Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
K
 
(62 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 +
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
 +
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
 +
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
 +
'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
 
=== Oden und Lieder, 1772 ===
 
=== Oden und Lieder, 1772 ===
Zeile 18: Zeile 20:
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
+
siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
 +
 
 +
Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
 +
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
 +
 
 +
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesänge für Maurer, 1782===
+
===Freymäurer-Lieder, 1780===
 
<poem>
 
<poem>
 +
1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
 +
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
 +
siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 +
</poem>
  
10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
+
=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 +
<poem>
 +
 
 +
Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
Zeile 30: Zeile 44:
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
+
''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
+
''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
 +
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
 +
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
+
''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
</poem>
 
</poem>
  
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
+
=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 69: Zeile 89:
  
  
===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
+
=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 77: Zeile 97:
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
+
''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
+
''Es folgt unter dem Titel'':
 +
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 +
 +
Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
 +
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
 +
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
 +
dazu folgt:
 +
An die Weisheit:
 +
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
 +
auch mit der Angabe: Blumauer
 +
 +
</poem>
 +
 +
===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
 +
<poem>
 +
 +
Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
 +
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
 +
 +
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
 +
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 93: Zeile 136:
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
Vor der Tafelloge:
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Dieser Adel führt zum Ziele
+
Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Und geleiten uns zum Ziele]
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
3:
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (172-173)''
Eures guten Vaters nach!
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 9
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
''Das Lied (227)''
Nicht der Erde Schätze gab!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Segen strömt schon auf den Willen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
Nr. 96
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
</poem>
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
===Neues Gesangbuch===
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Prüfend unser inn'res Streben,
+
<poem>
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Aus dem:
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Er erbarmet Sich des Armen
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
5 „Gebeten“:
+
Gott
O Quell des reinsten Lichts
+
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Gebete
* Des guten Urquell, der die
+
1. Vor der Tafelloge
* Vater der Geister!
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
+
2. Nach der Tafelloge
O du, dessen Weisheit
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
11 Gesängen „Gott“:
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Der du mit Weisheit
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
 +
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Der alte Gott lebt noch!
auch in:
+
Wer wollte drum verzagen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
6.
Die das müde Auge näßt,
+
Z. B. in:
Wie des Abends Thau der West.
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
An der Hoffnung haltet fest!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
15.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
17.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
18.
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
19.  
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
30.
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
In uns zu ewiger Klarheit;
+
79.
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
+
In dem Buche der Natur
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Und an die etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
1.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
2.
</poem>
+
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
<poem>
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
''und''
7. Wer stillt das Treiben der
+
11 Gesängen „Gott“:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Der du mit Weisheit
11. Gott! sey gelobt
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
2.
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Ariadne's Faden leihend,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an der Liebe fest!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an dem Glauben fest:
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Wachsend wir empor uns heben,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an Erinnrung fest!
 +
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
3.
 
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Der Du das All durchdringst,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Der Du Sonnensysteme
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
''
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Auch in:
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
6.
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Zuerst in:
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
</poem>
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Chor. Und was kein etc.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
1. An Gott
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
+
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Chor. Und ob Alles etc.
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
3.
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
Br. v. Schiller
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
 
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Aus den Feldern, aus den Triften
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
O für das auch, was wir litten,  
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
4.
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
 
</poem>
 
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
eröffnen mit
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
<poem>
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
I. Gebete
+
Chor. Der ist der etc.
  
1.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Das Vater Unser
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Um Erden wandeln Monde,
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
2.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
In uns zu ewiger Klarheit;
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
3. Gebet
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Richter freygeschaffner Geister
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
+
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
Es ist die innere, göttliche Kraft.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Chor. Was frey sich etc.
(7. An die Weisheit)
+
</poem>
  
  
II. Loblieder
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
<poem>
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Erhebung zu Gott
  
 +
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 +
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
10.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
9. Großer Meister, überschwenglich
Füllet Er das ganze Land.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
Alles, alles, was wir haben,
+
47. Großer Meister, dessen Allmacht
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Giebt uns Segen und Gedeihn;
 
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
+
2.
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Deines guten Vaters nie!
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Seine Wunder spät und früh!
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Chor.
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Deines guten Vaters nie!
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
</poem>
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
<poem>
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Carl Strauß.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
3.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 
+
Der Du das All durchdringst,
An Gott
+
Der Du Sonnensysteme
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
 
+
Wenn es so hoffet und fleht,
2.
+
Wenn es so dankt und vertraut,
Zuerst in:
+
Wenn es so ganz sich verliert
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Der Du ewig ohn' Ende
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
Wie ohne Anfang bist,  
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
[1804 zusätzlich:
+
Und es schwindet die Form,
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Die uns irdisch umschließt,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
Seele in Seele zerfließt,
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
+
Daß sie so Eins mit Dir. –
 
+
Vater, drum flehen wir,
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Laß sie ein geistiges nahen
Lass ernst und gross die Majestät
+
Zu deinem Throne sein,
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Br. Winkler
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 
+
6.
3.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
Auch in:
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Von der Erd' das Haupt empor!
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Mejer
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
</poem>
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Von geweihter Brüder Munde,
+
<poem>
Lautes feierliches Chor!
+
 
Weltenmeister! segne, schütze
+
1.
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
+
An Gott
Dass der Bau der Menschheit nütze,
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
2.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Lass die Herzen gut und bieder
 
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 
Hilf! und blicke sanft hernieder
 
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
3.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
  
 
4.
 
