Philaleten

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Cover: Jens Rusch

Philaletes Society

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

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internationaler Engbund prominenter freimaurerischer Schriftsteller und Redakteure, gegründet 1928 in den Vereinigten Staaten. Die Zahl der aktiven Mitglieder (Fellows) ist auf 40 beschränkt. Daneben gibt es korrespondierende Mitglieder. Devise: Keine Religion steht höher als die Wahrheit." Sekretär: Cyrus Field Willard, 621 West Ivy St., San Diego, Kalifornien.

Philalethen, Göttlicher Orden der

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

(frz. Philaletes, Ordre Divin des, ou Amis de la Verité), Französisches Hochgradsystem des 18. Jahrhunderts, das, 1773 von Savalette de Langes (s. d.), Stuhlmeister der Pariser Loge "Les Amis reunis", Court de Gebelin (s. d.) u. a. im Zusammenhang mit dieser Bauhütte gegründet, ursprünglich eklektisch wirken sollte, dann aber im dunkelsten Mystizismus befangen war. Das System, dessen Name an die apokryphe geheime Gesellschaft sich anlehnte, die John Toland in seinem Pantheistikon aufgezeigt hatte, umfaßte zwölf Grade, in denen man sich mit Alchimie und Theurgie beschäftigte und sich den Visionen Swedenborgs und anderer "Seher" hingab. 1785 und 1787 fanden in Paris zwei Kongresse der Philaleten statt, die der "maurerischen Wissenschaft" auf Grund eingehendster Kenntnisse von allen Gebieten der Königlichen Kunst Richtung und Programm geben sollten, und zu denen die Vertreter aller möglichen freimaurerischen Lehren und Spielarten eingeladen wurden.

Auch Cagliostro war 1785 gebeten, der Versammlung seine geheimen Kenntnisse, sein Wissen um Gott und Menschen mitzuteilen. Er versprach u. a., mittels der wahren Freimaurerei die Geister vorzuführen, die, seiner Behauptung nach, als Zwischenglieder zwischen den Menschen und dem Schöpfer dienen, verlangte aber, daß die Philaleten ihre gesamten Akten als Irrlehre verbrennen sollten. Da man infolgedessen nicht recht vorwärts kam, wurde 1787 der zweite Kongreß veranstaltet, auf dem der Nachweis erbracht werden sollte, daß Theosophie, Alchimie, Kabbala und Magie als ernste Wissenschaften und die Symbole und rituellen Handlungen der Freimaurerei als Mittel zu betrachten seien, den Jüngern der wahren Königlichen Kunst das verborgenste Wissen von den letzten Dingen zu entschleiern.

An diesem Kongreß wollte auch Bode aus Weimar teilnehmen, der hinter dem okkultistischen Betrieb jesuitische Machenschaften witterte und warnend aufzutreten gedachte. Er traf aber zu spät ein. Diese Reise wurde dann später von den Feinden der Freimaurerei ohne jeden Grund dahin gedeutet, Bode habe die Reise als Sendling der Illuminaten unternommen, um den Jakobinern die auf die Revolution bezüglichen geheimen Befehle zu überbringen.

Kongresse zur Ergründung der maurerischen Wissenschaft 1785 und 1787

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei von C. Lenning, Bd. 1, Brockhaus 1863

Die von den Philalethen veranlassten zwei Kongresse zur Ergründung der maurerischen Wissenschaft 1785 und 1787 gingen zwar von aufrichtigem Streben aus, verliefen aber erfolglos in vielgestaltigen Meinungen und Phantasiegebilden.

Konvente der Philalethen in Paris

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei von C. Lenning, Bd. 1, Brockhaus 1863

