Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
 
 
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
 
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
3:
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
 
Eures guten Vaters nach!
 
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
 
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
''Das Lied (172-173)''
Gottes Güte gab ihn euch;
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Dankbar euer Herz sich bilde:
+
Nr. 9
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
 
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
''Das Lied (227)''
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
+
Nr. 96
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
</poem>
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Prüfend unser inn'res Streben,
 
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
===Neues Gesangbuch===
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
<poem>
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
Aus dem:
 +
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 
5 „Gebeten“:
 
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
11 Gesängen „Gott“:
+
Gott
Der du mit Weisheit
 
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
Gebete
 +
1. Vor der Tafelloge
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
5.
auch in:
+
neu:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
  
Ferner in:
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Der über Sternenhöhen
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Der alte Gott lebt noch!
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Wer wollte drum verzagen,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Des Lebens Bürde tragen.
Die das müde Auge näßt,
+
Wie lastend es auch drückt
Wie des Abends Thau der West.
+
Der Prüfung schweres Joch;
An der Hoffnung haltet fest!
+
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Der alte Gott lebt noch!
Ariadne's Faden leihend,
+
Und ewig wird er leben,
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Auch wieder Freude geben.
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Drum sehn wir himmelwärts,
Unausglühender Asbest!
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
An der Freundschaft haltet fest!
+
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
 +
 
 +
Kluge
  
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
6.
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
Z. B. in:
Wachsend wir empor uns heben,
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Glauben ist's der ahnen läßt
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Was ihr nicht begreift noch meßt!
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An dem Glauben haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Weiht getrennter Tage Rest
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 +
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 +
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Dein Tempel, die Natur,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
Wie deiner Milde voll!
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
Des Lenzes Blumenkleid,
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
Des Sommers Aehrenmeer,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
Des Herbstes Traubenhügel,
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
Matthison [!]
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
 
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Wie auch der menschliche wanke,
+
mit der Angabe: Herder
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Lebendig der höchste Gedanke,
+
mit der Angabe: Ridel
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
12. Psalm
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Br. v. Schiller
+
14. (Forschen nach Gott)
  
 +
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Der du im Dunkel wohnest,
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
Und über Geisterwelten thronest.
 
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Woher dann Sternenheere?
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
Es sind die Werke deiner Hand!
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
15.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
(die völlig andere Version von 1801)
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
 
 +
 
 +
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
17.
 +
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.  
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 +
30.  
 +
Die Flamme lodert, milder Schein
 +
79.  
 +
In dem Buche der Natur
 +
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
 
 
<poem>
 
<poem>
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
eröffnen mit drei Gebeten:
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
1.  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
3:
7. Wer stillt das Treiben der
+
Großer Meister und Erhalter
10. O Quell des reinsten Lichts
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
11. Gott! sey gelobt
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
2.
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
 
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
 
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
 
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
auch in:
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Ferner in:
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Carl Strauß.
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
3.
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Haltet an der Liebe fest!
Der Du das All durchdringst,
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Der Du Sonnensysteme
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Hebt sich das Herz zum Gebet!
+
Progne's Brut in's Halmennest.
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Heil ihm, den sie nie verläßt!
Wenn es so dankt und vertraut,
+
An der Liebe haltet fest!
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Haltet an dem Glauben fest:
Der Du ewig ohn' Ende
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Wachsend wir empor uns heben,
Heben wir betend die Hände,
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Daß Du uns nahe seist!
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Und Dein unendlicher Geist
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
Entrückt uns der irdischen Stunde,
+
An dem Glauben haltet fest!
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Haltet an Erinnrung fest!
Die uns irdisch umschließt,
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Seele in Seele zerfließt,
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Weiht getrennter Tage Rest
Vater, drum flehen wir,
+
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
An Erinnrung haltet fest!
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
 
  
6.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Zuerst in:
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
''
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
</poem>
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
 +
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1. An Gott
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
 +
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
 +
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
3.
+
Chor. Und was kein etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
 
 
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Wie auch der menschliche wanke,
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Und ob Alles etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
O für das auch, was wir litten,  
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
4.
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Br. v. Schiller
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
 
  
1.
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Das Vater Unser
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Um Erden wandeln Monde,
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 +
Des Herzens unendliches Sehnen?
 +
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
2.
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 +
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 +
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
3. Gebet
+
Chor. Der ist der etc.
Richter freygeschaffner Geister
 
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 +
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 +
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Chor. Was ewig sein etc.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
(7. An die Weisheit)
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
II. Loblieder
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
a) Zur Ehre Gottes
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
8.
+
Chor. Was frey sich etc.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
</poem>
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
10.
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Zuerst in:
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Füllet Er das ganze Land.
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn;
 
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
2.
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Deines guten Vaters nie!
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
</poem>
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
<poem>
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
 +
Carl Strauß.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
3.
  
