Zur goldenen Mauer

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Johannisloge:

"Zur goldenen Mauer"

Orient: Bautzen
Matr.-Nr.: 803
von/bis: 1802/1933
2012
Großloge: 3WK


Gründung

Die Loge "Zur goldenen Mauer" i. Or. Bautzen; andere Bezeichnung in der Zeitschrift Bauhütte: Loge zur goldenen Mauer zu Buddisin (sorbischer Name der Stadt Bautzen) wurde am 19. Februar 1802 durch den damaligen Rektor des Gymnasiums, Ludwig Friedrich Gottlob Ernst Gedicke oder Gedike gegründet, erhielt ihre Stiftungsurkunde am 24. Juni 1802 und arbeitete ununterbrochen bis zur Zwangsschließung im Jahr 1933 durch die Nationalsozialisten.


Dass schon vor 1768 daselbst eine Loge der "Afrikanischen Bauherren" bestand wird in zwei Schriften (Kloss Bibl. Nr. 1907 u 1908) welche einer Bauherrnloge in Bautzen gedenken versichert. (Quelle: "Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, Band 1 von C. Lenning)


statistische Angaben

Quelle: Freimaurer-Zeitung: Manuscript für Brüder 1847 Januar Jg.1 Nr4 - 4/52

  • 1847: Zur goldenen Mauer gehören 88 Brüder, worunter 5 musikal. und 4 dienende sind, außer 7 Ehrenmitgliedern und 4 permanent Besuchenden

(Oberstadtschreiber Walde)


Wahl am 16. April 1890

In der am 16. April 1890 stattgefundenen Wahlloge(der dep. Mstr. Br. Walther, welcher seit dem Tode Br. Rudolph Moritz Reinhardt's bis Johanni die Führung des I. Hammers bereitwilligst übernommen, war Kränklichkeit halber nicht in der Lage ein Amt anzunehmen,) Br. Stöckhardt zum Mstr. v. St. und Br. Siems zum dep. Mstr. ernannt wurden und ihre Ämter Johanni antreten werden.

Rede Blüchers

Am 18. September hielt er in der Loge "Zur goldenen Mauer" in Bautzen seine in der Freimaurerei berühmte Rede:

„Ich habe von Jugend auf die Waffen für mein Vaterland geführt und bin darin grau geworden; ich habe den Tod in seiner fürchterlichsten Gestalt gesehen und sehe ihn noch täglich vor Augen; ich habe Hütten rauchen und ihre Bewohner nackt und bloß davongehen sehen, und ich konnte nicht helfen. So bringt es das Treiben und Toben der Menschen in ihrem leidenschaftlichen Zustand mit sich. Aber gerne sehnt sich der bessere Mensch aus diesem wilden Gedränge heraus, und segnend grüße ich die Stunde, wo ich mich im Geiste mit guten, treuen Brüdern in jene höhere Regionen versetzen kann, wo ein reines, helles Licht uns entgegenstrahlt. Heilig ist mir daher die Maurerei, der ich bis zum Tode treulich anhängen werde, und jeder Bruder wird meinem Herzen stets teuer und wert sein.“


Wiederbelebung der Loge

Die Loge "Zur goldenen Mauer" soll im Jahr 2012 das Licht wieder erhalten. Neu-Gründungsveranstaltung am 24. 11. 2011: 13 Meister sind Mitglieder der Loge, die meisten Doppelmitglieder.


Anmerkung zum Namen

Der Name geht auf das Bautzener Stadtwappen zurück, welches einen blauen Grund aufweist und eine goldene Mauer mit drei Zinnen und Mauerstrichen davor zeigt.


3WK-Loge

Die Loge gehörte der Großen National-Mutterloge der Preussischen Staaten "Zu den drei Weltkugeln" an und hatte ihr Logenhaus zuerst auf der Logengasse 2, wo sie einen Neubau errichtet hatten, vorher wurde in Mietsräumen auf der Heringsstraße 19, dann auf der Schloßstraße 2 die Loge abgehalten. Später wurde auf der Carolastraße ein Neubau bezogen.


M.v.St. dieser Loge

  • Friedrich Reinhold Scharschmidt.
  • Ernst Theodor Stöckhardt, Dr. Phil., Geheimer Regierungsrat, Alt- und Ehrenmeister,
  • Adolph Traugott
  • Ernst Gustav von Gersdorf (1831-35)


Berühmte und weniger bekannte Bautzener Brüder

Humanistisches Wirken in Bautzen

Sonntagsschule: Die Loge betrieb seit 1827 oder 1835 eine Sonntagsschule die von den BBr. Bornemann und Prieber geleitet wurde. Eduard Päßler unterrichtete hier kostenlos.

An der Stiftung für Konfirmanden waren die Brr. Rudolf Reinhardt und Gottlob August Kretschmar maßgeblich beteiligt.


Quellen

  • Freimaurerzeitung verschiedene Ausgaben
  • Bauhütte - Zeitung für Freimaurer verschiedene Ausgaben
  • Sächsische Biografie