Schweizerische Großloge Alpina

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Alpina

Stand 2016

Die schweizerische Großloge Alpina, gegründet 1844, ist eine sehr stabile Großloge. Ihre Logen zählen seit Jahren unverändert um die 3.500 bis 3.600 Mitglieder. Diese Brüder sind in 84 Logen organisiert. Englisch sprachige Logen gibt es in Zürich, Basel, Genf und Morges (am Genfer See), ansonsten ressortieren die Italienisch sprechenden Logen, die französisch sprechenden und die Deutsch sprechenden Logen zu den jeweiligen Sprachregionen der Schweiz. Die an Mitgliedern stärksten Logen sind unter den Deutsch Sprechenden zu finden: mehr als einhundert in Bern und zweimal in Zürich. Als Problem wird die Überalterung der Mitgliederstruktur gesehen.

Die Rituale sind vielfältig, aber alle entsprechen den von der Großloge vorgegebenen Grundprinzipien. Die letzte Lichteinbringung fand in der Region Valais statt, wo es noch nie eine Loge der Alpina gab, vielleicht wegen des Einflusses der katholischen Kirche. Die Schweizer Alpina-Logen kann man als durchaus wohlhabend bezeichnen. Dennoch wurde bei der letzten Hauptversammlung im Juni 2016 die Finanzierung eines schweizerischen Freimaurer-Museums verworfen.

Die Alpina (SGLA) ist der Dachverband der regulären Freimaurerlogen in der Schweiz und hat ihren juristischen Sitz in Lausanne. Sie wird geleitet durch ein nebenamtliches, von der Delegiertenversammlung aller Schweizer Logen für 4 Jahre gewähltes Direktorium von 5 Mitgliedern, welches sich jeweils aus Freimaurern einer bestimmten Landesgegend zusammensetzt. Vorsitzender des Direktoriums und zugleich höchster Beamter der schweizerischen Freimaurer ist der Grossmeister. Die SGLA ist auch Herausgeberin der öffentlich zugänglichen Monatsschrift ALPINA.

Jede Loge ernennt unter ihren Mitgliedern einen Deputierten Meister. Dieser hat darüber zu wachen, dass seine Loge den freimaurerischen Grundsätzen und der Verfassung der SGLA nachlebt. Der Freimaurerbund ist heute in allen Teilen der Schweiz vertreten.

Geschichte

Quelle: Freimaurerloge Fiat Lux im Orient Luzern

Mittelalterliche Bauhütten

Die Freimaurerei stammt von den mittelalterlichen Bauhütten ab. Bauhütten waren Zunftgesellschaften der Steinmetze, in denen das alte Brauchtum gepflegt und das Fachwissen nach aussen abgeschirmt wurde. Die Fachkenntnisse, vor allem das Wissen um die Geometrie, liessen aus den Steinmetzen eine verschworene Gemeinschaft werden. Eigene ritualisierte Sitten und Gebräuche wurden entwickelt und Geheimnisse vor Uneingeweihten durch spezielle Erkennungszeichen (Passwort, Griff, Notruf, Zwierede) und Symbole geschützt. Grundlagen für das spekulative Maurertum, das in die Bauhütten der Werkmaurer Eingang fand, waren das mathematische Wissen um harmonische Bauten als Sinnbild der göttlichen und weltlichen Ordnung, sowie ein weihevolles Ritual, dessen Gehalt der Vieldeutigkeit der Symbole in nichts nachstand.

Die erste Grossloge in London 1717

In England wandelten sich im 17. Jahrhundert die «lodges» genannten Bauhütten entscheidend. Angezogen von deren gutem Ruf und von der berufsständisch begründeten und bewährten Abgeschiedenheit und Verschwiegenheit, liessen sich immer mehr Berufsfremde in den «lodges» als «accepted» aufnehmen. Als mit dem Abschluss des Wiederaufbaus von London nach dem verheerenden Brand von 1666 viele Werkmaurer wegen Arbeitsmangel die Stadt verliessen, gewannen die «accepted masons» in den «lodges» die Oberhand. Aus den operativen Bauhütten hatten sich geistige Zusammenschlüsse entwickelt. 1717 schlossen sich vier Londoner Logen zu einer Grossloge zusammen. Diese ist seither Mutterloge aller regulären Freimaurerlogen. Die Alten Pflichten von 1723

Im Auftrag der 1717 gegründeten Londoner Grossloge wurde von Dr. James Anderson, Prediger der schottischen Presbyterianer in London, eine Verfassung ausgearbeitet und am 17. Januar 1723 vom Großmeister und den Vertretern von zwanzig Logen genehmigt und veröffentlicht.

