Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
 
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern
+
'''Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern'''
  
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819
 
 
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 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Das Lied (125)
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
6. Richter freygeschaff’ner Geister
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
 
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
+
</poem>
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
<poem>
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
 
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
 
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
 +
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
 +
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
 +
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Das Lied (156-157)
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Auch in:
 
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
 
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
In dem Buche der Natur,
 
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
Gebet.
Die zur Eintracht uns verband;
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
die zum seligsten Beruf
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
I. Hymnen
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
An Gott
in der Sonne, wie im Thau;
 
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
alles, was er wirkt und schafft;
 
ist im Engel, ist im Thier,
 
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
das, vom Frevler unentstellt,
 
ewig gleichen Sinn behält.
 
  
In dem Buche der Natur,
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
Das Lied (172-173)
+
5. Gesund und frohes Muthes
Zuerst in:
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
+
unter dem Titel: Tischlied
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lobt den Herrn! etc.
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
 +
unter dem Titel: Tischlied
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Den wir samleten, ist sein;
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Seine Wolken geben Regen,
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
 
Und noch mehr durch Gutes thun.
 
Wer die Menschen liebt als Brüder,
 
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
 
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
 
Und noch mehr durch Gutes thun.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
+
Zuerst in:
Ist es werth, vergnügt zu sein;
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Bis ich einst zu Asche werde,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Will ich mich der Erde freun.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Ist es werth, vergnügt zu sein.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
  
Das Lied (227)
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
kommt bereits vor in:
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Erstaunen vor dir hin!
  
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
+
Daß alle Welt anbetend niederfalle
Des frohen Herzens Dank,
+
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Ihm iuble der Gesang.
+
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
Uns dieses Glück erschuf,
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Und Iebet seinen Ruf.
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des Guten Saat zu säen,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Den schuldlos Elend drückt,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Wenn er nach Labung blickt.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
  
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Der Wunsch der Thorheit sein,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Kehrt wahre Weisheit ein,
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
 
 +
Noch ungeordnet blieb:
 +
 
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
2:
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
Herr, erfülle uns mit Weisheit,
 
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
 
Rüste uns mit Heldenstärke
 
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
 
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
''Das Lied (172-173)''
 +
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 9
  
3:
 
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
''Das Lied (227)''
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
Großer Meister und Erhalter
+
</poem>
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
===Neues Gesangbuch===
Eures guten Vaters nach!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
<poem>
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
Aus dem:
Gottes Güte gab ihn euch;
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Dankbar euer Herz sich bilde:
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
 
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
Gott
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
Gebete
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
1. Vor der Tafelloge
Prüfend unser inn'res Streben,
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
+
2. Nach der Tafelloge
Für die Gabe selber an.
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
Das Sachregister eröffnet mit
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
5 „Gebeten“:
+
Der über Sternenhöhen
O Quell des reinsten Lichts
+
Der Welten Schicksal lenkt,
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Und auch hört unser Flehen;
* Des guten Urquell, der die
+
Der uns durch Freud' und Lust,
* Vater der Geister!
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
+
Mit Vaterhand geführt:
O du, dessen Weisheit
+
Der alte Gott lebt noch!
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
und
+
Der alte Gott lebt noch!
11 Gesängen „Gott“:
+
Wer wollte drum verzagen,
Der du mit Weisheit
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Des Lebens Bürde tragen.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Wie lastend es auch drückt
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Der Prüfung schweres Joch;
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Wir sinken dennoch nicht,
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
Gesund und frohen Muthes
+
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
+
Der alte Gott lebt noch!
Des großen Baues
+
Und ewig wird er leben,
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Dankt dem Herr! Mit frohen
+
Auch wieder Freude geben.
Das Licht der Gottheit, das
+
Drum sehn wir himmelwärts,
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
 +
 
 +
Kluge
  
  
 +
6.
 +
Z. B. in:
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
auch in:
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Ferner in:
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
Haltet an der Hoffnung fest
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
 
Die das müde Auge näßt,
 
Wie des Abends Thau der West.
 
An der Hoffnung haltet fest!
 
  
Haltet an der Freundschaft fest!
 
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
+
Dich preist, Allgütiger,
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
+
Der Seraphim Gesang!
Progne's Brut in's Halmennest.
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Heil ihm, den sie nie verläßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An der Liebe haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
Dein Tempel, die Natur,
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Wachsend wir empor uns heben,
+
Wie deiner Milde voll!
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
Des Lenzes Blumenkleid,
Glauben ist's der ahnen läßt
+
Des Sommers Aehrenmeer,
Was ihr nicht begreift noch meßt!
+
Des Herbstes Traubenhügel,
An dem Glauben haltet fest!
+
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Mich nur ein Spannen-Raum.
Weiht getrennter Tage Rest
+
Wohl dennoch mir!
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
An Erinnrung haltet fest!
+
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
 +
Matthison [!]
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
mit der Angabe: Herder
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
mit der Angabe: Ridel
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
12. Psalm
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
14. (Forschen nach Gott)
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Wie auch der menschliche wanke,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
Und über Geisterwelten thronest.
Lebendig der höchste Gedanke,
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Woher dann Sternenheere?
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
16.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Mit tausendfacher Schöne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
17.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
18.
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
19.
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
30.  
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
79.  
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
In dem Buche der Natur
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
1.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
3:
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Großer Meister und Erhalter
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
 +
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
''und''
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
11 Gesängen „Gott“:
<poem>
+
Der du mit Weisheit
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
Erhebung zu Gott
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Ferner in:
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 
+
Ariadne's Faden leihend,
2.
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
+
Haltet an der Liebe fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an dem Glauben fest:
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Wachsend wir empor uns heben,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an Erinnrung fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
 +
 
  
Ueber den Raum zu Dir
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Der Du das All durchdringst,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Der Du Sonnensysteme
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Die uns irdisch umschließt,
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Seele in Seele zerfließt,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Daß sie so Eins mit Dir.
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vater, drum flehen wir,
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
6.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Zuerst in:
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Und sollt' er such straucheln überall,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
Hebet zu dem Herrn der Welten
+
Chor. Und was kein etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
</poem>
+
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
 +
Chor. Und ob Alles etc.
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6
 
<poem>
 
  
1. An Gott
+
Br. v. Schiller
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
3.
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Zuerst in:
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
unter dem Titel: Abendgesang
+
Wohl dem, der über das Leben hin
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
+
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Auch in:
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Der ist der etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
O für das auch, was wir litten,  
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
4.
+
Chor. Was ewig sein etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
 
</poem>
 
  
 +
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
eröffnen mit
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
<poem>
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
I. Gebete
+
Chor. Was frey sich etc.
 +
</poem>
  
1.
 
