Sagen über Freimaurerei Teil 5: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | ===Der Freimaurer von Dilsberg=== | ||
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+ | Z´ Dilsberg isch e raubautziger Mann gewest, hot nor aan Kittel ghat. Er hot dr Freimaurer ghasse, weil er bei denne Diener gwest isch. Der hot als gesaat: "Und das ist meine Freude, daß ich in Gesellschaft bin und an des Herrn Tisch." Kaan Mensch hot gewißt, wes er gmaant hot. | ||
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+ | Mer heert jo allerlei vun de Freimaurer. Se hen en große Saal; do sin die Porträtter vun alle Freimaurer an de Wänd. Un wann aaner vun ne abfalle tut, so sticht der Oewerscht vun ne mit em Deje in dem sei Porträtt, un der muß aageblicks sterbe. | ||
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+ | Seller Dilsberger Mann hot de Vertrag bei de Freimaurer mit Blut schreibe solle, mit seim Blut! Do hot er gsaat: "Sell tur i nit". Nocht hen sen laafe gloßt. Die Freimaurer stehn im Bunde mitm Daifl; vor was heen se aach e Hufeise uff dr Schwell? Der Daifel verschafft ne Geld, so viel se wenn; drum sin se alle raich. Aber erscht müsse se de Heiland verfluche. | ||
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Version vom 27. Januar 2013, 18:18 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Sagen über Freimaurerei
Es haben sich Sagen erhalten, die aus einer Zeit stammen, in der man glaubte, Freimaurer hätten etwas mit dem Teufel oder mit schwarzer Magie zu tun. Man schrieb ihnen übersinnliche und bösartige Dinge zu, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatten. Auch für heutige Brüder ist es bestimmt interessant, diese alten Sagen zu lesen. Deshalb möchten wir einige davon, die Bruder Heinrich Pilgrim in der Freimauer-Zeitung vorstellte, übertragen.
Diese Sagensammlung haben wir aus weiteren Quellen ergänzt:
14. Die Zunftsage
Quelle: Die Bauhütte: Zeitung fuer Freimaurer 1860, 24. März Jg. 3 Nr. 13
Gleich der Weltgeschichte beginnt auch, wenn man will, die Geschichte der Freimaurerei mit einer Sage. Diese Zunftsage war die Einleitung in J. G. Findels Buch: "Allgemeingeschichte der FrMrei".
Das, was Bruder Anderson in den ersten Bogen seines Const.buchs als Geschichte erzählt, ist nichts anderes, als die in den Alten Constitutionen enthaltene Zunftgeschichte der Mrei, deren sagenhafter Charakter außer Zweifel steht.
Dieselbe diente den Werkmaurern des Mittelalters wahrscheinlich als Ersatz für eine wirkliche Geschichte der Baukunst. Schlicht, einfach und kurz, ganz der Fassungskraft der Zuhörer angemessen, erscheint sie in den älteren Urkunden, während die zunehmende Volksbildung nach und nach immer größeren Aufwand von beweisender und überzeugender Gelehrsamkeit erheischte, weshalb sie denn auch in den neueren Bearbeitungen sich vielfach erweitert darstellt. In der von Halliwell in der alten königlichen Bibliothek im britischen Museum entdeckten und 1840 herausgegebenen Urkunde nimmt die alte Zunftsage nur 86 Zeilen (Verse) ein. Wir theilen dieselbe in ihrer erweiterten Gestalt auszugsweise hier mit:
Die Allmacht des ewigen Gottes sei mit unserem Anfang und schenke uns Gnade, uns in diesem Leben so zu regieren, daß wir hier seinen Beifall und nach unserem Sterben das ewige Leben erlangen mögen. - Gute Brüder und Genossen! Unser Vorsatz ist, nunmehr Euch zu erzählen, wie und auf welche Weise diese würdige Wissenschaft der Masonei angefangen und wie sie nachmals begünstigt wurde von würdigen Königen und Fürsten und von manchen anderen ehrwürdigen Männern. Auch wollen wir Denen, welche es wollen, die Pflicht erklären, welche jedem treuen Masonen in gutem Gewissen zu bewahren zukommt.
Es gibt 7 freie Wissenschaften - Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie - die alle auf Eine Wissenschaft begründet sind, nämlich auf Geometrie, die den Menschen messen und wiegen lehrt und die alle Kaufleute und Zunftleute bedürfen.
Den Anfang aller Wissenschaften erfanden Lamechs 2 Kinder:
Jabal, der ältere, erfand die Geometrie,
Tubalkain die Schmiedekunst.
Diese Kinder schrieben ihre Wissenschaften auf zwei Pfeiler von Stein, damit sie nach Noah´s Fluth gefunden werden möchten. Hermes fand eine dieser Säulen und die darauf geschriebene Wissenschaft und lehrte sie andern Menschen. Bei der Erbauung des Thurmes von Babel wurde zuerst von der Masonry viel aufhebens gemacht und der König Nimrod war selbst ein Mason und liebte die Wissenschaft sehr. Und als die Stadt Ninive erbaut werden sollte und andere Städte im Osten, sandte Nimrod 30 Masonen dahin und gab ihnen eine Pflicht folgender Gestalt: "Sie sollten treu sein einer gegen den anderen und sich treulich gegenseitig lieben und ihren Bauherrn treulich bedienen, so dass der Meister und Alle Ehre gewinnen mögen."
