Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | == Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge == | ||
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9 Gesänge aus:<br/> | 9 Gesänge aus:<br/> | ||
− | Freymäurer-Lieder. [Altenburg] Im Jahr 1746.<br/> | + | Freymäurer-Lieder. [Altenburg] Im Jahr '''1746'''.<br/> |
− | + | Das Vorwort ist „Gegeben den 24. Jun. 1745.“<br/> | |
+ | ''in der Reihenfolge des Jahres 1746''. | ||
− | '' | + | '''1775''' erschien in einer kleinen Sammlung „Freymauer-Lieder“ (von Logen aus Kursachsen) '''4 neue Lieder''' von Ludwig Friedrich Lenz.<br/> |
− | + | ||
+ | Sie wurden aufgenommen - mit den 9 Liedern von 1746 und zwei neueren nicht dazu gehörigen Liedern - in:<br/> | ||
Ludwig Friedrich Lenz: Gedichte verschiedenen Inhalts. Postum herausgegeben von Christian Gottlieb Geyser. Altenburg: Richter 1781, 183-216 | Ludwig Friedrich Lenz: Gedichte verschiedenen Inhalts. Postum herausgegeben von Christian Gottlieb Geyser. Altenburg: Richter 1781, 183-216 | ||
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''Die Lieder I, II, IIII, VI und VII erschienen auch in der Sammlung:''<br/> | ''Die Lieder I, II, IIII, VI und VII erschienen auch in der Sammlung:''<br/> | ||
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771.<br/> | Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771.<br/> | ||
− | ''Die Lieder | + | ''Die Lieder II, III, IIII, V und VI auch in'':<br/> |
− | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Marienwerder: Kanter | + | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Königsberg: Kanter 1772;<br/> |
+ | ''das Lied I erst in''<br/> | ||
+ | der 2. Aufl. Marienwerder: Kanter 1775 (dafür wurden IIII und VI weggelassen). | ||
== I. Lob-Gesang == | == I. Lob-Gesang == | ||
'''auf die feyerliche Johannis-Loge, 1746'''<br/> | '''auf die feyerliche Johannis-Loge, 1746'''<br/> | ||
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[1781: Auf das Fest des heil. Johannes.] | [1781: Auf das Fest des heil. Johannes.] | ||
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Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 10-12<br/> | Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 10-12<br/> | ||
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 213 (nur die 3. bis 6. und 18. Strophe)<br/> | Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 213 (nur die 3. bis 6. und 18. Strophe)<br/> | ||
− | unter dem Titel: Das Fest der Treu und Einigkeit | + | unter dem Titel: Das Fest der Treu und Einigkeit<br/> |
+ | Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 220-223,<br/> | ||
+ | unter dem Titel: Ueber den Werth der Maurerey | ||
+ | |||
:O heil'ges Band der Freundschaft treuer Brüder! | :O heil'ges Band der Freundschaft treuer Brüder! | ||
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:So schön, als sie die Fabel kaum erdacht. | :So schön, als sie die Fabel kaum erdacht. | ||
− | : | + | :Auf Mäurer! singt, laßt heut den Erdkreiß hören: |
:Es sey der Tag, dem dieses Lied geweyht, | :Es sey der Tag, dem dieses Lied geweyht, | ||
:Ein herrlicher, ein großer Tag der Ehren, | :Ein herrlicher, ein großer Tag der Ehren, | ||
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:In größrem Schmuck und ernstrer Schönheit kam. | :In größrem Schmuck und ernstrer Schönheit kam. | ||
− | :Fast | + | :Fast reitzender, und allzeit [1781: immer] gleich erhaben, |
:Sahn wir sie jüngst aus Staub und Moder ziehn; | :Sahn wir sie jüngst aus Staub und Moder ziehn; | ||
:[1781: Sahn wir sie auf, aus Staub und Moder, blühn:] | :[1781: Sahn wir sie auf, aus Staub und Moder, blühn:] | ||
− | :Nachdem sie lang in Barbarey begraben | + | :Nachdem sie [Autexier: wir sie] lang in Barbarey begraben |
:Und vor der Welt mehr als vergessen schien. | :Und vor der Welt mehr als vergessen schien. | ||
− | :O | + | :O seelge [1781: sel'ge] Zeit! die sie den Thron besitzen, |
:Und mit dem Glück in holder Eintracht sieht! | :Und mit dem Glück in holder Eintracht sieht! | ||
:O sichres Volk! das Könige beschützen, | :O sichres Volk! das Könige beschützen, | ||
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:Der tiefe Geist der gründlich weisen Britten, | :Der tiefe Geist der gründlich weisen Britten, | ||
− | :Das deutsche Hertz | + | :Das deutsche Hertz [Autexier: Herz] voll Redlichkeit und Treu, |
− | :Der Franzen Witz und schmeichelhafte Sitten | + | :Der Franzen [Autexier: Franzosen] Witz und schmeichelhafte Sitten, |
:Sind doppelt schön im Schmuck der Maurerey. | :Sind doppelt schön im Schmuck der Maurerey. | ||
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:Verblendete! Verächter unsres Lichts! | :Verblendete! Verächter unsres Lichts! | ||
:Und sagt: warum geht diß Geschlecht nicht unter? | :Und sagt: warum geht diß Geschlecht nicht unter? | ||
− | :Wodurch besteht ein euch verächtlich nichts [1781: Nichts] | + | :Wodurch besteht ein euch verächtlich nichts. [1781: Nichts?] |
:Ists Eitelkeit? sagt, oder ist es gründlich | :Ists Eitelkeit? sagt, oder ist es gründlich | ||
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:Gefällt es ihm, so wird mit gleichem Glücke | :Gefällt es ihm, so wird mit gleichem Glücke | ||
:Es fort bestehn, des Ruhms und Preißes voll; | :Es fort bestehn, des Ruhms und Preißes voll; | ||
− | : | + | :Biß ihm gefällt, daß selbst sein Meisterstücke, |
:Der Bau der Welt nicht länger dauren soll. | :Der Bau der Welt nicht länger dauren soll. | ||
+ | <poem> | ||
+ | |||
+ | ''Mit leichten Abwandlungen in'': | ||
+ | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 7-9.. | ||
+ | unter dem Titel: III. Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge ( A) | ||
+ | Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 70-72; | ||
+ | unter dem Titel: Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge | ||
+ | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 101-103, | ||
+ | unter dem Titel: Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge | ||
+ | |||
+ | ''Vor der Strophe:'' | ||
+ | Betrachtet es, es ist vor euch ein Wunder | ||
+ | ''ist eingefügt'': | ||
+ | Auch Odin schon, auch schützt‘ unsern Orden – | ||
+ | Der Maurer? - ja! ihn schmückte Maaß und Band. | ||
+ | Und seht! noch glänzt sein Stern im weiten Norden; | ||
+ | Die Wissenschaft erhellet Volk und Land. | ||
+ | |||
+ | ''Und statt der Strophe:'' | ||
+ | Gefällt es ihm, so wird mit gleichem Glücke | ||
+ | ''steht:'' | ||
+ | Ja! es steht fest, gleich einer starken Mauer, | ||
+ | Unwandelbar. wie die befohlne Pflicht; | ||
+ | Bis einst die Hand des Schöpfers diese Dauer | ||
+ | Im eignen Bau der ganzen Welt zerbricht. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ''Ferner in'': | ||
+ | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. 2. Aufl. 1775, Marienwerder: Kanter, 66-71 | ||
+ | ''Hippel ändert ab und zu einige Wörter und lässt die 9. Strophe aus:'' | ||
+ | Sie hat nunmehr, seit so viel tausend Jahren … | ||
+ | ''Dafür hängt er eine neue Strophe an:'' | ||
+ | [[Datei:Hippel Lieder.jpg|thumb|350px]] | ||
+ | |||
+ | Strophe. | ||
+ | Säulen wanken, stürzen nieder: -- | ||
+ | Welten alten, kehren wieder | ||
+ | In ihr erstes Nichts dahin. | ||
+ | Aber Brüder, wie die Sonne, | ||
+ | Sey der Orden Glanz und Wonne, | ||
+ | Sinke nie ins Nichts dahin. | ||
+ | |||
+ | Antistrophe. | ||
+ | Ewig muß dies Werk bestehen, | ||
+ | Immer auf, nie untergehen, | ||
+ | Sinke nie ins Nichts dahin. | ||
+ | |||
+ | </poem> | ||
=== Lobgesang auf die feierliche Johannisloge === | === Lobgesang auf die feierliche Johannisloge === | ||
Zeile 131: | Zeile 188: | ||
''Unter diesem Titel''<br/> | ''Unter diesem Titel''<br/> | ||
vertont von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 148)<br/> | vertont von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 148)<br/> | ||
− | ''Als Jahr der Komposition wird im allgemeinen 1772 angegeben, es gibt aber auch neuere Datierungen auf 1774 (Wolfgang Plath, 1991) und 1785 (Philippe A. Autexier, 1998'') | + | ''Als Jahr der Komposition wird im allgemeinen 1772 angegeben, <br/>es gibt aber auch neuere Datierungen auf 1774 (Wolfgang Plath, 1991) und 1785 (Philippe A. Autexier, 1998'') |
+ | |||
+ | |||
+ | siehe: | ||
+ | Wolfgang Amadeus Mozart: acht freimaurerische Lieder, 1785/86 und 1791<br/> | ||
