Gotthold Ephraim Lessing

Aus Freimaurer-Wiki

"Recht sehr zu wünschen, daß es in jedem Staate Menschen geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaften hinweg wären und genau wüßten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört.

Recht sehr zu wünschen, daß es in jedem Staate Menschen geben möchte, die dem Vorurteile ihrer angeborenen Religion nicht unterlägen, nicht glaubten, daß alles notwendig gut und wahr sein müßte, was sie für gut und wahr erkennen. Recht sehr zu wünschen, daß es in jedem Staate Menschen geben möchte, welche bürgerliche Hoheit nicht blendet und bürgerliche Geringfügigkeit nicht ekelt, in deren Gesellschaft der Hohe sich gern herabläßt und der Geringe sich dreist erhebt."



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Foto: Sebastian Panwitz. Lessing-Statue am Tiergarten-Park in Berlin.
Gotthold Ephraim Lessing. The dramatist, librarian and leading representative of the German enlightenment movement Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) was one of Moses Mendelssohn's best friends. Monument at the edge of Tiergarten park, Berlin/Germany, inaugurated in 1890. Sculptor: Otto Lessing, a greatgrandnephew of G. E. Lessing.


Gotthold Ephraim Lessing

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Gotthold Ephraim Lessing“

Gotthold Ephraim Lessing (* 22. Januar 1729 in Kamenz, Sachsen; † 15. Februar 1781 in Braunschweig) war der wichtigste deutsche Dichter der deutschen Aufklärung. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften hat er der weiteren Entwicklung des Theaters einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst.

Lessing ist der früheste deutsche Schriftsteller, dessen dramatisches Werk bis auf den heutigen Tag ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.

Lessing als Freimaurer

Quelle: Internet-Loge


Lessings Weg als Freimaurer ist bestimmt durch den Kontakt zu seinen freimaurerischen Weggefährten wie Ewald Christian von Kleist, Voltaire, Christoph Friedrich Nicolai, Konrad Ekhof, Matthias Claudius, Johann Heinrich Voß, Abel Seyler, Friedrich Ludwig Schröder, Johann Joachim Bode, Klopstock, Johann Gottfried Herder, Ignaz von Born, Johann Heinrich Campe.

Aufnahme

Am 14. Oktober 1771 wird Lessing in die Loge "Zu den drei Rosen" i. Or. Hamburg unter der Hammerführung von Baron von Rosenberg auf- und angenommen, zum Gesellen befördert und zum Meister erhoben. Er wird unter der Logenmatrikel Nr. 56 geführt, 1775 unter der Nummer 23, 1776 unter der Nr. 20, 1777 als auswärtiger Bruder unter der Nummer 59 und zuletzt 1778 unter der Nummer 48. 1780 wird er in der Matrikelliste nicht mehr erwähnt. Die Gründung einer eigenen Loge in Wolfenbüttel wird ihm verwehrt. Seine Erlebnisse und Erfahrung aus freimaurerischer Sicht hat der Freimaurer Lessing in drei Werken verarbeitet: "Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer", "Nathan der Weise" und "Die Erziehung des Menschengeschlechts".


Im Alter von 47 Jahren schrieb Lessing die ersten drei Gespräche von "Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer", die 1778 anonym erschienen. Seinen Freunden Herder, Bode, Jacobi, Claudius, Campe, Lichtenberg, Hamann, Jacobi und Goethe ließ er Abschriften zukommen.


Herder und Schlegel waren so begeistert von diesen Gesprächen, daß sie ergänzend weitere Gespräche verfaßten. Die Uraufführung dieser Gespräche fand unter der Regie von Hans-Peter Kurr erst am 15.2.1998 im Mozart-Saal des Logenhauses Moorweidenstr. in Hamburg statt. Das "Hamburger Abendblatt" vom 17.2.1998 lobte diese Aufführung als "ganz dem Aufklärer Lessing und der Klarheit seiner Gedanken und Sprache verpflichtet" und arbeitete heraus: "Es hat etwas beruhigendes, inmitten der Inflation verschwommener Begriffe, gescheiterter Utopien, erneuter nationalistischer Verstocktheit und nebulöser Heilserwartungen Lessings Sprache der Vernunft zuzuhören. ...

