Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf

Aus Freimaurer-Wiki
ZinnendorfCc.jpg
Das Zinnendorf-Haus in Halle. Foto: Nico Homonnay
Das Zinnendorf-Haus in Halle. Foto: Nico Homonnay
Tempelweihe.

Zinnendorf, Johann Wilhelm Kellner v.

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Ursprünglich Ellenberger, General Feldstabsmedikus der preußischen Armee, *1753, †1782, (Korrektur: das bei Lennhoff/Posner 1931 zitierte Geburtsjahr ist falsch; bei Lennhoff/Posner/Binder ist es richtig: *1731), führender deutscher Freimaurer, Stifter der Großen Landesloge, Begründer des Schwedischen Systems in Deutschland. Daß seine Persönlichkeit stark umstritten war, ist zu einem großen Teil auf den heftigen Systemkampf seiner Zeit zurückzuführen, in dem er eine hervorragende Rolle spielte, wohl aber auch auf seine unduldsame, selbstherrliche Natur (B. Lessing).

Er wurde 1757 in der Loge "Philadelphia zu den drei goldenen Armen" seiner Vaterstadt Halle aufgenommen, schloß sich im folgenden Jahre der Loge "Zu den drei Totengerippen" in Breslau ("Drei Weltkugeln") an, war deren erster Redner, 1763 wurde er Mitglied der Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Berlin.

Ein im gleichen Jahre beim englischen Großmeister in London unternommener Schritt zur Erlangung einer Konstitution für eine Berliner Loge schlug fehl; daraufhin setzte sich Zinnendorf - mit den deutschen Verhältnissen unzufrieden - durch seinen Freund Dr. Johann Friedrich Schopp mit Stockholm in Verbindung. 1764 wurde er Eques a lapide nigro der Strikten Observanz und Präfekt der Präfektur Templin (Mark Brandenburg und Pommern) dieses Systems.

Da ihm die hier erlangten "Kenntnisse" nichts sagten und auch die Mission Schopps in Stockholm nicht erfolgreich war, betrieb er durch seinen anderen Freund, Hans Carl Baumann, die Erlangung des Eckleffschen Wissens um die "wahre" Freimaurerei. Mittlerweile wurde er (Groß-) Meister seiner Loge "Zu den drei Weltkugeln". Als deren Übergang zur Strikten Observanz erfolgte, geriet er in Konflikt mit dieser. Man beschuldigte Zinnendorf zu Unrecht der Unterschlagung von Ordensgeldern und führte die persönliche Kampagne fort, als Zinnendorf offen zur Schwedischen Lehrart übertrat. Die Absage an die Strikte Observanz erfolgte im November 1766.

Auf Grund der von Baumann aus Stockholm mitgebrachten und übersetzten Akten beschloß Zinnendorf, an eine eigene Gründung zu schreiten. 1767 verließ er die Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln". Neuer Hader, neue schwere Anwürfe waren die Folge. In Potsdam entstand dann 1768 die erste Johannisloge Schwedischen Systems "Minerva". 1769 stiftete Zinnendorf selbst die Loge "Zu den drei goldenen Schlüsseln" in Berlin. Er war deren vorsitzender Meister bis 1776, wurde auch wortführender Meister der 1769 gestifteten Schottenloge "Indissolubilis". Innerhalb kurzer Zeit entstanden zahlreiche Logen der neuen Lehrart. 1770 erfolgte die Gründung der Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland; Zinnendorf, der Stifter, übernahm das Amt des Deputierten Landes-Großmeisters.

Der schwedischen Großloge wurde die Gründung zur Kenntnis gebracht, sie schwieg aber dazu, wie schon seit 1767 Eckleff Zinnendorf aus unbekannten Gründen auf dessen Briefe nicht mehr geantwortet hatte.

