Eugen Lennhoff

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Eugen Lennhoff

Ein großer Freimaurer:
Sein Lexikon bleibt unentbehrlich


Nach dem Zweiten Weltkrieg Jahrzehnte lang vergriffen wurde das Lexikon 1992 und noch einmal 2000/2002 von Dieter A. Binder aktualisiert. Es gehört heute wieder zu den wichtigsten masonischen Nachschlagwerken.
Eugen Lennhoff war bis 1933 zehn Jahre lang Chefredakteur ("Schriftleiter") des Organs der österreichischen Großloge. Es war auch im freien Verkauf erhältlich.

Der Name Eugen Lennhoff ist belesenen Freimaurern ein Begriff, weil er 1932 gemeinsam mit Oskar Posner das ‚Internationale Freimaurer-Lexikon’ veröffentlichte. Überarbeitet von Dieter A. Binder ist dieses tausend Seiten starke Buch auch im frühen 21. Jahrhundert noch eines der wichtigsten masonischen Nachschlagwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über die Person Lennhoffs, sein Leben und sein vielfältiges freimaurerisches Wirken wissen jedoch nur masonische Fachleute Bescheid. Er hätte mehr Erinnerung verdient. Daher: Biographisches über Eugen Lennhoff von Rudi Rabe.

Zusammenfassung

Eugen Lennhoff (1891 bis 1944) wurde 1920 in die Wiener Loge ‚Zukunft’ aufgenommen. Innerhalb der Kette führte er bald ein – man kann sagen – ebenso rastloses wie fruchtbares masonisches Leben. Lennhoff wurde zu einem in Österreich und über dessen Grenzen hinaus bekannter und geachteter Freimaurer.

In Österreich und international bekleidete er verschiedene hohe Freimaurerämter: Großsekretär der österreichischen Großloge, Gründungs-Großkommandeur des Schottischen Ritus von Österreich, Geschäftsführer der durch seine Initiative reorganisierten internationalen Universellen Freimaurer-Liga/UFL. Von Beruf Journalist war er von 1923 bis 1933 Chefredakteur der "Wiener Freimaurerzeitung": Er entwickelte diese von einem Vereinsblatt zu einer international orientierten und entsprechend zur Kenntnis genommenen Fachzeitung.

1929 gab Lennhoff das Buch ‚Die Freimaurer’ heraus, ein bis heute in Fachkreisen immer noch anerkanntes Werk; sehr schnell danach 'Politische Geheimbünde im Völkergeschehen' (mehrere Bände); und schließlich 1932 im Wiener Amalthea-Verlag mit Oskar Posner das ‚Internationale Freimaurer-Lexikon’. Posner war ein Arzt aus Karlsbad in Böhmen, Mitglied der Loge ‚Kette zur Freiheit’ in Saaz (heute: Žatec) und stellvertretender Großmeister der böhmisch-deutschen Großloge ‚Lessing zu den drei Ringen’. Er starb im Erscheinungsjahr des Lexikons.

In dem vom Amalthea-Verlag 1992 neu aufgelegten und von Dieter A. Binder aktualisierten ‚Internationalen Freimaurer-Lexikon’ heißt es in der Einleitung über Lennhoffs Bücher: Sie „sind geprägt von dem Willen, in einer Zeit zunehmender antimasonischer Hetze mit nüchterner Information aufzuklären. So wie das Freimaurerlexikon richteten sich diese Bücher in gleicher Weise an Freimaurer und interessierte Profane. Die Bücher fanden eine rasche Verbreitung, letztlich wurde sie ins Englische und Französische übersetzt und wiederholt bis in die jüngste Zeit als Reprints neu aufgelegt. Das Ende Österreichs im März 1938 zwang Eugen Lennhoff zur Flucht, da er als Freimaurer und Publizist in offenem Widerspruch zu den nationalsozialistischen Machthabern stand. Im englischen Exil setzte sich der unermüdliche Journalist erneut als Aufklärer ein, diesmal aber, um der englischen Öffentlichkeit die nationalsozialistische Herrschaft zu verdeutlichen. 1944 starb Lennhoff, im Gegensatz zu seinen Büchern geriet er in Vergessenheit.“

Aus Gründen, die sich bis heute nicht zur Gänze erschließen, hatte Lennhoff schon 1930 begonnen, sich aus der Freimaurerei zurückzuziehen. Zuerst legte er während seiner zweiten Amtsperiode die Funktion des Großkommandeurs des österreichischen Schottischen Ritus zurück; und dann 1933 – fünf Jahre (!) vor seiner Flucht vor den Nazis – „aus beruflichen Gründen – und nur solchen“ (Wiener Freimaurer-Zeitung) auch die Mitgliedschaft in der Loge ‚Zukunft’ und damit der Freimaurerei: Er ‚deckte’ also, wie es in der Freimaurersprache heißt.

In seinem Abschiedsbrief (Text siehe unten) nennt er als Grund eine „neue berufliche Tätigkeit“. Angesichts seines weit überdurchschnittlichen Engagements in den Jahren zuvor, war dies ein Ausstieg, der bis heute doch auch Rätsel aufgibt. Selbst wenn man seine beruflichen Gründe nachvollziehen kann, bleibt ein Rest übrig, der in der Person Eugen Lennhoffs verborgen bleibt.

Eugen Lennhoffs früher Lebensweg

Eugen Lennhoff (eigentlich: Loewy) wurde am 24.03.1891 in Basel (Schweiz) geboren. Sein Vater war der Bankier Oskar Lennhoff, der aus Lüdenscheid „in Preußen“ (heute in Nordrhein-Westfalen) stammte und 1906 in Zürich eingebürgert wurde. Eugen studierte von 1909 bis 1912 Psychologie und Geschichte in Zürich und von 1912 bis 1913 Rechts-, Sozial-und Wirtschaftswissenschaften in Berlin. Seine Weltanschauung war pazifistisch, was damals in bürgerlichen Kreisen kein populäres Programm war.

Ab 1913 schrieb Lennhoff für schweizerische Zeitungen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 ging er nach Wien, wo er vom kaiserlich-königlichen Kriegspressequartier der Donaumonarchie als Korrespondent für Zeitungen der neutralen Schweiz zugelassen wurde. Außer ihm arbeiteten für das Kriegspressequartier so prominente Schriftsteller wie Franz Kafka, Egon Erwin Kisch, Franz Molnar, Robert Musil, Leo Perutz, Roda Roda und Franz Werfel.

Eugen Lennhoff wurde bald Schweizer Kriegskorrespondent des Berliner Ullstein Verlages und der Vossischen Zeitung. Der „lange Schweizer“ erhielt wegen seiner Herkunft und der rustikalen wollenen Wadenstrümpfe, die er trug, von seinen Kollegen den Spitznamen „Hirtenknabe“. Er berichtete von der Front in Galizien, von den Kämpfen an der italienischen Front und aus Belgrad.

