errette
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
20.
+
17.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
mit der Angabe: Cramer
Sirach 11, 20-23.
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
später in:
+
'''Gott grenzenlos,'''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Undenkbar groß,
unter dem selben Titel
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
 +
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Was du erschufst,
Nie ist seine Gnade fern,
+
Was du jetzt ruft
In der freudenreichen Zeit
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 +
 
 +
[1769 und 1804:
 +
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
 
Kümmre dich um Andres nicht;
 
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
18.
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Zuerst:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Gottes Leitung ist dabei.
+
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Auch in:
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
Reines Herz und froher Muth
 
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
  
===Liederbuch des Logenbundes===
 
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
4 „Preis und Dank“
+
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
1. Gebet
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
4.
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
19.
siehe oben:
+
Zuerst:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
später in:
 
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
1. Petrt 4, 10
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
  
2. Preis und Dank
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das dich kindlich Vater nennen
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
</poem>
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
Demuth in des Glückes Schooß,
<poem>
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
1.
 
neu:
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
20.
Dessen Größe uns die Sterne
+
Zuerst:
Laut verkünden aus der Ferne,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
später in:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
unter dem selben Titel
Uns ein Bau der Tugend sein!
 
  
Müller
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
2.
 
neu:
 
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Nie ist seine Gnade fern,
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
In der freudenreichen Zeit
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Wie in Widerwärtigkeit!
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Gott hat seines auch gethan.
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Im Berufe fromm und treu,
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Frage nicht, was besser sey;
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
Müller
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
 +
 
 +
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
 +
 
 +
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
 +
 
 +
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
 +
 
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
3.  
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
  
 
4.
 
4.
neu:
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
2. Preis und Dank
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Die Melodie der heilgen Lieder,
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Zu welchen er die Harfe schlug.
+
</poem>
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
<poem>
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
 
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 
Und eine dichtre Kette schlingen
 
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
1.
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
neu:
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Dessen Größe uns die Sterne
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Laut verkünden aus der Ferne,
So wollen wir in diesem Leben
+
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
5.
+
Müller
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
2.
 +
neu:
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
 +
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 +
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 +
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
7.
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 +
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 +
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
 +
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 +
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
Müller
  
8.  
+
II. Schluß der Arbeitsloge
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
 
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
+
3.  
39.  
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
53.
 
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
4.
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
neu:
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
<poem>
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
und drei Lieder hinzugefügt:
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Kerzenlied (3)
+
Den über Wolken hoch erhoben
Meisterloge (15)
+
Die wandelnden Gestirne loben
Bei Eröffnung der Loge (19)
+
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
 +
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 +
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 +
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
Kapitel:
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Z. V. D. H. B. A. W.
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
'''1. Gebet'''
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
 +
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
+
Dein Name klang im Heiligthume,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
Vater der Liebe, wir rufen dich!
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
laß uns verehren dich!
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
Laß uns verehren dich,
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Quelle der Weisheit, verehren dich!
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Gottheit, wir ahnen dich!
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
 +
 
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
 +
 
 +
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
 +
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
Geitel
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 
Vater, und lieben dich!
 
  
 +
5.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
III. Eröffnung der Tafelloge
  
 +
7.
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
''erst nach 1853:''
 
'''Kerzenlied'''
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
  
M. v. St.:
+
IV. Schluß der Tafelloge
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
 
  
Chor:
+
8.
Meister, Urewiger!
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
Führ‘ uns mit Weisheit
+
 
auf all‘ unsern Wegen,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
Zum Bau des Tempels –
+
39.
Der Menschheit zum Segen!
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Meister Urewiger,
+
53.
vom Himmel schau,
+
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
+
</poem>
  
I. Aufs.
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
„Schönheit ziere ihn.“
+
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
Chor.
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Meister, Allgütiger!
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
Öffne die Herzen
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
 
„Stärke führe ihn aus.“
 
  
Chor.
+
''An späteren Stellen:''
Meister, Allmächtiger!
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
Gib uns zum Bau
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
Deines Tempels die Stärke;
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
+
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
Meister, Allmächt’ger,
+
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
+
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
  
'''3. Gebet'''
 
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 
Richter freigeschaffner Geister,
 
  
'''4. Gebet'''
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
+
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
+
<poem>
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
'''5. Gebet'''
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Mus. v. C. M. von Weber
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
Auch in:
 
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 
unter dem Titel: Maurergebet
 
  
'''Meister, Unendlicher!'''
+
Kapitel:
Meister Allgütiger!
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Herr, laß auf unserm Tun
 
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 
Laß uns dein göttlich Wort
 
segnend auf Erden verbreiten!
 
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
+
'''1. Gebet'''
wie auch die Nacht uns droht;
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
'''Vater, wir rufen dich,'''
 +
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
 +
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
Gottheit, wir ahnen dich,
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
  
'''7. Gebet'''
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Text: Ridel [1909: Riedel]
 
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 
(nur die ersten zwei Strophen)
 
  
 
+
Reinling [1909: Reuning]
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
  
'''9. Gebet'''
+
''erst nach 1853:''
(nach voriger Melodie)
+
'''Kerzenlied'''
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 +
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
 +
M. v. St.:
 +
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
Chor:
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Meister, Urewiger!
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
Führ‘ uns mit Weisheit
 +
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
 +
I. Aufs.
 +
„Schönheit ziere ihn.“
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
+
Chor.
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
Meister, Allgütiger!
Br. Bechstein [1836]
+
Öffne die Herzen
 +
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
II. Aufs.
wo die erste Flamme glüht;
+
„Stärke führe ihn aus.“
wo der Morgenstern im Aether,
 
eine Blume Gottes, blüht!
 
