Prometheus (Solothurn)

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Prometheus (Solothurn)

Die Loge heute

Die Loge Prometheus ist mit ihren ca. 30 Brüdern eine mittelgroße Loge.

Sie ist geprägt durch einen familiären Charakter, der durch regen Kontakt und Austausch unter den Brüdern zum Ausdruck kommt.

Die im weiteren Umkreis von Solothurn wohnhaften Brüder kommen aus den verschiedensten Berufs- und Altersgruppen, was den Erfahrungsaustausch der Gemeinschaft fördert und bereichert.

Der Name Prometheus

Bevor wir auf die Wahl der Namensgebung eingehen, hier die griechische Sage in aller Kürze:

Die Sage

Prometheus war ein Titanensohn, somit göttlicher Herkunft. Er schuf sich die Menschen aus Lehm, hauchte ihnen Atem ein und wurde ihr Lehrer. Nachdem die Götter auf die Menschen aufmerksam wurden, verlangten sie Opfer und Verehrung. Darauf ersann Prometheus eine List: er trennte von einem Opferstier das gute Fleisch von Fett und Knochen, verbarg das Gute im Magen und das Schlechte im Fell und ließ Zeus wählen. Der durchschaute die List, wählte aber dennoch die Knochen. Doch ließ er die Tat nicht ohne Strafe: er nahm den Menschen das Feuer. Aber Prometheus brachte es zurück, was den Zorn des Alten nur noch steigerte: den Menschen sandte er Pandora mit den Unheil bringenden Gaben und Prometheus ließ er an den Kaukasus ketten, wo täglich ein Adler an seiner nachwachsenden Leber fraß, bis er von Herkules befreit wurde.

Warum nun nennen wir unsere Loge nach Prometheus?

Zeus Strafe war ungerecht. Sie traf nicht die Schuldigen, sondern die Wehr- und Machtlosen. Und sie war übertrieben hart: ohne Feuer fielen die Menschen auf die Stufe der Tiere zurück; sie konnten kein Metall mehr schmieden, keine Keramik töpfern, alles, was den Neid der Götter erregt hatte, war nun vorbei. Prometheus korrigiert das Unrecht. Nicht aus Eigennutz, er begehrt nichts dafür, sondern aus Tugendhaftigkeit (Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Klugheit und Tapferkeit sind die sog. Kardinaltugenden) und aus Menschenliebe. Prometheus bestreitet damit dem absoluten, beinahe allmächtigen Herrscher über Himmel und Erde das Recht, nach Gutdünken zu verfahren. Er hat den Menschen das Beispiel gegeben, gegen Unrecht und Willkür aufzubegehren, auch um den Preis eines bitteren Schicksals. Er hat der dunklen Seite der Macht den Glanz jenes ewigen Feuers entgegengesetzt, das er auf die Erde brachte.

Die Freimaurer in Solothurn

Die erste Freimaurerloge in Solothurn wurde im Jahr 1810 gegründet. Sie trug den Namen "La Concorde" und stand unter den Auspizien des "Grand Orient de France", der noch heute bestehenden, mitgliederreichsten Großloge in Frankreich. 1813 wurde die Loge geschlossen, wobei die Umstände, welche dazu geführt haben im Dunkeln liegen. 1878 haben einige Freimaurer aus Aarau, aus Bern und aus Biel den Freimaurer-Club "Prometheus"(1) gegründet, der nach fast hundertjährigem Bestehen am 25. April 1975 aufgelöst wurde. Sein Vermögen, seine Bibliothek und sein Archiv mit den Vereinsprotokollen, den Präsenzbüchern und der Vereinsbuchhaltung wurden der "Loge zur Hoffnung" in Bern zur treuhänderischen Verwahrung übergeben.

Damit war das "Freimaurerische Licht" in Solothurn zum zweiten Mal erloschen. Am 11. März 1976 fanden sich 11 Mitglieder der Freimaurer-Loge «Stern am Jura» in Biel zusammen und beschlossen die Gründung einer neuen Loge in Solothurn. In der Folge wurden die notwendigen Vorbereitungen getroffen, um in Solothurn wieder ein geordnetes Logenleben zu ermöglichen. Im Wesentlichen gehörten dazu die Erarbeitung der Vereinsstatuten, der Rituale für die drei Grade, die Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel und die Suche nach einem geeigneten Logen-Lokal. Dabei traf es sich, dass die ebenfalls in Solothurn beheimatete Odd-Fellow-Loge «St. Urs und Victor» gleichfalls nach einem geeigneten Gebäude Ausschau hielt. Da beide Logen diesbezüglich ähnliche Ansprüche hatten, erwarben sie gemeinsam ein im Jahr 1889 erbautes Bürgerhaus in Zuchwil. Dies bedeutete ein unerhörtes Engagement der wenigen Gründungsmitglieder, die den Kauf mit privaten Darlehen ermöglichten.

Am 7. Mai 1977 hat die Abgeordneten-Versammlung der «Schweizerischen Großloge Alpina» die Loge «Prometheus» in Solothurn einstimmig als ihr 54. Mitglied aufgenommen. Die Umbauarbeiten des alten Bürgerhauses zu einem Logenhaus, welche zu einem beachtlichen Teil als Fronarbeit durch die Mitglieder der beiden Logen geleistet wurden, begannen am 25. Juni 1977 und dauerten zehn Monate.

Glanzpunkte der Logengründung setzte der s.e. Großmeister der Schweizerischen Großloge Alpina, Br. Paul Bauhofer, mit der Einsetzung der Logenleitung am 3. Dezember 1977 in den Lokalitäten der Bieler Loge «Stern am Jura» und mit der Weihe des Tempels im Logenhaus der Prometheus am 16. April 1978.

Siehe auch

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