4.
Auch in:
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 +
 
 +
 
 +
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Aller Elementen Meister,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Ueberm Sternenzelte thront
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
In deine große Maurerkette,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Und mit wahrer Herzens gluth
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
</poem>
+
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
 +
 
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
Ob gleich oft die Kette bricht
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
<poem>
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
Im Kapitel Lobgesänge
+
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
An Gott
 
  
1.  
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
2.
 
Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Wie groß der Meister war.
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Wie er den weiten Logenbau
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
So wunderbar vollzog,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Vor andern groß gemacht,
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
4.
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zuerst in:
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 +
In ihre Lieder ein!
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
Aufs Ziel der Reise hin.
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
5.  
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Richter freygeschaffner Geister
+
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
6.  
+
Chor.
Des  großen Baues großer Meister,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Und stoßt die Glaser an!
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Den lächeln beide an!
  
 +
</poem>
  
7.
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Auch in:
+
eröffnen mit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
<poem>
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
I. Gebete
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
1.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Das Vater Unser
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Um Erden wandeln Monde,
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
2.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
3.
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Gebet
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Richter freygeschaffner Geister
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
4.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
5.  
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Gebet um maurerische Tugenden
<poem>
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
(6. Um Weisheit)
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
(7. An die Weisheit)
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
6.
+
8.
Zuerst in:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
9.  
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
 
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
 
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
 
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
10.
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
</poem>
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
7.
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Richter freigeschaffner Geister
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
8.
+
An Gott
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
 
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
1.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
 
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
2.
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Zuerst in:
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
So viel ich haben muß!
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
 +
[1804 zusätzlich:
 +
O! dem auch wir das leben weih’n,
 +
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 +
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
9.
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Zuerst in:
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Cherubinen zitternd stehn,
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Den in seinem höchsten Lichte
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
 
Die um deinen Thron sich drehn;
 
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
3.
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Zuerst in:
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Rein und lauter, und entwich.
+
 
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Nur die Wahrheit laß mich finden,
 
Die in diesem Tempel wohnt.
 
  
10.
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 +
Von geweihter Brüder Munde,
 +
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
 +
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
  
11.
+
Lass die Herzen gut und bieder
Zuerst in:
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
unter dem Titel: Opferlied
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Weisheit leite unsre Schritte,
unter dem Titel: Opferlied
+
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
+
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
+
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
Auch in:
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
 
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
4.
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Auch in:
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Gieb diesem Heiligthume Licht;
 +
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
 +
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
12.
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
In deine große Maurerkette,
13.
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
  
14.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
''
7-8
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Gelobt der Maurer-Bund!
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
+
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
+
Belebe Geist und Mund!
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Führt uns zum Bessern hin.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Zu uns nach Westen drang,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und Ehre im Gesang.
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Bei solchem Meister glück'ts!
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Und geistig sie erneu!
  
 +
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
 +
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
15.
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Die raget Himmelan.
unter dem Titel:
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Auch in:
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Denn seine Güte währet ewig.
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Du bist allmächtig, Herr!
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Du unsrer Väter Gott!
+
Sie , die das Bessre schafft.
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
 +
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
16.
 
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
</poem>
Das All der Schöpfung preis‘t,
 
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Die edler Zweck vereint,
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
<poem>
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Im Kapitel Lobgesänge
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
An Gott
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
1.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
2.
 +
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
17.
 
Zuerst in:
 
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
3.
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
neu:
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
[1775:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
4.
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
5.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Richter freygeschaffner Geister
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
6.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Des  großen Baues großer Meister,
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
+
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
</poem>
 
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
2.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
 +
An das Licht
 +
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
 +
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
An die Wahrheit
Genießen wir des Gutes,
+
11.
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Genießen wir das Gute,]
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
12.
Ihr freudiges Gewimmel
+
Auch in.
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Denn seine Kinder sammeln,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Und ihr vereintes Stammeln
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Reicht eure Hand den Armen,
+
Göttliche Klarheit
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
Segne den Bau!
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
+
Schütz' und erhalte,
Sind alle Gottes Kinder,
+
Fördr' ihn und walte
Und sollen uns wie Brüder freun!
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
 +
Chor.
 +
Schütz‘ und erhalte etc.
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Feßle für immer
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Trügenden Schimmer,
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
+
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
 +
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
5.
+
Nebel zerstreue,
Auch in:
+
Kräfte verleihe,
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 +
 
 +
Chor.
 +
Liebe laß walten, etc.
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Höher und weiter,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Blicket zur Leiter
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
Muthig hinauf!
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
Chor.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Fester zu wandeln, etc.
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
Riedel
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
</poem>
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
<poem>
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
7.
+
2.  
Dank, dem Geber Dank!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
6.
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
7. Richter freigeschaffner Geister
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
8.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
  
14.
+
9.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Herr, vor dessen Angesichte
''sehr stark abgewandelt:''
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
11.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Zuerst in:
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
 +
Auch in:
 +
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
15.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
 
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
+
[1823 und 1835:
Dem Erbauer aller Welt;
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Das Werk der Tempelhallen.
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
Allmeister, walte gnädig hier,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Und den guten Maurern allen
+
Du Höchster! wohlgefallen!]
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
Mit väterlicher Huld, o Gott!
Und stets eifrig Gutes that.]
+
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Wohl uns, wenn an diesem Tage
+
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
Das Bewußtseyn uns entzückt,
+
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
Daß wir mancher Menschen Klage
+
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
+
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
12.  
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
13.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
 
  
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
15.
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
<poem>
+
unter dem Titel:
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
Auch in:
Zum Lobe Gottes
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Denn seine Güte währet ewig.
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Du bist allmächtig, Herr!
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
5.
 
neu:
 
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
16.
Die Sonne ist erwacht,
+
Auch in:
Mit leisem Fittig fliehet
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
Der du mit Wohlgefallen
 
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
 +
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
 +
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
7.
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
neu:
+
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
17.
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Zuerst in:
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Ebenfalls in:
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
11 Strophen;
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
16.  
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zuerst in:
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
mit der Angabe: Klipfel
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
 
Küpfel.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
[1775:
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
1.  
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
  
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
18,
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
3.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
4.
Von eurer goldnen Pracht.
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
+
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
 
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
5.
Von Wesen unsrer Art,
+
Auch in:
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 +
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
 +
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 +
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 +
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 +
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
In
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
 
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
6.
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
neu:
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
neu sind die Lieder 16-21
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
Die I. Abtheilung.
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Zum Lobe Gottes,
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
enthält nun 21 Lieder.
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 +
 
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 +
 
 +
 
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 
Comp. v. Schulz
 
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
8.  
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
9.  
neu:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
 
'''
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Da bebet Alles und erstarrt.
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Du nimmst den Odem weg,
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
  
17.
+
13.
Zuerst von:
+
neu:
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
14.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
+
''sehr stark abgewandelt:''
 +
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
15.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
</poem>
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
 
  
  
18.
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
Zuerst in:
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
unter dem Titel: Mahnung
+
<poem>
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Musik: Franz Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]
+
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
'''Mahnung
+
I. Abtheilung.
'''
+
Zum Lobe Gottes
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
1.
Hoch über jede Bürde
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
2.
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
Vergiß dich nicht!
+
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Vergiß sie nicht,
+
5.
Die liebend dich umfangen
+
Zuerst in:
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
19.
+
Der du mit Wohlgefallen
Früher z. B. in:
+
Des Tages Licht gesandt,
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
Laß mich auch heute wallen
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
An deiner Vaterhand!
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
 
  
'''Ergebung'''
+
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
7.
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
neu:
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und mache mich vor allen Dingen
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
 +
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 +
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 +
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 +
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
20.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
8.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
16.
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Zuerst in:
Sonnen auf- und untergehen,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Gottes Lieb' ist überall!
+
mit der Angabe: Klipfel
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Weckt das Lied der Nachtigall!
+
Klipfel.
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
In der Welten Sphärenklänge
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Auch des Donners Wiederhall!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!  
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
  
21.
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
neu:
 
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 
Der du in ewiger
 
Klarheit die Welten regierest!
 
Gieb unsrer Brüderschaft,
 
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
18.
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Zuerst in:
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Daß wir mit frohem Muth,
 
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Wen banger Kummer drückt,
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
 +
 
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vater der Menschen schau',
+
Vielleicht, daß Millionen
Gnädig auf unsern Bau,
+
Von Wesen unsrer Art,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Ewig steht ja dein Wort!
+
Wird einst uns offenbart.
Wahrheit und Licht ist dort!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
Irdische Güter zerrinnen.
+
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
</poem>
  
==4. Teil: Andere Logen==
 
  
Die
 
===Auswahl von Freimaurer-Liedern:===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
In
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
mit der Angabe: Uvermann
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
1.
Ertöne Preisgesang!
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Du Vater aller Geister
+
12.
Vernimm der Maurer Dank!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
13.
Für deine Huld, die mit uns war.
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
neu sind die Lieder 16-21
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 
Der Menschheit uns zu weihen
 
Erwecke stets die Brust!
 
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
 
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Die I. Abtheilung.
Send‘ einen Genius
+
Zum Lobe Gottes,
Der uns mit holdem Munde
+
enthält nun 21 Lieder.
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 +
Comp. v. Schulz
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 +
Ged. v. Schiller
 +
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
 +
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
16.
mit der Angabe: Flemming:
+
neu:
 
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Du öffnest deine Hand,
 
+
Gesättigt werden sie.
Töne denn, froher Chor!
 
Tön‘ durch die Hallen!
 
Zu dir, o Herr! empor
 
Steig‘ unser Lallen!
 
Denn daß das Werk bestand,
 
Danken wir Deiner Hand.
 
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
 +
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
In
 
  
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
17.
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Zuerst von:
<poem>
+
Johann Baptist Rousseau,
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
'''Gebet.'''
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
  
Choralgesang.
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Preis dem allwaltenden,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Leben gestaltenden
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Urquell des Lichts.
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Comp.v. Gährich
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
 
Dank't dem Herrn der Erden,
 
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
18.
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Zuerst in:
Gab der Weisheit Muth,
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Und das höchste Gut,
+
unter dem Titel: Mahnung
Schönheit unserm Werke;
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
'''Mahnung
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
'''
Glänze dieses Heiligthum.
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
 +
 
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Wechselgesang.
+
Vergiß sie nicht,
 +
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
1te Stimme.
+
Vergiß es nicht!
So trete an der Weisheit Hand
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Vergiß es nicht!
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
19.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Früher z. B. in:
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Und ruft die Genien herbey,  
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
  
Drey Stimmen.
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Beschirme stets durch Deine Macht
 
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
'''Ergebung'''
Danket dem Meister der Erden
 
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 +
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Und mache mich vor allen Dingen
 
+
Durch deinen guten Geist bereit,
'''O Seligkeit!'''
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Der ganze Himmel schaut
+
Was mir dein Wille vorgestellt.
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
20.
'''1. Das Gebet'''
+
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
:'''In Einem Glauben,'''
 
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Sonnen auf- und untergehen,
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Gottes Lieb' ist überall!
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Gottes Lieb' ist überall!
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
In der Welten Sphärenklänge
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Auch des Donners Wiederhall!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Und des Donners Wiederhall,]
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Comp, v. Lindpaintner.
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
 +
21.
 +
neu:
  
 +
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 +
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Du, den das Weltall preist,
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
von Reinig [= Reuning]
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Bereits in:
+
Auf zu den Sternen blickt;
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Wen banger Kummer drückt,
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
Vater der Menschen schau',
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Ewig steht ja dein Wort!
Daß ich begreife Dich?
+
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
Daß ich erblicke Dich,
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Die
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
<poem>
Gott! und verehre Dich?
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
1.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
2.
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
mit der Angabe: Uvermann
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Ertöne Preisgesang!
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Du Vater aller Geister
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Vernimm der Maurer Dank!
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Erwecke stets die Brust!
In Dir und nur durch Dich.
+
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Stets segne unser Streben
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Und laß uns nicht erheben
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Daß ich begreife Dich!
+
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Liebe, erwärme mich,
+
Und in der letzen Stunde
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Send‘ einen Genius
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Der uns mit holdem Munde
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Daß ich umfasse Dich!
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Liebend umfasse Dich,
 
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 
Und so entwürd'gen mich?
 
  
Hoffnung belebe mich,
+
Auch in:
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
mit der Angabe: Eck,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
1857 und 1869, 191-192,
Gott, und Natur auch Dich!
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
5815
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 +
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
Töne denn, froher Chor!
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Tön‘ durch die Hallen!
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Zu dir, o Herr! empor
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Steig‘ unser Lallen!
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Denn daß das Werk bestand,
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
 +
 
 +
 
 +
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
 +
''
 +
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
 +
(Seht! wie voll Huld der Blick)
 +
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
„Nähret auch ferner treu
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Heilige Triebe!
5817
+
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
</poem>
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
 
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
In
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Es flammen Sternenheere,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Es grünet Wald und Flur
+
<poem>
Allein zu Deiner Ehre!
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
All' jene Millionen,
+
'''Gebet.'''
Die hier noch sind und dort
 