Erster Konvent 1785

Um sich die Kenntnisse der Maurer aller Länder und aller Systeme anzueignen und zu ergründen, worin die maurerische Wissenschaft bestehe, beriefen die Philalethen der Loge "Les amis réunis" in Paris im August 1784 einen Konvent in Zirkularen, in welchen die 128 Eingeladenen (unter denen nur 28 vom System der Philalethen waren) um Beantwortung von zehn vorgelegten Fragen gebeten wurden. Herzog Ferdinand von Braunschweig, St.-Martin und Mesmer versagten schriftlich ihre Teilnahme; Cagliostro stellte die Bedingung, die Philalethen sollten vor allem ihr gesamtes maurerisches Archiv den Flammen opfern, dagegen versprach er: die Maurer "werden durch Handlungen und Tatsachen, durch ihre Sinne Gott, den Menschen und die zwischen beiden stehenden erschaffenen geistigen Wesen kennen lernen, zu welcher Wissenschaft die wahre Maurerei die Symbole darbeut und den Weg andeutet". Trotzdem versuchte man noch während des Konvents alles, ihn herbeizuziehen. Der Konvent tagte vom 15. Februar 1785 26. Mai 1785 unter Vorsitz von Savalette de Langes. Nach Verlesung der zahlreich eingelaufenen Abhandlungen wurde über die zehn Proponenda beraten und abgestimmt und die Existenz einer maurerischen Wissenschaft zugestanden, aber durch die Mehrzahl auf die hermetischen Wissenschaften und zum Teil auf christliche Theosophie als Urquelle des Gesuchten hingewiesen. Auf Magie wurde leise, doch verständlich hingedeutet.

Zweiter Konvent 1787

Vom 8. März bis 26. Mai 1787 fand ein zweiter Konvent statt, zu dem 13 neue Proponenda ausgesandt waren. Die Zahl der Anwesenden, selbst aus Paris, war klein. Die Fragstücke beweisen, dasB man damals in Paris Theosophie, Alchemie, Kabbala, göttliche Magie für wirklich bestehende Wissenschaften hielt und die Sinnbilder, Hieroglyphen, religiösen Zeremonien und Gebräuche der verschiedenen Gesellschaften, durch welche die Geheimnisse gewandert seien, als wesentliche Hilfsmittel und Bestandteile bezeichnete. Bode hatte in einer ausführlichen Abhandlung: "Essai sur l´origine de la Franche-maconnerie", auf die dahinter steckenden Jesuiten aufmerksam gemacht, Landgraf Christian von Hessen-Darmstadt einen lichtvollen Plan zur Reform der Maurerei und von Dittfurth eine energische Antwort gesandt. Alles vergebens. Nun blickte man nach England. Ein fernerer Konvent kam nicht zu Stande.

Zerstreuung der Unterlagen der Loge "Les Amis réunis

Quelle: Geschichte der Freimaurerei in Frankreich 1725-1830, Band 1, von Georg Franz Burkhard Kloss, G. Jonghaus, 1852

Während der Revolution wurden ihre Bücher, Handschriften, die Konventsakten und viele chemischen Produkte zerstreut, doch wurden 1806 die seltenen mystischen Bücher wieder entdeckt und für die "Mère Loge écossaise du Rit philosophique" angekauft.

Philalethen, Moderne

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Um 1900 war von Paris aus ein mit der anerkannten Freimaurerei nicht im Zusammenhange stehender mystischer Orden, "Chevaliers Philalétes", unter Leitung der Brüder Brossier tätig der auch Frauen aufnahm. In Paris wirkte eine Loge "Karma". Zwei Logen gab es auch in Petersburg, "Pyramide des Nordens" und "Nordstern". Oswald Wirth zufolge handelte es sich um eine "Phantasiemaurerei", die in Beziehungen zur "Grande Loge mixte" des "Droit Humain" (s. d.) trat. Der Orden ist erloschen.

Links

Philalethes journal.jpg

Siehe auch

Weitere inhaltliche Bezüge

  • Okkultistische Freimaurerei …e "Amis reunis", auf der sich die okkultische Kongresse veranstaltenden "Philaleten" aufbauten, suchte Duchâteau, der aus heißer Liebe zur Kabbala zum…
  • Cagliostro …derungen zu bewegen. Dieser gab aber nicht nach. Schließlich reisten drei Philaleten nach Lyon und ließen sich dort in den ägyptischen Ritus aufnehmen. Trotz…
  • Schottische Maurerei …cher "Schottischer Ritus", "Rat der Kaiser vom Osten und Westen" (s.d.), "Philaleten" , "Auserwählte Coëns" ), "Prinzen des Königlichen Gehei… …nommen, waren aber lange Zeit zum Scheitern verurteilt. Namentlich von den Philaleten wurden zu diesem Zwecke in Paris Kongresse veranstaltet, die aber die notw…
  • Elus Coëns …e. Der dritte Großsouverän, de la Casas, übergab das Archiv 1781 den Philaleten (s. d.). (Vergl. Le Forestier, La Franc-Maçonnerie occulte au 18e siec…




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