Würzburger Säulen: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Dome zu Würzburg finden sich zwei eigenartige romanische Säulen, die als Nachbildungen der Säulen aus dem [[Tempel Salomos|Salomonischen Tempel]] bezeichnet und mit den Namen [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] und [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] belegt werden. Sie sind schon um 1230 bekannt, rühren aber vermutlich von einem früheren Dombau her. Eine Angabe geht bis auf das Jahr 1160 zurück. Ähnliche spätromanische Bündelsäulen mit Knoten finden sich im Dome von Trient und an einem Lesepult aus dem Kloster von Osseg in Böhmen. Wagler ("Die Deutsche Entstehung der Freimaurerei und ihre Symbolik", Berlin 1925) deutet die beiden Säulen als ein Symbol der Bruderschaft, wo jeder einzelne Bruder selbst als Säule und Stütze der gesamten Bauhütte empfunden wurde. Th. Gerstenbrein ("[[Thomas Gerstenbrein - Die Königliche Kunst|Die Königliche Kunst]]", Klausenburg 1923) gibt als Errichtungsjahr der Säulen nach Pfarrer Emil Ulrich ("Die Geschichte der ältesten Kirchen Würzburgs") daß Jahr 1042 an. Die beiden Säulen sind je 2,45m hoch, die [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] genannte ist mit einer viermal umschlungenen, zweimal geknoteten Schnur als Ornament versehen, während [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] eine sich achtmal umschlingende und in der Mitte einmal verknotete Schnur zeigt. Die ursprünglich in der Vorhalle beim Eingang angebrachten Säulen sind jetzt im Inneren des südlichen Seitenschiffes untergebracht. Der Echinus des Kapitals ist von zwei Reihen [[Granatapfel|Granatäpfeln]] umschlossen, die von einem kunstvoll durchbrochenen Gewebe umsponnen sind. | Im Dome zu Würzburg finden sich zwei eigenartige romanische Säulen, die als Nachbildungen der Säulen aus dem [[Tempel Salomos|Salomonischen Tempel]] bezeichnet und mit den Namen [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] und [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] belegt werden. Sie sind schon um 1230 bekannt, rühren aber vermutlich von einem früheren Dombau her. Eine Angabe geht bis auf das Jahr 1160 zurück. Ähnliche spätromanische Bündelsäulen mit Knoten finden sich im Dome von Trient und an einem Lesepult aus dem Kloster von Osseg in Böhmen. Wagler ("Die Deutsche Entstehung der Freimaurerei und ihre Symbolik", Berlin 1925) deutet die beiden Säulen als ein Symbol der Bruderschaft, wo jeder einzelne Bruder selbst als Säule und Stütze der gesamten Bauhütte empfunden wurde. Th. Gerstenbrein ("[[Thomas Gerstenbrein - Die Königliche Kunst|Die Königliche Kunst]]", Klausenburg 1923) gibt als Errichtungsjahr der Säulen nach Pfarrer Emil Ulrich ("Die Geschichte der ältesten Kirchen Würzburgs") daß Jahr 1042 an. Die beiden Säulen sind je 2,45m hoch, die [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] genannte ist mit einer viermal umschlungenen, zweimal geknoteten Schnur als Ornament versehen, während [[Datei:MiniMini3zw.jpg]] eine sich achtmal umschlingende und in der Mitte einmal verknotete Schnur zeigt. Die ursprünglich in der Vorhalle beim Eingang angebrachten Säulen sind jetzt im Inneren des südlichen Seitenschiffes untergebracht. Der Echinus des Kapitals ist von zwei Reihen [[Granatapfel|Granatäpfeln]] umschlossen, die von einem kunstvoll durchbrochenen Gewebe umsponnen sind. | ||
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Die Säulen sind von 2'45 m Höhe, einer Plinthe von 0'41 m, einem | Die Säulen sind von 2'45 m Höhe, einer Plinthe von 0'41 m, einem | ||
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Der Echinus der Säulenkapitäle ist mit einer aufgeblühten Lilie und | Der Echinus der Säulenkapitäle ist mit einer aufgeblühten Lilie und | ||
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"[...] Lenssen datiert ihre Entstehung ins Jahr 1230, nicht früher. Beschrieben werden sie in Veröffentlichungen der jüdischen Gemeinde in Berlin, in den Würzburger Inschriften und in einem Vorkriegsführer. Daraus lässt sich diese Geschichte zusammentragen: Der Nachbau der Knotensäulen geht tatsächlich auf den salomonischen Tempel zurück. Sie standen bis zum Jahr 1644 an der Westvorhalle des Domes, geschützt durch ein Dach. Diese Vorhalle wurde abgebrochen und die Säulen verschwanden unter Bischof Julius Echter im Inneren. [...]"<br> | "[...] Lenssen datiert ihre Entstehung ins Jahr 1230, nicht früher. Beschrieben werden sie in Veröffentlichungen der jüdischen Gemeinde in Berlin, in den Würzburger Inschriften und in einem Vorkriegsführer. Daraus lässt sich diese Geschichte zusammentragen: Der Nachbau der Knotensäulen geht tatsächlich auf den salomonischen Tempel zurück. Sie standen bis zum Jahr 1644 an der Westvorhalle des Domes, geschützt durch ein Dach. Diese Vorhalle wurde abgebrochen und die Säulen verschwanden unter Bischof Julius Echter im Inneren. [...]"<br> | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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*[[Knotensäulen]] | *[[Knotensäulen]] | ||
