Leopold Alois Hoffmann

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Hoffmann, Leopold Alois

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Universitätsprofessor in Wien, * 1759, † 1801, war von 1783/1788 Freimaurer, zuletzt in der Loge "Zur neugekrönten Hoffnung" in Wien. Nach Ausbruch der französischen Revolution trat er aus der Loge aus und begann einen leidenschaftlichen Kampf gegen das Freimaurertum, dessen "Komplott" er die Schuld an den revolutionären Umwälzungen in Frankreich zuschrieb. Er trat als Denunziant hauptsächlich in seiner "Wiener Zeitschrift" (1792-1793) auf und veröffentlichte mehrere, meist anonyme Bücher gegen Freimaurer und Illuminaten, vom Bestreben geleitet, erst Leopold II, dann Franz II zu energischem Vorgehen gegen die Logen, zur Gründung eines Geheimbundes gegen die Freimaurerei zu bestimmen.

In einer im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrten Denunziationsschrift seines Freundes Zimmermann (s. d.) aus Hannover ist dieser Plan genau dargelegt. Besonderes Aufsehen machten die Schriften: "Briefe eines Biedermannes an einen Biedermann über die Freymaurer in Wien" und "Die zwei [zwo] Schwestern P*** (Prag) und W*** (Wien) oder neuentdecktes Freimaurer- und Revolutionssystem" - "Man lebe in einem 'bösen Zeitpunkt'", predigte der "Heerführer der Obskuranten", "in welchem man so vieles von teils wirklich verübten, teils versuchten Königsmorden höre".

Die Freimaurer verbanden sich in der ganzen Welt untereinander und seien daher für den Staat "furchtbarlich", ihr Tempelbau laufe aber auf nichts anderes hinaus, als auf den Untergang der Religionen und aller Großen.

Aus den Grundsätzen der Loge "Zur wahren Eintracht" habe man ersehen können, daß Wien "die echte Schwester" des revolutionären Paris sei, weshalb auch in Österreich der Umsturz der Staatsverfassung und die Königsmorde zur Tat werden könnten. Der plötzliche Tod Kaiser Leopolds II beweise, daß man diesen "meuchlerisch" aus dem Wege geräumt habe.

In "Aktenmäßige Darstellung der Deutschen Union und ihre Verbindungen-.." behauptete Hoffmann eine innige Verbindung zwischen den "Oberen" Bode und Mirabeau, die mit Hilfe der Freimaurerei "die Hauptmine zur Explosion der französischen Staatsrevolution ganz unvermerkt bearbeitet hatten. Diese Tätigkeit rief eine Flut von Gegenschriften gegen den "Hoffmannismus" auf den Plan (Alxinger: "Anti-Hoffmann", Knigge: "Des seligen Herrn Etatsrats Samuel Konrad von Schafskopf hinterlassene Papiere", Dalberg: "Von dem Einfluß der Wissenschaften und schönen Künste in Beziehung auf öffentliche Ruhe", u. a.), sie war jedoch den obersten Hofstellen sehr genehm (Leopold II sagte: "Der Kerl ist ein Esel, ich weiß es, aber er leistet mir als Spion sehr gute Dienste"), so daß man Hoffmann als den eigentlichen Spiritus rector des schließlichen Verbotes der Freimaurerei in Österreich bezeichnen kann.

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