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
  
2.
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
<poem>
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Erhebung zu Gott
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
3. Gebet
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Richter freygeschaffner Geister
 
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
(7. An die Weisheit)
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
  
II. Loblieder
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
2.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 52-53
 
Es handelt sich um eine leichte Abwandlung des Loblieds, Nr. 4, aus:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 10-11;
 
wobei die 2. und 5. Strophe weggelassen wurden
 
  
Auch in:
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 18-19,
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
mit der Angabe: Kramer
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Auf! singt ihm Jubellieder,
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Meer, Erd' und Luft! Wer ist, wie Er?
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Frohlockt dem Mächt'gen, Brüder!
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
Der Herr ist groß! Sein Nam' ist groß!
 
Er ist unendlich, gränzenlos
 
In seinem ganzen Wesen.
 
  
Um seinen Thron her strömt ein Licht,
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Das Ihn vor uns verhüllet:
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Ihn fassen alle Himmel nicht,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wie weit Er sie erfüllet;
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
Er bleibet ewig, wie er war,
 
Verborgen und auch offenbar
 
In seiner Werke Wundern.
 
 
 
Wo wären wir, wenn seine Kraft
 
Uns nicht gebildet hätte?
 
Er kennt uns, kennet, was Er schaft,
 
Der Wesen ganze Kette;
 
Bei Ihm ist Weisheit und Verstand,
 
Und Kraft, und Stärke; Seine Hand
 
Umspannet Erd' und Himmel.
 
  
Wer schützt den Weltbau ohne dich,
+
Carl Strauß.
O Herr, vor seinem Falle?
 
Allgegenwärtig breitet sich Dein Fittig über Alle!
 
Du bist voll Freundlichkeit, voll Huld,
 
Barmherzig, gnädig, voll Geduld,
 
Ein Vater, ein Verschoner!
 
  
Du nur verdienest Lob und Dank,
+
3.
Du nur Gesang und Ehre.
 
Kommt, werdet Gottes Lobgesang,
 
Ihr alle seine Heere!
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
Wer ist ihm gleich? wer ist, wie Er,
 
So herrlich, so vollkommen?
 
  
 +
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 +
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Ueber die Zeit zu Dir,
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
 +
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
10.
+
Br. Winkler
 +
 
 +
6.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
+
mit der Angabe: Br. Mejer
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
 +
Mejer
 +
</poem>
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Füllet Er das ganze Land.
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Alles, alles, was wir haben,
+
<poem>
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
1.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
An Gott
Füllet Er das ganze Land.
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
2.
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
3.
Deines guten Vaters nie!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Seine Wunder spät und früh!
+
Nr. 35
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
 +
4.
 +
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 +
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
 +
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
 +
 
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
 +
 
 +
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
An Gott
 
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
2.
 
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Der Brüder fromme Schaar;
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Geschmückt ist der Altar:
  
[1804 zusätzlich:
+
Chor.
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
+
Am blauen Himmelszelt.
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Lass ernst und gross die Majestät
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Wie groß der Meister war.
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Chor.
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Wie er den weiten Logenbau
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
So wunderbar vollzog,
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
 +
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
3.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Hält eine große Loge heut,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
Auch in:  
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Chor.
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Steig in dieser Feierstunde
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Von geweihter Brüder Munde,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Lautes feierliches Chor!
+
Aufs Ziel der Reise hin.
Weltenmeister! segne, schütze
+
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
+
Chor.
Dass der Bau der Menschheit nütze,
+
Wo uns die Sonne untergeht,
Dem sich hier die Maurer weih'n.
+
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Chor.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Und stoßt die Glaser an!
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Den lächeln beide an!
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
</poem>
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
4.
+
I. Gebete
Auch in:
 
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 
  
Der  du den ganzen Bau der Welt
+
1.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Das Vater Unser
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Um Erden wandeln Monde,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
2.
In deine große Maurerkette,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
</poem>
+
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
  
 +
3.
 +
Gebet
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
4.
im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
<poem>
 
Im Kapitel Lobgesänge
 
  
An Gott
+
5.
 +
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
3.
+
8.
neu:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 +
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
 
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
9.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
10.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
4.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
 
  
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
Aller Wesen Herr und Meister,
+
<poem>
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
5. Richter freygeschaffner Geister
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
An Gott
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt
 
  
 +
1.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,
+
2.
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
Zuerst in:
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
[1804 zusätzlich:
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Lass ernst und gross die Majestät
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
3.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
<poem>
+
Von geweihter Brüder Munde,
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
I. An Gott
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Lass die Herzen gut und bieder
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
6.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
+
4.
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Auch in:
mit den Angaben
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
[1801: Chor.
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
 
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
7. Richter freigeschaffner Geister
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
 +
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
 +
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
8.
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Zuerst in:
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Und seine Schönheit schmückt's.
  
 +
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
 +
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
So weit die Sonne geht.
+
Und geistig sie erneu!
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Die raget Himmelan.
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
So viel ich haben muß!
+
Den nichts erschüttern kann.
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
9.
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Zuerst in:
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
Herr, vor dessen Angesichte
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Cherubinen zitternd stehn,
+
Der Maurer sucht sie auf.
Den in seinem höchsten Lichte
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
 
Die um deinen Thron sich drehn;
 
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
</poem>
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Herr, der in dem Lichte thront;
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
<poem>
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
An Gott
  
 +
1.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
11.
+
2.  
Zuerst in:
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
Die Flamme lodert, milder Schein
+
3.
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
neu:
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
Allmeister, walte gnädig hier,
+
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Du Höchster! wohlgefallen!]
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
[Heinrich August] Kerndörffer.
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
4.
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
5.
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
14.
+
6.  
Zuerst in:
+
Des  großen Baues großer Meister,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
 
7-8
 
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
 
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
 
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
 
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
An das Licht
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Vorsehung
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
15.
 