An Gott
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
 +
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
2.
+
Und es schwindet die Form,
Zuerst in:
+
Die uns irdisch umschließt,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
 
+
Seele in Seele zerfließt,
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Daß sie so Eins mit Dir.
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Vater, drum flehen wir,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
[1804 zusätzlich:
+
Br. Winkler
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
6.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Zuerst in:
Lass ernst und gross die Majestät
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Nur das Ewige soll gelten
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
  
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
3.
+
1.  
Zuerst in:
+
An Gott
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
Auch in:
+
2.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
 
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
3.
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Von geweihter Brüder Munde,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Lautes feierliches Chor!
+
Nr. 35
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
 
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
4.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
 
  
 +
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
4.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Auch in:
 
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 
  
'''Der du den ganzen Bau der Welt'''
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Aller Elementen Meister,
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Ueberm Sternenzelte thront
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Und mit wahrer Herzens gluth
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Brüder! wir sind heute hier
In deine große Maurerkette,
+
Unser großes Fest zu feyern,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Feyerlich geloben wir
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Unser Bündniß zu erneuern,
</poem>
+
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
Ob gleich oft die Kette bricht
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
<poem>
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
Im Kapitel Lobgesänge
+
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
An Gott
 
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Wie groß der Meister war.
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Wie er den weiten Logenbau
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
So wunderbar vollzog,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Vor andern groß gemacht,
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
4.
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zuerst in:
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
Aufs Ziel der Reise hin.
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
5. Richter freygeschaffner Geister
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
Chor.
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Und stoßt die Glaser an!
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
 +
</poem>
  
7.
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Auch in:
+
eröffnen mit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
<poem>
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
I. Gebete
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
1.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Das Vater Unser
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Um Erden wandeln Monde,
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
2.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
3.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Gebet
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Richter freygeschaffner Geister
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
4.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
5.  
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Gebet um maurerische Tugenden
<poem>
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
(6. Um Weisheit)
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
(7. An die Weisheit)
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
6.
+
8.
Zuerst in:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
9.  
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
 
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
10.
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
</poem>
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
7. Richter freigeschaffner Geister
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
8.
+
An Gott
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
 
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
1.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
 
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
2.
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
 
 
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
 
 
 
 
9.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Cherubinen zitternd stehn,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
[1804 zusätzlich:
Die um deinen Thron sich drehn;
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Rein und lauter, und entwich.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
 
+
3.
11.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Auch in:  
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Von geweihter Brüder Munde,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Lautes feierliches Chor!
Allmeister, walte gnädig hier,
+
Weltenmeister! segne, schütze
Und laß der Brüder Opfer Dir,
+
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Du Höchster! wohlgefallen!]
+
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Dein Lebensgeist durchathme mild
 
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Lass die Herzen gut und bieder
 +
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
 
  
  
14.
+
4.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
 
 
 
Auch in:
 
Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
7-8
 
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
In deine große Maurerkette,
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
 
 
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
 
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
 
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
 
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
  
15.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
''
unter dem Titel:
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
 +
 
 +
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
Auch in:
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Denn seine Güte währet ewig.
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Du bist allmächtig, Herr!
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Du unsrer Väter Gott!
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
 +
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
16.
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Auch in:
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
 +
Und geistig sie erneu!
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Dir huld'gen wir im Geist!
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die edler Zweck vereint,
+
Die raget Himmelan.
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Lasst uns erleuchten sie!
Es knüpfe feste Brudertreue
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Ihr Band ums Erdenrund!
+
Dem fehlt es sicher nie.
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Sich uns vor Augen stellt,
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Sie , die das Bessre schafft.
 +
 
 +
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
 +
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
  
17.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
<poem>
11 Strophen;
+
Im Kapitel Lobgesänge
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
An Gott
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
1.  
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
2.  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
3.
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
neu:
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
[1775:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
4.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
2.
+
5.  
Zuerst in:
+
Richter freygeschaffner Geister
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
6.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
Des  großen Baues großer Meister,
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
An das Licht
Ihr freudiges Gewimmel
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
Vorsehung
Denn seine Kinder sammeln,
+
9. Es waltet, ja es waltet
Und ihr vereintes Stammeln
+
An die Natur
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
+
10. Suchen will ich dich Natur!
  
Lobsinget seinen Namen,
+
An die Wahrheit
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
11.
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Der alle Welten segnet,
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
 
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
12.
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Auch in.
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
  
5.
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Auch in:
+
Göttliche Klarheit
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Chor.
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
Feßle für immer
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Trügenden Schimmer,
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
+
Dünkel und Wahn!
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 +
 
 +
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
Nebel zerstreue,
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Kräfte verleihe,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
Uns zu erspähn!
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
+
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
 +
Chor.
 +
Liebe laß walten, etc.
  
6.
+
Höher und weiter,
neu:
+
Blicket zur Leiter
 +
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
Chor.
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Fester zu wandeln, etc.
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
Riedel
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
  
7.
+
</poem>
Dank, dem Geber Dank!
 
