Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
 
 
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
 
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
 +
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
''Das Lied (172-173)''
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
''Das Lied (227)''
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
 
 
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 +
<poem>
  
15.
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Vor der Tafelloge:
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Nach der Tafelloge
(die völlig andere Version von 1801)
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
16.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
  
  
17.
+
''Das Lied (172-173)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 9
19.
+
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.  
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
2.
 
2.
 
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
3:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Großer Meister und Erhalter
+
Gott
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
  
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
+
Gebete
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
+
1. Vor der Tafelloge
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 +
 
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
 +
5.
 +
neu:
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
5 „Gebeten“:
+
Der über Sternenhöhen
O Quell des reinsten Lichts
+
Der Welten Schicksal lenkt,
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Und auch hört unser Flehen;
* 1817: Des guten Urquell, der die
+
Der uns durch Freud' und Lust,
* 1817: Vater der Geister!
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
+
Mit Vaterhand geführt:
1817; O du, dessen Weisheit
+
Der alte Gott lebt noch!
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Der alte Gott lebt noch!
11 Gesängen „Gott“:
+
Wer wollte drum verzagen,
Der du mit Weisheit
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Des Lebens Bürde tragen.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Wie lastend es auch drückt
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Der Prüfung schweres Joch;
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Wir sinken dennoch nicht,
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
1817: Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
1817: Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 
1817: Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
Das Lied:
+
Der alte Gott lebt noch!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Und ewig wird er leben,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
 +
Kluge
  
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
 
 
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 +
 
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
 +
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
+
Matthison [!]
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
''
 
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
 
  
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
mit der Angabe: Herder
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
mit der Angabe: Ridel
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
12. Psalm
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
14. (Forschen nach Gott)
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Wie auch der menschliche wanke,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
+
Und über Geisterwelten thronest.
Lebendig der höchste Gedanke,
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Woher dann Sternenheere?
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
  
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
+
16.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
+
Mit tausendfacher Schöne
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
17.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
18.
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
19.
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
30.  
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
79.  
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
In dem Buche der Natur
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
1.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
3:
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Großer Meister und Erhalter
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
</poem>
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 
+
5 „Gebeten“:
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
O Quell des reinsten Lichts
<poem>
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
Erhebung zu Gott
+
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
''und''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
11 Gesängen „Gott“:
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Das Lied:
 
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
 
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
auch in:
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
2.
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an der Liebe fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
+
Progne's Brut in's Halmennest.
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Heil ihm, den sie nie verläßt!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
An der Liebe haltet fest!
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
 
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an Erinnrung fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Der Du ewig ohn' Ende
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Heben wir betend die Hände,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß Du uns nahe seist!
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Und Dein unendlicher Geist
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Die uns irdisch umschließt,
 
Wenn durch die Kraft des Gebets
 
Seele in Seele zerfließt,
 
Daß sie so Eins mit Dir.
 
Vater, drum flehen wir,
 
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 
+
Und würd' er in Ketten geboren,
6.
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Zuerst in:
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
</poem>
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Chor. Und was kein etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
An Gott
+
Wie auch der menschliche wanke,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 
+
Lebendig der höchste Gedanke,
2.  
+
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
 +
Chor. Und ob Alles etc.
  
3.
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790,
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Nr. 35
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
 +
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
4.
+
Br. v. Schiller
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
  
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 +
Des Herzens unendliches Sehnen?
 +
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Aller Elementen Meister,
 
Ueberm Sternenzelte thront
 
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 
Ewig war, und ewig ist.
 
  
Rüste uns mit Kraft und Muth,
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Und mit wahrer Herzens gluth
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Deren erste uns gebeut
+
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
+
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Brüder! wir sind heute hier
+
Chor. Der ist der etc.
Unser großes Fest zu feyern,
 
Feyerlich geloben wir
 
Unser Bündniß zu erneuern,
 
Herzensgüte, biedrer Sinn
 
Führt zum Zweck der Maurer hin.
 
  
Ob gleich oft die Kette bricht
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Stürzt er doch das Ganze nicht
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Neu belebt hebt es sich wieder,
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
Die für Ewigkeiten bau'n,
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Werden nie Zernichtung schau'n.
+
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
mit der Angabe: Colberg
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
+
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Der Brüder fromme Schaar;
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Des Bundes großer Tag ist da,
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Geschmückt ist der Altar:
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
Chor.
+
Chor. Was frey sich etc.
Geschmückt von eines Meisters Hand
+
</poem>
Mit hoher Kunst die Welt,
 
Die Sonne strahlt ein Diamant
 
Am blauen Himmelszelt.
 
  
Und auf des Teppichs grünem Grund.
 
Stehn Zeichen wunderbar;
 
Doch keinem Forscher ward es kund,
 
Wie groß der Meister war.
 
  
Chor.
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Wie er den weiten Logenbau
 
So wunderbar vollzog,
 
Und über diese grüne Au
 
Die blaue Decke bog.
 
  
Und diesen Tag vor andern schön,
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Vor andern groß gemacht,
+
<poem>
Er läßt die Sonne höher gehn
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Und kürzt die dunkle Nacht.
+
Erhebung zu Gott
  
Chor.
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Hält eine große Loge heut,
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Und giebt ein Freudenmahl,
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
Hat reichen Segen ausgestreut
+
 
Auf Bergen und im Thal.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
+
7. Wer stillt das Treiben der
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
+
10. O Quell des reinsten Lichts
In ihre Lieder ein!
+
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
Chor.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
In Tönen Woge das Gefühl,
 
Wie dort, vom West belebt,
 
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 
Sich senkt und wieder hebt.
 
  
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Aufs Ziel der Reise hin.
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Chor.
 
Wo uns die Sonne untergeht,
 
Da geht sie andern auf;
 
Und wenn sie uns in Osten steht,
 
Schliest andern sie den Lauf.
 
  
Es gränzt an Abend Morgenroth
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
So treu und nachbarlich;
 
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 
Im Tod das Leben sich.
 
  
Chor.
+
2.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 
Und stoßt die Glaser an!
 
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 
Den lächeln beide an!
 
  
</poem>
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
 +
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
 +
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
eröffnen mit
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
<poem>
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
I. Gebete
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 +
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
1.
+
Carl Strauß.
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
3.
  
2.
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Der Du das All durchdringst,
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Der Du Sonnensysteme
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
 +
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
3.  
+
Und es schwindet die Form,
Gebet
+
Die uns irdisch umschließt,
Richter freygeschaffner Geister
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir.
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
4.  
+
Br. Winkler
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.  
+
6.
Gebet um maurerische Tugenden
+
Zuerst in:
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
(6. Um Weisheit)
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
(7. An die Weisheit)
+
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
 +
Mejer
 +
</poem>
  
II. Loblieder
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
a) Zur Ehre Gottes
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
8.
+
1.  
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
An Gott
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
9.
 
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
10.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
4.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Aller Elementen Meister,
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Ueberm Sternenzelte thront
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Chor.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Brüder! wir sind heute hier
Deines guten Vaters nie!
+
Unser großes Fest zu feyern,
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Feyerlich geloben wir
Seine Wunder spät und früh!
+
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
Chor.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Deines guten Vaters nie!
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
</poem>
+
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
An Gott
+
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
1.  
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
 +
Chor.
 +
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
2.
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Zuerst in:
+
Vor andern groß gemacht,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Chor.
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Hält eine große Loge heut,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
[1804 zusätzlich:
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
In ihre Lieder ein!
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
Chor.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Lass ernst und gross die Majestät
+
Wie dort, vom West belebt,
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
Aufs Ziel der Reise hin.
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
3.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Zuerst in:
+
So treu und nachbarlich;
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Auch in:
+
Chor.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
</poem>
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
eröffnen mit
Von geweihter Brüder Munde,
+
<poem>
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
I. Gebete
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
1.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Das Vater Unser
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Um Erden wandeln Monde,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
 
  
 +
2.
 +
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
4.
 
Auch in:
 
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 
 
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
3.
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Gebet
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Richter freygeschaffner Geister
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
4.
In deine große Maurerkette,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
5.  
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Gebet um maurerische Tugenden
<poem>
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Im Kapitel Lobgesänge
 
  
An Gott
+
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
1.
 
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
II. Loblieder
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
a) Zur Ehre Gottes
  
 +
8.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 +
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
3.
 
neu:
 
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
9.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
10.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Nr. 87
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
 
  
4.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
5.
+
An Gott
Richter freygeschaffner Geister
 
  
6.  
+
1.  
Des  großen Baues großer Meister,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
  
7.
+
2.
Auch in:
+
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
[1804 zusätzlich:
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
3.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Zuerst in:
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
<poem>
+
Von geweihter Brüder Munde,
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
I. An Gott
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.
+
Lass die Herzen gut und bieder
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
3.
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
4.
+
Weisheit leite unsre Schritte,
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
5.
+
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
6.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
+
4.
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Auch in:
mit den Angaben
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
[1801: Chor.
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
 
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
7.  
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Richter freigeschaffner Geister
+
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
 +
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
 +
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
8.
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Zuerst in:
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Und seine Schönheit schmückt's.
  
 +
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
 +
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
So weit die Sonne geht.
+
Und geistig sie erneu!
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Die raget Himmelan.
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
So viel ich haben muß!
+
Den nichts erschüttern kann.
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
9.
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Zuerst in:
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Cherubinen zitternd stehn,
+
Der Maurer sucht sie auf.
Den in seinem höchsten Lichte
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
 
Die um deinen Thron sich drehn;
 
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
</poem>
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Herr, der in dem Lichte thront;
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
<poem>
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
10.
+
An Gott
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
 +
1.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
11.
+
2.  
Zuerst in:
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
3.
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
neu:
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 +
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
12.  
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.  
+
4.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
5.
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
14.
+
6.  
Zuerst in:
+
Des  großen Baues großer Meister,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
 
7-8
 
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
 
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
 
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
 
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
An das Licht
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Vorsehung
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
12.
Denn seine Güte währet ewig.
+
Auch in.
Du bist allmächtig, Herr!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Du unsrer Väter Gott!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Du siehst die Erde an — sie bebt!
+
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
+
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
  
16.
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Auch in:
+
Göttliche Klarheit
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
Chor.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
Feßle für immer
Die edler Zweck vereint,
+
Trügenden Schimmer,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
Dünkel und Wahn!
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 +
 
 +
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
Nebel zerstreue,
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Kräfte verleihe,
Es knüpfe feste Brudertreue
+
Uns zu erspähn!
Ihr Band ums Erdenrund!
+
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
Chor.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Liebe laß walten, etc.
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
Höher und weiter,
 +
Blicket zur Leiter
 +
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
17.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Fester zu wandeln, etc.  
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Riedel
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
</poem>
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
 
 
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
 
 
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
 
<poem>
 
<poem>
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.  
+
I. An Gott
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
2.
+
2.  
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
3.  
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
4.  
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
+
5.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
6.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
7. Richter freigeschaffner Geister
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
8.
Und Segen schwellt die Erde,
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
9.
Ihr freudiges Gewimmel
+
Herr, vor dessen Angesichte
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Denn seine Kinder sammeln,
+
XIX. (Schulz)
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Reicht eure Hand den Armen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
  
3.  
+
11.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Zuerst in:
4.  
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
unter dem Titel: Opferlied
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
 
5.
 
 
Auch in:
 
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
[1823 und 1835:
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
+
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
12.
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
13.
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
14.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
15.
 +
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 +
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
7.
+
Auch in:
Dank, dem Geber Dank!
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
8.
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 
  
9.  
+
16.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
''mit stark veränderter 1. Strophe''
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
 +
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
13.
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
neu:
+
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
17.
 +
Zuerst in:
 +
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
14.
+
Ebenfalls in:
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
''sehr stark abgewandelt:''
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Denn seine Huld währt ewiglich!
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
[1775:
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
15.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Zuerst in:
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
[1775:
Dem Erbauer aller Welt;
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
</poem>
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
<poem>
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
Lob- und Danklieder
Und stets eifrig Gutes that.]
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
Wohl uns, wenn an diesem Tage
+
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
1.
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
2.
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
<poem>
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
 
 +
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
I. Abtheilung.
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Zum Lobe Gottes
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
1.
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 
3.
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 
4.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
6.
 
neu:
 
neu:
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Die Sonne ist erwacht,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Des Tages Licht gesandt,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Laß mich auch heute wallen
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
An deiner Vaterhand!
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 +
 
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
6.
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
  
 
7.
 
7.
neu:
+
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
8.
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
9.
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
8.
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
 
9.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.  
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
  
16.  
+
13.
Zuerst in:
+
neu:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
mit der Angabe: Klipfel
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
14.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
''sehr stark abgewandelt:''
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
 +
</poem>
  
18.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Von Wesen unsrer Art,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
<poem>
Wird einst uns offenbart.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Dann tönt aus Weltenheeren
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 
+
I. Abtheilung.
 
+
Zum Lobe Gottes
In
 
 
 
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
 
1.  
 
1.  
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
12.  
+
2.  
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
13.  
+
3.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
15.  
+
4.  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
neu sind die Lieder 16-21
+
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
  
  
Die I. Abtheilung.
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Zum Lobe Gottes,
+
Die Sonne ist erwacht,
enthält nun 21 Lieder.
+
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
 +
 
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
 +
 
 +
 
 +
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
neu:
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Comp. v. Schulz
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Ged. v. Schiller
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Comp. v. B. A. Weber
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
Ged. v. A. H. Niemeyer
+
 
Comp. v. Franz
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Ged. v. Matthisson
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Comp. v. Wessely
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Ged. nach Kramer
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
16.
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
neu:
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
'''
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Um Speise fleht dich Alles an.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
 
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
8.
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Verjüngt ist die Gestalt
+
9.
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
17.
+
16.  
Zuerst von:
+
Zuerst in:
Johann Baptist Rousseau,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
erschienen in:
+
mit der Angabe: Klipfel
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
unter dem Titel
+
Klipfel.
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
 
 
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
 
 
Comp.v. Gährich
 
  
  
 
18.
 
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
'''
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Vergiß ihn nicht.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vergiß dich nicht!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Hoch über jede Bürde
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Vergiß dich nicht!
+
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vergiß sie nicht,
+
Vielleicht, daß Millionen
Die liebend dich umfangen
+
Von Wesen unsrer Art,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Wird einst uns offenbart.
Vergiß sie nicht!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
In
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
'''Ergebung'''
+
1.
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
neu sind die Lieder 16-21
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
 
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Die I. Abtheilung.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Zum Lobe Gottes,
Und mache mich vor allen Dingen
+
enthält nun 21 Lieder.
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 
+
Comp. v. Schulz
 
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
20.
+
Ged. v. Schiller
Zuerst in:
+
Comp. v. B. A. Weber
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Comp. v. Franz
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Ged. v. Matthisson
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Comp. v. Wessely
 
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
+
Ged. nach Kramer
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Comp. v. Vogler
 
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Comp. v. F. H. Himmel
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Sonnen auf- und untergehen,
+
Ged. v. Herklots
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Comp. v. Gossee
Gottes Lieb' ist überall!
+
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Comp. v. E. Grell
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
+
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Weckt das Lied der Nachtigall!
+
Ged. v. Herder
Gottes Lieb' ist überall!
+
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
 +
 
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
16.
In der Welten Sphärenklänge
+
neu:
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Auch des Donners Wiederhall!
+
'''
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Und des Donners Wiederhall,]
+
Du öffnest deine Hand,
Gottes Lieb' ist überall!
+
Gesättigt werden sie.
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
 +
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
21.
 
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
17.
Der du in ewiger
+
Zuerst von:
Klarheit die Welten regierest!
+
Johann Baptist Rousseau,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Würdig zu handeln, Kraft,
+
erschienen in:
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Du, den das Weltall preist,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Wen banger Kummer drückt,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Gnädig auf unsern Bau,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Den wir heut wieder beginnen!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Ewig steht ja dein Wort!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
Die
+
Comp.v. Gährich
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2.
 
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
18.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Mahnung
Ertöne Preisgesang!
+
'''
Du Vater aller Geister
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Vernimm der Maurer Dank!
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Für deine Huld, die mit uns war.
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vergiß dich nicht!
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Hoch über jede Bürde
Der Menschheit uns zu weihen
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Erwecke stets die Brust!
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Vergiß dich nicht!
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Vergiß sie nicht,
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Die liebend dich umfangen
Und laß uns nicht erheben
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Vergiß sie nicht!
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Vergiß es nicht!
Send‘ einen Genius
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Der uns mit holdem Munde
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Entbeut den Friedensgruß,
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
Vergiß es nicht!
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
19.
mit der Angabe: Flemming:
+
Früher z. B. in:
 
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Tön‘ durch die Hallen!
 
Zu dir, o Herr! empor
 
Steig‘ unser Lallen!
 
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
  
 +
'''Ergebung'''
  
In
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 +
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 +
 
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Du Vater in der Ewigkeit,
<poem>
+
Und mache mich vor allen Dingen
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
 
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
20.
Preis dem allwaltenden,
+
Zuerst in:
Leben gestaltenden
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Urquell des Lichts.
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dem hell entzündeten
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Froh uns verkündeten,
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
Festlich begründeten'
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Lichte sey Heil!
+
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dreyfaches Heil!
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Rezitativ.
 
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Sonnen auf- und untergehen,
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Was treue Eintracht hier begründet
+
Gottes Lieb' ist überall!
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Gottes Lieb' ist überall!
  
1ter Chor.
+
Gottes Lieb' ist überall!
Dank't dem Herrn der Erden,
+
In der Welten Sphärenklänge
Der den rohen Stein,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Dass wir uns erfreu'n,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Liess zum Tempel werden,
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Und der aus der Geister Land
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Liebend uns sein Licht gesandt.
+
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
2ter Chor.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
21.
 +
neu:
  
1te Stimme.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
So trete an der Weisheit Hand
+
Der du in ewiger
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Klarheit die Welten regierest!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Du, den das Weltall preist,
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Daß wir mit frohem Muth,
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Streben zum höchsten Gut,
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Auf zu den Sternen blickt;
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Wen banger Kummer drückt,
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Und ruft die Genien herbey,  
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Die in das Heiligthum uns führen
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Vater der Menschen schau',
 +
Gnädig auf unsern Bau,
 +
Den wir heut wieder beginnen!
 +
Ewig steht ja dein Wort!
 +
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Drey Stimmen.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Beschirme stets durch Deine Macht
 
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Die
Danket dem Meister der Erden
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
<poem>
Er diesen Tempel liess werden
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
 +
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 +
mit der Angabe: Uvermann
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Ertöne Preisgesang!
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
'''O Seligkeit!'''
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Der ganze Himmel schaut
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Erwecke stets die Brust!
Wie einst am Thron
+
Ein immer warmes, reges Herz,
In deiner Herrlichkeit.
+
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 +
 
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 +
 
 +
Und in der letzen Stunde
 +
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Chor.
 
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
 +
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Auch in:
'''1. Das Gebet'''
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
:'''In Einem Glauben,'''
 
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Töne denn, froher Chor!
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
+
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
 +
 
 +
 
 +
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
 +
''
 +
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
 
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Seliger Meister!
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Im Reich' der Geister!
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu  
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
In dieser Stunde:
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
„Wo freier Sinn sich regt,
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
„Nähret auch ferner treu
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Heilige Triebe!
 +
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
 +
</poem>
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
+
In
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
<poem>
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
'''Gebet.'''
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Choralgesang.
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Gott! und verehre Dich?
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Chor.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Preis dem allwaltenden,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Leben gestaltenden
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Urquell des Lichts.
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Rezitativ.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Vater, und preise Dich!
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Fünfstimmiger Gesang.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
In Dir und nur durch Dich.
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
1ter Chor.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Der den rohen Stein,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Dass wir uns erfreu'n,
Daß ich begreife Dich!
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Liebe, erwärme mich,
+
2ter Chor.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Gab der Weisheit Muth,
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Und das höchste Gut,
Daß ich umfasse Dich!
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Liebend umfasse Dich,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Glänze dieses Heiligthum.
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Wechselgesang.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
1te Stimme.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
So trete an der Weisheit Hand
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Gott, und Natur auch Dich!
+
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
 +
2te Stimme.
 +
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
3te Stimme.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
5815
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
Und ruft die Genien herbey,  
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Die in das Heiligthum uns führen
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Schlussgebeth.
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Drey Stimmen.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 
5817
 
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Den Alles laut erhebet,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Was durch Dein Allmachtswort
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
'''O Seligkeit!'''
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Der ganze Himmel schaut
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Und noch hienieden walle;
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
O, allvollkommner Gott,
+
Wie einst am Thron
O Gott voll Majestät,
+
In deiner Herrlichkeit.
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
Chor.
Vor Millionen Jahren,
+
Lob, Ehr und Preis,
Du warst, eh Etwas war,
+
Dem Vater in der Zeit,
Eh Deine Welten waren,
+
Wie einst am Thron
Eh Sonnen noch geglänzt
+
In seiner Herrlichkeit.
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
 
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Es flammen Sternenheere,
+
'''1. Das Gebet'''
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
:'''In Einem Glauben,'''
All' jene Millionen,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Die hier noch sind und dort
+
:Kann nur der Menschheit
In jenen Höhen wohnen;
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Du willst, und Weste wehen;
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
O, Deine weise Macht
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Du sprichst, und Tausende
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Beginnen ihren Lauf;
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Du sprichst, schon hören sie
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Zu leben wieder auf!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
In düstern Labyrinthen,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
So lehrest Du mich bald
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Den schönsten Ausweg finden.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Allvater, blick' ich hin
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Auf Deinen großen Plan,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Du Gott der Weisheit, an!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Bist mir ein guter Vater,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Und stets mein weiser Rather;
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Mich führet Deine Hand
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
So väterlich allhier,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Vernimm aus meinem Mund
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Den lauten Dank dafür!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Nicht immer Dein Gebot
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Du leitest mich im Glück,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Wie danket Dir genug
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Mein Dir ergebnes Herz?
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 +
 
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
Du schirmtest mich bisher
 
Mit Vaterhuld hienieden,
 
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
 
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Durch dieses Erdenleben,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Dem schwarzen Laster feind,
+
von Reinig [= Reuning]
Der Tugend stets ergeben;
+
 
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Bereits in:
Dem Tod ins Angesicht,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Wann einst am Ziel der Bahn
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Mein sterbend Auge bricht!
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
  
 +
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 +
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 +
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Daß ich erblicke Dich,
'''Gebet'''
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Daß ich auch finde Dich,
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Gott! und verehre Dich?
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Gott, ja, ich fühle Dich
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Überall bist Du so nah' um mich,
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Gott, nur in Dir bin ich;
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
<poem>
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
In Dir und nur durch Dich.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Weisheit, erleuchte mich,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
 +
Liebe, erwärme mich,
 +
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 +
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
Es folgen:
+
Liebend umfasse Dich,
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
 +
Wahrheit, durchglühe mich,
 +
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
1.
+
Hoffnung belebe mich,
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
2.
 
Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Zuerst in:
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
5815
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Der die schöne Welt gebaut,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Und mit heiligem Gefallen
+
5817
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Nur zu oft die Freude ab,
+
Den Alles laut erhebet,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Auf dieser Erde lebet;
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Was ins bessre Leben reicht,
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Ieder Bruder unsrer Kette.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Und noch hienieden walle;
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
O, allvollkommner Gott,
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
+
O Gott voll Majestät,
Ehrt mit mäsigen Genuß,
+
Erhöre Du mein Lied,
Was euch euer Herr gegeben.
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Du bist und warst schon längst
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Vor Millionen Jahren,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Du warst, eh Etwas war,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Eh Deine Welten waren,
Damit auch die Welt erfahre
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Mit mildem Strahlenschein,
Was der Brüder Band erhalt
+
Und Du, o Ewger, hörst
Dauert bis ans späte Jahre.
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
 +
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
 +
Es drehen Welten sich,
 +
Es flammen Sternenheere,
 +
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
4.
+
Dir danken, daß sie sind,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
All' jene Millionen,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Die hier noch sind und dort
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
5.
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Gesund und frohes Muthes
+
Du willst, und Weste wehen;
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
6.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
In düstern Labyrinthen,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
So lehrest Du mich bald
 +
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
7.
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Bist mir ein guter Vater,
 
+
Bist meine Zuflucht stets,
8.
+
Und stets mein weiser Rather;
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
9.
+
Wie oft verzeihest Du,
Zuerst in:
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Nicht immer Dein Gebot
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Du schirmtest mich bisher
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Du gabst mir wahre Ruh
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Und wahren Seelenfrieden.
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
O, wende nie von mir
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Dein wachend Antlitz ab,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
So oft ich auf der Bahn
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Der heilgen Tugend wanke,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
So halte mich zurück
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Vom Laster der Gedanke,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Daß, was der Frevler auch
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Ja, leite Du mich hin
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Durch dieses Erdenleben,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Dem schwarzen Laster feind,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Der Tugend stets ergeben;
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Dann blick' ich ohne Furcht
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
10.
 
An die Sonne
 
Zuerst in:
 
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
'''Gebet'''
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
 
Erstaunen vor dir hin!
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 +
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 +
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Mit seiner Allmacht wacht.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Die staunend deine Größe sieht,
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
<poem>
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 
Dem Armen Trost und Glück!
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
 
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
 
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
 
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Es folgen:
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Und mild, wie du, zu seyn.
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
</poem>
 
  
  
 +
1.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Über 30 Jahre später enthält in
+
2.
 +
Großer Meister und Erhalter
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
3.
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
<poem>
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
unter dem Titel: Tischlied
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
4.
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
1.
+
5.
Zuerst in;
+
Gesund und frohes Muthes
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
 
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
6.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
7.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
8.
 +
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
9.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
+
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Für welches du erschaffen bist,
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht verstehn?
 
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
10.
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
An die Sonne
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
</poem>
Mir immerdar vor Augen seyn!
 
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
 
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
 
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 
O du Heiliger, Allbarmherziger
 
  
'''O, Du Heiliger,'''
 
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
Über 30 Jahre später enthält in
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
6.
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Zuerst in:
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
1.
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Zuerst in;
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
7.
 
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Sende von des Himmels Auen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Segne was wir hier vollbringen,
+
Nein, seine Liebe zu ermessen
Alles Gute laß gelingen,
+
Sei ewig meine größte Pflicht;
Was wir geistig hier erbau'n
+
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Laß uns einst vollendet schau'n!
+
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Nicht allein in diesen Hallen,
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Nein, im ganzen Erdenwallen
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Laß, was geistig wir erbau'n,
+
Gott soll ich über Alles lieben
Schöner sich vollendet schau'n!
+
Und meinen Nächsten gleich als mich.
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
<poem>
 
  
1. Kapitel
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Auch In.
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Mächtig ist dein Reich;
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Laß die Baue unvergänglich
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Seyn, dir gleich!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Hier und dort!
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Einzig von dir ab,
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Maurern gab.
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 +
 
 +
 
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
 +
 
 +
''Vertont von Konrad Kocher''
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
'''O, Du Heiliger,'''
Unsre Zuversicht;
+
Großer und mächtiger
Denn in deinem Lichte schauen
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Wir das Licht!  
+
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
 +
O allliebender
 +
Weiser und gütiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
3. (Fink)
+
6.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Später in:
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Was auch das Herz bewegt,
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Dem, der die Welten trägt!
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Und Sonnen sich verglühn;
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Doch keins läßt er verderben,
+
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Neu soll es auferblühn.
+
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Und starrer Frost gebeut,
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Läßt er die Erde decken
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Mit einem weißen Kleid.
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Und unter warmer Hülle,
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Da schläft in tiefer Stille
+
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Und ist der Mai erschienen,
 
Dann bricht so frisch hervor,
 
Mit jungen Unschuldsmienen,
 
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
7.
 +
neu:
  
4.  
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Richter freigeschaffner Geister
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 +
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
5.
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 +
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
===Auswahl von Liedern===
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
<poem>
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
6. (Blumauer)
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Auch In.
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 
 
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 +
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Hier und dort!
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Einzig von dir ab,
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Maurern gab.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Unsre Zuversicht;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Denn in deinem Lichte schauen
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Wir das Licht!  
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
+
3. (Fink)
 +
Zuerst in:
 +
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Später in:
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
 
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
 
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
 
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Was auch das Herz bewegt,
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Dem, der die Welten trägt!
Und die Schwäche über Stärke klagt!
+
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
 +
 
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
Und ist der Mai erschienen,
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Dann bricht so frisch hervor,
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!
  
[1786:
 
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
8. (Ridel)
+
5.
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
 
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
6. (Blumauer)
Schütz‘ und erhalte etc.
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
Feßle für immer
+
Auch in:
Trügenden Schimmer,
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Dünkel und Wahn!
 
Eintracht und Freude,
 
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
 
Eintracht und Freude etc.
 
  
Nebel zerstreue,
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Kräfte verleihe,
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Uns zu erspähn!
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Liebe laß walten,
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Liebe laß walten, etc.
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 +
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
Höher und weiter,
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Blicket zur Leiter
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Muthig hinauf!
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Fester zu wandeln,
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Sich'rer zu handeln,
+
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 +
 
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 +
 
 +
 
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
 +
 
 +
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
 +
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
 +
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
 +
 
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
 +
 
 +
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
 +
 
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
 +
 
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
 +
 
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
  
Chor.
 
Fester zu wandeln, etc.
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
  
  
Zeile 3.287: Zeile 3.200:
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
 
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
Zeile 3.430: Zeile 3.344:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
Psalm 104, 1-35
 +
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
  
Zeile 3.466: Zeile 3.383:
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
1. Petrt 4, 10
 +
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
 +
  
 
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Zeile 3.501: Zeile 3.422:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
unter dem selben Titel
 +
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
  
Zeile 3.547: Zeile 3.471:
 
4.
 
4.
 
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe oben:
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
unter dem Titel: An die Weisheit
 
+
mit variierenden Eingangszeilen
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 
+
(Strophen 15-19)
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
  
Zeile 3.699: Zeile 3.618:
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
 +
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zeile 3.919: Zeile 3.861:
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 3.977: Zeile 3.921:
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Zeile 4.034: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
Zeile 4.040: Zeile 3.987:
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
  
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
Zeile 4.050: Zeile 3.999:
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
Zeile 4.055: Zeile 4.006:
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
Zeile 4.069: Zeile 4.025:
 
siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
Zeile 4.125: Zeile 4.085:
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
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Im Heiligthum!
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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eröffnet das Kapitel
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I. Dem Allmächtigen
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''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
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''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
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Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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''Es folgen:''
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Vater, freigeschaff’ner Geister
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''und zwei neue Lieder:''
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Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
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es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
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==Siehe auch==
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*[[Alexander Pope: Gebet]]
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*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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