Carmen Sylvia zur deutschen Treue: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. März 2016, 08:29 Uhr
Johannisloge:
"Carmen Sylvia zur deutschen Treue" | |
Orient: | Bukarest |
Matr.-Nr.: | |
arbeitete von/bis: | 1917/1918 |
Großloge: | RYzF |
Inhaltsverzeichnis
Carmen Sylvia zur deutschen Treue - Bukarest-Rumänien
1917 + 6. November 1918
"25.4.1917 Bukarest-Rumänien: »Carmen Sylvia zur deutschen Treue« "1
Quelle:
- 1 Die Freimaurer-Logen Deutschlands und deren Großlogen 1737-1985 von Karl Heinz Franke und Dr. Ernst-Günther Geppert Seite.40
Geschichte
Quelle: Geschichte der Freimaurerei von Ferdinand Runkel Band 3 - 2. Buch Teil IV Feldlogen im Weltkrieg Seite 153, 154, 155
Eine sehr tapfere und sehr erfolgreiche Feldloge war die Johannisloge „Carmen Sylva zur deutschen Treue" in Bukarest, deren Gründer und erster Logenmeister Johannes Tiedje, Leutnant der Landwehr im thüringischen Ulanenregiment war.
Ursprünglich hatten die mit den Besatzungstruppen Ende Januar 1917 nach Bukarest gekommenen Freimaurer ein Feldkränzchen gestiftet, Johannes Tiedje zu ihrem Vorsitzenden gewählt und sich unter den Schutz der Großen Landesloge gestellt.
Hieber
Sehr bald empfanden die Mitglieder das Bedürfnis, eine gerechte und vollkommene Feldloge zu gründen, und Johannes Tiedje wandte sich an den Logenmeister der Johannisloge „Zum Totenkopf und Phönix" in Königsberg, Geheimrat Hieber, der sich der Sache mit dem diesem ausgezeichneten Freimaurer eigenen Eifer annahm.
Er machte den Vorschlag zu dem Namen, den die Loge mit Stolz bis zum Ende des Krieges führte. Die sich entgegenstellenden Schwierigkeiten wurden mit Hilfe der beiden deutschen Logen in Bukarest, die zur Zeit geschlossen waren, der Mutterloge „Totenkopf und Phönix" und der Großen Landesloge in Berlin überwunden.
In den letzten Apriltagen konnte die Lichteinbringung stattfinden, und von nun an arbeitete die Loge unter der Leitung ihres ausgezeichneten Meistets eifrig und fleißig fort.
Sie hielt mit den deutschen Brüdern in Bukarest gute Kameradschaft, es meldeten sich nicht nur sehr viele Brüder der verschiedensten Lehrarten, die ihr Dienst nach Bukarest führte, sondern es wurde auch ein Offizier der verbündeten ottomanischen Armee, der Leutnant Saib Memun, für die Bukarester Loge „Sapientia" aufgenommen.
Große Loge von Preußen genannt zur Freundschaft
Im Herbst hatten die Feldloge und alle deutschen Freimaurer in Bukarest eine große Freude, indem der Großmeister der Großen Loge von Preußen genannt zur Freundschaft, Professor Dr. Eberlein, auf einige Zeit dienstlich in Bukarest anwesend war. Die Feldloge hielt ihm zu Ehren eine stark besuchte Festarbeit ab, in der der Großmeister eine bedeutungsvolle Ansprache hielt.
Leider führe der notwendige Wechsel des Kriegsdienstes den Vorsitzenden Meister Johannes Tiedje nach einem arbeitsreichen und hoffnungsvollen Logenjahr fort von Bukarest. Er sollte zwar in Rumänien bleiben, aber weit von Bukarest entfernt stationiert werden.
Es kam jedoch anders: Der aufreibende Dienst - Tiedje hatte die Leitung der Flüchlingsfürsorge — hatte seine Gesundheit erschüttert, so daß er sich einer längeren Kur in der Heimat unterziehen mußte.
Die Feldloge hatte eine ganz besondere Aufgabe zu erfüllen insofern, als sie auch den Brüdern der beiden ruhenden deutschen Logen in Bukarest eine Stätte der Arbeit und Erhebung bieten wollte. Aber auch für die vielen durchreisenden Brüder standen die Pforten des kleinen unscheinbaren Tempels stets offen. Mitglieder der verschiedensten Lehrarten fanden sich zu gemeinsamer Arbeit zusammen, und es ist das besondere Verdienst des ersten Logenmeisters gewesen, im Rahmen des Rituals der Großen Landesloge den Einheitsgedanken zu finden und in seinen vorzüglichen Reden festzuhalten, der alle soweit verband, daß sie sich nicht fremd fühlten.
Takt und Wissen
Dazu gehörte ein außerordentlich feiner Takt und ein umfassendes freimaurerisches Wissen, eine nie versagende Liebe zur Sache und ein sittlicher Ernst, Eigenschaften, die sich in Tiedje zu einem schönen Ganzen vereinten.
Der Zusammenbruch der deutschen Armeen im Westen zwang die tapfere Feldloge am 6. November 1918 die Pforten ihres Tempels zu schließen.
Schlußansprache
In der Schlußansprache heißt es:
- „Mit stolzem Bewußtsein können wir von uns sagen, daß wir hier draußen stets versucht haben, unsere Pflicht als deutsche Freimaurer zu tun, wie sie uns von unserer und den andern deutschen Großlogen anvertraut war. Ob es uns gelungen ist, kann nur der große Baumeister aller Welten entscheiden. Gerade hier draußen hatten wir so recht erkannt, daß nur das deutsche Ideal und der göttliche Gedanke die Wahrheit seien. Diese Wahrheit hat auch uns feldgraue Brüder hier draußen zusammengehalten, daß wir, trotz aller verschiedenen Systeme, eine eng verschlungene deutsche Bruderkette bildeten. Nur schweren Herzens trennen wir uns von der lieb gewordenen Stätte und den lieb gewordenen Brüdern, aber doch auch wieder froher Hoffnung, geht es doch in die Heimat zurück. Dorthin wollen wir mitnehmen diesen Geist der Feldloge."
Links
- Johannes Tiedje auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Tiedje