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
 
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
<poem>
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
13.
+
2.  
neu:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 +
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
6.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
14.
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 
''sehr stark abgewandelt:''
 
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
8.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
9.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
XIX. (Schulz)
  
  
15.
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Zuerst in:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
 
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
11.
Dem Erbauer aller Welt;
+
Zuerst in:
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
unter dem Titel: Opferlied
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
unter dem Titel: Opferlied
Und den guten Maurern allen
+
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
Zu der Arbeit Segen schickt.
+
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
Auch in:
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Auch in:
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
mit der Angabe: Mathison
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Und stets eifrig Gutes that.]
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
Wohl uns, wenn an diesem Tage
+
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Das Bewußtseyn uns entzückt,
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Daß wir mancher Menschen Klage
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
+
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Schenke jeder Seele Ruh;
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Laß durch Deines Lichtes Segen
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Glück und Freude stets entstehn;
+
Du Höchster! wohlgefallen!
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
[1823 und 1835:
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Das Werk der Tempelhallen.
Einst am Ziel der Pilgerreise
+
Allmeister, walte gnädig hier,
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
+
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Laß sie vorbereitet stehn.
+
Du Höchster! wohlgefallen!]
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
 
  
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
12.  
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
<poem>
 
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
13.  
Zum Lobe Gottes
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
14.
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
 
neu:
 
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
15.
Die Sonne ist erwacht,
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Mit leisem Fittig fliehet
+
unter dem Titel:
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 +
 
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
Der du mit Wohlgefallen
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Des Tages Licht gesandt,
+
Denn seine Güte währet ewig.
Laß mich auch heute wallen
+
Du bist allmächtig, Herr!
An deiner Vaterhand!
+
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
16.
 +
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
  
7.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
neu:
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Die edler Zweck vereint,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Ihr Band ums Erdenrund!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Sich uns vor Augen stellt,
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 
+
17.
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
 
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
 
 
 
 
16.  
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
mit der Angabe: Klipfel
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
11 Strophen;
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Küpfel.
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
Ebenfalls in:
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
18,
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zuerst in:
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Von eurer goldnen Pracht.
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
[1775:
Von Wesen unsrer Art,
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Wird einst uns offenbart.
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Dann tönt aus Weltenheeren
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 +
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
  
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
In
 
  
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
+
3.
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
<poem>
+
4.  
sind die Lieder erneut umgestellt
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
Die I. Abtheilung.
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Zum Lobe Gottes,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
enthält nun 21 Lieder.
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Comp. v. Schulz
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Ged. v. Schiller
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
6.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Du nimmst den Odem weg,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
In Staub zerfallen sie.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 +
 
 +
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Verjüngt ist die Gestalt
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
  
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
17.
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Zuerst von:
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Johann Baptist Rousseau,
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
7.
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Dank, dem Geber Dank!
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
8.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
9.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
  
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
18.
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
13.
'''
+
neu:
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Vergiß ihn nicht.
+
 
  
Vergiß dich nicht!
+
14.
Hoch über jede Bürde
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
''sehr stark abgewandelt:''
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
 
Die liebend dich umfangen
 
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
+
15.
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
</poem>
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
 
  
'''Ergebung'''
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
<poem>
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
I. Abtheilung.
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Zum Lobe Gottes
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
1.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Und mache mich vor allen Dingen
+
2.
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
3.
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
5.
 
 
 
 
20.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Der du mit Wohlgefallen
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Des Tages Licht gesandt,
Sonnen auf- und untergehen,
+
Laß mich auch heute wallen
Sie umfaßt den Erdenball!
+
An deiner Vaterhand!
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
  
21.
+
7.
 
neu:
 
neu:
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Der du in ewiger
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Klarheit die Welten regierest!
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Würdig zu handeln, Kraft,
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Du, den das Weltall preist,
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Daß wir mit frohem Muth,
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Streben zum höchsten Gut,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Wen banger Kummer drückt,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Vater der Menschen schau',
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Gnädig auf unsern Bau,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Ewig steht ja dein Wort!
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Wahrheit und Licht ist dort!
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Irdische Güter zerrinnen.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
</poem>
 
  
==4. Teil: Andere Logen==
 
  
Die
+
8.
===Auswahl von Freimaurer-Liedern:===
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
9.
<poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
16.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Ertöne Preisgesang!
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Du Vater aller Geister
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Vernimm der Maurer Dank!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Der Menschheit uns zu weihen
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Erwecke stets die Brust!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
 
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
18.
mit der Angabe: Flemming:
+
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Zu dir, o Herr! empor
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Denn daß das Werk bestand,
+
Anbetend blickt vom Staube,
Danken wir Deiner Hand.
+
Zu euch empor, der Glaube.
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
Ihm strahlt aus jedem Stern
</poem>
+
Die Macht und Huld des Herrn.
 +
 