Dieses Schweigen hielt bis 1776 an. Dagegen anerkannte nach anfänglichen Schwierigkeiten 1773 die Großloge von England die Zinnendorfsche Große Landesloge; Zinnendorf hatte große Anstrengungen unternommen, sie zu erlangen, sogar der - vorübergehenden - Großmeisterschaft eines fürstlichen Freimaurers (Prinz Ludwig von Hessen, der zurücktrat, als seine Gehaltforderungen als Landes-Großmeister nicht bewilligt wurden!) zugestimmt, als das die Erreichung des Ziels zu befördern schien. Nach der englischen Anerkennung begann wieder der Streit mit der Strikten Observanz, die von Zinnendorf beantragte neuerliche Prüfung seiner Finanzgebarung als seinerzeitiger Würdenträger dieses Systems ergab abermals die Haltlosigkeit der Anschuldigungen. 1771 erlangte die Große Landesloge das Protektorium Friedrichs des Großen, kurz hernach wurde Zinnendorf Landes-Großmeister.

Ein Versuch, auch von Joseph II. einen Schutzbrief zu erlangen, glückte ihm nicht. Mit dem 1775 zum Landes-Großmeister gewählten Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha und Altenburg vertrug sich Zinnendorf nicht. Gegenüber dessen Wunsch nach Beendigung des Streites mit der Strikten Observanz brach das schroffe despotische Temperament Zinnendorfs durch. Der Herzog legte 1776 den Hammer wieder nieder.

Kurz vorher kehrte v. Castillon aus Stockholm zurück, wo er im Auftrag von Zinnendorf das Material zur Begründung eines Kapitels, der höchsten Ordensabteilung, beschafft hatte. Das Große Ordenskapitel "Indissolubilis" wurde im Dezember 1776 eingesetzt; Zinnendorf wurde Ordensmeister. Am folgenden Tag erfolgte der Rücktritt des Herzogs Ernst II. als Landes-Großmeister. 1777 begann ein neuer Vorstoß der mittlerweile mit den Schweden unter dem Herzog Carl von Södermannland als Heermeister vereinigten Strikten Observanz; dieser erklärte, die schwedische Großloge habe der Großen Landesloge niemals eine Konstitution gegeben, was den Austritt der sächsischen und thüringischen Logen zur Folge hatte. Im Bayrischen Erbfolgekrieg wirkte Zinnendorf - er war höchster Sanitätsoffizier des preußischen Heeres - als Meister der Feldloge "Zum goldenen Becher" in Neiße.

1779 reiste er nach Schweden, erhielt aber die gewünschten Aufschlüsse nicht. 1780 wurde er Landes-Großmeister, die Tätigkeit machte ihm aber nicht mehr viel Freude, da im Streit um die von dem Grafen Haugwitz (s. d.), Provinzial-Großmeister von Schlesien, gegründeten Kreuzritter, die Zinnendorf als gefährlich für die Große Landesloge betrachtete, seine Despotie wieder auflebte, was zum Bruch mit dem früheren Landes-Großmeister Freiherrn v. d. Goltz führte. Er starb während einer Logenarbeit in den Armen seines Freundes und Nachfolgers Castillon. (Vergl. E. L. Leonhardt, "Zirkelkorrespondenz", 1931, Nr. 14/1S.)


Zinnendorf bei Wikipedia

Quelle: Wikipedia

Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf (gebürtig Ellenberger, *10. August 1731 in Halle; †1782) war Generalfeldstabsmedicus im Siebenjährigen Krieg und Gründer der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Beeindruckt vom erschütternden Elend der Kriegsopfer ließ er das Berliner Kriegsinvalidenhaus erbauen.

Zinnendorf wurde eine unduldsame Natur und streitbare Persönlichkeit nachgesagt, er nahm eine bedeutende Rolle im freimaurerischen Systemkampf seiner Zeit ein.

Leben

Johann Wilhelm wurde als Sohn des Friedrich August Ellenberger geboren, der Lehn- und Gerichtsherr in Erdeborn war. Seine Mutter war Sophia Wilhelmine Kellner von Zinnendorf. Auf Grund einer testamentarischen Bestimmung seines Großvaters mütterlicherseits waren er und sein Bruder Friedrich Wilhelm gehalten, den Namen der mütterlichen Linie weiterzuführen.

Zinnendorf zählt zu den bekanntesten und aktivsten Freimaurern der deutschen Freimaurerei.

Er wurde am 13. März 1757 in der Loge „Philadelphia zu den drei goldenen Armen“ in seiner Vaterstadt Halle aufgenommen, die er jedoch bereits am 13. Mai 1757 aufgrund seines Wegzuges wieder verlassen musste. Im folgenden Jahr wurde er Mitglied der Breslauer Loge „Zu den drei Totengerippen“, 1763 der Berliner Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“. Im gleichen Jahr versagte ihm der englische Großmeister die Konstitution für eine Berliner Loge, worauf es zum Bruch mit der englischen Freimaurerei kam.

Zinnendorf wandte sich der Strikten Observanz zu und wurde 1764 Präfekt der Präfektur Berlin, Mark Brandenburg und Pommern dieses Systems. Er wurde 1765 Meister vom Stuhl seiner Loge „Zu den drei Weltkugeln“ und im gleichen Jahr Mitgründer der halleschen Loge „Zu den drei Degen“. Bald geriet er in Konflikt zur Lehrart der Strikten Observanz, aus der er Ende 1766 austrat. Darauf wandte er sich der Lehrart des Schwedischen Systems zu. 1767 verließ er seine Loge. 1769 reaktivierte er in Berlin die von 1743 bis 1749 in Halle als Tochterloge der Loge „Zu den drei Weltkugeln“ tätig gewesene Loge „Zu den drei goldenen Schlüsseln“ nach dem Schwedischen System, deren Meister vom Stuhl er bis 1776 wurde.

1770 gründete er die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und übernahm das Amt des deputierten Landes-Großmeisters, von 1774 bis 1775 sowie ab 1780 bis zu seinem Tode das Amt des Landes-Großmeisters. 1773 wurde die neue Großloge von der englischen Großloge anerkannt und damit regularisiert.

1776 gründete er das Große Ordenskapitel „Indissolubilis“, dessen Ordensmeister er wurde. Er starb am 8. Juni 1782 während einer Logenarbeit in den Armen seines Freundes und Nachfolgers Castillon.

Den Namen Zinnendorfs trägt auch die Zinnendorf Stiftung, Stiftung der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, welche seit Juni 1991 in Hamburg-Eppendorf 21 schwerstpflegebedürftigen Menschen von 18–50 Jahren ein Zuhause bietet, nach dem Motto: „Ich wohne hier, um zu leben“.


Aus schwedischer Sicht

Hvordan det svenske system havnet i Tyskland

Wie das schwedische System in Deutschland landete.
Dass er im Deutschen Freimaurerorden, der Großen Staatsloge der Freimaurer, bekannt ist, arbeitet nach einer Variante der
Schwedische Systeme Die Dimensionen dieser Rituale
Auf dem Weg nach Deutschland fand er eine faszinierende Geschichte und nahm dann Artikel auf
mit dem Ziel, die wichtigsten Heiden zu wiederholen
in dann die Erzählung.
Im Mittelpunkt der Prozesse steht das Preußische
Militärlegende Johann Wilhelm Kellner von
Kriegsstadt. Er wurde 1731 geboren und wurde
13. März 1757 in der Loge Philadelphia zu den drei goldenen Armen in der Heimatstadt Halle eingeweiht.  (Fehlerhafte automatische Übersetzung. Bitte editieren.)