+ | ''Carl Reinecke: W. A. Mozart – Kompositionen für Freimaurer, gibt nur die erste Strophe wieder.'' | ||
Zeile 182: | Zeile 244: | ||
== II. Zur Eröffnung der Loge, 1746 == | == II. Zur Eröffnung der Loge, 1746 == | ||
− | < | + | <poem> |
[''ebenfalls in'': | [''ebenfalls in'': | ||
Zeile 189: | Zeile 251: | ||
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 2-3; | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 2-3; | ||
unter dem Titel: I. Zur Eröfnung der Loge (A.); | unter dem Titel: I. Zur Eröfnung der Loge (A.); | ||
+ | ohne Titel | ||
+ | Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 31; | ||
ohne Titel | ohne Titel | ||
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 169-170 (die 2. und 3. Strophe stark abgewandelt) | Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 169-170 (die 2. und 3. Strophe stark abgewandelt) | ||
unter dem Titel: Vereinigung der Freundschaft und Tugend | unter dem Titel: Vereinigung der Freundschaft und Tugend | ||
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 66-67; | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 66-67; | ||
+ | |||
''leicht verändert in'': | ''leicht verändert in'': | ||
+ | Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 155, | ||
+ | unter dem Titel: Zur Logeneröffnung | ||
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 133; auch 1819, 133 | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 133; auch 1819, 133 | ||
− | ''auch in | + | |
+ | ''auch in'': | ||
+ | Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 23-24, | ||
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 177, | Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 177, | ||
+ | 1857 und 1869, 295, | ||
+ | mit der Angabe: Ged. v. Hagedorn. 1745. – Comp. v. B. A. Weber. | ||
+ | |||
''und in andern Gesangbüchern''] | ''und in andern Gesangbüchern''] | ||
</poem> | </poem> | ||
Zeile 209: | Zeile 281: | ||
:Durch diese fest [1781:fast] verschloßne Thüren | :Durch diese fest [1781:fast] verschloßne Thüren | ||
:Soll niemand, als ein Weiser, gehn. | :Soll niemand, als ein Weiser, gehn. | ||
− | :Die Tugend selbsten soll ihn führen, | + | :Die Tugend selbsten [1777: Nur blos die Tugend; 1787: Der Geist der Tugend] soll ihn führen, |
:Und Unschuld ihm zur Seiten stehn; | :Und Unschuld ihm zur Seiten stehn; | ||
:Und wenn sein Fuß zurücke tritt, | :Und wenn sein Fuß zurücke tritt, | ||
Zeile 218: | Zeile 290: | ||
:Bevor ihr diese heilgen Schwellen [1767: Stellen] | :Bevor ihr diese heilgen Schwellen [1767: Stellen] | ||
:Betretet, an der Thür zurück! | :Betretet, an der Thür zurück! | ||
− | :Und hoffet hier keinen Vorzug nicht, | + | :[1777: Vor unsrer Wohnung heilgen Schwellen |
+ | :Bey den Unheiligen zurück!] | ||
+ | :Und hoffet hier keinen [1777: andern] Vorzug nicht, | ||
:Als den die Tugend euch verspricht. | :Als den die Tugend euch verspricht. | ||
+ | |||
+ | :[1787: Laßt Ahnenglanz und Ehrenstellen | ||
+ | :Und jedes schimmerreiche Glück, | ||
+ | :Eh ihr die eingeweihte Schwellen | ||
+ | :Des Heiligthums berührt, zurück, | ||
+ | :Und hofft hier keinen Vorzug nicht, | ||
+ | :Als den die Tugend euch verspricht.] | ||
+ | |||
+ | <poem> | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ''Eine stark veränderte Version in'': | ||
+ | Taschenbuch für Brüder Freymaurer. 1784, 43, | ||
+ | unter dem Titel: Zur Eröfnung der Loge, | ||
+ | mit der Angabe: F<nowiki>*</nowiki>w. | ||
+ | |||
+ | Hinweg, wer von Gewalt und Raube | ||
+ | Nicht seine .Hände rein erhält! | ||
+ | Hinweg, wem Wahrheit, Treu und Glaube | ||
+ | Ein Spielwerk sind! – Wer Unschuld fällt! – | ||
+ | Vom Eingang weg, wer Waisen plagt, | ||
+ | Und andrer Noth sein Ohr versagt! | ||
+ | |||
+ | Den schwachen Mann, der Ehrenstellen | ||
+ | In unserm Bunde sucht, und Glük, | ||
+ | Weist, Brüder! von den heil'gen Schwellen | ||
+ | Des Tempels der Natur zurük, | ||
+ | Und sagt ihm, daß die Maurerei | ||
+ | Nicht eine Welt im Kleinen sey, | ||
+ | |||
+ | Daß sie nicht Gold, und Aemter gebe, | ||
+ | Daß sie den weisern, edlern Mann | ||
+ | Zu ihren Würden nur erhebe, | ||
+ | Und nicht-den größern, reichern Mann. | ||
+ | Hier, sagt ihm, sey das Groß und Klein | ||
+ | In seiner Welt nicht groß und klein. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | </poem> | ||
== III. Meisterlied, 1746 == | == III. Meisterlied, 1746 == | ||
''Auch in'':<br/> | ''Auch in'':<br/> | ||
− | + | ||
− | |||
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 36-37;<br/> | Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 36-37;<br/> | ||
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 35-36,<br/> | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 35-36,<br/> | ||
Zeile 296: | Zeile 408: | ||
<poem> | <poem> | ||
''Davon eine Kurzfassung in'': | ''Davon eine Kurzfassung in'': | ||
+ | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3281 [= Königsberg: Kanter 1772, 71-73, erneut 1775] | ||
+ | ohne Titel | ||
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 37; | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 37; | ||
unter dem Titel: Folgende wohlgerathene, ins Kurze gezogene Verbesserung des vorigen Liedes wird den Liebhabern nicht unangenehm seyn (Pr.) | unter dem Titel: Folgende wohlgerathene, ins Kurze gezogene Verbesserung des vorigen Liedes wird den Liebhabern nicht unangenehm seyn (Pr.) | ||
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 107-108; | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 107-108; | ||
− | Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg, 1790, 107-108 | + | Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg, 1790, 107-108 |
− | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 | + | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 206 |
− | Purpur | + | Purpur reizt erhabne Seelen, |
− | Doch hat mancher, der ihn trägt | + | Mancher, der ihn würdig trägt, |
− | Ihn freiwillig abgelegt | + | Hat ihn willig abgelegt, |
− | Um die Schürze zu erwählen | + | [ab 1776: Doch hat mancher, der ihn trägt |
+ | Ihn freiwillig abgelegt] | ||
+ | Um die Schürze zu erwählen. | ||
Unser leichtes Maurerkleid | Unser leichtes Maurerkleid | ||
Uebertrift den Purpur weit. | Uebertrift den Purpur weit. | ||
Zeile 313: | Zeile 429: | ||
Blüht und welkt wie Blüthe ab; | Blüht und welkt wie Blüthe ab; | ||
Lorbeern um ein frühes Grab | Lorbeern um ein frühes Grab | ||
− | Haben Helden sich errungen | + | Haben Helden sich errungen. |
− | Witz und Schwerter erndten nicht | + | Witz und Schwerter erndten nicht, |
Was die Tugend uns verspricht. | Was die Tugend uns verspricht. | ||
− | Kind der Weisheit, schöne Tugend | + | Kind der Weisheit, schöne Tugend! |
− | Du, der Gottheit Augenmerk | + | Du, der Gottheit Augenmerk, |
− | Ihrer Schöpfung erstes Werk | + | Ihrer Schöpfung erstes Werk, |
− | + | Sey, wie in der ersten Jugend, | |
− | Der nur neu erschaffnen Welt | + | Der nur neu erschaffnen Welt, |
Uns zum Muster dargestellt. | Uns zum Muster dargestellt. | ||
− | Laßt in diesen | + | Laßt in diesen heilgen Reihen |
Wo die Redlichkeit uns paart, | Wo die Redlichkeit uns paart, | ||
Für die Nachwelt aufbewahrt, | Für die Nachwelt aufbewahrt, | ||
Unsre Arbeit dir sich weihen, | Unsre Arbeit dir sich weihen, | ||
− | + | Sey im Finstren [1776: Finstern] unser Licht, | |
− | Leucht uns, wenn das Auge bricht | + | Leucht uns, wenn das Auge bricht! |
+ | |||
</poem> | </poem> | ||
== IIII. Gesellen-Lied, 1746 == | == IIII. Gesellen-Lied, 1746 == | ||
+ | <poem> | ||
+ | ''Inspiriert von einem französischen Gedicht, das [[Andrew_Michael_Ramsay:_Die_gedruckte_Rede_1737|Ramsay in seiner Rede]] als Ausschnitt aus der Verteidigung von [[Procope:_Apologie_des_Francs-Maçons,_1737|Procope]] zitiert:'' | ||
− | + | Auch in: | |
+ | Freimäurer-Lieder und Gesänge zum Gebrauch der Ehrwürdigen Loge genannt die wachsende zu den Dreien Schlüsseln in Regensburg, 1767, 26-27 | ||
+ | (in der letzten Zeile: Wird keiner Zeit ein morscher Staub!) | ||
+ | Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 30; | ||
+ | (in der letzten Zeile: Wird keiner Zeit des Moders Raub!) | ||
+ | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 47, | ||
+ | unter dem Titel: XVII. Gesellenlied (A.); | ||
+ | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 62-63. | ||
− | |||
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− | : | + | Hier, in der Freiheit sicherm Schooße, |