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
12.
Denn seine Güte währet ewig.
+
Auch in.
Du bist allmächtig, Herr!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Du unsrer Väter Gott!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Du siehst die Erde an — sie bebt!
+
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
+
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
  
16.
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Auch in:
+
Göttliche Klarheit
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Allmächtger, den im Sphärenklange
+
Chor.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
Feßle für immer
Die edler Zweck vereint,
+
Trügenden Schimmer,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
Dünkel und Wahn!
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
Chor.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Eintracht und Freude etc.
Es knüpfe feste Brudertreue
+
 
Ihr Band ums Erdenrund!
+
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 +
 
 +
Chor.
 +
Liebe laß walten, etc.
 +
 
 +
Höher und weiter,
 +
Blicket zur Leiter
 +
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
Chor.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Fester zu wandeln, etc.
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
Riedel
  
17.
 
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
</poem>
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
<poem>
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
I. An Gott
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
2.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
3.
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
+
4.
</poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
 +
6.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
+
7. Richter freigeschaffner Geister
zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
+
8.
Zuerst in:
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
9.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Herr, vor dessen Angesichte
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
  
Gesund und frohen Muthes
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Genießen wir des Gutes,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
11.
Und alle Völker sammeln:
+
Zuerst in:
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
unter dem Titel: Opferlied
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Der Schnitter edler Halme;
+
unter dem Titel: Opferlied
Der Wilde, welchen Palme
+
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
+
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
Auch in:
Ihr freudiges Gewimmel
+
Auch in:
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
Denn seine Kinder sammeln,
+
mit der Angabe: Mathison
Und ihr vereintes Stammeln
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
 
Mit herzlichem Erbarmen
 
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
 +
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 +
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
[1823 und 1835:
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
Feurig ertöne in heiligen Hallen,
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
12.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
13.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
6.
 
neu:
 
  
Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
+
15.
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
unter dem Titel:
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
Auch in:
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
+
Denn seine Güte währet ewig.
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
Du bist allmächtig, Herr!
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
+
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
16.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Auch in:
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
  
7.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Dank, dem Geber Dank!
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Der Tugend heil'ger Bund!
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Es knüpfe feste Brudertreue
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
Ihr Band ums Erdenrund!
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
mit stark veränderter 1. Strophe
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 +
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
17.
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
+
Zuerst in:
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
 +
Ebenfalls in:
 +
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 +
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
14.
 
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 
sehr stark abgewandelt:
 
  
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
[1775:
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Denn seine Huld währt ewiglich!
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
 +
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
15.
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Zuerst in:
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
[1775:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Dem Erbauer aller Welt;
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
<poem>
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Lob- und Danklieder
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
Und den guten Maurern allen
+
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
 
 
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
1.
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
2.
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
 
 
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
 
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
 
von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14
 
<poem>
 
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
 
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
 
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
 
5.
 
5.
neu:
+
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
Die Morgenröthe glühet
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Die Sonne ist erwacht,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Des Tages Licht gesandt,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Laß mich auch heute wallen
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
An deiner Vaterhand!
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 +
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 
  
 
+
6.
7.
 
 
neu:
 
neu:
  
Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
 
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
16.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
8.
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
9.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
 +
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
18,
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
+
13.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
neu:
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Als Leuchten bessrer Welt,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Die Stolz für Weisheit hält.
+
 
Anbetend blickt vom Staube,
+
 
Zu euch empor, der Glaube.
+
14.
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Die Macht und Huld des Herrn.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
 +
 
 +
 
 +
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
In
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
+
 
der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
<poem>
sind die Lieder erneut umgestellt
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
I. Abtheilung.
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Zum Lobe Gottes
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
1.
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
 +
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Comp. v. Schulz
+
Die Sonne ist erwacht,
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Mit leisem Fittig fliehet
Ged. v. Schiller
+
Der dunkle Flor der Nacht.
Comp. v. B. A. Weber
+
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
+
Der du mit Wohlgefallen
Ged. v. A. H. Niemeyer
+
Des Tages Licht gesandt,
Comp. v. Franz
+
Laß mich auch heute wallen
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
+
An deiner Vaterhand!
Ged. v. Matthisson
+
 
Comp. v. Wessely
+
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
+
6.  
Ged. nach Kramer
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
Comp. v. Vogler
+
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
+
 
Comp. v. F. H. Himmel
+
7.
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
+
neu:
Ged. v. Herklots
+
 
Comp. v. Gossee
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Comp. v. E. Grell
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Ged. v. Herder
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Comp. v. Hurka
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
16.
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
neu:
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Um Speise fleht dich Alles an.
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Du öffnest deine Hand,
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Gesättigt werden sie.
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Du wendest ab dein Angesicht,
 
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
8.
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Verjüngt ist die Gestalt
+
9.
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
17.
+
16.  
Zuerst von:
+
Zuerst in:
Johann Baptist Rousseau,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
erschienen in:
+
mit der Angabe: Klipfel
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
unter dem Titel
+
Klipfel.
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
 
 
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
 
 
Comp.v. Gährich
 
  
  
 
18.
 
18.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 +
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 +
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 +
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vergiß ihn nicht,
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Vergiß ihn nicht.
+
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vergiß dich nicht!
+
Vielleicht, daß Millionen
Hoch über jede Bürde
+
Von Wesen unsrer Art,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Wird einst uns offenbart.
Vergiß dich nicht!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß sie nicht,
 
Die liebend dich umfangen
 
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
In
  
19.
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
Früher z. B. in:
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
<poem>
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.  
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Ergebung
+
neu sind die Lieder 16-21
  
Ich gebe mich in Gottes Willen,
 
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Die I. Abtheilung.
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Zum Lobe Gottes,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
enthält nun 21 Lieder.
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
 
 
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 
Du Vater in der Ewigkeit,
 
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
 
 
Comp. v. Ed. Tauwitz
 
  
 +
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 +
Comp. v. Schulz
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 +
Ged. v. Schiller
 +
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
20.
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Zuerst in:
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
16.
 +
neu:
 +
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 +
'''
 +
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Sonnen auf- und untergehen,
+
Verjüngt ist die Gestalt
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
17.
 +
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
 +
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 +
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
21.
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
neu:
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Preis, dir, Unendlicher,
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Der du in ewiger
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Klarheit die Welten regierest!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Wen banger Kummer drückt,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Comp.v. Gährich
Gnädig auf unsern Bau,
 
Den wir heut wieder beginnen!
 
Ewig steht ja dein Wort!
 
