Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
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=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
 
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
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 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
+
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
  
3:
 
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
+
''Das Lied (172-173)''
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Zahllos im Naturgebiete
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
Nr. 9
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
 
Eures guten Vaters nach!
 
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
 
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
''Das Lied (227)''
Gottes Güte gab ihn euch;
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Dankbar euer Herz sich bilde:
+
Nr. 96
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
</poem>
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
===Neues Gesangbuch===
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
<poem>
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
Aus dem:
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Prüfend unser inn'res Streben,
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
 
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
I. Abtheilung (No. 1-21)
 +
Gott
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
Gebete
5 „Gebeten“:
+
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
2. Nach der Tafelloge
* Des guten Urquell, der die
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
11 Gesängen „Gott“:
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Der du mit Weisheit
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
 +
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Der alte Gott lebt noch!
auch in:
+
Wer wollte drum verzagen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
6.
Die das müde Auge näßt,
+
Z. B. in:
Wie des Abends Thau der West.
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
An der Hoffnung haltet fest!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Br. v. Schiller
+
15.
 +
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
16.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Mit tausendfacher Schöne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
17.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
18.
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
19.
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
30.  
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
79.  
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
In dem Buche der Natur
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
1.
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
3:
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Großer Meister und Erhalter
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
</poem>
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
5 „Gebeten“:
<poem>
+
O Quell des reinsten Lichts
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
Erhebung zu Gott
+
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 +
 
 +
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
Das Lied:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
 
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
7. Wer stillt das Treiben der
+
auch in:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
11. Gott! sey gelobt
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
Die das müde Auge näßt,
9. Großer Meister, überschwenglich
+
Wie des Abends Thau der West.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
An der Hoffnung haltet fest!
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
2.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an Erinnrung fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
 
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 +
Sie gehen von Munde zu Munde,
 +
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Der Du ewig ohn' Ende
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Heben wir betend die Hände,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Daß Du uns nahe seist!
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Und Dein unendlicher Geist
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
Entrückt uns der irdischen Stunde,
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
Den beschränkten Minuten,
+
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Die uns irdisch umschließt,
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Und sollt' er such straucheln überall,
Seele in Seele zerfließt,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Vater, drum flehen wir,
+
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Und was kein etc.
  
6.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Zuerst in:
+
Wie auch der menschliche wanke,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Lebendig der höchste Gedanke,
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Und ob Alles etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
</poem>
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1. An Gott
+
Br. v. Schiller
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
3.
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Zuerst in:
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
unter dem Titel: Abendgesang
+
Wohl dem, der über das Leben hin
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
+
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Auch in:
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Der ist der etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
O für das auch, was wir litten,  
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
4.
+
Chor. Was ewig sein etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
eröffnen mit
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
<poem>
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
I. Gebete
+
Chor. Und an die etc.
  
1.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Das Vater Unser
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Um Erden wandeln Monde,
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
 +
Chor. Was frey sich etc.
 +
</poem>
  
2.
 
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
  
3. Gebet
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Richter freygeschaffner Geister
+
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
(7. An die Weisheit)
+
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
 +
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
  
II. Loblieder
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
a) Zur Ehre Gottes
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
8.
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
9. Großer Meister, überschwenglich
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
2.
  
10.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Zuerst in:
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
 +
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 +
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Carl Strauß.
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Der Du das All durchdringst,
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Der Du Sonnensysteme
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
Chor.
+
Wenn es so hoffet und fleht,
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Wenn es so dankt und vertraut,
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Wenn es so ganz sich verliert
 
+
In Dein allmächtiges Sein,
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Deines guten Vaters nie!
+
Ist es in Liebe Dein!
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
 
 
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Ueber die Zeit zu Dir,
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Der Du ewig ohn' Ende
<poem>
+
Wie ohne Anfang bist,
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Und es schwindet die Form,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Die uns irdisch umschließt,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
 +
Br. Winkler
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
6.
 +
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
 +
 
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 +
 
 +
Mejer
 +
</poem>
  
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
 +
 +
1.
 
An Gott
 
An Gott
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
2.
 
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
3.
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Nr. 35
  
[1804 zusätzlich:
 
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
4.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Lass ernst und gross die Majestät
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
3.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
 
  
Auch in:
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Aller Elementen Meister,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Brüder! wir sind heute hier
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Unser großes Fest zu feyern,
Von geweihter Brüder Munde,
+
Feyerlich geloben wir
Lautes feierliches Chor!
+
Unser Bündniß zu erneuern,
Weltenmeister! segne, schütze
+
Herzensgüte, biedrer Sinn
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
+
Führt zum Zweck der Maurer hin.
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
Lass die Herzen gut und bieder
 
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 
Hilf! und blicke sanft hernieder
 
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
  
4.
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Auch in:
+
Der Brüder fromme Schaar;
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
 +
 
 +
Und auf des Teppichs grünem Grund.
 +
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Chor.
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Wie er den weiten Logenbau
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
So wunderbar vollzog,
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Und diesen Tag vor andern schön,
In deine große Maurerkette,
+
Vor andern groß gemacht,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
</poem>
 
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
Chor.
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Hält eine große Loge heut,
<poem>
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
An Gott
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
 +
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 +
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Chor.
 +
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
3.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
neu:
+
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Chor.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Und stoßt die Glaser an!
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
</poem>
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
eröffnen mit
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
<poem>
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
 
 +
I. Gebete
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
1.
 +
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
4.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
2.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
 
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
3.
 +
Gebet
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
5. Richter freygeschaffner Geister
+
4.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
5.  
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
+
Gebet um maurerische Tugenden
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
II. Loblieder
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
a) Zur Ehre Gottes
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
8.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
9.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
10.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
+
Nr. 87
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
 
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
</poem>
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
 
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
<poem>
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
An Gott
  
6.
+
1.  
Zuerst in:
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
 
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
2.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Zuerst in:
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
[1801: Chor.
+
[1804 zusätzlich:
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
 +
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 +
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
+
Lass ernst und gross die Majestät
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
[1801: Chor.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
  
7. Richter freigeschaffner Geister
+
3.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
8.
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Zuerst in:
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
 
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
 
 
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Von geweihter Brüder Munde,
So weit die Sonne geht.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
Lass die Herzen gut und bieder
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
So viel ich haben muß!
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
9.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
 
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
4.
Cherubinen zitternd stehn,
+
Auch in:
Den in seinem höchsten Lichte
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Rein und lauter, und entwich.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Herr, der in dem Lichte thront;
+
In deine große Maurerkette,
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 
  
  
11.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Zuerst in:
+
''
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
unter dem Titel: Opferlied
+
Gelobt der Maurer-Bund!
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
unter dem Titel: Opferlied
+
Belebe Geist und Mund!
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Zu uns nach Westen drang,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Und Ehre im Gesang.
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
That nur, ist Meisterschaft.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
+
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
+
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
+
Die alles trägt und hält;
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
+
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Das Schöne zu dem Guten!
+
Die Menschheit wie die Welt.
  
 +
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
 +
Bleib' unserm Bunde treu,
 +
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
 +
Und geistig sie erneu!
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
 +
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
 +
Die raget Himmelan.
 +
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
14.
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Zuerst in:
+
Lasst uns erleuchten sie!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
Auch in:
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
Belebt und stärkt die Kraft.
7-8
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Sie , die das Bessre schafft.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Der Maurer sucht sie auf.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
 
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
</poem>
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
 
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
<poem>
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
An Gott
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
 
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
 
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
 +
1.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
15.
+
2.  
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
3.
Denn seine Güte währet ewig.
+
neu:
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
16.
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Auch in:
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Dir huld'gen wir im Geist!
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 +
 
 +
[Heinrich August] Kerndörffer.
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
4.
Die edler Zweck vereint,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
5.
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Richter freygeschaffner Geister
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
6.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Des  großen Baues großer Meister,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
  
17.
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Zuerst in:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
An das Licht
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
Vorsehung
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
9. Es waltet, ja es waltet
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
+
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
An die Wahrheit
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
11.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
12.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Auch in.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
</poem>
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
'''Ewige Wahrheit,'''
 +
Göttliche Klarheit
 +
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
2.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
Feßle für immer
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
Trügenden Schimmer,
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
+
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
Auch in:
+
Chor.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Eintracht und Freude etc.
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
Chor.
Genießen wir des Gutes,
+
Liebe laß walten, etc.
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
Höher und weiter,
Und Segen schwellt die Erde,
+
Blicket zur Leiter
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
Muthig hinauf!
Es lebt und webt in Triften,
+
Fester zu wandeln,
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
+
Sich'rer zu handeln,
Und Milch und Wein und Honig fließt.
+
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
+
 
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
Chor.
Und alle Völker sammeln:
+
Fester zu wandeln, etc.  
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
 
 
Gott aber schaut vom Himmel
 
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
Riedel
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
 
Reicht eure Hand den Armen,
 
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 +
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
  
5.
+
</poem>
Auch in:
+
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
<poem>
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
I. An Gott
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
2.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
3.
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
 
6.
 
6.
neu:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
8.
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
+
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
9.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Herr, vor dessen Angesichte
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
+
XIX. (Schulz)
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
7.
 
Dank, dem Geber Dank!
 
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
 
  
 +
11.
 +
Zuerst in:
 +
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Auch in:
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Auch in:
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
mit der Angabe: Mathison
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
''mit stark veränderter 1. Strophe''
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
  
13.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
neu:
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 +
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
[1823 und 1835:
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
14.
 
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 
''sehr stark abgewandelt:''
 
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
12.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
13.
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
14.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
  
 
15.
 
15.
Zuerst in:
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
 
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Dem Erbauer aller Welt;
+
Denn seine Güte währet ewig.
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Du bist allmächtig, Herr!
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Du unsrer Väter Gott!
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Und den guten Maurern allen
+
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Zu der Arbeit Segen schickt.
+
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
+
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
Und Glück begleite seine Tage!
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Denn seine Güte währet ewig! --
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
 
 
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
 
 
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
16.
 +
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Die edler Zweck vereint,
<poem>
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Zum Lobe Gottes
+
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Sich uns vor Augen stellt,
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
5.
 
neu:
 
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
17.
Die Sonne ist erwacht,
+
Zuerst in:
Mit leisem Fittig fliehet
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Der dunkle Flor der Nacht.
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Ebenfalls in:
Des Tages Licht gesandt,
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Laß mich auch heute wallen
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
An deiner Vaterhand!
+
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
7.
+
[1775:
neu:
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
+
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
[1775:
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
+
</poem>
  
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
1.  
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
16.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
 
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
3.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
4.
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
18,
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Zuerst in:
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Von eurer goldnen Pracht.
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
 
 
Als eures Schöpfers Zeugen,
 
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
6.
 +
neu:
  
 +
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 +
 +
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 +
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 +
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 +
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
In
 
  
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
+
7.
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Dank, dem Geber Dank!
<poem>
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
 +
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
  
Die I. Abtheilung.
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Comp. v. Schulz
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Ged. v. Schiller
+
 
Comp. v. B. A. Weber
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
13.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Da bebet Alles und erstarrt.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Du nimmst den Odem weg,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
17.
 
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
15.
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
</poem>
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 +
<poem>
 +
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
 +
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
  
18.
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
 +
5.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
 
'''
 
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Hoch über jede Bürde
+
Die Sonne ist erwacht,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Mit leisem Fittig fliehet
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Der dunkle Flor der Nacht.
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
Der du mit Wohlgefallen
Die liebend dich umfangen
+
Des Tages Licht gesandt,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Laß mich auch heute wallen
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
An deiner Vaterhand!
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
6.  
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
7.
 +
neu:
  
'''Ergebung'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 +
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 +
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 +
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 +
 
 +
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 +
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 +
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Doch macht er Alles wieder gut,
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Wenn man nur seinen Willen thut.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 
Du Vater in der Ewigkeit,
 
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
8.  
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
  
20.
+
16.  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
mit der Angabe: Klipfel
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Klipfel.
 +
 
 +
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 +
 
 +
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 
Sie läßt in des Himmels Höhen
 
Sonnen auf- und untergehen,
 
Sie umfaßt den Erdenball!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
18.
In der Welten Sphärenklänge
+
Zuerst in:
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Auch des Donners Wiederhall!
+
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Und des Donners Wiederhall,]
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Gottes Lieb' ist überall!
+
Von eurer goldnen Pracht.
Weht um uns in milden Düften,
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Trägt den Adler in den Lüften,
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
Gottes Lieb ist überall!
+
Den Geist zu Gott empor.
 +
 
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
  
21.
 
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
In
Der du in ewiger
 
Klarheit die Welten regierest!
 
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
<poem>
Daß wir mit frohem Muth,
+
sind die Lieder erneut umgestellt
Streben zum höchsten Gut,
+
4 Öieder wurden nicht übernommen:
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
 
 
Auf zu den Sternen blickt;
 
Wen banger Kummer drückt,
 
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
1.
Gnädig auf unsern Bau,
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Den wir heut wieder beginnen!
+
12.
Ewig steht ja dein Wort!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Wahrheit und Licht ist dort!
+
13.
Irdische Güter zerrinnen.
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
</poem>
+
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
==4. Teil: Andere Logen==
+
neu sind die Lieder 16-21
  
Die
 
===Auswahl von Freimaurer-Liedern:===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Die I. Abtheilung.
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
mit der Angabe: Uvermann
+
Comp. v. Schulz
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 +
Ged. v. Schiller
 +
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ertöne Preisgesang!
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Du Vater aller Geister
 
Vernimm der Maurer Dank!
 
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
16.
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
neu:
Der Menschheit uns zu weihen
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Erwecke stets die Brust!
+
'''
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
+
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Stets segne unser Streben
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Und laß uns nicht erheben
+
Du nimmst den Odem weg,
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
In Staub zerfallen sie.
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
Send‘ einen Genius
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Der uns mit holdem Munde
+
Verjüngt ist die Gestalt
Entbeut den Friedensgruß,
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
17.
mit der Angabe: Flemming:
+
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
Töne denn, froher Chor!
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Tön‘ durch die Hallen!
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Zu dir, o Herr! empor
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Steig‘ unser Lallen!
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 +
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 +
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 +
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
In
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
Comp.v. Gährich
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
+
18.
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Zuerst in:
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
unter dem Titel: Mahnung
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
'''Mahnung
Preis dem allwaltenden,
+
'''
Leben gestaltenden
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Urquell des Lichts.
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Heil, seinem Strahle Heil!
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Dem hell entzündeten
+
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Froh uns verkündeten,
+
Vergiß ihn nicht.
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Vergiß dich nicht!
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Hoch über jede Bürde
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Vergiß dich nicht!
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Vergiß sie nicht,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Die liebend dich umfangen
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Vergiß sie nicht!
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Vergiß es nicht!
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Was treue Eintracht hier begründet
+
Vergiß es nicht!
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
Dank't dem Herrn der Erden,
 
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
19.
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Früher z. B. in:
Gab der Weisheit Muth,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Und das höchste Gut,
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Schönheit unserm Werke;
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
  
1te Stimme.
+
'''Ergebung'''
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
 
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
 +
 
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
3te Stimme.
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
 
  
Drey Stimmen.
+
20.
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Zuerst in:
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Allgemeiner Schlusschor.
+
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Danket dem Meister der Erden
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
  
 +
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Sonnen auf- und untergehen,
 +
Sie umfaßt den Erdenball!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
'''O Seligkeit!'''
+
Gottes Lieb' ist überall!
Der ganze Himmel schaut
+
In der Welten Sphärenklänge
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Auch des Donners Wiederhall!
Wie einst am Thron
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
In deiner Herrlichkeit.
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Chor.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
21.
'''1. Das Gebet'''
+
neu:
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Der du in ewiger
:Kann nur der Menschheit
+
Klarheit die Welten regierest!
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Du, den das Weltall preist,
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Daß wir mit frohem Muth,
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
Streben zum höchsten Gut,
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Auf zu den Sternen blickt;
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Wen banger Kummer drückt,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Vater der Menschen schau',
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Ewig steht ja dein Wort!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Irdische Güter zerrinnen.
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
</poem>
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Die
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 +
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
 +
1.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
 +
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 +
mit der Angabe: Uvermann
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Ertöne Preisgesang!
von Reinig [= Reuning]
+
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Bereits in:
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
Stets segne unser Streben
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Und laß uns nicht erheben
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Daß ich begreife Dich?
+
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 +
 
 +
Und in der letzen Stunde
 +
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Daß ich erblicke Dich,
 
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Auch in:
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
mit der Angabe: Eck,
Überall bist Du so nah' um mich,
+
1857 und 1869, 191-192,
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
 
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Gott, nur in Dir bin ich!
+
 
 +
Töne denn, froher Chor!
 +
Tön‘ durch die Hallen!
 +
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Gott, nur in Dir bin ich;
 
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
''
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
 
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 
Ewige Liebe, erwärme mich,
 
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Seliger Meister!
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Innig, und ehre Dich.
+
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
In dieser Stunde:
Und so entwürd'gen mich?
+
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Hoffnung belebe mich,
+
„Nähret auch ferner treu
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Heilige Triebe!
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Und eure Stärke sei
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Eintracht und Liebe!
Gott, und Natur auch Dich!
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
 +
</poem>
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
 
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 
5815
 
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
In
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
 +
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 +
<poem>
 +
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 +
'''Gebet.'''
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Choralgesang.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
5817
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Den Alles laut erhebet,
+
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Was durch Dein Allmachtswort
+
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Auf dieser Erde lebet;
+
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Chor.
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Preis dem allwaltenden,
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Leben gestaltenden
Und noch hienieden walle;
+
Urquell des Lichts.
O, allvollkommner Gott,
+
Heil, seinem Strahle Heil!
O Gott voll Majestät,
+
Dem hell entzündeten
Erhöre Du mein Lied,
+
Froh uns verkündeten,
Mein schwaches Dankgebet!
+
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Du bist und warst schon längst
+
Rezitativ.
Vor Millionen Jahren,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Du warst, eh Etwas war,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Eh Deine Welten waren,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Eh Sonnen noch geglänzt
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Mit mildem Strahlenschein,
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Und Du, o Ewger, hörst
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Jahrtausende entfliehn
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Und andere beginnen;
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Du bleibest, wie Du bist,
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
O Gott von Ewigkeit!
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Es flammen Sternenheere,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Es grünet Wald und Flur
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Allein zu Deiner Ehre!
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Erhebt und preiset Ihn,
+
Was treue Eintracht hier begründet
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Euch einst ins Leben rief;
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Dir danken, daß sie sind,
+
1ter Chor.
All' jene Millionen,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Die hier noch sind und dort
+
Der den rohen Stein,
In jenen Höhen wohnen;
+
Dass wir uns erfreu'n,
Es preiset Dich, was lebt,
+
Liess zum Tempel werden,
Es danket Dir, was ist,
+
Und der aus der Geister Land
Daß Du, Allmächtiger,
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Der große Schöpfer bist.
+
 
 +
2ter Chor.
 +
Dankt ihm, er gab Stärke,
 +
Gab der Weisheit Muth,
 +
Und das höchste Gut,
 +
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Allgemeiner Chorgesang.
Du willst, und Weste wehen;
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
O, Deine weise Macht
+
Glänze dieses Heiligthum.
Kann nie der Mensch erspähen.
 
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Wechselgesang.
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
1te Stimme.
Bist mir ein guter Vater,
+
So trete an der Weisheit Hand
Bist meine Zuflucht stets,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Und stets mein weiser Rather;
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Mich führet Deine Hand
+
Sie ist der Geister Zauberband.
So väterlich allhier,
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Vernimm aus meinem Mund
+
Und unser Werk mit Palmen krönen.
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
2te Stimme.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Nicht immer Dein Gebot
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Du leitest mich im Glück,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Wie danket Dir genug
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
3te Stimme.
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Du gabst mir wahre Ruh
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Und wahren Seelenfrieden.
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
O, wende nie von mir
+
Und ruft die Genien herbey,  
Dein wachend Antlitz ab,
+
Die in das Heiligthum uns führen
Mich schütze Deine Hand
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Schlussgebeth.
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Drey Stimmen.
Durch dieses Erdenleben,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Dem schwarzen Laster feind,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Der Tugend stets ergeben;
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dem Tod ins Angesicht,
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Mein sterbend Auge bricht!
+
 
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
'''Gebet'''
+
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
'''O Seligkeit!'''
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Der ganze Himmel schaut
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Chor.
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Lob, Ehr und Preis,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Dem Vater in der Zeit,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Wie einst am Thron
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
In seiner Herrlichkeit.
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 +
'''1. Das Gebet'''
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
:'''In Einem Glauben,'''
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
<poem>
+
:Kann nur der Menschheit
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 +
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 +
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
 +
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
 +
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 +
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 +
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 +
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 +
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Es folgen:
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
 
 
2. Großer Meister und Erhalter
 
 
 
3.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
 
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
 
Der diese schöne Welt gebaut,
 
Und jetzt mit heiligem Gefallen
 
Herab auf unsre Arbeit schaut.
 
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
 
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
 
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
 
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
von Reinig [= Reuning]
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Bereits in:
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
 
Der die schöne Welt gebaut,
 
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Nur zu oft die Freude ab,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Daß ich begreife Dich?
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Daß ich erblicke Dich,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
Daß ich auch finde Dich?
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Daß ich auch finde Dich,
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Damit auch die Welt erfahre
+
Gott! und verehre Dich?
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Vater, so nenn' ich Dich,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
5.
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Gesund und frohes Muthes
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
6.
+
Weisheit, erleuchte mich,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Liebe, erwärme mich,
 
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
 +
 
 +
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
9.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Zuerst in:
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Und so entwürd'gen mich?
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Hoffnung belebe mich,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Gott, und Natur auch Dich!
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
5815
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
 +
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 +
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 +
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
10. An die Sonne
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Zuerst in:
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
desgleichen in:
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Die staunend deine Größe sieht,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
5817
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
Den Alles laut erhebet,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Dem Armen Trost und Glück!
+
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Und noch hienieden walle;
 
+
O, allvollkommner Gott,
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
O Gott voll Majestät,
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Erhöre Du mein Lied,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Mein schwaches Dankgebet!
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
 +
Du bist und warst schon längst
 +
Vor Millionen Jahren,
 +
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
 +
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
+
Es drehen Welten sich,
 +
Es flammen Sternenheere,
 +
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Dir danken, daß sie sind,
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
All' jene Millionen,
<poem>
+
Die hier noch sind und dort
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
In jenen Höhen wohnen;
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Es preiset Dich, was lebt,
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
+
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Du willst, und Weste wehen;
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
O, Deine weise Macht
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Kann nie der Mensch erspähen.
 
+
Du sprichst, und Tausende
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
1.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Zuerst in;
+
In düstern Labyrinthen,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
So lehrest Du mich bald
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Den schönsten Ausweg finden.
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Allvater, blick' ich hin
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Bist mir ein guter Vater,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Bist meine Zuflucht stets,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Und stets mein weiser Rather;
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Mich führet Deine Hand
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
So väterlich allhier,
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Vernimm aus meinem Mund
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Den lauten Dank dafür!
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Wie oft verzeihest Du,
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Nicht immer Dein Gebot
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Du leitest mich im Glück,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Gott soll ich über Alles lieben
+
Wie danket Dir genug
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
 +
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
So oft ich auf der Bahn
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Der heilgen Tugend wanke,
 +
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
 +
 
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Für welches du erschaffen bist,
+
'''Gebet'''
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Und seine Güte nicht verstehn?
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Deiner Verehrung bewahren.
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
 
Gott sollst du über alles lieben,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Und deinen Nächsten, so wie dich.
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 +
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 +
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
<poem>
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
 
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
 
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 
O du Heiliger, Allbarmherziger
 
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Es folgen:
Großer und mächtiger
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Herr und Schöpfer der Welten!
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Laß uns Dir nahen,
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Segen empfahen,
+
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
 
 +
1.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 +
 
 +
2.
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
 
 +
3.
 +
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
 +
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
 +
unter dem Titel: Tischlied
 +
''Eine weitere stark abweichende Version''
 +
 
  
O allliebender
+
4.
Weiser und gütiger
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Herr und Schöpfer der Welten!
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Send' Deine Klarheit,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
 
6.
 
6.
Zuerst in:
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
7.
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
8.
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
9.
 +
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
7.
 
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Sende von des Himmels Auen
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Segne was wir hier vollbringen,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Alles Gute laß gelingen,
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Was wir geistig hier erbau'n
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Nicht allein in diesen Hallen,
+
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
+
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
<poem>
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
1. Kapitel
 
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
10.  
Auch In.
+
An die Sonne
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
</poem>
  
Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
 
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 
Bleib uns Ziel hinfort;
 
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Über 30 Jahre später enthält in
Einzig von dir ab,
 
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Unsre Zuversicht;
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Denn in deinem Lichte schauen
+
<poem>
Wir das Licht!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 +
 
 +
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
 +
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
3. (Fink)
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
Dem Ew’gen unsre Lieder!
 
Was auch das Herz bewegt,
 
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Und starrer Frost gebeut,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Läßt er die Erde decken
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Mit einem weißen Kleid.
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Und unter warmer Hülle,
+
Nein, seine Liebe zu ermessen
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Sei ewig meine größte Pflicht;
Da schläft in tiefer Stille
+
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Dann bricht so frisch hervor,
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Ein zahllos Lebenschor;
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Das ruft in tausend Freuden
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Uns tief zum Herzen ein:
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Gott soll ich über Alles lieben
Gott muß die Liebe seyn!“
+
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
 +
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
4.  
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Richter freigeschaffner Geister
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
5.
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 +
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 +
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Für welches du erschaffen bist,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
 +
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
6. (Blumauer)
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Auch in:
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
'''O, Du Heiliger,'''
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Großer und mächtiger
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
O allliebender
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Weiser und gütiger
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
6.
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Zuerst in:
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
7.
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 +
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden
 
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
7.
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
neu:
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
 
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Sende von des Himmels Auen
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Und die Schwäche über Stärke klagt!
+
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
[1786:
+
===Auswahl von Liedern===
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
<poem>
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
8. (Ridel)
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Auch In.
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Später in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
Ewige Wahrheit,
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Göttliche Klarheit
+
Mächtig ist dein Reich;
Segne den Bau!
+
Laß die Baue unvergänglich
Schütz' und erhalte,
+
Seyn, dir gleich!
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Schütz‘ und erhalte etc.
+
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
Feßle für immer
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Trügenden Schimmer,
+
Einzig von dir ab,
Dünkel und Wahn!
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Eintracht und Freude,
+
Maurern gab.
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Eintracht und Freude etc.
+
Unsre Zuversicht;
 +
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
Nebel zerstreue,
 
Kräfte verleihe,
 
Uns zu erspähn!
 
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
3. (Fink)
Blicket zur Leiter
+
Zuerst in:
Muthig hinauf!
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Fester zu wandeln,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
Später in:
Fester zu wandeln, etc.
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Auch in:
+
Was auch das Herz bewegt,
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 +
Dem, der die Welten trägt!
 +
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
 +
 
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
+
Und ist der Mai erschienen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Dann bricht so frisch hervor,
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Sind sie gewoben!
+
Ein zahllos Lebenschor;
+
Das ruft in tausend Freuden
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
Uns tief zum Herzen ein:
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
+
„Was zagst du doch im Leiden?
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
+
Gott muß die Liebe seyn!
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
4.  
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Richter freigeschaffner Geister
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 +
5.
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
13. (Gerhard)
+
6. (Blumauer)
Zuerst in:
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
 
  
Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
 
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
 
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Ziehn Linien und Kreise
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Und halten uns für Weise;
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Meisterhand behauen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Und fangen an zu bauen,
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Gott ist allein die Stärke.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
In bunter Farben Schimmer;
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
 
Den gütigen, den weisen,
 
Den mächtigen und starken Gott,
 
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
 +
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
  
14.
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
 +
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
 +
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
  
Etwas anders bereits in:
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
mit der Angabe: Overbeck
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
mit der Angabe: Overbek.
+
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
1787 erschien in Leipzig
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
D es Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Geht auch die Sonne nieder,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Auf immer geht sie nicht.
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Giebt sich der Pilger hin
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Und harrt auf dessen Güte,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
7.
Zuerst:
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
unter dem Titel: An die Weisheit
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
Hoch empor am Himmelsbogen
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
11. (Hohlfeldt)
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Auch in:
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Seiner Welten lichte Heere,
+
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
16.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe]
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Einer Festversammlung gleich,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
In des großen Domes Pracht
+
Ziehn Linien und Kreise
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und halten uns für Weise;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Von Meisterhand behauen,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und fangen an zu bauen,
Zagend fall ich an dein Herz,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Denkend mit betrübter Seele
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist allein die Stärke.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
+
 
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Vater, deinem Kinde an!
+
Den gütigen, den weisen,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Den mächtigen und starken Gott,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Mit frommen Herzen preisen!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
14.
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Etwas anders bereits in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Denn zum Leben hast ja du
+
mit der Angabe: Overbeck
Alle liebend auserkohren.
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
mit der Angabe: Overbek.
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
1787 erschien in Leipzig
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Geht auch die Sonne nieder,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Auf immer geht sie nicht.
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Nur eine kurze Nacht,
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Dann ist in stiller Frühe
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
1824 und 1841 neue Strophe:
+
O selig, wer die Quelle
Großer Vater, laß die Kette,
+
Der süßen Hoffnung fand;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Ihm wird die Seele helle,
Schütze, Heiliger, errette
+
Und jeder Trost verwandt!
In des Lebens Stürmen siel
+
Das ist des Pilgers Segen:
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Ein Herz voll Zuversicht
Fest uns bei einander stehen,
+
Auf allen seinen Wegen,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Gestärkt von Gottes Licht.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
mit der Angabe: Cramer
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
Gott grenzenlos,
+
bereits in:
Undenkbar groß,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
unter dem Titel: Lied
Schon sehn wir hier
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
So viel von ihr,
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
unter dem Titel: Nachtlied
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Was du jetzt ruft
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Herr, du bist groß,
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und grenzenlos
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
[1769 und 1804:
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Was du erschufst,
+
Deines armen Lebens denken,
was du jetzt ruft
+
Und was irdisch dich betrübt?
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Doch wolltest du
+
Hat dich seiner werth gefunden,
noch mehr dazu
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
+
16.
Als für den Staub;
+
Zuerst:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Nie Todes-Raub!
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Auch in:
Die Ewigkeit;
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Aus dunkler Nacht
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
In Gottes Pracht.
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Der Halm der Flur
+
In des großen Domes Pracht
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Sind Stufen nur.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
In Hoheit schon
+
Andachttrunken tritt der Glaube
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Vor des Weltalls Hochaltar.
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Vater, laß in diesem Laute
19.
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Zuerst:
+
Stehe in dem Heiligthum,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
später in:
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Vater, deinem Kinde an!
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Ferne von der dunkeln Bahn
1. Petrt 4, 10
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Das dich kindlich Vater nennen
+
Sicher und beharrlich streben!
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Und wo Einer, fortgerafft
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
+
Denn zum Leben hast ja du
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Alle liebend auserkohren.
 
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
[1804:
+
Wenn er weinend nach dir langet;
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Deinen Odem ihn umwehn!
Trost und Stärke, wann ich leide,
 
Vater, still in dir zu ruhn;]
 
  
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
20.
+
[1826:
Zuerst:
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
unter dem Titel:
+
Lenke ihres Herzens Triebe
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Sirach 11, 20-23.
+
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
 +
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 +
Großer Vater, laß die Kette,
 +
Die wir schlingen, reißen nie!
 +
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
 +
17.
 +
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
Ueberall vertrau dem Herrn;
+
'''Gott grenzenlos,'''
Nie ist seine Gnade fern,
+
Undenkbar groß,
In der freudenreichen Zeit
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 +
 
 +
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Was du erschufst,
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Was du jetzt ruft
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Gott hat seines auch gethan.
+
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Im Berufe fromm und treu,
+
[1769 und 1804:
Frage nicht, was besser sey;
+
Was du erschufst,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
was du jetzt ruft
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
 
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 
Reines Herz und froher Muth
 
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
  
 +
18.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
===Liederbuch des Logenbundes===
 
im Königreiche Hannover. 1835, 1-10
 
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
4 „Preis und Dank“
+
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
1. Gebet
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 
+
Der Halm der Flur
4.
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Sind Stufen nur.
siehe oben:
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
später in:
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
1. Petrt 4, 10
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
  
2. Preis und Dank
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das dich kindlich Vater nennen
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
</poem>
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
 +
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
 +
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
===Neues Gesangbuch===
 
für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20
 
<poem>
 
 
Aus dem:
 
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
 +
20.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
später in:
Gott
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 +
unter dem selben Titel
  
Gebete
+
Auch in:
1. Vor der Tafelloge
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
neu:
+
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Der über Sternenhöhen
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Und auch hört unser Flehen;
+
Gott hat seines auch gethan.
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Im Berufe fromm und treu,
Wer wollte drum verzagen,
+
Frage nicht, was besser sey;
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Des Lebens Bürde tragen.
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Und ewig wird er leben,
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Auch wieder Freude geben.
+
Gottes Leitung ist dabei.
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
 +
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
6.
+
4 Gebete und
Zuerst in:
+
4 „Preis und Dank“
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
Dich preis’t Allmächtiger
+
1. Gebet
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 
mit der Angabe: Herder
 
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
2. Preis und Dank
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
mit der Angabe: Gerhard
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
  
14. (Forschen nach Gott)
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
1.
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
neu:
  
Ich suche dich, o Unerforschlicher!
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Der du im Dunkel wohnest,
+
Dessen Größe uns die Sterne
Und über Geisterwelten thronest.
+
Laut verkünden aus der Ferne,
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
In unermess'nen Fernen;
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Laß den Tempel, den wir bauen,
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Uns ein Bau der Tugend sein!
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Müller
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
2.
 +
neu:
  
15.
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
(kommt aber bereits vor in:
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173)
 
  
siehe:
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 +
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 +
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Müller
Ueber Bös ' und Gute scheint!
 
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
II. Schluß der Arbeitsloge
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
 
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
  
Chor.
+
3.  
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
  
 +
4.
 +
neu:
  
16.
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Zuerst in:
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
Den über Wolken hoch erhoben
siehe:
+
Die wandelnden Gestirne loben
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
+
Und feiern Deiner Liebe Fest!
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 +
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 +
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
Mit tausendfacher Schöne
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
O, hört die frohen Töne
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Der jubelnden Natur!
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
Das Leben in den Teichen,
+
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
Das Schwirren in der Luft,
+
So zollt der Maurer seinen Dank.
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Die Rosenzeit der Liebe
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Ist schön, wie Blüthenduft.
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
Das bunte Grün der Felder,
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Die blumenreiche Au,
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Das frische Laub der Wälder,
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
Des Aethers zartes Blau;
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dies alles lockt zur Freude,
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Macht durch Genüsse reich!
+
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Der Freundschaft edle Bande
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Sind deinen Reizen gleich.
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 +
Und eine dichtre Kette schlingen
 +
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Daß würdig dieser Kette Glieder
Was gleicht der stillen Wonne,
+
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Wenn Millionen Wesen
+
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Sich eurer dankbar freun,
+
Doch nie durch Laster es entweihn.
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Der Tugend hohe Freuden
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Sind eurem Segen gleich.
+
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 +
 
 +
Geitel
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
5.
Am hohen Himmelszelt
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
In dunkelblauer Ferne
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Die Frühlingsnacht erhellt,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.
 
Die Hoffnung ihrer Dauer
 
In einer bessern Welt.
 
  
 +
III. Eröffnung der Tafelloge
  
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
7.  
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
IV. Schluß der Tafelloge
30. Die Flamme lodert, milder Schein
 
79. In dem Buche der Natur
 
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
  
 +
8.
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
 +
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 +
39.
 +
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
1.
 
neu:
 
  
Meister, der das Weltall schuf,
+
''An späteren Stellen:''
Dessen Größe uns die Sterne
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
Laut verkünden aus der Ferne,
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 
Laß den Tempel, den wir bauen,
 
Uns ein Bau der Tugend sein!
 
  
Müller
 
  
2.
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
neu:
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
und drei Lieder hinzugefügt:
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
 
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
 
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Kapitel:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
 
  
Müller
 
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
'''1. Gebet'''
 +
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
 +
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
4.
+
Laß uns verehren dich,
neu:
+
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
+
Gottheit, wir ahnen dich,
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
+
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Den über Wolken hoch erhoben
+
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Die wandelnden Gestirne loben
+
Vater, und lieben dich!
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
Reinling [1909: Reuning]
Dir heut' kein König seine Psalmen
 
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 
So tönt sie unser Herz noch wieder
 
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
 
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
 
Auf Libanon die Ceder fiel.
 
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
''erst nach 1853:''
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
'''Kerzenlied'''
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
Und eine dichtre Kette schlingen
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
M. v. St.:
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
Chor:
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Meister, Urewiger!
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Führ‘ uns mit Weisheit
So wollen wir in diesem Leben
+
auf all‘ unsern Wegen,
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
Zum Bau des Tempels –
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
+
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Geitel
+
I. Aufs.
 +
„Schönheit ziere ihn.“
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Chor.
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Meister, Allgütiger!
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Öffne die Herzen
 
+
Laß Schönheit uns blicken.
 
+
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
III. Eröffnung der Tafelloge
+
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
II. Aufs.
 +
„Stärke führe ihn aus.“
  
 +
Chor.
 +
Meister, Allmächtiger!
 +
Gib uns zum Bau
 +
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
IV. Schluß der Tafelloge
 
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
'''3. Gebet'''
 +
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
'''4. Gebet'''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
53. Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
</poem>
+
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
 +
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
 +
'''Meister, Unendlicher!'''
 +
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
Laß uns dein göttlich Wort
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15
+
segnend auf Erden verbreiten!
<poem>
+
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
+
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
O laß uns streiten, Gott!
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
wie auch die Nacht uns droht;
und drei Lieder hinzugefügt:
+
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
Kerzenlied (3)
+
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
Meisterloge (15)
+
einst unser Auge bricht,
Bei Eröffnung der Loge (19)
+
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
  
Kapitel:
 
Z. V. D .H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
  
 +
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 +
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
1. Gebet
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
Vater, wir rufen dich,
+
'''7. Gebet'''
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
Text: Ridel [1909: Riedel]
Vater der Liebe, wir rufen dich!
+
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
laß uns verehren dich!
+
(nur die ersten zwei Strophen)
  
Laß uns verehren dich,
 
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Vater, und lieben dich!
+
Steig in dieser Feierstunde
  
  
2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
+
'''9. Gebet'''
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
+
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
Reinling [1909: Reuning]
 
  
 +
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
 +
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 +
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
erst nach 1853:
 
Kerzenlied
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
  
M. v. St.:
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
„Weisheit leite unsern Bau.
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
Chor:
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
Meister, Urewiger!
+
wo die erste Flamme glüht;
Führ‘ uns mit Weisheit
+
wo der Morgenstern im Aether,
auf all‘ unsern Wegen,
+
eine Blume Gottes, blüht!
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
„Schönheit ziere ihn.“
+
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
Chor.
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
Meister, Allgütiger!
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Öffne die Herzen
+
und ein Stern nun über'm Sterne
Laß Schönheit uns blicken.
+
dieser kleinen Erde schwebt!
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
„Stärke führe ihn aus.“
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
Chor.
 
Meister, Allmächtiger!
 
Gib uns zum Bau
 
Deines Tempels die Stärke;
 
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
'''12. Loblied'''
 +
Mel von Carl Gläser.
  
3. Gebet
+
Zuerst in:
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Richter freigeschaffner Geister,
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
  
4. Gebet
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
5. Gebet
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
Mus. v. C. M. von Weber
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 +
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Auch in:
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
unter dem Titel: Maurergebet
+
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
Meister, Unendlicher!
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
Meister Allgütiger!
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
Herr, laß auf unserm Tun
+
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Laß uns dein göttlich Wort
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
segnend auf Erden verbreiten!
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
 
wie auch die Nacht uns droht;
 
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 +
''
 +
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
 +
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
 +
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 +
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 +
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 +
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
6. Schlußgebet (in der Kette)
+
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
 +
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 +
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 +
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
7. Gebet
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
und was darinnen ist, gemacht.
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
was er uns einmal zugedacht.
(nur die ersten zwei Strophen)
+
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
  
8. Bei Eröffnung der Loge.
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 +
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
  
9. Gebet
+
'''O Allmächtiger!'''
(nach voriger Melodie)
+
O Allgütiger!
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
ew’ges Urbild des Edlen!
 +
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
+
O Allmächtiger!
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
O Allgütiger!
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
 +
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
  
  
11. Bei Eröffnung der Loge
+
'''14. Danklied'''
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
Nach Herm. Gottfr. Demme
Br. Bechstein [1836]
 
  
Heil dem Osten, wo es taget,
+
Zuerst in:
wo die erste Flamme glüht;
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
wo der Morgenstern im Aether,
+
unter dem Titel: Danklied
eine Blume Gottes, blüht!
+
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 
wo die erste Röte scheint;
 
wo der Himmel Perlenthränen
 
auf die Erde niederweint!
 
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
und ein Stern nun über'm Sterne
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
dieser kleinen Erde schwebt!
+
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
 +
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 +
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 +
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 +
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
12. Loblied
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
Mel von Carl Gläser.
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
Zuerst in:
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
  
Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
+
''erst nach 1853:''
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
'''1909: Meisterloge'''
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
+
Vierstimmig von L. Erk.
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
(leicht verändert)
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
Mel. von Ambrosch II.
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
  
Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
  
1909: Lobgesang
+
Bereits in:
Mus
+
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
L. Erk. †1883.
+
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Auch in:
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
+
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
siehe z. B.
 
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)
+
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
  
Lobe den Herren, o meine Seele!
 
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 
will ich lobsingen meinem Gott.
 
Der Leib und Seel gegeben hat,
 
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Lobt den Herrn! vereinigt loben
und was darinnen ist, gemacht.
+
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
Singet ihm! er werd' erhoben
was er uns einmal zugedacht.
+
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
13. Bei Eröffnung der Loge.
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
reinste Quelle des Lichtes!
 
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
ew’ges Urbild des Edlen!
 
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''17. Danklied'''
O Allgütiger!
+
Carl Schulz. 1810.
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 
+
siehe z. B.:
14. Danklied
+
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 
 
Zuerst in:
 
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert
+
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
+
'''Danket dem Herrn!'''
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Wir danken dem Herrn,
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
denn er ist freundlich,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
+
und seine Güte währet ewiglich.
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
Lobet den Herrn!
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
Ja, lobe den Herrn
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
auch meine Seele;
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
+
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
Sein ist die Macht!
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
Allmächtig ist Gott;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
sein Thun ist weise,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
+
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
Groß ist der Herr!
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Ja groß ist der Herr;
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
sein Nam‘ ist heilig,
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
Anbetung ihm!
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Anbetung dem Herrn;
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
mit hoher Ehrfurcht
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
  
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
  
erst nach 1853:
 
1909: Meisterloge
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
''erst nach 1853'':
(leicht verändert)
+
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
  
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
  
15. Zum Lobe Gottes.
+
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
Mel. von Ambrosch II.
+
Dass sich voll Herzlichkeit
Gerhard [1909: W. Gerhard]
+
Brüder uns nah'n!
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
+
Und als der Treue Pfand
von Bruderlieb‘ umschlungen
+
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
  
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 +
Brudergruss dar.
  
16. Lobgesang
+
Ehre dem Heimathsland,
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
Wo jeder Eintritt fand,
Fulda
+
Die Bind' ihm fiel!
 +
Heut' ist die :Heimath hier:
 +
Als unsers Festes Zier
 +
Grüssen Gefährten wir
 +
Am Weg zum Ziel.
  
Bereits in:
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Segnend, verklärt und mild
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
Des Orden Ruhm?
Auch in:
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
+
Die hundert Jahre steh’n,
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
 +
Im Heiligthum!
 +
</poem>
  
  
Lobt den Herrn! der Welten Meister
+
<nowiki>***</nowiki>
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
<poem>
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
In:
hört der gute Vater gern.
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
+
eröffnet das Kapitel
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
+
I. Dem Allmächtigen
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
gönnet uns der Vater gern,
+
Großer Gott, wir loben dich
Singet ihm! er führt durch Leiden
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
+
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
''Es folgen:''
strahlen seht den Abendstern!
+
Vater, freigeschaff’ner Geister
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
  
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
 +
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 +
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
  
17. Danklied
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
 
 
Danket dem Herrn!
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
 
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
 
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
 
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
 
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
 
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
 
 
erst nach 1853:
 
1909: Bei Eröffnung der Loge
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
 
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
 
Oeffnet die Pforten weit,
 
Dass sich voll Herzlichkeit
 
Brüder uns nah'n!
 
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
 
Auf, tritt in Festverein
 
Dreimal willkommen ein,
 
Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
 
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
===Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952===
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
  
mit vier klassischen Kirchenliedern:
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
Es folgen:
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
und zwei neue Lieder:
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller