Geheimschrift
Inhaltsverzeichnis
Freimaurer-Alphabet
Quelle: Wikipedia, Artikel dort: "Freimaurer Alphabet"
Das Freimaurer-Alphabet, auch Freimaurer-Quadrat ist eine monoalphabetische Substitutionschiffre der Freimaurerei und findet heute keine praktische Verwendung mehr.
Ursprung
Diese Geheimschrift basiert auf der Kabbala der neun Kammern (Aik Bechar) und war angeblich bereits im Altertum in Verwendung. Hieraus wurden im Mittelalter die so genannten Sigille der Geister erstellt, die im „Höllenzwang“ des Dr. Faust, in den Schriften des Agrippa von Nettesheim und in den Rosenkreuzer-Schriften Erwähnung finden. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt auch die daran angelehnte Noachitische Schrift.
Funktionsweise
Kabbala der neun Kammern
Hier schreibt man die 27 Buchstaben des hebräischen Alphabets, eingeschlossen die fünf so genannten Schlusszeichen, in dreimal drei übereinanderliegende Felder; über jedem Buchstaben steht der Zahlenwert und je ein, zwei oder drei Punkte, die die Stellung der Buchstaben in der einzelnen Kammer bezeichnen.
Sigille der Geister
Man schreibt die einzelnen Buchstaben nach dem kabbalistischen Alphabet nebeneinander, verbindet die Figuren, wobei die Punkte weggelassen werden und erhält durch eine Zusammenziehung den so genannten Charakter, das Sigillum des Geistes oder Engels, welches man zur Verheimlichung des eigenen Namens verwendet.
Noachitische Schrift
Die Summe einer Seite und auch die Diagonalen ergeben immer 15. In diese drei mal drei Felder großen magischen Quadrate wurden ursprünglich die hebräischen Schriftzeichen eingesetzt. Ersetzte man diese dann durch die lateinischen Buchstaben, entstand das am häufigsten verwendete Freimaurer-Quadrat, von dem es zahlreiche Variationen gibt. Die Chiffrezeichen entstehen dabei durch die angrenzenden (inneren) Striche und die Punkte der jeweiligen Buchstaben:
6 a b. |
7 c d. |
2 e f. g: |
1 h i. |
5 k l. |
9 m n. o: |
8 p q. |
3 r s. |
4 t v. z: |
Freimaurer-Code
Füllt man die Buchstaben des lateinischen Alphabets jeweils zu zwei Buchstaben in die Zellen des bekannten kreuzförmigen Quadrates und nimmt für die restlichen Buchstaben ein schräg stehendes Kreuz im Uhrzeigersinn in selber Weise in Anspruch, so erhält man die heute bekannteste Abart dieses Codes. Punkte geben wie gehabt die linke oder rechte Position an.
Der Schlüssel besteht aus einem Gitter (siehe Grafik rechts). Beim Verschlüsseln wird das Umfeld des Buchstaben abgeschrieben. So wird aus
A _|
B |_|
C |_
...
Z /.\
Dies entspricht einer normalen Verschlüsselung mit einem Geheimtextalphabet (monoalphabetische Substitution). Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Geheimtext aus Zeichen und nicht aus Buchstaben besteht.
In einer Variante füllt man zuerst das Quadrat und Schrägkreuz mit jeweils einem Buchstaben je Zelle und wiederholt dieses dann mit den restlichen Buchstaben in einem zweiten, punktierten Quadrat und Kreuz. Lediglich für das zweite Quadrat und Kreuz wird nun der Punkt geschrieben.
Der Freimaurercode findet sich heute in zahlreichen Sach- und Jugendbüchern wieder. Auch auf alten Grabsteinen oder Hauseingängen findet man die Zeichen, die oft einen Sinnspruch oder eine Losung enthalten.
Verwendung
Die Verwendung dieser Chiffreschrift war in der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit. So wurden in besonderen Variationen dieser Schrift freimaurerische Bücher gedruckt wie beispielsweise Browne's Master Key (London 1794) und Masonic Treatise (1802) sogar mit mehreren Schlüsseln.
In heutiger Zeit werden bestenfalls noch in der amerikanischen Freimaurerei Chiffreschriften verwendet, zumal diese Art Chiffreschriften keinerlei Sicherheit gegen Decodieren durch Dritte bieten.
Weblinks
- Simon Singh: Pigpen Gravestone.
- Oliver Corff: Setzen von Text im Freimaurer-Alphabet.
Geheimschrift
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Seit dem Mittelalter wurde die Benutzung von Chiffreschriften zwischen einzelnen sowohl als zwischen Gesellschaftsgruppen eine allgemeine "Manie". Der Gebrauch fand dann im 18. Jahrhundert gewissermaßen als selbstverständliche Notwendigkeit auch in die Freimaurerei Eingang. Bei dieser kam vornehmlich eine Geheimschrift in Übung, die auf Grund der durch die mittelalterlichen Kabbalisten erfundene "Kabbala der neun Kammern" (Aik Beehar) konstruiert wurde, bezw. deren Konstruktion in Gestalt von quadratischen Zeichen nachahmte.
Man schreibt bei diesem System die 27 Buchstaben des hebräischen Alphabets, eingeschlossen die fünf sogenannten Schlußzeichen, in dreimal drei übereinanderliegende Felder; über jedem Buchstaben steht der Zahlenwert, über jedem Buchstaben ferner 1, 2, und 3 Punkte, die die Stellung der Buchstaben in der Kammer bezeichnen. Diese Kabbala der neun Kammern war bereits im Altertum in Verwendung. Aus ihr werden dann die sogenannten Sigille der Geister abgeleitet, die im "Höllenzwang" des Dr. Faust, in den Schriften des Agrippa von Nettesheim und von da abgeleitet in den Rosenkreuzerschriften eine große Rolle spielen. Man schreibt die einzelnen Buchstaben nach dem kabbalistischen Alphabet nebeneinander, verbindet die Figuren, wobei man die Punkte fortläßt, und erhält durch Zusammenziehung den sogenannten Charakter oder das Sigillum des Geistes oder Engels, das man zur Verheimlichung seines Namens benutzt. (Genaueres über die Ableitung dieser Siegel in "Freimaurermuseum", Bd. 3.)
Aus dem Mittelalter stammt auch die ebenfalls das Vorbild der neun Kammern annehmende sogenannte Quadratehiffreschrift (auch Noachitische Schrift genannt).
Geheimsprache
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Die irischen Steinmetzen gebrauchten eine eigene Geheimsprache, die als Bearlagair-na-Saor bezeichnet wird. Die Deutung dieses Wortes ist unsicher: Kurzsprache der Steinmetzen oder künstliche Sprache. Diese Sprache wurde aufgebaut auf invertierten Worten, oder Worten mit systematisch angehängten Vorsilben, Einfügung oder Umstellung von Buchstaben. Für England ist eine derartige Geheimsprache wohl nicht nachgewiesen, immerhin besteht die Möglichkeit, daß mehrere der heute noch üblichen und in ihrer Bedeutung noch nicht geklärten Ritualworte der Freimaurerei auf derartige Wortbildungen zurückgehen (s. A. Q. C. 1902, Seite 17).
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