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Georg Semler wurde im Jahr 2014 erstmals und danach noch weitere drei Male zum Großmeister der Großloge von Österreich gewählt. Stand 2024: Er übt dieses Amt jetzt seit zehn Jahren aus. 2026, am Ende der laufenden dreijährigen Funktionsperdiode, wird er zur kleinen Gruppe der längstdienenden Großmeistern der österreichischen Großloge zählen.

Ein masonisches Porträt von Rudi Rabe

🌿 Biographisches

Geboren wurde Georg Semler am 13. März 1958 in Wien. Aufgewachsen in Perchtoldsdorf bei Wien studierte er dann Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Wiener Universität. 1984 beendete er das Studium mit der Promotion.

Nach Ausbildungsjahren zum Rechtsanwalt stieg er als geschäftsführender Gesellschafter in die familieneigene Textilhandelsfirma „Seiden Semler“ ein. Dem wirtschaftlichen Strukturwandel Rechnung tragend baute er die Gesellschaft schließlich in ein Immobilienunternehmen um.

Seit 2009 ist Georg Semler Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen „Rudolfinervereins-Rotes Kreuz“ und Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Rudolfinerhaus Privatklinik“ in 1190 Wien. In dieser Zeit kam es zu einer Generalsanierung und Modernisierung des Krankenhausgebäudes und des angeschlossenen Fachhochschul-Campus durch Aufstockung und Zubauten als Green Building.

Seit den späten achtziger Jahren ist Georg Semler Vater von zwei Söhnen namens Florian und Maximilian.

🌿 Der Freimaurer

Georg Semler wurde 9. Mai 1992 in die 1971 gegründete Wiener Loge ACACIA aufgenommen. Nach einigen Jahren übte er dort mehrere Logenämter aus, ab 2008 war er drei Jahre lang Meister vom Stuhl dieser Loge, der er immer treu blieb. 2011 bis 2014 war er als Großredner erstmals Mitglied des Großbeamtenrates und 2014 wurde er schließlich zum Großmeister der Großloge von Österreich gewählt.

Seit 2016 ist Georg Semler auch Ehrenmitglied der PILGRIM LODGE, das ist die einzige deutschsprachige Loge in der Grand Lodge of England.

🌿 Der Großmeister

Statistik:

Die Entwicklung der österreichischen Kette seit Georg Semler Großmeister wurde: Die Zahl der Mitglieder stieg seit 2014 von 2.900 auf 3.800 und die Zahl der Logen von 73 auf 80 (2024). Er legt Wert darauf, dass er „nicht für Wachstum als Selbstzweck“ sei, sondern „auf Qualität achte“.

Führung nach innen:

Was Georg Semlers Führungsstil betrifft, wird ihm allgemein nachgesagt, er habe Führungskompetenz: Er wisse, was er wolle, und er führe die Großloge demokratisch-unaufgeregt. Anders als in einigen früheren Epochen gab es keine Auseinandersetzungen auf der zweiten Ebene.

Das Gemeinschaftsgefühl aller Brüder ist ihm - so Semler - „ein großes Anliegen“. Um das zu fördern, veranstaltet die Großloge seit einiger Zeit für alle Brüder zugängliche rituelle Gemeinschaftsarbeiten. Die erste war 2017 in der historischen Wiener Hofburg zum Jubiläum „300 Jahre Grand Lodge of England“. Im selben Ambiente folgten am 8. Dezember 2018 eine Gemeinschaftsarbeit in Erinnerung an die Gründung der „Großloge von Österreich“, auf den Tag genau hundert Jahre danach. Weitere Großlogentreffen in besonderer Umgebung für alle Brüder: 2022 im Schloss Esterházy zu Eisenstadt und 2024 in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn zu Wien.

Eine besondere Herausforderung war in den Jahren 2020 bis 2022 die mehrmals auf- und abschwellende Corona-Pandemie. Logentreffen mussten in dieser Zeit der politisch verfügten sogenannten Lockdowns immer wieder wochenlang ausfallen. Zeitenweise waren nur nichtrituelle Online-Treffen der Brüder möglich. Die von der Großloge verfügten internen Regeln wie zum Beispiel für das Maskentragen und den körperlichen Abstand orientierten sich an den von der Politik und den Behörden für die Allgemeinheit vorgegebenen Vorschriften.

Informationen nach innen und nach außen:

Trotz der wachsenden Mitgliederzahl ist Georg Semler für alle Brüder gut ansprechbar. Und um Informationen möglichst zugänglich zu machen, ist er bestrebt, zeitgemäße interne Informationsmedien einzurichten: in seiner ersten Periode einen regelmäßigen Online-Newsletter, der ab der zweiten Periode zum Online-Magazin „LogenLeben“ weiterentwickelt wurde. Wie schon der Name sagt, wird in ihm aus dem Leben der Großloge und der Logen berichtet, und zwar in kurzen meist illustrierten Artikeln bis zu achtmal im Jahr. Außerdem wurde das Medium „Arcanum“ für die logeninterne Kommunikation bereitgestellt.

Die Information nach außen dosiert Georg Semler nach der Erkenntnis: „Wenn man häufig in den Medien ist, wird sich bald jeder an dir abarbeiten.“ Daher: Über die klassischen Medien nur gelegentliche Wortmeldungen, wenn es dazu Anlässe gibt wie die großen Treffen zu den erwähnten Jubiläen. Keine Auftritte in den „social media“. Wohl aber ließ er bald nach dem Beginn seiner ersten Amtszeit 2014 die damals noch sehr rudimentäre Website der Großloge völlig neu aufstellen. In ihr wird ganz prinzipiell über Freimaurerei im allgemeinen und über die österreichische im besonderen informiert, ergänzt durch gelegentliche aktuelle Kurzmeldungen.

Ebenso stellte er sich 2023 auf dessen Anfrage dem ORF-Journalisten Martin Haidinger für mehrere lange Gespräche über die Freimaurerei zur Verfügung, woraus dieser dann das Buch „Die Freimaurer und ihr Geheimnis“ produzierte.

Masonische Außenpolitik:

Ein besonderes Anliegen ist Georg Semler die Positionierung der Großloge im Reigen der anderen europäischen Großlogen. Er versteht es, Österreich bei allen wichtigen internationalen Treffen zu vertreten und wurde dadurch in der Freimaurerwelt ein überall bekannter Würdenträger, ein Umstand. der auch dem Ansehen der österreichischen Kette zugute kam. So war es auch möglich, dass 2016 der Europäische Großlogentag zum ersten Mal in Wien stattfand. Darüber hinaus lädt Semler auch regelmäßig zu internationalen Großmeistertreffen nach Österreich ein.

Großen Wert legt Semler auch auf ein Naheverhältnis zur ältesten Großloge, also der von England, die ja bezüglich freimaurerischer Regularität unter allen Großlogen der „englischen Familie“ einen besonderen Status hat. Zu dieser „Familie“ gehört auch die Großloge von Österreich. Die Engländer - so Georg Semler - „sind eine Referenz für uns“. Die viel größere englische Großloge honoriert das auch: Seit Semlers Amtsübernahme 2024 waren ihre amtierenden Großmeister („Pro-Grandmaster“) bereits viermal in Österreich: dreimal Peter Lowndes und im Herbst 2024 dessen Nachfolger Johnatan Spence.

Eine erfolgreiche Zeit für die Großloge von Österreich also, seit Georg Semler Großmeister ist. Sein persönliches Fazit - und er zitiert damit frei aus dem Gedächtnis den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt: „Macht hat mich nie interessiert, auch die Karriere nicht, ich wollte nur Anerkennung für das, was ich tue.“

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Siehe auch

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