Ring der Ewigkeit

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Stiftungsurkunde
Fußboden-Intarsien im Eingangsbereich des Logenhauses
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Ring der Ewigkeit

Freimaurerloge in Berlin im Bund der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ im Verband der „Vereinigten Großlogen von Deutschland“.

Geschichte der Loge

Gründung der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ Friedrich II., König von Preußen (genannt “der Große”), regte die Errichtung einer neuen besonderen Loge in Berlin an und erteilte dem Schriftführer seiner Hofloge, dem Geheimen Rat Jean Etienne Jordan, die Genehmigung zu dieser Gründung.

Am 13. September 1740 versammelten sich vier Brüder, die Berliner Kaufleute Paul Benezet, Chretien Gregory, Jean Serre und Philippe Simon im Hotel Mont Gobert in der Brüderstraße 39 in Berlin Mitte.

Unter Mitwirkung des Bruders Jordan (Schriftführer), wählten sie den Bruder Simon zum Meister vom Stuhl, Bruder Serre zum 1. Aufseher und den Bruder Benezet zum 2. Aufseher. Bruder Gregory wurde Schriftführer und Schatzmeister. Diese 4 Brüder gründeten die neue Loge unter dem Namen “Aux trois Globes”.

Die Protokolle wurden in französischer Sprache verfasst. Erst am 28. März 1743 entschloss man sich, die Logenarbeiten im Wechsel in französischer und deutscher Sprache abzuhalten

Am 4. September 2004 wurde uns durch einen glücklichen Umstand das erste Protokollbuch der Loge “Aux trois Globes” Große National-Mutterloge “Zu den drei Weltkugeln” 13. September 1740 übergeben.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten viele Männer den Wunsch, in unsere Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Die Logen wuchsen daher sehr schnell zu Größenordnungen heran, in denen man nicht in der Lage war, die Neuzugänge in unsere Gemeinschaft einzuführen. So beschloss die Große National-Mutterloge, neue Logen zu gründen. Eine von ihnen war unsere Loge „Ring der Ewigkeit“, die am 9. März 1912 gemeinsam mit drei anderen Logen anlässlich der Feier des 200-jährigen Geburtstags ins Leben gerufen wurde.

Während sich die Freimaurerei im 19. Jahrhundert noch im wesentlichen frei und ungehindert durch ideologische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen entwickeln konnte, wurde nach dem 1. Weltkrieg das Logenleben in Deutschland zunehmend deutlicher durch Auseinandersetzungen mit deutsch-völkisch-konservativen und nationalsozialistischen Gruppierungen beeinträchtigt.

Ungeachtet all dieser Anfeindungen konnte in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts zunächst ein starker Zuwachs an Interessenten und Suchenden sowie auch Mitgliedern bei den Freimaurerlogen verzeichnet werden. 1924/25 zählte die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“, der unsere Loge angehört, 22.896 Mitglieder.

Die dunkle Zeit

Schlagartig änderte sich die Situation der Freimaurer und somit auch die der Loge „Ring der Ewigkeit“ nach dem 30. Januar 1933 durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Ein Runderlass, der sogenannte Göring-Grauert-Erlass vom 04.01.1934, verpflichtete die Logen in aller Deutlichkeit zur Auflösung und Liquidation. Die Zwangsauflösung unserer Loge fand am 2. Juli 1935 statt.

Der Neubeginn

Am 18. Mai 1946 wurde die Wiedereröffnung von Logen durch die amerikanische Besatzungsmacht gestattet. Am 22. Juni 1946 wurde die Loge „Ring der Ewigkeit“ wieder eröffnet.

Zuerst trafen wir uns in gemieteten Räumen in der Ahornstraße in Berlin-Steglitz. Mit Kauf unseres Logenhauses in der Heerstraße 28 haben die Johannislogen der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ seit 1958 wieder ein eigenes Logenhaus und somit eine neue Heimat gefunden.

Im Jahre 2011 wurde unser Logenhaus, nach vielen Diskussionen und Beratungen mit allen Brüdern, im Inneren modernisiert und teilweise umgebaut. Die Baumaßnahmen erwiesen sich als schwierig, da der Denkmalsschutz beachtet werden mußte. Die Baumaßnahmen waren im März 2012 soweit gelungen, dass wir im März 2012 unser 100. Stiftungsfest in unseren Räumen mit vielen Brüdern aus anderen Logen und Gästen und Schwestern feiern konnten. Es ist uns gelungen, zu diesem Anlaß eine Erinnerungsmedaille prägen zun lassen, die alle Brüder, die bei der Tempelarbeit anwesend waren, mit einer Festschrift erhalten haben.

Die Stiftungsurkunde einer Johannisloge besitzt grundlegende Bedeutung.Sie weist aus, dass diese Loge durch die Großloge gesetzmäßig eingesetzt wurde und ermächtigt ist, freimaurerisch zu arbeiten. Beim alljährlichen Stiftungsfest der Johannisloge wird durch Verlesen dieser Urkunde diese Ermächtigung erneuert und bekräftigt. Stiftungsurkunden stellen also neben dem Ritual das wichtigste und wertvollste Dokument einer Loge dar. Dementsprechend werden sie kunstvoll gestaltet. Sie begleiten eine Johannisloge während der gesamten Dauer ihres Bestehens. Beenden Logen ihre Tätigkeit, so sind die Stiftungsurkunden an die Großloge zurückzugeben.

Freimaurerlogen stellen innerhalb eines Staates keine Oase dar. Sie sind ebenso allen Geschicken, guten und schlechten, ausgesetzt wie profane Einrichtungen. So bleibt es nicht aus, dass Stiftungsurkunden, trotz aller Sorgfalt und allen Bemühens, hin und wieder in Verlust geraten. So ging es auch unserer Johannisloge.Anlässlich der Schließung des Großlogenhauses in der Splittgerbergasse am 4. März 1935 und der Beschlagnahme des Großlogeneigentums geriet auch die Stiftungsurkunde unserer ehrwürdigen Johannisloge “Ring der Ewigkeit” in Verlust.

Mehr als zehn Jahre freimaurerischer Finsternis mussten vergehen, bis sich aus dem schrecklichen Zusammenbruch unseres Volkes zunächst sehr zart, aber nicht zu übersehen, der Freimaurerbund aus den Trümmern wieder erhob.

Entsprechend der Stunde “Null” waren auch die Formalien zur Wiedereröffnung. Ein Schreibmaschinenbogen aus einfachstem Papier musste herhalten, der Wiedereröffnung unserer Loge zuzustimmen. Fast vier Jahre vergingen, bis eine Urkunde hierüber geschrieben werden konnte. Das für eine derartige Urkunde unerlässliche Siegel der Großlige wurde aus einem Briefkopf ausgeschnittenes Großlogen-Emblem hergestellt.Aus der Stunde “Null” konnte man sich nur schwer und langsam erheben. 1962 gelang es, den Urtext der am 9. März 1912 ausgefertigten Stiftungsurkunde aufzufinden und einen Grafiker mit der Herstellung einer nunmehr kunstvoll gestalteten, handgefertigten Zweitschrift der Stiftungsurkunde zu beauftragen.So konnte die ehrwürdige Johannisloge “Ring der Ewigkeit” 27 Jahre nach ihrer Schließung eine Zweitschrift der Stiftungsurkunde mit dem Urtext ihr eigen nennen, bei der freilich die Originalunterschriften fehlen mussten.Die Stiftungsurkunde einer Johannisloge besitzt grundlegende Bedeutung.