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Chor.
wo die erste Röte scheint;
+
Meister, Allmächtiger!
wo der Himmel Perlenthränen
+
Gib uns zum Bau
auf die Erde niederweint!
+
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
 
wo die Sonne stolz sich hebt,
 
und ein Stern nun über'm Sterne
 
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
'''3. Gebet'''
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Richter freigeschaffner Geister,
der im Lichte strebt und sprießt!
 
  
 +
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''12. Loblied'''
+
'''5. Gebet'''
Mel von Carl Gläser.
+
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
Zuerst in:
+
Auch in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
unter dem Titel: Maurergebet
  
 +
'''Meister, Unendlicher!'''
 +
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 +
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
O laß uns streiten, Gott!
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
wie auch die Nacht uns droht;
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
+
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
+
einst unser Auge bricht,
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
 
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
 
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 
  
 +
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 +
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 
''
 
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
'''7. Gebet'''
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
+
Text: Ridel [1909: Riedel]
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
+
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
+
(nur die ersten zwei Strophen)
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
 
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
will ich lobsingen meinem Gott.
+
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
Steig in dieser Feierstunde
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 
und was darinnen ist, gemacht.
 
Alles muß treulich erfüllet werden,
 
was er uns einmal zugedacht.
 
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
'''9. Gebet'''
 +
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
'''O Allmächtiger!'''
 
O Allgütiger!
 
reinste Quelle des Lichtes!
 
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
O Allgütiger!
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
ew’ges Urbild des Edlen!
+
Br. Bechstein [1836]
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
O Allgütiger!
+
wo die erste Flamme glüht;
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
wo der Morgenstern im Aether,
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
eine Blume Gottes, blüht!
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 +
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
'''14. Danklied'''
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
 +
und ein Stern nun über'm Sterne
 +
dieser kleinen Erde schwebt!
  
Zuerst in:
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
unter dem Titel: Danklied
+
mit dem Gruß des großen Bundes,
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
+
der im Lichte strebt und sprießt!
  
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
+
'''12. Loblied'''
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Mel von Carl Gläser.
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
Zuerst in:
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
 +
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 +
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 +
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
''erst nach 1853:''
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
'''1909: Meisterloge'''
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Vierstimmig von L. Erk.
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 
(leicht verändert)
 
  
 +
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 +
''
 +
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Mel. von Ambrosch II.
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
Gerhard [1909: W. Gerhard]
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
von Bruderlieb‘ umschlungen
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
 +
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 +
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
  
'''16. Lobgesang'''
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
Fulda
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
Bereits in:
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
und was darinnen ist, gemacht.
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
Auch in:
+
was er uns einmal zugedacht.
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
+
Er ist der Herrscher aller Welt,
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
+
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
Singet ihm! er werd' erhoben
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
'''O Allmächtiger!'''
hört der gute Vater gern.
+
O Allgütiger!
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
+
reinste Quelle des Lichtes!
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
+
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
+
O Allmächtiger!
gönnet uns der Vater gern,
+
O Allgütiger!
Singet ihm! er führt durch Leiden
+
ew’ges Urbild des Edlen!
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
O Allmächtiger!
strahlen seht den Abendstern!
+
O Allgütiger!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
  
  
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
'''17. Danklied'''
+
Zuerst in:
Carl Schulz. 1810.
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
+
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
  
 +
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 +
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 +
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
'''Danket dem Herrn!'''
+
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
Wir danken dem Herrn,
+
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
denn er ist freundlich,
+
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
und seine Güte währet ewiglich.
+
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
Lobet den Herrn!
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Ja, lobe den Herrn
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
auch meine Seele;
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
Sein ist die Macht!
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
Allmächtig ist Gott;
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
sein Thun ist weise,
+
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
+
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 +
 
 +
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 +
preiset den Vater; er segnet so gern!
 +
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
  
Anbetung ihm!
+
''erst nach 1853:''
Anbetung dem Herrn;
+
'''1909: Meisterloge'''
mit hoher Ehrfurcht
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
+
Vierstimmig von L. Erk.
  
Lobsinget ihm!
+
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
Wir lobsingen ihm
+
(leicht verändert)
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
  
  
''erst nach 1853'':
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
+
Mel. von Ambrosch II.
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
'''16. Lobgesang'''
Dass sich voll Herzlichkeit
+
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Brüder uns nah'n!
+
Fulda
Und als der Treue Pfand
+
 
Bietet die Bruderhand
+
Bereits in:
Zu heil'ger Kette Band
+
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Den Freunden an!
+
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
Auf, tritt in Festverein
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
Dreimal willkommen ein,
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Du theure Schaar!
+
Singet ihm, wenn früh die Sonne
Wer auf dem Erdenrund'
+
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
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Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
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Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
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I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
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''und zwei neue Lieder:''
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.084: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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