Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. April 2019, 14:49 Uhr
Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Gegen massenseelische Entlastungsbilder hilft keine Aufklärung. (K. Baschwitz)
Zu den Wunschvorstellungen vom Gegner gehört auch die durch zahlreiche "beweiskräftige" Unterlagen immer wieder genährte Vorstellung von "schwarzen Messen" und Sexualorgien der Freimaurer, denen die gemischten Logen und die Adoptionsmaurerei Vorschub leisten sollen. Besonders Taxil konnte sich in Erzählungen dieser Art nicht genug tun. Vollkommen unbewußt ist Taxil hierbei (lange vor Freud) dem Ursprung des uralten Säulensymbols nahegekommen. In seinem Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei bringt er die nachfolgende, im Urtext lateinische, Symboldeutung. (Bemerkenswert ist hierbei, daß auch Ludendorff in der Einweihung des Freimaurers an den Phallus denkt. "Künstliche Abstempelung zum Juden", "Beschneidung".) Taxil deutet wie folgt:
Die leuchtende Säule "J" bezeichnet das zeugende Prinzip, den Mann. Die dunkle Säule "B" das verderbliche Prinzip, das Weib. Dieses ist die Dunkelheit, der Mann aber das Licht. Jachin ist der Phallus, Boaz ist die Scheide. Der Same des Mannes wird in der Scheide durch den Samen des Weibes zerstört ( ? ?). Diese doppelten Prinzipien bezeichnen auch die weißen und schwarzen Felder des musivischen Pflasters. Der Zirkel ist das Zeichen des Mannes, der Winkel das des Weibes. Die Meisterweihe ist ein Begattungsakt. Die Adoptionsmaurerin lernt im Meistergrade den Baum der Erkenntnis kennen, der Meister die mittlere Kammer. Der Baum ist der Phallus, die Kammer die Scheide. Im dritten Grade treten die beiden Säulen zur Begattung zusammen. Bei der Begattung gehen beide Samen in Fäulnis über. Daraus entsteht das Kind!
Daher der bekannte Freimaurergegner Hermann Gruber (Staatslexikon der Görres Gesellschaft):
"Das letzte positive Geheimnis der Freimaurerei gipfelt im Kulte des Fleisches" (in der 1. Auflage! In der 2. kennzeichnet Grüber den Taxil als Betrüger und sich als dessen Entlarver!).
Nicht unerwähnt bleibe, daß auch Blüher (s. d.) in der Freimaurerei erotische Kennzeichen fand, allerdings im homosexuellen Sinne.