Mond: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Zirkelcorrespondenz, 1877===
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'''Quelle: „Zirkelcorrespondenz unter den Johannis-Logenmeistern der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Band 6“, 1877''' https://books.google.de/books?id=OT7cZTSJ268C&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
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Licht und Finsterniss sind demnach zu einem Theile schon vermischt. Die physischen und moralischen Wirkungen dieser Vermischung der genannten Elemente auf die, kurz nach Vollendung des Kampfes geschaffene Welt deutet Mani an, wenn er sagt: dass alles, was sich im Menschenleben und in der Gegenwart an Erquickung des animalischen Lebens und der Seele, an Erwärmenden und Erleuchtendem, an Klarheit, Schönheit, Reinheit, kurzum an Angenehmem und Gutem findet, als vom Licht herrührend zu betrachten sei; alles Verderbliche und Schädliche dagegen, alles Beängstigende, Verletzende und Unreine, alles Versengende, Erstickende und Verderbende, mit einem Worte, alles Böse komme unter dem Bilde der Finsterniss zur Erscheinung. Aus dieser Mischung nun lässt Gott ... den "Baumeister der Welt", als vollkommenes Kunstwerk die sichtbare gegenwärtige Welt bilden, damit die gefangenen Lichttheile erst nach und nach erstarken und sich von der Materie losreissen könnten. Zur weiteren Förderung des Läuterungsprozesses schuf der Demiurg Sonne und '''Mond''', um, was auf der Welt von Licht wäre, an der Säule des Lobpreises auszuscheiden, und "es steigt das so ausgeschiedene Licht zugleich mit den sich emporschwingenden Lobpreisungen, Hymnen, dem reinen Wort und den frommen Werken in die Höhe." Sonne und Mond sind die "Lichtschiffe" welche die gereinigten Seelen ins himmlische Vaterland, zum obersten reinsten Licht zurückführen.
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Dem entgegen schafft der Fürst der Finsterniss zur Sicherung seines Besitzes aus dem ihm noch verbliebenen Reste jener Mischung das erste Menchenpaar, Adam und Eva, nach seinem eigenen und dem Bilde des Urmenschen. Nur so glaubt er die von der Materie sich losringenden Lichtkräfte, welche Sonne und Mond mächtig an sich ziehen, festhalten zu können. Wohnen daher in der Brust des Menschen, bei dessen Bildung sich die Dämonen der Gewaltthätigkeit, Habgier, der Sinnenlust und Sünde wirksam zeigen, zwei Seelen, eine gute und eine böse, so muss sich in ihm, dem Mikrokosmos, der Welt im Kleinen, jener Kampf der beiden Grundwesen im Makrokosmos reflectieren.
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Als die höchsten Lichtwesen das Licht Gottes in den Geschöpfen der Finsterniss gefangen ... sahen, sandten Sie Isa, "Jesus", der zu unterscheiden ist von dem "Jesus patibilis", mit dem Auftrag zu Adam, "ihm die Erkenntnis und die Gerechtigkeit zu offenbaren." Er lehrte Adam die Gnosis, d. h. die Unterscheidung des Guten und des Bösen, das Paradieses und der Hölle, der ewigen Seeligkeit und der ewigen Verdammnis, und rettete ihn so vor den bösen Dämonen, während Eva dem Einfluss des Bösen, dem Reiche der Finsterniss verfiel.
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: „Auch der Mond, auch die Sonne, auch die Sterne rufen dem Menschen das Erkenne dich selbst zu. Dass er sie sieht und sie so sieht, wie er sie sieht, das ist ein Zeugnis seines eignen Wesens. Das Tier wird nur ergriffen von dem das Leben unmittelbar affizierenden Lichtstrahl, der Mensch dagegen auch noch von dem kalten Strahl des entferntesten Sternes. Nur der Mensch hat reine, intellektuelle, interesselose Freuden und Affekte – nur der Mensch feiert theoretische Augenfeste. Das Auge, das in den Sternenhimmel schaut, jenes nutz- und schadenlose Licht erblickt, welches nichts mit der Erde und ihren Bedürfnissen gemein hat, dieses Auge blickt in diesem Lichte in sein eignes Wesen, seinen eignen Ursprung. Das Auge ist himmlischer Natur. Darum erhebt sich der Mensch über die Erde nur mit dem Auge; darum beginnt die Theorie mit dem Blicke nach dem Himmel. Die ersten Philosophen waren Astronomen. Der Himmel erinnert den Menschen an seine Bestimmung ...“
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:Ludwig Feuerbach
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== Nennungen ==
  
 
Dem Mond kommt (nicht nur) in der Freimaurerei eine besondere Bedeutung zu. Zahlreiche Nennungen innerhalb der freimaurerischen Literatur tragen dem Rechnung. Erwähnt seien hier:
 
Dem Mond kommt (nicht nur) in der Freimaurerei eine besondere Bedeutung zu. Zahlreiche Nennungen innerhalb der freimaurerischen Literatur tragen dem Rechnung. Erwähnt seien hier:

Aktuelle Version vom 18. März 2019, 14:51 Uhr

Mond

Zirkelcorrespondenz, 1877

Quelle: „Zirkelcorrespondenz unter den Johannis-Logenmeistern der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Band 6“, 1877 https://books.google.de/books?id=OT7cZTSJ268C&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

(Alte Rechtschreibung bitte nicht korrigieren)

Licht und Finsterniss sind demnach zu einem Theile schon vermischt. Die physischen und moralischen Wirkungen dieser Vermischung der genannten Elemente auf die, kurz nach Vollendung des Kampfes geschaffene Welt deutet Mani an, wenn er sagt: dass alles, was sich im Menschenleben und in der Gegenwart an Erquickung des animalischen Lebens und der Seele, an Erwärmenden und Erleuchtendem, an Klarheit, Schönheit, Reinheit, kurzum an Angenehmem und Gutem findet, als vom Licht herrührend zu betrachten sei; alles Verderbliche und Schädliche dagegen, alles Beängstigende, Verletzende und Unreine, alles Versengende, Erstickende und Verderbende, mit einem Worte, alles Böse komme unter dem Bilde der Finsterniss zur Erscheinung. Aus dieser Mischung nun lässt Gott ... den "Baumeister der Welt", als vollkommenes Kunstwerk die sichtbare gegenwärtige Welt bilden, damit die gefangenen Lichttheile erst nach und nach erstarken und sich von der Materie losreissen könnten. Zur weiteren Förderung des Läuterungsprozesses schuf der Demiurg Sonne und Mond, um, was auf der Welt von Licht wäre, an der Säule des Lobpreises auszuscheiden, und "es steigt das so ausgeschiedene Licht zugleich mit den sich emporschwingenden Lobpreisungen, Hymnen, dem reinen Wort und den frommen Werken in die Höhe." Sonne und Mond sind die "Lichtschiffe" welche die gereinigten Seelen ins himmlische Vaterland, zum obersten reinsten Licht zurückführen.

Dem entgegen schafft der Fürst der Finsterniss zur Sicherung seines Besitzes aus dem ihm noch verbliebenen Reste jener Mischung das erste Menchenpaar, Adam und Eva, nach seinem eigenen und dem Bilde des Urmenschen. Nur so glaubt er die von der Materie sich losringenden Lichtkräfte, welche Sonne und Mond mächtig an sich ziehen, festhalten zu können. Wohnen daher in der Brust des Menschen, bei dessen Bildung sich die Dämonen der Gewaltthätigkeit, Habgier, der Sinnenlust und Sünde wirksam zeigen, zwei Seelen, eine gute und eine böse, so muss sich in ihm, dem Mikrokosmos, der Welt im Kleinen, jener Kampf der beiden Grundwesen im Makrokosmos reflectieren.

Als die höchsten Lichtwesen das Licht Gottes in den Geschöpfen der Finsterniss gefangen ... sahen, sandten Sie Isa, "Jesus", der zu unterscheiden ist von dem "Jesus patibilis", mit dem Auftrag zu Adam, "ihm die Erkenntnis und die Gerechtigkeit zu offenbaren." Er lehrte Adam die Gnosis, d. h. die Unterscheidung des Guten und des Bösen, das Paradieses und der Hölle, der ewigen Seeligkeit und der ewigen Verdammnis, und rettete ihn so vor den bösen Dämonen, während Eva dem Einfluss des Bösen, dem Reiche der Finsterniss verfiel.

Zitat

„Auch der Mond, auch die Sonne, auch die Sterne rufen dem Menschen das Erkenne dich selbst zu. Dass er sie sieht und sie so sieht, wie er sie sieht, das ist ein Zeugnis seines eignen Wesens. Das Tier wird nur ergriffen von dem das Leben unmittelbar affizierenden Lichtstrahl, der Mensch dagegen auch noch von dem kalten Strahl des entferntesten Sternes. Nur der Mensch hat reine, intellektuelle, interesselose Freuden und Affekte – nur der Mensch feiert theoretische Augenfeste. Das Auge, das in den Sternenhimmel schaut, jenes nutz- und schadenlose Licht erblickt, welches nichts mit der Erde und ihren Bedürfnissen gemein hat, dieses Auge blickt in diesem Lichte in sein eignes Wesen, seinen eignen Ursprung. Das Auge ist himmlischer Natur. Darum erhebt sich der Mensch über die Erde nur mit dem Auge; darum beginnt die Theorie mit dem Blicke nach dem Himmel. Die ersten Philosophen waren Astronomen. Der Himmel erinnert den Menschen an seine Bestimmung ...“
Ludwig Feuerbach

Nennungen

Dem Mond kommt (nicht nur) in der Freimaurerei eine besondere Bedeutung zu. Zahlreiche Nennungen innerhalb der freimaurerischen Literatur tragen dem Rechnung. Erwähnt seien hier:

Es sind jene Ursymbole: Dreieck – Viereck – Pentagramm und Hexagramm, die bereits in Felszeichnungen der Jungsteinzeit zu finden sind. Es sind sicherlich astrale Symbole, die aus der Beobachtung von Sonne, Mond und Planeten, also prähistorischer und antiker Götter entstanden sind.
Der Freimaurertempel versinnbildlicht das Universum. Sonne, Mond und Sterne im Himmel, die Erde,
Dieser Gott ist nicht personal, aber seine Macht wird personifiziert durch die Sonne, die der Erde Licht und Wärme spendet und die Jahreszeiten bewirkt. Der Mond hingegen steht für Isis, die Schwestergattin des Osiris.
Man unterscheidet den Senior- und den Junior-Deacon. Ihr Abzeichen ist entweder die Sonne (Senior) und der Mond (Junior) …
Entsprechend dem Mondzyklus, der etwa 30 Tage dauert, wurde das Jahr in zwölf „Monde“ eingeteilt, und der Sonnenkreis erhielt zwölf Festpunkte. So erhielten zwölf Sternbilder der Sonnenbahn eine besondere Bedeutung für die Bestimmung der Jahreszeiten. In manchen Mythen begeht der Sonnengott zur Zeit des dreitägigen Neumondes die Heilige Hochzeit mit der Mondgöttin, die dann, schwanger geworden, zur Zeit des Vollmondes gebiert, um danach wieder abzunehmen. Der Tag wurde als „Mini-Jahr“ aufgefaßt und somit in zwölf (Doppel)stunden eingeteilt, ein Verfahren, das sich im Zifferblatt unserer Uhr erhalten hat. Noch heute gibt es Uhren – besonders an Kirchtürmen – bei denen das Zifferblatt als Tierkreis dargestellt ist.
… ein perspektivischer karierter Boden, ein Obelisk, die Sonne, der Mond, der fünfzackige Stern, das "Allsehende Auge" mit seinen abstehenden Strahlen, …
Der Weltenbaum ist die Verbindung von Sommer- und Winterpunkt; der Kranz verkörpert den Tierkreis, durch den Sonne, Mond und alle Planeten um die Erde tanzen.
Die gekreuzten Schwerter, gekreuzte Schlüssel, Senkblei, Musivischer Fußboden, rauher und perfekter Stein, Meister-Hammer, die Kelle, die Sonne, Mond und Sterne, die sieben Schritte, die die sieben freien Künste und Wissenschaften, die acht Sterne, das Allsehende Auge, der flammende Stern, die Bundeslade, die drei großen Lichter, die Säulen …

Quelle: Nachtrag von weitern Originalschriften, welche die Illuminatensekte überhaupt, sonderbar aber den Stiftst derselben Adam Weishaupt, gewesenen Professor zu Ingolstadt betreffen, ..., München 1787

Und weil die Freymaurerey die Menschen die Kunst lehret, sich selbst zu beherrschen, so wird sie eine königliche Kunst genannt. Sonne, Mond und Sterne sind die verschiedenen Grade der Erleuchtung, welche den Menschen auf seinen Weg zu diesen Zweck erhält.

Quelle: Freimaurer-Zeitung No. 6, Februar 1858, S. 45

Die Sonne und der Mond wurden in den eleusinischen Geheimnissen durch den Oberfackelträger und den Altardiener versinnbildlicht, indem der Oberfackelträger mit den Attributen der Sonne und der Altardiener mit denen des Mondes bekleidet war.
In einem Bild ist hier die Erschaffung von Himmel, Erde, Sonne, Mond und allen Elementen zusammengefasst.
Symbole: Krone, Lemniskate, Sonne Mond und Sterne, Inschrift NUMEN LUMEN= göttliches Licht
Weitere Bilder sind ägyptischen, antiken, und christlichen Darstellungstraditionen entlehnt, so Sonne und Mond, die Pyramide oder das „Allsehende Auge“ Gottes.
Dieses Universum wurde nicht nur durch Sonne und Mond sondern zusätzlich durch 9 Sterne dargestellt.
Der Meister der Loge hielt daß Buch mit den sieben Siegeln, sein Thron unter einem von Sonne und Mond beschienenen Regenbogen zeigte vier geflügelte Karyatiden, Löwe, Stier, Adler und ein Wesen mit menschlichen Zügen (Evangelisten!).
Die angeführten, durchaus nicht klaren Leitprinzipien durchdringen die Deutung der einzelnen Symbole, die zum Teil auf daß Licht (Sonne, Mond, Sterne, allsehendes Auge [frz Delta lumineux], Tierkreis), zum Teil auf das Leben (zwei Säulen, musivisches Pflaster) zurückgehen.
  • Aus G
Eine weitere Deutungsebene ist das G als leicht verändertes alchemistisches Symbol für Salz (eigentlich ein Kreis, welcher durch eine horizontale Linie in der Mitte quer geteilt wird). Somit entspricht Sulphur (Schwefel) dem Mann, dem Vater, der Sonne und Mercurius (Quecksilber) der Frau, der Mutter, dem Mond und Sal (Salz) dem Kind, dem (flammenden) Stern.

Siehe auch