Credo

Lessing faßt den Begriff der Freimäurerei weit. Für ihn ist sie nichts Willkürliches, sondern im Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet. So wird auch der Dialog zwischen Ernst und Falk zum Plädoyer für den aufrechten Bürgergang wider Standesdünkel, nationale und religiöse Vorurteile." Mit der Aussage "Freimaurerei war immer" meint Lessing nicht die Einrichtung der Logen sondern den geistigen Gehalt der Freimaurerei.

"Lessing als Freimaurer"

Quelle und kompletter Merzdorf-Text: Bayrische Staatsbibliothek

Lessing-Denkmal von Fritz Schaper auf dem Gänsemarkt in Hamburg 1881

Ernst und Falk

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René Schon von freimaurergedanken.com mit seiner Fassung von Lessings »Ernst & Falk«, die gerade im Salier Verlag erschienen ist.

Wie rückt man als bloggender Bruder einem Klassiker der Freimaurer-Literatur zur Leibe, der noch dazu von einem »Säulenheiligen der Freimaurerei« und deutschen Dichtkunst verfasst wurde? Das wollte ich von René Schon (freimaurergedanken.com) wissen, der es »gewagt« hat, Lessings »Ernst & Falk« zu »rasieren«:

René, wenn man auf der Seite vom »Salier Verlag« oder bei Amazon »Ernst und Falk« sucht, stößt man jetzt auch auf ein Büchlein, das als Autoren »Gotthold Ephraim Lessing und René Schon« nennt – da musste ich ehrlich gestanden doch etwas schmunzeln. Wie fühlt es sich an, plötzlich wie ein Co-Autor eines der größten deutschen Dichter dazustehen?

»Gut, bisher hat sich Lessing noch nicht bei mir beschwert. Jetzt muss ich mich noch um Goethe und Schiller kümmern. Mal im Ernst: Ich hoffe, dass der neue Text die Ansprüche von Lessing erfüllen würde, wenn er in der heutigen Zeit leben würde. Meine Fassung von ›Ernst & Falk‹ ist ja auch eine Hommage an den großen Dichter.«

Wie bist du darauf gekommen, das Werk zu überarbeiten?

»Als ich noch Suchender meiner Bauhütte war, habe ich meinen späteren Bürgen gefragt, welche Texte gut und sinnvoll wären, um sich vertieft mit Freimaurerei zu beschäftigen. Da wurde mir auch ›Ernst & Falk‹ von Lessing empfohlen. Ich habe mir den Text besorgt und ihn mehrfach erfolglos versucht zu lesen. Ich habe nach wenigen Seiten immer wieder abgebrochen. Nachdem ich dann in die Loge aufgenommen worden bin, kam im Zuge der Planung eines Gästeabends wieder Ernst & Falk ins Gespräch. Als weitere Brüder meiner Bauhütte meinten, dass sie den Text auch noch nie gelesen hätten, weil er ihnen zu kompliziert wäre, ist in mir der Entschluss gereift, den Text neu zu gestalten.« Hattest du Bammel, als Neuling einem alten Meister zu Leibe zu rücken? »Mehr Respekt als Bammel. Es vergingen wirklich mehrere Wochen, an denen ich Abend für Abend an dem Text gesessen habe. Und Wikipedia wurde zur Begriffsklärung mein bester Freund.« Was hast du geändert? »Ich habe erst nur versucht, Lessings lange Sätze und Verschachtelungen in eine lesbare Form zu bringen, habe anfangs aber den sprachlichen Stil des Jahres 1778 beibehalten. Mein Mitautor Thorsten fand dann, dass wir auch die Sprache aktualisieren sollten. Dazu kamen dann noch Bespiele, was Freimaurer heute für Projekte unterstützen, um einen besseren Bezug zu aktuellen Themen darzustellen. Die Textfragmente, die man als Gespräch 4 und 5 kennt, waren sehr schwer zu portieren, aber ich hoffe, auch das ist mir gut gelungen. Zudem habe ich mich an ein 6. Gespräch gewagt und hoffe, dass dies selbst Lessing gefallen hätte.« Worum geht’s in diesem von euch hinzugedichteten 6. Gespräch?

»Ich habe es als eine Art Fortsetzung der Entwicklung der beiden Freunde bzw. Brüder gesehen. Es geht um die Zeit, in der Ernst Geselle ist, umherreist, und um die Eindrücke, die er dabei gewonnen hat – ein kleiner Spiegel meiner eigenen Gesellen-Reisen und meiner Zeit als Lehrling.«

Wie ist das Feedback? »Bisher sehr gut. Wir haben nur positives Feedback bekommen und schon wieder einige Anfragen, ob der Text für Gästeabende genutzt werden darf. Dieses positive Feedback war auch der Hauptgrund, um an den Salier Verlag heranzutreten.«  Welchen Stoff würdest du dir gerne als nächstes für eine Überarbeitung vornehmen und warum?

»Als nächstes würde ich gerne Ernst & Falk in andere Sprachen übersetzen, vorranging ins Englische. Das gestaltet sich schwerer, aber ich denke gerade dieser Text ist so zeitlos, dass ich ihn ungern anderssprachigen Brüdern vorenthalten möchte. Und es gibt ein Handbuch für die Brüder des ›Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne‹, das mal auf einen aktuellen Stand gebracht werden könnte. Es beschäftigt sich mit dem Kern der Freimaurerei und den vielen Fragen, die sich jeder Bruder einmal stellt.« Vielen Dank für das Gespräch!

___ René Schons und Thorsten Dörflers Überarbeitung von Lessings »Ernst & Falk« ist im Salier Verlag erschienen und kann im Buchhandel oder auf der Verlagswebsite bestellt werden.



1778 veröffentlichte Gotthold Ephraim Lessing die ersten drei Gespräche zwischen dem Freimaurer Falk und seinem Freund Ernst. Zwei Jahre später wurden dann,ohne Wissen des Autors allerdings, die beiden letzten Gespräche gedruckt.

Für Freimaurer ist dieses Werk bis heute ein wichtiger Leitfafden für die Arbeit am so genannten „rauen Stein“. Lessing versucht darin, die Freimaurerei auf ihre humanitären Wurzeln zurückzuführen und überhaupt zu definieren, was Freimaurerei eigentlich ist. Fern von jeglicher mystischen Verbrämung.

René Schon und Thorsten Dörfler wagen mit dem „altehrwürdigen“ Text nun ein Experiment, indem sie ihn in unsere heutige Sprache übertragen, ihn verständlich machen für die Menschen des 21. Jahrhunderts. Dabei gehen sie ganz und gar nicht schonend vor, sondern höchst rigoros. Und sie fügen noch ein eigenes 6. Gespräch zwischen Ernst und Falk hinzu. Darin liegt keine Anmaßung, sondern der Wunsch, dass diese für Freimaurer so wichtige und bedeutende Schrift ihren lebendigen Geist auch heute und Zukunft behält, dass sie gelesen und vor allem verstanden wird.

Links

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  • Lessing-Museum in Kamenz
  • Lessing-Gesellschaft e.V. Hamburg (noch keine Website, Postanschrift: Welckerstraße 8, 20354 Hamburg)
Federzeichnungen von Jens Rusch

Siehe auch

"Sinnsuche" 160 x 80cm. Öl auf Leinwand. Gemälde von Jens Rusch

Logen mit dem Namen Lessing

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