Zur wahren Eintracht

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2011 bis 2012: Ausstellung im niederösterreichischen Freimaurermuseum Rosenau über die Loge ‘Zur wahren Eintracht' (weitere Infos siehe unten bei den Links).

Zur wahren Eintracht

Quelle: Wikipedia

Die gerechte und vollkommene Loge Zur wahren Eintracht wurde am 12. März 1781 in Wien von fünfzehn Mitgliedern der Freimaurerloge Zur gekrönten Hoffnung gegründet. Ihr erster Meister vom Stuhl war der Hofarzt Ignaz Fischer. Am 9. März 1782 folgte ihm Ignaz von Born in dieser Funktion nach, der im Gründungsjahr eingetreten war. Durch Born wurde Zur wahren Eintracht eine Eliteloge mit wissenschaftlichem Schwerpunkt sowie zum Zentrum der Wiener Illuminaten.

Eine Besonderheit der Loge war, dass ihre Baustücke (Vorträge, die bei der Zusammenkunft der Brüder gehalten werden) als Physikalische Arbeiten der Einträchtigen Freunde in Wien veröffentlicht wurden - zwischen 1783 und 1788 erschienen sieben Ausgaben. Die Loge verfügte über eine eigene Bibliothek und unterhielt ein von Born begründetes Naturalienkabinett.

Am 11. Dezember 1785 erließ Kaiser Joseph II. das sogenannte Freimaurerpatent, das die Anzahl der Logen begrenzte und die behördliche Meldung der Mitglieder verlangte. In Folge schlossen sich die Logen 'Zu den drei Adlern', 'Zum Palmbaum', 'Zu den drei Feuern' und 'Zur wahren Eintracht' am 28. Dezember 1785 zur Loge Zur Wahrheit zusammen, in der Born zunächst noch als Meister vom Stuhl agierte, die aber durch zunehmende Streitigkeiten geschwächt wurde und sich im April 1789 formell auflöste. 1793 folgte schließlich die Selbstauflösung der beiden weiteren verbliebenen Wiener Logen, 1795 verbot Kaiser Franz II. die Freimaurerei in der gesamten Monarchie.

Mitglieder

Die Präsenzliste der Loge ist im österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchiv erhalten geblieben.

Unter den mehr als zweihundert Brüdern finden sich prominente Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle wie die Musiker Joseph Haydn und Johann Holzer, die Schriftsteller Aloys Blumauer, Johann Baptist von Alxinger, Joseph Franz Ratschky, Cornelius Hermann von Ayrenhoff, Johann Georg Schlosser, Johann Pezzl, Karl Leonhard Reinhold und Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg, der Bildhauer Franz Anton von Zauner, der Botaniker Emmanuel von Canal, der Mineraloge Carl Ludwig Giesecke, der Justiz- und Verwaltungsreformer Joseph von Sonnenfels, der Theologe Carl Wilhelm Hilchenbach und viele mehr. Angelo Soliman, der „hochfürstliche Mohr“, bekleidete das Amt des Vorbereitenden Bruders, später das des Vize-Zeremonienmeisters.

Wolfgang Amadeus Mozart, Mitglied der Loge 'Zur Wohlthätigkeit', war häufig Gast bei den Arbeiten der Loge Zur wahren Eintracht und wurde dort zum Gesellen befördert.

Literatur

  • Edith Rosenstrauch-Königsberg: Freimaurerei im Josephinischen Wien. Wien: Wilhelm Braumüller, 1975.
  • Hans-Josef Irmen: Die Protokolle der Wiener Freimaurerloge „Zur Wahren Eintracht“, 1781–1785. Frankfurt am Main [u.a.], 1994.
  • Heinz Schuler: Die St. Johannis-Freimaurerloge “Zur wahren Eintracht”. Die Mitglieder der Wiener Elite-Loge 1781 bis 1785., in: Genealogisches Jahrbuch 31 (1992), Neustadt/Aisch 1992, S. 5–41.
  • Die Übungslogen der gerechten und vollkommenen Loge Zur wahren Eintracht im Orient zu Wien 1782–1785. Herausgegeben von Erich Lessing. Wien, Großloge von Österreich, 1984.

Das österreichische Freimaurermuseum in Rosenau hat der Loge 'Zur wahren Eintracht' 2011 bis 2012 eine Sonderausstellung gewidmet. Auf der Website des Freimaurermuseums gibt es dazu Informationen (siehe Links).

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Siehe auch

Links