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
  
 +
18.
 +
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
==4. Teil: Andere Logen==
+
'''Mahnung
 +
'''
 +
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Die
+
Vergiß dich nicht!
==Auswahl von Freimaurer-Liedern:==
+
Hoch über jede Bürde
mit Melodien. Stralsund 1818
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
<poem>
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
Vergiß dich nicht!
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Vergiß sie nicht,
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
Vergiß es nicht!
mit der Angabe: Uvermann
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
Dir, aller Welten Meister,
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Ertöne Preisgesang!
 
Du Vater aller Geister
 
Vernimm der Maurer Dank!
 
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
19.
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Früher z. B. in:
Der Menschheit uns zu weihen
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Erwecke stets die Brust!
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
'''Ergebung'''
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
mit der Angabe: Flemming:
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
Festlich duften uns Blumengehänge!
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Zu dir, o Herr! empor
+
Und mache mich vor allen Dingen
Steig‘ unser Lallen!
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Denn daß das Werk bestand,
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Danken wir Deiner Hand.
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
  
In
+
20.
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
Zuerst in:
aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
<poem>
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 
Gebet.
 
  
Choralgesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Allvater sende uns dein Licht
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Preis dem allwaltenden,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Leben gestaltenden
+
Sonnen auf- und untergehen,
Urquell des Lichts.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Gottes Lieb' ist überall!
Dem hell entzündeten
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Froh uns verkündeten,
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Festlich begründeten'
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
Lichte sey Heil!
+
Gottes Lieb' ist überall!
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Gottes Lieb' ist überall!
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
In der Welten Sphärenklänge
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
+
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Comp, v. Lindpaintner.
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
 
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
21.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
neu:
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Der du in ewiger
Gab der Weisheit Muth,
+
Klarheit die Welten regierest!
Und das höchste Gut,
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Schönheit unserm Werke;
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Du, den das Weltall preist,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Glänze dieses Heiligthum.
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Wechselgesang.
+
Auf zu den Sternen blickt;
 +
Wen banger Kummer drückt,
 +
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
1te Stimme.
+
Vater der Menschen schau',
So trete an der Weisheit Hand
+
Gnädig auf unsern Bau,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Ewig steht ja dein Wort!
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Irdische Güter zerrinnen.
Und unser Werk mit Palmen krönen.
+
</poem>
  
2te Stimme.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Sie wirket in des Maurers Brust
+
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Die
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
<poem>
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
3te Stimme.
+
1.  
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
2.  
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 +
mit der Angabe: Uvermann
  
Drey Stimmen.
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Ertöne Preisgesang!
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Du Vater aller Geister
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Vernimm der Maurer Dank!
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Danket dem Meister der Erden
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Erwecke stets die Brust!
Er diesen Tempel liess werden
+
Ein immer warmes, reges Herz,
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
 +
Und in der letzen Stunde
 +
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 
Beym Schluss der Loge
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
  
O Seligkeit!
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Der ganze Himmel schaut
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
Auch in:
Lob, Ehr und Preis,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Dem Vater in der Zeit,
+
mit der Angabe: Eck,
Wie einst am Thron
+
1857 und 1869, 191-192,
In seiner Herrlichkeit.
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
1. Das Gebet
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 +
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 +
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
  
In Einem Glauben,
+
Töne denn, froher Chor!
Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Kann nur der Menschheit
+
Zu dir, o Herr! empor
Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
 
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
''
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
+
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
 +
 
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
„Nähret auch ferner treu
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Heilige Triebe!
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Und eure Stärke sei
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Eintracht und Liebe!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Tod euch von hinnen drängt,
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
</poem>
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
  
 +
In
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Die Gottesverehrung des Freimaurers
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
von Reinig [= Reuning]
+
<poem>
 +
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
  
Bereits in:
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
'''Gebet.'''
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Choralgesang.
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Daß ich begreife Dich?
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Chor.
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
Preis dem allwaltenden,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Leben gestaltenden
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
Urquell des Lichts.
Daß ich auch finde Dich?
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Rezitativ.
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Gott! und verehre Dich?
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Fünfstimmiger Gesang.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Vater, und preise Dich!
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
1ter Chor.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Der den rohen Stein,
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Dass wir uns erfreu'n,
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
 +
 
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Allgemeiner Chorgesang.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Glänze dieses Heiligthum.
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Wechselgesang.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
1te Stimme.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
So trete an der Weisheit Hand
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Daß ich umfasse Dich!
+
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 +
 
 +
2te Stimme.
 +
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
Liebend umfasse Dich,
+
3te Stimme.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Innig, und ehre Dich.
+
Und ruft die Genien herbey,
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Schlussgebeth.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Drey Stimmen.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Gott, und Natur auch Dich!
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 
Güte und Weisheit Gottes
 
5815
 
  
Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
 
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
'''O Seligkeit!'''
 +
Der ganze Himmel schaut
 +
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 +
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 
Maurergebet in der freien Natur
 
5817
 
  
Du großes Wesen, Gott!
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Den Alles laut erhebet,
+
'''1. Das Gebet'''
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
:'''In Einem Glauben,'''
Damit ich Dank Dem lalle,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Durch dessen Ruf ich ward,
+
:Kann nur der Menschheit
Und noch hienieden walle;
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Vor Millionen Jahren,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Du warst, eh Etwas war,
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Eh Deine Welten waren,
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Mit mildem Strahlenschein,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Und Du, o Ewger, hörst
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Auch nimmer auf, zu seyn.
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Jahrhunderte vergehn
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Jahrtausende entfliehn
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Und andere beginnen;
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Du bleibest, wie Du bist,
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
O Gott von Ewigkeit!
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Vernimm den Preis, den Dir
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Mein Herz voll Andacht weiht!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Es drehen Welten sich,
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Es flammen Sternenheere,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Es grünet Wald und Flur
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Allein zu Deiner Ehre!
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Erhebt und preiset Ihn,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Euch einst ins Leben rief;
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
All' jene Millionen,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Die hier noch sind und dort
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
In jenen Höhen wohnen;
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Es preiset Dich, was lebt,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Es danket Dir, was ist,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Daß Du, Allmächtiger,
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Der große Schöpfer bist.
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Du willst, und Weste wehen;
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
O, Deine weise Macht
 
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
 
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
 
Bist mir ein guter Vater,
 
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Nicht immer Dein Gebot
+
von Reinig [= Reuning]
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Bereits in:
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Du gabst mir wahre Ruh
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Und wahren Seelenfrieden.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
O, wende nie von mir
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
 
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Durch dieses Erdenleben,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Der Tugend stets ergeben;
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Daß ich begreife Dich?
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
 +
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Gebet
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
+
Gott, ja, ich fühle Dich
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Vater, und preise Dich!
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Gott, nur in Dir bin ich!
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
 +
Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Liebe, erwärme mich,
der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
<poem>
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Daß ich umfasse Dich!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Liebend umfasse Dich,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
 +
Wahrheit, durchglühe mich,
 +
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
Es folgen:
+
Hoffnung belebe mich,
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
5815
  
2. Großer Meister und Erhalter
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
3.
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Zuerst in:
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
 
Der diese schöne Welt gebaut,
 
Und jetzt mit heiligem Gefallen
 
Herab auf unsre Arbeit schaut.
 
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
 
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
 
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
 
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
5817
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
Eine stark abweichende Version bereits in:
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Den Alles laut erhebet,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Der die schöne Welt gebaut,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Und mit heiligem Gefallen
+
Durch dessen Ruf ich ward,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Und noch hienieden walle;
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
O, allvollkommner Gott,
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
+
O Gott voll Majestät,
Nicht verzagt im Unglück sein,
+
Erhöre Du mein Lied,
Und im Glücke nicht vermessen.
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Du bist und warst schon längst
Nur zu oft die Freude ab,
+
Vor Millionen Jahren,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Du warst, eh Etwas war,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Eh Deine Welten waren,
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Mit mildem Strahlenschein,
Was ins bessre Leben reicht,
+
Und Du, o Ewger, hörst
Ieder Bruder unsrer Kette.
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Jahrhunderte vergehn
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Jahrtausende entfliehn
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Und andere beginnen;
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
Du bleibest, wie Du bist,
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
+
O Gott von Ewigkeit!
Ehrt mit mäsigen Genuß,
+
Vernimm den Preis, den Dir
Was euch euer Herr gegeben.
+
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Es drehen Welten sich,
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Es flammen Sternenheere,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Es grünet Wald und Flur
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Allein zu Deiner Ehre!
Damit auch die Welt erfahre
+
Erhebt und preiset Ihn,
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
Was der Brüder Band erhalt
+
Euch einst ins Leben rief;
Dauert bis ans späte Jahre.
+
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
 +
Dir danken, daß sie sind,
 +
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
 +
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Irr' ich auf Dein Gebot
sehr stark abgewandelt, wie in:
+
In düstern Labyrinthen,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
So lehrest Du mich bald
 
+
Den schönsten Ausweg finden.
5.
+
Allvater, blick' ich hin
Gesund und frohes Muthes
+
Auf Deinen großen Plan,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
So staun' ich Dich, o Gott,
 
+
Du Gott der Weisheit, an!
6.
 
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Du bist mir Schutz und Trost,
 +
Bist mir ein guter Vater,
 +
Bist meine Zuflucht stets,
 +
Und stets mein weiser Rather;
 +
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Wie oft verzeihest Du,
 
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
9.
+
Nicht immer Dein Gebot
Zuerst in:
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Du leitest mich im Glück,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Urquell aller Formen, aller Kräfte,
+
Du schirmtest mich bisher
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Du gabst mir wahre Ruh
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Und wahren Seelenfrieden.
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
O, wende nie von mir
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Dein wachend Antlitz ab,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
So oft ich auf der Bahn
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Der heilgen Tugend wanke,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
So halte mich zurück
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Vom Laster der Gedanke,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Daß, was der Frevler auch
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Zu bergen sich bemüht,
 
+
Daß dieß, Allwissender,
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Dein forschend Auge sieht
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Gib mir ein reines Herz,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Entfernt von niedern Ränken,
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Und lehre Du mich stets,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
10. An die Sonne
 
Zuerst in:
 
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
'''Gebet'''
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Die staunend deine Größe sieht,
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Dem Armen Trost und Glück!
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
<poem>
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Mich jeder schönen Tugend weih'n!  
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
  
 +
Es folgen:
 +
9 Lob- und Danklieder: An Gott
 +
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 +
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
 
===Lieder zum Gebrauch===
 
der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8
 
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
1.
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
2.
 +
Großer Meister und Erhalter
  
1.
+
3.
Zuerst in;
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
unter dem Titel: Tischlied
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
4.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
2.
+
6.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
O, Du Heiliger,
+
7.
Großer und mächtiger
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
8.
Weiser und gütiger
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
6.
+
9.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
+
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
7.
 
  
Herr der Welten, mit Vertrauen
+
10.  
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
An die Sonne
Sende von des Himmels Auen
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Auswahl von Liedern===
+
Über 30 Jahre später enthält in
für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19
+
 
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 
<poem>
 
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
1. Kapitel
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Einzig von dir ab,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Maurern gab.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Unsre Zuversicht;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Denn in deinem Lichte schauen
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Wir das Licht!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
3. (Fink)
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Zuerst in:
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Später in:
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
+
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Dem Ew’gen unsre Lieder!
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Was auch das Herz bewegt,
+
Für welches du erschaffen bist,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Dem, der die Welten trägt!
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Und Sonnen sich verglühn;
+
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Doch keins läßt er verderben,
+
Auch, darum musste Christus leiden,
Neu soll es auferblühn.
+
Damit du könntest selig seyn.
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und starrer Frost gebeut,
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Läßt er die Erde decken
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Mit einem weißen Kleid.
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Und unter warmer Hülle,
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Vernunft und Schrift belehren mich:
Da schläft in tiefer Stille
+
Gott sollst du über alles lieben,
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Dann bricht so frisch hervor,
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Ein zahllos Lebenschor;
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Das ruft in tausend Freuden
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Uns tief zum Herzen ein:
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Gott muß die Liebe seyn!“
+
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
 +
O Gott, lass deine Vaterliebe
 +
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
4.
 
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
''Vertont von Konrad Kocher''
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
'''O, Du Heiliger,'''
 +
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
6. (Blumauer)
+
O allliebender
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Weiser und gütiger
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
6.
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Zuerst in:
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
 +
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 +
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
 
 
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
 
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
 
7.
 
7.
 +
neu:
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 +
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
===Auswahl von Liedern===
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
<poem>
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
1. Kapitel
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Auch In.
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
[1786:
 
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 +
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
8. (Ridel)
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
Später in:
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Einzig von dir ab,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Maurern gab.
  