Die Anfänge der Freimaurerei in der Schweiz

Die moderne Freimaurerei nahm im Jahre 1717 mit der Vereinigung von vier Logen zur Londoner Grossloge ihren Anfang. In den folgenden zwanzig Jahren breitete sie sich in ganz Europa aus. In die Schweiz kam die Freimaurerei durch den schottischen Freimaurer Georges Hamilton, der in Genf 1736 die erste Loge gründete. 1739 entstand in Lausanne, durch Engländer gegründet, eine weitere Loge. Aus diesen Anfängen entwickelten sich bis 1844 über dreissig Logen, die nach verschiedenen Systemen arbeiteten. Wohl gab es Zusammenschlüsse von Logen in der Romandie und seit 1822 sogar eine «Grande Loge Suisse», der aber weder Zürich noch Basel angehörten. Es bedurfte jahrelanger Verhandlungen, bis 1844 die Schweizerische Grossloge «Alpina» gegründet werden konnte. Heute zählt die Schweizerische Grossloge Alpina insgesamt 83 Logen mit rund 3500 Mitgliedern.

Grußwort

Quelle: Schweizerische Großloge Alpina

Einen herzlichen Gruss an alle Freimauer-Brüder. Für alle, die sich für die Freimaurerei interessieren, einige Hinweise über den Zweck unserer Vereinigung.

Die heutige Freimaurerei ist eine Institution, die auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Ihr Ziel ist vor allem die moralische und gedankliche Entwicklung ihrer Mitglieder und - durch den Freimaurer - der Gesellschaft. Selbstentwicklung meint die Schulung der eigenen Moral und der Ideale im Hinblick auf den Humanismus. Dies kann erreicht werden durch eine permanente Arbeit an sich selbst. Zu diesem Zweck bedienen wir uns den aus dem Mittelalter stammenden Symbolen der Maurer-Gilden. Mit diesen Grundsätzen ausgestattet, versuchen die Freimaurer dem Lebensweg des Menschen auf der Erde einen Sinn zu geben. Das was wir auch die Suche nach der Wahrheit nennen. Es handelt sich hier nicht um eine theoretische Anstrengung, sondern mit Taten versuchen wir, unser eigenes Ich zu verfeinern, was schliesslich einer Erhebung in die Übersinnlichkeit gleichkommt.

Eines der wichtigen Kriterien im Zusammenhang mit der Veredelung besteht in der Erkenntnis der Werte, sie sollen ihm helfen, sich zu verbessern. Es geht also darum, sich im Einklang mit seiner eigenen Ethik zu verhalten. Das Konzept der Freimaurerei, des allmächtigen Baumeisters aller Welten (ABAW), bedeutet, dass der Freimaurer nicht Atheist sein kann, sondern er ist ein Mensch auf der Suche nach Spiritualität und der Übersinnlichkeit. Es steht jedoch jedem Freimaurer frei, eine Religion zu praktizieren oder sich für sein persönliches Glaubensbekenntnis zu entscheiden.

Der Freimaurer meditiert und handelt allein und mit seinen Brüdern Freimaurern, um zu versuchen, Gutes auszustrahlen: Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität, Humanismus, den richtigen Fortschritt und Ausbildung. Ein Freimaurer kann jedem Volk oder jeder Kultur angehören, daher das Credo der Universalität der Freimaurerei. In der Vergangenheit gab es immer wieder Zeiten, in welchen die Freiheit des Einzelnen eingeschränkt wurde. Deshalb ist Freimaurerei strikt gegen alle Dogmen, seien sie politisch, religiös oder in einer anderen Form.

Um sich der Freimaurerei zu nähern, genügt es eine einfache Anfrage an eine Loge zu senden. Diese bewertet die Kandidatur vor einem eventuellen Eintritt und behält sich das Recht vor, den Suchenden aufzunehmen oder abzulehnen, wie es gewöhnlicherweise in anderen Vereinen auch praktiziert wird. Die Schweizerische Grossloge Alpina (SGLA) ist die Dachorganisation aller Schweizer Freimaurer-Logen. Sie wurde 1844 als Verein nach Artikel 60 des Schweizer Zivilrechts gegründet. Die SGLA ist souverän und besitzt ihre eigene Konstitution. Die SGLA unterhält intensive Freundschaftsbeziehungen in vielen Ländern.

Literaturempfehlung

Siehe auch

Links