Das Ende der österreichisch-ungarischen Habsburgermonarchie erlebte Lennhoff in Wien, wo er auch nach Kriegsende blieb und jetzt in der kleinen Republik Österreich weiter als Journalist arbeitete. Immer wieder war der talentierte Reporter international unterwegs.

Freimaurerische Highlights

Eugen Lennhoff wurde 1920 in Wien mit erst 29 Jahren in die Loge ‚Zukunft’ aufgenommen. Sein Bürge war der schon 1888 in die damalige Grenzloge ‚Zukunft’ rezipierte Generaldirektor der ‚New-York’-Versicherung Josef Carl Löwenberg.

Von Beginn an war Lennhoff hochengagiert: Schon ab 1919 hatte er für die ‚Wiener Freimaurerzeitung’ geschrieben. Zwei Jahre nach der Rezeption war er Mitgründer „Freien Vereinigung zur Verinnerlichung und Ausbreitung der Freimaurerei“. 1923 wurde er Chefredakteur der Freimaurerzeitung, die auch außerhalb der Logen frei verkauft wurde, sowie Delegierter der Allgemeinen Freimaurer Liga (später UFL) für Österreich.

Ebenfalls 1923 wurde von Frankreich aus das Kapitel ‚Mozart im Tale zu Wien’ des ‚Alten und Angenommenen Schottischen Ritus’ (AASR) eingesetzt. Lennhoff war an führender Stelle dabei. 1925 folgte ein Oberster Rat des AASR: Eugen Lennhoff wurde der erste ‚Souveräne Großkommandeur’ (= oberste Führungsfunktion) und übte das Amt bis 1929 aus.

1925: Auf dem 4. Konvent der ‚Assoziation Maçonnique Internationale’/A.M.I. in Genf war die Großloge von Wien durch Lennhoff vertreten. Im September 1926 nahm er als Vertreter der Großloge an einem als Friedensdemonstration geplanten internationalen Freimaurer-Kongress in Belgrad teil, der unter der Patronanz der A.M.I. stand und von den jugoslawischen Freimaurern ausgerichtet worden war. Aus Deutschland war nur Leo Müffelmann von der Berliner Loge ‚Bluntschli zur reinen Erkenntnis’ dabei: ohne offiziellen Auftrag. Dies verursachte in deutschen Freimaurerkreisen erhebliche Aufregung, die schließlich zum Übertritt Müffelmanns nach Wien und darauffolgend gegen viele Widerstände zur Gründung der ‚Symbolischen Großloge von Deutschland’ führte: Eugen Lennhoff half von Wien aus ganz entscheidend mit. Die etablierten deutschen Großlogen erkannten die neue Großloge nicht an. Politischer Hintergrund: Während die Wiener und die ‚Symbolische Großloge’ internationalistisch und pazifistisch waren, lehnte die große Mehrheit der deutschen Großlogen diese Linie ab. Kontakte zu den Logen der ehemaligen Feindstaaten, vor allem zu Frankreich, waren tabu.

1926 fand der 3. Weltkongress der ’Universellen Freimaurerliga/UFL’ in Wien statt, einer masonischen Vereinigung, die aus der Esperantobewegung hervorgegangen war. Lennhoff wurde ehrenamtlicher Geschäftsführer und Leiter der UFL-Zentralstelle jetzt mit Sitz in Wien (bis Ende 1930). Im August 1928 tagte dann der 5. Weltkongress der UFL in Wien: 700 Teilnehmer aus 30 Großlogen. Initiator und Organisator des Treffens war wieder Eugen Lennhoff. Der belgische Friedensnobelpreisträger (1913) Henry La Fontaine und der Großmeister der Großloge von Wien, Richard Schlesinger, wurden zu UFL-Ehrenmitgliedern ernannt. Letzterer sagte in seiner Dankesrede: „Die Großloge von Wien erblickt in der Liga keineswegs einen Staat im Staate, sondern ein sehr vornehmes und ausbauwürdiges Organ, das dem freimaurerischen Gedanken, so wie wir ihn verstehen, überall in der Welt eine Heimstatt bereiten soll“. Hintergrund: Die UFL war bei manchen Logen unbeliebt, weil sie auf persönliche Einzelmitgliedschaften setzte (und setzt) und daher neben der üblichen organisatorischen Struktur existierte (und existiert). Ihr statutarischer Zweck: „die Verbesserung der Beziehungen unter den Brüdern der ganzen Welt.“

1928: In Aachen gab es eine Aussprache zwischen dem erklärten Freimaurergegner Pater Hermann Gruber S.J., einem weiteren Jesuiten, und den Wiener Freimaurern Eugen Lennhoff und Kurt Reichl. Dem war seit 1926 ein umfangreicher Briefwechsel vorausgegangen. Lennhoffs Fazit: „Das erfreuliche Ergebnis dieser Aussprache mit Gruber war, dass er seine Überzeugung darlegte, dass auch auf katholischer Seite der Kampf gegen die Freimaurerei ausschließlich auf der Ebene weltanschaulicher und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen auszutragen und der Lügen- und Bezichtigungsliteratur ein Ende zu machen sei.“ Der Briefwechsel ging bis zum Tod Grubers 1930 weiter.

März 1929 in Prag: Vor Mitgliedern deutschsprachiger und tschechisch-sprachiger Logen der Tschechoslowakei hielt Eugen Lennhoff einen Vortrag zum Thema „Weltfreimaurerei“. Am Abend danach fand zu Ehren Lennhoffs erstmals ein die beiden tschechoslowakischen Großlogen einbeziehender in beiden Sprachen geführter Diskussionsabend statt, bei dem es um eine Annäherung der ethnisch getrennten tschechoslowakischen Freimaurerei ging.

Auf dem 7. Weltkongress der UFL im August 1930 in Genf war die Großloge von Wien durch Lennhoff als Großsekretär vertreten. Der in Europa um sich greifende Faschismus bestimmte die Tagesordnung, wobei Eugen Lennhoff und vor allem auch Kurt Reichel als Wortführer für einen aktiven und öffentlichen Verteidigungskampf auftraten. Und im September 1930 fand der 6. Konvent der A.M.I. in Brüssel statt. 26 Obedienzen waren als Mitglieder, weitere elf als zugelassene Besucher vertreten. Die Großloge von Wien wurde durch Lennhoff repräsentiert.

Ende 1930 gab Lennhoff die internationale UFL-Geschäftsstelle ab; sie wurde nach Basel verlegt. Ebenfalls 1930 trat er als Großkommandeur des Schottischen Ritus von Österreich zurück. Er begründete das mit Ämter- und Arbeitsüberlastung. Es gab allerdings auch eine gewisse Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung.

Außer in der Loge ‚Zukunft’ war Lennhoff ab 1928 als Doppelmitglied auch in der Grazer Loge ‚Wolfgang Amadeus Mozart’; ebenso in der B'nai B'rith, einem freimaurerähnlichen jüdischen System.

20. Juni 1933: Für die freimaurerische Umwelt überraschend gab Lennhoff bekannt, dass er die Freimaurerei verlasse: "aus beruflichen Gründen". Schon vorher hatte er alle seine freimaurerischen Ehrenämter zurückgelegt. Mit Ende 1933 übertrug er auch die Leitung der „Wiener Freimaurer-Zeitung“ an den Großsekretär der Wiener Großloge, Wladimir Misař.

Lennhoffs Abschiedsbrief wörtlich

Adressat: Hans Schlesinger, Stuhlmeister der Loge ‚Zukunft’ und Sohn des österreichischen Großmeisters Richard Schlesinger. Politischer Hintergrund: Der Brief wurde fünf Monate nach Hitlers Machtübernahme in Deutschland geschrieben. Das war eine Zeit, als die Nazis auch Österreich ins Visier genommen hatten. Am 19. Juni 1933 wurde die Nazi-Partei in Österreich nach mehreren Anschlägen verboten. Sie setzte jedoch ihre Wühlarbeit im Untergrund fort. Lennhoff schrieb seinen Brief unmittelbar nach diesem Verbot und unter dem Eindruck der politischen Entwicklung in der Zeit davor.

„Lieber Bruder Meister, lieber Freund Hans,
 dieser Brief mag Dir einigermaßen unerwartet kommen. Aber neue berufliche Tätigkeit, die vielleicht - gerne möchte ich sagen: hoffentlich! – Lebenswende bedeutet, drängt mir ihn gebieterisch auf. Nachdem ich mehrere Jahre hindurch die journalistische Tätigkeit hinter schriftstellerischer Arbeit hatte zurücktreten lassen – in dieser Zeit durfte ich meine freimaurerischen Bücher schreiben – bin ich nun wieder zur Journalistik zurückgekehrt. Einmal, weil die Schriftstellerei für einen humanitär eingestellten Publizisten ein mehr als hartes Brot geworden ist, zum anderen weil sich mir unverhofft die Chance bot, an einer neuen interessanten Zeitungsgründung in leitender Position mitzuwirken.

Noch ehe die erste Nummer dieses Blattes erschienen ist, wurde ich Zielscheibe nationalsozialistischer Angriffe. Mit dem Blatte ich, durch mich die österreichische Freimaurerei. Nun wird die Zeitung am Donnerstag zum ersten Mal herauskommen – die Gegenaktion wird sich sicherlich von neuem bemerkbar machen. Wenn man schon nicht direkt für den Nationalsozialismus Propaganda machen darf, ist es nur zu bequem, eine Hetze gegen die Königliche Kunst zu entfesseln. Sie wird umso heftiger werden, je geringer der Widerstand sein wird. Und wenn meine Herausgeber mich auch in jeder Beziehung decken und sich durch den Hinweis auf mein Freimaurertum nicht irritieren lassen, - Angriffen auf die Großloge von Wien können sie nicht begegnen! Da muss ich mich fragen, ob ich es in einer Zeit, da die Freimaurerei auch von anderer Seite zum Gegenstand von Attacken gemacht wird, verantworten kann, dass meinetwegen der Kampf schärfer und hässlicher auch gegen die Gesamtbrüderschaft entbrennt. Es leiden ohnehin so viele Brüder unter der Bösartigkeit der Gegner, die ihre Existenz bedroht oder doch zu gefährden scheint. Die Großloge von Wien braucht meines Erachtens Ruhe, wenn sie in dieser bösen Zeit ihren Weg fortschreiten, ihre Arbeit tun soll. So zielbewusst, so bewundernswert die Leistung unseres verehrten Großmeisters, Deines verehrten Vaters ist, sie muss leiden, wenn tagtäglich gegen unseren Bund gewühlt und gehetzt wird.

Nun sind Angriffe ja nicht zu vermeiden, sie liegen nun einmal im Zug der Zeit. Aber nun ist leider meine neue Tätigkeit geeignet, sie zu verschärfen, noch trauriger werden zu lassen. Da erscheint es mir als Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese Schärfe mich und nicht die Kette trifft. Dazu kommt, dass die Politik, die ich nun in meinem Blatt mitverantworte, obwohl ich sie für durchaus im Einklang mit unseren Ideen halte, dem einen oder anderen Bruder nicht gefallen mag. Auch das muss ich bedenken. Es erscheint mir unmöglich, dass die Großloge von Wien immer wieder mit der Verantwortung für mich, mein Tun belastet wird. Darum glaube ich, dass es nur einen Weg für mich gibt, der Entlastung schaffen kann: die Deckung. Es erscheint mir fast unfassbar, dieses Wort niederzuschreiben, und der Stil dieses Schreibens mag beweisen, wie unendlich schwer es mir wird, daran zu denken. Aber ich glaube: es muss sein. Und so bitte ich Dich, bitte die Loge ‚Zukunft’, mich in Ehren zu entlassen.

Ich bin sicherlich eine spröde, einzelgängerische Natur, ich weiß auch, dass ich manche Schwäche habe, die nicht gerade freimaurerische Tugend genannt werden kann, aber eines darf ich sagen: ich liebte und liebe diese noble, schöne Loge, wie ich die Großloge und die Freimaurerei aus tiefstem Herzen liebe. Ob ich nun die Mitgliedschaft besitze oder nicht, ich werde nicht aufhören, den Idealen der Königlichen Kunst anzuhängen, ihr zu dienen. Das ist keine Phrase, denn ich darf ohne Unbescheidenheit feststellen, dass ich meine Arbeitsbereitschaft in den zwölf Jahren bewiesen habe, die ich im Schosse der ‚Zukunft’ verbringen durfte. Das Licht, das ich seinerzeit von Bruder Spieler empfing, und das ich vielleicht zu wenig in mich getragen habe, da ich stets bemüht war, es in die internationale Welt ausstrahlen zu lassen, leuchtet mir hell wie am ersten Tag. Aber ich sehe ein, dass, wie die politischen Dinge nun einmal liegen, ich gut daran tue, mich ein wenig abseits von seiner Quelle zu stellen. Darum muss ich mich in keiner Weise innerlich von Euch trennen. Das verspreche ich Euch in dieser schmerzlichen, schweren Stunde aufs feierlichste!

Lieber Bruder Hans, ich glaube genug gesagt zu haben. So vielen von Euch, von deinem Vater angefangen, möchte ich viel, viel mehr sagen, aber ich bringe diese wenigen Zeilen kaum richtig zu Papier. Glaubt mir: das ist der schwerste Brief, den ich je geschrieben habe.

Ich hoffe sehr, dass meine Bitte Eure Zustimmung und Erfüllung findet und grüße jeden einzelnen der Zukunftsbrüder aufs herzlichste & brüderlich Euer getreuer und insbesondere
 Dein Dir von Herzen ergebener & dankbarer Eugen Lennhoff“

Auch wenn Eugen Lennhoff von 1934 bis 1938 (= Hitlereinmarsch und Ende der österreichischen Freimaurerei) keine freimaurerische Tätigkeit mehr ausübte, trat er gelegentlich noch bei UFL-Veranstaltungen als Redner auf, so im September 1933 in Den Haag.

