Teppich

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Arbeitstafel des Eklektischen Bundes nach der Ritualreform 1871. (Frankfurter Teppich)
Arbeitsteppich der holländischen Loge "Tubantia"
Ein Arbeitsteppich aus Brasilien.
Diese Zeichnung und die nächsten zwei Teppiche bilden ein Kontinuum. Die Zeichnung wurde 1945 angefertigt. Sie zeigt den Arbeitsteppich der Loge 'Spinoza' in Frankfurt am Main. Das war eine Loge der Symbolischen Großloge von Deutschland: Lichteinbringung im Januar 1933 wenige Tage vor Hitlers Machtergreifung. Als Reaktion darauf transferierte Großmeister Leo Müffelmann die Großloge nach Palästina. Die Ritualgegenstände und der Teppich wurden von den Nazis geraubt. Die Zeichnung stammt von Emil Selter, dem Gründer der Frankfurter Loge Lessing nach dem Zweiten Weltkrieg.
Ein Teppich aus Resten von Fahnenstoff, hergestellt in einer schweren Zeit: nach dem Zweiten Weltkriegs im Sommer 1945. Die Überlebenden der Loge "Spinoza" und der Loge "Goethe zu den 3 Säulen" in Offenbach (beide bis 1933 bei der Symbolischen Großloge von Deutschland) gründeten gemeinsam die Loge Lessing in Frankfurt. Die erste rituelle Arbeit fand im Dezember 1945 statt. Der aus den Stoffresten zusammengenähte Teppich orientierte sich an der Zeichnung des Arbeitsteppichs der Loge Spinoza (oben). Da die ersten Tempelarbeiten im Wartezimmer der Arztpraxis Emil Selters stattfinden mussten, ist der Teppich kleiner als üblich. Nach der Restaurierung konnten er im Juni 2012 zum ersten Mal wieder gezeigt werden.
Später wurde der provisorische Teppich der Lessing durch diesen ersetzt. Er ist aus sehr festem Stoff und handgemalt.
Der Arbeitsteppich der Loge ZUKUNFT in Wien: gestaltet vom Künstler Wolfgang Walkensteiner. Besonderheit: die beiden 'perspektivierenden' Säulen. Walkensteiner: „Dadurch kann sich der betrachtende Bruder in einen Schwebezustand versetzen und das Ritual nach Eröffnung der Loge von oben, also in einer anderen Dimension erleben.“ - In Österreich heißt der Teppich 'Tapis' (deutsch ausgesprochen mit Betonung auf dem 'a'). Die 'Zukunft' ist die zweitälteste Loge Österreichs.

Arbeitstafel

Rechteckige schwarze oder weiße Tafel aus Holz, Papier oder Stoff mit früher aufgezeichneten oder aufgemalten, heute aufgedruckten Symbolen. Der Teppich gehört zu den gradspezifischen Requisiten und dient zur Vermittlung von Lehrinhalten in den Einweihungsritualen. Er liegt in der Mitte des Tempels und ist von drei kleinen Lichtern umgeben.

Andere Bezeichnungen:
Teppich, Tapis, Lehrtafel, Tracingboard oder Trestle board.

Teppich

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

(Tapis). Die Bodenzeichnung aus welcher sich der freimaurerische Teppich, die Arbeitstafel, entwickelt hat, ist uraltes folkloristisches Gut, auf dessen Bedeutung hier nicht näher eingegangen werden kann. Es sei nur auf die Bodenzeichnungen der Kulthandlung primitiver Völker, so der Australier oder der Hopi-Indianer u. a, hingewiesen. Ebenso auf die verschiedenen Bodenzeichnungen der Magier und Alchimisten. Der Zweck der Zeichnung war ursprünglich, einen geweihten Raum abzustecken und dadurch Unbefugte fernzuhalten.

Diese Symbolzeichnungen wurden auf den Boden gezeichnet, dort, wo die Versammlungen um einen runden Tisch stattfanden, wie bei alten Schmiedegilden (Gould History), wurde eine Symbolzeichnung auf dem Tische mit Kreide angelegt. Die ältesten Freimaurerlogen zeichneten die Symboltafeln mit Kreide und Kohle auf den Boden der Wirtsstube, in der sie sich versammelten. Das "Drawing on the floor of the Lodge" war Aufgabe des Logendieners oder Tylers, der dafür besonders bezahlt wurde.

Da man vor Überraschungen nie sicher war, gehörten zum Inventar der Loge "Mop and Pail", ein Schrubber und ein Eimer, um die Zeichnung im Bedarfsfalle schnell auslöschen zu können. Späterhin wurden die Konturen mit Bändern und Reißnägeln abgesteckt. Aber auch diese bewährte sich nicht (die Jerusalem Lodge in London konnte 1772 eine Meisterarbeit nicht abhalten, weil der Tyler statt des Meister-Teppichs nur den Lehrlings Teppich gezeichnet hatte!) und so ging man zu Malereien über, die zum Schlusse der Arbeit zusammengerollt werden konnten.

Die Hamburger Loge hatte 1738 in ihrem Inventar ein Stück schwarzer Wachsleinwand, einen Strick zum Ziehen der Linien und einen Zirkel. Schon 1739 hatte in Edinburgh ein Malermeister einen Teppich in der Auslage, der von der Loge schnell aufgekauft wurde.

Heute ist die Symboltafel in Teppich-Form namentlich in den deutschen, holländischen, mitteleuropäischen Logen üblich. Sie wird vielfach bei jeder Arbeit feierlich enthüllt, enthält die Symbole des bearbeiteten Grades, die bei der Aufnahme oder Beförderung erklärt werden, ist also eine Art Lehrbuch, Leitfaden sichtbarer Sinnbilder der Freimaurerei. In England und Amerika ist an Stelle des Teppichs ein gemaltes Reißbrett, Tracing Board oder Trestle Board, in Gebrauch, das an einer bestimsten Stelle des Tempels steht.

Die Teppiche sind namentlich im 19. Jahrhundert besonders künstlerisch entwickelt worden, obgleich im Grund der malerische Teppich nicht als Schmuckstück gelten soll. Die Figuren sind ja nicht nach künstlerischen Gesichtspunkten geordnet, sondern folgen einer sachlicher Zusammenstellung. Einige deutsche Großlogen schließen jede Farbenwirkung aus; Die Figuren sind in Weiß auf schwarzem Grund gehalten. Sehr interessante Teppiche besitzt in Großer Zahl das Freimaurermuseum in Bayreuth (s. auch Kirkwall Kilwinning Scroll).



Wien 1860: Der große Stadtumbau hat begonnen. Tausende Arbeiter reißen die nutzlos gewordenen Fortifikationen rund um das Stadtzentrum ab und graben die Erde um. Wo heute die Oper steht, stößt eine Schaufel auf eine verrostete Eisenkiste. Ein Schatz? Die Enttäuschung folgt: In der Kiste ist nur alter Kram, darunter eine mit seltsamen Zeichen verunzierte rechteckige Rindshaut; nichts von Wert. Doch die Rindshaut ist ein alter freimaurerischer Tapis, schwarz-weiß, etwas vergilbt, mit aufgenähten und aufgeklebten Symbolen. Er wird später auf 1780 datiert werden, also auf die Goldenen Wiener Freimaurerjahre.
Zum Studieren der interessanten Details: die Datei antippen ...
und dann nocheinmal; jetzt müsste sie bildfüllend sein.


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Diesen freimaurerischen Tapis hat der Kärntner Künstler Karl Brandstätter für die slowenische Loge 'Dialogus' gestaltet. Da er ein kostbares Kunstwerk ist, wird er nur bei besonderen Anlässen verwendet.
American Masonic Tracing Board (circa 1863) at Scottish Rite Masonic Museum and Library


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English,


Siehe auch

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