Ewige Wahrheit,
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Göttliche Klarheit
+
Unsre Zuversicht;
Segne den Bau!
+
Denn in deinem Lichte schauen
Schütz' und erhalte,
+
Wir das Licht!  
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Trügenden Schimmer,
 
Dünkel und Wahn!
 
Eintracht und Freude,
 
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
3. (Fink)
Eintracht und Freude etc.
+
Zuerst in:
 +
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
Nebel zerstreue,
+
Später in:
Kräfte verleihe,
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Uns zu erspähn!
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Liebe laß walten,
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Splitter und Falten
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
 
Blicket zur Leiter
 
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Fester zu wandeln, etc.  
+
Was auch das Herz bewegt,
 
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Dem, der die Welten trägt!
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
 +
 
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
 +
Und ist der Mai erschienen,
 +
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
11. (Hohlfeldt)
 
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
+
4.
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Richter freigeschaffner Geister
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
5.
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Droben zum Frieden.
 
  
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
 +
Auch in:
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
13. (Gerhard)
 
Zuerst in:
 
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
Auch in:
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 +
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Ziehn Linien und Kreise
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Und halten uns für Weise;
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Von Meisterhand behauen,
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und fangen an zu bauen,
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
In bunter Farben Schimmer;
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
 
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
14.
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
 +
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
 +
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
  
Etwas anders bereits in:
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
mit der Angabe: Overbeck
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
mit der Angabe: Overbek.
+
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
1787 erschien in Leipzig
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
D es Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Geht auch die Sonne nieder,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Auf immer geht sie nicht.
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Giebt sich der Pilger hin
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Und harrt auf dessen Güte,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
7.
Zuerst:
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
unter dem Titel: An die Weisheit
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
Hoch empor am Himmelsbogen
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
11. (Hohlfeldt)
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Auch in:
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Seiner Welten lichte Heere,
+
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
16.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe]
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Einer Festversammlung gleich,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
In des großen Domes Pracht
+
Ziehn Linien und Kreise
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und halten uns für Weise;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Von Meisterhand behauen,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und fangen an zu bauen,
Zagend fall ich an dein Herz,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Denkend mit betrübter Seele
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist allein die Stärke.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
+
 
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Vater, deinem Kinde an!
+
Den gütigen, den weisen,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Den mächtigen und starken Gott,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Mit frommen Herzen preisen!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
14.
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Etwas anders bereits in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Denn zum Leben hast ja du
+
mit der Angabe: Overbeck
Alle liebend auserkohren.
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
mit der Angabe: Overbek.
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
1787 erschien in Leipzig
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Geht auch die Sonne nieder,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Auf immer geht sie nicht.
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Nur eine kurze Nacht,
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Dann ist in stiller Frühe
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
1824 und 1841 neue Strophe:
+
O selig, wer die Quelle
Großer Vater, laß die Kette,
+
Der süßen Hoffnung fand;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Ihm wird die Seele helle,
Schütze, Heiliger, errette
+
Und jeder Trost verwandt!
In des Lebens Stürmen siel
+
Das ist des Pilgers Segen:
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Ein Herz voll Zuversicht
Fest uns bei einander stehen,
+
Auf allen seinen Wegen,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Gestärkt von Gottes Licht.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
mit der Angabe: Cramer
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
Gott grenzenlos,
+
bereits in:
Undenkbar groß,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
unter dem Titel: Lied
Schon sehn wir hier
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
So viel von ihr,
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
unter dem Titel: Nachtlied
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Was du jetzt ruft
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Herr, du bist groß,
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und grenzenlos
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
[1769 und 1804:
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Was du erschufst,
+
Deines armen Lebens denken,
was du jetzt ruft
+
Und was irdisch dich betrübt?
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Doch wolltest du
+
Hat dich seiner werth gefunden,
noch mehr dazu
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
+
16.
Als für den Staub;
+
Zuerst:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Nie Todes-Raub!
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Auch in:
Die Ewigkeit;
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Aus dunkler Nacht
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
In Gottes Pracht.
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Der Halm der Flur
+
In des großen Domes Pracht
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Sind Stufen nur.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
In Hoheit schon
+
Andachttrunken tritt der Glaube
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Vor des Weltalls Hochaltar.
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Vater, laß in diesem Laute
19.
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Zuerst:
+
Stehe in dem Heiligthum,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
später in:
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Vater, deinem Kinde an!
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Ferne von der dunkeln Bahn
1. Petrt 4, 10
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 
+
Wahre, daß durch meine Schuld
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Keines Bruders Thräne fließe;
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Daß ich eher alles misse,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Als Erbarmen und Geduld!
Das dich kindlich Vater nennen
 
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
[1804:
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Denn zum Leben hast ja du
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Alle liebend auserkohren.
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
20.
+
[1826:
Zuerst:
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
unter dem Titel:
+
Lenke ihres Herzens Triebe
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Sirach 11, 20-23.
+
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
+
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
später in:
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Großer Vater, laß die Kette,
unter dem selben Titel
+
Die wir schlingen, reißen nie!
 +
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
Ueberall vertrau dem Herrn;
+
17.
Nie ist seine Gnade fern,
+
Zuerst:
In der freudenreichen Zeit
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
Wie in Widerwärtigkeit!
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 
+
mit der Angabe: Cramer
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
'''Gott grenzenlos,'''
Frage nicht, was besser sey;
+
Undenkbar groß,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Durchflög ich gleich
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Gottes Leitung ist dabei.
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Was du erschufst,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Was du jetzt ruft
Reines Herz und froher Muth
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Herr, du bist groß,
</poem>
+
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
 +
[1769 und 1804:
 +
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
  
===Liederbuch des Logenbundes===
 
im Königreiche Hannover. 1835, 1-10
 
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
18.
4 „Preis und Dank“
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
1. Gebet
+
Auch in:
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
4.
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Die Ewigkeit;
siehe oben:
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Strahlt Göttlichkeit.
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Der Halm der Flur
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Sind Stufen nur.
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron!
  