Die Stiftungsurkunde

Sie weist aus, dass diese Loge durch die Großloge gesetzmäßig eingesetzt wurde und ermächtigt ist, freimaurerisch zu arbeiten. Beim alljährlichen Stiftungsfest der Johannisloge wird durch Verlesen dieser Urkunde diese Ermächtigung erneuert und bekräftigt. Stiftungsurkunden stellen also neben dem Ritual das wichtigste und wertvollste Dokument einer Loge dar. Dementsprechend werden sie kunstvoll gestaltet. Sie begleiten eine Johannisloge während der gesamten Dauer ihres Bestehens. Beenden Logen ihre Tätigkeit, so sind die Stiftungsurkunden an die Großloge zurückzugeben.

Selbstverständnis

Wir sind eine Freimaurerloge in Berlin im Bund der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ im Verband der „Vereinigten Großlogen von Deutschland“. In der Tradition der Aufklärung und des Humanismus wollen wir – Männer verschiedener religiöser, politischer und weltanschaulicher Überzeugungen – bei unseren Treffen den Versuch machen, die Welt und die Gesellschaft in der wir leben, menschlicher zu machen.

Unser Bruder Friedrich der Große, der im Jahre 1740 unsere Großloge gründete, hat unserem Grundsatz der Toleranz die Gewissensfreiheit, die Geistesfreiheit und die Wohltätigkeit – das Menschsein – hinzugefügt.

Ein anderer Bruder Freimaurer, der Journalist und Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, hat die Ziele der Freimaurer in einer Rede vor Brüdern Freimaurer wie folgt zusammengefasst:

„Wir wollen alle Vorurteile, allen Hass, Hader und Habgier, alle kriegerischen Instinkte, alle törichten Rassen- und Nationaldünkel aus unseren Herzen und Hirnen reißen, denn sie sind Reste vergangener Kulturstufen und für die Gegenwart und die Zukunft schädlich. Wir wollen die Gemeinschaft der Menschen freudig als die Grundlage unserer Sittlichkeit anerkennen, denn wir sind alle Menschen gleicher Art und gleichen Wesens. Wir wissen, woher wir kamen; wir ahnen, wohin wir gehen und wir sind Mittler zum Leben, meine Brüder. Wir wollen Mitkämpfer, Förderer und Führer all` jener Bewegungen sein, in denen ein freies Menschentum nach sinnvoller Gestaltung des Daseins strebt, sei es in bewährten alten, sei es in unseren neuen Formen. Werden Menschen neuer Lebensanschauung ihrer Überzeugung Willen verfolgt, so muß der Bund seine Streiter auf den Plan senden, um zu schützen oder nach Kräften zu stützen."


Diese Begriffe und Grundsätze bilden auch heute noch das Fundament der Freimaurer, sie sind die Freimaurerei schlechthin. Sie sind die Kraft, die die Idee der Freimaurerei in die Welt tragen und die die Bruderschaft unbeirrbar am „Tempelbau der Humanität“ arbeiten lässt, ohne religiöse, gesellschaftliche und weltanschauliche Zwänge. Es sind die Gründe, die Männer an sich selbst, für und in der Gesellschaft arbeiten lassen. Es sind die Begriffe, die unseren Bund in seiner Vielfältigkeit in dieser Zeit lebendig und lebenswert machen.

Kontakt

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Zur Erhaltung des freimaurerischen Geistes ist es auch für uns wichtig, neue Mitglieder für unsere Loge zu gewinnen.

Gerne laden wir interessierte Herren, auch in Begleitung ihrer Partnerinnen oder Partner, zu einem unserer Gästeabende ein.

Wenn Sie Näheres über Freimaurer, die Freimaurerei oder über unsere Loge erfahren oder einen Termin für einen Gästeabend vereinbaren möchten, dann treten Sie gerne mit uns in Kontakt.

Sie erreichen uns per Email: freimaurer-loge-berlin@web.de

Zeitzeugen

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Erstveröffentlichung im Bundesblatt Heft 2 / 2010. Zur Verfügung gestellt von Br Hansi Ellenberger.

Siehe auch


Links

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