 +
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
  
Zeile 1.984: Zeile 1.776:
 
In
 
In
  
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
<poem>
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
1.
'''Gebet.'''
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Choralgesang.
+
neu sind die Lieder 16-21
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Die I. Abtheilung.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Zum Lobe Gottes,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
enthält nun 21 Lieder.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Comp. v. Schulz
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Ged. v. Schiller
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Comp. v. B. A. Weber
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Fünfstimmiger Gesang.
+
Comp. v. Franz
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Ged. v. Matthisson
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Comp. v. Wessely
Was treue Eintracht hier begründet
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Ged. nach Kramer
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
Comp. v. Vogler
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
1ter Chor.
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
16.
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
neu:
Gab der Weisheit Muth,
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Und das höchste Gut,
+
'''
Schönheit unserm Werke;
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Glänze dieses Heiligthum
+
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Glänze dieses Heiligthum.
+
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
Wechselgesang.
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
1te Stimme.
 
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
17.
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Zuerst von:
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Johann Baptist Rousseau,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
erschienen in:
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
3te Stimme.
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
Und ruft die Genien herbey,  
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 +
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Drey Stimmen.
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Danket dem Meister der Erden
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
 +
Comp.v. Gährich
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 
'''Beym Schluss der Loge'''
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
  
'''O Seligkeit!'''
+
18.
Der ganze Himmel schaut
+
Zuerst in:
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
unter dem Titel: Mahnung
Wie einst am Thron
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
In deiner Herrlichkeit.
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
Chor.
+
'''Mahnung
Lob, Ehr und Preis,
+
'''
Dem Vater in der Zeit,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Wie einst am Thron
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
In seiner Herrlichkeit.
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Vergiß sie nicht,
'''1. Das Gebet'''
+
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
 +
 
 +
Vergiß es nicht!
 +
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
 +
 
 +
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
19.
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Früher z. B. in:
:Kann nur der Menschheit
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
'''Ergebung'''
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
 +
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
+
20.
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Zuerst in:
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Sonnen auf- und untergehen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Gott! und verehre Dich?
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Gottes Lieb' ist überall!
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
In der Welten Sphärenklänge
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!  
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Comp, v. Lindpaintner.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
 
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
21.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
neu:
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Der du in ewiger
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Klarheit die Welten regierest!
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Daß ich begreife Dich!
+
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 +
 
 +
Du, den das Weltall preist,
 +
Send' uns, Gott, deinen Geist,
 +
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Liebe, erwärme mich,
+
Auf zu den Sternen blickt;
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Wen banger Kummer drückt,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Daß ich umfasse Dich!  
+
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Liebend umfasse Dich,
+
Vater der Menschen schau',
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Gnädig auf unsern Bau,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Den wir heut wieder beginnen!
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Ewig steht ja dein Wort!
Innig, und ehre Dich.
+
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Die
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
<poem>
Gott, und Natur auch Dich!
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
mit der Angabe: Uvermann
5815
 
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Ertöne Preisgesang!
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Du Vater aller Geister
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Vernimm der Maurer Dank!
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Für deine Huld, die mit uns war.
 
 
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Und in der letzen Stunde
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Send‘ einen Genius
5817
+
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Damit ich Dank Dem lalle,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
Auch in:
Vor Millionen Jahren,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Du warst, eh Etwas war,
+
mit der Angabe: Eck,
Eh Deine Welten waren,
+
1857 und 1869, 191-192,
Eh Sonnen noch geglänzt
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
 
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Es flammen Sternenheere,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Es grünet Wald und Flur
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Allein zu Deiner Ehre!
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Erhebt und preiset Ihn,
+
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Töne denn, froher Chor!
Euch einst ins Leben rief;
+
Tön‘ durch die Hallen!
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
+
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
 +
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
All' jene Millionen,
+
''
Die hier noch sind und dort
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
 
Du willst, und Weste wehen;
 
O, Deine weise Macht
 
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
In düstern Labyrinthen,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
So lehrest Du mich bald
+
Seliger Meister!
Den schönsten Ausweg finden.
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Allvater, blick' ich hin
+
Im Reich' der Geister!
Auf Deinen großen Plan,
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Du Gott der Weisheit, an!
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Bist mir ein guter Vater,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Und stets mein weiser Rather;
+
In dieser Stunde:
Mich führet Deine Hand
+
„Wo freier Sinn sich regt,
So väterlich allhier,
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Vernimm aus meinem Mund
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
„Nähret auch ferner treu
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Heilige Triebe!
Nicht immer Dein Gebot
+
Und eure Stärke sei
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Eintracht und Liebe!
Du leitest mich im Glück,
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Tod euch von hinnen drängt,
Wie danket Dir genug
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
</poem>
Mit Vaterhuld hienieden,
 
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
 
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
In
  
 +
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
 +
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 +
<poem>
 +
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
'''Gebet'''
+
'''Gebet.'''
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Choralgesang.
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Deiner Verehrung bewahren.
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Chor.
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Preis dem allwaltenden,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Leben gestaltenden
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Urquell des Lichts.
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Heil, seinem Strahle Heil!
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
+
Dem hell entzündeten
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
+
Froh uns verkündeten,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
+
Festlich begründeten'
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
+
Lichte sey Heil!
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
+
Dreyfaches Heil!
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Rezitativ.
 +
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 +
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 +
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 +
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
 +
Noch wankend war der Säule Schaft,
 +
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 +
Und innre Bangigkeit verhüllte
 +
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 +
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Fünfstimmiger Gesang.
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
<poem>
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Was treue Eintracht hier begründet
 
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
 +
1ter Chor.
 +
Dank't dem Herrn der Erden,
 +
Der den rohen Stein,
 +
Dass wir uns erfreu'n,
 +
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Es folgen:
+
2ter Chor.
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Gab der Weisheit Muth,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
 +
Allgemeiner Chorgesang.
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 +
Glänze dieses Heiligthum.
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Wechselgesang.
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
2. Großer Meister und Erhalter
+
1te Stimme.
 +
So trete an der Weisheit Hand
 +
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
3.
+
2te Stimme.
Zuerst in:
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
3te Stimme.
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Und ruft die Genien herbey,  
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Die in das Heiligthum uns führen
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Schlussgebeth.
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
 
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
 
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Drey Stimmen.
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Doch ehret er, was Gott gegeben,
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Allgemeiner Schlusschor.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Danket dem Meister der Erden
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
 
Der die schöne Welt gebaut,
 
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
 
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
'''O Seligkeit!'''
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Der ganze Himmel schaut
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Damit auch die Welt erfahre
+
Wie einst am Thron
Maurerei sei Glück der Welt,
+
In deiner Herrlichkeit.
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
'''1. Das Gebet'''
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 
  
5.
+
:'''In Einem Glauben,'''
Gesund und frohes Muthes
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
6.
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 +
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 +
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
 
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
9.
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Zuerst in:
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
 
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
  
10. An die Sonne
 
Zuerst in:
 
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
von Reinig [= Reuning]
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Bereits in:
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
 
Die staunend deine Größe sieht,
 
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Dem Armen Trost und Glück! —
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Daß ich erblicke Dich,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Daß ich auch finde Dich,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
</poem>
+
Gott! und verehre Dich?
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
+
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Gott, nur in Dir bin ich;
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
<poem>
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
In Dir und nur durch Dich.
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
 
 +
Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Liebe, erwärme mich,
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
1.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Zuerst in;
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Und so entwürd'gen mich?
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Hoffnung belebe mich,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Gott, und Natur auch Dich!
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht versteh'n?
 
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 +
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 +
5815
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Nein, seine Liebe zu ermessen,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 
Für welches du erschaffen bist,
 
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Und seine Güte nicht verstehn?
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
5817
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Den Alles laut erhebet,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Auf dieser Erde lebet;
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Und noch hienieden walle;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
O, allvollkommner Gott,
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
O Gott voll Majestät,
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
Erhöre Du mein Lied,
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
2.
+
Du bist und warst schon längst
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Vor Millionen Jahren,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Jahrhunderte vergehn
Großer und mächtiger
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Jahrtausende entfliehn
Laß uns Dir nahen,
+
Und andere beginnen;
Segen empfahen,
+
Du bleibest, wie Du bist,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
O allliebender
+
Es drehen Welten sich,
Weiser und gütiger
+
Es flammen Sternenheere,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Es grünet Wald und Flur
Send' Deine Klarheit,
+
Allein zu Deiner Ehre!
Führ' uns zur Wahrheit,
+
Erhebt und preiset Ihn,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
 +
Dir danken, daß sie sind,
 +
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
6.
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Zuerst in:
+
Du willst, und Weste wehen;
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
O, Deine weise Macht
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Du sprichst, und Tausende
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
In düstern Labyrinthen,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
So lehrest Du mich bald
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
Den schönsten Ausweg finden.
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
Allvater, blick' ich hin
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
Auf Deinen großen Plan,
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
Du Gott der Weisheit, an!
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Bist mir ein guter Vater,
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Bist meine Zuflucht stets,
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Und stets mein weiser Rather;
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Mich führet Deine Hand
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
So väterlich allhier,
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
Vernimm aus meinem Mund
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
+
Den lauten Dank dafür!
  
 +
Wie oft verzeihest Du,
 +
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 +
Nicht immer Dein Gebot
 +
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
7.
+
Du schirmtest mich bisher
 
+
Mit Vaterhuld hienieden,
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
Du gabst mir wahre Ruh
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Und wahren Seelenfrieden.
Sende von des Himmels Auen
+
O, wende nie von mir
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Dein wachend Antlitz ab,
Segne was wir hier vollbringen,
+
Mich schütze Deine Hand
Alles Gute laß gelingen,
+
Bis an mein kühles Grab!
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
 
 
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
So oft ich auf der Bahn
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Der heilgen Tugend wanke,
<poem>
+
So halte mich zurück
 
+
Vom Laster der Gedanke,
1. Kapitel
+
Daß, was der Frevler auch
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
Ja, leite Du mich hin
Auch In.
+
Durch dieses Erdenleben,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Dem schwarzen Laster feind,
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Bleib uns Ziel hinfort;
+
'''Gebet'''
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Einzig von dir ab,
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Maurern gab.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Unsre Zuversicht;
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Denn in deinem Lichte schauen
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Wir das Licht!  
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
Es folgen:
Was auch das Herz bewegt,
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Dem, der die Welten trägt!
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
 
Und starrer Frost gebeut,
 
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
1.
Dann bricht so frisch hervor,
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Ein zahllos Lebenschor;
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Das ruft in tausend Freuden
+
 
Uns tief zum Herzen ein:
+
2.
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Großer Meister und Erhalter
Gott muß die Liebe seyn!“
+
 
 +
3.
 +
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
  
 
4.  
 
4.  
Richter freigeschaffner Geister
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
 
5.
 
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
6.
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
  
6. (Blumauer)
+
8.  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
9.
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
 +
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
 +
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
 +
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 +
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
10.
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
An die Sonne
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
</poem>
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Über 30 Jahre später enthält in
unter dem Titel: An die Weisheit
 
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
<poem>
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
1.
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Zuerst in;
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
[1786:
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
  
8. (Ridel)
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
Später in:
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Göttliche Klarheit
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Schütz‘ und erhalte etc.  
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Feßle für immer
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Trügenden Schimmer,
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Dünkel und Wahn!
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Eintracht und Freude,
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Laß sie im Kleide
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Chor.
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Eintracht und Freude etc.
+
Für welches du erschaffen bist,
 
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Nebel zerstreue,
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Kräfte verleihe,
+
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Uns zu erspähn!
+
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Liebe laß walten,
+
Auch, darum musste Christus leiden,
Splitter und Falten
+
Damit du könntest selig seyn.
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Liebe laß walten, etc.
+
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Höher und weiter,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Blicket zur Leiter
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Muthig hinauf!
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Fester zu wandeln,
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Sich'rer zu handeln,
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Chor.
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Fester zu wandeln, etc.
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
 
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
2.
Auch in:
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
'''O, Du Heiliger,'''
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Großer und mächtiger
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Himmlische Liebe!
+
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
O allliebender
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Weiser und gütiger
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Droben zum Frieden.
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
6.
 +
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
 +
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 +
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 +
 +
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 +
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
13. (Gerhard)
 
Zuerst in:
 
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
Auch in:
+
7.
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
neu:
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
 
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Sende von des Himmels Auen
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Er thronet hoch im Himmelsblau
+
Segne was wir hier vollbringen,
Und lächelt Segen auf den Bau;
+
Alles Gute laß gelingen,
Gebt unserm Gott die Ehre!
+
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Ziehn Linien und Kreise
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Und halten uns für Weise;
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
+
Nicht allein in diesen Hallen,
Vor einem Strahle eines Lichts;
+
Nein, im ganzen Erdenwallen
Gott ist die ew'ge Weisheit.
+
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
===Auswahl von Liedern===
Von Meisterhand behauen,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Fest in der Erde Schooß hinein
+
<poem>
Und fangen an zu bauen,
 
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
1. Kapitel
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 
In bunter Farben Schimmer;
 
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Den gütigen, den weisen,
+
Auch In.
Den mächtigen und starken Gott,
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Mit frommen Herzen preisen!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 +
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
Etwas anders bereits in:
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Bleib uns Ziel hinfort;
mit der Angabe: Overbeck
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Hier und dort!
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Einzig von dir ab,
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Unsre Zuversicht;
Geht auch die Sonne nieder,
+
Denn in deinem Lichte schauen
Auf immer geht sie nicht.
+
Wir das Licht!
Nur kurze Frist der Mühe,
+
 
Nur eine kurze Nacht,
+
 
Dann ist in stiller Frühe
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
3. (Fink)
Giebt sich der Pilger hin
+
Zuerst in:
Und harrt auf dessen Güte,
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Der sorgt vom Anbeginn,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
Später in:
Der süßen Hoffnung fand;
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Ihm wird die Seele helle,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Und jeder Trost verwandt!
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Das ist des Pilgers Segen:
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
  
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Was auch das Herz bewegt,
unter dem Titel: Lied
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Dem, der die Welten trägt!
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
+
Er läßt wohl Blätter sterben
unter dem Titel: Nachtlied
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
Und ist der Mai erschienen,
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Dann bricht so frisch hervor,
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Ein zahllos Lebenschor;
Welch ein heilig stilles Chor!
+
Das ruft in tausend Freuden
Daß das Herz dir größer werde,
+
Uns tief zum Herzen ein:
Blicke von der kleinen Erde
+
„Was zagst du doch im Leiden?
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
+
Gott muß die Liebe seyn!
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
4.  
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Richter freigeschaffner Geister
Hat er seinen Thron erbaut.
 
Seiner Welten lichte Heere,
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
5.
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
16.
+
6. (Blumauer)
Zuerst:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 +
 
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
In des großen Domes Pracht
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Stehe in dem Heiligthum,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Vater, deinem Kinde an!
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Was ich nicht mit dir bedacht!
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Denn zum Leben hast ja du
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Alle liebend auserkohren.
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Freudig richten auf zu dir!
+
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Laß mich einen Engel werden,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Der Verirrte von der Erden
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Rettend führe hin zum Licht!
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
[1826:
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Und der schroffen Steine weniger;
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Großer Vater, laß die Kette,
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Schütze, Heiliger, errette
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
17.
 
Zuerst:
 
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
 
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
7.
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Doch nicht den Ort,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
 
Was du jetzt ruft
 
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 
Herr, du bist groß,
 
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
  
[1769 und 1804:
+
8. Ewige Wahrheit
Was du erschufst,
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
was du jetzt ruft
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
  
18.
+
11. (Hohlfeldt)
Zuerst:
+
Auch in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
 +
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
 +
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Als für den Staub;
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Nie Todes-Raub!
+
Droben zum Frieden.
 
 
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 
Die Ewigkeit;
 
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 
Aus dunkler Nacht
 
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 
In Gottes Pracht.
 
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Der Halm der Flur
 
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 
Sind Stufen nur.
 
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron!
 
  
 
19.
 
Zuerst:
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
 
  
später in:
+
13. (Gerhard)
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Zuerst in:
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
1. Petrt 4, 10
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Auch in:
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Das dich kindlich Vater nennen
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Ziehn Linien und Kreise
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
[1804:
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Von Meisterhand behauen,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Und fangen an zu bauen,
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 +
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
  
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
20.
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Zuerst:
+
Den gütigen, den weisen,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Den mächtigen und starken Gott,
unter dem Titel:
+
Mit frommen Herzen preisen!
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Sirach 11, 20-23.
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
 +
14.
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Etwas anders bereits in:
Nie ist seine Gnade fern,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
In der freudenreichen Zeit
+
mit der Angabe: Overbeck
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
1787 erschien in Leipzig
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Frage nicht, was besser sey;
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Geht auch die Sonne nieder,
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Mit kindlichem Gemüthe
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Giebt sich der Pilger hin
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Und harrt auf dessen Güte,
Gottes Leitung ist dabei.
+
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
O selig, wer die Quelle
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Der süßen Hoffnung fand;
Reines Herz und froher Muth
+
Ihm wird die Seele helle,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Und jeder Trost verwandt!
</poem>
+
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
===Liederbuch des Logenbundes===
 
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
15. (Mahlmann)
4 „Preis und Dank“
+
Zuerst:
 +
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
1. Gebet
+
bereits in:
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 +
unter dem Titel: Lied
 +
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 +
Sind die Sterne aufgezogen;
 +
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 +
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
4.
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Deines armen Lebens denken,
siehe oben:
+
Und was irdisch dich betrübt?
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
Nie sein Auge sie vergißt!
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Allem Daseyn, allem Leben
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
  
  
2. Preis und Dank
+
16.
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 +
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Auch in:
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
===Neues Gesangbuch===
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Langsam steigt die Nacht empor,
<poem>
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 +
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Aus dem:
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
In des großen Domes Pracht
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
1 und 2, 4, 7 und 12.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
 +
Vater, laß in diesem Laute
 +
Muth mich finden, wenn ich stumm
 +
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Gott
+
Vater, deinem Kinde an!
 +
Ferne von der dunkeln Bahn
 +
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Gebete
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
1. Vor der Tafelloge
+
Daß du ewig mit mir seyst!
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
2. Nach der Tafelloge
+
Laß mich gute Früchte treiben!
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
+
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
 +
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
5.
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
neu:
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 
+
Denn zum Leben hast ja du
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
Alle liebend auserkohren.
Der über Sternenhöhen
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Wenn er weinend nach dir langet;
Und auch hört unser Flehen;
+
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Der uns durch Freud' und Lust,
+
Deinen Odem ihn umwehn!
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Wer wollte drum verzagen,
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Des Lebens Bürde tragen.
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
Wie lastend es auch drückt
+
Freudig richten auf zu dir!
Der Prüfung schweres Joch;
+
Und wenn einst mein Auge bricht,
Wir sinken dennoch nicht,
+
Laß mich einen Engel werden,
Der alte Gott lebt noch!
+
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
[1826:
Und ewig wird er leben,
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Auch wieder Freude geben.
+
Lenke ihres Herzens Triebe
Drum sehn wir himmelwärts,
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Wenn tief uns beugt sein Joch;
+
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Denn er, dem wir vertraun:
+
Mit den Deinen mich verbinden,
Der alte Gott lebt noch.
+
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
Kluge
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 +
Großer Vater, laß die Kette,
 +
Die wir schlingen, reißen nie!
 +
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
6.
+
17.
Zuerst in:
+
Zuerst:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
'''Gott grenzenlos,'''
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Undenkbar groß,
Dich preist, Allgütiger,
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Der Seraphim Gesang!
+
Schon sehn wir hier
Die ganze Schöpfung schwebt
+
So viel von ihr,
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Durchflög ich gleich
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
Wie deiner Milde voll!
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Des Lenzes Blumenkleid,
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Des Sommers Aehrenmeer,
+
Doch nicht den Ort,
Des Herbstes Traubenhügel,
+
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
Was du erschufst,
Seit gestern athm' ich kaum.
+
Was du jetzt ruft
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Mich nur ein Spannen-Raum.
+
Herr, du bist groß,
Wohl dennoch mir!
+
Und grenzenlos
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
+
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
[1769 und 1804:
 
+
Was du erschufst,
 
+
was du jetzt ruft
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
mit der Angabe: Herder
+
Doch wolltest du
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
noch mehr dazu
mit der Angabe: Ridel
+
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
 
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
 
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
18.
mit der Angabe: Gerhard
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
14. (Forschen nach Gott)
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
Der du im Dunkel wohnest,
+
Als für den Staub;
Und über Geisterwelten thronest.
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
Nie Todes-Raub!
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
In unermess'nen Fernen;
+
Die Ewigkeit;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Strahlt Göttlichkeit.
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Woher dann Sternenheere?
+
Aus dunkler Nacht
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
In Gottes Pracht.
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
15.
+
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
19.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Zuerst:
(''kommt aber bereits vor in:
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
+
später in:
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
Auch in:
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
Und der ganzen Schöpfung Wonne
 
Feiert Ruhe ringsumher.
 
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
 
Ueber Bös ' und Gute scheint!
 
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Des Gewissens hohen Frieden,
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
Chor.
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Froh Erwachen, wenn es tagt!
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
 +
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
16.
+
[1804:
Zuerst in:
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
andern Menschen wohlzuthun;
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
siehe:
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
  
'''Mit tausendfacher Schöne'''
+
20.
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Zuerst:
O, hört die frohen Töne
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
Der jubelnden Natur!
+
unter dem Titel:
Das Leben in den Teichen,
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Das Schwirren in der Luft,
+
Sirach 11, 20-23.
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
später in:
Die Rosenzeit der Liebe
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Ist schön, wie Blüthenduft.
+
unter dem selben Titel
  
Das bunte Grün der Felder,
+
Auch in:
Die blumenreiche Au,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
 
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Nie ist seine Gnade fern,
Was gleicht der stillen Wonne,
+
In der freudenreichen Zeit
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Wie in Widerwärtigkeit!
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Der Tugend hohe Freuden
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Sind eurem Segen gleich.
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
Im Berufe fromm und treu,
Am hohen Himmelszelt
+
Frage nicht, was besser sey;
In dunkelblauer Ferne
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Die Frühlingsnacht erhellt,
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
In einer bessern Welt.
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
 
+
Blick auf Gott und handle recht,
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Reines Herz und froher Muth
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
+
Geht wohl über Gold und Gut.
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
 
 
 
 
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30. Die Flamme lodert, milder Schein
 
79. In dem Buche der Natur
 
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
+
===Liederbuch des Logenbundes===
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 
<poem>
 
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
 +
 
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
1.
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
neu:
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Dessen Größe uns die Sterne
+
 
Laut verkünden aus der Ferne,
+
4.
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
 +
 
 +
 
 +
 
 +
2. Preis und Dank
 +
 
 +
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
 +
 
 +
I. Eröffnung der Arbeitsloge
 +
 
 +
1.
 +
neu:
 +
 
 +
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 +
Dessen Größe uns die Sterne
 +
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
 
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Zeile 3.726: Zeile 3.531:
 
II. Schluß der Arbeitsloge
 
II. Schluß der Arbeitsloge
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
3.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
 
4.
 
4.
Zeile 3.789: Zeile 3.595:
 
Geitel
 
Geitel
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
5.  
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
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III. Eröffnung der Tafelloge
 
III. Eröffnung der Tafelloge
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
7.  
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
  
 
IV. Schluß der Tafelloge
 
IV. Schluß der Tafelloge
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
8.  
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
39.  
53. Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
 +
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zeile 4.027: Zeile 3.861:
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 4.085: Zeile 3.921:
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Zeile 4.142: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
Zeile 4.148: Zeile 3.987:
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
  
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
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Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
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Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
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siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
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Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
 +
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
 +
 
 +
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 +
Großer Gott, wir loben dich
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
==Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952==
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.280: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
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{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 12:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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