Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
  
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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</poem>
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
Vor der Tafelloge:
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Dieser Adel führt zum Ziele
+
Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Und geleiten uns zum Ziele]
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
3.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (172-173)''
Eures guten Vaters nach!
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 9
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
''Das Lied (227)''
Nicht der Erde Schätze gab!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Segen strömt schon auf den Willen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
Nr. 96
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
</poem>
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
===Neues Gesangbuch===
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Prüfend unser inn'res Streben,
+
<poem>
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Aus dem:
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Er erbarmet Sich des Armen
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
5 „Gebeten“:
+
Gott
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Gebete
11 Gesängen „Gott“:
+
1. Vor der Tafelloge
Der du mit Weisheit
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
2. Nach der Tafelloge
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
 +
5.
 +
neu:
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
auch in:
+
Der über Sternenhöhen
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Wer wollte drum verzagen,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Und nicht mit Muth und Kraft
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Der alte Gott lebt noch!
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Und ewig wird er leben,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Auch wieder Freude geben.
Die das müde Auge näßt,
+
Drum sehn wir himmelwärts,
Wie des Abends Thau der West.
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
An der Hoffnung haltet fest!
+
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
 +
 
 +
Kluge
 +
 
 +
 
 +
6.
 +
Z. B. in:
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Ariadne's Faden leihend,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
 +
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 +
Dich preist, Allgütiger,
 +
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Dein Tempel, die Natur,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Wie deiner Herrlichkeit,
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 +
 
 +
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
15.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
17.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
18.
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
19.  
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 +
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 +
30.  
 +
Die Flamme lodert, milder Schein
 +
79.  
 +
In dem Buche der Natur
 +
108.
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
<poem>
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
eröffnen mit drei Gebeten:
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
1.  
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
2.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
2.
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
Herr, erfülle uns mit Weisheit
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
+
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
</poem>
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
''und''
<poem>
+
11 Gesängen „Gott“:
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
Der du mit Weisheit
Erhebung zu Gott
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
Das Lied:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
 
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
7. Wer stillt das Treiben der
+
auch in:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
11. Gott! sey gelobt
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
Die das müde Auge näßt,
9. Großer Meister, überschwenglich
+
Wie des Abends Thau der West.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
An der Hoffnung haltet fest!
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
2.
+
Haltet an dem Glauben fest:
 +
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 +
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an Erinnrung fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
 
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 +
Sie gehen von Munde zu Munde,
 +
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Der Du das All durchdringst,
+
 
Der Du Sonnensysteme
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Wenn es so dankt und vertraut,
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Wenn es so ganz sich verliert
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
In Dein allmächtiges Sein,
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Die uns irdisch umschließt,
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Und sollt' er such straucheln überall,
Seele in Seele zerfließt,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
Daß sie so Eins mit Dir. –
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Vater, drum flehen wir,
+
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Und was kein etc.
  
6.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Zuerst in:
+
Wie auch der menschliche wanke,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Lebendig der höchste Gedanke,
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Chor. Und ob Alles etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
</poem>
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
<poem>
+
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
1.  
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
An Gott
 
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
Br. v. Schiller
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Zuerst in:
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
 +
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Winkt der müden Erde Ruh,
 
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
 
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Chor. Der ist der etc.
Wartet unsrer süsse Ruh;
 
O für das auch, was wir litten,
 
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
</poem>
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Was ewig sein etc.
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
1.
+
Chor. Und an die etc.
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
2.
+
Chor. Was frey sich etc.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
</poem>
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
  
3.
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Gebet
 
Richter freygeschaffner Geister
 
  
4.  
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
5.  
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Gebet um maurerische Tugenden
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
(6. Um Weisheit)
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
II. Loblieder
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
  
9.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
2.
  
10.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Zuerst in:
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
 +
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
 +
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
 +
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
 +
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Carl Strauß.
Füllet Er das ganze Land.
 
Alles, alles, was wir haben,
 
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Der Du das All durchdringst,
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Der Du Sonnensysteme
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet!
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Chor.
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Der Du ewig ohn' Ende
Giebt uns Segen und Gedeihn.
+
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Und es schwindet die Form,
Deines guten Vaters nie!
+
Die uns irdisch umschließt,
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seine Wunder spät und früh!
+
Seele in Seele zerfließt,
 
+
Daß sie so Eins mit Dir. –
Chor.
+
Vater, drum flehen wir,
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Deines guten Vaters nie!
+
Laß sie ein geistiges nahen
</poem>
+
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Br. Winkler
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
6.
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Zuerst in:
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Mejer
 +
</poem>
  
An Gott
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
 
1.  
 
1.  
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
An Gott
 +
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 +
 
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
  
2.
+
3.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
 
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
4.
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 
Lass ernst und gross die Majestät
 
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
3.
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Zuerst in:
+
Aller Elementen Meister,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Auch in:
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Brüder! wir sind heute hier
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
 +
 
 +
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
 
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Lass die Herzen gut und bieder
 
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 
Hilf! und blicke sanft hernieder
 
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
 +
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
4.
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Auch in:
+
Stehn Zeichen wunderbar;
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Chor.
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Wie er den weiten Logenbau
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
So wunderbar vollzog,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Vor andern groß gemacht,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Chor.
In deine große Maurerkette,
+
Hält eine große Loge heut,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Und giebt ein Freudenmahl,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Hat reichen Segen ausgestreut
</poem>
+
Auf Bergen und im Thal.
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
<poem>
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Im Kapitel Lobgesänge
+
In ihre Lieder ein!
  