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+ | *Die Königliche Kunst in der Baukunst des hohen Altertums] von Thomas Gerstenbrein auf scribd.com http://www.scribd.com/doc/43102565/Gerstenbrein-Thomas-Die-konigliche-Kunst-in-der-Baukunst-des-hohen-Altertums# | ||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2018, 15:06 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Würzburger Säulen
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Im Dome zu Würzburg finden sich zwei eigenartige romanische Säulen, die als Nachbildungen der Säulen aus dem Salomonischen Tempel bezeichnet und mit den Namen und belegt werden. Sie sind schon um 1230 bekannt, rühren aber vermutlich von einem früheren Dombau her. Eine Angabe geht bis auf das Jahr 1160 zurück. Ähnliche spätromanische Bündelsäulen mit Knoten finden sich im Dome von Trient und an einem Lesepult aus dem Kloster von Osseg in Böhmen. Wagler ("Die Deutsche Entstehung der Freimaurerei und ihre Symbolik", Berlin 1925) deutet die beiden Säulen als ein Symbol der Bruderschaft, wo jeder einzelne Bruder selbst als Säule und Stütze der gesamten Bauhütte empfunden wurde. Th. Gerstenbrein ("Die Königliche Kunst", Klausenburg 1923) gibt als Errichtungsjahr der Säulen nach Pfarrer Emil Ulrich ("Die Geschichte der ältesten Kirchen Würzburgs") daß Jahr 1042 an. Die beiden Säulen sind je 2,45m hoch, die genannte ist mit einer viermal umschlungenen, zweimal geknoteten Schnur als Ornament versehen, während eine sich achtmal umschlingende und in der Mitte einmal verknotete Schnur zeigt. Die ursprünglich in der Vorhalle beim Eingang angebrachten Säulen sind jetzt im Inneren des südlichen Seitenschiffes untergebracht. Der Echinus des Kapitals ist von zwei Reihen Granatäpfeln umschlossen, die von einem kunstvoll durchbrochenen Gewebe umsponnen sind.
Auszug Gerstenbrein
Quelle: "Die Königliche Kunst in der Baukunst des hohen Altertums" von Thomas Gerstenbrein
"Die Steinmetzbrüder verehrten die zwei Säulen mit den Namen und als eines ihrer Hauptsymbole. Sie stellten sie im Jahre 1042 am Dombau zu Würzburg, in der Vorhalle beim Eingang zur ewigen Erinnerung an die Legende des Meisters Churam-Abi auf. Sie tragen die Inschriften und .
Die Säulen sind von 2'45 m Höhe, einer Plinthe von 0'41 m, einem Abacus von 0'29 m Höhe und im Geviert gebildet. Die eine derselben, mit der Inschrift , ist mit einer viermal umschlungenen und in der Mitte sich zweimal verknotenden Schnur als Ornament gebildet, Sinnbild für stark. Die andere, mit dem Namen , ist mit einer sich achtmal umschlingenden und in der Mitte sich einmal verknotenden Schnur als Ornament gebildet, Sinnbild für fest.
Der Echinus der Säulenkapitäle ist mit einer aufgeblühten Lilie und
mit zwei Reihen Granatfrüchten umringt, welche mit einem künstlich
ausgeführten durchgebrochenen Gewebe übersponnen sind, Sinnbild für
Verschwiegenheit.
Die Säulen stehen in neuerer Zeit nicht mehr in der Vorhalle beim
Eingang, sondern sie sind im Innern des südlichen Seitenschiffesaufgestellt."
Main Post 08/2011
Quelle: Main Post "Wertvolle romanische Säulen fristen im Dom Schattendasein "
"[...] Lenssen datiert ihre Entstehung ins Jahr 1230, nicht früher. Beschrieben werden sie in Veröffentlichungen der jüdischen Gemeinde in Berlin, in den Würzburger Inschriften und in einem Vorkriegsführer. Daraus lässt sich diese Geschichte zusammentragen: Der Nachbau der Knotensäulen geht tatsächlich auf den salomonischen Tempel zurück. Sie standen bis zum Jahr 1644 an der Westvorhalle des Domes, geschützt durch ein Dach. Diese Vorhalle wurde abgebrochen und die Säulen verschwanden unter Bischof Julius Echter im Inneren. [...]"
Siehe auch
Links
- Die Königliche Kunst in der Baukunst des hohen Altertums] von Thomas Gerstenbrein auf scribd.com http://www.scribd.com/doc/43102565/Gerstenbrein-Thomas-Die-konigliche-Kunst-in-der-Baukunst-des-hohen-Altertums#