Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe
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Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe
Quelle: Ditmarsia
Erster Deutscher Freimaurer
Der als erster deutscher Freimaurer geltende Bruder wurde am 8.Mai 1699 in Bückeburg geboren. Seine Mutter wollte Ihren Sohn dem katholischen Einfluss entziehen und so wuchs der junge Albrecht Wolfgang außerhalb seines Stammlandes in England und Hannover auf. Seine vorgezeigte diplomatische Laufbahn nahm eine Kehrtwendung nachdem er in niederländischen und französischen Diensten es zu beachtenswerten Erfolgen im Militär brachte. Er stieg schließlich zum General auf. Bei seiner Tätigkeit als französischer Offizier bekam er Kontakt zu den Schriften von Voltaire und wurde ein aktiver Vertreter des aufgeklärten Absolutismus.
Während eines längeren Englandaufenthaltes wurde er wahrscheinlich schon im Jahre 1723 und damit als erster Deutscher zum Freimaurer aufgenommen. 1725 jedenfalls erscheint sein Name als "Count la Lippe" im Mitgliederverzeichnis der Londoner Loge "Hummer and Grapes". Graf Albrecht Wolfgang übernahm 1728, nach dem Tode seines Vaters Friedrich Christian, die Regierung seines Landes und war somit auch das erste Oberhaupt einer regierenden Familie der Freimaurer war. Zehn Jahre später trug er durch praktizierten "Mut vor dem Königsthron" maßgeblich dazu bei, daß das Ansehen und die Attraktivität der Freimaurerei in Deutschland schlagartig zunahm.
In Minden war er zu Gast an der Tafel des preußischen "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I.. Als dieser sich abfällig und ablehnend über die Freimaurerei äußerte, wagte es Graf Albrecht Wolfgang ihm zu wiedersprechen und sich offen zur Mitgliedschaft in der Freimaurerei zu bekennen. Kronprinz Friedrich, der spätere König Friedrich II. genannt der Große, war von diesem mutigen Eintreten für die Freimaurerei und der Darstellung ihrer Ziele und Ideale durch den Grafen so beeindruckt, dass er ihn nach der Tafel in einem Vier-Augen-Gespräch bat, ihm zum Eintritt in die Freimaurerei zu verhelfen.
Der im In- und Ausland wegen seiner Klugheit und Menschlichkeit geschätzte Graf verstarb im Alter von 49 Jahren im Jahre 1748. Zu Ehren seiner Verdienste für die Deutsche Freimaurerei benennt sich die Loge „Albrecht-Wolfgang“ aus Stadthagen aus dem Landkreis Schaumburg nach ihm. Mit seinem mutigen öffentlichen Eintreten für die Freimaurer wirkt Albrecht Wolfgang Graf zu Schaumburg-Lippe auf uns auch heute noch richtungsweisend.
Schaumburg-Lippe, Albrecht Wolfgang, Graf v.
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
* 1699, † 1748, verbrachte seine Jugend außerhalb seines Stammlandes in England und Hannover, da sein Vater unter dem Einfluß des Wiener Hofes seine Erziehung im katholischen Geiste durchführen wollte, die Mutter und ihre Söhne aber am ererbten Glauben festhielten. S. stand erst in diplomatischer Verwendung, brachte es dann in niederländischen Diensten bis zum General, 1728 übernahm er die Regierung seines Landes. S. war das erste Oberhaupt eines regierenden deutschen Hauses, das Freimaurer wurde.
Er war in London mit Desaguliers und Payne befreundet und kommt 1725 in den Listen der Loge "Rummer and Grapes" [Anm.d.Red.: "Zum Römer und zur Traube"], einer der vier Gründerlogen der Großloge, vor. In sein Land zurückgekehrt, stand er in Ermangelung von Logen mit verschiedenen deutschen Sozietäten in Verbindung. Durch S. wurde 1738 in Minden Friedrich der Große als Kronprinz für die Freimaurerei gewonnen. Die Loge [Anm.d.Red.: "Albrecht Wolfgang"] in Stadthagen, die seinen Namen trägt, hat anläßlich ihres 50jährigen Bestehens einen Gedenktaler mit seinem Bilde schlagen lassen (1927).