Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
 
 
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
 
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
 +
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
''Das Lied (172-173)''
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
''Das Lied (227)''
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
 
 
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 +
<poem>
  
15.
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Vor der Tafelloge:
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Nach der Tafelloge
(die völlig andere Version von 1801)
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
16.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
  
  
17.
+
''Das Lied (172-173)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 9
19.
+
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.  
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
2.
 
2.
 
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
3:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Großer Meister und Erhalter
+
Gott
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
  
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
+
Gebete
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
+
1. Vor der Tafelloge
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 +
 
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
 +
5.
 +
neu:
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
5 „Gebeten“:
+
Der über Sternenhöhen
O Quell des reinsten Lichts
+
Der Welten Schicksal lenkt,
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Und auch hört unser Flehen;
* 1817: Des guten Urquell, der die
+
Der uns durch Freud' und Lust,
* 1817: Vater der Geister!
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
+
Mit Vaterhand geführt:
1817; O du, dessen Weisheit
+
Der alte Gott lebt noch!
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Der alte Gott lebt noch!
11 Gesängen „Gott“:
+
Wer wollte drum verzagen,
Der du mit Weisheit
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Des Lebens Bürde tragen.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Wie lastend es auch drückt
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Der Prüfung schweres Joch;
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Wir sinken dennoch nicht,
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
1817: Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
1817: Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 
1817: Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
Das Lied:
+
Der alte Gott lebt noch!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Und ewig wird er leben,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
 +
Kluge
  
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
 
 
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 +
 
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
 +
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
+
Matthison [!]
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
''
 
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
 
  
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
mit der Angabe: Herder
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
mit der Angabe: Ridel
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
12. Psalm
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
14. (Forschen nach Gott)
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Wie auch der menschliche wanke,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
+
Und über Geisterwelten thronest.
Lebendig der höchste Gedanke,
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Woher dann Sternenheere?
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
  
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
+
16.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
+
Mit tausendfacher Schöne
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
17.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
18.
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
19.
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
30.  
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
79.  
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
In dem Buche der Natur
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
1.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
3:
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Großer Meister und Erhalter
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
</poem>
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 
+
5 „Gebeten“:
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
O Quell des reinsten Lichts
<poem>
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
Erhebung zu Gott
+
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
''und''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
11 Gesängen „Gott“:
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Ferner in:
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
2.
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an dem Glauben fest:
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Wachsend wir empor uns heben,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an Erinnrung fest!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
 
  
Carl Strauß.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
3.
 
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Der Du das All durchdringst,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Der Du Sonnensysteme
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Die uns irdisch umschließt,
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Seele in Seele zerfließt,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Daß sie so Eins mit Dir.
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vater, drum flehen wir,
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
6.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Zuerst in:
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Und sollt' er such straucheln überall,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Und was kein etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
</poem>
+
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Chor. Und ob Alles etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1.  
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
An Gott
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
2.  
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Br. v. Schiller
  
3.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
O für das auch, was wir litten,  
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
4.
+
Chor. Der ist der etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
eröffnen mit
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
<poem>
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
I. Gebete
+
Chor. Was ewig sein etc.
  
1.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Das Vater Unser
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Um Erden wandeln Monde,
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
In uns zu ewiger Klarheit;
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
2.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
 +
Chor. Was frey sich etc.
 +
</poem>
  
3.
 
Gebet
 
Richter freygeschaffner Geister
 
  
4.
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.  
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Gebet um maurerische Tugenden
+
<poem>
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
(6. Um Weisheit)
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
(7. An die Weisheit)
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
 +
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
II. Loblieder
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
a) Zur Ehre Gottes
+
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
8.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
9.
 
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
  
10.
+
2.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
 +
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 +
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 +
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Füllet Er das ganze Land.
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Alles, alles, was wir haben,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
 
 
Chor.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Carl Strauß.
Giebt uns Segen und Gedeihn;
 
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Deines guten Vaters nie!
+
Der Du das All durchdringst,
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Der Du Sonnensysteme
Seine Wunder spät und früh!
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet!
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Chor.
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Der Du ewig ohn' Ende
Deines guten Vaters nie!
+
Wie ohne Anfang bist,
</poem>
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Und es schwindet die Form,
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Die uns irdisch umschließt,
<poem>
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir.
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
 +
 
 +
Br. Winkler
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
6.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Zuerst in:
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Mejer
 +
</poem>
  
An Gott
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
 
1.  
 
1.  
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
An Gott
 +
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
2.
 