An Gott
+
Chor.
 +
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
1.  
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
 +
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 +
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
</poem>
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
eröffnen mit
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
<poem>
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
I. Gebete
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
1.
 +
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
4.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
 
  
Auch in:
+
2.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
 +
 
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
3.
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Gebet
Aller Wesen Herr und Meister,
+
Richter freygeschaffner Geister
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 
5.  
 
5.  
Richter freygeschaffner Geister
+
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 +
 
 +
(6. Um Weisheit)
 +
(7. An die Weisheit)
  
6.
 
Des  großen Baues großer Meister,
 
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
7.
+
8.
Auch in:
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
9.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
10.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
+
Nr. 87
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
 
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
 
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
 +
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
 
<poem>
 
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.  
+
1.  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
3.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
  
6.
+
2.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
Auch z. B. in:
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
mit den Angaben
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Herder
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
[1804 zusätzlich:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
+
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Lass ernst und gross die Majestät
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
[1801: Chor.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
 +
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 +
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
 
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
3.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
7.  
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Richter freigeschaffner Geister
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
 +
'''Steig in dieser Feierstunde'''
 +
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 +
Von geweihter Brüder Munde,
 +
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
8.
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
 
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
 
  
 +
Lass die Herzen gut und bieder
 +
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
 
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
4.
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Auch in:
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
So viel ich haben muß!
 
  
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
9.
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Zuerst in:
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
 
Cherubinen zitternd stehn,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Den in seinem höchsten Lichte
+
In deine große Maurerkette,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
 
Die um deinen Thron sich drehn;
 
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
 
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
 
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Herr, der in dem Lichte thront;
+
''
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
10.  
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
 +
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
 +
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
11.
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Zuerst in:
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
unter dem Titel: Opferlied
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Und geistig sie erneu!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Das Werk der Tempelhallen.
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Die raget Himmelan.
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Den nichts erschüttern kann.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
12.  
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
13.  
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
  
14.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
7-8
+
<poem>
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Im Kapitel Lobgesänge
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
An Gott
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
 
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
1.
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
2.
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
 
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
 
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
 
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
3.
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
neu:
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
 
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
 
  
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
15.
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
unter dem Titel:
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Auch in:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Denn seine Güte währet ewig.
+
 
Du bist allmächtig, Herr!
+
4.
Du unsrer Väter Gott!
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
5.
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
16.
+
6.  
Auch in:
+
Des  großen Baues großer Meister,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 
Das All der Schöpfung preis‘t,
 
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Die edler Zweck vereint,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
''Einige nachfolgende Lieder:''
  
17.
+
An das Licht
Zuerst in:
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Vorsehung
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
9. Es waltet, ja es waltet
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
+
An die Natur
11 Strophen;
+
10. Suchen will ich dich Natur!
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
+
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
+
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
Ebenfalls in:
 
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
12.
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Auch in.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Göttliche Klarheit
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
Segne den Bau!
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
Schütz' und erhalte,
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
+
Fördr' ihn und walte
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
Chor.
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Feßle für immer
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Trügenden Schimmer,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Dünkel und Wahn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
[1775:
+
Chor.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Eintracht und Freude etc.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
Nebel zerstreue,
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
Kräfte verleihe,
<poem>
+
Uns zu erspähn!
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
Liebe laß walten,
Lob- und Danklieder
+
Splitter und Falten
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1.  
+
Chor.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Liebe laß walten, etc.
  
2.
+
Höher und weiter,
Zuerst in:
+
Blicket zur Leiter
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Muthig hinauf!
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Fester zu wandeln,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
Sich'rer zu handeln,
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
Chor.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
Fester zu wandeln, etc.  
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
Riedel
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
 
Genießen wir des Gutes,
 
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
 
Genießen wir das Gute,]
 
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Und Segen schwellt die Erde,
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Es lebt und webt in Triften,
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
 
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
</poem>
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Reicht eure Hand den Armen,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
<poem>
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
 +
2.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.  
 
3.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.  
 
4.  
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
+
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
5.
+
6.
Auch in:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
 
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
 
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
8.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
+
9.
neu:
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
11.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Zuerst in:
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
Auch in:
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Auch in:
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
  
7.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Dank, dem Geber Dank!
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
 +
[1823 und 1835:
 +
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
8.  
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
12.  
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
13.  
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
15.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
14.
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Denn seine Güte währet ewig.
''sehr stark abgewandelt:''
+
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
16.
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Auch in:
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
+
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
15.
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Zuerst in:
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Sich uns vor Augen stellt,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
17.
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Zuerst in:
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Und stets eifrig Gutes that.]
+
11 Strophen;
Wohl uns, wenn an diesem Tage
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Das Bewußtseyn uns entzückt,
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
+
Ebenfalls in:
Gute Menschen stets zu seyn,
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Niemals fremdes Glück zu stören,
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Guter Thaten uns zu freun,
+
11 Strophen;
Nur im ächten Maurerleben
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Stets zu suchen unsre Zier,
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Auch dem Feinde zu vergeben,
+
Desgleichen in:
Dies, dies schwören alle wir.
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 +
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
<poem>
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
[1775:
Zum Lobe Gottes
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
1.
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
2.
+
<poem>
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
3.
+
Lob- und Danklieder
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
4.
+
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
+
1.  
neu:
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
2.
Die Sonne ist erwacht,
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Mit leisem Fittig fliehet
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
Der du mit Wohlgefallen
 
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
6.
 
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 
  
 +
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
7.
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
neu:
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 +
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
6.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
neu:
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
8.
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
9.
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
10.
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.  
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
  
16.
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Zuerst in:
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
mit der Angabe: Klipfel
+
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Küpfel.
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
7.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Dank, dem Geber Dank!
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
8.  
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
 +
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
  
18.
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Als Leuchten bessrer Welt,
+
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
 
Die Stolz für Weisheit hält.
+
13.
Anbetend blickt vom Staube,
+
neu:
Zu euch empor, der Glaube.
+
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Die Macht und Huld des Herrn.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 +
 
 +
 
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
 +
 
 +
 
 +
15.
 +
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
  
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
In
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
<poem>
sind die Lieder erneut umgestellt
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 +
 
 +
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
  
 
1.  
 
1.  
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
12.  
+
2.  
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
13.  
+
3.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
15.  
+
4.  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
+
 
neu sind die Lieder 16-21
+
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
 +
 
 +
 
 +
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
 +
 
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
  
Die I. Abtheilung.
+
6.  
Zum Lobe Gottes,
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 
Comp. v. Schulz
 
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
7.
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
 
 
16.
 
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Du nimmst den Odem weg,
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
In Staub zerfallen sie.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 +
 
 +
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Verjüngt ist die Gestalt
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
17.
 
Zuerst von:
 
Johann Baptist Rousseau,
 
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
8.
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
9.
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
 
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
16.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Zuerst in:
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 +
 
 +
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 +
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 +
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 +
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
  
 
18.
 
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
'''
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Vergiß ihn nicht.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Vergiß dich nicht!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Hoch über jede Bürde
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Vergiß dich nicht!
+
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Vergiß sie nicht,
+
Vielleicht, daß Millionen
Die liebend dich umfangen
+
Von Wesen unsrer Art,
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Wird einst uns offenbart.
Vergiß sie nicht!
+
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
In
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
'''Ergebung'''
+
1.
 
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
12.
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Herr, vor dessen Angesichte
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
13.  
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
15.  
Nach diesem geh' ich aus und ein.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
neu sind die Lieder 16-21
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 
Du Vater in der Ewigkeit,
 
Und mache mich vor allen Dingen
 
Durch deinen guten Geist bereit,
 
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
Die I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
 +
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 +
Comp. v. Schulz
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 +
Ged. v. Schiller
 +
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
20.
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Zuerst in:
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
 
 
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
16.
 
+
neu:
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
'''
Sonnen auf- und untergehen,
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Sie umfaßt den Erdenball!
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Gottes Lieb' ist überall!
+
Du öffnest deine Hand,
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
+
Gesättigt werden sie.
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Du wendest ab dein Angesicht,
In der Welten Sphärenklänge
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Du nimmst den Odem weg,
Auch des Donners Wiederhall!
+
In Staub zerfallen sie.
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
  
21.
+
17.
neu:
+
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Der du in ewiger
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Klarheit die Welten regierest!
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Wen banger Kummer drückt,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Gnädig auf unsern Bau,
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Ewig steht ja dein Wort!
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
Comp.v. Gährich
  
Die
 
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1.  
+
18.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Zuerst in:
2.  
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
'''Mahnung
mit der Angabe: Uvermann
+
'''
 +
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
Vergiß dich nicht!
Ertöne Preisgesang!
+
Hoch über jede Bürde
Du Vater aller Geister
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Vernimm der Maurer Dank!
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Vergiß dich nicht!
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vergiß sie nicht,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Die liebend dich umfangen
Der Menschheit uns zu weihen
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Erwecke stets die Brust!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Vergiß sie nicht!
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
Vergiß es nicht!
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Und laß uns nicht erheben
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Vergiß es nicht!
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
19.
 +
Früher z. B. in:
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
 +
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 +
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 +
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
mit der Angabe: Flemming:
 
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Ergebung'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Tön‘ durch die Hallen!
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Zu dir, o Herr! empor
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Denn daß das Werk bestand,
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Danken wir Deiner Hand.
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
In
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
 
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
20.
'''Gebet.'''
+
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Choralgesang.
 
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
Sonnen auf- und untergehen,
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Gottes Lieb' ist überall!
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
 
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
Comp, v. Lindpaintner.
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
 
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
21.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
neu:
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Der du in ewiger
Gab der Weisheit Muth,
+
Klarheit die Welten regierest!
Und das höchste Gut,
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Schönheit unserm Werke;
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Du, den das Weltall preist,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Glänze dieses Heiligthum.
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 +
Daß wir mit frohem Muth,
 +
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Wechselgesang.
+
Auf zu den Sternen blickt;
 +
Wen banger Kummer drückt,
 +
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
1te Stimme.
+
Vater der Menschen schau',
So trete an der Weisheit Hand
+
Gnädig auf unsern Bau,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Ewig steht ja dein Wort!
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Irdische Güter zerrinnen.
Und unser Werk mit Palmen krönen.
+
</poem>
  
2te Stimme.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Die
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
<poem>
Und ruft die Genien herbey,
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
1.  
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
 +
2.
 +
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
  
Drey Stimmen.
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Beschirme stets durch Deine Macht
+
mit der Angabe: Uvermann
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Danket dem Meister der Erden
+
Ertöne Preisgesang!
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Du Vater aller Geister
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Er diesen Tempel liess werden
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Und in der letzen Stunde
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Send‘ einen Genius
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
'''O Seligkeit!'''
 