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Choralgesang.
Du willst, und Weste wehen;
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
O, Deine weise Macht
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Du sprichst, und Tausende
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Beginnen ihren Lauf;
+
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Du sprichst, schon hören sie
+
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Zu leben wieder auf!
+
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Chor.
In düstern Labyrinthen,
+
Preis dem allwaltenden,
So lehrest Du mich bald
+
Leben gestaltenden
Den schönsten Ausweg finden.
+
Urquell des Lichts.
Allvater, blick' ich hin
+
Heil, seinem Strahle Heil!
Auf Deinen großen Plan,
+
Dem hell entzündeten
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Froh uns verkündeten,
Du Gott der Weisheit, an!
+
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Rezitativ.
Bist mir ein guter Vater,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Und stets mein weiser Rather;
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Mich führet Deine Hand
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
So väterlich allhier,
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Vernimm aus meinem Mund
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Nicht immer Dein Gebot
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Du leitest mich im Glück,
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
Fünfstimmiger Gesang.
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Du gabst mir wahre Ruh
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und wahren Seelenfrieden.
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
O, wende nie von mir
+
Was treue Eintracht hier begründet
Dein wachend Antlitz ab,
+
Wird heute froh der Welt verkündet,
Mich schütze Deine Hand
+
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Bis an mein kühles Grab!
+
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
So oft ich auf der Bahn
+
1ter Chor.
Der heilgen Tugend wanke,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
So halte mich zurück
+
Der den rohen Stein,
Vom Laster der Gedanke,
+
Dass wir uns erfreu'n,
Daß, was der Frevler auch
+
Liess zum Tempel werden,
Zu bergen sich bemüht,
+
Und der aus der Geister Land
Daß dieß, Allwissender,
+
Liebend uns sein Licht gesandt.
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
2ter Chor.
Durch dieses Erdenleben,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Dem schwarzen Laster feind,
+
Gab der Weisheit Muth,
Der Tugend stets ergeben;
+
Und das höchste Gut,
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Schönheit unserm Werke;
Dem Tod ins Angesicht,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Wann einst am Ziel der Bahn
+
Glänze dieses Heiligthum
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Allgemeiner Chorgesang.
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 +
Glänze dieses Heiligthum.
  
 +
Wechselgesang.
 +
 +
1te Stimme.
 +
So trete an der Weisheit Hand
 +
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
2te Stimme.
'''Gebet'''
+
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
3te Stimme.
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Deiner Verehrung bewahren.
+
Und ruft die Genien herbey,  
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Schlussgebeth.
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
===Lieder zum Gebrauch===
 
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 +
'''Beym Schluss der Loge'''
 +
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
Es folgen:
+
'''O Seligkeit!'''
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Der ganze Himmel schaut
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
 
2. Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Zuerst in:
+
'''1. Das Gebet'''
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
 
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
:'''In Einem Glauben,'''
Der diese schöne Welt gebaut,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
:Kann nur der Menschheit
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Und hoher Freuden Blumenkette
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Durch alle Ewigkeiten reicht.
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Doch ehret er, was Gott gegeben,
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Durch dankbar mäßigen Genuß!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Der die schöne Welt gebaut,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Und mit heiligem Gefallen
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Nicht verzagt im Unglück sein,
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Und im Glücke nicht vermessen.
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
 
Zwar es wechselt mit Beschwerde
 
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
 
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
 
Geht ihr in der Tugend Gleise,
 
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 +
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 +
von Reinig [= Reuning]
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Bereits in:
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
5.
 
Gesund und frohes Muthes
 
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
9.
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Zuerst in:
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Vater, und preise Dich!
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Gott, nur in Dir bin ich!
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
In Dir und nur durch Dich.
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
 
  
 +
Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
10. An die Sonne
+
Liebe, erwärme mich,
Zuerst in:
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Daß ich umfasse Dich!
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Liebend umfasse Dich,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Erstaunen vor dir hin!
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Hoffnung belebe mich,
Die staunend deine Größe sieht,
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
 
Dem Erdenvolke Gottesblick!
 
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 
Dem Armen Trost und Glück! —
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
5815
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
 
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Und mild, wie du, zu seyn.
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
</poem>
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
 +
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
 +
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
 
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
<poem>
+
5817
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Den Alles laut erhebet,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Was durch Dein Allmachtswort
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Erhebe Dich, mein Geist,
 +
Damit ich Dank Dem lalle,
 +
Durch dessen Ruf ich ward,
 +
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
1.
+
Du bist und warst schon längst
Zuerst in;
+
Vor Millionen Jahren,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Du warst, eh Etwas war,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Eh Deine Welten waren,
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Jahrhunderte vergehn
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Jahrtausende entfliehn
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Und andere beginnen;
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Du bleibest, wie Du bist,
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
O Gott von Ewigkeit!
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Vernimm den Preis, den Dir
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Es drehen Welten sich,
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Es flammen Sternenheere,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Es grünet Wald und Flur
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Allein zu Deiner Ehre!
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Erhebt und preiset Ihn,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
Gott soll ich über Alles lieben
+
Euch einst ins Leben rief;
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
 +
Dir danken, daß sie sind,
 +
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Du willst, und Weste wehen;
 
+
O, Deine weise Macht
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Du sprichst, und Tausende
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Beginnen ihren Lauf;
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Du sprichst, schon hören sie
Nein, seine Liebe zu ermessen,
+
Zu leben wieder auf!
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
In düstern Labyrinthen,
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
So lehrest Du mich bald
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
Den schönsten Ausweg finden.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
Allvater, blick' ich hin
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
Auf Deinen großen Plan,
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
+
Du Gott der Weisheit, an!
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Für welches du erschaffen bist,
+
Bist mir ein guter Vater,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Bist meine Zuflucht stets,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Und stets mein weiser Rather;
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Mich führet Deine Hand
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
So väterlich allhier,
Auch, darum musste Christus leiden,
+
Vernimm aus meinem Mund
Damit du könntest selig seyn.
+
Den lauten Dank dafür!
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
Wie oft verzeihest Du,
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Nicht immer Dein Gebot
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Du leitest mich im Glück,
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Du tröstest mich im Schmerz,
Gott sollst du über alles lieben,
+
Wie danket Dir genug
Und deinen Nächsten, so wie dich.
+
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
Du schirmtest mich bisher
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Du gabst mir wahre Ruh
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Und wahren Seelenfrieden.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
O, wende nie von mir
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
Dein wachend Antlitz ab,
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
Mich schütze Deine Hand
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
Bis an mein kühles Grab!
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
So oft ich auf der Bahn
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Der heilgen Tugend wanke,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
So halte mich zurück
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Vom Laster der Gedanke,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Daß, was der Frevler auch
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Zu bergen sich bemüht,
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
Daß dieß, Allwissender,
Die Furcht des letzten Augenblicks!
+
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
 +
 
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
2.
 
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 
O du Heiliger, Allbarmherziger
 
  
'''O, Du Heiliger,'''
 
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Weiser und gütiger
+
'''Gebet'''
Herr und Schöpfer der Welten!
+
 
Send' Deine Klarheit,
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Führ' uns zur Wahrheit,
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
 +
 
 +
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 +
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 +
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 +
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
6.
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Zuerst in:
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Es folgen:
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
1.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
7.
+
2.  
 +
Großer Meister und Erhalter
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
3.
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Sende von des Himmels Auen
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
unter dem Titel: Tischlied
Segne was wir hier vollbringen,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
4.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
<poem>
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
1. Kapitel
+
5.
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Gesund und frohes Muthes
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
6.
Auch In.
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
8.
Mächtig ist dein Reich;
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
9.
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Zuerst in:
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Hier und dort!
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
 
Einzig von dir ab,
 
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Unsre Zuversicht;
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Denn in deinem Lichte schauen
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Wir das Licht!  
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 +
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
10.  
 +
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
 +
 
 +
</poem>
  
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
 
Was auch das Herz bewegt,
 
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Über 30 Jahre später enthält in
Und starrer Frost gebeut,
 
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Dann bricht so frisch hervor,
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
<poem>
Ein zahllos Lebenschor;
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
Das ruft in tausend Freuden
+
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
Uns tief zum Herzen ein:
+
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
4.
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
  
6. (Blumauer)
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Auch in:
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
 +
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Für welches du erschaffen bist,
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
2.
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
'''O, Du Heiliger,'''
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Großer und mächtiger
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Laß uns Dir nahen,
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
O allliebender
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Weiser und gütiger
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Send' Deine Klarheit,
Und die Schwäche über Stärke klagt!
+
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
6.
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Zuerst in:
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
 +
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 +
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
8. (Ridel)
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Später in:
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
'''Ewige Wahrheit,'''
 
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
7.
Schütz‘ und erhalte etc.
+
neu:
  
Feßle für immer
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Trügenden Schimmer,
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Dünkel und Wahn!
+
Sende von des Himmels Auen
Eintracht und Freude,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Laß sie im Kleide
+
Segne was wir hier vollbringen,
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Chor.
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Eintracht und Freude etc.
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Nebel zerstreue,
+
===Auswahl von Liedern===
Kräfte verleihe,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Uns zu erspähn!
+
<poem>
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
1. Kapitel
Liebe laß walten, etc.
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
Höher und weiter,
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Blicket zur Leiter
+
Auch In.
Muthig hinauf!
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Fester zu wandeln,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
 
Fester zu wandeln, etc.
 
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
 +
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 +
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
11. (Hohlfeldt)
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Auch in:
+
Einzig von dir ab,
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Unsre Zuversicht;
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Denn in deinem Lichte schauen
Sind sie gewoben!
+
Wir das Licht!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 +
3. (Fink)
 +
Zuerst in:
 +
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
Später in:
 +
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
 +
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
  
13. (Gerhard)
 
Zuerst in:
 
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
Auch in:
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Was auch das Herz bewegt,
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 +
Dem, der die Welten trägt!
 +
Er läßt wohl Blätter sterben
 +
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Und starrer Frost gebeut,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Läßt er die Erde decken
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Mit einem weißen Kleid.
Er thronet hoch im Himmelsblau
+
Und unter warmer Hülle,
Und lächelt Segen auf den Bau;
+
Gleichwie im Mutterschooß,
Gebt unserm Gott die Ehre!
+
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
 +
 
 +
Und ist der Mai erschienen,
 +
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
 
Ziehn Linien und Kreise
 
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
4.
Von Meisterhand behauen,
+
Richter freigeschaffner Geister
Fest in der Erde Schooß hinein
 
Und fangen an zu bauen,
 
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
5.
Und schmücken Saal und Zimmer
 
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 
In bunter Farben Schimmer;
 
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Den gütigen, den weisen,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Den mächtigen und starken Gott,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
+
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
Etwas anders bereits in:
+
Auch in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
 
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
 
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Geht auch die Sonne nieder,
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Auf immer geht sie nicht.
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Giebt sich der Pilger hin
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und harrt auf dessen Güte,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Der süßen Hoffnung fand;
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Ihm wird die Seele helle,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Und jeder Trost verwandt!
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Das ist des Pilgers Segen:
+
 
Ein Herz voll Zuversicht
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Auf allen seinen Wegen,
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Gestärkt von Gottes Licht.
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
  
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
  
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
 +
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
 +
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
 +
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
 +
 +
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
 +
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
 +
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
 +
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
7.
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Hat er seinen Thron erbaut.
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Seiner Welten lichte Heere,
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 +
11. (Hohlfeldt)
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Sind sie gewoben!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Einer Festversammlung gleich,
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Glanzumflossen, auserwählet,
+
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Lagern Schaaren, ungezählt,
+
Droben ist Klarheit.
Rings sich um das dunkle Reich.
+
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
In des großen Domes Pracht
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Droben zum Frieden.
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
 
Muth mich finden, wenn ich stumm
 
Stehe in dem Heiligthum,
 
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vater, deinem Kinde an!
+
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
13. (Gerhard)
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Zuerst in:
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Laß mich gute Früchte treiben!
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
Auch in:
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Denn zum Leben hast ja du
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Alle liebend auserkohren.
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Ziehn Linien und Kreise
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
Und halten uns für Weise;
Freudig richten auf zu dir!
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Laß mich einen Engel werden,
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Von Meisterhand behauen,
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Und fangen an zu bauen,
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Gott ist allein die Stärke.
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Großer Vater, laß die Kette,
+
Und schmücken Saal und Zimmer
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
Schütze, Heiliger, errette
+
In bunter Farben Schimmer;
In des Lebens Stürmen siel
+
Doch nur von oben strahlt das Licht,
Laß in Bruderlieb und Treu
+
In welchem sich die Farbe bricht;
Fest uns bei einander stehen,
+
Gott ist der Schönheit Quelle.
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
17.
 
Zuerst:
 
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
14.
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
Etwas anders bereits in:
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
mit der Angabe: Overbeck
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Doch nicht den Ort,
+
mit der Angabe: Overbek.
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Was du erschufst,
+
1787 erschien in Leipzig
Was du jetzt ruft
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Herr, du bist groß,
 
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
 
 
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
 +
Hat Dunkelheit und Licht;
 +
Geht auch die Sonne nieder,
 +
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
 +
 +
O selig, wer die Quelle
 +
Der süßen Hoffnung fand;
 +
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
18.
+
 
 +
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Psalm 104, 1-35
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
 +
bereits in:
 +
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 +
unter dem Titel: Lied
 +
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 
Als für den Staub;
 
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 
Nie Todes-Raub!
 
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Die Ewigkeit;
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Strahlt Göttlichkeit.
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Aus dunkler Nacht
+
Deines armen Lebens denken,
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Und was irdisch dich betrübt?
In Gottes Pracht.
+
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Aus der Sterne Millionen,
Der Halm der Flur
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Hat er seinen Thron erbaut.
Sind Stufen nur.
+
Seiner Welten lichte Heere,
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Wandeln, wo sein Auge schaut.
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Seine Liebe spricht den Segen,
19.
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Zuerst:
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
16.
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Zuerst:
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Das dich kindlich Vater nennen
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
bereits in:
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Auch in:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Wer dies hat, ist reich und groß!
 
  
[1804:
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Langsam steigt die Nacht empor,
andern Menschen wohlzuthun;
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Langsam steigt der Mond empor,]
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
 +
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
 +
In des großen Domes Pracht
 +
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 +
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
20.
+
Vater, laß in diesem Laute
Zuerst:
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Stehe in dem Heiligthum,
unter dem Titel:
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
Zagend fall ich an dein Herz,
Sirach 11, 20-23.
+
Denkend mit betrübter Seele
 
+
Meiner Mängel, meiner Fehle,
später in:
+
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
 +
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 +
Vater, deinem Kinde an!
 +
Ferne von der dunkeln Bahn
 +
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Nie ist seine Gnade fern,
+
Daß du ewig mit mir seyst!
In der freudenreichen Zeit
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Gott hat seines auch gethan.
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Frage nicht, was besser sey;
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
Denn zum Leben hast ja du
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Alle liebend auserkohren.
 
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
Wenn er weinend nach dir langet;
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
Deinen Odem ihn umwehn!
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Reines Herz und froher Muth
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
</poem>
+
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
[1826:
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
<poem>
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
enthält im Kapitel
+
Lenke ihres Herzens Triebe
I. Andacht
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
4 Gebete und
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
4 „Preis und Dank“
+
Großer Vater, laß die Kette,
 
+
Die wir schlingen, reißen nie!
1. Gebet
+
Schütze, Heiliger, errette
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
17.
 +
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
4.
+
'''Gott grenzenlos,'''
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Undenkbar groß,
siehe oben:
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
Was du erschufst,
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Was du jetzt ruft
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Herr, du bist groß,
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
 +
[1769 und 1804:
 +
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
  
2. Preis und Dank
 
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
18.
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Zuerst:
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
unter  dem Titel:
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
</poem>
+
Psalm 104, 1-35
  
===Neues Gesangbuch===
+
Auch in:
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
<poem>
 
  
Aus dem:
 
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
 +
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Gott
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
Gebete
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
1. Vor der Tafelloge
+
Aus dunkler Nacht
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
2. Nach der Tafelloge
+
In Gottes Pracht.
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Der Halm der Flur
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
5.
+
neu:
+
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
später in:
Der über Sternenhöhen
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Und auch hört unser Flehen;
+
1. Petrt 4, 10
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Auch in:
Wer wollte drum verzagen,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
Und nicht mit Muth und Kraft
 
Des Lebens Bürde tragen.
 
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
 
Und ewig wird er leben,
 
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
 +
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 +
Gieb mir und ein frommes Herz,
 +
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
6.
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Zuerst in:
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
Wer dies hat, ist reich und groß!
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
 
 +
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
20.
Wie deiner Herrlichkeit,
+
Zuerst:
Wie deiner Milde voll!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
Des Lenzes Blumenkleid,
+
unter dem Titel:
Des Sommers Aehrenmeer,
+
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Des Herbstes Traubenhügel,
+
Sirach 11, 20-23.
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
später in:
Seit gestern athm' ich kaum.
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
+
unter dem selben Titel
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
mit der Angabe: Herder
+
Nie ist seine Gnade fern,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
In der freudenreichen Zeit
mit der Angabe: Ridel
+
Wie in Widerwärtigkeit!
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Großer Meister, überschwänglich
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
12. Psalm
+
Im Berufe fromm und treu,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Frage nicht, was besser sey;
 +
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
mit der Angabe: Gerhard
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
===Liederbuch des Logenbundes===
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
4 Gebete und
Der du im Dunkel wohnest,
+
4 „Preis und Dank“
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
1. Gebet
In unermess'nen Fernen;
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
  
15.
+
4.
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
(''kommt aber bereits vor in:
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
+
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
siehe:
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
 
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
 
Sinkt mit Majestät ins Meer,
 
Und der ganzen Schöpfung Wonne
 
Feiert Ruhe ringsumher.
 
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
2. Preis und Dank
Ueber Bös ' und Gute scheint!
 
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
 
Und beglücket Freund und Feind!
 
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Des Gewissens hohen Frieden,
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
Chor.
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
 
 
 
 
16.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
 
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
 
siehe:
 
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
 
 
 
 
'''Mit tausendfacher Schöne'''
 
Begrüßt der Lenz die Flur.
 
O, hört die frohen Töne
 
Der jubelnden Natur!
 
Das Leben in den Teichen,
 
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
 
 
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
 
 
Das bunte Grün der Felder,
 
Die blumenreiche Au,
 
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
 
 
Chor.
 
Der Freundschaft edle Bande
 
Sind deinen Reizen gleich.
 
 
 
Du gold'ner Strahl der Sonne,
 
Du Glanz der Vollmondsnacht!
 
Was gleicht der stillen Wonne,
 
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
 
 
Chor.
 
Der Tugend hohe Freuden
 
Sind eurem Segen gleich.
 
 
 
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
 
 
Chor.
 
Die Hoffnung ihrer Dauer
 
In einer bessern Welt.
 
 
 
 
 
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
 
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
 
 
 
 
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
 
30. Die Flamme lodert, milder Schein
 
79. In dem Buche der Natur
 
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
 
</poem>
 
 
 
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
 
 
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 
<poem>
 
<poem>
Zeile 3.734: Zeile 3.531:
 
II. Schluß der Arbeitsloge
 
II. Schluß der Arbeitsloge
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
3.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
 
4.
 
4.
Zeile 3.797: Zeile 3.595:
 
Geitel
 
Geitel
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
5.  
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Zeile 3.804: Zeile 3.603:
 
III. Eröffnung der Tafelloge
 
III. Eröffnung der Tafelloge
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
7.  
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
  
 
IV. Schluß der Tafelloge
 
IV. Schluß der Tafelloge
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
8.  
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
39.  
53. Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
 +
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 +
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 +
  
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Zeile 4.035: Zeile 3.861:
 
Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Zeile 4.093: Zeile 3.921:
  
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
Zeile 4.150: Zeile 3.978:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
Zeile 4.156: Zeile 3.987:
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
  
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
Zeile 4.166: Zeile 3.999:
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
Zeile 4.171: Zeile 4.006:
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
Zeile 4.185: Zeile 4.025:
 
siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
Zeile 4.241: Zeile 4.085:
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
+
Im Heiligthum!
</poem>
+
</poem>
 +
 
 +
 
 +
<nowiki>***</nowiki>
 +
 
 +
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
 +
<poem>
 +
 
 +
In:
 +
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 +
eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
 +
 
 +
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 +
Großer Gott, wir loben dich
 +
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
==Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952==
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.288: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

Msgruenklein.gif

Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller