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(engl. word, frz. mot, parole), als Erkennungszeichen in Bünden überall verbreitet. So das biblische Erkennungswort [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] u. a. In der Dreiheit: Zeichen, Wort und Griff als Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit zur Freimaurerei. In den Steinmetzenbauhütten war das Wort wahrscheinlich nicht allgemein üblich, da hier als Erkennungszeichen das Grußgespräch (s. [[Briefler und Grüßler]]) verwendet wurde. Doch scheinen die Steinmetzen Schottlands ein derartiges Wort im Gebrauch gehabt zu haben, denn es heißt von den als Bauförderern bekannten Earls of [[Rosslyn]] (s. d.), das sie gebunden waren, das Maurerwort anzunehmen. [[Robert Plot|Plot]] (s. d.) in seiner Landschaftsbeschreibung von Staffordshire (1686) spricht vom Maurerwort als einer bekannten Einrichtung, ebenso im gleichen Zeitraum [[John Aubrey|Aubrey]] (s. d.) in seiner Beschreibung von Wiltshire. Noch früher (1638) wird in "The Muses Threnodie" von den [[Rosenkreuzer]]n berichtet: | (engl. word, frz. mot, parole), als Erkennungszeichen in Bünden überall verbreitet. So das biblische Erkennungswort [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] u. a. In der Dreiheit: Zeichen, Wort und Griff als Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit zur Freimaurerei. In den Steinmetzenbauhütten war das Wort wahrscheinlich nicht allgemein üblich, da hier als Erkennungszeichen das Grußgespräch (s. [[Briefler und Grüßler]]) verwendet wurde. Doch scheinen die Steinmetzen Schottlands ein derartiges Wort im Gebrauch gehabt zu haben, denn es heißt von den als Bauförderern bekannten Earls of [[Rosslyn]] (s. d.), das sie gebunden waren, das Maurerwort anzunehmen. [[Robert Plot|Plot]] (s. d.) in seiner Landschaftsbeschreibung von Staffordshire (1686) spricht vom Maurerwort als einer bekannten Einrichtung, ebenso im gleichen Zeitraum [[John Aubrey|Aubrey]] (s. d.) in seiner Beschreibung von Wiltshire. Noch früher (1638) wird in "The Muses Threnodie" von den [[Rosenkreuzer]]n berichtet: | ||
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2017, 15:09 Uhr
Wort
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
(engl. word, frz. mot, parole), als Erkennungszeichen in Bünden überall verbreitet. So das biblische Erkennungswort u. a. In der Dreiheit: Zeichen, Wort und Griff als Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit zur Freimaurerei. In den Steinmetzenbauhütten war das Wort wahrscheinlich nicht allgemein üblich, da hier als Erkennungszeichen das Grußgespräch (s. Briefler und Grüßler) verwendet wurde. Doch scheinen die Steinmetzen Schottlands ein derartiges Wort im Gebrauch gehabt zu haben, denn es heißt von den als Bauförderern bekannten Earls of Rosslyn (s. d.), das sie gebunden waren, das Maurerwort anzunehmen. Plot (s. d.) in seiner Landschaftsbeschreibung von Staffordshire (1686) spricht vom Maurerwort als einer bekannten Einrichtung, ebenso im gleichen Zeitraum Aubrey (s. d.) in seiner Beschreibung von Wiltshire. Noch früher (1638) wird in "The Muses Threnodie" von den Rosenkreuzern berichtet:
- "For we be Brethren of the Rosie Cross, We have the Masons Word and second sight." (Wir sind die Brüder vom Rosenkreuz, Wir haben des Maurers Wort und das zweite Gesicht.)
Im Sloane-Manuskript Nr. 3 (1640-1700) wird das Wort wiedergegeben, und zwar in einer Form, die nichts anderes ist als eine sprachlich korrumpierte Form des heute noch üblichen Wortes. Die Weitergabe des Wortes gehörte zu jenen Ritualgebräuchen, die in den alten Manuskripten nicht schriftlich vermerkt sind. Es läßt sich daher schwer feststellen, wann der Gebrauch des Wortes als maurerisches Erkennungszeichen allgemein üblich wurde, und ob die ersten Wort-Formen in allen Bauhütten und Logen auch übereinstimmten.
Mit der Entwicklung der spekulativen Maurerei wurde das Wort allgemein und in gleicher Form überliefert und ist seither in der Freimaurerei einer jener sehr wenigen Bestandteile geblieben, die geheimzuhalten sind. Die zahlreichen Hochgrade nahmen den Brauch auf, und so ist die Zahl der Worte, die als Erkennungszeichen dienen, unübersehbar gewachsen. Auch Andere Bünde, so die "Odd Fellows", haben den Gebrauch von Paß-Worten übernommen. (Bei der 1930 tagenden Jahresversammlung des Manchesterzweiges dieses Bundes, die sich im übrigen mit Krankenversicherungsangelegenheiten beschäftigte, wurden mehrere Delegierte nicht zugelassen, weil sie das Wort vergessen hatten!)
Der oben erwähnte Plot läßt auch eine weitere Bedeutung des Wortes erkennen. Es dient nicht nur als Erkennungszeichen schlechtweg, es soll auch in Notlagen den unbekannten Br. zu Hilfe rufen. Daher bei Plot die Andeutung, daß jeder Freimaurer auf Grund der ihm gegebenen Zeichen verpflichtet sei, Hilfe zu leisten, "selbst von der Kirchturmspitze herunter, und selbst wenn es ihm ungelegen kommt" (s. Not- und Hilfszeichen). Eine Eigentümlichkeit der Freimaurer-Worte ist es, daß sie nur in ganz bestimmter Weise und nur im Beisein einer zweiten Person gegehen werden können. Diese Eigenart geht auf kultische Bräuche, die schon im klassischen Altertum üblich waren, zurück.