 +
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
 +
später in:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
2. Preis und Dank
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
 +
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
 +
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 +
Gieb mir und ein frommes Herz,
 +
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
===Neues Gesangbuch===
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20
+
Demuth in des Glückes Schooß,
<poem>
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
Aus dem:
+
[1804:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
+
andern Menschen wohlzuthun;
1 und 2, 4, 7 und 12.
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
20.
Gott
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
Gebete
+
später in:
1. Vor der Tafelloge
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
unter dem selben Titel
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Auch in:
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
 
neu:
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Der über Sternenhöhen
+
Nie ist seine Gnade fern,
Der Welten Schicksal lenkt,
+
In der freudenreichen Zeit
Und auch hört unser Flehen;
+
Wie in Widerwärtigkeit!
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Wer wollte drum verzagen,
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Des Lebens Bürde tragen.
+
Gott hat seines auch gethan.
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Im Berufe fromm und treu,
Und ewig wird er leben,
+
Frage nicht, was besser sey;
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Auch wieder Freude geben.
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
 +
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
6.
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Zuerst in:
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
<poem>
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
enthält im Kapitel
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
I. Andacht
 
 
Dich preis’t Allmächtiger
 
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
4 Gebete und
Wie deiner Herrlichkeit,
+
4 „Preis und Dank“
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
1. Gebet
Seit gestern athm' ich kaum.
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
4.
mit der Angabe: Herder
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
mit der Angabe: Ridel
+
unter dem Titel: An die Weisheit
9. Gesund und frohen Muthes,
+
mit variierenden Eingangszeilen
mit der Angabe: Voß
+
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
(Strophen 15-19)
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
 
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
 
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
2. Preis und Dank
mit der Angabe: Gerhard
 
  
14. (Forschen nach Gott)
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
  
Ich suche dich, o Unerforschlicher!
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
1.
In unermess'nen Fernen;
+
neu:
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Woher dann Sternenheere?
+
Dessen Größe uns die Sterne
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Laut verkünden aus der Ferne,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
15.
+
Müller
Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173)
 
  
siehe:
+
2.
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
neu:
  
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Und beglücket Freund und Feind!
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Des Gewissens hohen Frieden,
+
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
Chor.
+
Müller
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
  
 +
II. Schluß der Arbeitsloge
  
16.
+
3.  
Zuerst in:
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
 
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
 
siehe:
 
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
4.
 +
neu:
  
Mit tausendfacher Schöne
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
O, hört die frohen Töne
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Der jubelnden Natur!
+
Den über Wolken hoch erhoben
Das Leben in den Teichen,
+
Die wandelnden Gestirne loben
Das Schwirren in der Luft,
+
Und feiern Deiner Liebe Fest!
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Die Rosenzeit der Liebe
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Ist schön, wie Blüthenduft.
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
Das bunte Grün der Felder,
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Die blumenreiche Au,
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Das frische Laub der Wälder,
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Des Aethers zartes Blau;
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
Dies alles lockt zur Freude,
+
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
Macht durch Genüsse reich!
+
So zollt der Maurer seinen Dank.
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Der Freundschaft edle Bande
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Sind deinen Reizen gleich.
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Was gleicht der stillen Wonne,
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Wenn Millionen Wesen
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Sich eurer dankbar freun,
+
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
Wenn Kranke selbst genesen
+
 
Durch milden Sonnenschein?
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
 
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Chor.
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Der Tugend hohe Freuden
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Sind eurem Segen gleich.
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
 +
 
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
 +
 
 +
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
 +
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
Geitel
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.  
+
5.  
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
In einer bessern Welt.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
III. Eröffnung der Tafelloge
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
7.
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30. Die Flamme lodert, milder Schein
 
79. In dem Buche der Natur
 
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
  
 +
IV. Schluß der Tafelloge
 +
 +
8.
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
 +
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 +
39.
 +
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
1.
 
neu:
 
  
Meister, der das Weltall schuf,
+
''An späteren Stellen:''
Dessen Größe uns die Sterne
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
Laut verkünden aus der Ferne,
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 
Laß den Tempel, den wir bauen,
 
Uns ein Bau der Tugend sein!
 
  
Müller
 
  
2.
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
neu:
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
und drei Lieder hinzugefügt:
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
 
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
 
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Kapitel:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
 
  
Müller
 
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
'''1. Gebet'''
 +
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
 +
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
4.
+
Laß uns verehren dich,
neu:
+
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
 +
 
 +
Gottheit, wir ahnen dich,
 +
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
Reinling [1909: Reuning]
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
 
Dir heut' kein König seine Psalmen
 
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 
So tönt sie unser Herz noch wieder
 
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
''erst nach 1853:''
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
'''Kerzenlied'''
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
M. v. St.:
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 
Und eine dichtre Kette schlingen
 
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
Chor:
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
Meister, Urewiger!
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
Führ‘ uns mit Weisheit
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
auf all‘ unsern Wegen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
+
Zum Bau des Tempels –
Doch nie durch Laster es entweihn.
+
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
I. Aufs.
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
„Schönheit ziere ihn.“
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 
So wollen wir in diesem Leben
 
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
Chor.
 +
Meister, Allgütiger!
 +
Öffne die Herzen
 +
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
II. Aufs.
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
„Stärke führe ihn aus.“
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
Chor.
 +
Meister, Allmächtiger!
 +
Gib uns zum Bau
 +
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
III. Eröffnung der Tafelloge
 
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
'''3. Gebet'''
 +
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
 +
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
'''Meister, Unendlicher!'''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Meister Allgütiger!
53. Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Lenke zu dir unsere Schritte!
</poem>
+
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
 +
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15
 
<poem>
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
und drei Lieder hinzugefügt:
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Kerzenlied (3)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Meisterloge (15)
+
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
'''7. Gebet'''
 +
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
Kapitel:
 
Z. V. D .H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
  
 +
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
1. Gebet
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
Vater, wir rufen dich,
+
'''9. Gebet'''
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
(nach voriger Melodie)
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
Vater! laß im Licht uns wandeln,
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
 
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 
Vater, und lieben dich!
 
  
  
2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
Reinling [1909: Reuning]
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
 +
wo die erste Flamme glüht;
 +
wo der Morgenstern im Aether,
 +
eine Blume Gottes, blüht!
  
 +
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 +
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
erst nach 1853:
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
Kerzenlied
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
+
und ein Stern nun über'm Sterne
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
+
dieser kleinen Erde schwebt!
  
M. v. St.:
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
„Weisheit leite unsern Bau.“
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
Chor:
 
Meister, Urewiger!
 
Führ‘ uns mit Weisheit
 
auf all‘ unsern Wegen,
 
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
'''12. Loblied'''
„Schönheit ziere ihn.
+
Mel von Carl Gläser.
  
Chor.
+
Zuerst in:
Meister, Allgütiger!
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Öffne die Herzen
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
 
„Stärke führe ihn aus.“
 
  
Chor.
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
Meister, Allmächtiger!
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Gib uns zum Bau
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
Deines Tempels die Stärke;
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 +
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 +
 +
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 +
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 +
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
3. Gebet
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Richter freigeschaffner Geister,
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
4. Gebet
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
5. Gebet
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
  
Auch in:
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
''
unter dem Titel: Maurergebet
+
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
Meister, Unendlicher!
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Meister Allgütiger!
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Herr, laß auf unserm Tun
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Stets deine Gnade ruhn!
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
+
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
Laß uns dein göttlich Wort
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
segnend auf Erden verbreiten!
 
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
wie auch die Nacht uns droht;
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
+
will ich lobsingen meinem Gott.
einst unser Auge bricht,
+
Der Leib und Seel gegeben hat,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
+
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
 +
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 +
und was darinnen ist, gemacht.
 +
Alles muß treulich erfüllet werden,
 +
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
  
6. Schlußgebet (in der Kette)
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
 +
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 +
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
  
7. Gebet
+
'''O Allmächtiger!'''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
O Allgütiger!
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
reinste Quelle des Lichtes!
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
(nur die ersten zwei Strophen)
+
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
ew’ges Urbild des Edlen!
 +
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
8. Bei Eröffnung der Loge.
+
O Allmächtiger!
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
O Allgütiger!
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
Steig in dieser Feierstunde
+
rüste uns mit deiner Kraft!
 
 
  
9. Gebet
 
(nach voriger Melodie)
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 
  
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
+
Zuerst in:
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
  
11. Bei Eröffnung der Loge
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Br. Bechstein [1836]
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
Heil dem Osten, wo es taget,
+
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
wo die erste Flamme glüht;
+
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
wo der Morgenstern im Aether,
+
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
eine Blume Gottes, blüht!
+
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
wo die erste Röte scheint;
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
wo der Himmel Perlenthränen
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
auf die Erde niederweint!
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
und ein Stern nun über'm Sterne
+
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
dieser kleinen Erde schwebt!
+
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
  
12. Loblied
+
''erst nach 1853:''
Mel von Carl Gläser.
+
'''1909: Meisterloge'''
 +
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
  
Zuerst in:
+
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
(leicht verändert)
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
 
  
  
Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
Mel. von Ambrosch II.
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
+
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
'''16. Lobgesang'''
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
+
Fulda
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
Bereits in:
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
  
1909: Lobgesang
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
Lobt den Herrn! vereinigt loben
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
+
Singet ihm! er werd' erhoben
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
+
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)
+
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
Lobe den Herren, o meine Seele!
+
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
gönnet uns der Vater gern,
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Singet ihm! er führt durch Leiden
will ich lobsingen meinem Gott.
+
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
werde gepriesen früh und spat!
+
führert durch des Lebens Leiden
werde gepriesen früh und spat!
+
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
und was darinnen ist, gemacht.
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
Singet ihm, wenn früh die Sonne
was er uns einmal zugedacht.
+
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
Er ist der Herrscher aller Welt,
+
[1840: und wann früh die Morgensonne
welcher uns ewig Glauben hält.
+
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
  
  
13. Bei Eröffnung der Loge.
+
'''17. Danklied'''
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Carl Schulz. 1810.
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
  
O Allmächtiger!
+
siehe z. B.:
O Allgütiger!
+
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
reinste Quelle des Lichtes!
+
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
+
unter dem Titel: Danklied
Herr, dein Geist erfülle uns!
+
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
ew’ges Urbild des Edlen!
 
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''Danket dem Herrn!'''
O Allgütiger!
+
Wir danken dem Herrn,
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
denn er ist freundlich,
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
und seine Güte währet ewiglich.
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
  
14. Danklied
+
Sein ist die Macht!
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
  
Zuerst in:
+
Groß ist der Herr!
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Ja groß ist der Herr;
unter dem Titel: Danklied
+
sein Nam‘ ist heilig,
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert
+
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
  
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
  
Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
+
Lobsinget ihm!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Wir lobsingen ihm
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
in frohen Chören,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
+
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
''erst nach 1853'':
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
Bereits in:
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
mit einer 4. Strophe
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Dass sich voll Herzlichkeit
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
Brüder uns nah'n!
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
  
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 +
Brudergruss dar.
  
erst nach 1853:
+
Ehre dem Heimathsland,
1909: Meisterloge
+
Wo jeder Eintritt fand,
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
Die Bind' ihm fiel!
Vierstimmig von L. Erk.
+
Heut' ist die :Heimath hier:
 +
Als unsers Festes Zier
 +
Grüssen Gefährten wir
 +
Am Weg zum Ziel.
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
(leicht verändert)
+
Segnend, verklärt und mild
 +
Des Orden Ruhm?
 +
Wo die drei Palmen weh’n,
 +
Die hundert Jahre steh’n,
 +
Lasst uns den Tag begeh’n,
 +
Im Heiligthum!
 +
</poem>
  
  
15. Zum Lobe Gottes.
+
<nowiki>***</nowiki>
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
 +
<poem>
  
16. Lobgesang
+
In:
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
Fulda
+
eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
  
Bereits in:
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Großer Gott, wir loben dich
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Auch in:
+
Nun danket alle Gott
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
  
Lobt den Herrn! der Welten Meister
+
''und zwei neue Lieder:''
waltet ewig nah‘ und fern.
+
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
Singet ihm! dem Geist der Geister
+
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
 
 
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 
hört der gute Vater gern.
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
 
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
 
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
strahlen seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
 
 
 
 
 
 
17. Danklied
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
 
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
 
 
 
 
Danket dem Herrn!
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
 
 
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
 
 
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
 
 
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
 
 
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
 
 
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
 
 
 
 
erst nach 1853:
 
1909: Bei Eröffnung der Loge
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
 
 
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
 
 
Oeffnet die Pforten weit,
 
Dass sich voll Herzlichkeit
 
Brüder uns nah'n!
 
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
 
 
Auf, tritt in Festverein
 
Dreimal willkommen ein,
 
Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
 
 
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
 
===Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952===
 
<poem>
 
  
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
  
mit vier klassischen Kirchenliedern:
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
Es folgen:
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
und zwei neue Lieder:
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller