Rezension: Friedrich Hasselbacher: Feldlogen

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Über die „Scham- und Würdelosigkeit“ der deutschen Freimaurerei

Rezension von Roland Müller


Friedrich Hasselbacher: Hoch- und Landesverrat der Feldlogen im Weltkriege.
Hrsg. vom Institut zur Erforschung der Freimaurerei, Berlin. Magdeburg; Nordland Verlag 1935 (Veröffentlichungen bisher unbekannter Dokumente zur Erforschung der Geheimbünde und volksfeindlicher Bewegungen, Bd. 1), 78 grossformatige Seiten in Fraktur; eingestreut 70 Abbildungen;
Faksimile-Ausgabe Viöl/ Nordfriesland: Verlag für ganzheitliche Forschung 2005; u. d. T.: Volksverrat der Feldlogen im Weltkriege. 6., völlig neu bearbeitete Aufl. Berlin: Nordland-Verlag 1939; 248 Seiten;<vr /> Nachdruck Viöl: Verlag für Ganzheitliche Forschung und Kultur 1995;
7. erweiterte und völlig neubearbeitete Auflage Berlin: Nordland-Verlag 1941; in lateinischer Schrift, 292 kleinformatige Seiten, darunter am Schluss 75 Abbildungen.


Wenn man als Schweizer diese beiden Schriften aus dem Dritten Reich zuerst schnuppernd durchblättert, um sich ein grobes Bild des Inhalts zu machen, gerät man in eine Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist man über plumpe Behauptungen empört, anderseits muss man immer wieder über die Empörung des „Bearbeiters“ Friedrich Hasselbacher schmunzeln.

Das Humanitätsprinzip als „Pseudonym“

Gleich auf den ersten Seiten stehen 1935 folgende Behauptungen:

  • Der erste Weltkrieg war der „Krieg der Internationalen Freimaurerei“ (7; 1941, 207).
  • Im Juni 1917 treffen sich in Paris „die Freimaurer der Welt und beschliessen, den Krieg fortzusetzen bis zur restlosen Vernichtung Deutschlands!“ (7). [Das dazu abgedruckte Dokument, 1935, 75; 1941, 213, spricht eine andere Sprache.]
  • Am 28. Juni 1919 wurde der Freimaurerfriede von Versailles geboren, in dessen Artikel 231 das Deutsche Volk, um die wahren Kriegsschuldigen zu verbergen, als Verbrecher an der ganzen Welt gebrandmarkt, zum Alleinschuldigen des unsäglichen Elends gestempelt wurde“ (7; vgl. 1941, 213-214).

Oder:

  • „Im Jahre 1717 drangen in die Werkmaurerei politische Kräfte, insbesondere Juden, ein und verstanden es, ihr ein politisches Rahmenprogramm zu geben“ (9; [hier fehlt etwas]
  • „Das Endziel der Freimaurerei ist die Weltrepublik“ (13; vgl. 1941, 146).
  • „Die national-negative Linie verfolgt die Freimaurerei dadurch, dass sie in an sich ordentliche nationale Bewegungen ihre Leute schickt, die den Nationalismus krank machen. Dies geschieht hauptsächlich dadurch, dass man ihn je nach Bedarf bremst oder zum blutrünstigen Chauvinismus überspitzt“ (13; vgl. 63-64).

Auf der letzten Seite dieser Hetzschrift stehen am Schluss fettgedruckt die Sätze:

„Wir aber schauen noch einmal zurück und erkennen nun jeder die naturgesetzliche Richtigkeit der These:
Das Deutsche Reich Deutscher Nation muss die Freimaurerei restlos vernichten, oder aber es wird durch die Heimtücke der Freimaurerei vernichtet werden …

Der Kampf gegen die Freimaurerei muss durchgefochten werden bis zur restlosen Vernichtung dieser Brutstätte des Vaterlandsverrats.

Volksgenossen! Vorwärts! Mit uns marschiert die neue Zeit!“ (1935, 75).

