Wolfgang Amadeus Mozart: Unterschied zwischen den Versionen

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Geb. 27. Januar 1756 zu Salzburg, legte schon in seiner frühesten Kindheit Proben von einer ausserordentlichen musikalischen Begabung an den Tag, sodass er als ein echtes Wunderkind betrachtet werden konnte.  
 
Geb. 27. Januar 1756 zu Salzburg, legte schon in seiner frühesten Kindheit Proben von einer ausserordentlichen musikalischen Begabung an den Tag, sodass er als ein echtes Wunderkind betrachtet werden konnte.  
  
Jahn sagt über den Eintritt Mozarts in den Freimaurerbund: "Das ernste und lebendige Streben nach einer auf geistiger und sittlicher Bildung beruhenden Freiheit, welches sich damals in Wien ernstlich regte, wurde in jenen Jahren in der Tat wesentlich durch die Freimaurer vertreten, und in einen Kreis von Männern eingeführt zu sein, die in zusammenhängender Tätigkeit die höchsten Probleme theoretisch und praktisch zu lösen beflissen waren, konnte auf ihn nur günstig wirken. Wie weit auch das Geheimnissvolle und Symbolische des Ordens ihn anzog und auf seine Phantasie wirkte, mag dahin gestellt bleiben; bei einer künstlerisch leicht erregbaren Natur ist auch ein solcher Einfluss wohl denkbar."
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=== Eintritt in die Freimaurerei ===
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Jahn sagt in [W. Amadeus Mozart, III, 407] über den Eintritt Mozarts in den Freimaurerbund: "Das ernste und lebendige Streben nach einer auf geistiger und sittlicher Bildung beruhenden Freiheit, welches sich damals in Wien ernstlich regte, wurde in jenen Jahren in der Tat wesentlich durch die Freimaurer vertreten, und in einen Kreis von Männern eingeführt zu sein, die in zusammenhängender Tätigkeit die höchsten Probleme theoretisch und praktisch zu lösen beflissen waren, konnte auf ihn nur günstig wirken. Wie weit auch das Geheimnissvolle und Symbolische des Ordens ihn anzog und auf seine Phantasie wirkte, mag dahin gestellt bleiben; bei einer künstlerisch leicht erregbaren Natur ist auch ein solcher Einfluss wohl denkbar."
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=== Ernshaftes Steben bei Mozart ===
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Wie ernst und eifrig es Mozart mit der Maurerei nahm, ersehen wir daraus, dass er auch seinen Vater bewog, dem Bunde beizutreten.
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=== zum Tod ===
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Kurz vor dem Tode des Vaters (28. Mai 1787) schrieb er. 4 April 1787 an diesen unter anderem: "Da der Tod (genau zu nehmen) der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! Und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir die Gelegenheit (Sie verstehen mich) zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen."
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Hierzu bemerkt Jahn [a.a. 0., S. 270] Diese Äusserungen sind ein Beweis von dem sittlichen Ernst, mit welchem Mozart in der Beschäftigung mit der Freimaurerei Aufklärung über die höchsten Fragen erstrebte."
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 22. Juni 2012, 12:11 Uhr

Wolfgang Amadeus Mozart 4.jpg

Mozart, Wolfgang Amadeus

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

eines der allumfassendsten musikalischen Genies aller Zeiten schuf in seinem kurzen Leben, *1756 †1791, auf allen Gebieten der Musik unvergangliche Werke. Einen "Licht- und Liebesgenius" nennt ihn Richard Wagner.

Mozart wurde im Herbst 1784, wahrscheinlich auf Veranlassung seines Freundes Freiherrn Otto v. Gemmingon, in die Wiener Loge "Zur Wohltätigkeit", die später in die Bauhütte "Zur neugekronten Hoffnung" übergeführt wurde, aufgenommen, besuchte aber ständig auch die Arbeiten der Loge "Zur wahren Eintracht", deren Stuhlmeister Born (s. d.) war, und in der er am 7. Jänner 1785 im Delegationsweg zum Gesellen befordert wurde und einen Monat später bei der Einführung Haydns zugegen war. Über Veranlassung Mozarts trat auch sein Vater dem Bunde bei. Zwischen beiden entspann sich ein lebhafter Briefwechsel über die Freimaurerei, der vom vorsichtigen Vater fast ganzlich vernichtet wurde. Aus dem einzigen erhalten gebliebenen Brief geht der tiefgehende Einfluß der Freimaurerei auf Mozarts Denken und Fühlen klar hervor. Bernhard Paumgarter, der Direktor des Salzburger Mozarteums, der kein Freimaurer ist schreibt: "Zweifellos haben die menschenfreundlichen und großzügigen Bestrebungen der Freimaurer, ihr Kämpf gegen Aberglauben und Gewissensenge, die idealen Grundsätze gegenseitiger Forderung und brüderlicher Gleichberechtigung das empfindliche Gemüt Mozarts lebhaft gewonnen" ("Mozart", Berlin, Volksverband der Bücherfreunde).

Es kann folglich nicht wundernehmen, daß der freimaurerische Einfluß auch auf sein musikalisches Schaffen übergriff. Er komponierte eine Reihe Werke, die unmittelbar zur musikalischen Umrahmung des Rituals gedacht waren, und außerdem die Oper "Die Zauberflöte" (s. d.), das "Hohelied" der Freimaurerei, die der Verherrlichung der freimaurerischen Humanitätsidee, der Menschenliebe, dienen wollte, und in deren Sarastro Mozart dem von ihm tief verehrten Born (s. d.), dessen Logenvortrag über die ägyptischen Mysterien den Anstoß zur Entstehung dieses Werkes gab, ein Denkmal setzen wollte. "Die Zauberflöte" gilt im Sinne Beethovens als die erste deutsche Oper. Außer dieser Oper ist die "Maurerische Trauermusik", die anläßlich des Todes zweier Brüder, des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin und des Fürsten Eszterhazy, komponiert wurde, das bedeutendste freimaurerische Werk Mozarts.

Paumgartner sagt darüber: "In ihr klang, vielleicht zum ersten Male, der neue, höchstpersönliche, von süßer Schwermut und Milde übervolle Ton bewuster an, der den letzten Arbeiten des Meisters zu eigen ist. Diese Erkenntnis wird noch wichtiger, da gerade in diesem Werke freimaurerischer Art frühe Spuren der bedeutungsvollen Stilwandlung deutlicher aufzuschimmern scheinen, an deren Wesen der geistige und kulturelle Einfluß des Ordens auf Mozarts schöpferischen Impuls unleugbaren Anteil hatte." Der Biograph Mozarts, Jahn (Nichtfreimaurer), sagt über die Trauermusik: "Mozart hat nichts geschrieben... was tiefer wirkte, als dieses kurze Adagio." 1785 komponierte Mozart zwei Kantaten: "Zur Eröffnung der Loge" und "Zum Schlusse der Loge". Im selben Jahr entstand zu Ehren Borns die Kantate "Die Maurerfreude", die anläßlich des Besuches von Mozart in der Prager Loge "Zur Wahrheit und Eintracht" aufgeführt wurde (Text von Petran).

1785 entstand auch die "Gesellenreise" (Text von Josef Ratschky), wahrscheinlich anläßlich der eigenen Beförderung komponiert. Werke freimaurerischen Inhalts sind ferner: die Solokantate "Die Ihr des unermeßlichen Weltalls Schöpfer ehrt" (Text von Franz Heinrich Ziegenhagen), in zwei Bearbeitungen bekannt jedoch unvollendet; das Lied "O heiliges Band" das Mozart wahrscheinlich im Auftrage eines Freimaurers im Alter von 16 Jahren komponierte; die Solokantate "Die Seele des Weltalls" (eine Johannisfestkantate) und "Eine kleine Freimaurerkantate", die 1791 bei der Einweihung eines Tempels der Loge "Zur gekrönten Hoffnung" unter Mozarts Leitung kurz vor seinem Tode aufgeführt wurde und seine letzte Arbeit war. Verfasser des Textes war Schikaneder. Als Anhang zu dieser Kantate schuf Mozart das Lied "Zum Schluß der Loge". In vielen dieser Werke, die zum großen Teil vor der Zauberflöte entstanden sind, finden sich bereits Anklange an dieses freimaurerische Hauptwerk Mozarts, insbesondere an die Gesänge der drei Genien. Die freimaurerischen Kompositionen Mozarts erschienen gesammelt unter dem Titel "Kompositionen für Freimaurer von W. A. Mozart, Klavierauszug von Karl Reinecke", im Verlag Breitkopf u. Härtel (außer den genannten auch vier Stücke der "Zauberflöte" enthaltend).

