Teppich: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Datei:Nieuw-Tableau-Tubantia-EL.jpg|thumb| | + | [[Datei:Nieuw-Tableau-Tubantia-EL.jpg|thumb|300px|Arbeitsteppich der holländischen Loge "[[Tubantia]]"]] |
− | [[Datei:Tracing.jpg|thumb| | + | [[Datei:Tracing.jpg|thumb|300px|right|Ein Arbeitsteppich aus Brasilien.]] |
− | [[Datei:Spinoza.jpg|thumb| | + | [[Datei:Spinoza.jpg|thumb|300px|Dies ist eine Zeichnung des Arbeitsteppichs der Loge 'Spinoza' in Frankfurt am Main, ehemals eine Loge der [[Symbolische Großloge von Deutschland|Symbolischen Großloge von Deutschland]]: Lichteinbringung im Januar 1933, wenige Monate vor der Übersiedlung der Großloge nach Palästina als Folge der Machtergreifung durch Hitler. Die Ritualgegenstände - auch der Teppich - wurden von den Nazis geraubt. Die Zeichnung stammt von Br [[Emil Selter]], dem Gründer der Frankfurter Loge "[[Lessing]]"]] |
− | [[Datei:LessingNeu.jpg|thumb| | + | [[Datei:LessingNeu.jpg|thumb|300px|Ein Teppich aus Resten von Fahnenstoff, hergestellt in einer schweren Zeit: nach dem Endes des Zweiten Weltkriegs im Sommer 1945. Die Überlebenden der Loge "Spinoza" und der Loge "Goethe zu den 3 Säulen" in Offenbach (beide bis 1933 bei der Symbolischen Großloge von Deutschland) gründeten gemeinsam die Loge "Lessing". Die erste rituelle Arbeit fand im Dezember 1945 als Jahresschlußloge statt. Der aus den Stoffresten zusammengenähte Teppich orientierte sich am Arbeitsteppich der Loge Spinoza. Da die ersten Tempelarbeiten im Wartezimmer der Arztpraxis im Hause des Logengründers [[Emil Selter]] stattfinden mussten, ist der Teppich kleiner als üblich. Nach der Restaurierung konnten er im Juni 2012 zum ersten Mal wieder gezeigt werden.]] |
− | [[Datei:Lessing.jpg|thumb| | + | [[Datei:Lessing.jpg|thumb|300px|Später wurde der Teppich der [[Lessing]] im Orient Frankfurt durch dieses Exemplar ersetzt, auf dem alle heute noch lebenden Brüder der Loge ihre ersten Schritte in der Freimaurerei gemacht haben. Er ist aus sehr festem Stoff und handgemalt.]] |
− | [[Datei:ZUK-Tapis_neu-3.JPG|300px|left|thumb|Der | + | [[Datei:ZUK-Tapis_neu-3.JPG|300px|left|thumb|Der Arbeitsteppich der Loge ZUKUNFT in Wien: gestaltet vom Künstler [http://www.walkensteiner.at Wolfgang Walkensteiner]. Besonderheit: die beiden 'perspektivierenden' Säulen. Walkensteiner: ''„Dadurch kann sich der betrachtende Bruder in einen Schwebezustand versetzen und das Ritual nach Eröffnung der Loge von oben, also in einer anderen Dimension erleben.“'' - In Österreich heißt der Teppich 'Tapis' (deutsch ausgesprochen mit Betonung auf dem 'a'). Die 'Zukunft' ist die zweitälteste noch bestehende Loge Österreichs.]] |
Version vom 27. August 2014, 13:13 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Arbeitstafel
Rechteckige schwarze oder weiße Tafel aus Holz, Papier oder Stoff mit früher aufgezeichneten oder aufgemalten, heute aufgedruckten Symbolen. Der Teppich gehört zu den gradspezifischen Requisiten und dient zur Vermittlung von Lehrinhalten in den Einweihungsritualen. Er liegt in der Mitte des Tempels und ist von drei kleinen Lichtern umgeben.
Andere Bezeichnungen:
Teppich, Tapis, Lehrtafel, Tracingboard oder Trestle board.
Teppich
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
(Tapis). Die Bodenzeichnung aus welcher sich der freimaurerische Teppich, die Arbeitstafel, entwickelt hat, ist uraltes folkloristisches Gut, auf dessen Bedeutung hier nicht näher eingegangen werden kann. Es sei nur auf die Bodenzeichnungen der Kulthandlung primitiver Völker, so der Australier oder der Hopi-Indianer u. a, hingewiesen. Ebenso auf die verschiedenen Bodenzeichnungen der Magier und Alchimisten. Der Zweck der Zeichnung war ursprünglich, einen geweihten Raum abzustecken und dadurch Unbefugte fernzuhalten.
Diese Symbolzeichnungen wurden auf den Boden gezeichnet, dort, wo die Versammlungen um einen runden Tisch stattfanden, wie bei alten Schmiedegilden (Gould History), wurde eine Symbolzeichnung auf dem Tische mit Kreide angelegt. Die ältesten Freimaurerlogen zeichneten die Symboltafeln mit Kreide und Kohle auf den Boden der Wirtsstube, in der sie sich versammelten. Das "Drawing on the floor of the Lodge" war Aufgabe des Logendieners oder Tylers, der dafür besonders bezahlt wurde.
Da man vor Überraschungen nie sicher war, gehörten zum Inventar der Loge "Mop and Pail", ein Schrubber und ein Eimer, um die Zeichnung im Bedarfsfalle schnell auslöschen zu können. Späterhin wurden die Konturen mit Bändern und Reißnägeln abgesteckt. Aber auch diese bewährte sich nicht (die Jerusalem Lodge in London konnte 1772 eine Meisterarbeit nicht abhalten, weil der Tyler statt des Meister-Teppichs nur den Lehrlings Teppich gezeichnet hatte!) und so ging man zu Malereien über, die zum Schlusse der Arbeit zusammengerollt werden konnten.
Die Hamburger Loge hatte 1738 in ihrem Inventar ein Stück schwarzer Wachsleinwand, einen Strick zum Ziehen der Linien und einen Zirkel. Schon 1739 hatte in Edinburgh ein Malermeister einen Teppich in der Auslage, der von der Loge schnell aufgekauft wurde.
Heute ist die Symboltafel in Teppich-Form namentlich in den deutschen, holländischen, mitteleuropäischen Logen üblich. Sie wird vielfach bei jeder Arbeit feierlich enthüllt, enthält die Symbole des bearbeiteten Grades, die bei der Aufnahme oder Beförderung erklärt werden, ist also eine Art Lehrbuch, Leitfaden sichtbarer Sinnbilder der Freimaurerei. In England und Amerika ist an Stelle des Teppichs ein gemaltes Reißbrett, Tracing Board oder Trestle Board, in Gebrauch, das an einer bestimsten Stelle des Tempels steht.
Die Teppiche sind namentlich im 19. Jahrhundert besonders künstlerisch entwickelt worden, obgleich im Grund der malerische Teppich nicht als Schmuckstück gelten soll. Die Figuren sind ja nicht nach künstlerischen Gesichtspunkten geordnet, sondern folgen einer sachlicher Zusammenstellung. Einige deutsche Großlogen schließen jede Farbenwirkung aus; Die Figuren sind in Weiß auf schwarzem Grund gehalten. Sehr interessante Teppiche besitzt in Großer Zahl das Freimaurermuseum in Bayreuth (s. auch Kirkwall Kilwinning Scroll).
Foto: Chris Ebbert
The Universal Book Of Craft Freemasonry. No date. No publisher. Five Shillings. 1960's? Foto Courtesy of Part Monster
The Universal Book Of Craft Freemasonry. No date. No publisher. Five Shillings. 1960's? Foto Courtesy of Part Monster
Trestle Board des zweiten Grades von Josiah Bowring, auf Leinwand gemalt 1819.
"Corner of carpet in Provincial Hall." Foto: Crystalseas
Masonic Hall London Ltd Ontario Canada. Foto: Antefixus21
Detail. Foto: Chris Ebbert
Links
Siehe auch