− | : | + | In brüderlicher Einigkeit: |
+ | Hier, wo Mächtige und Große, | ||
+ | Dem Kleinern Hand und Hertze beut: | ||
+ | Hier, wo die Unschuld und die Freude | ||
+ | In ungetrennter Freundschafft stehn: | ||
+ | Hier, Brüder! kommt, und laßt uns heute | ||
+ | Nach unsrer Pflicht zu Wercke gehn! | ||
− | + | Wir baun der Wahrheit eine Veste, | |
− | + | Der Weisheit einen Aufenthalt; | |
− | + | Nicht Ehrensäulen noch Palläste, | |
− | + | Vor Unterdrückung und Gewalt. | |
− | + | Wir tragen Lehren und Exempel, | |
− | + | Nicht Marmor, Kalk und Stein zu Hauf, | |
− | + | ''Und richten vor die Tugend Tempel, | |
− | + | Und vor das Laster Kerker auf.'' | |
− | + | Ein Bau, den keine Wuth der Flammen, | |
− | + | Der Wasserwogen Macht nicht fällt, | |
− | + | Weil ihn der Weisheit Kitt zusammen | |
− | + | Der Wahrheit Pfeiler aufrecht hält. | |
+ | Was sind ietzt Babels Wunderwerke, | ||
+ | Als wüste Hauffen, Schutt und Staub? | ||
+ | Nur unsrer Weisheit ewge Stärke | ||
+ | Wird keiner Zeit ein morscher Raub. | ||
− | |||
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− | :[1781: | + | |
− | :O Bau! Den Wolken noch bedecken, | + | ''Eine abgewandelte Version – 1781 in die neue Ausgabe von Lenz übernommen - in'': |
− | + | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 64-66 (nicht mehr in der 2. Auflage 1775) | |
− | + | ||
− | + | Hier, in der Freiheit: sichrem [1781: sicherm] Schooße, | |
− | + | In brüderlicher Einigkeit, | |
− | + | Hier hat der Mächtige, der Große | |
− | + | Dem Kleinen Hand und Herz geweiht. | |
− | :Wird keiner | + | |
+ | Hier, wo die Unschuld, und die Tugend | ||
+ | In ungetrennten Paaren gehn, | ||
+ | [1781: In ungetrenntem Bunde stehn,] | ||
+ | Vereinigt Alter sich und Jugend, | ||
+ | Und wo ist wohl ein Band [1781: Bund] so schön? | ||
+ | |||
+ | Wir baun der Wahrheit eine Veste [1781: Feste], | ||
+ | Der Weisheit einen Aufenthalt; | ||
+ | Nicht Ehrensäulen, nicht Paläste | ||
+ | Für Tyranney, und für Gewalt. | ||
+ | |||
+ | Sucht, edle Seelen, die Exempel | ||
+ | In ächter Mäurer Lebenslauf! | ||
+ | ''Wir richten für die Tugend Tempel | ||
+ | Und Kerker für das Laster auf.'' | ||
+ | |||
+ | O Bau! Den Wolken noch bedecken, | ||
+ | Worinn sich der Profan verlohr, | ||
+ | Wenn steigt, der Tyranney zum Schrecken, | ||
+ | Die Sonne über dir empor? | ||
+ | |||
+ | Sind nicht die alten Wunderwerke | ||
+ | Ein wüster Haufe, Schutt und Staub? | ||
+ | Nur unsrer Baukunst ewge Stärke | ||
+ | Wird keiner Künftigkeiten Raub. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ''Diese Version von 1772, leicht abgewandelt, in'': | ||
+ | Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 42-43 | ||
+ | wobei die letzte Strophe lautet: | ||
+ | |||
+ | O Bau, den Wolken noch bedecken | ||
+ | Wo stets sich der Profan verlor, | ||
+ | Wenn steigt, der Tyranney zum Schrecken | ||
+ | Die Sonne über dir empor! | ||
+ | Es fallen zwar die Wunderwerke | ||
+ | Der Welt zuletzt in Schutt und Staub | ||
+ | Doch unsrer Baukunst ewge Stärke | ||
+ | Wird keiner künftgen Zeiten Raub. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ''Die Fassung von 1772, ebenfalls abgewandelt, in:'' | ||
+ | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 126-127;auch 1819, 126-127. | ||
+ | ''wobei die letzte Strophe lautet: | ||
+ | '' | ||
+ | O Bau, den keine Flamme zündet und den kein Sturm noch Wetter fällt, weil ihn der Weisheit Kette bindet, weil ihn der Wahrheit Schutz erhält. Sind nicht die alten Wunderwerke schon wüste Trümmer, Schutz [!] und Staub? nur unsrer Baukunst ew'ge Stärke wird keiner flüchtigen Zeiten Raub. | ||
+ | |||
+ | </poem> | ||
== V. Lied derer Lehrlinge, 1746 == | == V. Lied derer Lehrlinge, 1746 == | ||
siehe: | siehe: | ||
− | Lied der Lehrlinge, 1722 | + | [[Lied der Lehrlinge]], 1722<br/> |
13 verschiedene Übersetzungen ins Deutsche, 1741-1983<br/> | 13 verschiedene Übersetzungen ins Deutsche, 1741-1983<br/> | ||
7. deutsche Übersetzung | 7. deutsche Übersetzung | ||
+ | |||
+ | ferner: [[Lenz – Lied der Lehrlinge]] | ||
''Auch in'':<br/> | ''Auch in'':<br/> | ||
Zeile 425: | Zeile 595: | ||
:Denn hier wird kein Tyrann verehrt, | :Denn hier wird kein Tyrann verehrt, | ||
:Und keines Schmeichlers Lob gehört. | :Und keines Schmeichlers Lob gehört. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | <Poem> | ||
+ | ''Eine stark veränderte Version (auch in „Gedichte verschiedenen Inhalts“,1781)'': | ||
+ | Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 38-39, | ||
+ | unter dem Titel: Die Redlichkeit | ||
+ | Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 51-52 (nicht mehr in der 2. Auflage 1775) | ||
+ | Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder, 1776, 62, | ||
+ | unter dem Titel: Die Redlichkeit | ||
+ | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 62- 63 (die frühere Fassung 59-61, siehe oben), | ||
+ | unter dem Titel: XXXIII. Die Redlichkeit (B.) | ||
+ | Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 30; | ||
+ | ohne Titel | ||
+ | Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 99-100, | ||
+ | unter dem Titel: LXIII. Die Redlichkeit | ||
+ | Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 226-227, | ||
+ | unter dem Titel: Die Redlichkeit | ||
+ | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 140-141. | ||
+ | Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 307, | ||
+ | unter dem Titel: Die Redlichkeit | ||
+ | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 293-294 | ||
+ | Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 152-153 | ||
+ | Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 56 | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten! | ||
+ | Als Einfalt groß und edel hieß, | ||
+ | Und, ohne sich um Tand [1777: Land] zu streiten, | ||
+ | [1772, 1780, 1787: Wo, ohn‘ um Titel sich zu streiten,] | ||
+ | Der Tugend man den Vorzug ließ? | ||
+ | Entfernt vom Wege der Natur | ||
+ | Lehrt, was ihr wart, die Fabel nur. | ||
+ | [1823: Der Menschheit höhere Natur | ||
+ | Lehrt uns die alte Fabel nur.] | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Treu, Wahrheit, Redlichkeit und Glaube | ||
+ | Sind aus der großen Welt verbannt; | ||
+ | [1780, 1787: Der Biedermänner Treu und Glaube, | ||
+ | Zog längst von unsrer Erde fort,] | ||
+ | Die Unschuld wird der List zum Raube, | ||
+ | Die ächte Freundschaft wird [1772: bleibt] verkannt; | ||
+ | [1780, 1787: Und Freundschaft ist ein leeres Wort] | ||
+ | Und Weisheit, die kein Titel schmückt, | ||
+ | Wird von der Thorheit Stolz erdrückt [1776: gedrückt]. | ||
+ | |||
+ | Hell uns! in diese heilgen [1777, 1817: dieses heil’ge; 1780, 1787: dies geweihte] Zimmer | ||
+ | Drängt [1772: Dringt] sich der eitle Wahn nicht ein. | ||
+ | [1780, 1787: Drängt Wahn und Falschheit nie sich ein;] | ||
+ | [1823: Heil uns! In diesen Kreis drängt nimmer | ||
+ | Der eitle Uebermuth sich ein;] | ||
+ | Hier kann die Tugend, ohne Schimmer | ||
+ | Der Menschheit ihren Rang verleihn. | ||
+ | [1780, 1787: Die Freundschaft ohne Larve seyn.] | ||
+ | Ein Bruderherz voll Redlichkeit | ||
+ | Bringt dich zurück, o goldne Zeit! | ||
+ | |||
+ | |||
+ | </Poem> | ||
== VII. Auf das Frauenzimmer, 1746 == | == VII. Auf das Frauenzimmer, 1746 == | ||
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[1781: Schwesterlied]<br/> | [1781: Schwesterlied]<br/> | ||
''siehe'':<br/> | ''siehe'':<br/> | ||
+ | [[Ludwig Friedrich Lenz]] | ||
"Laßt euch, ihr erzörnten Schönen, | "Laßt euch, ihr erzörnten Schönen, | ||
Mit der Maurerey versöhnen." | Mit der Maurerey versöhnen." | ||
Zeile 467: | Zeile 697: | ||
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 244-249; | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 244-249; | ||
unter dem Titel: LXXXIII. Die Pflicht zum Vergnügen (A.) | unter dem Titel: LXXXIII. Die Pflicht zum Vergnügen (A.) | ||
+ | Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 78-80, | ||
+ | unter dem Titel: Die Pflicht zum Vergnügen | ||
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 170-172 (''verändert'') | Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 170-172 (''verändert'') | ||
unter dem Titel: Wein, der Freudengeber und Sorgenbrecher | unter dem Titel: Wein, der Freudengeber und Sorgenbrecher | ||
− | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 122-123 | + | Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 122-123, |
+ | unter dem Titel Trinklied | ||
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 248-249; auch 1819, 248-249. | Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 248-249; auch 1819, 248-249. | ||
</poem> | </poem> | ||
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:Geht drum nicht stets im Trauerkleide: | :Geht drum nicht stets im Trauerkleide: | ||
:Wer alle Lust aus Furcht verdammt, | :Wer alle Lust aus Furcht verdammt, | ||
− | :Ficht wider sich mit eignen Waffen: | + | :Ficht wider sich mit eignen {1771 und 1777: stumpfen] Waffen: |
− | :Die Welt, so von dem Himmel stammt, | + | :Die Welt, so [1771 und 1777: die] von dem Himmel stammt, |
:Ist nicht umsonst so schön erschaffen. | :Ist nicht umsonst so schön erschaffen. | ||
Chor. | Chor. | ||
:So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | :So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | ||
− | :Des Lebens Freude zu genießen, | + | :Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen, |
:Den Wein, den kein Gesetz verbeut, | :Den Wein, den kein Gesetz verbeut, | ||
:In Becher treuer Freundschaft fließen: | :In Becher treuer Freundschaft fließen: | ||
− | :Und trinkt, nach unsrer Alten [1781: alten] Art, | + | :Und trinkt, nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art, |
:Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | :Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | ||
:Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | :Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | ||
:Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | :Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | ||
+ | :[1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.] | ||
Allein | Allein | ||
Zeile 497: | Zeile 731: | ||
:Sich Zeit und Leben schwer zu machen: | :Sich Zeit und Leben schwer zu machen: | ||
:Weil ich ein Mensch und sterblich bin, | :Weil ich ein Mensch und sterblich bin, | ||
− | :Soll ich deßhalber niemahls lachen? | + | :Soll ich deßhalber [1777: denn darum] niemahls lachen? |
+ | :[1776: Wie thörigt ists, die Lebenszeit | ||
+ | :Sich durch die Sorgen schwer zu machen. | ||
+ | :Ich bin ein Kind der Sterblichkeit, | ||
+ | :Soll ich darum nie fröhlich lachen?] | ||
:Soll ich mich, als ein Sklav der Noth | :Soll ich mich, als ein Sklav der Noth | ||
:Mit Ketten banger Furcht beschweren, | :Mit Ketten banger Furcht beschweren, | ||
:Und weil mir die Zerstörung droht, | :Und weil mir die Zerstörung droht, | ||
:Durch Gram mich vor der Zeit zerstören? | :Durch Gram mich vor der Zeit zerstören? | ||
+ | |||
Chor. | Chor. | ||
:So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | :So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | ||
− | :Des Lebens Freude zu genießen, | + | :Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen, |
:Den Wein, der allen Gram zerstreut, | :Den Wein, der allen Gram zerstreut, | ||
+ | :[1771: Den Wein, von Tugend eingeweiht,] | ||
:In Becher treuer Freundschaft fließen! | :In Becher treuer Freundschaft fließen! | ||
− | :Und trinkt nach unsrer Alten [1781: alten] Art, | + | :Und trinkt nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art, |
:Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | :Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | ||
:Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | :Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | ||
:Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | :Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | ||
+ | :[1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.] | ||
− | + | Allein. | |
:Das Laster soll, und kann und mag | :Das Laster soll, und kann und mag | ||
:Vor dem, was es verdient, erzittern; | :Vor dem, was es verdient, erzittern; | ||
Zeile 522: | Zeile 763: | ||
:Die Tugend wird noch einst [1781: eins] so schön, | :Die Tugend wird noch einst [1781: eins] so schön, | ||
:Durch frohen Muth und heitre Stirne. | :Durch frohen Muth und heitre Stirne. | ||
+ | |||
+ | :[1771: | ||
+ | :Das Laster und die Thorheit muß | ||
+ | :Vor der verdienten Strafe zittern. | ||
+ | :Der Unschuld würdigen Genuß | ||
+ | :Kann keine späte Reu verbittern. | ||
+ | :Der Dummheit finstre Nacht entsteht | ||
+ | :Aus ihrem dürftigen Gehirne: | ||
+ | :Die schöne Tugend wird erhöht | ||
+ | :Durch klugen Muth, und heitre Stirne.] | ||
Chor. | Chor. | ||
:So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | :So laßt denn, weil ihr fähig seyd, | ||
− | :Des Lebens Freude zu genießen, | + | :Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen, |
:Den Wein, der Tugend selbst erfreut, | :Den Wein, der Tugend selbst erfreut, | ||
+ | :[1771: Den Wein, von Tugend eingeweiht,] | ||
:In Becher treuer Freundschaft fließen: | :In Becher treuer Freundschaft fließen: | ||
− | :Und trinkt nach unsrer Alten [1781: alten] Art, | + | :Und trinkt nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art, |
:Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | :Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern: | ||
:Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | :Die Lust, die sich mit Unschuld paart, | ||
:Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | :Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern. | ||
+ | :[1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.] | ||
− | ''Nun folgen als Ergänzung die in der Ausgabe 1781 vier hinzugefügten Gesänge aus dem Jahre | + | ''Nun folgen als Ergänzung die in der Ausgabe 1781 vier hinzugefügten Gesänge aus dem Jahre 1775'': |
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+ | == Lobgesang == | ||
+ | Preis Dir, erhabner edler Orden<br/> | ||
+ | siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 | ||
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− | + | '''Die Redlichkeit'''<br/> | |
− | + | ''Es handelt sich um die drei Strophen des Gesangs „Der Adel der Freymäurer“ – in der stark veränderten Fassung von Johann Bernhard von Hymmen (1771, 38-39) – siehe oben. | |
− | + | '' | |
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− | + | ==Ohne Titel== | |
− | + | Horat.<br/> | |
− | + | O! noctes coenaeque! --<br/> | |
− | : | + | Aus dämmernder, westlicher Ferne<br/> |
− | + | siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 | |
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− | + | == Gebet == | |
− | + | Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht<br/> | |
− | + | Siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 | |
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− | + | ==Feyerabend== | |
− | + | Die Sonn in Westen zeigt uns schon<br/> | |
− | + | siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 | |
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Vater Noah, Weinerfinder! | Vater Noah, Weinerfinder! | ||
− | ''Dieses Lied gehört nicht hierher, denn es ist | + | ''Dieses Lied gehört nicht hierher, denn es ist eine Variante von'':<br/> |
− | + | Das Lied von Noah, 1745<br/> | |
− | + | ''Version VI (Heinrich August Ottokar, 1776)'' | |
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== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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+ | *[[Ludwig Friedrich Lenz| „Laßt euch, ihr erzörnten Schönen, Mit der Maurerey versöhnen.“]] | ||
+ | *[[Lenz - Lied der Lehrlinge]] | ||
+ | *[[Lieder aus Kursachsen|Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775]] Lieder von Ludwig Friedrich Lenz (4) und Ludwig Heinrich Bachoff von Echt (3) | ||
{{SORTIERUNG:Lenz}} | {{SORTIERUNG:Lenz}} | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Lieder]] |
Aktuelle Version vom 28. April 2015, 12:29 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge
- 2 I. Lob-Gesang
- 3 II. Zur Eröffnung der Loge, 1746
- 4 III. Meisterlied, 1746
- 5 IIII. Gesellen-Lied, 1746
- 6 V. Lied derer Lehrlinge, 1746
- 7 VI. Der Adel der Freymäurer, 1746
- 8 VII. Auf das Frauenzimmer, 1746
- 9 VIII. Trinklied, 1746
- 10 VIIII. Trinklied, 1746
- 11 Lobgesang
- 12 Ohne Titel
- 13 Gebet
- 14 Feyerabend
- 15 Siehe auch
Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge
Bearbeitung: Roland Müller
9 Gesänge aus:
Freymäurer-Lieder. [Altenburg] Im Jahr 1746.