Videos

Zauberflöte - Königin der Nacht <videoflash>UXOYcd6KZ0E</videoflash>


Freimaurer-Kantate, KV 623 <videoflash>TF4vQ8fBkVg</videoflash>


Lasst uns mit geschlungen Händen, K 623a <videoflash>fAtw_SbYHjg</videoflash>


O heiliges Band der Freundschaft treuer Brüder, K.148 <videoflash>5sLWmGtH1CM</videoflash>

O heiliges Band der Freundschaft treuer Brüder,
dem höchsten Glück und Edens Wonne gleich,
dem Glauben Freund doch nimmermehr zuwider,
der Welt bekannt und doch geheimnisreich.


Gesellenreise <videoflash>Wgl6DSRdGcE</videoflash>


Zerfliesset heut, geliebte Brüder, K 483 <videoflash>XpDIWhAsezA</videoflash>

Tenor:
Zerfließet heut’, geliebte Brüder,
in Wonn- und Jubellieder,
Josephs Wohltätigkeit
hat uns in deren Brust
ein dreifach Feuer brennt,
hat unsre Hoffnung neu gekrönt.
Chor:
Vereineter Herzen und Zungen
sei Joseph dies Loblied gesungen,
dem Vater, der enger uns band.
Wohltun ist die Schönste der Pflichten;
er sah sie uns feurig verrichten
und krönt uns mit liebevoller Hand.
Tenor:
Dank euch der Schar, die eh uns wachte,
der Tugend Flamm’ anfachte
und uns zum Beispiel war,
aus deren jedem Tritt
auf ihrem Maurergang
ein Quell des Bruderwohls entsprang.
Chor:
Das innigste, tätigste Streben
zu ihnen empor sich zu heben,
ist allen der herrlichste Dank.
Drum lasst uns, verdreifacht die Kräfte,
beginnen die hohen Geschäfte
und schweigen den frohen Gesang.

Die Freimaureroper

Die Zauberflöte (KV 620) ist eine Oper in zwei Aufzügen, 1791 im Freihaustheater in Wien uraufgeführt. Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder, die Musik komponierte Wolfgang Amadeus Mozart. Der Tenor der Oper weist freimaurerische Bezüge auf. Bekannt ist die Arie des Sarastro "In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht", als Quintessenz und moralischer Wegweiser für alle Tempelarbeiten in Freimaurerlogen.

Name und Angaben aus dem Allg. Handbuch der Freimaurerei

Johann Chrysostomus Wolfgang Amadeus Mozart

einer der berühmtesten, geist- und gemütvollsten Tondichter

Geb. 27. Januar 1756 zu Salzburg, legte schon in seiner frühesten Kindheit Proben von einer ausserordentlichen musikalischen Begabung an den Tag, sodass er als ein echtes Wunderkind betrachtet werden konnte.


Eintritt in die Freimaurerei

Jahn sagt in [W. Amadeus Mozart, III, 407] über den Eintritt Mozarts in den Freimaurerbund: "Das ernste und lebendige Streben nach einer auf geistiger und sittlicher Bildung beruhenden Freiheit, welches sich damals in Wien ernstlich regte, wurde in jenen Jahren in der Tat wesentlich durch die Freimaurer vertreten, und in einen Kreis von Männern eingeführt zu sein, die in zusammenhängender Tätigkeit die höchsten Probleme theoretisch und praktisch zu lösen beflissen waren, konnte auf ihn nur günstig wirken. Wie weit auch das Geheimnissvolle und Symbolische des Ordens ihn anzog und auf seine Phantasie wirkte, mag dahin gestellt bleiben; bei einer künstlerisch leicht erregbaren Natur ist auch ein solcher Einfluss wohl denkbar."


Ernshaftes Steben bei Mozart

Wie ernst und eifrig es Mozart mit der Maurerei nahm, ersehen wir daraus, dass er auch seinen Vater bewog, dem Bunde beizutreten.

zum Tod

Kurz vor dem Tode des Vaters (28. Mai 1787) schrieb er. 4 April 1787 an diesen unter anderem: "Da der Tod (genau zu nehmen) der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! Und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir die Gelegenheit (Sie verstehen mich) zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen."


Hierzu bemerkt Jahn [a.a. 0., S. 270] Diese Äusserungen sind ein Beweis von dem sittlichen Ernst, mit welchem Mozart in der Beschäftigung mit der Freimaurerei Aufklärung über die höchsten Fragen erstrebte."

Siehe auch



In anderen Sprachen

Español,