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
3.
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Nr. 35
  
[1804 zusätzlich:
 
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
4.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Lass ernst und gross die Majestät
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
3.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
 
  
Auch in:
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Aller Elementen Meister,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Brüder! wir sind heute hier
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Unser großes Fest zu feyern,
Von geweihter Brüder Munde,
+
Feyerlich geloben wir
Lautes feierliches Chor!
+
Unser Bündniß zu erneuern,
Weltenmeister! segne, schütze
+
Herzensgüte, biedrer Sinn
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
+
Führt zum Zweck der Maurer hin.
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
Lass die Herzen gut und bieder
 
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 
Hilf! und blicke sanft hernieder
 
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
  
4.
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Auch in:
+
Der Brüder fromme Schaar;
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Wie groß der Meister war.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Chor.
In deine große Maurerkette,
+
Wie er den weiten Logenbau
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
So wunderbar vollzog,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Und über diese grüne Au
</poem>
+
Die blaue Decke bog.
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
Und diesen Tag vor andern schön,
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Vor andern groß gemacht,
<poem>
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Im Kapitel Lobgesänge
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
An Gott
+
Chor.
 +
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
1.
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 +
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
 +
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
 +
 
 +
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Chor.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Und stoßt die Glaser an!
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
</poem>
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
eröffnen mit
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
<poem>
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
I. Gebete
  
4.
+
1.
Zuerst in:
+
Das Vater Unser
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
 
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
2.
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
+
Friedrich von Hagedorn, 1742
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
  
5.  
+
3.  
 +
Gebet
 
Richter freygeschaffner Geister
 
Richter freygeschaffner Geister
  
6.  
+
4.  
Des  großen Baues großer Meister,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
5.  
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
 +
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
II. Loblieder
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
a) Zur Ehre Gottes
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
8.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
9.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
10.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
+
Nr. 87
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
</poem>
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
<poem>
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
 
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
2.
+
An Gott
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
 
3.
+
1.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.  
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
  
6.
+
2.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
Auch z. B. in:
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
mit den Angaben
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Herder
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
[1804 zusätzlich:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
+
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
[1801: Chor.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
3.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
7.  
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Richter freigeschaffner Geister
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
 +
'''Steig in dieser Feierstunde'''
 +
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 +
Von geweihter Brüder Munde,
 +
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 +
 +
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
  
8.
+
Lass die Herzen gut und bieder
Zuerst in:
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
+
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
 
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
4.
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Auch in:
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
So viel ich haben muß!
 
  
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
9.
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Zuerst in:
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Cherubinen zitternd stehn,
+
In deine große Maurerkette,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
 
Die um deinen Thron sich drehn;
 
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
 
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Herr, der in dem Lichte thront;
+
''
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
10.  
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
 +
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
 +
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
11.
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Zuerst in:
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
unter dem Titel: Opferlied
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Und geistig sie erneu!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Das Werk der Tempelhallen.
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Die raget Himmelan.
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Den nichts erschüttern kann.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
12.  
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
13.  
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
  
14.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
7-8
+
<poem>
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Im Kapitel Lobgesänge
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
An Gott
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
 
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
1.
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
2.
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
3.
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
neu:
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
 
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
15.
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
unter dem Titel:
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Auch in:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
4.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
 +
5.
 +
Richter freygeschaffner Geister
 +
 +
6.
 +
Des  großen Baues großer Meister,
 +
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
16.
 
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
An das Licht
 +
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
 +
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
17.
+
An die Wahrheit
Zuerst in:
+
11.
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
12.
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Auch in.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Göttliche Klarheit
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
Segne den Bau!
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
Schütz' und erhalte,
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
+
Fördr' ihn und walte
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
Chor.
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Feßle für immer
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Trügenden Schimmer,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Dünkel und Wahn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
[1775:
+
Chor.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Eintracht und Freude etc.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
Nebel zerstreue,
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
Kräfte verleihe,
<poem>
+
Uns zu erspähn!
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
Liebe laß walten,
Lob- und Danklieder
+
Splitter und Falten
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.  
+
Chor.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Liebe laß walten, etc.
  
2.
+
Höher und weiter,
Zuerst in:
+
Blicket zur Leiter
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Muthig hinauf!
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Fester zu wandeln,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
Sich'rer zu handeln,
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
+
 
 
+
Chor.
Auch in:
+
Fester zu wandeln, etc.  
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
Riedel
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Und Segen schwellt die Erde,
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Es lebt und webt in Triften,
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
</poem>
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Reicht eure Hand den Armen,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
<poem>
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.  
 
3.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.  
 
4.  
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
+
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
5.
+
6.
Auch in:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
8.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
+
9.
neu:
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
11.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Zuerst in:
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
Auch in:
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Auch in:
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
  
7.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Dank, dem Geber Dank!
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
8.  
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
12.  
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
13.  
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
15.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
14.
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Denn seine Güte währet ewig.
''sehr stark abgewandelt:''
+
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
16.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Auch in:
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
15.
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Zuerst in:
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Sich uns vor Augen stellt,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
17.
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Zuerst in:
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Und stets eifrig Gutes that.]
+
11 Strophen;
Wohl uns, wenn an diesem Tage
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Das Bewußtseyn uns entzückt,
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
 
 
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
Ebenfalls in:
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Schenke jeder Seele Ruh;
+
11 Strophen;
Laß durch Deines Lichtes Segen
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Glück und Freude stets entstehn;
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Und wo Menschen nur sich regen,
+
Desgleichen in:
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
<poem>
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
I. Abtheilung.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Zum Lobe Gottes
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 +
 
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 +
 
 +
[1775:
 +
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
 
1.  
 
1.  
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
2.  
+
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
 +
 
 +
 
 
3.  
 
3.  
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.  
 
4.  
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 +
 
  
 
5.
 
5.
neu:
+
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Die Sonne ist erwacht,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Des Tages Licht gesandt,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Laß mich auch heute wallen
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
An deiner Vaterhand!
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
6.
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
  
7.
+
6.
 
neu:
 
neu:
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 +
 
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 +
 
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
7.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Dank, dem Geber Dank!
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
  
 
8.  
 
8.  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 +
 
 
9.  
 
9.  
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
16.  
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Zuerst in:
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
13.
 +
neu:
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
18.
+
14.
Zuerst in:
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
15.
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
In
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
<poem>
sind die Lieder erneut umgestellt
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
1.  
+
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
 +
 
 +
1.  
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
12.  
+
2.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
13.  
+
3.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
15.  
+
4.  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 +
 
 +
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
 +
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
6.  
Comp. v. Schulz
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
7.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Du nimmst den Odem weg,
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
In Staub zerfallen sie.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 +
 
 +
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Verjüngt ist die Gestalt
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
17.
 
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
8.
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
9.
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
16.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Zuerst in:
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 +
 
 +
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
  
 
18.
 
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
'''
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Vergiß ihn nicht.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vergiß dich nicht!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Hoch über jede Bürde
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Vergiß dich nicht!
+
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vergiß sie nicht,
+
Vielleicht, daß Millionen
Die liebend dich umfangen
+
Von Wesen unsrer Art,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Wird einst uns offenbart.
Vergiß sie nicht!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
In
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
'''Ergebung'''
+
1.
 
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
12.
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Herr, vor dessen Angesichte
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
13.  
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
15.  
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
neu sind die Lieder 16-21
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
 
 
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 
Du Vater in der Ewigkeit,
 
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
 
  
 +
Die I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
20.
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Zuerst in:
+
Comp. v. Schulz
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Ged. v. Schiller
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Comp. v. B. A. Weber
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
16.
 
+
neu:
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
'''
Sonnen auf- und untergehen,
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Gottes Lieb' ist überall!
+
Du öffnest deine Hand,
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Gesättigt werden sie.
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Du wendest ab dein Angesicht,
In der Welten Sphärenklänge
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Du nimmst den Odem weg,
Auch des Donners Wiederhall!
+
In Staub zerfallen sie.
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
  
21.
+
17.
neu:
+
Zuerst von:
 
+
Johann Baptist Rousseau,
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Der du in ewiger
+
erschienen in:
Klarheit die Welten regierest!
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
Würdig zu handeln, Kraft,
+
unter dem Titel
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Gebet am Palm-Sonntage
  
Du, den das Weltall preist,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Wen banger Kummer drückt,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Gnädig auf unsern Bau,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Den wir heut wieder beginnen!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Ewig steht ja dein Wort!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
Die
+
Comp.v. Gährich
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2.
 
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
18.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Mahnung
Ertöne Preisgesang!
+
'''
Du Vater aller Geister
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Vernimm der Maurer Dank!
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Für deine Huld, die mit uns war.
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vergiß dich nicht!
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Hoch über jede Bürde
Der Menschheit uns zu weihen
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Erwecke stets die Brust!
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Vergiß dich nicht!
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Vergiß sie nicht,
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Die liebend dich umfangen
Und laß uns nicht erheben
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Vergiß sie nicht!
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Vergiß es nicht!
Send‘ einen Genius
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Der uns mit holdem Munde
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Entbeut den Friedensgruß,
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
Vergiß es nicht!
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
19.
mit der Angabe: Flemming:
+
Früher z. B. in:
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
'''Ergebung'''
Tön‘ durch die Hallen!
 
Zu dir, o Herr! empor
 
Steig‘ unser Lallen!
 
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 +
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
In
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
+
20.
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Zuerst in:
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Dein Wille nur auch hier geschehe,
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
+
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Sonnen auf- und untergehen,
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Gottes Lieb' ist überall!
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
 
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
 
Dank't dem Herrn der Erden,
 
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
21.
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
neu:
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Der du in ewiger
Glänze dieses Heiligthum.
+
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Wechselgesang.
+
Du, den das Weltall preist,
 +
Send' uns, Gott, deinen Geist,
 +
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
1te Stimme.
+
Auf zu den Sternen blickt;
So trete an der Weisheit Hand
+
Wen banger Kummer drückt,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Vater der Menschen schau',
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Gnädig auf unsern Bau,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Ewig steht ja dein Wort!
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Irdische Güter zerrinnen.
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
</poem>
 +
 
 +
== 4. Teil: Andere Logen ==
  
3te Stimme.
+
Die
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
<poem>
Und ruft die Genien herbey,
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
1.  
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Drey Stimmen.
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Beschirme stets durch Deine Macht
+
mit der Angabe: Uvermann
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Danket dem Meister der Erden
+
Ertöne Preisgesang!
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Du Vater aller Geister
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Er diesen Tempel liess werden
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Und in der letzen Stunde
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Send‘ einen Genius
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
'''O Seligkeit!'''
 
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Lob, Ehr und Preis,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Dem Vater in der Zeit,
+
 
Wie einst am Thron
+
Auch in:
In seiner Herrlichkeit.
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
'''1. Das Gebet'''
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 +
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 +
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
Töne denn, froher Chor!
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Tön‘ durch die Hallen!
:Kann nur der Menschheit
+
Zu dir, o Herr! empor
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
 
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
''
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Seliger Meister!
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Im Reich' der Geister!
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
 +
„Nähret auch ferner treu
 +
Heilige Triebe!
 +
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
 +
</poem>
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
 
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
In
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
<poem>
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
'''Gebet.'''
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Choralgesang.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Chor.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Preis dem allwaltenden,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Leben gestaltenden
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Urquell des Lichts.
Vater, und preise Dich!
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Rezitativ.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
In Dir und nur durch Dich.
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Daß ich begreife Dich!
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Liebe, erwärme mich,
+
1ter Chor.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Der den rohen Stein,
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Dass wir uns erfreu'n,
Daß ich umfasse Dich!
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Liebend umfasse Dich,
+
2ter Chor.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Gab der Weisheit Muth,
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Und das höchste Gut,
Innig, und ehre Dich.
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Glänze dieses Heiligthum.
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Wechselgesang.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
 +
1te Stimme.
 +
So trete an der Weisheit Hand
 +
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
2te Stimme.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Sie wirket in des Maurers Brust
5815
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
3te Stimme.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Und ruft die Genien herbey,  
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Schlussgebeth.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 
5817
 
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Damit ich Dank Dem lalle,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
'''O Seligkeit!'''
Vor Millionen Jahren,
+
Der ganze Himmel schaut
Du warst, eh Etwas war,
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Eh Deine Welten waren,
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Wie einst am Thron
Mit mildem Strahlenschein,
+
In deiner Herrlichkeit.
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
Chor.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Lob, Ehr und Preis,
Jahrtausende entfliehn
+
Dem Vater in der Zeit,
Und andere beginnen;
+
Wie einst am Thron
Du bleibest, wie Du bist,
+
In seiner Herrlichkeit.
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
 
Es flammen Sternenheere,
 
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
All' jene Millionen,
+
'''1. Das Gebet'''
Die hier noch sind und dort
 
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
:'''In Einem Glauben,'''
Du willst, und Weste wehen;
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
O, Deine weise Macht
+
:Kann nur der Menschheit
Kann nie der Mensch erspähen.
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
In düstern Labyrinthen,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
So lehrest Du mich bald
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Allvater, blick' ich hin
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Auf Deinen großen Plan,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Du Gott der Weisheit, an!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 +
 
 +
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
 +
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 +
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 +
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 +
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 +
 
 +
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 +
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 +
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 +
 
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 +
 
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
Du bist mir Schutz und Trost,
 
Bist mir ein guter Vater,
 
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
 
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 
Nicht immer Dein Gebot
 
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Mit Vaterhuld hienieden,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Du gabst mir wahre Ruh
+
von Reinig [= Reuning]
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Bereits in:
Der heilgen Tugend wanke,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
So halte mich zurück
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Vom Laster der Gedanke,
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
Daß, was der Frevler auch
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 +
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 +
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
 +
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Daß ich auch finde Dich,
'''Gebet'''
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Gott, ja, ich fühle Dich
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Gott, ja, ich fühle Dich
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Vater, und preise Dich!
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
 +
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Weisheit, erleuchte mich,
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
<poem>
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Daß ich begreife Dich!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Liebe, erwärme mich,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
 +
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
Es folgen:
+
Wahrheit, durchglühe mich,
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
 +
Hoffnung belebe mich,
 +
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 +
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
1.
 
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
2.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Großer Meister und Erhalter
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 +
5815
  
3.
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Zuerst in:
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Der diese schöne Welt gebaut,
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
Und jetzt mit heiligem Gefallen
 
Herab auf unsre Arbeit schaut.
 
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Der die schöne Welt gebaut,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Und mit heiligem Gefallen
+
5817
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Nur zu oft die Freude ab,
+
Den Alles laut erhebet,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Auf dieser Erde lebet;
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Was ins bessre Leben reicht,
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Ieder Bruder unsrer Kette.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Und noch hienieden walle;
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
O, allvollkommner Gott,
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
+
O Gott voll Majestät,
Ehrt mit mäsigen Genuß,
+
Erhöre Du mein Lied,
Was euch euer Herr gegeben.
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Du bist und warst schon längst
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Vor Millionen Jahren,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Du warst, eh Etwas war,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Eh Deine Welten waren,
Damit auch die Welt erfahre
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Mit mildem Strahlenschein,
Was der Brüder Band erhalt
+
Und Du, o Ewger, hörst
Dauert bis ans späte Jahre.
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
 +
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
 +
Es drehen Welten sich,
 +
Es flammen Sternenheere,
 +
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
4.
+
Dir danken, daß sie sind,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
All' jene Millionen,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Die hier noch sind und dort
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
In jenen Höhen wohnen;
 
+
Es preiset Dich, was lebt,
5.
+
Es danket Dir, was ist,
Gesund und frohes Muthes
+
Daß Du, Allmächtiger,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Der große Schöpfer bist.
 
 
6.
 
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
7.  
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Du willst, und Weste wehen;
 
+
O, Deine weise Macht
8.
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
9.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Zuerst in:
+
In düstern Labyrinthen,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
So lehrest Du mich bald
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Den schönsten Ausweg finden.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Bist mir ein guter Vater,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Bist meine Zuflucht stets,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Und stets mein weiser Rather;
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Mich führet Deine Hand
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
So väterlich allhier,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Wie oft verzeihest Du,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Nicht immer Dein Gebot
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Du leitest mich im Glück,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Du schirmtest mich bisher
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Du gabst mir wahre Ruh
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Und wahren Seelenfrieden.
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
O, wende nie von mir
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
 +
So oft ich auf der Bahn
 +
Der heilgen Tugend wanke,
 +
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
10.
+
Ja, leite Du mich hin
An die Sonne
+
Durch dieses Erdenleben,
Zuerst in:
+
Dem schwarzen Laster feind,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Der Tugend stets ergeben;
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Dann blick' ich ohne Furcht
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Dem Tod ins Angesicht,
desgleichen in:
+
Wann einst am Ziel der Bahn
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Mein sterbend Auge bricht!
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
 
 
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
 
Die staunend deine Größe sieht,
 
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
'''Gebet'''
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 
Dem Armen Trost und Glück! —
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Und mild, wie du, zu seyn.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Es folgen:
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
<poem>
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
1.  
 
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
1.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Zuerst in;
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
 
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
2.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Großer Meister und Erhalter
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
3.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
unter dem Titel: Tischlied
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
4.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
5.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Gesund und frohes Muthes
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
6.
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
7.  
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
8.  
Für welches du erschaffen bist,
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
9.
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Zuerst in:
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Großer und mächtiger
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Laß uns Dir nahen,
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Segen empfahen,
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
O allliebender
 
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
10.
 +
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
6.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 
Die die Natur Dir aufgestellt!
 
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Über 30 Jahre später enthält in
  
7.
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Sende von des Himmels Auen
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
1.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Zuerst in;
<poem>
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
1. Kapitel
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Mächtig ist dein Reich;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Laß die Baue unvergänglich
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Seyn, dir gleich!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Einzig von dir ab,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Maurern gab.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Unsre Zuversicht;
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Denn in deinem Lichte schauen
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Wir das Licht!
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
+
Und seine Güte nicht verstehn?
3. (Fink)
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Zuerst in:
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Vernunft und Schrift belehren mich:
Später in:
+
Gott sollst du über alles lieben,
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Und deinen Nächsten, so wie dich.
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Was auch das Herz bewegt,
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Dem, der die Welten trägt!
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Und Sonnen sich verglühn;
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Doch keins läßt er verderben,
+
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Neu soll es auferblühn.
+
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Und starrer Frost gebeut,
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Läßt er die Erde decken
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mit einem weißen Kleid.
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Und unter warmer Hülle,
+
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Da schläft in tiefer Stille
+
Und sie besieg' im bangen Herzen
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Und ist der Mai erschienen,
 
Dann bricht so frisch hervor,
 
Mit jungen Unschuldsmienen,
 
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
4.
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
'''O, Du Heiliger,'''
 +
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
O allliebender
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Weiser und gütiger
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
  
6. (Blumauer)
+
6.
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Zuerst in:
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Auch in:
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
7.
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
neu:
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Sende von des Himmels Auen
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
+
Segne was wir hier vollbringen,
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Alles Gute laß gelingen,
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Laß uns einst vollendet schau'n!
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
===Auswahl von Liedern===
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
<poem>
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
+
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
1. (v. Nostiz u. J.)
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
 
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Mächtig ist dein Reich;
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Laß die Baue unvergänglich
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Seyn, dir gleich!
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Hier und dort!
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
 
 
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Einzig von dir ab,
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
Maurern gab.
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
 +
Unsre Zuversicht;
 +
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
3. (Fink)
Göttliche Klarheit
+
Zuerst in:
Segne den Bau!
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Schütz' und erhalte,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
Später in:
Schütz‘ und erhalte etc.
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
Feßle für immer
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Trügenden Schimmer,
 
Dünkel und Wahn!
 
Eintracht und Freude,
 
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
 
Eintracht und Freude etc.
 
  
Nebel zerstreue,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Kräfte verleihe,
+
Was auch das Herz bewegt,
Uns zu erspähn!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Liebe laß walten,
+
Dem, der die Welten trägt!
Splitter und Falten
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Chor.
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Liebe laß walten, etc.
+
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Höher und weiter,
+
Und ist der Mai erschienen,
Blicket zur Leiter
+
Dann bricht so frisch hervor,
Muthig hinauf!
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Fester zu wandeln,
+
Ein zahllos Lebenschor;
Sich'rer zu handeln,
+
Das ruft in tausend Freuden
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!
  
Chor.
 
Fester zu wandeln, etc.
 
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
4.  
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Richter freigeschaffner Geister
  
 +
5.
  
11. (Hohlfeldt)
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Auch in:
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
 
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
6. (Blumauer)
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Auch in:
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
 +
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 +
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 +
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 +
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
13. (Gerhard)
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Zuerst in:
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
  
Auch in:
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Ziehn Linien und Kreise
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Von Meisterhand behauen,
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Und fangen an zu bauen,
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
In bunter Farben Schimmer;
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
 
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Den gütigen, den weisen,
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Den mächtigen und starken Gott,
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Mit frommen Herzen preisen!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
14.
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
  
Etwas anders bereits in:
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
mit der Angabe: Overbeck
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Freude, Glück und Seegen streun.
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
 
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
 
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
 
Hat Dunkelheit und Licht;
 
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
7.
Giebt sich der Pilger hin
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Und harrt auf dessen Güte,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Der sorgt vom Anbeginn,
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Der diese Zeiten wendet
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
11. (Hohlfeldt)
 +
Auch in:
 +
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Sind sie gewoben!
Welch ein heilig stilles Chor!
+
Daß das Herz dir größer werde,
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Blicke von der kleinen Erde
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
+
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Deines armen Lebens denken,
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Und was irdisch dich betrübt?
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Himmlische Liebe!“
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Seiner Welten lichte Heere,
+
Droben zum Frieden.
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
16.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Einer Festversammlung gleich,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
In des großen Domes Pracht
+
Ziehn Linien und Kreise
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und halten uns für Weise;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Von Meisterhand behauen,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und fangen an zu bauen,
Zagend fall ich an dein Herz,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Denkend mit betrübter Seele
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist allein die Stärke.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Vater, deinem Kinde an!
+
Und schmücken Saal und Zimmer
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
In bunter Farben Schimmer;
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Doch nur von oben strahlt das Licht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
In welchem sich die Farbe bricht;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Gott ist der Schönheit Quelle.
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Den gütigen, den weisen,
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Den mächtigen und starken Gott,
Laß mich gute Früchte treiben!
+
Mit frommen Herzen preisen!
Wahre, daß durch meine Schuld
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Keines Bruders Thräne fließe;
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Daß ich eher alles misse,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
 
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
14.
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 
Denn zum Leben hast ja du
 
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Etwas anders bereits in:
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
mit der Angabe: Overbeck
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Freudig richten auf zu dir!
+
mit der Angabe: Overbek.
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Laß mich einen Engel werden,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
1787 erschien in Leipzig
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Großer Vater, laß die Kette,
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Geht auch die Sonne nieder,
Schütze, Heiliger, errette
+
Auf immer geht sie nicht.
In des Lebens Stürmen siel
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Nur eine kurze Nacht,
Fest uns bei einander stehen,
+
Dann ist in stiller Frühe
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Der neue Strahl erwacht.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
17.
+
O selig, wer die Quelle
Zuerst:
+
Der süßen Hoffnung fand;
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Ihm wird die Seele helle,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Und jeder Trost verwandt!
mit der Angabe: Cramer
+
Das ist des Pilgers Segen:
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Ein Herz voll Zuversicht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Auf allen seinen Wegen,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
+
Gestärkt von Gottes Licht.
  
'''Gott grenzenlos,'''
 
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
15. (Mahlmann)
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Zuerst:
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Doch nicht den Ort,
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
Was du erschufst,
+
bereits in:
Was du jetzt ruft
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
unter dem Titel: Lied
Herr, du bist groß,
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Und grenzenlos
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
unter dem Titel: Nachtlied
  
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 +
Sind die Sterne aufgezogen;
 +
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 +
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
 +
Kannst du noch dein Auge senken,
 +
Deines armen Lebens denken,
 +
Und was irdisch dich betrübt?
 +
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
18.
+
Aus der Sterne Millionen,
Zuerst:
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Hat er seinen Thron erbaut.
unter  dem Titel:
+
Seiner Welten lichte Heere,
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
Psalm 104, 1-35
+
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 
Als für den Staub;
 
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 
Nie Todes-Raub!
 
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 
Die Ewigkeit;
 
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
16.
Aus dunkler Nacht
 
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 
In Gottes Pracht.
 
 
 
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 
Der Halm der Flur
 
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 
Sind Stufen nur.
 
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
 
 
 
19.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 +
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
später in:
+
Auch in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
In des großen Domes Pracht
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Das dich kindlich Vater nennen
+
Laßt auch uns die Hände falten!
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Vater, laß in diesem Laute
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Stehe in dem Heiligthum,
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
[1804:
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Vater, deinem Kinde an!
andern Menschen wohlzuthun;
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
 +
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 +
Daß du ewig mit mir seyst!
 +
Gieb mir deinen reinen Geist!
 +
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
20.
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Zuerst:
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
unter dem Titel:
+
Sicher und beharrlich streben!
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Und wo Einer, fortgerafft
Sirach 11, 20-23.
+
Von der Macht empörter Wogen,
 
+
Hin zur Tiefe wird gezogen,
später in:
+
Halte ihn mit deiner Kraft!
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
 +
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
 +
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 +
Denn zum Leben hast ja du
 +
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Nie ist seine Gnade fern,
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
In der freudenreichen Zeit
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
[1826:
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Gott hat seines auch gethan.
+
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
Im Berufe fromm und treu,
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Frage nicht, was besser sey;
+
Großer Vater, laß die Kette,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Schütze, Heiliger, errette
 
+
In des Lebens Stürmen siel
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Laß in Bruderlieb und Treu
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Fest uns bei einander stehen,
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Laß auf dich allein uns sehen,
Gottes Leitung ist dabei.
+
Stehe du uns mächtig bei!
  
Blick auf Gott und handle recht,
 
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 
Reines Herz und froher Muth
 
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
17.
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Zuerst:
<poem>
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
enthält im Kapitel
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
I. Andacht
+
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
4 Gebete und
+
'''Gott grenzenlos,'''
4 „Preis und Dank“
+
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
1. Gebet
+
Durchflög ich gleich
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
4.
+
[1769 und 1804:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Was du erschufst,
siehe oben:
+
was du jetzt ruft
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
18.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
2. Preis und Dank
 
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Als für den Staub;
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Nie Todes-Raub!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
Die Ewigkeit;
<poem>
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
1.
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
neu:
+
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
Dessen Größe uns die Sterne
+
19.
Laut verkünden aus der Ferne,
+
Zuerst:
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
später in:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
1. Petrt 4, 10
  
Müller
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
2.
 
neu:
 
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
Müller
+
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
II. Schluß der Arbeitsloge
 
  
3.  
+
20.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Zuerst:
 
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
4.
+
unter dem Titel:
neu:
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
+
später in:
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
+
unter dem selben Titel
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
Auch in:
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
 
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
Nie ist seine Gnade fern,
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
In der freudenreichen Zeit
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
Wie in Widerwärtigkeit!
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
+
Gott hat seines auch gethan.
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Im Berufe fromm und treu,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Frage nicht, was besser sey;
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Und eine dichtre Kette schlingen
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
Gottes Leitung ist dabei.
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
Blick auf Gott und handle recht,
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Reines Herz und froher Muth
So wollen wir in diesem Leben
+
Geht wohl über Gold und Gut.
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
</poem>
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
 +
 
 +
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
  
5.  
+
1. Gebet
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
  
7.  
+
4.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
IV. Schluß der Tafelloge
 
  
8.  
+
2. Preis und Dank
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
 
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
39.  
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
53.  
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
 
<poem>
 
<poem>
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
1.
 +
neu:
  
Kapitel:
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Z. V. D. H. B. A. W.
+
Dessen Größe uns die Sterne
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
 +
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
'''1. Gebet'''
+
Müller
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
+
2.
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
neu:
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Quelle der Weisheit, verehren dich!
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
Vater, und lieben dich!
 
  
 +
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 +
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
+
Müller
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
II. Schluß der Arbeitsloge
  
 +
3.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
''erst nach 1853:''
+
4.
'''Kerzenlied'''
+
neu:
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
  
M. v. St.:
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 +
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 +
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
Chor:
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Meister, Urewiger!
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Führ‘ uns mit Weisheit
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
auf all‘ unsern Wegen,
+
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Zum Bau des Tempels –
+
Die Liebe durch die That zu geben,
Der Menschheit zum Segen!
+
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
„Schönheit ziere ihn.
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 +
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 +
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
Chor.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Meister, Allgütiger!
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Öffne die Herzen
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
Laß Schönheit uns blicken.
+
So tönt sie unser Herz noch wieder
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
+
Die Melodie der heilgen Lieder,
Meister, Allgütiger,
+
Zu welchen er die Harfe schlug.
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
Dein Name klang im Heiligthume,
„Stärke führe ihn aus.
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
 +
Auf Libanon die Ceder fiel.
 +
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 +
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
Chor.
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Meister, Allmächtiger!
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Gib uns zum Bau
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Deines Tempels die Stärke;
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Meister, Allmächt’ger,
+
Als guter Menschen Herz und Hand.
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
+
 
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
 +
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
 +
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
'''3. Gebet'''
+
Geitel
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 
Richter freigeschaffner Geister,
 
  
'''4. Gebet'''
+
5.  
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
'''5. Gebet'''
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
  
Auch in:
+
III. Eröffnung der Tafelloge
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
 
unter dem Titel: Maurergebet
+
7.  
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
'''Meister, Unendlicher!'''
 
Meister Allgütiger!
 
Lenke zu dir unsere Schritte!
 
Herr, laß auf unserm Tun
 
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
IV. Schluß der Tafelloge
Laß uns dein göttlich Wort
 
segnend auf Erden verbreiten!
 
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
+
8.
wie auch die Nacht uns droht;
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 +
39.
 +
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
  
'''7. Gebet'''
+
''An späteren Stellen:''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.)
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
(nur die ersten zwei Strophen)
+
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 +
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
'''9. Gebet'''
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
(nach voriger Melodie)
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
Kapitel:
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
  
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
+
'''1. Gebet'''
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
Br. Bechstein [1836]
 
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
wo die erste Flamme glüht;
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
wo der Morgenstern im Aether,
+
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
eine Blume Gottes, blüht!
+
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Laß uns verehren dich,
wo die erste Röte scheint;
+
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
wo der Himmel Perlenthränen
+
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
auf die Erde niederweint!
+
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
Gottheit, wir ahnen dich,
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
und ein Stern nun über'm Sterne
+
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
dieser kleinen Erde schwebt!
+
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 
mit dem Gruß des großen Bundes,
 
der im Lichte strebt und sprießt!
 
  
 +
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 +
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
  
'''12. Loblied'''
+
Reinling [1909: Reuning]
Mel von Carl Gläser.
 
  
Zuerst in:
 
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
 
  
 +
''erst nach 1853:''
 +
'''Kerzenlied'''
 +
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 +
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
M. v. St.:
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
Chor:
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
Meister, Urewiger!
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
Führ‘ uns mit Weisheit
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
I. Aufs.
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
„Schönheit ziere ihn.
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
Chor.
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
Meister, Allgütiger!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Öffne die Herzen
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
 +
II. Aufs.
 +
„Stärke führe ihn aus.“
 +
 +
Chor.
 +
Meister, Allmächtiger!
 +
Gib uns zum Bau
 +
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 
''
 
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
'''3. Gebet'''
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
+
Richter freigeschaffner Geister,
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
'''4. Gebet'''
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
+
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
+
'''5. Gebet'''
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
Mus. v. C. M. von Weber
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
will ich lobsingen meinem Gott.
 
Der Leib und Seel gegeben hat,
 
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Auch in:
und was darinnen ist, gemacht.
+
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
unter dem Titel: Maurergebet
was er uns einmal zugedacht.
 
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
'''Meister, Unendlicher!'''
 +
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
O laß uns streiten, Gott!
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
wie auch die Nacht uns droht;
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
'''O Allmächtiger!'''
 
O Allgütiger!
 
reinste Quelle des Lichtes!
 
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
ew’ges Urbild des Edlen!
 
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
O Allgütiger!
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
  
'''14. Danklied'''
+
'''7. Gebet'''
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
Zuerst in:
 
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
  
 +
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
'''9. Gebet'''
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
(nach voriger Melodie)
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
Vater! laß im Licht uns wandeln,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 
preiset den Vater; er segnet so gern!
 
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 
  
 +
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
''erst nach 1853:''
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
'''1909: Meisterloge'''
+
wo die erste Flamme glüht;
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
wo der Morgenstern im Aether,
Vierstimmig von L. Erk.
+
eine Blume Gottes, blüht!
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
(leicht verändert)
+
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
 +
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
 +
wo die Sonne stolz sich hebt,
 +
und ein Stern nun über'm Sterne
 +
dieser kleinen Erde schwebt!
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
Mel. von Ambrosch II.
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
Gerhard [1909: W. Gerhard]
+
mit dem Gruß des großen Bundes,
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
+
der im Lichte strebt und sprießt!
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
  
'''16. Lobgesang'''
+
'''12. Loblied'''
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
Mel von Carl Gläser.
Fulda
 
  
Bereits in:
+
Zuerst in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Auch in:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
waltet ewig nah‘ und fern.
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Singet ihm! dem Geist der Geister
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Singet ihm! er werd' erhoben
+
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
+
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
hört der gute Vater gern.
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
+
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
gönnet uns der Vater gern,
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Singet ihm! er führt durch Leiden
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
strahlen seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
  
 +
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 +
''
 +
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
 +
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
 +
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 +
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 +
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 +
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
'''17. Danklied'''
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
Carl Schulz. 1810.
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
  
siehe z. B.:
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 +
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
 +
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 +
und was darinnen ist, gemacht.
 +
Alles muß treulich erfüllet werden,
 +
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
'''Danket dem Herrn!'''
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
  
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
  
Sein ist die Macht!
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
Allmächtig ist Gott;
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
sein Thun ist weise,
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
  
Groß ist der Herr!
+
'''O Allmächtiger!'''
Ja groß ist der Herr;
+
O Allgütiger!
sein Nam‘ ist heilig,
+
reinste Quelle des Lichtes!
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
+
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
Anbetung ihm!
+
O Allmächtiger!
Anbetung dem Herrn;
+
O Allgütiger!
mit hoher Ehrfurcht
+
ew’ges Urbild des Edlen!
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
Lobsinget ihm!
+
O Allmächtiger!
Wir lobsingen ihm
+
O Allgütiger!
in frohen Chören,
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
  
  
''erst nach 1853'':
+
'''14. Danklied'''
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
+
Nach Herm. Gottfr. Demme
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
+
 
 +
Zuerst in:
 +
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 +
 
 +
 
 +
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 +
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 +
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 +
 
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
Bereits in:
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
mit einer 4. Strophe
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
Dass sich voll Herzlichkeit
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Brüder uns nah'n!
+
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Und als der Treue Pfand
+
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
  
Auf, tritt in Festverein
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
Dreimal willkommen ein,
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
Du theure Schaar!
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Wer auf dem Erdenrund'
+
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
Treu blieb dem Maurerbund',
+
 
 +
 
 +
''erst nach 1853:''
 +
'''1909: Meisterloge'''
 +
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
 +
 
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
 +
 
 +
 
 +
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 +
Mel. von Ambrosch II.
 +
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
 +
 
 +
 
 +
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 +
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
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Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
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Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
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Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
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Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
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Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
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Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
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Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
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I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
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''und zwei neue Lieder:''
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.084: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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