Das Vorwort ist „Gegeben den 24. Jun. 1745.“
in der Reihenfolge des Jahres 1746.
1775 erschien in einer kleinen Sammlung „Freymauer-Lieder“ (von Logen aus Kursachsen) 4 neue Lieder von Ludwig Friedrich Lenz.
Sie wurden aufgenommen - mit den 9 Liedern von 1746 und zwei neueren nicht dazu gehörigen Liedern - in:
Ludwig Friedrich Lenz: Gedichte verschiedenen Inhalts. Postum herausgegeben von Christian Gottlieb Geyser. Altenburg: Richter 1781, 183-216
Im Jahre 1781 wurden die Reihenfolge umgestellt,
Titel geändert und
Änderungen der Texte vorgenommen.
Die Lieder I, II, IIII, VI und VII erschienen auch in der Sammlung:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771.
Die Lieder II, III, IIII, V und VI auch in:
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Königsberg: Kanter 1772;
das Lied I erst in
der 2. Aufl. Marienwerder: Kanter 1775 (dafür wurden IIII und VI weggelassen).
I. Lob-Gesang
auf die feyerliche Johannis-Loge, 1746
[1781: Auf das Fest des heil. Johannes.]
Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 10-12
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 213 (nur die 3. bis 6. und 18. Strophe)
unter dem Titel: Das Fest der Treu und Einigkeit
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 220-223,
unter dem Titel: Ueber den Werth der Maurerey
- O heil'ges Band der Freundschaft treuer Brüder!
- Dem höchsten Glück der Erd' an Vorzug gleich!
- Dem Glauben fremd, doch nimmermehr zuwider!
- Der Welt bekannt und doch Geheimniß-reich!
- O heiliger, o dreymal großer Orden!
- Der Weise reizt, und Fürsten lüstern macht;;
- Mit dir ist uns die güldne Zeit geworden,
- So schön, als sie die Fabel kaum erdacht.
- Auf Mäurer! singt, laßt heut den Erdkreiß hören:
- Es sey der Tag, dem dieses Lied geweyht,
- Ein herrlicher, ein großer Tag der Ehren,
- Ein hohes Fest der Treu und Einigkeit.
- So weit die Welt nach guten Sitten wandelt,
- Ist diß ein Tag voll Freuden, Wohl und Heil;
- Und wo Vernunft in Freyheit denkt und handelt,
- Da nimmt man heut an unserm Glücke Theil.
- Die Tugend ists, wodurch wir glücklich werden,
- Es ist ihr Trieb, der unser Thun [1781: Herz] beseelt;
- Die Tugend ists, die sich ein Volk auf Erden
- In unsrer Zunft, aus allen Völkern wehlt.
- Ihr sanfter Geist verbannt aus den Gemüthern
- Den Eyfer-Geist, der Gott mit Blut bedient:
- Ihr Band verknüpft, und machet die zu Brüdern,
- Die sich in Sprach' und Sitten fremde sind.
- Durch sie sind uns der Freundschaft Pfänder eigen,
- Geheimnisse, für die uns Ehrfurcht rührt,
- Und unser Ruhm ein ungebrochnes Schweigen,
- Das weder Furcht, noch Lieb‘ und Wein verführt.
- Sie macht uns groß, sie bringt uns hoch zu Ehren,
- Daß unser Preiß vom Nord- zum Süd-Pol blüht,
- Und Phöbus Aug‘ auf beyden Hemisphären
- Nichts herrlichers, als unsre Logen sieht.
- Sie hat nunmehr, seit so viel tausend Jahren,
- Ein Volk, das nie durch Waffen furchtbar ward,
- Vor List und Macht, in mancherley Gefahren,
- Stets unbeschimpft, stets ungekränkt bewahrt.
- Denn nicht erst heut ist unser edler Orden,
- Den Weisheit groß, Geheimniß heilig macht,
- Dem Neid zur Pein, der Welt zum Wunder worden:
- Sein Adel ist so alt, als Licht und Nacht.
- Die Vorwelt sah auf Salems heilgen Hügeln
- Dem Ewigen ein wohnbar Haus entstehn:
- Und in dem Phrat sich manchen Bau bespiegeln,
- Der würdig war, niemahlen zu vergehn.
- Die Wissenschaft gieng zu den Griechen über,
- Sobald im Ost die Tugend Abschied nahm;
- Von denen sie zum stolzen Strom der Tyber,
- In größrem Schmuck und ernstrer Schönheit kam.
- Fast reitzender, und allzeit [1781: immer] gleich erhaben,
- Sahn wir sie jüngst aus Staub und Moder ziehn;
- [1781: Sahn wir sie auf, aus Staub und Moder, blühn:]
- Nachdem sie [Autexier: wir sie] lang in Barbarey begraben
- Und vor der Welt mehr als vergessen schien.
- O seelge [1781: sel'ge] Zeit! die sie den Thron besitzen,
- Und mit dem Glück in holder Eintracht sieht!
- O sichres Volk! das Könige beschützen,
- Und dessen Ruh der Helden Faust bemüht!
- Der tiefe Geist der gründlich weisen Britten,
- Das deutsche Hertz [Autexier: Herz] voll Redlichkeit und Treu,
- Der Franzen [Autexier: Franzosen] Witz und schmeichelhafte Sitten,
- Sind doppelt schön im Schmuck der Maurerey.
- Betrachtet es, es ist vor euch ein Wunder,
- Verblendete! Verächter unsres Lichts!
- Und sagt: warum geht diß Geschlecht nicht unter?
- Wodurch besteht ein euch verächtlich nichts. [1781: Nichts?]
- Ists Eitelkeit? sagt, oder ist es gründlich
- Das stille Glück, dem sich die Mäurer weyhn [1781: der Maurer weiht]?
- Kann ein Gesetz, das thöricht oder sündlich,
- So fest bestehn, von solcher Dauer seyn?
- Nein! denn ists wahr? daß Gott selbst in uns allen
- Den edlen Trieb, sich zu gesellen, nährt;
- So muß gewiß ihm ein Gesetz gefallen,
- Das Freundschafft heißt, und Menschen lieben lehrt.
- Gefällt es ihm, so wird mit gleichem Glücke
- Es fort bestehn, des Ruhms und Preißes voll;
- Biß ihm gefällt, daß selbst sein Meisterstücke,
- Der Bau der Welt nicht länger dauren soll.
Mit leichten Abwandlungen in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 7-9..
unter dem Titel: III. Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge ( A)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 70-72;
unter dem Titel: Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 101-103,
unter dem Titel: Lobgesang auf die feyerliche Johannisloge
Vor der Strophe:
Betrachtet es, es ist vor euch ein Wunder
ist eingefügt:
Auch Odin schon, auch schützt‘ unsern Orden –
Der Maurer? - ja! ihn schmückte Maaß und Band.
Und seht! noch glänzt sein Stern im weiten Norden;
Die Wissenschaft erhellet Volk und Land.
Und statt der Strophe:
Gefällt es ihm, so wird mit gleichem Glücke
steht:
Ja! es steht fest, gleich einer starken Mauer,
Unwandelbar. wie die befohlne Pflicht;
Bis einst die Hand des Schöpfers diese Dauer
Im eignen Bau der ganzen Welt zerbricht.
Ferner in:
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. 2. Aufl. 1775, Marienwerder: Kanter, 66-71
Hippel ändert ab und zu einige Wörter und lässt die 9. Strophe aus:
Sie hat nunmehr, seit so viel tausend Jahren …
Dafür hängt er eine neue Strophe an:
Strophe.
Säulen wanken, stürzen nieder: --
Welten alten, kehren wieder
In ihr erstes Nichts dahin.
Aber Brüder, wie die Sonne,
Sey der Orden Glanz und Wonne,
Sinke nie ins Nichts dahin.
Antistrophe.
Ewig muß dies Werk bestehen,
Immer auf, nie untergehen,
Sinke nie ins Nichts dahin.
Lobgesang auf die feierliche Johannisloge
Unter diesem Titel
vertont von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 148)
Als Jahr der Komposition wird im allgemeinen 1772 angegeben,
es gibt aber auch neuere Datierungen auf 1774 (Wolfgang Plath, 1991) und 1785 (Philippe A. Autexier, 1998)
siehe:
Wolfgang Amadeus Mozart: acht freimaurerische Lieder, 1785/86 und 1791
Carl Reinecke: W. A. Mozart – Kompositionen für Freimaurer, gibt nur die erste Strophe wieder.
- O heiliges Band der Freundschaft treuer Brüder,
- dem höchsten Glück und Edens Wonne gleich,
- dem Glauben freund, doch nimmermehr zuwider,
- der Welt bekannt und doch geheimnisreich.
- Auf, Maurer! singt; laßt heut den Erdkreis hören,
- es sei der Tag, dem dieses Lied geweiht,
- ein herrlicher, ein großer Tag der Ehren,
- ein hohes Fest der Treu' und Einigkeit.
- Sie macht uns groß; sie bringt uns hoch zu Ehren,
- daß unser Preis vom Nord- zum Südpol blüht,
- und Phöbus' Aug' auf beiden Hemisphären
- nichts Herrlicher's als unsre Logen sieht.
- Ist's Eitelkeit? sagt, oder ist es gründlich,
- das stille Glück, dem sich die Maurer weih'n?
- Kann ein Gesetz, das töricht oder sündlich,
- so fest besteh'n, von solcher Dauer sein?
- Nein! Denn ist's wahr, daß Gott selbst in uns allen
- den edlen Trieb, sich zu gesellen, nährt,
- so muß gewiß ihm ein Gesetz gefallen,
- das Freundschaft heißt und Menschen lieben lehrt.
Auch unter dem Titel:
„An die Freundschaft“
- O heiliger Bund, dir weih' ich meine Lieder,
- Du höchstes Glück und Edens Wonne gleich!
- In deine Kreise zieht mich's immer wieder,
- Du machst das Leben schön und wonnereich.
- Wie glücklich ist, wer hier auf diesen Welten,
- Wo stets das Böse war des Guten Feind,
- Und wo man treue Freundschaft findet selten,
- Am Herzen ruhn kann einem treuen Freund.
- So lang auf diesem Sterne wir hienieden,
- Woll'n wir der Freundschaft immerdar uns weih'n.
- Und wenn wir eingeh'n in Elysiums Frieden,
- Dann woll'n wir dorten unsern Bund erneu'n.
II. Zur Eröffnung der Loge, 1746
[ebenfalls in:
Freimäurer-Lieder und Gesänge zum Gebrauch der Ehrwürdigen Loge genannt die wachsende zu den Dreien Schlüsseln in Regensburg, 1767, 3;
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 1;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 2-3;
unter dem Titel: I. Zur Eröfnung der Loge (A.);
ohne Titel
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 31;
ohne Titel
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 169-170 (die 2. und 3. Strophe stark abgewandelt)
unter dem Titel: Vereinigung der Freundschaft und Tugend
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 66-67;
leicht verändert in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 155,
unter dem Titel: Zur Logeneröffnung
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 133; auch 1819, 133
auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 23-24,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 177,
1857 und 1869, 295,
mit der Angabe: Ged. v. Hagedorn. 1745. – Comp. v. B. A. Weber.
und in andern Gesangbüchern]
- Hinweg! wer von Gewalt und Raube
- Nicht seine Hände rein behält!
- Hinweg! wem Wahrheit, Treu und Glaube
- Verächtlich scheint, wer Unschuld fällt!
- Wer Arme drückt und Wäysen plagt,
- Dem sey der Eintritt hier versagt.
- Durch diese fest [1781:fast] verschloßne Thüren
- Soll niemand, als ein Weiser, gehn.
- Die Tugend selbsten [1777: Nur blos die Tugend; 1787: Der Geist der Tugend] soll ihn führen,
- Und Unschuld ihm zur Seiten stehn;
- Und wenn sein Fuß zurücke tritt,
- So nehm er Treu und Schweigen mit.
- Laßt Rang und Stoltz und Ehren-Stellen,
- Gold, eiteln Dünkel, Pracht und Glück,
- Bevor ihr diese heilgen Schwellen [1767: Stellen]
- Betretet, an der Thür zurück!
- [1777: Vor unsrer Wohnung heilgen Schwellen
- Bey den Unheiligen zurück!]
- Und hoffet hier keinen [1777: andern] Vorzug nicht,
- Als den die Tugend euch verspricht.
- [1787: Laßt Ahnenglanz und Ehrenstellen
- Und jedes schimmerreiche Glück,
- Eh ihr die eingeweihte Schwellen
- Des Heiligthums berührt, zurück,
- Und hofft hier keinen Vorzug nicht,
- Als den die Tugend euch verspricht.]
Eine stark veränderte Version in:
Taschenbuch für Brüder Freymaurer. 1784, 43,
unter dem Titel: Zur Eröfnung der Loge,
mit der Angabe: F*w.
Hinweg, wer von Gewalt und Raube
Nicht seine .Hände rein erhält!
Hinweg, wem Wahrheit, Treu und Glaube
Ein Spielwerk sind! – Wer Unschuld fällt! –
Vom Eingang weg, wer Waisen plagt,
Und andrer Noth sein Ohr versagt!
Den schwachen Mann, der Ehrenstellen
In unserm Bunde sucht, und Glük,
Weist, Brüder! von den heil'gen Schwellen
Des Tempels der Natur zurük,
Und sagt ihm, daß die Maurerei
Nicht eine Welt im Kleinen sey,
Daß sie nicht Gold, und Aemter gebe,
Daß sie den weisern, edlern Mann
Zu ihren Würden nur erhebe,
Und nicht-den größern, reichern Mann.
Hier, sagt ihm, sey das Groß und Klein
In seiner Welt nicht groß und klein.
III. Meisterlied, 1746
Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 36-37;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 35-36,
unter dem Titel: XIII. Meisterlied (A.)
- Purpur reizt erhabne Seelen:
- Mancher, der ihn würdig trägt,
- Hat ihn willig abgelegt,
- Um ein Schurzfell zu erwehlen.
- Unsrer Unschuld weißes Kleid
- Uebertrifft den Purpur weit.
- Gold kann Witz und Klugheit blenden,
- Gold hat Unschuld oft verführt:
- Maurer sehn es ungerührt
- Schändlich [1781: Sündlich] häufen, toll verschwenden:
- Unsrer Logen Kalk und Stein
- Uebertrifft des Goldes Schein.
- Ruhm, Unsterblichkeit und Ehre,
- Suchen Helden durch das Schwerdt;
- Länder, so ihr Grimm verheert,
- Ströhme Bluts verkaufter Heere,
- Armer Völcker Noth und Qvaal,
- Diß verewigt ihren Stahl.
- Nicht geschliffen zum Verderben,
- Nicht gespitzt auf Menschen Blut [1781: aus Menschenblut],
- Nein, den Menschen hold und gut,
- Muß der Stahl uns Ruhm erwerben,
- Der, von weiser Hand geregt,
- Sich um seinen Punkt bewegt.
- Wissenschaft nährt und vergnüget
- Bloß den ewig regen Geist,
- Dem sonst alles eckel heist,
- Was die Sinnen reitzend trüget;
- Aber unsrer Weisheit Kraft
- Uebertrifft die Wissenschaft.
- Schönheit trägt in ihren Blicken
- Allemahl des Himmels Bild,
- Und ihr bloßer Anblick füllt
- Aug, und Hertze mit Entzücken;
- Aber sie vergeht und bricht
- Allzu bald; die Unsre nicht.
- Stärke macht zu gern Tyrannen,
- Und gebiehrt gar oft Gewalt;
- Aus des Friedens Aufenthalt
- Ist sie billig zu verbannen.
- Wir bemühen Uns allein
- In der Tugend stark zu seyn.
- Kind der Weisheit! schöne Tugend!
- Du, der Gottheit Augenmerk!
- Ihrer Ruhe ewges Werk!
- Wie du in der ersten Jugend,
- Der nur neu erschaffnen Welt,
- Dich der Erden dargestellt;
- So laß jetzt in unsern Zellen,
- Deine holde Gegenwart,
- Mit vergönnter Lust gepaart,
- Sich Uns unter Augen stellen!
- Gieb Uns, im Vergnügen rein,
- Und in Freuden klug zu seyn!
Davon eine Kurzfassung in:
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3281 [= Königsberg: Kanter 1772, 71-73, erneut 1775]
ohne Titel
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 37;
unter dem Titel: Folgende wohlgerathene, ins Kurze gezogene Verbesserung des vorigen Liedes wird den Liebhabern nicht unangenehm seyn (Pr.)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 107-108;
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg, 1790, 107-108
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 206
Purpur reizt erhabne Seelen,
Mancher, der ihn würdig trägt,
Hat ihn willig abgelegt,
[ab 1776: Doch hat mancher, der ihn trägt
Ihn freiwillig abgelegt]
Um die Schürze zu erwählen.
Unser leichtes Maurerkleid
Uebertrift den Purpur weit.
Ruhm, den sich der Witz ersungen,
Blüht und welkt wie Blüthe ab;
Lorbeern um ein frühes Grab
Haben Helden sich errungen.
Witz und Schwerter erndten nicht,
Was die Tugend uns verspricht.
Kind der Weisheit, schöne Tugend!
Du, der Gottheit Augenmerk,
Ihrer Schöpfung erstes Werk,
Sey, wie in der ersten Jugend,
Der nur neu erschaffnen Welt,
Uns zum Muster dargestellt.
Laßt in diesen heilgen Reihen
Wo die Redlichkeit uns paart,
Für die Nachwelt aufbewahrt,
Unsre Arbeit dir sich weihen,
Sey im Finstren [1776: Finstern] unser Licht,
Leucht uns, wenn das Auge bricht!
IIII. Gesellen-Lied, 1746
Inspiriert von einem französischen Gedicht, das Ramsay in seiner Rede als Ausschnitt aus der Verteidigung von Procope zitiert:
Auch in:
Freimäurer-Lieder und Gesänge zum Gebrauch der Ehrwürdigen Loge genannt die wachsende zu den Dreien Schlüsseln in Regensburg, 1767, 26-27
(in der letzten Zeile: Wird keiner Zeit ein morscher Staub!)
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 30;
(in der letzten Zeile: Wird keiner Zeit des Moders Raub!)
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 47,
unter dem Titel: XVII. Gesellenlied (A.);
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 62-63.
Hier, in der Freiheit sicherm Schooße,
In brüderlicher Einigkeit:
Hier, wo Mächtige und Große,
Dem Kleinern Hand und Hertze beut:
Hier, wo die Unschuld und die Freude
In ungetrennter Freundschafft stehn:
Hier, Brüder! kommt, und laßt uns heute
Nach unsrer Pflicht zu Wercke gehn!
Wir baun der Wahrheit eine Veste,
Der Weisheit einen Aufenthalt;
Nicht Ehrensäulen noch Palläste,
Vor Unterdrückung und Gewalt.
Wir tragen Lehren und Exempel,
Nicht Marmor, Kalk und Stein zu Hauf,
Und richten vor die Tugend Tempel,
Und vor das Laster Kerker auf.
Ein Bau, den keine Wuth der Flammen,
Der Wasserwogen Macht nicht fällt,
Weil ihn der Weisheit Kitt zusammen
Der Wahrheit Pfeiler aufrecht hält.
Was sind ietzt Babels Wunderwerke,
Als wüste Hauffen, Schutt und Staub?
Nur unsrer Weisheit ewge Stärke
Wird keiner Zeit ein morscher Raub.
Eine abgewandelte Version – 1781 in die neue Ausgabe von Lenz übernommen - in:
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 64-66 (nicht mehr in der 2. Auflage 1775)
Hier, in der Freiheit: sichrem [1781: sicherm] Schooße,
In brüderlicher Einigkeit,
Hier hat der Mächtige, der Große
Dem Kleinen Hand und Herz geweiht.
Hier, wo die Unschuld, und die Tugend
In ungetrennten Paaren gehn,
[1781: In ungetrenntem Bunde stehn,]
Vereinigt Alter sich und Jugend,
Und wo ist wohl ein Band [1781: Bund] so schön?
Wir baun der Wahrheit eine Veste [1781: Feste],
Der Weisheit einen Aufenthalt;
Nicht Ehrensäulen, nicht Paläste
Für Tyranney, und für Gewalt.
Sucht, edle Seelen, die Exempel
In ächter Mäurer Lebenslauf!
Wir richten für die Tugend Tempel
Und Kerker für das Laster auf.
O Bau! Den Wolken noch bedecken,
Worinn sich der Profan verlohr,
Wenn steigt, der Tyranney zum Schrecken,
Die Sonne über dir empor?
Sind nicht die alten Wunderwerke
Ein wüster Haufe, Schutt und Staub?
Nur unsrer Baukunst ewge Stärke
Wird keiner Künftigkeiten Raub.
Diese Version von 1772, leicht abgewandelt, in:
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 42-43
wobei die letzte Strophe lautet:
O Bau, den Wolken noch bedecken
Wo stets sich der Profan verlor,
Wenn steigt, der Tyranney zum Schrecken
Die Sonne über dir empor!
Es fallen zwar die Wunderwerke
Der Welt zuletzt in Schutt und Staub
Doch unsrer Baukunst ewge Stärke
Wird keiner künftgen Zeiten Raub.
Die Fassung von 1772, ebenfalls abgewandelt, in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 126-127;auch 1819, 126-127.
wobei die letzte Strophe lautet:
O Bau, den keine Flamme zündet und den kein Sturm noch Wetter fällt, weil ihn der Weisheit Kette bindet, weil ihn der Wahrheit Schutz erhält. Sind nicht die alten Wunderwerke schon wüste Trümmer, Schutz [!] und Staub? nur unsrer Baukunst ew'ge Stärke wird keiner flüchtigen Zeiten Raub.
V. Lied derer Lehrlinge, 1746
siehe:
Lied der Lehrlinge, 1722
13 verschiedene Übersetzungen ins Deutsche, 1741-1983
7. deutsche Übersetzung
ferner: Lenz – Lied der Lehrlinge
Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 24-25;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 55-58,
unter dem Titel: XXI. Lied der Lehrlinge (A.)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 148.
VI. Der Adel der Freymäurer, 1746
[1781: Die Redlichkeit]
auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 49;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 59-61,
unter dem Titel: XXII. Der Adel der Freymäurer (A.)
mit Wiederholung der ersten zwei Zeilen am Ende jeder Strophe
- Wo seyd ihr hin; beglückte Zeiten,
- Als Einfalt groß und edel war?
- Euch wünschen viele und beneiden
- Den Vorzug eurer Tugend zwar:
- Doch keiner ist dabey so kühn,
- Euch. wiederum ans Licht zu ziehn.
- Treu, Freundschaft, Redlichkeit und Glaube
- Sind aus der großen Welt verbannt:
- Die Unschuld wird der List zum Raube,
- Und Gunst der Falschheit zugewandt;
- Und wer ein Wort verspricht und hält,
- Wird zum Gelächter aller Welt.
- Verbannt sie nur, in diesem Zimmer
- Soll ihre sichre Zuflucht seyn:
- Hier dringt des Glücks erborgter Schimmer,
- Des Stolzes eitle Macht nicht ein:
- Denn hier wird kein Tyrann verehrt,
- Und keines Schmeichlers Lob gehört.
Eine stark veränderte Version (auch in „Gedichte verschiedenen Inhalts“,1781):
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 38-39,
unter dem Titel: Die Redlichkeit
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 51-52 (nicht mehr in der 2. Auflage 1775)
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder, 1776, 62,
unter dem Titel: Die Redlichkeit
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 62- 63 (die frühere Fassung 59-61, siehe oben),
unter dem Titel: XXXIII. Die Redlichkeit (B.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 30;
ohne Titel
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 99-100,
unter dem Titel: LXIII. Die Redlichkeit
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 226-227,
unter dem Titel: Die Redlichkeit
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 140-141.
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 307,
unter dem Titel: Die Redlichkeit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 293-294
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 152-153
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 56
Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!
Als Einfalt groß und edel hieß,
Und, ohne sich um Tand [1777: Land] zu streiten,
[1772, 1780, 1787: Wo, ohn‘ um Titel sich zu streiten,]
Der Tugend man den Vorzug ließ?
Entfernt vom Wege der Natur
Lehrt, was ihr wart, die Fabel nur.
[1823: Der Menschheit höhere Natur
Lehrt uns die alte Fabel nur.]
Treu, Wahrheit, Redlichkeit und Glaube
Sind aus der großen Welt verbannt;
[1780, 1787: Der Biedermänner Treu und Glaube,
Zog längst von unsrer Erde fort,]
Die Unschuld wird der List zum Raube,
Die ächte Freundschaft wird [1772: bleibt] verkannt;
[1780, 1787: Und Freundschaft ist ein leeres Wort]
Und Weisheit, die kein Titel schmückt,
Wird von der Thorheit Stolz erdrückt [1776: gedrückt].
Hell uns! in diese heilgen [1777, 1817: dieses heil’ge; 1780, 1787: dies geweihte] Zimmer
Drängt [1772: Dringt] sich der eitle Wahn nicht ein.
[1780, 1787: Drängt Wahn und Falschheit nie sich ein;]
[1823: Heil uns! In diesen Kreis drängt nimmer
Der eitle Uebermuth sich ein;]
Hier kann die Tugend, ohne Schimmer
Der Menschheit ihren Rang verleihn.
[1780, 1787: Die Freundschaft ohne Larve seyn.]
Ein Bruderherz voll Redlichkeit
Bringt dich zurück, o goldne Zeit!
VII. Auf das Frauenzimmer, 1746
[1781: Schwesterlied]
siehe:
Ludwig Friedrich Lenz
"Laßt euch, ihr erzörnten Schönen,
Mit der Maurerey versöhnen."
VIII. Trinklied, 1746
auch in:
Freimäurer-Lieder und Gesänge zum Gebrauch der Ehrwürdigen Loge genannt die wachsende zu den Dreien Schlüsseln in Regensburg, 1767, 21-22;
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 92;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 241-243,
unter dem Titel: LXXXII. Trinklied (A.).
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 81.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 158; auch 1819, 158.
- In unsern Bechern wohnt die Freude,
- Die Freundin weiser Nüchternheit:
- Nicht jene rohe, die uns heute
- Mit Lust berauscht, und morgen reut.
- In unsern Bechern wohnt das Lachen,
- Gesunder Witz, bescheidner Scherz,
- Der Vortheil sich beliebt zu machen,
- Ein freyer Geist, ein ofnes Herz.
- Doch wißt, sie wohnen auf dem Grunde
- Wer heuchelt, der erblickt sie nie:
- Drum, Brüder, führt das Glaß zum Munde,
- Und trink rein aus, so schmeckt ihr sie.
VIIII. Trinklied, 1746
auch in:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 53-55 (stark verändert)
unter dem Titel: Die Pflicht zum Vergnügen
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 88-89;
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 244-249;
unter dem Titel: LXXXIII. Die Pflicht zum Vergnügen (A.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 78-80,
unter dem Titel: Die Pflicht zum Vergnügen
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 170-172 (verändert)
unter dem Titel: Wein, der Freudengeber und Sorgenbrecher
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 122-123,
unter dem Titel Trinklied
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 248-249; auch 1819, 248-249.
Allein.
- Vergnügt zu seyn, ist wohl erlaubt,
- Denn Unschuld paart sich mit der Freude:
- Ein Weiser, der die Gottheit glaubt,
- Geht drum nicht stets im Trauerkleide:
- Wer alle Lust aus Furcht verdammt,
- Ficht wider sich mit eignen {1771 und 1777: stumpfen] Waffen:
- Die Welt, so [1771 und 1777: die] von dem Himmel stammt,
- Ist nicht umsonst so schön erschaffen.
Chor.
- So laßt denn, weil ihr fähig seyd,
- Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen,
- Den Wein, den kein Gesetz verbeut,
- In Becher treuer Freundschaft fließen:
- Und trinkt, nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art,
- Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern:
- Die Lust, die sich mit Unschuld paart,
- Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern.
- [1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.]
Allein
- Es ist ein bloßer Eigensinn,
- Sich Zeit und Leben schwer zu machen:
- Weil ich ein Mensch und sterblich bin,
- Soll ich deßhalber [1777: denn darum] niemahls lachen?
- [1776: Wie thörigt ists, die Lebenszeit
- Sich durch die Sorgen schwer zu machen.
- Ich bin ein Kind der Sterblichkeit,
- Soll ich darum nie fröhlich lachen?]
- Soll ich mich, als ein Sklav der Noth
- Mit Ketten banger Furcht beschweren,
- Und weil mir die Zerstörung droht,
- Durch Gram mich vor der Zeit zerstören?
Chor.
- So laßt denn, weil ihr fähig seyd,
- Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen,
- Den Wein, der allen Gram zerstreut,
- [1771: Den Wein, von Tugend eingeweiht,]
- In Becher treuer Freundschaft fließen!
- Und trinkt nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art,
- Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern:
- Die Lust, die sich mit Unschuld paart,
- Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern.
- [1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.]
Allein.
- Das Laster soll, und kann und mag
- Vor dem, was es verdient, erzittern;
- Der Unschuld ewig heller Tag
- Weiß nichts von Sturm und Ungewittern:
- Der Dummheit finstre Nächt' entstehn
- Aus ihrem dürftigen Gehirne:
- Die Tugend wird noch einst [1781: eins] so schön,
- Durch frohen Muth und heitre Stirne.
- [1771:
- Das Laster und die Thorheit muß
- Vor der verdienten Strafe zittern.
- Der Unschuld würdigen Genuß
- Kann keine späte Reu verbittern.
- Der Dummheit finstre Nacht entsteht
- Aus ihrem dürftigen Gehirne:
- Die schöne Tugend wird erhöht
- Durch klugen Muth, und heitre Stirne.]
Chor.
- So laßt denn, weil ihr fähig seyd,
- Des Lebens Freude [1771: Freuden] zu genießen,
- Den Wein, der Tugend selbst erfreut,
- [1771: Den Wein, von Tugend eingeweiht,]
- In Becher treuer Freundschaft fließen:
- Und trinkt nach unsrer Alten [1777 und 1781: alten] Art,
- Vernünftig, mäßig, weißlich, nüchtern:
- Die Lust, die sich mit Unschuld paart,
- Macht keines Heuchlers Tadel schüchtern.
- [1771: Wird durch des Heuchlers Hohn nicht schüchtern.]
Nun folgen als Ergänzung die in der Ausgabe 1781 vier hinzugefügten Gesänge aus dem Jahre 1775:
Lobgesang
Preis Dir, erhabner edler Orden
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Die Redlichkeit
Es handelt sich um die drei Strophen des Gesangs „Der Adel der Freymäurer“ – in der stark veränderten Fassung von Johann Bernhard von Hymmen (1771, 38-39) – siehe oben.
Ohne Titel
Horat.
O! noctes coenaeque! --
Aus dämmernder, westlicher Ferne
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Gebet
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Feyerabend
Die Sonn in Westen zeigt uns schon
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Trinklied
III.
Vater Noah, Weinerfinder!
Dieses Lied gehört nicht hierher, denn es ist eine Variante von:
Das Lied von Noah, 1745
Version VI (Heinrich August Ottokar, 1776)
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller
Siehe auch
- „Laßt euch, ihr erzörnten Schönen, Mit der Maurerey versöhnen.“
- Lenz - Lied der Lehrlinge
- Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 Lieder von Ludwig Friedrich Lenz (4) und Ludwig Heinrich Bachoff von Echt (3)