Interessant ist, dass in der 7. Auflage (1941) fast alle diese Sätze fehlen. Dafür sind unzählige weitere Behauptungen dazugekommen. Eine der drastischsten lautet:

„Die Ideologie der Freimaurerei, das Freimaurertum, basiert auf dem Humanitätsprinzip, dessen grundsätzliche Forderung eine Toleranz gegenüber anderem und anderen ist.
Mit diesem bestrickenden und verführerischen Pseudonym etikettiert die Freimaurerei Ziele und Gedanken, die üblicherweise im Sprachgebrauch mit ganz anderen Worten, nämlich: :Rassenverbastardisierung, Judenfreundschaft, Pazifismus, Volks-, Landes- und Hochverrat usw. bezeichnet werden!
Die ‚weltbürgerliche Liebe’ der Frmrei aber steht im diametralen Gegensatz zur Vaterlandsliebe“ (14).

„Scham- und Würdelosigkeit“

Am Schluss der 7. Auflage wendet sich Hasselbacher an die „Deutsche Jugend! Lass das nie wieder zu!“:

„Die Logen sind zwar verboten, das Unkraut ist abgehackt. Aber der Unkrautsame liegt noch im Acker, liegt in Falten und Furchen des völkischen Lebens … So liegt der Same der Freimaurerei, der Liberalismus, noch in Tausenden und Abertausenden von uns …
Darum, deutsche Menschen, habe ich dieses Buch geschrieben, habe euch die Scham- und Würdelosigkeit des Volksverrats der Feldlogen und diese wiederum als die legitimen Töchter der Weltfreimaurerei gezeigt. …
Wenn ich da nicht vergebens gemahnt habe, dann ist der Zweck dieses Buches erfüllt: Die Katakomben, in die die Freimaurerei flüchtete, sollen zugeschüttet und ihr Grab werden!“ (233-234).

Empörung über die Logenabzeichen

Abbildung 23: „Welche teuflische Schurkerei! Das Grosskreuz des ‚Eisernen Kreuzes’ mit den Insignien der Freimaurerei als Abzeichen der Feldloge "Zum Eisernen Kreuz’ in Lüttich“.

Friederich Hasselbacher verfasste 1934 bis 1939 noch fünf weitere Hetzschriften unter dem Haupttitel „Entlarvte Freimaurerei“ (nachgedruckt in Viöl 1992-2004), dazu zahlreiche Broschüren ähnlichen Inhalts, darunter noch 1943 über die „Weltmacht Juda“ (Nachdruck Viöl 2006).

Zumindest in der Schrift über Feldlogen empört sich nicht so sehr über das „hochpolitische Wirken“ der Freimaurer, sondern über ihre Logenabzeichen. Einige Beispiele:

Abbildung 3: „Das sehr seltene Abzeichen der in den Freiheitskriegen [1815] gegründeten Feldloge ‚Zum Eisernen Kreuz’: Wir sehen: Das Eiserne Kreuz im – Sowjetstern! Der heutige Sowjetstern ist ja seit jeher der ‚flammende Stern’ der Freimaurerei!“ (1935, 20)
Sechs Jahre später heisst es: „Das ausserordentlich seltene Abzeichen der Feldloge ‚Wilhelm zum eisernen Kreuz’ gibt unsere Abbildung Nr. 1 wieder [245], das im (heute als Sowjetstern weltbekannt gewordenen) Pentagramm das Eiserne Kreuz auf fünfeckigem Mittelfeld trägt! Eine fürwahr recht eigenartige Benutzung dieses Ordens!“ (37).

Abbildungen 24 und 25: „Zwei weiter Dokumente der Schamlosigkeit: Vorder- und Rückseite eines Feldlogenabzeichens, das das Eiserne Kreuz zum Freimaurersymbol herabwürdigen soll!“ – Toller geht es wirklich nicht mehr! –“ (1935, 37).
Sechs Jahre später heisst es: „Wieviel Deutschtum muss doch in den Männern zerstört werden, wie weit muss das Freimaurertum ihr Denken vergiftet und damit ihrem Logentum anderswertige Massstäbe für Ethik und Ehrgefühl geschaffen haben, dass sie solch einen unerhörten Missbrauch des Eisernen Kreuzes [245] womöglich als Ausdruck nationaler Gefühle anzusprechen und die darin liegende Diffamierung eines Ehrenzeichens gar nicht mehr zu empfinden vermochten!“ (37).

Abbildung 32: „Feldloge ‚Stern von Brabant’ in Brüssel 1915-1918: Am schwarz-weiss-roten Band der Judenstern und im Judenstern – das ’Eiserne Kreuz’ !!!“ (1935, 43).
Sechs Jahre später heisst es: „Unsere Abbildung Nr. 7 [247], die das Abzeichen dieser Feldloge zeigt, genügt vollauf, den Geist, das heisst das Niveau des Logentums zu offenbaren, das auch die Brr. dieser Feldloge erfüllte. Wir sehen: Das Eiserne Kreuz im Judenstern!“ (63).
Nach ausgiebigen Erläuterungen schliesst der Bericht mit dem Satz: „Erst die Nationale Revolution beseitigte 1935 bei der Auflösung der Logen diese Schändung des Eisernen Kreuzes im Judenstern“ (78).

„Wie schamlos!“: Am 4. Juli 1915 assen sie Schildkrötensuppe

Abb Johannisfest Bruessel.jpg

Ein weiterer Grund für die Empörung von Hasselbacher sind die ein- oder zweimal jährlich stattfindenden festlichen Tafellogen.

„Bilder 19., 20 und 21 zeigen uns ein Johannisfest der Feldloge in Brüssel.
Welche Ungeheuerlichkeit! In Uniform sitzen da alle Chargen durcheinander, behängt mit Logen"schmuck", mit Davidstern und Jehova-Augen und mit umgebundenen Logenschürzen!
Schamloser kann man wohl das feldgraue Ehrenkleidwirklich nicht besudeln.
Deutsche! Das ist Freimaurerei!“
(1935, 31-32).

Dazu die Legenden zu Abbildungen 19 und 20:

„Wie schamlos!
Wie die Juden in der Synagoge, so behalten die Freimaurer in der Loge (die sie ja ‚Tempel Salomos’ nennen) den Zylinder auf. Und hier sehen wir diese ‚treudeutschen’ Männer mit dem Helm auf dem Kopfe! Man weiss nicht, was auf diesen Bildern das schamloseste Handeln verrät“ (1935.35).

Noch verräterisch sind die Speisekarten, die als Faksimile abgedruckt sind:

„So lebten die Brüder herrlich und in Freuden! Dörrgemüse und Heldentod, Schützengrabendreck und bleihaltige Luft überliessen sie, die ‚trotz Krieg über alles noch die Brüderlichkeit stellten’, in Bescheidenheit und Güte anderen! Sie selber sassen warm und trocken“ (1935, 31).

Was gab’s da am 4. Juli 1915 zu essen? Schildkrötensuppe, Vorspeisen, Lendenbraten am Spiess mit neuen Kartoffeln und jungen Erbsen, Kalbskern mit Pilzen, Geflügel-Salat, Frucht-Eis (auch 1941, 259, Abb. 29). Kommentar 1941: „Dabei war wohl – fern vom Schuss! – selbst ein ‚organisiertes Morden’ auszuhalten!“ (1941, 55).

Ein wichtiges Zeitdokument

Wie abstossend sich dieses Werk von Friederich Hasselbach den Nachgeborenen auch präsentiert, es ist ein wichtiges Zeitdokument. Einerseits enthält es zahlreiche Abbildungen von Logenabzeichen und -dokumenten, von Tafellogen und Feldpostkarten, anderseits spiegelt es eine kurze Zeitepoche, 1935-1941, in massiven textlichen Umarbeitungen und Erweiterungen.

Argumentation, Wortwahl und Stil sprechen für sich selbst.

Als Hintergrund muss man sich die Anpassungsversuche der deutschen Freimaurer nach 1870/71 an den nationalistischen und später nationalsozialistischen „Geist“ vergegenwärtigen. (Der Historiker Marcus Meyer hat diese schmerzliche Erkenntnis 2009 im Katalog einer Ausstellung im Hamburg wieder einmal zur Kenntnis gebracht.) Die deutsche Freimaurerei steckte stärker als jede andere im Zwiespalt zwischen Nation resp. „Vaterland“ oder „Volk“ und weltweiter Bruderkette. Da war es ein leichtes, Äusserungen deutscher Freimaurer zu finden, die sich für die Versöhnung der Völker („der Feind“) einsetzten.

Bei seiner ständigen Arbeit an diesem Werk zwischen 1935 und 1941 ist auch Hasselbach zur Erkenntnis dieses Zwiespalts gelangt (1941, 50):

„Ich habe zur charakterisierenden Bezeichnung und präzisen Begriffsbestimmung eines solchen Gemengsels von vaterländischen Idealen und weltbürgerlicher Liebe, von Verpflichtung des Volkstums und Schlußfolgerungen aus der „Humanität" und „Toleranz" die jede Debatte aufhebende und erübrigende Formel „Bürgertum zweier Reiche“ geprägt, die wir weiter unten [147-156 mit zahlreichen Belegen] noch eingehender besprechen werden.“

Ein kleines Detail ist ebenfalls interessant: Zu den freimaurerischen „Winkellogen“ zählte gemäss dem obersten Richter der NSDAP der „Internationale Orden der Odd’-Fellows“, der „Deutsche Druidenorden“ und die „Schlaraffia“ (1935, 11). 1941 stand an Stelle der letzteren „der jüdische Bnei Brith-Orden“ (1941, 6).

Abb Feldpostkarte Luettich.jpg

Ursprünglicher Inhalt und spätere Erweiterungen

1. Auflage 1935

Grössere Kapitel in der ersten Ausgabe des Werks sind folgende:

  • Das grosse Not- und Hilfszeichen (14-18; erweitert 1941, 158-173)
  • Die Feldloge in Lüttich, genannt: „Zum Eisernen Kreuz“, 1915-1918 (20-34, 37-43; 1941, 43-63)
  • Die Feldloge „Stern von Brabant“ in Brüssel, 1916-1918 (35-36, 43-46; 1941, 63-78)
  • Die Feldloge in St. Quentin: „Das aufgehende Licht an der Somme“, 1915-1917, mit einem Exkurs über Walter Rathenau (47-51; 1941, 79-89, 190-197, Erweiterung
  • Die Feld- und Gefangenenloge „In Ketten zum Licht“, ab 1918 (52-53; 1941, 93-101)
  • Die Feldloge: „Deutsche Wacht an der Memel“ in Kowno, ab 1916 (53-61; 1941, 116-124)

1941 (90) beklagte sich Hasselbach bitterlich: „In seiner ‚Geschichte der Freimaurerei’ behandelt Br. Dr. Ferdinand Runkel die Feldlogen im Weltkriege. Alles, aber auch alles, was wir hier dokumentarisch nachgewiesen haben, wird dort verheimlicht!“ [Anm.d.Red.: Rezension: Ferdinand Runkel: Geschichte der Freimaurerei ]

Den Schluss 1935 bildet eine Zusammenstellung vermischter Meldungen, Zitate und Dokumente - Feldpostkarten und Briefe im Faksimile - unter dem ironisch gemeinten Titel „Trotz Krieg noch edle Menschlichkeit“ (63-75; 1941, 185-189, 201-202, 173-174, 198-201. 212-214).

7. Auflage 1941

In der Ausgabe von 1941 sind also die Texte der 1. Ausgabe, mit minimen Abstrichen, dafür manchen Ergänzungen, erhalten geblieben. Das Werk wurde zudem durch einige neue längere Teile erweitert, insbesondere durch:

  • eine umfassende Geschichte der Feldlogen seit 1688 (ausserdeutsch) und 1743 (in Deutschland) (21-40).
  • Angaben zu weiteren Feldlogen der Westfront (90-93), auf dem Balkan (101-115) und im Osten (115-130, darunter diejenige in Kowno) sowie zu der 1922 in Berlin gegründeten Loge „Zum grossen Licht im Norden“ (130-142)
  • ein Kapitel über „Volksverrat“ durch das liberalistische resp. Humanitäts-Prinzip (145-157)
  • ein Kapitel über die Beziehungen zwischen der „deutschen“ und der „Entente“-Maurerei (175-189), das zurückgeht bis zum Krieg von 1870/71
  • mehrere wenig zusammenhängende Kapitel und Abschnitte(189-234), die teilweise aus der 1. Auflage übernommen wurden, meist aber neu sind und etwa betitelt sind mit: „Das doppelte Gesicht der Welfreimaurerei“ (204) „Die Maske fällt!“ (207), „Hatte die Freimaurerei beim Attentat von Sarajewo oder bei der Formulierung der Kriegsziele der Entente ihre Hände im Spiel“ (210), „Hatte die Freimaurerei etwas mit den revolutionären Ereignissen in Russland, Deutschland, in der Donaumonarchie usw. zu tun?“ (216) und zum Schluss erneut „Volksverrat“ (232).

Die Schweizer Freimaurer betreiben „niederträchtigsten“ Missbrauch und Tatsachenverfälschungen

Hasselbacher hegt wenig Sympathie für die Schweiz. Dass ein deutscher Freimaurer in der Schweiz einen Logenbruder kennt und mit ihm „sehr freundschaftlich“ steht (1935, 72; vgl. 1941, 212) ist ihm suspekt.
Ein Artikel, den Grossmeister Kurt von Sury (1941, 95-97) im Februar 1940 in der „Alpina“ veröffentlicht hat, beweist für ihn „unwiderleglich …, dass ‚neutrale’ Freimaurer in niederträchtigster Weise bemüht waren, das ‚Rote Kreuz’ im Interesse der Feindpropaganda zu missbrauchen“ (97). Den Artikel selbst charakterisiert er als „von boshaften Angriffen auf Deutschland und niederträchtigen Tatsachenverfälschungen strotzend“ (95-96).

Was stand darin?

„Wir hoffen aus tiefstem Herzen, dass der Welt ein langer Krieg erspart bleibe. Was wir aber von unserer Seite zu leisten berufen sind, das Kriegselend lindern zu helfen, das wollen wir eingedenk der ‚alten Pflichten’ voll Mitgefühl für die leidende Menschheit getreulich erfüllen“ (96).


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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller

Originaltext Friedrich Hasselbacher: Volksverrat der Feldlogen im Weltkriege

Aufgearbeitet von Roland Müller

Quelle: Friedrich Hasselbacher: Volksverrat der Feldlogen im Weltkriege. 1941, 21
(= 7. erweiterte und völlig neubearbeitete Auflage von: Hoch- und Landesverrat der Feldlogen im Weltkriege. 1935)

Es folgt der Originaltext:

Geschichte der Feldlogen

Feldlogen, auch Militär- und Regimentslogen, entstanden stets als brüderliche Vereinigungen unter Soldaten. Wir finden solche Feldlogen in Friedens- wie in Kriegszeiten. Wir haben also zwei Arten:

  1. ständige Militär- und Regimentslogen,
  2. reine Feldlogen (auch Gefangenenlogen), die sich in Kriegen bildeten und beim Friedensschluß meist wieder eingingen.

Der Gedanke dieser Logen ist, Brüdern im Heere freimaurerische Zusammenkünfte zu ermöglichen.

Die Freimaurerei verdankt gerade solchen Feldlogen besonders die sogenannte „angelsächsische" Maurerei - eine sehr starke Unterstützung ihres Strebens nach Ausbreitung, denn Freimaurer, die bei irgendwelchen Truppenteilen standen, suchten zu Brüdern, mit denen sie dienstlich in Berührung kamen, auch in ihrer Eigenschaft als Freimaurer in Verbindung zu treten. Darüber hinaus trachteten sie, unter den nichtfreimaurerischen Kameraden gleichgesinnte, also für die Aufnahme in die Logen in Frage kornmende Leute zu finden.
Bestand eine Feldloge längere Zeit an einem Ort, so gab es sich von selbst, daß man auch unter der Zivilbevölkerung Brüder fand oder andere Menschen dafür interessierte, sich aufnehmen zu lassen. Zog dann die Truppe und damit die Feldloge eines Tages weiter, so setzte häufig eine aus Ortsansässigen gebildete neue Loge die Arbeiten fort.

Das „Internationale Freimaurerlexikon" sagt u. a. darüber: …solche Feldlogen wären besonders bei britischen Truppenteilen gebildet worden, „die nach Amerika, in den afrikanischen Urwald und die asiatischen Dschungel, später auch nach Australien, in Feldlager und Forts, in Städte und Dörfer ihre Logentruhe mitführten, um die Brr. nach hartem Dienst zur [frei]maurerischen Arbeit aufrufen zu können."


Inhaltsverzeichnis

  • Die Feldloge „Zum eisernen Kreuz“ in Lüttich
  • 1915-1918
  • Bruder Hetzel macht Besuche
  • Die Gründung der Feldloge in Lüttich
  • Br. Rosenthals Bericht
  • Die Lichteinbringung
  • So lebten sie!
  • „Furchtlos und treu“
  • Br. Hetzel und sein Kreis
  • Leben und Treiben in der Feldloge „Zum eisernen Kreuz“ in Lüttich
  • Wie der Anfang - so das Ende
  • Die Feldloge „Stern von Brabant“ in Brüssel
  • 1916-1918
  • Der Judenstern von Brabant
  • „.... eine schamlose Schmähung!"
  • Sorge um Sterne
  • Der „Stern von Brabant
  • „Künstliche Juden"
  • Gab es dazu die Feldpost?
  • … und verlösche nie!
  • Die Feldloge in St. Quentin: „Das aufgehende Licht an der Somme“
  • 1915-1917
  • Das „aufgehende Licht an der Somme"
  • Gründungsbericht
  • Ein zweiter Bericht
  • Weitere Berichte
  • Ludendorff, der „Verleumder"
  • Bomben auf den Tempel Salomos
  • Kriegsverrat
  • Zusammenfassung
  • Die übrigen Feldlogen der Westfront
  • Ein vernichtendes Lob
  • Feldlogenkränzchen „Viktoria im Felde" in Chauny, 1915-1919
  • Feldloge „Moselwacht“ in Metz, 1915-1919
  • Feldloge „Gral an der Schelde" in Antwerpen, 1918-1919
  • Gefangenenloge
  • 1918-
  • „In Ketten zum Licht"
  • Freimaurerische Gefangenenfürsorge
  • Die Gefangenenloge „In Ketten zum Licht"
  • Die Logenliste
  • Feldlogen auf dem Balkan
  • Budapest
  • Bukarest, 1917-1918
  • „Tapferkeit“
  • Annahme der Feldlogenbrr.
  • Adressen der ehem. Mitglieder der Feldloge
  • Ehem. Mitgleider des Feldkränzchens Focsani
  • Focsani, 1918
  • Feldlogen im Osten
  • Bialystok, 1918-
  • Kowno 1916-
  • Libau, 1916-
  • Mitau, 1916
  • Riga, 1917-
  • Warschau, 1915-
  • Wilna, 1916-

Siehe auch