Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
 +
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
''Das Lied (172-173)''
+
6. Richter freygeschaff’ner Geister
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
''Das Lied (227)''
 
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Zuerst in:
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
+
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
 +
 
  
Auch in:
+
Gebet.
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
I. Hymnen
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
 
Rüste uns mit Heldenstärke
 
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
An Gott
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
3.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
Zuerst in:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Zahllos im Naturgebiete
+
unter dem Titel: Tischlied
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
5. Gesund und frohes Muthes
Eures guten Vaters nach!
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
unter dem Titel: Tischlied
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Gottes Güte gab ihn euch;
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
unter dem Titel: Tischlied
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Prüfend unser inn'res Streben,
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
An die Sonne
5 „Gebeten“:
 
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* Des guten Urquell, der die
 
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
Zuerst in:
11 Gesängen „Gott“:
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Der du mit Weisheit
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
desgleichen in:
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Gesund und frohen Muthes
+
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
+
später auch in:
Des großen Baues
+
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
+
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
  
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
auch in:
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
 +
 
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Ferner in:
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Die staunend deine Grösse sieht,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
Dem Armen Trost und Glück!
Die das müde Auge näßt,
+
 
Wie des Abends Thau der West.
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
An der Hoffnung haltet fest!
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
 +
 
 +
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
 +
Mich jeder schönen Tugend weih'n!  
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
</poem>
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
 
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
Noch ungeordnet blieb:
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
<poem>
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Vor der Tafelloge:
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Nach der Tafelloge
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
 
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
 
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
''Das Lied (172-173)''
 +
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 9
 +
 
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
''Das Lied (227)''
Wie auch der menschliche wanke,
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Lebendig der höchste Gedanke,
+
Nr. 96
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
</poem>
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
===Neues Gesangbuch===
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
<poem>
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Aus dem:
 +
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
Br. v. Schiller
 
  
 +
I. Abtheilung (No. 1-21)
 +
Gott
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
Gebete
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
1. Vor der Tafelloge
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
5.
 +
neu:
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Der über Sternenhöhen
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
+
Und auch hört unser Flehen;
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
+
Der uns durch Freud' und Lust,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Chor. Der ist der etc.
+
Der alte Gott lebt noch!
 +
Wer wollte drum verzagen,
 +
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
Der alte Gott lebt noch!
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Und ewig wird er leben,
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Auch wieder Freude geben.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
Drum sehn wir himmelwärts,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
Kluge
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
6.
 +
Z. B. in:
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
</poem>
 
  
 +
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 
  
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15 ===
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
<poem>
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
Dich preist, Allgütiger,
Erhebung zu Gott
+
Der Seraphim Gesang!
 +
Die ganze Schöpfung schwebt
 +
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
Dein Tempel, die Natur,
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Wie deiner Herrlichkeit,
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Matthison [!]
7. Wer stillt das Treiben der
 
10. O Quell des reinsten Lichts
 
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
 
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
mit der Angabe: Herder
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
mit der Angabe: Ridel
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
9. Gesund und frohen Muthes,
9. Großer Meister, überschwenglich
+
mit der Angabe: Voß
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
47. Großer Meister, dessen Allmacht
+
mit der Angabe: v. Schiller
 +
 
 +
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
 +
12. Psalm
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
2.
+
14. (Forschen nach Gott)
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
 
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Der du im Dunkel wohnest,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Und über Geisterwelten thronest.
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
In unermess'nen Fernen;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Carl Strauß.
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
3.
 
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
15.
Der Du das All durchdringst,
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Der Du Sonnensysteme
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
(die völlig andere Version von 1801)
Wenn es so hoffet und fleht,
+
 
Wenn es so dankt und vertraut,
+
 
Wenn es so ganz sich verliert
+
16.
In Dein allmächtiges Sein,
+
Mit tausendfacher Schöne
Hat es Dich, Vater! geschaut,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
Ist es in Liebe Dein!
+
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
17.
Die uns irdisch umschließt,
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
18.
Seele in Seele zerfließt,
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Daß sie so Eins mit Dir.
+
19.  
Vater, drum flehen wir,
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
20.
Laß sie ein geistiges nahen
+
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
Zu deinem Throne sein,
+
21.
Wo über Raum und Zeit,
+
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
 
  
6.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Zuerst in:
+
30.  
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
79.  
mit der Angabe: Br. Mejer
+
In dem Buche der Natur
 +
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
Von der Erd' das Haupt empor!
+
<poem>
Nur das Ewige soll gelten
+
eröffnen mit drei Gebeten:
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
 
 
Mejer
 
</poem>
 
 
 
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 
<poem>
 
  
 
1.  
 
1.  
An Gott
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.  
+
2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
3.
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Zuerst in:
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
Winkt der müden Erde Ruh,
+
5 „Gebeten“:
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
O Quell des reinsten Lichts
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
''und''
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
11 Gesängen „Gott“:
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Der du mit Weisheit
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
O für das auch, was wir litten,  
+
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
1817: Gesund und frohen Muthes
 
+
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
4.
+
1817: Des großen Baues
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
</poem>
+
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Das Lied:
eröffnen mit
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
<poem>
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
I. Gebete
 
  
1.
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Das Vater Unser
+
auch in:
Um Erden wandeln Monde,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
+
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
 +
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
2.
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
Friedrich von Hagedorn, 1742
+
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
 +
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
3.
+
Haltet an der Liebe fest!
Gebet
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Richter freygeschaffner Geister
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
4.  
+
Progne's Brut in's Halmennest.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
5.
+
Haltet an dem Glauben fest:
Gebet um maurerische Tugenden
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Wachsend wir empor uns heben,
 +
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
(6. Um Weisheit)
+
Haltet an Erinnrung fest!
(7. An die Weisheit)
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
  
II. Loblieder
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
a) Zur Ehre Gottes
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
8.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
 +
Sie gehen von Munde zu Munde,
 +
Doch stammen sie nicht von außen her,
 +
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 +
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
  
9.  
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 +
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
10.
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
 +
Chor. Und was kein etc.
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Füllet Er das ganze Land.
+
Wie auch der menschliche wanke,
Alles, alles, was wir haben,
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
Chor.
+
Chor. Und ob Alles etc.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
Füllet Er das ganze Land.
 
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
Chor.
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Br. v. Schiller
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
<poem>
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 +
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
 +
Chor. Wohl dem, der etc.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 +
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 +
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 +
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
An Gott
+
Chor. Der ist der etc.
  