Det er velkjent at den tyske frimurerordenen, Große Landesloge der Freimaurer, arbeider etter en variant av det svenske system. Måten disse ritualene fant veien til Tyskland er en fascinerende historie, og denne artikkelen tar sikte på å gjengi de viktigste hendelsene i denne fortellingen. Sentralt i prosessen står den prøyssiske militærlegen Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf. Han ble født i 1731 og ble 13. mars 1757 innviet i logen Philadelphia zu den drei goldenen Armen i hjembyen Halle. Allerede tre dager senere ble han forfremmet til mester. I 1763 prøvde han å stifte sin egen loge i Berlin, og skrev i den forbindelse etter konstitusjonspatent fra London. Da han ikke fikk svar fra England, valgte han å forsøke seg i Sverige, noe som resulterte i en langvarig brevveksling med Carl Friedrich Eckleff. På denne tiden var imidlertid baron von Hunds høygradsrite Stricte Observanz i ferd med å starte sin eksplosjonsartede utbredelse i Europa, og representanter for dette systemet overtalte von Zinnendorf til å skrinlegge sine egen planer, og heller slutte seg til dem. 4. oktober 1764 slo von Hund ham egenhendig til ridder, og da den prestisjetunge logen Zu den drei Weltkugeln i Berlin ble «rectifisert» og underlagt Stricte Observanz ble von Zinnendorf logens Ordførende Mester i juni 1765. Han ble dessuten utnevnt til Ordenens prefekt i Berlin. Korrespondansen mellom von Zinnendorf og Eckleff fortsatte imidlertid, og da sistnevnte i 1765 hevdet at von Hunds ordenshemmeligheter var ufullstendige, sendte von Zinnendorf sin venn Baumann til Stockholm for å undersøke nærmere. Baumann fikk anledning til å kopiere Eckleffs ritualer, og skal også ha fått et med seg et konstitusjonspatent tilbake til Tyskland. På denne tiden var Eckleff neppe i formell posisjon til å uferdige slike dokumenter, på tross av sin sentrale rolle innen svensk frimureri gjennom mange år, men dette ser det ikke ut til at hverken Baumann eller von Zinnendorf har forstått eller brydd seg om. Da Baumann returnerte til Berlin i september 1766, informerte dermed von Zinnendorf umiddelbart sine foresatte innen ordenen om at han var i besittelse av viktige dokumenter. Han ville imidlertid ikke levere disse fra seg uten å få dekket Baumanns reiseutgifter, og da dette ikke ble innvilget brøt von Zinnendorf både med logen Zu den drei Weltkugeln og Stricte Observanz, og tok i bruk ritualene fra Sverige på egen hånd. I 1768 stiftet han logen Minerva som sin første St. Johannesloge etter Eckleffs system, og året etter grunnla han St. Andreaslogen Indissolubilis. I 1770 var det syv tyske loger som arbeidet etter de svenske ritualene, tilstrekkelig mange til at en Landesloge kunne etableres, og tre år senere kunne von Zinnendorfs sette kronen på sitt frimureriske verk da landslogen hans ble anerkjent som storloge fra London.Alt dette hendte flere tiår før hertug Carls ritualrevisjoner ga oss det vi i dag kjenner som det svenske system. Eckleffs ritualer levde dermed videre i Tyskland lenge etter at de ble omarbeidet i Sverige. Etter at Eckleff overlot ledelsen av kapittelfrimureriet til hertug Carl i 1774, ble det fra hertugens side hevdet at tyskerne hadde fått tak i ritualer og patent på urettmessig måte. På dette tidspunktet var von Zinnendorf imidlertid på toppen av sin frimureriske karrière. Som leder av en regulær storloge som sågar stod under beskyttelse av selveste kong Fredrik den store, kunne han ganske enkelt ignorere kritikken fra Sverige. Imidlertid førte episoden til at alt samarbeid fra svensk side opphørte, og først etter Carl XIIIs død i 1818 fikk tyske frimurere anledning til å reise til Sverige for å erfare det avanserte frimureriet som Eckleffs embryotiske system da hadde utviklet seg til. På grunnlag av kunnskapene de fikk med seg hjem igjen etter dette besøket reviderte så tyskerne sine ritualer, men uten å kopiere svenskene i alle detaljer. Dermed fikk vi dagens situasjon, der vi ved besøk i tyske loger under Große Landesloge uten problemer kjenner oss igjen i deres frimurerritualer, men samtidig kan legge merke til større og mindre forskjeller. I 1781 gikk von Zinnendorf av som stormester, men beholdt embetet som OM i logen Zu den drei Schlüsseln i Berlin. Det fortelles at det var med denne logens første hammer i hånden at han bokstavelig talt la ned sitt jordiske verktøy, da han ble rammet av slag og døde mens han var i ferd med å åpne møtet 6. juni 1782.

Siehe auch

Links