1938: Flucht vor den Nazis nach England und Tod 1944

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Im Juli 1934 versuchten die Nazis in Wien einen Putsch. Dabei wurde der diktatorisch regierende Bundeskanzler Engelbert Dollfuss erschossen, der Putsch gelang jedoch nicht. Obwohl die Nazi-Partei verboten war, erstarkte sie jedoch im Untergrund weiter. Österreich blieben noch knappe vier Jahre, dann war das kleriko-faschistische Regime am Ende: Nach einer wochenlangen politischen Eskalation ließ Hitler seine Truppen am 12. März 1938 einmarschieren. Eugen Lennhoff war bis zu diesem Datum Herausgeber der großen Wiener Tageszeitung ‚Telegraf’; das ist die Zeitung, die er oben in seinem Abschiedsbrief meint.

Am Vorabend des deutschen Einmarschs, also am 11. März, hielt der österreichische Bundeskanzler Kurt Schnuschnigg im Radio seine berühmte Kapitulationsrede: „Wir weichen der Gewalt“. Er schloss sie mit den Worten „Gott schütze Österreich!“. Darauf vertraute Eugen Lennhoff nicht, und so floh er gemeinsam mit dem Eigentümer des ‚Telegraf’, Karl Franz Bondy, und einem weiteren Zeitungsmitarbeiter in einem Auto ins nahe Ungarn. Die Tschechoslowakei, die aus politischen Gründen als Fluchtziel logischer gewesen wäre, hatte ihre Grenzen für Österreicher bereits dicht gemacht.

Lennhoff blieb einige Tage im grenznahen Ödenburg (ungarisch: Sopron), um die Entwicklung in Österreich zu beobachten. Er konnte dann aber doch die tschechoslowakische Grenze passieren, vermutlich weil er einen Schweizer Pass hatte, und schließlich nach England emigrieren.

Für die Zeit seines Londoner Exils von 1938 bis zu seinem Tod 1944 ist keinerlei freimaurerische "Wiederbetätigung" bekannt. Er kämpfte Im englischen Exil als Journalist Eugene Lennhoff bis zu seinem Tod unermüdlich gegen Krieg und Totalitarismus. Noch im Jahr 1938 erschien als erste Exilveröffentlichung sein Buch "The Last Five Hours of Austria" gleichzeitig in London und New York und auf holländisch in den Niederlanden; bald darauf in London "In Defence of Dr. Benes and the Czech Democracy". Im Mai 1939 heiratete er in zweiter Ehe Margarethe Goldschläger.

Beim Radiosender BBC war Lennhoff dann verantwortlich für die englische Sendung "London calling Europe", und ab Februar 1941 arbeitete er für die Österreichsendungen.

Eugen Lennhoff hatte nicht mehr lange zu leben: Am 19. Oktober 1944 starb er mit nur 53 Jahren in St. Marylebone bei London.

Eintrag 'Eugen Lennhoff' im Internationalen Freimaurer-Lexikon 1932

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Lennhoff, Eugen Schriftsteller in Wien, *1891 in Basel.
Reisejournalist, Kriegsberichterstatter der Ullsteinschen Tageszeitungen u. a. im k.u.k. Kriegspressequartier, Chefredakteur, schrieb u. a. "Die Freimaurer", "Politische Geheimbünde", aufgenommen 1920 in der Loge "Zukunft", Wien, war Großbeamter der Großloge von Wien, deren offizielles Organ, die "Wiener Freimaurerzeitung", er seit 1923 leitet.
1925-1930: erster Großkommandeur des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus von Österreich.
1926 bis 1930: ehrenamtlicher Leiter der Zentralstelle der auf seine Initiative reorganisierten Allgemeinen Freimaurerliga, führt seither deren geistige Agenden, Vertreter der Großloge von Wien im Ausschuß der "Association Maçonnique Internationale".
Das Werk "Die Freimaurer" wurde 1930 mit dem (belgischen) Peeters-Baertsoen-Preis ausgezeichnet.

Quellen: Die wichtigsten freimaurerischen Grundlagen für den Text Rudi Rabes waren die Chronik der Freimaurerei in der Ersten Österreichischen Republik 1918 bis 1938 von Günter Kodek; Lennhoff-Posners Internationales Freimaurer-Lexikon; sowie ein Artikel im Mitteilungsblatt der ‚UFL Deutschland’ Nr. 90/2014 mit einem Vortrag vor Wiener Freimaurerlogen im Jahr 2002. Nicht alle Einzelheiten aus diesem detailreichen Vortrag sind in die Zusammenfassung von Rudi Rabe eingeflossen. Also geben wir den Vortrag im folgenden auch noch wörtlich wieder. Überschneidungen mit dem Text Rudi Rabes sind unvermeidlich.


Vortrag: „Beiträge zur Biographie eines Unbekannten“

Am 17. September 2002 vor den Wiener Logen 'Zukunft' und 'Aux Trios Canon' von Rudi Pohl (†2008).

Eugen Lennhoff (1891 Basel -1944 London) wurde 1920 in die Wiener Loge Zukunft aufgenommen, war von 1923-33 Chefredakteur der "Wiener Freimaurerzeitung", 1925-30 Gründungs-Großkommandeur des Schottischen Ritus von Österreich, 1926-30 Geschäftsführer der durch seine Initiative reorganisierten Allgemeinen Freimaurer-Liga (UFL), 1927-30 Großsekretär der Großloge von Wien, Autor der Standardwerke "Die Freimaurer" (1929) und (gemeinsam mit Oskar Posner) "Internationales Freimaurer-Lexikon" (1932).

Er war überaus aktiv in allen internationalen freimaurerischen Initiativen, deckte rätselhafterweise 1930 während seiner zweiten Amtsperiode als Großkommandeur im Schottischen Ritus und entschied sich 1933 aus beruflichen Gründen auch in der Loge Zukunft zu decken, nachdem er bereits "einige Zeit vorher" alle seine freimaurerischen Ehrenämter zurückgelegt hatte. Lennhoff war einer der international aktivsten, profiliertesten und visionärsten Brüder der österreichischen Kette.

Umso bedauerlicher ist es, dass bisher keine kritische Biographie dieses engagierten Freimaurers, Journalisten und Schriftstellers existiert. Dieses Flickwerk seines Lebenslaufes soll dem Bruder und Mitmenschen Eugen Lennhoff ein vorläufiges schriftliches Denkmal setzen. Arbeitsleistung, Bildungsniveau, Engagement und Vielseitigkeit Br. Lennhoffs sind überwältigend und für uns Heutige kaum mehr nachvollziehbar. "Keine Realität ist wesentlicher für unsere Selbstvergewisserung als die Geschichte" und "wohin ich gehöre, wofür ich lebe, das erfahre ich erst im Spiegel der Geschichte" bekennt der Philosoph Karl Jaspers. Gute Lebensbeschreibungen von Schlüsselpersonen sind deshalb so wichtig, weil sie das aktuelle Leben einer Zeit, hier z.B. der Zwischenkriegszeit, für uns Spätere begreifbarer machen. "Wer ... sich nicht bemüßigt fühlt, den Menschen aufzuspüren, wo dieser auch verborgen sein mag, den lebenden, fühlenden Menschen voller Leidenschaft, Feuer und Temperament – der ist ein stumpfer Geist ..." schreibt Lucien Febvre, der Begründer der Strukturgeschichte.