1.  
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 +
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
2.
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Zuerst in:
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Chor. Und an die etc.
Im Unermesslichen Dich nennet,
 
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
+
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
Chor. Was frey sich etc.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
</poem>
Lass ernst und gross die Majestät
 
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
  
3.
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Zuerst in:
+
<poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
Auch in:  
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
7. Wer stillt das Treiben der
Von geweihter Brüder Munde,
+
10. O Quell des reinsten Lichts
Lautes feierliches Chor!
+
11. Gott! sey gelobt
Weltenmeister! segne, schütze
+
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
+
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
Dass der Bau der Menschheit nütze,
+
121. Haltet an der Hoffnung fest!
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
+
9. Großer Meister, überschwenglich
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
Und der Menschheit Tag bricht an!
+
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
 
  
 +
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
  
4.
+
2.
Auch in:
 
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
 
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
In deine große Maurerkette,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
</poem>
 
 
 
=== Gesänge für Freymaurer ===
 
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
 
<poem>
 
Im Kapitel Lobgesänge
 
 
 
An Gott
 
 
 
1.
 
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
 
 
2.
 
Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
Carl Strauß.
  
 
3.
 
3.
neu:
 
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Der Du das All durchdringst,
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Der Du Sonnensysteme
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet!
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Der Du ewig ohn' Ende
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Wie ohne Anfang bist,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Und es schwindet die Form,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Die uns irdisch umschließt,
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Br. Winkler
  
4.
+
6.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
Auch in:
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
Mejer
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
</poem>
Aller Wesen Herr und Meister,
+
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Unsers Tempels Bau gegründet,
+
<poem>
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
1.
 +
An Gott
 +
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
5.  
+
2.  
Richter freygeschaffner Geister
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
6.
 
Des  großen Baues großer Meister,
 
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
7.
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
+
4.
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
 
In der Dinge Labyrinthe sich,
 
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
 
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
 
Und in stolzen, überspannten Träumen
 
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
Aller Elementen Meister,
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
+
Ueberm Sternenzelte thront
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Und mit wahrer Herzens gluth
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
+
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
+
Deren erste uns gebeut
</poem>
+
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
 
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
 
<poem>
 
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
 +
mit der Angabe: Colberg
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
2.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 +
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
6.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
Auch z. B. in:
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Stehn Zeichen wunderbar;
mit den Angaben
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
Herder
+
Wie groß der Meister war.
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
Chor.
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Wie er den weiten Logenbau
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
+
So wunderbar vollzog,
Gebahr die Schöpfung — und es stand
+
Und über diese grüne Au
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
+
Die blaue Decke bog.
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Vor andern groß gemacht,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
[1801: Chor.
+
Chor.
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
+
In ihre Lieder ein!
  
[1801: Chor.
+
Chor.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
+
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
 +
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
7.  
+
Chor.
Richter freigeschaffner Geister
+
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
 +
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
8.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Und stoßt die Glaser an!
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
 +
</poem>
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
eröffnen mit
Wo Gnadenströme fliessen,
+
<poem>
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
I. Gebete
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
1.
Des Reichthums Ueberfluß!
+
Das Vater Unser
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Um Erden wandeln Monde,
So viel ich haben muß!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
  
9.
+
2.
Zuerst in:
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
 
Cherubinen zitternd stehn,
 
Den in seinem höchsten Lichte
 
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
3.
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Gebet
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Richter freygeschaffner Geister
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
4.
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Brachte dein Gesetz uns wieder,
 
Rein und lauter, und entwich.
 
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
5.
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Gebet um maurerische Tugenden
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Die in diesem Tempel wohnt.
 
  
10.  
+
(6. Um Weisheit)
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
(7. An die Weisheit)
  
  
11.
+
II. Loblieder
Zuerst in:
+
a) Zur Ehre Gottes
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
 
unter dem Titel: Opferlied
+
8.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
unter dem Titel: Opferlied
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
9.
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
 
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 
Schon ruft zu heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
10.
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Nr. 87
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
  
12.
+
</poem>
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.  
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 +
<poem>
  
 +
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
14.
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
 
  
Auch in:
+
An Gott
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
 
7-8
 
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
 
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
1.  
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Einst untergehn die Sündenwelt.
 
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
 
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
 
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
2.
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Zuerst in:
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
[1804 zusätzlich:
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
 +
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 +
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 +
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
15.
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
unter dem Titel:
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
3.
Denn seine Güte währet ewig.
+
Zuerst in:
Du bist allmächtig, Herr!
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
 +
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
16.
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Auch in:
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Von geweihter Brüder Munde,
Dir huld'gen wir im Geist!
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
Lass die Herzen gut und bieder
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Es knüpfe feste Brudertreue
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Ihr Band ums Erdenrund!
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Sich uns vor Augen stellt,
 
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
  
17.
+
4.
Zuerst in:
+
Auch in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
11 Strophen;
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
+
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Desgleichen in:
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
 +
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
In deine große Maurerkette,
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
 
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
''
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
Gelobt der Maurer-Bund!
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
+
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
+
Belebe Geist und Mund!
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
+
Führt uns zum Bessern hin.
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Zu uns nach Westen drang,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
+
Und Ehre im Gesang.
  
[1775:
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
Greift durch mit Maurerkraft.
<poem>
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
That nur, ist Meisterschaft.
Lob- und Danklieder
+
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
+
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
1.
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
Bleib' unserm Bunde treu,
 +
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
 +
Und geistig sie erneu!
  
2.
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Zuerst in:
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
Die raget Himmelan.
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
Auch in:
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
Lasst uns erleuchten sie!
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
 +
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
 +
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Genießen wir des Gutes,
+
Der Maurer sucht sie auf.
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Genießen wir das Gute,]
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
Das uns der große Vater schenkt.
 
O preis't ihn, Brüder, preiset
 
Den Vater, der uns speiset,
 
Und mit des Weines Freude tränkt
 
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
</poem>
Und alle Völker sammeln:
 
[1780: Dann sammeln alle Völker:
 
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Ihr freudiges Gewimmel
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
+
<poem>
Denn seine Kinder sammeln,
+
Im Kapitel Lobgesänge
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
+
An Gott
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
1.
Reicht eure Hand den Armen,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
2.
 +
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
3.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.
 
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
 +
3.
 +
neu:
  
5.
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Auch in:
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
4.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
6.
+
5.  
neu:
+
Richter freygeschaffner Geister
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
6.
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Des  großen Baues großer Meister,
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
''Einige nachfolgende Lieder:''
  
7.
+
An das Licht
Dank, dem Geber Dank!
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 +
11.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
8.
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 
  
9.
 
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
 
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
12.
 +
Auch in.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
'''Ewige Wahrheit,'''
 +
Göttliche Klarheit
 +
Segne den Bau!
 +
Schütz' und erhalte,
 +
Fördr' ihn und walte
 +
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
  
13.
+
Chor.
neu:
+
Schütz‘ und erhalte etc.
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
Feßle für immer
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Trügenden Schimmer,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
 +
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
  
14.
+
Nebel zerstreue,
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Kräfte verleihe,
''sehr stark abgewandelt:''
+
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
+
Chor.
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Liebe laß walten, etc.
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Höher und weiter,
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Blicket zur Leiter
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Muthig hinauf!
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
Chor.
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Fester zu wandeln, etc.
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
Riedel
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
  
15.
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
 
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 +
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
 
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
 
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
 
Allen Maurern, die mit Treue
 
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
 
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
 
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
 
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
  
 
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
 
 
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
 
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
 
<poem>
 
<poem>
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
I. An Gott
Zum Lobe Gottes
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
1.
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
 
2.  
 
2.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3.  
 
3.  
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.  
 
4.  
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
5.
 
neu:
 
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
6.
Die Sonne ist erwacht,
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Mit leisem Fittig fliehet
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der dunkle Flor der Nacht.
 
  
Der du mit Wohlgefallen
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Des Tages Licht gesandt,
 
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
  
6.  
+
8.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
  
7.
+
9.
neu:
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
 
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
 
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
11.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Zuerst in:
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
unter dem Titel: Opferlied
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
 
+
Auch in:
8.  
+
Auch in:
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
9.  
+
mit der Angabe: Mathison
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
10.
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
11.  
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
+
mit der Angabe: Matthison
12.
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
13.  
+
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.  
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.  
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
  
16.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Zuerst in:
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
mit der Angabe: Klipfel
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
Du Höchster! wohlgefallen!
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
[1823 und 1835:
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
 
  
 +
12.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr
  
18.
+
13.  
Zuerst in:
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
14.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
 
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
15.
Von Wesen unsrer Art,
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
unter dem Titel:
Wird einst uns offenbart.
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
In
 
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
16.
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Auch in:
<poem>
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
sind die Lieder erneut umgestellt
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1.
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
 +
Das All der Schöpfung preis‘t,
 +
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
 +
 
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
 +
 
 +
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 +
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
 +
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
 +
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
17.
Comp. v. Schulz
+
Zuerst in:
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Ged. v. Schiller
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
Comp. v. B. A. Weber
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
+
11 Strophen;
Ged. v. A. H. Niemeyer
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Comp. v. Franz
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
+
 
Ged. v. Matthisson
+
Ebenfalls in:
Comp. v. Wessely
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Ged. nach Kramer
+
11 Strophen;
Comp. v. Vogler
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
6. Die Morgenröthe glühet (5)
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Comp. v. F. H. Himmel
+
Desgleichen in:
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Ged. v. Herklots
+
1857 und 1869, 1-2,
Comp. v. Gossee
+
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
neu:
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
'''
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Du nimmst den Odem weg,
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
In Staub zerfallen sie.
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
[1775:
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Verjüngt ist die Gestalt
+
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
17.
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Zuerst von:
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Johann Baptist Rousseau,
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
[1775:
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
<poem>
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
1.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
2.
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
Comp.v. Gährich
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
18.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
5.
'''
+
Auch in:
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Hoch über jede Bürde
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Die liebend dich umfangen
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
 
  
19.
+
6.
Früher z. B. in:
+
neu:
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
 +
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
 +
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
 +
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
  
'''Ergebung'''
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Und mache mich vor allen Dingen
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
 
  
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
20.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
9.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Sie läßt in des Himmels Höhen
 
Sonnen auf- und untergehen,
 
Sie umfaßt den Erdenball!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
In der Welten Sphärenklänge
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
  
21.
+
13.
 
neu:
 
neu:
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Der du in ewiger
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Klarheit die Welten regierest!
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
 
Würdig zu handeln, Kraft,
+
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
Du, den das Weltall preist,
 
Send' uns, Gott, deinen Geist,
 
Daß wir das Rechte nicht lassen,
 
Daß wir mit frohem Muth,
 
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
15.
Wen banger Kummer drückt,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
 
Gnädig auf unsern Bau,
 
Den wir heut wieder beginnen!
 
Ewig steht ja dein Wort!
 
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
 
  
Die
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
+
 
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
<poem>
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 +
 
 +
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
  
 
1.  
 
1.  
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2.  
 
2.  
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 +
 
 +
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 
mit der Angabe: Uvermann
 
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
Ertöne Preisgesang!
+
Die Sonne ist erwacht,
Du Vater aller Geister
+
Mit leisem Fittig fliehet
Vernimm der Maurer Dank!
+
Der dunkle Flor der Nacht.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Der du mit Wohlgefallen
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Des Tages Licht gesandt,
Der Menschheit uns zu weihen
+
Laß mich auch heute wallen
Erwecke stets die Brust!
+
An deiner Vaterhand!
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
 
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
6.
Send‘ einen Genius
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
7.
mit der Angabe: Flemming:
+
neu:
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Zu dir, o Herr! empor
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Steig‘ unser Lallen!
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Denn daß das Werk bestand,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Danken wir Deiner Hand.
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 +
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 +
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
In
 
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
+
8.
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
<poem>
+
9.
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.  
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
+
16.  
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Zuerst in:
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
mit der Angabe: Klipfel
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Dein Wille nur auch hier geschehe,
+
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
+
Klipfel.
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
+
 
 +
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Chor.
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Preis dem allwaltenden,
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Leben gestaltenden
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Urquell des Lichts.
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
 
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Gelähmt der Kette starke Kraft,
 
Und innre Bangigkeit verhüllte
 
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
 
  
Fünfstimmiger Gesang.
 
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 
Was treue Eintracht hier begründet
 
Wird heute froh der Welt verkündet,
 
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
18.
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Zuerst in:
Der den rohen Stein,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Gab der Weisheit Muth,
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Und das höchste Gut,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Schönheit unserm Werke;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Glänze dieses Heiligthum
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Glänze dieses Heiligthum.
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Wechselgesang.
+
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
1te Stimme.
 
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
 
Sie wirket in des Maurers Brust
 
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
In
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 
Und ruft die Genien herbey,
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
Drey Stimmen.
+
1.  
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
12.
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Herr, vor dessen Angesichte
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
13.  
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
+
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
neu sind die Lieder 16-21
Danket dem Meister der Erden
 
Danket dem Schöpfer der Macht,
 
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
  
 +
Die I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Comp. v. Schulz
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
+
Ged. v. Schiller
'''O Seligkeit!'''
+
Comp. v. B. A. Weber
Der ganze Himmel schaut
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Comp. v. Franz
Wie einst am Thron
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
In deiner Herrlichkeit.
+
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
 +
 
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
Chor.
+
16.
Lob, Ehr und Preis,
+
neu:
Dem Vater in der Zeit,
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Wie einst am Thron
+
'''
In seiner Herrlichkeit.
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
 +
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
'''1. Das Gebet'''
+
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
:'''In Einem Glauben,'''
 
:Einer Liebe kühnem Wagen,
 
:Kann nur der Menschheit
 
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
17.
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Zuerst von:
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Johann Baptist Rousseau,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
+
erschienen in:
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
+
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
 
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
 +
Comp.v. Gährich
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
+
18.
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
Zuerst in:
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
'''Mahnung
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
'''
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Daß ich begreife Dich?
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Vergiß dich nicht!
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
Hoch über jede Bürde
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Daß ich auch finde Dich?
+
Vergiß dich nicht!
 +
 
 +
Vergiß sie nicht,
 +
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Vergiß es nicht!
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Gott! und verehre Dich?
+
Vergiß es nicht!
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
19.
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Früher z. B. in:
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Vater, und preise Dich!
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
'''Ergebung'''
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Daß ich umfasse Dich!
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
Liebend umfasse Dich,
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Innig, und ehre Dich.
+
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Du Vater in der Ewigkeit,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Und mache mich vor allen Dingen
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Durch deinen guten Geist bereit,
Und so entwürd'gen mich?
+
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
Hoffnung belebe mich,
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 
Gott, und Natur auch Dich!
 
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
20.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
Zuerst in:
5815
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
 
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
 
Wie gegen seine. Führung klagen,
 
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
 +
Sie läßt in des Himmels Höhen
 +
Sonnen auf- und untergehen,
 +
Sie umfaßt den Erdenball!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Comp, v. Lindpaintner.
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 
5817
 
 
 
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
 
 
Erhebe Dich, mein Geist,
 
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
21.
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
neu:
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Es flammen Sternenheere,
+
Der du in ewiger
Es grünet Wald und Flur
+
Klarheit die Welten regierest!
Allein zu Deiner Ehre!
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Erhebt und preiset Ihn,
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Ihn, dessen Allmachtsruf
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Du, den das Weltall preist,
All' jene Millionen,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Die hier noch sind und dort
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
In jenen Höhen wohnen;
+
Daß wir mit frohem Muth,
Es preiset Dich, was lebt,
+
Streben zum höchsten Gut,
Es danket Dir, was ist,
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Daß Du, Allmächtiger,
+
 
Der große Schöpfer bist.
+
Auf zu den Sternen blickt;
 +
Wen banger Kummer drückt,
 +
Trost kann bei dir ihm nur werden!
 +
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
 +
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Vater der Menschen schau',
Du willst, und Weste wehen;
+
Gnädig auf unsern Bau,
O, Deine weise Macht
+
Den wir heut wieder beginnen!
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Ewig steht ja dein Wort!
Du sprichst, und Tausende
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Beginnen ihren Lauf;
+
Irdische Güter zerrinnen.
Du sprichst, schon hören sie
+
</poem>
Zu leben wieder auf!
 
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Die
Bist mir ein guter Vater,
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Bist meine Zuflucht stets,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Und stets mein weiser Rather;
+
<poem>
Mich führet Deine Hand
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
+
1.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Nicht immer Dein Gebot
+
2.
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Mit Vaterhuld hienieden,
+
mit der Angabe: Uvermann
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Der heilgen Tugend wanke,
+
Ertöne Preisgesang!
So halte mich zurück
+
Du Vater aller Geister
Vom Laster der Gedanke,
+
Vernimm der Maurer Dank!
Daß, was der Frevler auch
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Zu bergen sich bemüht,
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Durch dieses Erdenleben,
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Dem schwarzen Laster feind,
+
Der Menschheit uns zu weihen
Der Tugend stets ergeben;
+
Erwecke stets die Brust!
Dann blick' ich ohne Furcht
+
Ein immer warmes, reges Herz,
Dem Tod ins Angesicht,
+
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
 +
Und in der letzen Stunde
 +
Send‘ einen Genius
 +
Der uns mit holdem Munde
 +
Entbeut den Friedensgruß,
 +
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 +
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 
'''Gebet'''
 
 
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 
Deiner Verehrung bewahren.
 
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Auch in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
<poem>
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Töne denn, froher Chor!
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Zu dir, o Herr! empor
 
+
Steig‘ unser Lallen!
 
+
Denn daß das Werk bestand,
Es folgen:
+
Danken wir Deiner Hand.
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Schirme auch ferner das heilige Band!
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
 
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
 
  
  
1.
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
''
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
2.
 
Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Zuerst in:
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
In dieser Stunde:
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
„Wo freier Sinn sich regt,
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
„Nähret auch ferner treu
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Heilige Triebe!
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Und eure Stärke sei
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Eintracht und Liebe!
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Tod euch von hinnen drängt,
Und hoher Freuden Blumenkette
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
</poem>
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
 
Der die schöne Welt gebaut,
 
Und mit heiligem Gefallen
 
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
In
Nur zu oft die Freude ab,
 
Doch ist's gut auf dieser Erde,
 
Eben ist der Weg zum Grab.
 
Dieses fühlt an dieser Stätte,
 
Wo kein Frevler uns beschleicht,
 
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
<poem>
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
'''Gebet.'''
Geht ihr in der Tugend Gleise,
 
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Choralgesang.
 +
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 +
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 +
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 +
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
 +
Chor.
 +
Preis dem allwaltenden,
 +
Leben gestaltenden
 +
Urquell des Lichts.
 +
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
4.  
+
Rezitativ.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
5.
+
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Gesund und frohes Muthes
+
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
 
  
6.
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
 +
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 +
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
7.  
+
Fünfstimmiger Gesang.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 +
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 +
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 +
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
8.  
+
1ter Chor.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Dank't dem Herrn der Erden,
 +
Der den rohen Stein,
 +
Dass wir uns erfreu'n,
 +
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
9.
+
2ter Chor.
Zuerst in:
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
Gab der Weisheit Muth,
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Und das höchste Gut,
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Allgemeiner Chorgesang.
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Glänze dieses Heiligthum.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Wechselgesang.
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
 
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
1te Stimme.
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
So trete an der Weisheit Hand
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
 +
2te Stimme.
 +
Sie wirket in des Maurers Brust
 +
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 +
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 +
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
10.  
+
3te Stimme.
An die Sonne
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Zuerst in:
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Und ruft die Genien herbey,  
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Die in das Heiligthum uns führen
desgleichen in:
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
 
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Schlussgebeth.
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
+
Drey Stimmen.
Vor dem, der dich so schön gemacht;
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Mit seiner Allmacht wacht.
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Allgemeiner Schlusschor.
Die staunend deine Größe sieht,
+
Danket dem Meister der Erden
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Die jetzt den Erdkreis flieht.
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
 
Dem Erdenvolke Gottesblick!
 
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 
Dem Armen Trost und Glück! —
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
 
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
 
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
 
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
 +
'''O Seligkeit!'''
 +
Der ganze Himmel schaut
 +
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 +
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
 +
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
'''1. Das Gebet'''
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
:'''In Einem Glauben,'''
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
:Kann nur der Menschheit
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
 +
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 +
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 +
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 +
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 +
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
1.
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Zuerst in;
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Sei ewig meine größte Pflicht;
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Gott soll ich über Alles lieben
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Und meinen Nächsten gleich als mich.
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
 +
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 +
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
 
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
 
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
von Reinig [= Reuning]
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Bereits in:
Für welches du erschaffen bist,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht verstehn?
 
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
+
Daß ich begreife Dich?
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Daß ich erblicke Dich,
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Daß ich auch finde Dich?
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
Daß ich auch finde Dich,
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Großer und mächtiger
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Laß uns Dir nahen,
+
Überall bist Du so nah' um mich,
Segen empfahen,
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
Gott, ja, ich fühle Dich
Weiser und gütiger
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Send' Deine Klarheit,
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Führ' uns zur Wahrheit,
+
Vater, und preise Dich!
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
6.
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Zuerst in:
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
In Dir und nur durch Dich.
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Weisheit, erleuchte mich,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
Daß ich begreife Dich!
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
Liebe, erwärme mich,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 +
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!  
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Liebend umfasse Dich,
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Innig, und ehre Dich.
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Wahrheit, durchglühe mich,
 +
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
7.
+
Hoffnung belebe mich,
 +
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 +
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
 
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 
Sende von des Himmels Auen
 
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
5815
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
<poem>
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
 +
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
1. Kapitel
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
 +
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 +
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 +
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 +
Und gut ist meines Gottes Plan!
  
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Mächtig ist dein Reich;
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Laß die Baue unvergänglich
+
5817
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Den Alles laut erhebet,
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Was durch Dein Allmachtswort
Hier und dort!
+
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Einzig von dir ab,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Maurern gab.
+
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Du bist und warst schon längst
Unsre Zuversicht;
+
Vor Millionen Jahren,
Denn in deinem Lichte schauen
+
Du warst, eh Etwas war,
Wir das Licht!
+
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
 +
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Es drehen Welten sich,
 
+
Es flammen Sternenheere,
3. (Fink)
+
Es grünet Wald und Flur
Zuerst in:
+
Allein zu Deiner Ehre!
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Erhebt und preiset Ihn,
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
Später in:
+
Euch einst ins Leben rief;
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
Dir danken, daß sie sind,
Was auch das Herz bewegt,
+
All' jene Millionen,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Die hier noch sind und dort
Dem, der die Welten trägt!
+
In jenen Höhen wohnen;
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Es preiset Dich, was lebt,
Und Sonnen sich verglühn;
+
Es danket Dir, was ist,
Doch keins läßt er verderben,
+
Daß Du, Allmächtiger,
Neu soll es auferblühn.
+
Der große Schöpfer bist.
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Und starrer Frost gebeut,
+
Du willst, und Weste wehen;
Läßt er die Erde decken
+
O, Deine weise Macht
Mit einem weißen Kleid.
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Und unter warmer Hülle,
+
Du sprichst, und Tausende
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Beginnen ihren Lauf;
Da schläft in tiefer Stille
+
Du sprichst, schon hören sie
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Zu leben wieder auf!
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Dann bricht so frisch hervor,
+
In düstern Labyrinthen,
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
So lehrest Du mich bald
Ein zahllos Lebenschor;
+
Den schönsten Ausweg finden.
Das ruft in tausend Freuden
+
Allvater, blick' ich hin
Uns tief zum Herzen ein:
+
Auf Deinen großen Plan,
„Was zagst du doch im Leiden?
+
So staun' ich Dich, o Gott,
Gott muß die Liebe seyn!
+
Du Gott der Weisheit, an!
  
 +
Du bist mir Schutz und Trost,
 +
Bist mir ein guter Vater,
 +
Bist meine Zuflucht stets,
 +
Und stets mein weiser Rather;
 +
Mich führet Deine Hand
 +
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
4.
+
Wie oft verzeihest Du,
Richter freigeschaffner Geister
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 +
Nicht immer Dein Gebot
 +
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
5.
+
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
So oft ich auf der Bahn
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Der heilgen Tugend wanke,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816
+
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
   
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
6. (Blumauer)
 
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
'''Gebet'''
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 +
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 +
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
<poem>
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
Es folgen:
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
1.
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
2.
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Großer Meister und Erhalter
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
3.
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
unter dem Titel: Tischlied
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
 
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
 
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
4.
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
[1786:
+
5.
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Gesund und frohes Muthes
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
6.
 +
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
8. (Ridel)
+
7.  
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
8.  
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
9.
Göttliche Klarheit
+
Zuerst in:
Segne den Bau!
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Schütz' und erhalte,
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Fördr' ihn und walte
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Trügenden Schimmer,
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Dünkel und Wahn!
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Eintracht und Freude,
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Laß sie im Kleide
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
  
Chor.
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Eintracht und Freude etc.
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
 +
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
Nebel zerstreue,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Kräfte verleihe,
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Uns zu erspähn!
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Liebe laß walten,
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Splitter und Falten
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
10.
Blicket zur Leiter
+
An die Sonne
Muthig hinauf!
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
</poem>
Fester zu wandeln, etc.
 
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
  
11. (Hohlfeldt)
+
Über 30 Jahre später enthält in
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
<poem>
Sind sie gewoben!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
   
+
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Himmlische Liebe!“
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 +
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
  
13. (Gerhard)
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Zuerst in:
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Auch in:
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
 
Dem Herrn der Welt gesungen!
 
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ziehn Linien und Kreise
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Und halten uns für Weise;
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
+
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Vor einem Strahle eines Lichts;
+
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Gott ist die ew'ge Weisheit.
+
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Von Meisterhand behauen,
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Und fangen an zu bauen,
+
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
So saget, was ein Pfeiler nützt,
+
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
+
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Gott ist allein die Stärke.
+
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Für welches du erschaffen bist,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
In bunter Farben Schimmer;
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Den gütigen, den weisen,
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Den mächtigen und starken Gott,
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Mit frommen Herzen preisen!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
+
Vernunft und Schrift belehren mich:
Dem Herrn allein die Ehre!
+
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
 +
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 +
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 +
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
14.
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
 +
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
2.
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Hat Dunkelheit und Licht;
 
Geht auch die Sonne nieder,
 
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
'''O, Du Heiliger,'''
Giebt sich der Pilger hin
+
Großer und mächtiger
Und harrt auf dessen Güte,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Laß uns Dir nahen,
Der diese Zeiten wendet
+
Segen empfahen,
Und auf das Beßre lenkt
+
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
+
O allliebender
Der süßen Hoffnung fand;
+
Weiser und gütiger
Ihm wird die Seele helle,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Und jeder Trost verwandt!
+
Send' Deine Klarheit,
Das ist des Pilgers Segen:
+
Führ' uns zur Wahrheit,
Ein Herz voll Zuversicht
+
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
6.
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
unter dem Titel: Lied
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
+
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
unter dem Titel: Nachtlied
+
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
 +
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 +
Die die Natur Dir aufgestellt!
 +
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
7.
Deines armen Lebens denken,
+
neu:
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Sende von des Himmels Auen
Seiner Welten lichte Heere,
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
Segne was wir hier vollbringen,
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
 +
 
 +
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 +
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
===Auswahl von Liedern===
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Nie sein Auge sie vergißt!
+
<poem>
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
 +
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
Auch in:
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Bleib uns Ziel hinfort;
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Hier und dort!
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
In des großen Domes Pracht
+
Einzig von dir ab,
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Maurern gab.
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Unsre Zuversicht;
Stehe in dem Heiligthum,
+
Denn in deinem Lichte schauen
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Wir das Licht!  
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
 
Vater, deinem Kinde an!
 
Ferne von der dunkeln Bahn
 
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
3. (Fink)
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Zuerst in:
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Sicher und beharrlich streben!
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Später in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Denn zum Leben hast ja du
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Alle liebend auserkohren.
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
 
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 
Allen, Allen Licht und Liebe!
 
Lenke ihres Herzens Triebe
 
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Großer Vater, laß die Kette,
+
Was auch das Herz bewegt,
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Schütze, Heiliger, errette
+
Dem, der die Welten trägt!
In des Lebens Stürmen siel
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Und Sonnen sich verglühn;
Fest uns bei einander stehen,
+
Doch keins läßt er verderben,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Neu soll es auferblühn.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
17.
+
Und ist der Mai erschienen,
Zuerst:
+
Dann bricht so frisch hervor,
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Ein zahllos Lebenschor;
mit der Angabe: Cramer
+
Das ruft in tausend Freuden
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Uns tief zum Herzen ein:
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
„Was zagst du doch im Leiden?
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
+
Gott muß die Liebe seyn!“
  
'''Gott grenzenlos,'''
 
Undenkbar groß,
 
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 
Schon sehn wir hier
 
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
+
4.
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Richter freigeschaffner Geister
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
5.
Was du jetzt ruft
 
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 
Herr, du bist groß,
 
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
  
[1769 und 1804:
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Was du erschufst,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
was du jetzt ruft
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
 +
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
18.
+
Auch in:
Zuerst:
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Als für den Staub;
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nie Todes-Raub!
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Die Ewigkeit;
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Strahlt Göttlichkeit.
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 +
 
 +
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Aus dunkler Nacht
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
In Gottes Pracht.
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Der Halm der Flur
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Sind Stufen nur.
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron!
 
  
 
19.
 
Zuerst:
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
 
  
später in:
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
 +
 
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Das dich kindlich Vater nennen
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
[1804:
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Und der schroffen Steine weniger;
Vater, still in dir zu ruhn;]
 
  
 +
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
 +
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
 +
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
 +
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
  
20.
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Zuerst:
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
unter dem Titel:
+
Freude, Glück und Seegen streun.
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 
Sirach 11, 20-23.
 
  
später in:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
 
unter dem selben Titel
 
  
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
7.
Nie ist seine Gnade fern,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
In der freudenreichen Zeit
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Wie in Widerwärtigkeit!
+
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
 
Kümmre dich um Andres nicht;
 
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
8. Ewige Wahrheit
Frage nicht, was besser sey;
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Gieb du dem Berufe Werth,
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
 
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 
Reines Herz und froher Muth
 
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
11. (Hohlfeldt)
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Auch in:
<poem>
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
4 „Preis und Dank“
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
1. Gebet
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
  
4.
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 
siehe oben:
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
13. (Gerhard)
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Zuerst in:
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
Auch in:
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
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'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
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Von Bruderlieb‘ umschlungen,
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Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
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Dem Herrn der Welt gesungen!
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Er thronet hoch im Himmelsblau
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Und lächelt Segen auf den Bau;
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Gebt unserm Gott die Ehre!
  
2. Preis und Dank
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
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Ziehn Linien und Kreise
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Und brüsten uns im eiteln Wahn
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Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Und legen wir den Gründungsstein,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Von Meisterhand behauen,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Fest in der Erde Schooß hinein
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Und fangen an zu bauen,
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
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So saget, was ein Pfeiler nützt,
</poem>
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
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Gott ist allein die Stärke.
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
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Und endlich tünchen wir das Haus
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
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Und schmücken Saal und Zimmer
<poem>
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
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In bunter Farben Schimmer;
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Doch nur von oben strahlt das Licht,
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In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
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Den mächtigen und starken Gott,
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Mit frommen Herzen preisen!
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Der fähret wohl, der ihm vertraut.
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Ihm, der die ganze Welt gebaut,
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Dem Herrn allein die Ehre!
  
1.
 
neu:
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
14.
Dessen Größe uns die Sterne
 
Laut verkünden aus der Ferne,
 
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
 
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
Etwas anders bereits in:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
mit der Angabe: Overbeck
Uns ein Bau der Tugend sein!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Müller
+
1787 erschien in Leipzig
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Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 +
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
  
2.
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
neu:
+
Hat Dunkelheit und Licht;
 +
Geht auch die Sonne nieder,
 +
Auf immer geht sie nicht.
 +
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
Mit kindlichem Gemüthe
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Giebt sich der Pilger hin
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
Und harrt auf dessen Güte,
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
O selig, wer die Quelle
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Der süßen Hoffnung fand;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
Ihm wird die Seele helle,
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Und jeder Trost verwandt!
 +
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
 
  
Müller
+
15. (Mahlmann)
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
bereits in:
 +
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 +
unter dem Titel: Lied
 +
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
3.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
  
4.
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
neu:
+
Sind die Sterne aufgezogen;
 +
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 +
Ist in Sternen aufgezogen!]
 +
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
Deines armen Lebens denken,
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
+
Und was irdisch dich betrübt?
Den über Wolken hoch erhoben
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Die wandelnden Gestirne loben
+
Hat dich seiner werth gefunden,
Und feiern Deiner Liebe Fest!
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
 +
 
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
Seine Liebe spricht den Segen,
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
+
Allem Daseyn, allem Leben
Die Liebe durch die That zu geben,
+
Hat er diesen Trost gegeben;
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
+
Halleluja, daß du bist!
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
 
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
 
Dir heut' kein König seine Psalmen
 
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 
So tönt sie unser Herz noch wieder
 
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
16.
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
Zuerst:
Auf Libanon die Ceder fiel.
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
+
bereits in:
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Auch in:
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Und eine dichtre Kette schlingen
 
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
Langsam steigt der Mond empor,]
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
+
Und es kommt der Sterne Chor
Doch nie durch Laster es entweihn.
+
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
In des großen Domes Pracht
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
So wollen wir in diesem Leben
+
Laßt auch uns die Hände falten!
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Geitel
+
Vater, laß in diesem Laute
 +
Muth mich finden, wenn ich stumm
 +
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
5.
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Vater, deinem Kinde an!
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
 +
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 +
Daß du ewig mit mir seyst!
 +
Gieb mir deinen reinen Geist!
 +
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
 
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
7.
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Sicher und beharrlich streben!
 
+
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
 +
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 +
Denn zum Leben hast ja du
 +
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
8.
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
+
[1826:
39.
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
53.
+
Lenke ihres Herzens Triebe
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
</poem>
+
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
Großer Vater, laß die Kette,
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
+
Die wir schlingen, reißen nie!
<poem>
+
Schütze, Heiliger, errette
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
17.
 +
Zuerst:
 +
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
Kapitel:
+
'''Gott grenzenlos,'''
Z. V. D. H. B. A. W.
+
Undenkbar groß,
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 +
 
 +
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
 +
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
'''1. Gebet'''
+
[1769 und 1804:
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
+
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
 
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
 
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 
Gottheit, wir ahnen dich!
 
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
18.
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Zuerst:
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
unter  dem Titel:
Vater, und lieben dich!
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
 +
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
 +
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 +
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
''erst nach 1853:''
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
'''Kerzenlied'''
+
Aus dunkler Nacht
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
+
In Gottes Pracht.
  
M. v. St.:
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
+
Der Halm der Flur
 
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Chor:
+
Sind Stufen nur.
Meister, Urewiger!
+
Führ‘ uns mit Weisheit
+
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
auf all‘ unsern Wegen,
+
In Hoheit schon
Zum Bau des Tempels
+
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Der Menschheit zum Segen!
+
Zu Gottes Thron! –  
Meister Urewiger,
+
 
vom Himmel schau,
+
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
+
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
I. Aufs.
+
später in:
„Schönheit ziere ihn.
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 +
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 +
1. Petrt 4, 10
  
Chor.
+
Auch in:
Meister, Allgütiger!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
Öffne die Herzen
 
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
 
„Stärke führe ihn aus.“
 
  
Chor.
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
Meister, Allmächtiger!
+
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Gib uns zum Bau
+
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Deines Tempels die Stärke;
+
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 
Meister, Allmächt’ger,
 
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 +
Gieb mir und ein frommes Herz,
 +
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
'''3. Gebet'''
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
Demuth in des Glückes Schooß,
Richter freigeschaffner Geister,
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
'''4. Gebet'''
+
[1804:
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
+
andern Menschen wohlzuthun;
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
'''5. Gebet'''
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
  
Auch in:
+
20.
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
Zuerst:
unter dem Titel: Maurergebet
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
'''Meister, Unendlicher!'''
+
später in:
Meister Allgütiger!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
unter dem selben Titel
Herr, laß auf unserm Tun
 
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
Auch in:
Laß uns dein göttlich Wort
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
segnend auf Erden verbreiten!
 
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 
laß uns für Menschenwohl,
 
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
 
wie auch die Nacht uns droht;
 
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 
einst unser Auge bricht,
 
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
 +
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
 +
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
 +
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
+
Im Berufe fromm und treu,
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
Frage nicht, was besser sey;
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
 +
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
'''7. Gebet'''
+
Blick auf Gott und handle recht,
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
Reines Herz und froher Muth
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Geht wohl über Gold und Gut.
(nur die ersten zwei Strophen)
+
</poem>
  
 +
===Liederbuch des Logenbundes===
 +
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
4 Gebete und
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
4 „Preis und Dank“
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''9. Gebet'''
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
(nach voriger Melodie)
 
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 
  
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
4.
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Br. Bechstein [1836]
 
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
2. Preis und Dank
wo die erste Flamme glüht;
 
wo der Morgenstern im Aether,
 
eine Blume Gottes, blüht!
 
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
wo die erste Röte scheint;
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
wo der Himmel Perlenthränen
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
auf die Erde niederweint!
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
und ein Stern nun über'm Sterne
+
<poem>
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 
mit dem Gruß des großen Bundes,
 
der im Lichte strebt und sprießt!
 
  
 +
1.
 +
neu:
  
'''12. Loblied'''
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
Mel von Carl Gläser.
+
Dessen Größe uns die Sterne
 +
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
Zuerst in:
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
 +
Müller
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
2.
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
neu:
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
+
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
+
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
 +
Müller
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
II. Schluß der Arbeitsloge
''
 
'''1909: Lobgesang'''
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
+
3.  
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
4.
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
+
neu:
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
will ich lobsingen meinem Gott.
+
Den über Wolken hoch erhoben
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
Die wandelnden Gestirne loben
werde gepriesen früh und spat!
+
Und feiern Deiner Liebe Fest!
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
und was darinnen ist, gemacht.
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
was er uns einmal zugedacht.
+
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Er ist der Herrscher aller Welt,
+
Die Liebe durch die That zu geben,
welcher uns ewig Glauben hält.
+
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
 +
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 +
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 +
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
 +
Singt in dem Vaterland' der Palmen
 +
Dir heut' kein König seine Psalmen
 +
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
 +
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 +
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
'''O Allmächtiger!'''
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
O Allgütiger!
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
reinste Quelle des Lichtes!
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Herr, dein Geist erfülle uns!
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
  
O Allmächtiger!
+
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
O Allgütiger!
+
Daß würdig dieser Kette Glieder
ew’ges Urbild des Edlen!
+
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
+
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Zu dir lenke Geist und Herz!
+
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
 +
 
 +
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
 +
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
O Allmächtiger!
+
Geitel
O Allgütiger!
 
Send‘ uns Stärke der Seele!
 
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
5.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
'''14. Danklied'''
 
Nach Herm. Gottfr. Demme
 
  
Zuerst in:
+
III. Eröffnung der Tafelloge
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
  
 +
7.
 +
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
IV. Schluß der Tafelloge
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
8.
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
39.
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
+
53.
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
<poem>
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
+
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
''erst nach 1853:''
 
'''1909: Meisterloge'''
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
''An späteren Stellen:''
(leicht verändert)
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
 +
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 +
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
'''16. Lobgesang'''
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
Fulda
+
und drei Lieder hinzugefügt:
 
+
Kerzenlied (3)
Bereits in:
+
Meisterloge (15)
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Bei Eröffnung der Loge (19)
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 
Auch in:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
  
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
+
Kapitel:
waltet ewig nah‘ und fern.
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Singet ihm! dem Geist der Geister
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
+
'''1. Gebet'''
hört der gute Vater gern.
+
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
gönnet uns der Vater gern,
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
Singet ihm! er führt durch Leiden
+
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
+
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
Laß uns verehren dich,
strahlen seht den Abendstern!
+
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
+
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
+
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
 +
Gottheit, wir ahnen dich,
 +
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
 +
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
 +
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
  
'''17. Danklied'''
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
Carl Schulz. 1810.
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
  
siehe z. B.:
+
Reinling [1909: Reuning]
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
  
  
'''Danket dem Herrn!'''
+
''erst nach 1853:''
Wir danken dem Herrn,
+
'''Kerzenlied'''
denn er ist freundlich,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
und seine Güte währet ewiglich.
+
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
Lobet den Herrn!
+
M. v. St.:
Ja, lobe den Herrn
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
  
Sein ist die Macht!
+
Chor:
Allmächtig ist Gott;
+
Meister, Urewiger!
sein Thun ist weise,
+
Führ‘ uns mit Weisheit
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
+
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Groß ist der Herr!
+
I. Aufs.
Ja groß ist der Herr;
+
„Schönheit ziere ihn.
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
  
Anbetung ihm!
+
Chor.
Anbetung dem Herrn;
+
Meister, Allgütiger!
mit hoher Ehrfurcht
+
Öffne die Herzen
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
+
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Lobsinget ihm!
+
II. Aufs.
Wir lobsingen ihm
+
„Stärke führe ihn aus.
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
  
 +
Chor.
 +
Meister, Allmächtiger!
 +
Gib uns zum Bau
 +
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
''erst nach 1853'':
 
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
  
Bereits in:
+
'''3. Gebet'''
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
+
Richter freigeschaffner Geister,
mit einer 4. Strophe
+
 
 +
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
'''5. Gebet'''
Dass sich voll Herzlichkeit
+
Mus. v. C. M. von Weber
Brüder uns nah'n!
+
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
  
Auf, tritt in Festverein
+
Auch in:
Dreimal willkommen ein,
+
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
Du theure Schaar!
+
unter dem Titel: Maurergebet
Wer auf dem Erdenrund'
+
 
Treu blieb dem Maurerbund',
+
'''Meister, Unendlicher!'''
Dem bringt jetzt Herz und Mund
+
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 +
 
 +
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
 +
 
 +
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 +
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 +
 
 +
 
 +
'''7. Gebet'''
 +
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
 +
 
 +
 
 +
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
 +
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
 +
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
 +
Steig in dieser Feierstunde
 +
 
 +
 
 +
'''9. Gebet'''
 +
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
 +
 
 +
 
 +
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
 +
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 +
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
 +
 
 +
 
 +
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
 +
 
 +
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
 +
wo die erste Flamme glüht;
 +
wo der Morgenstern im Aether,
 +
eine Blume Gottes, blüht!
 +
 
 +
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 +
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
 +
 
 +
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
 +
wo die Sonne stolz sich hebt,
 +
und ein Stern nun über'm Sterne
 +
dieser kleinen Erde schwebt!
 +
 
 +
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 +
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
 +
 
 +
 
 +
'''12. Loblied'''
 +
Mel von Carl Gläser.
 +
 
 +
Zuerst in:
 +
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 +
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
 +
 
 +
 
 +
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
 +
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 +
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 +
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
 +
 
 +
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
 +
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
 +
 
 +
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 +
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 +
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
 +
 
 +
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
 +
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
 +
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 +
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 +
 
 +
 
 +
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
 +
''
 +
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 +
 
 +
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
 +
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 +
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 +
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 +
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 +
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 +
 
 +
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 +
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
 +
 
 +
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 +
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 +
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
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Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 +
und was darinnen ist, gemacht.
 +
Alles muß treulich erfüllet werden,
 +
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 +
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 +
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 +
 
 +
'''O Allmächtiger!'''
 +
O Allgütiger!
 +
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
 +
 
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
ew’ges Urbild des Edlen!
 +
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
 +
 
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
Send‘ uns Stärke der Seele!
 +
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 +
rüste uns mit deiner Kraft!
 +
 
 +
 
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
 +
 
 +
Zuerst in:
 +
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 +
 
 +
 
 +
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
 +
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
 +
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 +
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 +
 
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 +
 
 +
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 +
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 +
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 +
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 +
 
 +
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
 +
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 +
 
 +
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
 +
preiset den Vater; er segnet so gern!
 +
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853:''
 +
'''1909: Meisterloge'''
 +
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
 +
 
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
 +
 
 +
 
 +
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 +
Mel. von Ambrosch II.
 +
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
 +
 
 +
 
 +
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 +
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
Brudergruss dar.
  
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
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Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
+
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
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W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
+
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen
+
I. Dem Allmächtigen
 
+
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Großer Gott, wir loben dich
+
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
+
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
+
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
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''Es folgen:''
+
''Es folgen:''
Vater, freigeschaff’ner Geister
+
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
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''und zwei neue Lieder:''
+
''und zwei neue Lieder:''
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
+
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
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es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
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Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 3.962: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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