Dschamal ad-Din al-Afghani: Unterschied zwischen den Versionen
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Sayyid Muhammad ibn Safdar al-Husaini (arabisch سيد محمد بن صفدر الحسيني, DMG Saiyid Muḥammad b. Ṣafdar al-Ḥusainī; * 1838 in Asadabad, Iran; † 1897 in Istanbul), bekannt als Dschamal ad-Din Asadabadi (جمال الدين اسدآبادي, Ǧamāl ad-Dīn Asadābādī) oder Dschamal ad-Din al-Afghani (جمال الدين الأفغاني, Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī), war einer der Gründer der islamischen Moderne, ein politischer Aktivist und islamischer Theoretiker im Iran, in Afghanistan, Ägypten, Indien und im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts. Er gilt u. a. als Vordenker des Panislamismus und Antikolonialismus, als liberaler Reformtheologe und Modernist, aber auch als einer der geistigen Begründer des Politischen Islams und der Salafismus-Bewegung des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die eine Rückbesinnung auf den wahren, unverfälschten Islam forderte. | Sayyid Muhammad ibn Safdar al-Husaini (arabisch سيد محمد بن صفدر الحسيني, DMG Saiyid Muḥammad b. Ṣafdar al-Ḥusainī; * 1838 in Asadabad, Iran; † 1897 in Istanbul), bekannt als Dschamal ad-Din Asadabadi (جمال الدين اسدآبادي, Ǧamāl ad-Dīn Asadābādī) oder Dschamal ad-Din al-Afghani (جمال الدين الأفغاني, Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī), war einer der Gründer der islamischen Moderne, ein politischer Aktivist und islamischer Theoretiker im Iran, in Afghanistan, Ägypten, Indien und im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts. Er gilt u. a. als Vordenker des Panislamismus und Antikolonialismus, als liberaler Reformtheologe und Modernist, aber auch als einer der geistigen Begründer des Politischen Islams und der Salafismus-Bewegung des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die eine Rückbesinnung auf den wahren, unverfälschten Islam forderte. | ||
+ | === Kairo === | ||
+ | 1876 trat er der Freimaurerloge 'Stern des Ostens' (Kaukab asch-scharq) in Ägypten bei, welche zur angelsächsischen Großloge gehörte. In seinem Schreiben an die Loge, in dem er um Aufnahme bat, erklärte er diesen Wunsch damit, dass er sich den humanitären Zielen der Freimaurerei verpflichtet fühle. Er wurde in dieser Loge Meister vom Stuhl, legte aber die Hammerführung nieder, als er einsah, dass seine politischen Bestrebungen nicht von den Brüdern getragen wurden. Sein Nachfolger wurde Abduh. Al-Afghānī etablierte eine unabhängige, nationale Loge, in welcher politisches Engagement, wie bei den romanischen Logen, erlaubt war und die sich in der Folgezeit dem Groß-Orient von Frankreich anschloss. | ||
− | + | Beim Chediven Taufiq Pascha vorgeladen, schlug er ihm die Beteiligung des Volkes nach dem Schura-System sowie eine Wahl von Volksvertretern vor. Seine Bemühungen zielten neben der Einigung und Konsolidierung der moslemischen Nationen darauf ab, die staatlichen Institutionen dahin zu entwickeln, dass Ägypten und die anderen islamischen Länder sich von der Administration der Briten entledigen würden. Hierzu sah er die Einführung einer Verfassung vor, welche die Willkür der Regierenden eingeschränkt hätte. Deswegen wurde er 1879 des Landes verwiesen. | |
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+ | „Ǧamāl ad-Dīn al-Kābulī, Lehrer der Philosophie in Kairo – Gott möge es beschützen –, dem siebenunddreißig Jahre von seinem Leben beschert wurden, sagt: ich bitte die Brüder der Reinheit und rufe die Freunde der Treue, ich meine (damit) die Herren der heiligen Vereinigung der Freimaurer ohne Makel und Tadel, dass sie mir die Gnade erweisen und mich beehren, mich in diese rechtschaffene Vereinigung aufzunehmen und in diesen vorzüglichen Klub einzugliedern. | ||
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+ | *[[En:Egyptian catechism]] | ||
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+ | *Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dschamal_ad-Din_al-Afghani | ||
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2017, 07:20 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Dschamal ad-Din al-Afghani
Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dschamal_ad-Din_al-Afghani
Sayyid Muhammad ibn Safdar al-Husaini (arabisch سيد محمد بن صفدر الحسيني, DMG Saiyid Muḥammad b. Ṣafdar al-Ḥusainī; * 1838 in Asadabad, Iran; † 1897 in Istanbul), bekannt als Dschamal ad-Din Asadabadi (جمال الدين اسدآبادي, Ǧamāl ad-Dīn Asadābādī) oder Dschamal ad-Din al-Afghani (جمال الدين الأفغاني, Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī), war einer der Gründer der islamischen Moderne, ein politischer Aktivist und islamischer Theoretiker im Iran, in Afghanistan, Ägypten, Indien und im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts. Er gilt u. a. als Vordenker des Panislamismus und Antikolonialismus, als liberaler Reformtheologe und Modernist, aber auch als einer der geistigen Begründer des Politischen Islams und der Salafismus-Bewegung des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die eine Rückbesinnung auf den wahren, unverfälschten Islam forderte.
Kairo
1876 trat er der Freimaurerloge 'Stern des Ostens' (Kaukab asch-scharq) in Ägypten bei, welche zur angelsächsischen Großloge gehörte. In seinem Schreiben an die Loge, in dem er um Aufnahme bat, erklärte er diesen Wunsch damit, dass er sich den humanitären Zielen der Freimaurerei verpflichtet fühle. Er wurde in dieser Loge Meister vom Stuhl, legte aber die Hammerführung nieder, als er einsah, dass seine politischen Bestrebungen nicht von den Brüdern getragen wurden. Sein Nachfolger wurde Abduh. Al-Afghānī etablierte eine unabhängige, nationale Loge, in welcher politisches Engagement, wie bei den romanischen Logen, erlaubt war und die sich in der Folgezeit dem Groß-Orient von Frankreich anschloss.
Beim Chediven Taufiq Pascha vorgeladen, schlug er ihm die Beteiligung des Volkes nach dem Schura-System sowie eine Wahl von Volksvertretern vor. Seine Bemühungen zielten neben der Einigung und Konsolidierung der moslemischen Nationen darauf ab, die staatlichen Institutionen dahin zu entwickeln, dass Ägypten und die anderen islamischen Länder sich von der Administration der Briten entledigen würden. Hierzu sah er die Einführung einer Verfassung vor, welche die Willkür der Regierenden eingeschränkt hätte. Deswegen wurde er 1879 des Landes verwiesen.
Aufnahmegesuch al-Afghānī's in eine Loge von Kairo
„Ǧamāl ad-Dīn al-Kābulī, Lehrer der Philosophie in Kairo – Gott möge es beschützen –, dem siebenunddreißig Jahre von seinem Leben beschert wurden, sagt: ich bitte die Brüder der Reinheit und rufe die Freunde der Treue, ich meine (damit) die Herren der heiligen Vereinigung der Freimaurer ohne Makel und Tadel, dass sie mir die Gnade erweisen und mich beehren, mich in diese rechtschaffene Vereinigung aufzunehmen und in diesen vorzüglichen Klub einzugliedern.
- Hochachtungsvoll
- Donnerstag, am 22. Rabīʿ II. 1292
- (Unterschrift)“
Siehe auch
- Ägyptische Mysterien
- Ägyptische Freimaurerei
- Ägypten
- Traktat:Ägyptisches Fragestück
- En:Egyptian catechism