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Lob, Ehr und Preis,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 
'''1. Das Gebet'''
 
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
:Kann nur der Menschheit
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Töne denn, froher Chor!
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Tön‘ durch die Hallen!
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Zu dir, o Herr! empor
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Steig‘ unser Lallen!
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
Denn daß das Werk bestand,
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Danken wir Deiner Hand.
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
+
Schirme auch ferner das heilige Band!
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
 
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
 
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
 
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
 
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
''
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
 +
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
 +
„Nähret auch ferner treu
 +
Heilige Triebe!
 +
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
</poem>
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
 
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
In
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
<poem>
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
'''Gebet.'''
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Choralgesang.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Vater, und preise Dich!
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Chor.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Preis dem allwaltenden,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Leben gestaltenden
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Urquell des Lichts.
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Rezitativ.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
In Dir und nur durch Dich.
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Daß ich begreife Dich!
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Liebe, erwärme mich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Daß ich umfasse Dich!
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Liebend umfasse Dich,
+
1ter Chor.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Der den rohen Stein,
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Dass wir uns erfreu'n,
Innig, und ehre Dich.
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
2ter Chor.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Gab der Weisheit Muth,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Und das höchste Gut,
Und so entwürd'gen mich?
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Hoffnung belebe mich,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Glänze dieses Heiligthum.
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
 +
Wechselgesang.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
1te Stimme.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
So trete an der Weisheit Hand
5815
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 +
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
2te Stimme.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
3te Stimme.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Und ruft die Genien herbey,  
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
 +
Schlussgebeth.
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Allgemeiner Schlusschor.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Danket dem Meister der Erden
5817
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
 
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Vor Millionen Jahren,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Du warst, eh Etwas war,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Eh Deine Welten waren,
+
 
Eh Sonnen noch geglänzt
+
'''O Seligkeit!'''
Mit mildem Strahlenschein,
+
Der ganze Himmel schaut
Und Du, o Ewger, hörst
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Auch nimmer auf, zu seyn.
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
Jahrhunderte vergehn
+
Chor.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
Lob, Ehr und Preis,
Jahrtausende entfliehn
+
Dem Vater in der Zeit,
Und andere beginnen;
+
Wie einst am Thron
Du bleibest, wie Du bist,
+
In seiner Herrlichkeit.
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
 
Es flammen Sternenheere,
 
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
All' jene Millionen,
+
'''1. Das Gebet'''
Die hier noch sind und dort
 
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
:'''In Einem Glauben,'''
Du willst, und Weste wehen;
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
O, Deine weise Macht
+
:Kann nur der Menschheit
Kann nie der Mensch erspähen.
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Du sprichst, und Tausende
 
Beginnen ihren Lauf;
 
Du sprichst, schon hören sie
 
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
In düstern Labyrinthen,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
So lehrest Du mich bald
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Allvater, blick' ich hin
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Auf Deinen großen Plan,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Du Gott der Weisheit, an!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Bist mir ein guter Vater,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Und stets mein weiser Rather;
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Mich führet Deine Hand
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
So väterlich allhier,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Vernimm aus meinem Mund
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Den lauten Dank dafür!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Nicht immer Dein Gebot
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Du leitest mich im Glück,
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Wie danket Dir genug
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Mein Dir ergebnes Herz?
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Du schirmtest mich bisher
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Du gabst mir wahre Ruh
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Und wahren Seelenfrieden.
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
O, wende nie von mir
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Dein wachend Antlitz ab,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Mich schütze Deine Hand
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Bis an mein kühles Grab!
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 +
 
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
So oft ich auf der Bahn
 
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 +
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 +
von Reinig [= Reuning]
  
 +
Bereits in:
 +
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 +
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 
'''Gebet'''
 
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Daß ich begreife Dich?
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Daß ich erblicke Dich,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Daß ich auch finde Dich?
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Gott, ja, ich fühle Dich
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
<poem>
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Vater, und preise Dich!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Vater, so nenn' ich Dich,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
 +
Gott, nur in Dir bin ich;
 +
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 +
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 +
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
Es folgen:
+
Weisheit, erleuchte mich,
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
 +
Liebe, erwärme mich,
 +
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 +
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
1.
+
Liebend umfasse Dich,
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
2.
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Großer Meister und Erhalter
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
3.
+
Hoffnung belebe mich,
Zuerst in:
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
 
Der diese schöne Welt gebaut,
 
Und jetzt mit heiligem Gefallen
 
Herab auf unsre Arbeit schaut.
 
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
 
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
5815
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Als Gaben, welche Gott verliehn,
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Die hier auf unserm Pfade blühn.
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Den Weisen labt das Blut der Reben,
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
 
Der die schöne Welt gebaut,
 
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
 
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
5817
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Den Alles laut erhebet,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Was durch Dein Allmachtswort
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Auf dieser Erde lebet;
Damit auch die Welt erfahre
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Was der Brüder Band erhalt
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Dauert bis ans späte Jahre.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
 +
Erhebe Dich, mein Geist,
 +
Damit ich Dank Dem lalle,
 +
Durch dessen Ruf ich ward,
 +
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
 +
Du bist und warst schon längst
 +
Vor Millionen Jahren,
 +
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
4.
+
Jahrhunderte vergehn
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Jahrtausende entfliehn
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
5.
+
Es drehen Welten sich,
Gesund und frohes Muthes
+
Es flammen Sternenheere,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
6.
+
Dir danken, daß sie sind,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
All' jene Millionen,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
7.  
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
8.  
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
In düstern Labyrinthen,
 +
So lehrest Du mich bald
 +
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
9.
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Zuerst in:
+
Bist mir ein guter Vater,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Bist meine Zuflucht stets,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Und stets mein weiser Rather;
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Wie oft verzeihest Du,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Nicht immer Dein Gebot
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Du leitest mich im Glück,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Du tröstest mich im Schmerz,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Du schirmtest mich bisher
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Du gabst mir wahre Ruh
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Und wahren Seelenfrieden.
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
O, wende nie von mir
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
So oft ich auf der Bahn
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Der heilgen Tugend wanke,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
So halte mich zurück
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Vom Laster der Gedanke,
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Daß, was der Frevler auch
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
10.
 
An die Sonne
 
Zuerst in:
 
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
 
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
 
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
 
desgleichen in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
'''Gebet'''
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Die staunend deine Größe sieht,
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Dem Armen Trost und Glück! —
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
+
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Amen!"
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 
Und mild, wie du, zu seyn.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Es folgen:
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
<poem>
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
1.
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
2.
 +
Großer Meister und Erhalter
  
1.
+
3.
Zuerst in;
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
unter dem Titel: Tischlied
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
4.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
6.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
7.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
8.  
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
9.
Für welches du erschaffen bist,
+
Zuerst in:
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht verstehn?
 
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
+
 
 +
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
 +
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 +
 
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
 
Mir immerdar vor Augen seyn!
 
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
 
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
10.  
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
An die Sonne
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
</poem>
Großer und mächtiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
 
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
  
6.
+
Über 30 Jahre später enthält in
Zuerst in:
 
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
<poem>
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Die die Natur Dir aufgestellt!
 
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
7.
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
 
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 
Sende von des Himmels Auen
 
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nicht allein in diesen Hallen,
+
Nein, seine Liebe zu ermessen
Nein, im ganzen Erdenwallen
+
Sei ewig meine größte Pflicht;
Laß, was geistig wir erbau'n,
+
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Schöner sich vollendet schau'n!
+
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
<poem>
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
1. Kapitel
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
 
 
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Mächtig ist dein Reich;
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Laß die Baue unvergänglich
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Seyn, dir gleich!
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Für welches du erschaffen bist,
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Hier und dort!
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Einzig von dir ab,
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Maurern gab.
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Unsre Zuversicht;
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Denn in deinem Lichte schauen
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Wir das Licht!
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
 +
O Gott, lass deine Vaterliebe
 +
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
3. (Fink)
+
2.
Zuerst in:
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Was auch das Herz bewegt,
 
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
 
Dem, der die Welten trägt!
 
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
'''O, Du Heiliger,'''
Und starrer Frost gebeut,
+
Großer und mächtiger
Läßt er die Erde decken
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Mit einem weißen Kleid.
+
Laß uns Dir nahen,
Und unter warmer Hülle,
+
Segen empfahen,
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
O allliebender
Dann bricht so frisch hervor,
+
Weiser und gütiger
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Ein zahllos Lebenschor;
+
Send' Deine Klarheit,
Das ruft in tausend Freuden
+
Führ' uns zur Wahrheit,
Uns tief zum Herzen ein:
+
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!
 
  
  
4.  
+
6.
Richter freigeschaffner Geister
+
Zuerst in:
 +
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
5.
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
 +
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 +
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
6. (Blumauer)
 
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
7.
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
neu:
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
 +
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 +
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
===Auswahl von Liedern===
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
<poem>
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
1. Kapitel
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Auch In.
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Mächtig ist dein Reich;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
Laß die Baue unvergänglich
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
+
Seyn, dir gleich!
  
7.
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 +
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Einzig von dir ab,
 
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Maurern gab.
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Unsre Zuversicht;
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Denn in deinem Lichte schauen
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Wir das Licht!  
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
 
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
3. (Fink)
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Zuerst in:
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
 
 
 
 
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
 
Später in:
 
Später in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Trügenden Schimmer,
+
Was auch das Herz bewegt,
Dünkel und Wahn!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Eintracht und Freude,
+
Dem, der die Welten trägt!
Laß sie im Kleide
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Chor.
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Eintracht und Freude etc.
+
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Nebel zerstreue,
+
Und ist der Mai erschienen,
Kräfte verleihe,
+
Dann bricht so frisch hervor,
Uns zu erspähn!
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Liebe laß walten,
+
Ein zahllos Lebenschor;
Splitter und Falten
+
Das ruft in tausend Freuden
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
4.
Blicket zur Leiter
+
Richter freigeschaffner Geister
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
5.
Fester zu wandeln, etc.
+
 
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
11. (Hohlfeldt)
 
 
Auch in:
 
Auch in:
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
 
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 
Sind sie gewoben!
 
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Himmlische Liebe!“
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Droben zum Frieden.
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
 +
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 +
 
 +
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
  
  
13. (Gerhard)
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Zuerst in:
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
Auch in:
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Ziehn Linien und Kreise
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Und halten uns für Weise;
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Von Meisterhand behauen,
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und fangen an zu bauen,
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
In bunter Farben Schimmer;
+
Und der schroffen Steine weniger;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Den gütigen, den weisen,
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Den mächtigen und starken Gott,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Mit frommen Herzen preisen!
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
O, so gieb Allvater unserm Bunde
 +
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
 +
Freude, Glück und Seegen streun.
  
14.
 
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
7.
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
 
Hat Dunkelheit und Licht;
 
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
8. Ewige Wahrheit
Giebt sich der Pilger hin
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Und harrt auf dessen Güte,
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
11. (Hohlfeldt)
Zuerst:
+
Auch in:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
unter dem Titel: Lied
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Sind sie gewoben!
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
+
unter dem Titel: Nachtlied
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Sind die Sterne aufgezogen;
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Ist in Sternen aufgezogen!]
+
Droben zum Frieden.
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Aus den glanzerfüllten Zonen
 
Hat er seinen Thron erbaut.
 
