William Preston

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Preston, William

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

aus Edinburgh, Buchdrucker in London, dann Herausgeber des "London Chronicle", *1742, †1818, Mitglied einer Londoner Loge der Antients (Nr.111), trat in dieser als Reformator des Instruktionswesens hervor, indem er "Lectures" verfaßte, die die bisherige Lehre wesentlich vertieften. Er schloß sich dann mit der Loge den "Moderns" an und wurde Stuhlmeister der "Lodge of Antiquity", der ältesten Londoner Bauhütte, und Zugeordneter Großsekretär. Er machte sich bald als glänzender Gastredner in den verschiedensten Logen einen ausgezeichneten Namen. Vielen Freimaurern der damaligen Zeit wurden die Instruktionen, vor allem die Alten Pflichten, in ihrer vollen Bedeutung erst durch die Worte Prestons klar. Auch am Ritual der "Moderns" nahm er Verbesserungen vor. In seiner Eigenschaft als Stuhlmeister hatte er Meinungs­verschiedenheiten mit der Großloge wegen des von dieser bestrittenen Rechtes der Loge auf eigene feierliche Aufzüge. Zuwiderhandeln gegen die Großlogevorschriften in diesem Punkt führte 1778 seinen Ausschluß herbei.

Einen Monat später wurde er wieder eingesetzt, aber die Loge strich nun ihrerseits drei Mitglieder, die sich wegen der Haltung von Preston bei der Großloge beschwert hatten. Einem Auftrag, sie wieder aufzunehmen, kam die Loge nicht nach, sondern konstituierte sich als selbständige "Grand Lodge of England South of the River Trent". Nun wurden Preston und seine Freunde neuerdings exkludiert. 1789 wurde dann der Friede hergestellt und Preston feierlich wieder in seine Rechte in der "Moderns"-Großloge eingesetzt. Die schismatische "Großloge" verschwand wieder. Noch vor seiner Reaktivierung schuf Preston ein "Großkapitel von Harodim" (s. d.), eine Vereinigung für freimaurerische Instruktion. In Sektionen und Klassen wurden Musterinstruktionen ausgearbeitet. Aufstieg war nur durch besondere Leistungen moglich.

Prestons Hauptbedeutung liegt in seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Sein von der Großloge genehmigtes Hauptwerk "Illustrations of Masonry", das 1772 erschien, erlebte viele Auflagen und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die deutsche Ausgabe, die erstmals 1776 herauskam, führt den Titel "Erläuterung der Freimaurerei" [besser: Erläuterung der Freymäurerey ]. Preston hinterließ nach seinem Tode einen Betrag von 300 Pfund, aus dessen Zinsen alljährlich ein besonders qualifizierter Instruktionsvortrag, die Prestonian Lecture (s. d.), veranstaltet werden sollte, ferner 1000 Pfund für freimaurerische Wohlfahrtszwecke.

William Preston in der Freimaurerzeitung

Quelle: Freimaurerzeitung 18. Jhg., Nr. 9, 27. Feb. 1864, S. 69

Er wurde in Edinburgh (Schottland) am 28. Juli 1742 geboren und war der Sohn William Preston's Esq. Herausgeber einer in der genannten Stadt erscheinenden Zeitschrift. Nachdem der junge William Preston in Edinburgh eine gewöhnliche Schulbildung genossen hatte, besuchte er das Colleg und die Hochschule seiner Vaterstadt, wo er durch seinen ausgezeichneten Fleiss die Aufmerksamkeit des berühmten Grammatikers Thomas Ruddiman auf sich zog, der ihn in seine nähere Umgebung brachte und ihn später, da sein Augenlicht sehr abgenommen hatte, als Amanuensis brauchte. Vorher jedoch hatte derselbe, aus welchen Gründen ist nicht bekannt, den jungen Preston an seinen Bruder, den Buchdrucker Walter Ruddiman zu Edinburgh, als Lehrling übergeben. Obgleich er hier grösstentheils zum Abschreiben und Corrigiren verwendet wurde, so gab er sich doch auch Mühe, den praktischen Theil des Geschäftes zu erlernen, und vervollkommnete sich einige Jahre als Schriftsetzer, während welcher Zeit er eine lateinische Ausgabe der Werke des Thomas a Kempis vollendete.


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