Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
  
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
 
 
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
 
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
 +
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
''Das Lied (172-173)''
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
''Das Lied (227)''
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
 
 
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
 
  
 +
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 +
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 +
<poem>
  
15.
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Vor der Tafelloge:
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Nach der Tafelloge
(die völlig andere Version von 1801)
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
16.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
  
  
17.
+
''Das Lied (172-173)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 9
19.
+
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
''Das Lied (227)''
 +
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 96
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.  
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
2.
 
2.
 
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
3:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Großer Meister und Erhalter
+
Gott
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
  
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
+
Gebete
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
+
1. Vor der Tafelloge
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
5.
5 „Gebeten“:
+
neu:
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
11 Gesängen „Gott“:
+
Der über Sternenhöhen
Der du mit Weisheit
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Und auch hört unser Flehen;
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Der uns durch Freud' und Lust,
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Mit Vaterhand geführt:
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
Das Lied:
+
Der alte Gott lebt noch!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Wer wollte drum verzagen,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Und ewig wird er leben,
 +
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Kluge
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
  
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Ariadne's Faden leihend,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 +
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 +
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Dein Tempel, die Natur,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Mich nur ein Spannen-Raum.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
Wohl dennoch mir!
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Matthison [!]
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 +
mit der Angabe: Herder
 +
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Ridel
 +
9. Gesund und frohen Muthes,
 +
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
11. Maurergebet
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
(Bei Stiftungsfesten)
Und sollt' er such straucheln überall,
+
Großer Meister, überschwänglich
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
12. Psalm
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
Wie auch der menschliche wanke,
+
mit der Angabe: Gerhard
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
14. (Forschen nach Gott)
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
 
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
 
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
15.
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Zu irdischen Mühen und Thränen?
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Wohl dem, der über das Leben hin
+
(die völlig andere Version von 1801)
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
16.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Mit tausendfacher Schöne
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
 
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 
Die Urform des Lebens gestaltet.
 
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
17.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
18.
In uns zu ewiger Klarheit;
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
+
19.
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Und an die etc.
 
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
30.
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
79.
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
In dem Buche der Natur
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
108.  
 
+
Steig‘ in dieser Feierstunde
Chor. Was frey sich etc.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 
 
 
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
 
 
<poem>
 
<poem>
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
eröffnen mit drei Gebeten:
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
1.  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
3:
7. Wer stillt das Treiben der
+
Großer Meister und Erhalter
10. O Quell des reinsten Lichts
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
11. Gott! sey gelobt
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
2.
+
''und''
 
+
11 Gesängen „Gott“:
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Der du mit Weisheit
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Das Lied:
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
 
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
 
  
Carl Strauß.
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
3.
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Der Du das All durchdringst,
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Der Du Sonnensysteme
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
Hebt sich das Herz zum Gebet!
+
Die das müde Auge näßt,
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Wie des Abends Thau der West.
Wenn es so dankt und vertraut,
+
An der Hoffnung haltet fest!
Wenn es so ganz sich verliert
+
 
In Dein allmächtiges Sein,
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Hat es Dich, Vater! geschaut,
+
Ariadne's Faden leihend,
Ist es in Liebe Dein!
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Haltet an der Liebe fest!
Der Du ewig ohn' Ende
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Heben wir betend die Hände,
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Daß Du uns nahe seist!
+
Progne's Brut in's Halmennest.
Und Dein unendlicher Geist
+
Heil ihm, den sie nie verläßt!
Entrückt uns der irdischen Stunde,
+
An der Liebe haltet fest!
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Haltet an dem Glauben fest:
Die uns irdisch umschließt,
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Wachsend wir empor uns heben,
Seele in Seele zerfließt,
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Vater, drum flehen wir,
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
An dem Glauben haltet fest!
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Haltet an Erinnrung fest!
 +
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
6.
 
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Von der Erd' das Haupt empor!
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Nur das Ewige soll gelten
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
in der Brüder ernstem Chor.
+
''
Doch so lang am ird'schen Werke
+
Auch in:
Wir hienieden uns bemüh'n,
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
 
</poem>
 
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
<poem>
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
1.  
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
An Gott
 
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
 +
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
3.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Zuerst in:
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Und sollt' er such straucheln überall,
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
unter dem Titel: Abendgesang
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
+
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
Auch in:
+
Chor. Und was kein etc.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Wie auch der menschliche wanke,
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Und ob Alles etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
O für das auch, was wir litten,  
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
+
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
4.
+
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
+
Br. v. Schiller
  
1.
 
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
2.
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
 +
Chor. Wohl dem, der etc.
  
3.  
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Gebet
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Richter freygeschaffner Geister
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
4.  
+
Chor. Der ist der etc.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.  
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Gebet um maurerische Tugenden
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
(6. Um Weisheit)
+
Chor. Was ewig sein etc.
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
II. Loblieder
+
Chor. Und an die etc.
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
 +
Chor. Was frey sich etc.
 +
</poem>
  
9.
 
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
  
10.
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Zuerst in:
+
<poem>
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
Erhebung zu Gott
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
 +
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Füllet Er das ganze Land.
+
7. Wer stillt das Treiben der
Alles, alles, was wir haben,
+
10. O Quell des reinsten Lichts
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
Chor.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
2.
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
<poem>
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
 +
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 +
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Carl Strauß.
  
An Gott
+
3.
  
1.
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
 +
Ueber die Zeit zu Dir,
 +
Der Du ewig ohn' Ende
 +
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
2.
+
Und es schwindet die Form,
Zuerst in:
+
Die uns irdisch umschließt,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir.
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Br. Winkler
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
6.
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
 
 
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 
Lass ernst und gross die Majestät
 
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
 
 
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
 
 
 
 
3.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
Auch in:
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
1.
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
An Gott
 +
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
2.
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
 
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
3.
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Nr. 35
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
 
 
Chor. Weisheit leite unsre etc.
 
  
  
 
4.
 
4.
Auch in:
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 +
 
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
In deine große Maurerkette,
+
Aller Elementen Meister,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Ueberm Sternenzelte thront
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
</poem>
+
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
<poem>
+
Und mit wahrer Herzens gluth
Im Kapitel Lobgesänge
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
An Gott
+
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
1.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
2.
 
Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
3.
 
neu:
 
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Der Brüder fromme Schaar;
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Geschmückt ist der Altar:
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Wie groß der Meister war.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
4.
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Zuerst in:
+
Vor andern groß gemacht,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
In ihre Lieder ein!
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
Chor.
 +
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
5.  
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Richter freygeschaffner Geister
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
6.  
+
Chor.
Des  großen Baues großer Meister,
+
Wo uns die Sonne untergeht,
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Da geht sie andern auf;
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Und wenn sie uns in Osten steht,
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Schliest andern sie den Lauf.
  
 +
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
7.
+
Chor.
Auch in:
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
</poem>
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
eröffnen mit
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
<poem>
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
I. Gebete
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
1.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Das Vater Unser
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Um Erden wandeln Monde,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
 
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
 +
2.
 +
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
 
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
3.  
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Gebet
<poem>
+
Richter freygeschaffner Geister
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
4.  
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
2.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
 
5.  
 
5.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
 +
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
6.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
+
II. Loblieder
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
a) Zur Ehre Gottes
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
8.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
 
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
9.  
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 +
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
10.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
  
7.
+
</poem>
Richter freigeschaffner Geister
 
  
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
8.
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Zuerst in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
 
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
An Gott
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
1.
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 
+
2.
9.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Cherubinen zitternd stehn,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
[1804 zusätzlich:
Die um deinen Thron sich drehn;
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Rein und lauter, und entwich.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
10.
 
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
 +
3.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
11.
+
Auch in:  
Zuerst in:
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Von geweihter Brüder Munde,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Lautes feierliches Chor!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
+
Weltenmeister! segne, schütze
Du Höchster! wohlgefallen!
+
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
[1823:
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 
Schon ruft zu heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Lass die Herzen gut und bieder
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Mit väterlicher Huld, o Gott!
+
Weisheit leite unsre Schritte,
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
+
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
+
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
+
Und der Menschheit Tag bricht an!
Das Schöne zu dem Guten!
+
 
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
 +
 
 +
 
 +
4.
 +
Auch in:
 +
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
12.
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 +
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
13.
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
  
14.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
''
7-8
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Gelobt der Maurer-Bund!
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
+
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
+
Belebe Geist und Mund!
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Führt uns zum Bessern hin.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Zu uns nach Westen drang,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und Ehre im Gesang.
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Bei solchem Meister glück'ts!
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Und geistig sie erneu!
  
 +
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
 +
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
15.
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Die raget Himmelan.
unter dem Titel:
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Auch in:
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Denn seine Güte währet ewig.
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Du bist allmächtig, Herr!
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Du unsrer Väter Gott!
+
Sie , die das Bessre schafft.
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
+
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Du siehst die Erde an — sie bebt!
+
Der Maurer sucht sie auf.
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
  
16.
+
</poem>
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
<poem>
Dir huld'gen wir im Geist!
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
An Gott
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
1.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
2.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
  
17.
+
3.
Zuerst in:
+
neu:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
11 Strophen;
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
[1775:
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
4.
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
5.  
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Richter freygeschaffner Geister
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
6.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Des  großen Baues großer Meister,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.
 
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
An das Licht
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
12.
Und alle Völker sammeln:
+
Auch in.
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Der Schnitter edler Halme;
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Der Wilde, welchen Palme
+
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
+
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
Gott aber schaut vom Himmel
 
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Und strebt ihm nachzuahmen,
+
Göttliche Klarheit
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
+
Segne den Bau!
Der alle Welten segnet,
+
Schütz' und erhalte,
Auf Gut' und Böse regnet
+
Fördr' ihn und walte
Und seine Sonne scheinen läßt!
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
Chor.
Reicht eure Hand den Armen,
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
Feßle für immer
 +
Trügenden Schimmer,
 +
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
3.  
+
Chor.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Eintracht und Freude etc.
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
5.
+
Chor.
Auch in:
+
Liebe laß walten, etc.
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Höher und weiter,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Blicket zur Leiter
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
Muthig hinauf!
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
Chor.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Fester zu wandeln, etc.
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
Riedel
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
</poem>
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
<poem>
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
7.
+
2.  
Dank, dem Geber Dank!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
8.  
+
6.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
9.  
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
8.
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
''mit stark veränderter 1. Strophe''
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
9.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
  
14.
+
11.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Zuerst in:
''sehr stark abgewandelt:''
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
+
Auch in:
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Auch in:
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Denn seine Huld währt ewiglich!
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
[1823 und 1835:
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
15.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
 
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
12.
Dem Erbauer aller Welt;
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
13.  
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
14.
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
15.
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
unter dem Titel:
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
Einst am Ziel der Pilgerreise
+
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
+
Auch in:
Laß sie vorbereitet stehn.
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
16.
 +
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
 
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Zum Lobe Gottes
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
1.
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Die edler Zweck vereint,
2.
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
3.
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 
4.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
neu:
+
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Die Sonne ist erwacht,
+
Sich uns vor Augen stellt,
Mit leisem Fittig fliehet
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
Der du mit Wohlgefallen
 
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
 +
17.
 +
Zuerst in:
 +
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
6.  
+
Ebenfalls in:
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
+
11 Strophen;
7.
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
neu:
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
[1775:
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
8.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
9.  
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
16.
+
[1775:
Zuerst in:
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
mit der Angabe: Klipfel
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
</poem>
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
 
Küpfel.
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
1.
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
2.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
3.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
  
18.
+
5.
Zuerst in:
+
Auch in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Von eurer goldnen Pracht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Von Wesen unsrer Art,
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Wird einst uns offenbart.
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
  
 +
6.
 +
neu:
  
In
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
<poem>
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
sind die Lieder erneut umgestellt
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
 
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
 +
 
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
1.
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
12.
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
13.  
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
 
  
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
8.  
Comp. v. Schulz
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
9.  
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
neu:
+
 
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
'''
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Da bebet Alles und erstarrt.
 
Du nimmst den Odem weg,
 
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
 +
13.
 +
neu:
  
17.
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Zuerst von:
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Johann Baptist Rousseau,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
14.
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
+
''sehr stark abgewandelt:''
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
15.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
</poem>
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
 
  
  
18.
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
'''
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
<poem>
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
I. Abtheilung.
Hoch über jede Bürde
+
Zum Lobe Gottes
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
1.
Die liebend dich umfangen
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
2.
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
Vergiß sie nicht!
+
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Vergiß es nicht!
+
5.
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Zuerst in:
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Früher z. B. in:
+
Die Sonne ist erwacht,
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
Mit leisem Fittig fliehet
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
Der dunkle Flor der Nacht.
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
'''Ergebung'''
 
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
6.  
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
 
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
7.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
neu:
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 +
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 +
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 +
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
 +
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
20.
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Zuerst in:
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
8.
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Sonnen auf- und untergehen,
+
9.
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
Gottes Lieb' ist überall!
+
10.
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
+
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
Weckt das Lied der Nachtigall!
+
11.
Gottes Lieb' ist überall!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
16.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
 +
 
 +
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 +
 
 +
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
  
21.
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 
Der du in ewiger
 
Klarheit die Welten regierest!
 
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
18.
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Zuerst in:
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Daß wir mit frohem Muth,
 
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Wen banger Kummer drückt,
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vater der Menschen schau',
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Gnädig auf unsern Bau,
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Ewig steht ja dein Wort!
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Wahrheit und Licht ist dort!
+
Anbetend blickt vom Staube,
Irdische Güter zerrinnen.
+
Zu euch empor, der Glaube.
</poem>
+
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
 +
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
 +
 +
 +
 +
In
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Die
 
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
 
<poem>
 
<poem>
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
 
1.  
 
1.  
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
2.  
+
12.  
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
 +
 
 +
neu sind die Lieder 16-21
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 
mit der Angabe: Uvermann
 
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
Die I. Abtheilung.
Ertöne Preisgesang!
+
Zum Lobe Gottes,
Du Vater aller Geister
+
enthält nun 21 Lieder.
Vernimm der Maurer Dank!
 
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Comp. v. Schulz
Der Menschheit uns zu weihen
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Erwecke stets die Brust!
+
Ged. v. Schiller
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Comp. v. B. A. Weber
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
Stets segne unser Streben
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
16.
Send‘ einen Genius
+
neu:
Der uns mit holdem Munde
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Entbeut den Friedensgruß,
+
'''
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
+
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
 +
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
mit der Angabe: Flemming:
+
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
 
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
17.
Tön‘ durch die Hallen!
+
Zuerst von:
Zu dir, o Herr! empor
+
Johann Baptist Rousseau,
Steig‘ unser Lallen!
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Denn daß das Werk bestand,
+
erschienen in:
Danken wir Deiner Hand.
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
</poem>
+
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
 +
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 +
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
 +
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 +
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
In
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 +
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 +
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 +
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
<poem>
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
'''Gebet.'''
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
Choralgesang.
+
Comp.v. Gährich
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
 
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
18.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Zuerst in:
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
unter dem Titel: Mahnung
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Mahnung
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
'''
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
 +
 
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Vergiß sie nicht,
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Die liebend dich umfangen
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Was treue Eintracht hier begründet
+
Vergiß sie nicht!
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
Vergiß es nicht!
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Der den rohen Stein,
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Dass wir uns erfreu'n,
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Liess zum Tempel werden,
+
Vergiß es nicht!
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
19.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Früher z. B. in:
Glänze dieses Heiligthum.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
Wechselgesang.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
  
1te Stimme.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
'''Ergebung'''
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Und ruft die Genien herbey,  
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Die in das Heiligthum uns führen
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Drey Stimmen.
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Und mache mich vor allen Dingen
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Danket dem Meister der Erden
 
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
  
 +
20.
 +
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 
'''Beym Schluss der Loge'''
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
  
'''O Seligkeit!'''
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Lob, Ehr und Preis,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Dem Vater in der Zeit,
+
Sonnen auf- und untergehen,
Wie einst am Thron
+
Sie umfaßt den Erdenball!
In seiner Herrlichkeit.
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Comp, v. Lindpaintner.
'''1. Das Gebet'''
 
  
:'''In Einem Glauben,'''
 
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
21.
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
neu:
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Der du in ewiger
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Klarheit die Welten regierest!
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Du, den das Weltall preist,
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Daß wir mit frohem Muth,
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Streben zum höchsten Gut,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Auf zu den Sternen blickt;
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Wen banger Kummer drückt,
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Vater der Menschen schau',
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Gnädig auf unsern Bau,
 +
Den wir heut wieder beginnen!
 +
Ewig steht ja dein Wort!
 +
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
 +
== 4. Teil: Andere Logen ==
  
 +
Die
 +
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 +
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
1.
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
von Reinig [= Reuning]
+
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Bereits in:
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
mit der Angabe: Uvermann
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
Ertöne Preisgesang!
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Du Vater aller Geister
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Daß ich begreife Dich?
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
 +
 
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Stets segne unser Streben
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Und laß uns nicht erheben
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Daß ich auch finde Dich?
+
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Und in der letzen Stunde
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Send‘ einen Genius
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Der uns mit holdem Munde
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Gott! und verehre Dich?
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
 
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Auch in:
Vater, und preise Dich!
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Vater, so nenn' ich Dich,
 
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Töne denn, froher Chor!
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Zu dir, o Herr! empor
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Steig‘ unser Lallen!
Daß ich begreife Dich!
+
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Liebe, erwärme mich,
 
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 
Ewige Liebe, erwärme mich,
 
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
''
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
 
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Seliger Meister!
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Gott, und Natur auch Dich!
+
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
„Nähret auch ferner treu
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Heilige Triebe!
5815
+
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
</poem>
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
  
 +
In
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
5817
+
<poem>
 +
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Den Alles laut erhebet,
+
'''Gebet.'''
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Choralgesang.
Damit ich Dank Dem lalle,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und noch hienieden walle;
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
O, allvollkommner Gott,
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
O Gott voll Majestät,
+
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Erhöre Du mein Lied,
+
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Mein schwaches Dankgebet!
+
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Du bist und warst schon längst
+
Chor.
Vor Millionen Jahren,
+
Preis dem allwaltenden,
Du warst, eh Etwas war,
+
Leben gestaltenden
Eh Deine Welten waren,
+
Urquell des Lichts.
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Heil, seinem Strahle Heil!
Mit mildem Strahlenschein,
+
Dem hell entzündeten
Und Du, o Ewger, hörst
+
Froh uns verkündeten,
Auch nimmer auf, zu seyn.
+
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Jahrhunderte vergehn
+
Rezitativ.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Jahrtausende entfliehn
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Und andere beginnen;
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Du bleibest, wie Du bist,
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
O Gott von Ewigkeit!
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Vernimm den Preis, den Dir
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Es flammen Sternenheere,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Es grünet Wald und Flur
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Allein zu Deiner Ehre!
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Erhebt und preiset Ihn,
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Fünfstimmiger Gesang.
All' jene Millionen,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die hier noch sind und dort
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
In jenen Höhen wohnen;
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Es preiset Dich, was lebt,
+
Was treue Eintracht hier begründet
Es danket Dir, was ist,
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Daß Du, Allmächtiger,
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Der große Schöpfer bist.
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
1ter Chor.
Du willst, und Weste wehen;
+
Dank't dem Herrn der Erden,
O, Deine weise Macht
+
Der den rohen Stein,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Dass wir uns erfreu'n,
Du sprichst, und Tausende
+
Liess zum Tempel werden,
Beginnen ihren Lauf;
+
Und der aus der Geister Land
Du sprichst, schon hören sie
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
2ter Chor.
In düstern Labyrinthen,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
So lehrest Du mich bald
+
Gab der Weisheit Muth,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Und das höchste Gut,
Allvater, blick' ich hin
+
Schönheit unserm Werke;
Auf Deinen großen Plan,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Glänze dieses Heiligthum
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Bist mir ein guter Vater,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Glänze dieses Heiligthum.
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Wechselgesang.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 
Nicht immer Dein Gebot
 
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
1te Stimme.
Mit Vaterhuld hienieden,
+
So trete an der Weisheit Hand
Du gabst mir wahre Ruh
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Und wahren Seelenfrieden.
+
Denn sie allein macht stark und .weise
O, wende nie von mir
+
Sie ist der Geister Zauberband.
Dein wachend Antlitz ab,
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Mich schütze Deine Hand
+
Und unser Werk mit Palmen krönen.
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
2te Stimme.
Der heilgen Tugend wanke,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
So halte mich zurück
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Vom Laster der Gedanke,
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Daß, was der Frevler auch
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Zu bergen sich bemüht,
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Daß dieß, Allwissender,
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
3te Stimme.
Durch dieses Erdenleben,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Dem schwarzen Laster feind,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Der Tugend stets ergeben;
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Und ruft die Genien herbey,  
Dem Tod ins Angesicht,
+
Die in das Heiligthum uns führen
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Schlussgebeth.
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Allgemeiner Schlusschor.
'''Gebet'''
+
Danket dem Meister der Erden
 
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Er diesen Tempel liess werden
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Weihet zum Danke und Ruhm
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Dem Höchsten dies Heiligthum.
Deiner Verehrung bewahren.
 
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 +
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
'''O Seligkeit!'''
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Der ganze Himmel schaut
<poem>
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Chor.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Lob, Ehr und Preis,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
  
Es folgen:
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
'''1. Das Gebet'''
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
 
  
 +
:'''In Einem Glauben,'''
 +
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 +
:Kann nur der Menschheit
 +
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
1.  
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 +
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
2.  
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Großer Meister und Erhalter
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 +
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 +
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 +
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
3.
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Zuerst in:
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Still wirkend für sein wahres Heil.
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
 
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Der die schöne Welt gebaut,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Und mit heiligem Gefallen
+
von Reinig [= Reuning]
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Bereits in:
Nur zu oft die Freude ab,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
 
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Damit auch die Welt erfahre
+
Daß ich begreife Dich?
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
 +
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
4.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
5.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Gesund und frohes Muthes
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
6.
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
7.  
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
8.
+
Weisheit, erleuchte mich,
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
9.
+
Liebe, erwärme mich,
Zuerst in:
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Daß ich umfasse Dich!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Liebend umfasse Dich,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Innig, und ehre Dich.
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Und so entwürd'gen mich?
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Hoffnung belebe mich,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Gott, und Natur auch Dich!
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
  
10.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
An die Sonne
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Zuerst in:
+
5815
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Erstaunen vor dir hin!
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
 
Die staunend deine Größe sieht,
 
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
 
Dem Erdenvolke Gottesblick!
 
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 
Dem Armen Trost und Glück! —
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
5817
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
 
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Den Alles laut erhebet,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Auf dieser Erde lebet;
</poem>
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
 +
Erhebe Dich, mein Geist,
 +
Damit ich Dank Dem lalle,
 +
Durch dessen Ruf ich ward,
 +
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
 +
Du bist und warst schon längst
 +
Vor Millionen Jahren,
 +
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
Über 30 Jahre später enthält in
+
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Es drehen Welten sich,
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Es flammen Sternenheere,
<poem>
+
Es grünet Wald und Flur
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Allein zu Deiner Ehre!
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Erhebt und preiset Ihn,
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Dir danken, daß sie sind,
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
All' jene Millionen,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Die hier noch sind und dort
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
 +
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
1.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Zuerst in;
+
In düstern Labyrinthen,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
So lehrest Du mich bald
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Den schönsten Ausweg finden.
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Allvater, blick' ich hin
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Bist mir ein guter Vater,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Bist meine Zuflucht stets,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Und stets mein weiser Rather;
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Mich führet Deine Hand
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
So väterlich allhier,
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Vernimm aus meinem Mund
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Den lauten Dank dafür!
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Wie oft verzeihest Du,
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Nicht immer Dein Gebot
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Du leitest mich im Glück,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Gott soll ich über Alles lieben
+
Wie danket Dir genug
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
 +
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
So oft ich auf der Bahn
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Der heilgen Tugend wanke,
 +
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Ja, leite Du mich hin
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Durch dieses Erdenleben,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Dem schwarzen Laster feind,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Der Tugend stets ergeben;
Nein, seine Liebe zu ermessen,
+
Dann blick' ich ohne Furcht
Sey ewig meine grösste Pflicht!
+
Dem Tod ins Angesicht,
Der Herr hat meiner nie vergessen,
+
Wann einst am Ziel der Bahn
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Mein sterbend Auge bricht!
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 
Für welches du erschaffen bist,
 
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Und seine Güte nicht verstehn?
+
'''Gebet'''
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Deiner Verehrung bewahren.
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
2.
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
O du Heiliger, Allbarmherziger
 
  
'''O, Du Heiliger,'''
 
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
Es folgen:
Weiser und gütiger
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Herr und Schöpfer der Welten!
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Send' Deine Klarheit,
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
  
6.
+
1.  
Zuerst in:
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
2.  
 +
Großer Meister und Erhalter
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
3.
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
unter dem Titel: Tischlied
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 
Die die Natur Dir aufgestellt!
 
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
4.
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
7.
+
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
6.
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Sende von des Himmels Auen
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
7.
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
8.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
<poem>
 
  
1. Kapitel
+
9.
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
 +
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
 +
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
 +
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Mächtig ist dein Reich;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Laß die Baue unvergänglich
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Seyn, dir gleich!
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
10.
Einzig von dir ab,
+
An die Sonne
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
</poem>
Unsre Zuversicht;
 
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!
 
  
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
3. (Fink)
+
Über 30 Jahre später enthält in
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Was auch das Herz bewegt,
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
<poem>
Dem, der die Welten trägt!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
Er läßt wohl Blätter sterben
+
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
Und Sonnen sich verglühn;
+
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
Doch keins läßt er verderben,
+
 
Neu soll es auferblühn.
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Und starrer Frost gebeut,
 
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
1.
Dann bricht so frisch hervor,
+
Zuerst in;
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Ein zahllos Lebenschor;
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Das ruft in tausend Freuden
+
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
4.
 
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
6. (Blumauer)
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Auch in:
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
 +
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
2.
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
+
''Vertont von Konrad Kocher''
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
'''O, Du Heiliger,'''
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
O allliebender
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Weiser und gütiger
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
 
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
 
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
 
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
6.
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Zuerst in:
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Und die Schwäche über Stärke klagt!
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
[1786:
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 +
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
7.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
neu:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Göttliche Klarheit
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Segne den Bau!
+
Sende von des Himmels Auen
Schütz' und erhalte,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Fördr' ihn und walte
+
Segne was wir hier vollbringen,
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Chor.
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Schütz‘ und erhalte etc.
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Feßle für immer
+
===Auswahl von Liedern===
Trügenden Schimmer,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Dünkel und Wahn!
+
<poem>
Eintracht und Freude,
 
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
1. Kapitel
Eintracht und Freude etc.
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
Nebel zerstreue,
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Kräfte verleihe,
+
Auch In.
Uns zu erspähn!
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Liebe laß walten,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Blicket zur Leiter
+
Mächtig ist dein Reich;
Muthig hinauf!
+
Laß die Baue unvergänglich
Fester zu wandeln,
+
Seyn, dir gleich!
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Fester zu wandeln, etc.
+
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Einzig von dir ab,
 +
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
 +
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
 +
Unsre Zuversicht;
 +
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
11. (Hohlfeldt)
 
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
3. (Fink)
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Zuerst in:
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Himmlische Liebe!“
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Später in:
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Droben zum Frieden.
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
 +
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
  
 +
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
 +
Was auch das Herz bewegt,
 +
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 +
Dem, der die Welten trägt!
 +
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
13. (Gerhard)
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Zuerst in:
+
Und starrer Frost gebeut,
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Läßt er die Erde decken
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Auch in:
+
Und ist der Mai erschienen,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Dann bricht so frisch hervor,
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
4.
Ziehn Linien und Kreise
+
Richter freigeschaffner Geister
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
5.
Von Meisterhand behauen,
 
Fest in der Erde Schooß hinein
 
Und fangen an zu bauen,
 
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
In bunter Farben Schimmer;
 
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
 
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
14.
+
Auch in:
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 +
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Geht auch die Sonne nieder,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auf immer geht sie nicht.
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Giebt sich der Pilger hin
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Und harrt auf dessen Güte,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Der diese Zeiten wendet
+
 
Und auf das Beßre lenkt
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Und Menschenleiden endet
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Und Engelfreuden schenkt.
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 +
 
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
15. (Mahlmann)
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Zuerst:
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
unter dem Titel: Lied
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
 +
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
 +
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
 +
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
7.
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Hat er seinen Thron erbaut.
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Seiner Welten lichte Heere,
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 +
11. (Hohlfeldt)
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Sind sie gewoben!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Einer Festversammlung gleich,
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Glanzumflossen, auserwählet,
+
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Lagern Schaaren, ungezählt,
+
Droben ist Klarheit.
Rings sich um das dunkle Reich.
+
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
In des großen Domes Pracht
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Droben zum Frieden.
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
 
Muth mich finden, wenn ich stumm
 
Stehe in dem Heiligthum,
 
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vater, deinem Kinde an!
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
13. (Gerhard)
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Zuerst in:
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Sicher und beharrlich streben!
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Auch in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Denn zum Leben hast ja du
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Freudig richten auf zu dir!
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Laß mich einen Engel werden,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Ziehn Linien und Kreise
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Und halten uns für Weise;
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Großer Vater, laß die Kette,
+
Von Meisterhand behauen,
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Schütze, Heiliger, errette
+
Und fangen an zu bauen,
In des Lebens Stürmen siel
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Fest uns bei einander stehen,
+
Gott ist allein die Stärke.
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
17.
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Zuerst:
+
Den gütigen, den weisen,
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Den mächtigen und starken Gott,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Mit frommen Herzen preisen!
mit der Angabe: Cramer
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
 
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
14.
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
Etwas anders bereits in:
Was du jetzt ruft
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
mit der Angabe: Overbeck
Herr, du bist groß,
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Und grenzenlos
+
mit der Angabe: Overbek.
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
[1769 und 1804:
+
1787 erschien in Leipzig
Was du erschufst,
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
was du jetzt ruft
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
 +
Hat Dunkelheit und Licht;
 +
Geht auch die Sonne nieder,
 +
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
18.
+
O selig, wer die Quelle
Zuerst:
+
Der süßen Hoffnung fand;
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Ihm wird die Seele helle,
unter  dem Titel:
+
Und jeder Trost verwandt!
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
Das ist des Pilgers Segen:
Psalm 104, 1-35
+
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
15. (Mahlmann)
Als für den Staub;
+
Zuerst:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
Nie Todes-Raub!
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
bereits in:
Die Ewigkeit;
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
unter dem Titel: Lied
Strahlt Göttlichkeit.
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 
Aus dunkler Nacht
 
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 
In Gottes Pracht.
 
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Der Halm der Flur
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Sind Stufen nur.
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Daß das Herz dir größer werde,
In Hoheit schon
+
Blicke von der kleinen Erde
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
Zu Gottes Thron!
 
  
+
Kannst du noch dein Auge senken,
19.
+
Deines armen Lebens denken,
Zuerst:
+
Und was irdisch dich betrübt?
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
später in:
+
Aus der Sterne Millionen,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Hat er seinen Thron erbaut.
1. Petrt 4, 10
+
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 
Gieb mir und ein frommes Herz,
 
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 
Das dich kindlich Vater nennen
 
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 
Demuth in des Glückes Schooß,
 
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 
Wer dies hat, ist reich und groß!
 
  
[1804:
+
16.
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 
andern Menschen wohlzuthun;
 
Trost und Stärke, wann ich leide,
 
Vater, still in dir zu ruhn;]
 
 
 
 
 
20.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
bereits in:
Sirach 11, 20-23.
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
später in:
+
Auch in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
unter dem selben Titel
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
 +
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
 +
Langsam steigt die Nacht empor,
 +
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 +
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Nie ist seine Gnade fern,
+
In des großen Domes Pracht
In der freudenreichen Zeit
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Andachttrunken tritt der Glaube
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Vor des Weltalls Hochaltar.
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Vater, laß in diesem Laute
Frage nicht, was besser sey;
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Stehe in dem Heiligthum,
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Vater, deinem Kinde an!
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Gottes Leitung ist dabei.
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Reines Herz und froher Muth
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Laß mich gute Früchte treiben!
</poem>
+
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
<poem>
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
enthält im Kapitel
+
Sicher und beharrlich streben!
I. Andacht
+
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
4 Gebete und
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
4 „Preis und Dank“
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 
+
Denn zum Leben hast ja du
1. Gebet
+
Alle liebend auserkohren.
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
[1826:
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
4.
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Großer Vater, laß die Kette,
siehe oben:
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
 
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
17.
 +
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
 +
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
2. Preis und Dank
+
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Was du erschufst,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Was du jetzt ruft
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Herr, du bist groß,
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Und grenzenlos
</poem>
+
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
[1769 und 1804:
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
Was du erschufst,
<poem>
+
was du jetzt ruft
 
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
1.
 
neu:
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 
Dessen Größe uns die Sterne
 
Laut verkünden aus der Ferne,
 
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
 
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
18.
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
Zuerst:
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
Müller
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
2.
 
neu:
 
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Als für den Staub;
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Nie Todes-Raub!
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Die Ewigkeit;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Strahlt Göttlichkeit.
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Aus dunkler Nacht
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
In Gottes Pracht.
  
Müller
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
3.  
+
später in:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
4.
+
Auch in:
neu:
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Stets heilig sei uns diese Lehre;
+
Das dich kindlich Vater nennen
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
So zollt der Maurer seinen Dank.
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
Demuth in des Glückes Schooß,
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
[1804:
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
andern Menschen wohlzuthun;
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
 
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
 
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 
Und eine dichtre Kette schlingen
 
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
20.
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
Zuerst:
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
unter dem Titel:
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Doch nie durch Laster es entweihn.
+
Sirach 11, 20-23.
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
später in:
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
unter dem selben Titel
So wollen wir in diesem Leben
 
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
5.
 
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
 +
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
7.
+
Im Berufe fromm und treu,
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Frage nicht, was besser sey;
 +
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
 +
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
Blick auf Gott und handle recht,
 
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
8.
+
Reines Herz und froher Muth
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
Geht wohl über Gold und Gut.
 
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 
39.  
 
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
53.  
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
===Liederbuch des Logenbundes===
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
 
<poem>
 
<poem>
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
+
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
 +
 
 +
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
1. Gebet
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
Kapitel:
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Z. V. D. H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
  
 +
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
'''1. Gebet'''
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
 
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
+
2. Preis und Dank
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Vater, und lieben dich!
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
 +
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
1.
 +
neu:
  
 +
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 +
Dessen Größe uns die Sterne
 +
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
''erst nach 1853:''
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
'''Kerzenlied'''
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
+
Laß den Tempel, den wir bauen,
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
+
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
M. v. St.:
+
Müller
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
 
  
Chor:
+
2.
Meister, Urewiger!
+
neu:
Führ‘ uns mit Weisheit
 
auf all‘ unsern Wegen,
 
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
„Schönheit ziere ihn.
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 +
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 +
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
Chor.
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Meister, Allgütiger!
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Öffne die Herzen
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Laß Schönheit uns blicken.
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
„Stärke führe ihn aus.
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
Chor.
+
Müller
Meister, Allmächtiger!
 
Gib uns zum Bau
 
Deines Tempels die Stärke;
 
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
II. Schluß der Arbeitsloge
  
'''3. Gebet'''
+
3.  
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Richter freigeschaffner Geister,
 
  
'''4. Gebet'''
+
4.
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
neu:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
'''5. Gebet'''
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Mus. v. C. M. von Weber
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 +
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
Auch in:
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
unter dem Titel: Maurergebet
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
'''Meister, Unendlicher!'''
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Meister Allgütiger!
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Herr, laß auf unserm Tun
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
Stets deine Gnade ruhn!
+
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
+
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Laß uns dein göttlich Wort
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
segnend auf Erden verbreiten!
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
So tönt sie unser Herz noch wieder
laß uns für Menschenwohl,
+
Die Melodie der heilgen Lieder,
laß für die Wahrheit uns streiten!
+
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
O laß uns streiten, Gott!
+
Dein Name klang im Heiligthume,
wie auch die Nacht uns droht;
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
einst unser Auge bricht,
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
+
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
 +
Sein Grund umringt die ganze Erde,
 +
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
 +
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 +
Und eine dichtre Kette schlingen
 +
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
  
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
Im Tempel Säul' an Säule stand:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
 +
Geitel
  
'''7. Gebet'''
+
5.  
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
(nur die ersten zwei Strophen)
 
  
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
III. Eröffnung der Tafelloge
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
7.
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
'''9. Gebet'''
 
(nach voriger Melodie)
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 
  
 +
IV. Schluß der Tafelloge
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
8.  
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
 
  
 +
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 +
39.
 +
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
<poem>
Br. Bechstein [1836]
+
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
wo die erste Flamme glüht;
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
wo der Morgenstern im Aether,
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
eine Blume Gottes, blüht!
 
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 
wo die erste Röte scheint;
 
wo der Himmel Perlenthränen
 
auf die Erde niederweint!
 
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
''An späteren Stellen:''
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
und ein Stern nun über'm Sterne
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
dieser kleinen Erde schwebt!
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 
mit dem Gruß des großen Bundes,
 
der im Lichte strebt und sprießt!
 
  
  
'''12. Loblied'''
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Mel von Carl Gläser.
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
Zuerst in:
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
Kapitel:
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
'''1. Gebet'''
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
 +
 
 +
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
 +
 
 +
Gottheit, wir ahnen dich,
 +
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
''
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
Reinling [1909: Reuning]
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
 
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
+
''erst nach 1853:''
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
'''Kerzenlied'''
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
will ich lobsingen meinem Gott.
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
Der Leib und Seel gegeben hat,
 
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
M. v. St.:
und was darinnen ist, gemacht.
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Alles muß treulich erfüllet werden,
 
was er uns einmal zugedacht.
 
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
Chor:
 +
Meister, Urewiger!
 +
Führ‘ uns mit Weisheit
 +
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
 +
I. Aufs.
 +
„Schönheit ziere ihn.“
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
Chor.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Meister, Allgütiger!
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Öffne die Herzen
 +
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
'''O Allmächtiger!'''
+
II. Aufs.
O Allgütiger!
+
„Stärke führe ihn aus.“
reinste Quelle des Lichtes!
 
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
Chor.
O Allgütiger!
+
Meister, Allmächtiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
+
Gib uns zum Bau
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
+
Deines Tempels die Stärke;
Zu dir lenke Geist und Herz!
+
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
+
Meister, Allmächt’ger,
O Allmächtiger!
+
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
O Allgütiger!
 
Send‘ uns Stärke der Seele!
 
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
  
'''14. Danklied'''
+
'''3. Gebet'''
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
Zuerst in:
+
'''4. Gebet'''
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
unter dem Titel: Danklied
+
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
+
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
+
Auch in:
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
unter dem Titel: Maurergebet
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
'''Meister, Unendlicher!'''
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
Meister Allgütiger!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
Lenke zu dir unsere Schritte!
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
+
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
Laß uns dein göttlich Wort
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
segnend auf Erden verbreiten!
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
+
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
O laß uns streiten, Gott!
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
wie auch die Nacht uns droht;
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 
preiset den Vater; er segnet so gern!
 
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 
  
  
''erst nach 1853:''
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
'''1909: Meisterloge'''
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Vierstimmig von L. Erk.
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 
(leicht verändert)
 
  
 +
'''7. Gebet'''
 +
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
'''16. Lobgesang'''
 
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 
Fulda
 
  
Bereits in:
+
'''9. Gebet'''
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
(nach voriger Melodie)
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
Vater! laß im Licht uns wandeln,
Auch in:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
waltet ewig nah‘ und fern.
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Singet ihm! dem Geist der Geister
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
+
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Singet ihm! er werd' erhoben
+
Br. Bechstein [1836]
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
hört der gute Vater gern.
+
wo die erste Flamme glüht;
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
+
wo der Morgenstern im Aether,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
+
eine Blume Gottes, blüht!
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
gönnet uns der Vater gern,
+
wo die erste Röte scheint;
Singet ihm! er führt durch Leiden
+
wo der Himmel Perlenthränen
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
+
auf die Erde niederweint!
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
strahlen seht den Abendstern!
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Singet ihm, wenn früh die Sonne
+
und ein Stern nun über'm Sterne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
+
dieser kleinen Erde schwebt!
  
 +
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 +
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
  
'''17. Danklied'''
+
'''12. Loblied'''
Carl Schulz. 1810.
+
Mel von Carl Gläser.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
  
siehe z. B.:
+
Zuerst in:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 +
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
  
  
'''Danket dem Herrn!'''
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
Wir danken dem Herrn,
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
denn er ist freundlich,
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
und seine Güte währet ewiglich.
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Lobet den Herrn!
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
Ja, lobe den Herrn
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
auch meine Seele;
+
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
+
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
Sein ist die Macht!
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
Allmächtig ist Gott;
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
sein Thun ist weise,
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
+
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
Groß ist der Herr!
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Ja groß ist der Herr;
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
sein Nam‘ ist heilig,
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
  
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
  
Lobsinget ihm!
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Wir lobsingen ihm
+
''
in frohen Chören,
+
'''1909: Lobgesang'''
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
+
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
 +
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
 +
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 +
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 +
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 +
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
''erst nach 1853'':
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
  
Bereits in:
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
mit einer 4. Strophe
+
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
Dass sich voll Herzlichkeit
+
und was darinnen ist, gemacht.
Brüder uns nah'n!
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
Und als der Treue Pfand
+
was er uns einmal zugedacht.
Bietet die Bruderhand
+
Er ist der Herrscher aller Welt,
Zu heil'ger Kette Band
+
welcher uns ewig Glauben hält.
Den Freunden an!
+
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 +
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 +
 
 +
'''O Allmächtiger!'''
 +
O Allgütiger!
 +
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
 +
 
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
ew’ges Urbild des Edlen!
 +
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
 +
 
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
Send‘ uns Stärke der Seele!
 +
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
 +
 
 +
 
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
Auf, tritt in Festverein
+
Zuerst in:
Dreimal willkommen ein,
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
Du theure Schaar!
+
unter dem Titel: Danklied
Wer auf dem Erdenrund'
+
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Treu blieb dem Maurerbund',
+
 
 +
 
 +
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 +
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 +
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 +
 
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 +
 
 +
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 +
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 +
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 +
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 +
 
 +
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
 +
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 +
 
 +
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 +
preiset den Vater; er segnet so gern!
 +
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853:''
 +
'''1909: Meisterloge'''
 +
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
 +
 
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
 +
 
 +
 
 +
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 +
Mel. von Ambrosch II.
 +
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
 +
 
 +
 
 +
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 +
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
+
Im Heiligthum!
</poem>
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<nowiki>***</nowiki>
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<nowiki>***</nowiki>
 
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
+
I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
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 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.078: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Version vom 28. Juli 2015, 17:57 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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