Seiner Welten lichte Heere,
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
13. (Gerhard)
 +
Zuerst in:
 +
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 +
[Wilhelm Gerhard, 1816]
  
 +
Auch in:
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
16.
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Zuerst:
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
bereits in:
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
Auch in:
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Ziehn Linien und Kreise
 +
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 +
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Meisterhand behauen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Und fangen an zu bauen,
Und es kommt der Sterne Chor
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Einer Festversammlung gleich,
+
Gott ist allein die Stärke.
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
 
 
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
 
In des großen Domes Pracht
 
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 
Laßt auch uns die Hände falten!
 
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Und schmücken Saal und Zimmer
Stehe in dem Heiligthum,
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
In bunter Farben Schimmer;
Zagend fall ich an dein Herz,
+
Doch nur von oben strahlt das Licht,
Denkend mit betrübter Seele
+
In welchem sich die Farbe bricht;
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist der Schönheit Quelle.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Vater, deinem Kinde an!
+
Den gütigen, den weisen,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Den mächtigen und starken Gott,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Mit frommen Herzen preisen!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
14.
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Etwas anders bereits in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Denn zum Leben hast ja du
+
mit der Angabe: Overbeck
Alle liebend auserkohren.
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
mit der Angabe: Overbek.
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
1787 erschien in Leipzig
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Geht auch die Sonne nieder,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Auf immer geht sie nicht.
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Nur eine kurze Nacht,
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Dann ist in stiller Frühe
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Der neue Strahl erwacht.
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Mit kindlichem Gemüthe
Großer Vater, laß die Kette,
+
Giebt sich der Pilger hin
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Und harrt auf dessen Güte,
Schütze, Heiliger, errette
+
Der sorgt vom Anbeginn,
In des Lebens Stürmen siel
+
Der diese Zeiten wendet
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Und auf das Beßre lenkt
Fest uns bei einander stehen,
+
Und Menschenleiden endet
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Und Engelfreuden schenkt.
Stehe du uns mächtig bei!
+
 
 +
O selig, wer die Quelle
 +
Der süßen Hoffnung fand;
 +
Ihm wird die Seele helle,
 +
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
  
17.
+
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
mit der Angabe: Cramer
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
+
 
 +
bereits in:
 +
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 +
unter dem Titel: Lied
 +
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
'''Gott grenzenlos,'''
 
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Doch nicht den Ort,
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
Was du erschufst,
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Was du jetzt ruft
+
Deines armen Lebens denken,
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Und was irdisch dich betrübt?
Herr, du bist groß,
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Und grenzenlos
+
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
 
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
16.
Als für den Staub;
+
Zuerst:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Nie Todes-Raub!
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Auch in:
Die Ewigkeit;
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Aus dunkler Nacht
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
In Gottes Pracht.
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Der Halm der Flur
+
In des großen Domes Pracht
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Sind Stufen nur.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
In Hoheit schon
+
Andachttrunken tritt der Glaube
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Vor des Weltalls Hochaltar.
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Vater, laß in diesem Laute
19.
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Zuerst:
+
Stehe in dem Heiligthum,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
später in:
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Vater, deinem Kinde an!
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Ferne von der dunkeln Bahn
1. Petrt 4, 10
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Das dich kindlich Vater nennen
+
Sicher und beharrlich streben!
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Und wo Einer, fortgerafft
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Denn zum Leben hast ja du
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
 +
 
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
[1804:
+
[1826:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
andern Menschen wohlzuthun;
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Lenke ihres Herzens Triebe
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 +
 
 +
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 +
Großer Vater, laß die Kette,
 +
Die wir schlingen, reißen nie!
 +
Schütze, Heiliger, errette
 +
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
20.
+
17.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
mit der Angabe: Cramer
Sirach 11, 20-23.
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
später in:
+
'''Gott grenzenlos,'''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Undenkbar groß,
unter dem selben Titel
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
 +
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Was du erschufst,
Nie ist seine Gnade fern,
+
Was du jetzt ruft
In der freudenreichen Zeit
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
[1769 und 1804:
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Was du erschufst,
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
was du jetzt ruft
Gott hat seines auch gethan.
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
18.
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Zuerst:
Reines Herz und froher Muth
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
unter  dem Titel:
</poem>
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Auch in:
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
 
4 „Preis und Dank“
 
  
1. Gebet
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 +
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
4.
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Der Halm der Flur
siehe oben:
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
später in:
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
1. Petrt 4, 10
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
  
2. Preis und Dank
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das dich kindlich Vater nennen
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
</poem>
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 +
 
 +
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
===Neues Gesangbuch===
+
[1804:
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
<poem>
+
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
Aus dem:
 
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
 +
20.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
später in:
Gott
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 +
unter dem selben Titel
  
Gebete
+
Auch in:
1. Vor der Tafelloge
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
 
  
5.
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
neu:
+
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Der über Sternenhöhen
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Und auch hört unser Flehen;
+
Gott hat seines auch gethan.
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Im Berufe fromm und treu,
Wer wollte drum verzagen,
+
Frage nicht, was besser sey;
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Des Lebens Bürde tragen.
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
Und ewig wird er leben,
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Auch wieder Freude geben.
+
Gottes Leitung ist dabei.
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
 +
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
6.
+
4 Gebete und
Zuerst in:
+
4 „Preis und Dank“
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
1. Gebet
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 
mit der Angabe: Herder
 
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
2. Preis und Dank
(Bei Stiftungsfesten)
 
Großer Meister, überschwänglich
 
  
12. Psalm
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
mit der Angabe: Gerhard
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
14. (Forschen nach Gott)
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
1.
Der du im Dunkel wohnest,
+
neu:
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
In unermess'nen Fernen;
+
Dessen Größe uns die Sterne
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Laut verkünden aus der Ferne,
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Woher dann Sternenheere?
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Laß den Tempel, den wir bauen,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Uns ein Bau der Tugend sein!
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
Müller
  
15.
+
2.
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
neu:
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(''kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 +
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 +
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Und beglücket Freund und Feind!
+
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
Müller
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
 
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
  
Chor.
+
II. Schluß der Arbeitsloge
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
  
 +
3.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
16.
+
4.
Zuerst in:
+
neu:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
 
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
 
siehe:
 
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
 
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
 +
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 +
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 +
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
'''Mit tausendfacher Schöne'''
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
O, hört die frohen Töne
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Der jubelnden Natur!
+
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Das Leben in den Teichen,
+
Die Liebe durch die That zu geben,
Das Schwirren in der Luft,
+
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
  
Chor.
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Die Rosenzeit der Liebe
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Ist schön, wie Blüthenduft.
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 +
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
Das bunte Grün der Felder,
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Die blumenreiche Au,
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Das frische Laub der Wälder,
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
Des Aethers zartes Blau;
+
So tönt sie unser Herz noch wieder
Dies alles lockt zur Freude,
+
Die Melodie der heilgen Lieder,
Macht durch Genüsse reich!
+
Zu welchen er die Harfe schlug.
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Der Freundschaft edle Bande
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Sind deinen Reizen gleich.
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
 +
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 +
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Was gleicht der stillen Wonne,
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Wenn ihr uns heiter macht?
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Wenn Millionen Wesen
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Sich eurer dankbar freun,
+
Als guter Menschen Herz und Hand.
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Der Tugend hohe Freuden
+
Daß würdig dieser Kette Glieder
Sind eurem Segen gleich.
+
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Am hohen Himmelszelt
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
In dunkelblauer Ferne
+
Im Tempel Säul' an Säule stand:
Die Frühlingsnacht erhellt,
+
So wollen wir in diesem Leben
Wenn Maurertreu' und Liebe
+
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Sich dieses Anblicks freut:
+
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.  
+
Geitel
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
 
In einer bessern Welt.
+
5.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 +
 
 +
 
 +
III. Eröffnung der Tafelloge
 +
 
 +
7.  
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
  
17.  
+
IV. Schluß der Tafelloge
Richter  freigeschaff’ner Geister
 
18.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
19.
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
8.
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
30.  
+
39.  
Die Flamme lodert, milder Schein
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
79.  
+
53.  
In dem Buche der Natur
+
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
 
  
1.
+
''An späteren Stellen:''
neu:
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 
Dessen Größe uns die Sterne
 
Laut verkünden aus der Ferne,
 
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
 
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
Müller
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 +
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 +
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
2.
 
neu:
 
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
Kapitel:
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
 
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
 
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
 
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
'''1. Gebet'''
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
 
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
 +
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
 +
 
 +
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
Müller
+
Gottheit, wir ahnen dich,
 +
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
II. Schluß der Arbeitsloge
 
  
3.  
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
  
4.
+
Reinling [1909: Reuning]
neu:
 
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
 
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
''erst nach 1853:''
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
'''Kerzenlied'''
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
M. v. St.:
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
Chor:
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
Meister, Urewiger!
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
Führ‘ uns mit Weisheit
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
auf all‘ unsern Wegen,
Die Melodie der heilgen Lieder,
+
Zum Bau des Tempels –
Zu welchen er die Harfe schlug.
+
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
I. Aufs.
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
„Schönheit ziere ihn.
Auf Libanon die Ceder fiel.
 
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Chor.
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Meister, Allgütiger!
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Öffne die Herzen
Und eine dichtre Kette schlingen
+
Laß Schönheit uns blicken.
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
+
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Als guter Menschen Herz und Hand.
+
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
II. Aufs.
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
„Stärke führe ihn aus.
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
Chor.
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Meister, Allmächtiger!
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Gib uns zum Bau
So wollen wir in diesem Leben
+
Deines Tempels die Stärke;
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
+
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
Geitel
 
  
5.  
+
'''3. Gebet'''
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Richter freigeschaffner Geister,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
 
 +
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
7.
+
'''Meister, Unendlicher!'''
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
8.
 
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
 
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 
39.
 
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
53.
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
<poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
'''7. Gebet'''
 +
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
Kapitel:
 
Z. V. D. H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
  
 +
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
  
'''1. Gebet'''
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
+
'''9. Gebet'''
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
(nach voriger Melodie)
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
Vater! laß im Licht uns wandeln,
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
 
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 
Vater, und lieben dich!
 
  
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
Reinling [1909: Reuning]
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
 +
wo die erste Flamme glüht;
 +
wo der Morgenstern im Aether,
 +
eine Blume Gottes, blüht!
  
 +
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 +
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
''erst nach 1853:''
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
'''Kerzenlied'''
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
+
und ein Stern nun über'm Sterne
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
+
dieser kleinen Erde schwebt!
  
M. v. St.:
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
Chor:
 
Meister, Urewiger!
 
Führ‘ uns mit Weisheit
 
auf all‘ unsern Wegen,
 
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
+
'''12. Loblied'''
„Schönheit ziere ihn.
+
Mel von Carl Gläser.
  
Chor.
+
Zuerst in:
Meister, Allgütiger!
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Öffne die Herzen
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
 
„Stärke führe ihn aus.“
 
  
Chor.
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
Meister, Allmächtiger!
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Gib uns zum Bau
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
Deines Tempels die Stärke;
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 +
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
'''3. Gebet'''
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Richter freigeschaffner Geister,
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
'''4. Gebet'''
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
'''5. Gebet'''
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
  
Auch in:
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
''
unter dem Titel: Maurergebet
+
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
'''Meister, Unendlicher!'''
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Meister Allgütiger!
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Herr, laß auf unserm Tun
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Stets deine Gnade ruhn!
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
+
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 +
 
 +
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 +
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Laß uns dein göttlich Wort
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
segnend auf Erden verbreiten!
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
will ich lobsingen meinem Gott.
laß uns für Menschenwohl,
+
Der Leib und Seel gegeben hat,
laß für die Wahrheit uns streiten!
+
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
O laß uns streiten, Gott!
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
wie auch die Nacht uns droht;
+
und was darinnen ist, gemacht.
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
+
was er uns einmal zugedacht.
einst unser Auge bricht,
+
Er ist der Herrscher aller Welt,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
+
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
  
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
 +
'''O Allmächtiger!'''
 +
O Allgütiger!
 +
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
'''7. Gebet'''
+
O Allmächtiger!
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
O Allgütiger!
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
ew’ges Urbild des Edlen!
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
(nur die ersten zwei Strophen)
+
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
Send‘ uns Stärke der Seele!
 +
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
'''9. Gebet'''
+
Zuerst in:
(nach voriger Melodie)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Br. Bechstein [1836]
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 +
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
wo die erste Flamme glüht;
+
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
wo der Morgenstern im Aether,
+
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
eine Blume Gottes, blüht!
+
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
wo die erste Röte scheint;
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
wo der Himmel Perlenthränen
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
auf die Erde niederweint!
+
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
 
wo die Sonne stolz sich hebt,
 
und ein Stern nun über'm Sterne
 
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
''erst nach 1853:''
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
'''1909: Meisterloge'''
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Vierstimmig von L. Erk.
  
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
  
'''12. Loblied'''
 
Mel von Carl Gläser.
 
  
Zuerst in:
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
Mel. von Ambrosch II.
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
'''16. Lobgesang'''
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
Fulda
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
Bereits in:
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
waltet ewig nah‘ und fern.
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Singet ihm! dem Geist der Geister
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
  
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
''
+
hört der gute Vater gern.
'''1909: Lobgesang'''
+
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Mus
+
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
L. Erk. †1883.
+
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
gönnet uns der Vater gern,
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
+
Singet ihm! er führt durch Leiden
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
+
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
+
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
+
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 
will ich lobsingen meinem Gott.
 
Der Leib und Seel gegeben hat,
 
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 
und was darinnen ist, gemacht.
 
Alles muß treulich erfüllet werden,
 
was er uns einmal zugedacht.
 
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
  
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 
  
'''O Allmächtiger!'''
+
'''Danket dem Herrn!'''
O Allgütiger!
+
Wir danken dem Herrn,
reinste Quelle des Lichtes!
+
denn er ist freundlich,
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
+
und seine Güte währet ewiglich.
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
Lobet den Herrn!
O Allgütiger!
+
Ja, lobe den Herrn
ew’ges Urbild des Edlen!
+
auch meine Seele;
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
+
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
Sein ist die Macht!
O Allgütiger!
+
Allmächtig ist Gott;
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
sein Thun ist weise,
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
  
'''14. Danklied'''
+
Anbetung ihm!
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
  
Zuerst in:
+
Lobsinget ihm!
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Wir lobsingen ihm
unter dem Titel: Danklied
+
in frohen Chören,
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
+
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
  
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
+
''erst nach 1853'':
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
Bereits in:
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
+
mit einer 4. Strophe
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
Dass sich voll Herzlichkeit
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
Brüder uns nah'n!
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
+
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
Auf, tritt in Festverein
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Dreimal willkommen ein,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
Du theure Schaar!
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 +
Brudergruss dar.
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
Ehre dem Heimathsland,
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Wo jeder Eintritt fand,
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
Die Bind' ihm fiel!
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
Heut' ist die :Heimath hier:
 +
Als unsers Festes Zier
 +
Grüssen Gefährten wir
 +
Am Weg zum Ziel.
  
 +
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 +
Segnend, verklärt und mild
 +
Des Orden Ruhm?
 +
Wo die drei Palmen weh’n,
 +
Die hundert Jahre steh’n,
 +
Lasst uns den Tag begeh’n,
 +
Im Heiligthum!
 +
</poem>
  
''erst nach 1853:''
 
'''1909: Meisterloge'''
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
 
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 
(leicht verändert)
 
  
 +
<nowiki>***</nowiki>
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
Mel. von Ambrosch II.
+
<poem>
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
In:
 +
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 +
eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
  
'''16. Lobgesang'''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
Großer Gott, wir loben dich
Fulda
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
  
Bereits in:
+
''Es folgen:''
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Vater, freigeschaff’ner Geister
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 
Auch in:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 
hört der gute Vater gern.
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
strahlen seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
 
 
 
'''17. Danklied'''
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
 
 
'''Danket dem Herrn!'''
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
 
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
 
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
 
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
 
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
 
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
 
 
''erst nach 1853'':
 
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
 
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
 
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 
Dass sich voll Herzlichkeit
 
Brüder uns nah'n!
 
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
 
Auf, tritt in Festverein
 
Dreimal willkommen ein,
 
Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
 
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.355: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller