Matthias Claudius

Aus Freimaurer-Wiki
Sepiaclaudius.jpg

Claudius, Matthias

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

4GerdMed3.jpg

deutscher Volksdichter (der "Wandsbecker Bote"), * 1740, † 1815, berühmt durch vielgesungene Lieder ("Der Mond ist aufgegangen", "Bekränzt mit Laub", "Wenn jemand eine Reise tut"), wurde 1774 in der Loge "Zu den drei Rosen" in Hamburg an einem Abend in alle drei Grade aufgenommen.

Er war auch Mitglied der Andreasloge "Fidelis", übersetzte eine Reihe bedeutender freimaurerischer Bücher aus dem Französischen und verfaßte mehrere freimaurerische Tafellieder.

Bruder Matthias Claudius

Quelle: Internetloge

1740-1815

Matthias Claudius, bekannt als Herausgeber des "Wandsbecker Bothen", Lyrik ("Der Mond ist aufgegangen") und Prosa, die durch ihre Schlichtheit und Frömmigkeit von eindringlicher Wirkung sind, wurde am 15. August 1740 als Sohn eines Pastors in Reinfeld im Herzogtum Plön geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Plön studierte er an der Universität Jena zuerst Theologie, dann Rechts- und Verwaltungswissenschaft.

1763 kehrte Matthias Claudius ohne Abschlußexamen nach Reinfeld zurück. Er arbeitete 1764/65 in Kopenhagen als Sekretär des Grafen von Holstein. Auch 1768 als Journalist der Hamburger "Addreß-Comtoir-Nachrichten", wo er Börsenberichte sammeln und über ankommende Schiffe berichten mußte, hielt er es nicht lange aus. Seine Tätigkeit an dieser Zeitung läßt sich vielleicht mit der des heutigen Lokal-Berichterstatters vergleichen. 1768 macht er Bekanntschaft mit Lessing und 1770 mit Herder.

1769 Claudius schrieb für sein Blatt auch einen Bericht über eine Wiederaufführung von Lessings "Minna von Barnhelm" auf der Bühne des Theaters am Gänsemarkt in Hamburg. Matthias Claudius kleidete seinen Bericht über diese Aufführung in die Form eines Briefes, den ein Jüngling vom Lande seinem Vater schrieb, und in die Antwortbriefe des Vaters und der Tante. Obwohl ganz volkstümlich gehalten, werden die großen Auseinandersetzungen der Zeit über die Bedeutung der Schaubühne für die Erziehung des Menschen spürbar, und mit feinem Humor begegnet der kindlich fromme Claudius den theologischen Widersachern des Theaters. Diese Briefe sind ein Dokument hamburgischer Literatur- und Theatergeschichte.

Der "Wandsbecker Bothe" wurde von Matthias Claudius in den Jahren 1771 bis 1775 herausgegeben. Der "Wandsbeker Bote" war ein Nachrichtenblatt, das in der Woche am Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend erschien. An dieser Zeitung hatten unter anderem Herder (1766 in Riga in die Loge "Zum Schwert" aufgenommen), Lessing (1771 in die Loge "Zu den drei Rosen" in Hamburg aufgenommen), Goethe (1780 in die Weimarer Loge "Amalia" aufgenommen) und Klopstock (Mitglied der Hamburger Loge "Zu den drei Rosen") mitgearbeitet.

Matthias heiratet am 15.3.1772 Anna Rebecca Behn aus Barmbek. Klopstock ist Trauzeuge. 1774 wird Matthias Claudius in der Loge "Zu den drei Rosen" in Hamburg auf- und angenommen und am gleichen Abend noch befördert und erhoben.

Er wurde später auch Mitglied der Andreas-Loge "Fidelis". Matthias Claudius übersetzte eine Reihe bedeutender freimaurerischer Bücher aus dem Französischen und verfaßte mehrere freimaurerische Tafellieder.

Claudius versuchte danach noch einmal als Oberlandesökonomierat am Darmstädter Hof zwischen 1776 und 1777 Fuß zu fassen. Nach der Kündigung durch den Staatsminister Freiherr v. Moser kehrte er mit seiner Familie nach Wandsbek zurück.

Zwischen 1775 und 1812 gibt er seine Werke in acht Teilen heraus, wovon er aber seine Familie kaum ernähren konnte. In diesen Veröffentlichungen kommt der Dichter und nicht der Redakteur Claudius zu Wort. Es werden zwar Geschichten aus dem Nachrichtenblatt übernommen, aber es erscheint auch viel Neues. Die "Sämmtlichen Werke" sind ein literarischer Almanach und mit mindestens einem Kupferstich versehen. Der Kronprinz Friedrich (späterer König Friedrich VI.) des dänischen Königshofes gewährte Matthias Claudius eine kleine Rente. 1788 wird der Dichter zum Revisor der "Schleswig Holsteinischen Bank von Altona" ernannt, so dass er nun keine Geldsorgen mehr hat.

Matthias Claudius stirbt am 21. Januar 1815 in Hamburg. Besucher der Wandsbeker Christuskirche sollten nicht versäumen, auf dem alten Friedhof hinter der Kirche die schlichten gußeisernen Grabkreuze des Dichters und seiner Frau Rebecca zu besuchen.

Zitat

"Auch bedarf der Mensch, der gewöhnlich sein Leben in Zerstreuung und Leichtsinn vor sich hinlebt, und immer voraneilt, ohne zu wissen, was ihn eigentlich treibt und was er eigentlich will, in seinem Lauf von Zeit zu Zeit angehalten und zu sich selbst zurückgeführt zu werden; es bedarf eines Steins am Wege, auf den er sich hinsetzte und in sein vergangenes Leben zurücksehe."

Br. Matthias Claudius (1740 - 1815)

Schließung der Loge

Brüder, gebet Gott die Ehre,
Unser Tagwerk ist getan.
Oh, wer doch vollendet wäre
Und ein wahrhaft freier Mann!
Tag und Nacht in Freud und Schmerzen
Such ein jeder es von Herzen!
Geb darauf noch hier sein Wort
Und dann geh in Frieden fort.
Gute Nacht und fröhlich Leben,
Eh wir auseinandergehn!
Gute Nacht und Gott wird geben,
Dass wir uns hier wiedersehn.
Würde einer hingenommen,
Sollt er hier nicht wiederkommen,
Hätte Gott das so bedacht,
Auch dem Bruder gute Nacht!

Variante: Zum Abschluß einer Tafelloge wurde die erste Zeile abgeändert in

Brüder, senkt nun die Gewehre,
Unser Tagwerk ist getan.

Dazu muß man wissen, daß mit den sogenannten "Gewehren" die Trinkgefäße, die sogenannten "Kanonen" gemeint sind, die mit einem Schlag auf die Tische gesetzt werden; die "Gesundheiten werden gefeuert". ( Im Englischen "Firing" )

Des Erreurs et de la Vérité

Quelle: Encyclopädie der Freimaurerei Bd.1, von Friedrich Mossdorf, Brockhaus 1822

Er hat des St. Martin Werk: "des Erreurs et de la Vérité", [unter dem Titel: "Irrthümer und Wahrheit", usw. (Breslau, 1782; gr. 8;) mit einer Vorrede, in welcher er erklärt, dass er das Buch, gleich vielen anderen Gelehrten, nicht verstehe, dass er aber, außer dem Ausdrucke von Superiorität und Sicherheit, darin einen reinen Willen, eine ungewöhnliche Milde und ein Wohlseyn in sich finde, das ihm zu Herzen gehe,"] in's Deutsche übersetzt. [S. auch St. Martin, Ramsay und Terrasson.]

Siehe auch