Geheimschrift

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Replik des in maurerischer Geheimschrift und in französischer Sprache abgefassten Freibriefes Karl Friedrich Eckleffs für die Gründung einer Loge in Preußen im Jahre 1766. Dieser Freibrief wurde im Mai 1765 von Baumann nach Berlin gebracht und Johann Wilhelm von Zinnendorf übergeben.
Tafelnebel.jpg

Geheimschrift

Die Verwendung dieser Chiffreschrift war in der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit. So wurden in besonderen Variationen dieser Schrift freimaurerische Bücher gedruckt wie beispielsweise Browne’s Master Key (London 1794) und Masonic Treatise (1802) sogar mit mehreren Schlüsseln. In heutiger Zeit werden bestenfalls noch in der amerikanischen Freimaurerei Chiffreschriften verwendet, zumal diese Art Chiffreschriften (monoalphabetische Substitution) keinerlei Sicherheit gegen Decodieren durch Dritte bieten.

Freimaurer-Alphabet

Quelle: Wikipediahttp://de.wikipedia.org/wiki/Freimaurer-Alphabet

Das Freimaurer-Alphabet, auch Freimaurer-Quadrat ist eine monoalphabetische Substitutionschiffre der Freimaurerei und findet heute keine praktische Verwendung mehr.

Ursprung

Diese Geheimschrift basiert auf der Kabbala der neun Kammern (Aik Bechar) und war angeblich bereits im Altertum in Verwendung. Hieraus wurden im Mittelalter die so genannten Sigille der Geister erstellt, die im „Höllenzwang“ des Dr. Faust, in den Schriften des Agrippa von Nettesheim und in den Rosenkreuzer-Schriften Erwähnung finden. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt auch die daran angelehnte Noachitische Schrift.

Funktionsweise

Kabbala der neun Kammern

Hier schreibt man die 27 Buchstaben des hebräischen Alphabets, eingeschlossen die fünf so genannten Schlusszeichen, in dreimal drei übereinanderliegende Felder; über jedem Buchstaben steht der Zahlenwert und je ein, zwei oder drei Punkte, die die Stellung der Buchstaben in der einzelnen Kammer bezeichnen.

Sigille der Geister

Man schreibt die einzelnen Buchstaben nach dem kabbalistischen Alphabet nebeneinander, verbindet die Figuren, wobei die Punkte weggelassen werden und erhält durch eine Zusammenziehung den so genannten Charakter, das Sigillum des Geistes oder Engels, welches man zur Verheimlichung des eigenen Namens verwendet.

Noachitische Schrift

Die Summe einer Seite und auch die Diagonalen ergeben immer 15. In diese drei mal drei Felder großen magischen Quadrate wurden ursprünglich die hebräischen Schriftzeichen eingesetzt. Ersetzte man diese dann durch die lateinischen Buchstaben, entstand das am häufigsten verwendete Freimaurer-Quadrat, von dem es zahlreiche Variationen gibt. Die Chiffrezeichen entstehen dabei durch die angrenzenden (inneren) Striche und die Punkte der jeweiligen Buchstaben:

6
a b.
7
c d.
2
e f. g:
1
h i.
5
k l.
9
m n. o:
8
p q.
3
r s.
4
t v. z:
Noachitische Schrift auf einem Freimaurer-Grabstein

Freimaurer-Code

Schema des Gitters für die Freimaurerchiffre

Füllt man die Buchstaben des lateinischen Alphabets jeweils zu zwei Buchstaben in die Zellen des bekannten kreuzförmigen Quadrates und nimmt für die restlichen Buchstaben ein schräg stehendes Kreuz im Uhrzeigersinn in selber Weise in Anspruch, so erhält man die heute bekannteste Abart dieses Codes. Punkte geben wie gehabt die linke oder rechte Position an.

Der Schlüssel besteht aus einem Gitter (siehe Grafik rechts). Beim Verschlüsseln wird das Umfeld des Buchstaben abgeschrieben. So wird aus

A   _|

B   |_|

C   |_

...

Z   /.\

Dies entspricht einer normalen Verschlüsselung mit einem Geheimtextalphabet (monoalphabetische Substitution). Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Geheimtext aus Zeichen und nicht aus Buchstaben besteht.

In einer Variante füllt man zuerst das Quadrat und Schrägkreuz mit jeweils einem Buchstaben je Zelle und wiederholt dieses dann mit den restlichen Buchstaben in einem zweiten, punktierten Quadrat und Kreuz. Lediglich für das zweite Quadrat und Kreuz wird nun der Punkt geschrieben.

Der Freimaurercode findet sich heute in zahlreichen Sach- und Jugendbüchern wieder. Auch auf alten Grabsteinen oder Hauseingängen findet man die Zeichen, die oft einen Sinnspruch oder eine Losung enthalten.

Verwendung

Die Verwendung dieser Chiffreschrift war in der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit. So wurden in besonderen Variationen dieser Schrift freimaurerische Bücher gedruckt wie beispielsweise Browne's Master Key (London 1794) und Masonic Treatise (1802) sogar mit mehreren Schlüsseln.

In heutiger Zeit werden bestenfalls noch in der amerikanischen Freimaurerei Chiffreschriften verwendet, zumal diese Art Chiffreschriften keinerlei Sicherheit gegen Decodieren durch Dritte bieten.

Siehe auch: Masonic Phonepunk

Geheimschrift

Urkunde.jpg

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Seit dem Mittelalter wurde die Benutzung von Chiffreschriften zwischen einzelnen sowohl als zwischen Gesellschaftsgruppen eine allgemeine "Manie". Der Gebrauch fand dann im 18. Jahrhundert gewissermaßen als selbstverständliche Notwendigkeit auch in die Freimaurerei Eingang. Bei dieser kam vornehmlich eine Geheimschrift in Übung, die auf Grund der durch die mittelalterlichen Kabbalisten erfundene "Kabbala der neun Kammern" (Aik Beehar) konstruiert wurde, bezw. deren Konstruktion in Gestalt von quadratischen Zeichen nachahmte.

Man schreibt bei diesem System die 27 Buchstaben des hebräischen Alphabets, eingeschlossen die fünf sogenannten Schlußzeichen, in dreimal drei übereinanderliegende Felder; über jedem Buchstaben steht der Zahlenwert, über jedem Buchstaben ferner 1, 2, und 3 Punkte, die die Stellung der Buchstaben in der Kammer bezeichnen. Diese Kabbala der neun Kammern war bereits im Altertum in Verwendung. Aus ihr werden dann die sogenannten Sigille der Geister abgeleitet, die im "Höllenzwang" des Dr. Faust, in den Schriften des Agrippa von Nettesheim und von da abgeleitet in den Rosenkreuzerschriften eine große Rolle spielen. Man schreibt die einzelnen Buchstaben nach dem kabbalistischen Alphabet nebeneinander, verbindet die Figuren, wobei man die Punkte fortläßt, und erhält durch Zusammenziehung den sogenannten Charakter oder das Sigillum des Geistes oder Engels, das man zur Verheimlichung seines Namens benutzt. (Genaueres über die Ableitung dieser Siegel in "Freimaurermuseum", Bd. 3.)

Aus dem Mittelalter stammt auch die ebenfalls das Vorbild der neun Kammern annehmende sogenannte Quadratechiffreschrift (auch Noachitische Schrift genannt).

Quelle: Vrijmetselaarsgilde

Seit dem Mittelalter wurde die Bentitzung von Chiffreschriften zwischen einzelnen sowohl als zwischen Gesellschaftsgruppen eine allgemeine "Manie". Der Gebrauch fand dann im in. Jahrhundert gewissermaßen als selbstverstandliche Notwendigkeit auch in die Freimaurerei Eingang. Bei dieser kam vornehmlich eine G. in Übung, die auf Grund der durch die mittelalterlichen Kabbalisten erfundene "Kabbaladerneun Kammern" (Aik Beehar) konstruiert wurde, bezw. deren Konstruktion in Gestalt von quadratischen Zeichen nachahmte.

Man schreibt bei diesem System die 27 Buchstaben des hebraischen Alphabets, eingeschlossen die fünf sogenanaten Schlußzeichen, in dreimal drei übereinanderliegende Felder; über jedem Buchstaben steht der Zahlenwert, über jedem Buchstaben ferner 1, 2, und 3 Punkte, die die Stellung der Buchstaben in der Kammer bezeichnen. Diese Kabbala der neun Kammern war bereits im Altertum in Verwendung. Aus ihr werden dann die sogenanaten Sigille der Geister abgeleitet, die im "Höllenzwang" des Dr. Faust, in den Schriften des Agrippa von Nettesheim und von da abgeleitet in den Rosenkreuzerschriften eine große Rolle spielen. Man schreibt die einzelnen Buchstaben nach dem kabbalistischen Alphabet nebeneinander, verbindet die Figuren, wobei man die Punkte fortläßt, und erhält durch Zusammenziehung den sogenannten Charakter oder das Sigillum des Geistes oder Engels, das man zur Verheimlichung seines Namens benutzt. (Genaueres über die Ableitung dieser Siegel in "Freimaurermuseum", Bd. 3.)

Aus dem Mittelalter stammt auch die ebenfalls das Vorbild der neun Kammern annehmende sogenannte Quadratehiffreschrift (auch Noachitische Schrift genannt). Z. B. 6 7 2 1 5 9 8 3 4 Die Summe einer Seite und aueh die Diagonalen ergeben immer 15. In diese mystischen Quadrate, in die ursprünglich die hebräischen Zeichen eingesetzt wurden, schrieb man dann lateinische Buchstaben, bis schließlich das zumeist verwendete "Freimaurerquadrat" entstand. a b. c d. e f. g: h i. k l. m n. o: p q. r s. t v. z: In dieser Schrift geschrieben sind zahlreiche Akten und Aktenstellen; sie erscheint auch wiederholt auf Siegeln oder Zeichnungen symbolischen Charakters. Im System der Goldund Rosenkreuzer erfuhr das Chiffrewesen einen besonderen Ausbau, so daß dort jeder Grad eine besondere G. führt. Ebenso in der Schwedischen Lehrart Eekleffs, in den verschiedenen Schottischen Riten usw.

Verschieden von diesen mehr oder weniger spielerischen G. sind jene Chiffreschriften, denen nicht gewählte Zeichen, sondern ein Schlüssel wort zugrunde liegt. In dieser Chiffreschrift sind sogar auch freimaurerische Bücher gedruckt: Browne's Master Key London 1794, das auf die Schlüsselworte Browne und Keolnu aufgebaut ist, und Masonic Treatise von Finch, 1802 (s. d.), das verschiedene Schlüssel hat. Eigenartig sind auch die Chiffreschriften, die im v. Hundschen System der Strikten Observanz üblich waren. So kann man z. B. das "Heermeisterpatent" im Archiv von Deg entziffern, wahrend das diesbezügliche Dokument in Kopenhagen bis heute noch nicht dechiffriert wurde.

Auch Feßler hatte die Gewohnheit, einen Teil seiner Schriften mit Chiffren zu durchsetzen, wodurch die Lesbarkeit stark leidet. Der Schlüsel hierzu ist wiederholt verföffent licht worden, zuletzt in photographischen Nachbildungen durch Ernst Klatscher in Prag.

Die heutige Freimaurerei hat diese Chiffreschriften vollkommen aufgegeben. Nur in der amerikanischen Freimaurerei werden noch sogenanate Chiffre Books (s. d.) verwendet, trotzdem sie von den Großlogen wiederholt verboten wurden.

Ergänzend

Die Arbeit in Logenbibliotheken und -Archiven zeigt, dass die Entschlüsselung nicht in jedem Fall so leicht fällt wie gemeinhin dargestellt.

Zuerst stellt sich die Frage nach der Sprache, in welcher der Text verfasst wurde (Englisch, Französisch, Deutsch, ...). Weiterhin kannten die zeitweise äußerst vielfältigen freimaurerischen Systeme ihre jeweils eigenen Chiffreschriften, was zu einer schwer überschaubaren Vielfalt führte. Erschwerend kommt hinzu, dass diese sich je nach Grad unterschieden oder Abwandlungen erfuhren. Auch die Schreibrichtung (horizontal von links nach rechts oder von rechts nach links, mitunter sogar vertikal) gilt es zu beachten. Die Verwendung genuin freimaurerischer Abkürzungen erschwert dem Profanen zusätzlich die Entschlüsselung.

Zu guter Letzt sei angemerkt, dass zwei, die miteinander kommunizierten, gar ihre eigene und ganz persönliche Chiffre entwickeln konnten, und dass der Schlüssel dazu nach einmaligem Betrachten und Einprägen vernichtet wurde. Dermaßen verabredet sein kann eine augenscheinliche handschriftliche "Unsauberkeit" (ein kaum bemerkbares Häkchen links, rechts, unten oder oben am Zeichen), die einen Wechel der Leserichtung, eine Vokal- oder Konsonantenverdoppelung, oder ein Fragezeichen bedeutet.

Siehe auch

Links