Trinksprüche: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Mai 2018, 12:38 Uhr

Maurerische Trinksprüche: Toaste

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

In den alten Freimaurerlogen Englands spielte sich Arbeit und Erholung am Wirtstische ab. Daher wurden die sogenannten Gesundheiten während der Arbeit ausgebracht. Aus den dabei entwickelten Trinksprüchen entstand mit der Zeit ein Kanon offizieller und mehr persönlicher Gesundheiten, die in maurerische Form gekleidet wurden (s. Trinksitten).

Man trank auf die heiligen Schutzpatrone, den König und die Kunst (the King and the Craft), auf die Großbeamten, den Großmeister und die Großloge, auf alle Brüder, man gedachte der Schwestern ("Die Maurer, Maurerfrauen und Maurers Schwarm und das was liegen will in Maurers Arm"), an vaterländische Gedenktage, auch der Armee und der Flotte usw. Zwischen den Trinksprüchen wurden passende Lieder gesungen, die Maurerlieder und die Nationalhymne u. a m. In den Londoner Logen wurde nach einem Briefe von Großmeister Manningham 1757 auch regelmäßig des Herzogs Franz von Lothringen und des Königs Friedrich von Preußen gedacht. Nach Anderson soll die Sitte der Trinksprüche von Desaguliers wiederbelebt worden sein.

Diese Fülle von Gesundheiten ist aus dem feuchtfröhlichen Geiste des merry old England zu erklären. Die alten englischen Freimaurer waren sehr trinkfeste Leute. Heutigentags hat man dieses Übermaß der Gesundheiten eingeschränkt. An der Tafel (Tafelloge) werden die sogenannten offiziellen Trinksprüche ausgebracht. Sie gelten dem Staatsüberhaupt, Volk und Heimat, dem Großmeister, der Großloge, den besuchenden Brr., den Schwestern und den zerstreuten Brr. auf dem Erdenrunde. Die Durchführung vollzieht sich meist nach einem Gebrauchtum. In manchen Logen ist auch der sogenannte stille Trinkepruch üblich, der nach einer uralten, schon den Römern bekannten Sitte auf der Höhe der Festesfreude als memento mori der Toten gedenken läßt.

Siehe auch