Endlich als Abraham und sein Weib nach Egypten kamen, lehrten sie daselbst den Egpytern die 7 Wissenschaften; und er hatte eine würdigen Schüler, Euclides genannt, und er war ein Meister aller 7 freien Wissenschaften; er lehrte die Geometrie und gab eine Pflicht (Grundgesetz) in folgender Gestalt: "Das Erste war, dass sie dem Könige getreu sein sollten und dem Land, dem sie gehörten. Und sie sollten sich unter einander wohl lieben und einer dem anderen treu sein. Und sie sollten einer den anderen Genossen oder auch Bruder nennen und nicht seinen Diener, noch mit einem Schimpfnamen. Und sie sollten den weisesten unter ihnen zum Meister des Werks anordnen und weder aus Liebe, noch wegen grosser Geburt, noch wegen Reichthum dulden, dass ein Anderer, welcher geringeres Verständnis habe, Meister des Werks sei" usw. Und wegen aller dieser Pflichten liess er sie einen großen Eid schwören.
Lange Zeit nachher begann der König David den Tempel, welcher der Tempel des Herren genannt wurde (zu Jerusalem)und er liebte die Masonen sehr und ertheilte ihnen die Pflichten und Gebräuche, wie er sie von Euclid erlernt hatte. Und nach Davids Tode vollendete Salomo den Tempel, und sendete noch Masonen in unterschiedliche Länder und brachte 40.000 Steinarbeiter zusammen, die alle Masonen genannt wurden.
Und er las aus denselben 3000, welche bestellt wurden zu Meistern und Leitern des Werkes. Und überdies war ein König in einer anderen Gegend,den die Leute Iram (Hiram) nannten, der Salomo Bauholz zu seinem Werke gab. Salomo bestätigte sowohl die Pflichten, als die Gebräuche, welche sein Vater den Masonen gegeben. So ward die Wissenschaft der Masonry bestätigt im Lande zu Jerusalem und vielen anderen Königreichen.
Sinnreiche Zunftleute wanderten umher in unterschiedliche Länder, zu lernen und zu lehren, und so geschah es, dass ein kunstreicher Mason, Ninus (Mannon) Gräcius, nach Frankreich kam und lehrte die Wissenschaft der Masonry.
England befand sich ohne eine Pflicht der Masonry bis zu St. Albanus Zeit. Und in dieser Zeit umgab der König von England, der ein Heide war, die Stadt St. Albans mit einer Mauer; die Leitung der Erbauung hatte St. Albanus, der den Masonen einen guten Lohn und vom König einen Freibrief erwirkte, um eine Generalversammlung zu halten; er half Maurer machen und gab ihnen Pflichten.
Gar bald nach dem Tode von St. Albanus kamen von unterschiedlichen Nationen Kriege in das Königreich England, so dass die guten Regeln der Masonry bis zur Zeit der Tage des Königs Athelstan zerstört ward. Dieser war ein würdiger König von England und brachte dieses Land zu guter Ruhe und Frieden und erbaute viele grosse Werke von Abteien und Städten und viele andere Gebäude, und er liebte die Maurer sehr. Noch mehr aber liebte sie sein Sohn Edwin, der ein grosser Ausüber der Geometrie war. Er wurde zum Masonen gemacht und erlangte vom Könige, seinem Vater, eine Freibrief und einen Auftrag, jedes Jahr einmal eine Versammlung zu halten, wo sie immer wollten, um unter sich selbst die Fehler und Übertretungen zu bestrafen. (Und er selbst hielt eine Versammlung in York) und machte daselbst Maurer und ertheilte ihnen Pflichten und lehrte sie Gebräuche. Als die Versammlung beisammen war, erliess er einen Aufruf, dass alle alten und jungen Masonen, welche irgend etwas Schriftliches oder Kunde von den Pflichten und Gebräuchen besäßen, die irgend woher in diesem Lande oder in irgend einem anderen gemacht worden, solche sofort vorzeigen sollten.
Und als dieses nachgewiesen worden, fand man einige in französischer und einige in griechischer und einige in englischer und einige in anderen Sprachen; und der Zweck von den selben allen ward übereinstimmend befunden. Und er liess ein Buch damit verfertigen, und wie die Wissenschaft erfunden worden. Und er selbst bat und befahl, dass es vorgelesen und erzählt werden sollte, wenn irgend ein Mason gemacht werden sollte, ehe man ihm seine Pflichten mittheilte. Und von jenem Tage bis zu dieser Zeit sind die Gebräuche der Masonen in gegenwärtiger Gestalt bewahrt worden, soweit als Menschen sie regieren können.
Und nach der Hand sind bei verschiedenen Versammlungen gewisse Grundgesetze aufgerichtet und verordnet worden nach dem besten Dafürhalten von Meistern und Genossen.
Soweit die alte Zunftsage.
15. Badische Sagen über Freimaurer
Der Freimaurer von Dilsberg
Z´ Dilsberg isch e raubautziger Mann gewest, hot nor aan Kittel ghat. Er hot dr Freimaurer ghasse, weil er bei denne Diener gwest isch. Der hot als gesaat: "Und das ist meine Freude, daß ich in Gesellschaft bin und an des Herrn Tisch." Kaan Mensch hot gewißt, wes er gmaant hot.
Mer heert jo allerlei vun de Freimaurer. Se hen en große Saal; do sin die Porträtter vun alle Freimaurer an de Wänd. Un wann aaner vun ne abfalle tut, so sticht der Oewerscht vun ne mit em Deje in dem sei Porträtt, un der muß aageblicks sterbe.
Seller Dilsberger Mann hot de Vertrag bei de Freimaurer mit Blut schreibe solle, mit seim Blut! Do hot er gsaat: "Sell tur i nit". Nocht hen sen laafe gloßt. Die Freimaurer stehn im Bunde mitm Daifl; vor was heen se aach e Hufeise uff dr Schwell? Der Daifel verschafft ne Geld, so viel se wenn; drum sin se alle raich. Aber erscht müsse se de Heiland verfluche.