Profaner Lebensweg

Eugen Lennhoff (Loewyi) wurde am 24.03.1891 in Basel (Schweiz) geboren. Sein Vater war der Bankier Oskar Lennhoff (1857-.....), der aus Lüdenscheid „in Preußen“ii stammte und am 13.09.1906 in Zürich eingebürgert wurde. Eugen schloss die kantonale Handelsschule Zürich mit Maturitätszeugnis ab, inskribierte Psychologie und Geschichte an der philosophischen bzw. Journalistik an der juridischen Fakultät der Universität Zürich (1909-1912), später Rechts-, Sozial-und Wirtschaftswissenschaften an der Universität und Handelshochschule in Berlin (1912-1913). Schon mit 19 Jahren fiel er als Pazifist (unangenehm?) auf, denn er sprach am 20.02.1910 bei einem Diskussionsabend in Zürich über Antimilitarismusiii. Ab 1913 schrieb er für schweizerische Zeitungeniv und ging im Sommer 1914 nach Wien, wo er vom kaiserlich und königlichen Kriegspressequartier als Korrespondent der neutralen Schweiz (u.a. für den Berner "Bund"v) zugelassen wurde.

Dieses k.u.k. Kriegspressequartier (KPQ) entstand aufgrund der kritisch-spöttischen Manöverberichte in der Neuen Freien Presse, die vom ehemaligen k.u.k. Offizier Roda-Roda (Sandór Friedrich Rosenfeld) stammten, der wegen einer Affäre mit der Schauspielerin Adele Sandrock 1901 vom Dienst suspendiert worden war und dem 1907 wegen 'Beleidigung des Militärs' (in Kabarett und Satire) sogar die Offizierscharge aberkannt wurde. Mit dem KPQ war beabsichtigt, "die Pressevertreter in völliger Abhängigkeit zu halten, einerseits durch drakonische Einschränkungen, andererseits aber auch durch eine großzügige Gastfreundschaft und kluges Entgegenkommen. Der Kriegsberichterstatter war in der Theorie blind, taub, stumm, lahm und im Ganzen strafwürdig. In der Praxis hatte er es mit Österreichern zu tun, also mit leichtlebigen, lässigen, meist von Natur aus gutmütigen Menschen, bei denen man sich vielerlei „richten“ konnte, besonders das Verbotene. Die Gescheiten unter ihnen waren Zyniker und nahmen sich selbst nicht ernst, die Dummen unter ihnen waren so dumm, dass es nicht allzu schwer war, ihnen ein Schnippchen zu schlagen. Der Dümmste war Hauptmann Hödel, der den als Kriegsmaler einrückenden Oskar Kokoschka mit dieser freundlichen Ansprache empfangen hat: «Hier musst du anständig malen, Fähnrich Kokoschka. Nicht so einen Symbolismus. Ein Symbolismus ist ein Dreck. Abtreten!» ... Da damals der totalitäre Staat noch nicht erfunden war, gab es doch trotz dieser Voraussetzungen im KPQ eine Art Freiheit, jene altösterreichische, die Victor Adler einmal so definiert hat: «Unsere Verfassung ist Absolutismus, gemildert durch Schlamperei»" (BERMANN 1998, 182ff.). Neben Eugen Lennhoff arbeiteten so prominente Schriftsteller wie Franz Kafka, Egon Erwin Kisch, Franz Molnar, Robert Musil, Leo Perutz, Roda Roda und Franz Werfel als „fahrende Landsknechte ohne Waffe“ im KPQ.

Eugen Lennhoff wurde bald „vom Glück und seinem großen Reportertalent begünstigt“ Schweizer Kriegskorrespondent des Berliner Ullstein Verlages und seiner Vossischen Zeitung. Der „lange Schweizer“ erhielt wegen seiner Herkunft und der rustikalen wollenen Wadenstrümpfe, die er trug, von seinen Kollegen im KPQ den Spitznamen „Hirtenknabe“. Im Frühjahr 1915 war er an der Front in Gorlice (Galizien), im Sommer 1915 berichtete er aus Triest von den Kämpfen an der italienischen Frontvi und im Oktober 1915 aus Belgrad (BERMANN 1998, S. 194f., 210).

Der anfangs noch recht naive Journalist Lennhoff lernte rasch aus den Listen der Kriegsberichterstatter. Einer seiner Hauptkonkurrenten war der deutsche Romanschriftsteller Leonhard Adelt, der für das Berliner Tageblatt berichtete. Vor der Rückeroberung der galizischen Hauptstadt Lemberg, die monatelang von russischen Truppen besetzt gewesen war, bemühten sich die meisten Vertreter großer Zeitungen beim KPQ um eine Einteilung zu den gegen Lemberg operierenden Truppen, um vom siegreichen Einzug der Österreicher in die Hauptstadt des Kronlandes Galizien und von den Leiden der Einwohner unter der russischen Besatzung berichten zu können. Nur wenige wollten an die italienische Front fahren, die durch die Kriegserklärung des ehemaligen Dreibundgenossen Italien an Österreich neu entstanden war.

Als Lennhoff hörte, dass Adelt nach Triest reisen würde, erbat er sogleich seine Versetzung zur Triester Gruppe, um vor Überraschungen durch seinen intimsten journalistischen Konkurrenten sicher zu sein. Aber darin irrte er sich gründlich. Kaum in Triest angekommen, fand Lennhoff eines morgens auf der Titelseite der Konkurrenzzeitung Berliner Tageblatt einen großen Artikel von Adelt, der "Im befreiten Lemberg" hieß. Adelt hatte in den vergangenen Monaten alle Nachrichten über das Leben der Lemberger unter der russischen Okkupation gesammelt und zu einem journalistischen Meisterwerk verwoben, das er noch vor seiner Abreise nach Triest an seine Redaktion geschickt hatte. Zwar stand keineswegs darin, dass er selbst mit den österreichischen Truppen in Lemberg eingezogen sei, aber jeder Leser musste das als selbstverständlich annehmen. So konnte das Berliner Tageblatt Originalberichte seines Kriegskorrespondenten Adelt aus Lemberg und aus Triest veröffentlichen, während Lennhoff und die Vossische Zeitung arg ins Hintertreffen geraten waren.

Lennhoff nahm diese Kriegslist erst sehr übel, lernte aber rasch aus dieser journalistischen Niederlage und ließ sich künftig nicht mehr so leicht hintergehen. Er und Adelt wurden unzertrennliche Reisegefährten, die aufeinander sorgfältig aufpassten, wo immer sie, in vollkommener äußerlicher Kameradschaft, miteinander hinkamen (BERMANN 1998, S. 194-198). "Im Oktober 1915 war Belgrad gefallen; die tapfere und besiegte serbische Armee zog sich über den Balkan zurück. Das ganze K.P.Q. fuhr vergnügt auf einem Schiff über die Save. Im Angesicht von «Stadt und Festung Belgerad» begannen wir im Chor das altösterreichische Reiterlied vom Prinzen Eugen zu singen, aber mit einem etwas geänderten Text:

Eugen Lennhoff, der edle Schweizer /
Wollt dem Ullstein früher kriegen, /
Stadt und Festung Belgerad. /
Fing er, ohne sich zu genieren, /
Schon in Neusatz an zu telegrafieren, /
An die hunderttausend Wort'.

Der Hirtenknabe hatte nämlich an Leonhard Adelt Rache für Lemberg genommen und schon von Neusatz (heute: Novi Sad) aus dem Zeitungsverlag Ullstein in Berlin unseren Einmarsch in das endlich eroberte Belgrad sehr anschaulich geschildert" (BERMANN 1998, S.209f.).

Das Ende der Habsburgermonarchie erlebte Lennhoff in Wien, wo er auch nach Kriegsende blieb. Er berichtete im September 1919 als Sonderberichterstatter für das Neue Wiener Tagblatt von den Friedensverhandlungen der Delegation Dr. Karl Renners in St. Germain-en-Layei. Lennhoff war auch Korrespondent beim Völkerbund in Genf (Österreich war seit 16.12.1920 Mitglied) und gehörte zu jener kleinen Gruppe von Journalisten, "die man bei allen Konferenzen traf.

Alle führenden Politiker der zwanziger Jahre, von Aristide Briand bis Gustav Stresemann, hatte er persönlich gut gekannt" (DÖW: Österr. im Exil: GB, S. 577). Während der Zeit der Nachkriegsinflation, der Hyperinflationiv des Jahres 1922 und der verrückten Börsenspekulation (1922-1924) bezog Lennhoff vielleicht Auslandshonorare oder erhielt Zuwendungen von seinen Eltern, die ihm das Überleben und sogar Heiraten ermöglichten, denn inmitten der schlimmsten Inflation vermählte sich Eugen Lennhoff am 26.05.1921 in Wien mit Gertrud Dubsky (geb. 1902). Diese Ehe wurde am 19.09.1927 wieder geschieden.

Im Sommer 1921 schickte das Neue Wiener Tagblatt Lennhoff als Korrespondent nach Ödenburg (heute: Sopron), um von der Übergabe des mehrheitlich deutschsprachigen Westungarn (heute: Burgenland) an Österreich zu berichten. Eugen Lennhoff war noch vor den einrückenden österreichischen Gendarmerie- und Zollwacheeinheiten (ca. 2000 Mann) in Ödenburg, wurde aber gleich zu Beginn des bewaffneten Widerstandes (28.08.1921) von ungarischen Freischärlern zusammen mit einem Korrespondenten der Wiener Neuen Freien Presse verhaftet und als „ausländischer Spion“ zum Tode verurteilt.

Beide Journalisten wurden knapp vor der Exekution von Major Osztenburg, dem Kommandeur der regulären ungarischen Truppen, gerettet und befreit (Last5hrs., S. 253f.). Die spätere Volksabstimmung in Ödenburg (14.-16.12.1921) fand unter starkem ungarischem Druck statt. 15.343 Einwohner stimmten für den Verbleib bei Ungarn, nur 8.277 für Österreich und rund 8.000 enthielten sich ihrer Stimme. Ödenburg, das politische und wirtschaftliche Zentrum Westungarns, blieb also bei Ungarn (KLEINDEL 1995: Österreich-Daten).

Im Krisenjahr 1922 nahm der „ausgezeichnete Reporter“ Lennhoff auf eigene Initiative an der Weltwirtschaftskonferenz in Genua (10.04.-19.05.1922) teil und organisierte dort mit R.A. Bermann den Nachrichtendienst für das Berliner Tageblatt (BERMANN 1998, 269f., 273, 275f., 284). Vorübergehend war Lennhoff auch Chefredakteur des Neuen 8-Uhr-Blatts (1923i) und zweier Blätter der Wiener Allgemeinen Zeitungs- u. Verlags-A.G., und zwar der Wiener Mittags=Zeitung (03.11.1924 – 29.11.1924) und der Wiener Allgemeine Zeitung (04.11.1924 – 31.03.1925). Von 1933-1938 war Lennhoff Chefredakteur des Wiener Telegraf und anderer Zeitungen ("Echo" 1919? RÖDER-STRAUSS II/2, S. 708).

Zum Zeitpunkt seiner Flucht vor den einmarschierenden Nationalsozialisten war Lennhoff Herausgeber der großen Wiener Tageszeitung Telegraf. Deren Eigentümer, Karl Franz Bondy (geb. 1892??) und Kurt Graf Strachwitz (geb. 28.02.1890 in Meran, gest. 28.11.1961 in Wien), ein führender Mitarbeiter des Telegraf, flohen gemeinsam mit Lennhoff am 11.03.1938, dem Vorabend der deutschen Annexion, nach der Radio-Ansprache des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg, der Hitlers Ultimatum gewaltlos nachgab, in einem Mietwagen über Kittsee nach Ungarn, da die Tschechoslowakei ihre Grenzen für Österreicher sogleich geschlossen hatte (Last5hrs S. 235ff, 248ff.).

Seine hochbetagten Eltern (Vater Oskar, geb. 1857; Mutter geb. ca. 1861) blieben damals in Wien zurück (Last5hrs S. 235f.). Am nächsten Morgen (12.03.1938, 5 Uhr früh) landeten der Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler, der Leiter des Sicherheitsdienstes SS Reinhard Heydrich und andere NS-Führer auf dem Flugplatz in Aspern bei Wien. Kurz darauf begannen die ersten Verhaftungen. Ab 05:30 Uhr besetzten deutsche Truppen die Grenzübergänge und überschritten die österreichisch-deutsche Grenze. Lennhoff, Bondy und Strachwitz blieben einige Tage in Ödenburg (heute: Sopron), um die Entwicklung in Österreich zu beobachten. Eugen Lennhoff konnte vermutlich als Schweizer Staatsbürger später doch die tschechische Grenze passieren und nach England emigrieren.

Im englischen Exil kämpfte Eugen (Eugene) Lennhoff mit Wort und Feder unermüdlich bis zu seinem Tod gegen Krieg und Totalitarismus. Noch im Jahr seiner Flucht aus Wien erschien als erste Exilveröffentlichung sein Buch "The Last Five Hours of Austria" gleichzeitig in London und New York bzw. als "De laatste vijf uren van Oostenrijk" in Holland; bald darauf "In Defence of Dr. Benes and the Czech Democracy" in London. Gemeinsam mit W(alter?) Tschuppik edierte er die "European Correspondents". Er vermählte sich in 2. Ehe am 04.05.1939 in Kensington (Grafschaft London) mit Margarethe Goldschlägeri (geb. 1898), die nach Kriegsende die Tantiemen für einen Nachdruck seines Werkes "Die Freimaurer" für einen Urlaub in Österreich verwendete.

Lennhoff sollte zuerst bei der British Broadcasting Corporation (BBC) einen eigenen Schweizer Dienst einrichten, was aber am Protest der Schweiz scheiterte. Er war daraufhin verantwortlich für die englische Sendung "London calling Europe" und danach (ab Februar 1941) in den Österreichsendungen und im Österreichischen Dienst tätig (MUCHITSCH 1992, S. 229). Der Deutsche Dienst der BBC, der seit 1939 bestand, strahlte am 16.02.1941 erstmals eine eigene tägliche, 15-minütige Österreichsendung aus, deren Kommentare (talks) sich mit Alltagsproblemen in Österreich auseinandersetzten. Diese BBC-Sendung für Österreich war nur eine von 12 anderen für Deutschland bestimmten Sendungen. Im Jänner 1942 erfolgte die Gründung einer eigenen Austrian Talks Section im Deutschen Dienst der BBC, welche die Kommentare verfasste und Nachrichten auswählte, die besonders für Österreich von Interesse waren. Dieser Abteilung gehörten A.J. Arengo Jones, der längere Zeit in Wien gelebt hatte und vorher im Deutschen Dienst als German Language Supervisor tätig war, und Eugen Lennhoff als vollbeschäftigte Mitarbeiter an (MUCHITSCH 1992, S. 143). Die eigentliche Gründung eines eigenständigen Österreichischen Dienstes der BBC erfolgte jedoch erst am 29.03.1943 (MUCHITSCH 1992, S. 146).

Leitung und Verantwortung (Editors und Sub-Editors) dieser Abteilung lag vollständig in den Händen britischer Redakteure. Die einzige erhalten gebliebene Mitarbeiterliste des Österreichischen Dienstes vom 01.06.1943 führt unter den festangestellten Mitarbeitern neben dem britischen Chefredakteur S. Patrick J. Smith ('Editor') auch Eugen Lennhoff als 'Programme Assistant' an. Patrick Smith, seit 1939 Mitarbeiter des Deutschen Dienstes, sprach sich stets positiv über Österreich aus und wurde bald zum beliebtesten britischen Kommentator im österreichischen Raum (MUCHITSCH 1992, S. 145); beliebtester Sprecher ('Announcer') war der österreichische Jurist J.F. Beeri.

Das Free Austrian Movement (gegründet 1940 von Hans ROTT in Toronto, Canada), das sich als Sammelbewegung zur Befreiung Österreichs verstand, hatte am 06.01.1942 eine Propagandakommission (die u.a. aus Demokraten, Kommunisten, Monarchisten und Sozialisten bestand) unter dem Vorsitz von Franz West und Hans Goldschmidt gebildet. Sie standen in regem mündlichen und schriftlichen Verkehr mit A.J. Arengo-Jones (Leiter der österreichischen Abteilung der BBC), seinem Nachfolger Patrick Smith sowie mit Eugen Lennhoff und lieferten regelmäßig Vorschläge und Kritiken, um den Charakter und Inhalt der Österreich-Sendungen zu verbessern (DÖW: Österr. im Exil: GB, S. 592).

Im Jahr 1942 bestand ein gewaltiger Kontrast zwischen der Propagandalinie Großbritanniens, das - wie die anderen Westmächte - Österreich nicht als eigenständige Nation anerkannte, und derjenigen der Sowjetunion, welche die gesamte österreichische Nation zum Widerstand aufrief. Während der russische Staatschef Josef Stalin am 16.12.1942 für eine Wiedererrichtung Österreichs als unabhängiger Staat eintrat, war es in der BBC streng verboten, von Österreichs künftiger Unabhängigkeit zu sprechen; aus allen Manuskripten wurde das Wort "Unabhängigkeit" entfernt. Dennoch gelang es, am 24.01.1942 einen von 1500 Österreichern anlässlich der 1. großen Versammlung des Free Austrian Movement angenommenen Aufruf in der BBC-Sendung nach Österreich unterzubringen (DÖW: Österr. im Exil: GB, S. 592f.).

Erst nach der Moskauer Deklaration (01.11.1943), die Österreich als erstes Opfer der Halleschen Angriffspolitik bezeichnete, konnte sich eine aktivere Propagandalinie auch in der BBC durchsetzen. Als österreichische Übersetzer und gelegentlich als Ansager arbeiteten in der österreichischen Abteilung der BBC u.a. der Kunsthistoriker Dr. Otto F. Demos (1902-90), Dr. Wilhelm Eisen Thal, der Schriftsteller Dr. Hans von Flesch-Brunn Ingen (1895-1981; verheiratet ab 1972 mit Hilde SPIEL), L. Körten und die Schauspielerin Hanne Norbert (MUCHITSCH 1992, S. 147). "In erstaunlich kurzer Zeit gelang es den österreichischen Kollegen, selbst in ihrem überpuritanisch möblierten Büro im Bush House eine Wiener Caféhaus-Atmosphäre zu schaffen. Sooft die Generäle an den Fronten eine kurze Atempause machten, wurde Schach gespielt. Man plauschte auch viel. Immer wieder wurden kleine Skandalgeschichten und Anekdoten erzählt.

Der unbestrittene Meister auf diesem Gebiet war Eugen Lennhoff" (DÖW: Österr. im Exil: GB, S. 577). Am 19.10.1944 starb Eugen Lennhoff in St. Marlenen bei London (England).

Freimaurerische Chronologie

Eugen Lennhoff wurde 1920 in die Loge Zukunft aufgenommen. Am 01.04.1922 fand die konstituierende Hauptversammlung der „Freien Vereinigung zur Verinnerlichung und Ausbreitung der Freimaurerei“ unter Vorsitz von Alfred Kühner als Obmann und Eugen Lennhoff (beide Loge Zukunft) als Schriftführer statt. Elf Brüder aus verschiedenen Logen setzten sich mit dieser Gründung für alle unter dem Schutz der Großloge von Wien stehenden Brüder und Logen folgende Ziele:

  • Förderung des geistigen und geselligen Zusammenhangs;
  • Ausbau aller jener Maßnahmen, die durch Pflege freimaurerischen Wissens die Vertiefung freimaurerischen Gedankenguts anstreben (freimaurerische Seminare);
  • Verbreitung der Grundlagen der österreichischen Freimaurerei durch geeignete Aufklärung profaner Kreise.

Zum Zeitpunkt der Gründungsversammlung hatten sich bereits rund 150 Brüder als Mitglieder angemeldet, die Großloge von Wien begrüßte die neue Aktivität ausdrücklich. Im August 1923 war Eugen Lennhoff Delegierter der 'Allgemeinen Freimaurer Liga' für Österreich und übernahm ebenfalls 1923 von Br. Heinrich Glücksmann (L. Eintracht, später Loge Humanitas; 1919-1923 Redakteur der Wiener Freimaurerzeitung) die Redaktion der „Wiener Freimaurerzeitung“ (bis 1933), der offiziellen Publikation der Großloge von Wien, die auch zum freien Verkauf gelangte.

Am 26.10.1923 wurde in Wien das Kapitel (18°) Mozart im Tale zu Wien Nr. 521 vom Obersten Rat des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus (AASR) für Frankreich feierlich eingesetzt. Atelierpräsident wurde Friedrich Blumberg (33°), der lange in Frankreich gelebt hatte und welcher der für eine Kapitelgründung notwendigen Zahl österreichischer Brüder (darunter Eugen Lennhoff) die Einweihung direkt in den 18° in Paris ermöglicht hatte. In der Folge wurden von diesem Wiener Kapitel, wie auch in anderen Ländern üblich, Brüder zunächst direkt in den 18° aufgenommen.

Auf dem 4. Konvent der Association Maçonnique Internationale (A.M.I.) in Genf (01.-04.10.1925) war die Großloge von Wien durch Eugen Lennhoff als Mitglied des Bundesrates und durch Br. Arnold Raschle vertreten. Eugen Lennhoff gehörte (ab Dezember 1924) zum Organisations- und Vorbereitungskomitee der ersten internationalen Nachkriegs-„Freimaurer-Manifestation“, die vom 29.-31. August 1925 in Basel stattfand. Einer der Redner bei dieser Basler "Manifestation" war Leo Müffelmann, der dabei auch mit Brüdern vom ('irregulären') Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne (FzaS, Hamburg) zusammentraf. Weil er deshalb von seiner Loge (Zu den alten Pflichten, Berlin) kritisiert wurde, deckte er noch im gleichen Jahr seine Loge, deren Gründungsmitglied er war und affiliierte bei der Berliner Loge Bluntschli zur reinen Erkenntnis (Großloge Zur Sonne, Bayreuth).

Am 24.08.1925 konstituierte sich ein Oberster Rat des AASR von Österreich aus den Brr 33° Johannes C. Barolin, Friedrich Blumberg, Otto Böhm, Armin Brunner, Otto Hackl, Johann Hoscheck, Otto Klein, Eugen Lennhoff, Ottokar Mascha, Otto Maier und Gustav Pollak (die alle, außer Blumberg, den 19° bis 33° wieder in Paris erhalten hatten).

Die feierliche Einsetzung wurde von Br Bernhard Wellhoff (Leutnant-Groß-Kommandeur des OR für Frankreich) mit Patent des Obersten Rates von Frankreich und mit Zustimmung des Obersten Rates der Niederlande, der bei der Einsetzung durch seinen Souveränen Großkommandeur P.G.H. DOP (Utrecht) vertreten war, am 25.10.1925 vorgenommen. Das Gründungspatent (datiert 15.09.1925) wurde vom Obersten Rat des AASR für Frankreich ausgestellt. Es ist dies in der historischen Reihenfolge ihrer Gründungen weltweit der 30. reguläre Oberste Rat des AASR.

Für die erste Amtsperiode (1925-28) wurde Eugen Lennhoff als Souveräner Großkommandeur eingesetzt; Leutnant-Großkommandeur war Br Johannes C. Barolin und General-Großsekretär Br Otto Klein. Auch für die Amtsperiode 1928-1931 wählte der Oberste Rat für Österreich des AASR neuerlich Br. Eugen Lennhoff zum Souveränen Großkommandeuri. Der AASR hielt seine rituellen Arbeiten zumeist im Tempel der Loge Labor in Wien I, Annagasse 18 ab. Arbeiten in Graden, die mehr als einen Tempel erfordern, fanden im Wiener Logenheim: Wien I., Dorotheergasse 12, statt.

Die Loge Labor (Nichtuntersagung 14.10.1925, Lichteinbringung 25.01.1926, Einschläferung 05.02.1934) war ursprünglich eine Sammelloge für ungarische Brüder, da die Freimaurerei in Ungarn ab Mai 1920 verboten war. Später gewährte sie, so wie die Loge Zukunft, auch deutschen Logenflüchtlingen, z.B. den Brüdern Ede Janos Bing (? vor 1928), Leo Müffelmann (1928)ii und Raoul Koner (1929) eine maurerische Heimat.

Dritter Weltkongress der Allgemeinen Freimaurer-Liga

1926 fand der 3. Weltkongress der Allgemeinen Freimaurer-Liga (Universala Framasona Ligo, UFL) in Wien statt. Dabei wurde beschlossen, UFL-Mitglieder nur aus regulären Logen zu rekrutieren; die politische und konfessionelle Neutralität der UFL wurde erneut ausdrücklich festgestellt. Eugen Lennhoff und Viktor Hammerschlag (beide L Zukunft) regten einen Neuaufbau der UFL auf erweiterter Basis an; Landesgruppen wurden gebildet, ein Nachrichtenblatt geschaffen und ein jährlicher Kongress beschlossen; Lennhoff wurde ehrenamtlicher Geschäftsführer und Leiter der UFL-Zentralstelle mit Sitz in Wien (bis Ende 1930), der UFL-Ausschuss behielt seinen Sitz in Basel.

Am 12.-14.09.1926 nahmen Eugen Lennhoff und Johannes C. Barolin als Vertreter der Großloge von Wien an einem als Friedensdemonstration geplanten internationalen Freimaurer-Kongress in Belgrad teil, der unter der Patronanz der Association Maçonnique Internationale (A.M.I.) stand und vom jugoslawischen Großmeister Georg Weifert in den Räumen der Großloge Jugoslavija in Belgrad veranstaltet wurde. Bei diesem Kongress wurde eine Resolution gefasst, die den Wunsch ausdrückte, dass „die demokratischen und Freiheitsideen, die allein die Gerechtigkeit und gegenseitige Achtung sichern, zum führenden Moment des internationalen Verkehrs der emanzipierten Völker werden, die eins sind in dem Bestreben, die Wiederkehr von Katastrophen, die die Schande der zivilisierten Welt sind, unmöglich zu machen“.

Von deutscher Seite nahm nur, und dies ohne jeden offiziellen Auftrag, Br. Leo Müffelmann (M.v.St der Loge Bluntschli zur reinen Erkenntnis, Or Berlin, Bayreuther GL Zur Sonne) teil und tauschte bei der Festarbeit mit Arthur Groussier (1863-1957; Großmeister des Grand Orient de France 1925-30, 1931-34 und 1936-1940) unter großem Beifall den Bruderkuss. Dies verursachte später in deutschen Freimaurerkreisen erhebliche Aufregung und führte zu einem wahren Kesseltreiben gegen Br Leo Müffelmann, der deshalb am 02.06.1928 seine Berliner Loge Bluntschli zur reinen Erkenntnis wieder verließ und sich der Wiener Loge Labor anschloss; die Berliner Loge löste sich bald danach (1929) auf.

Vereinigung zur Erforschung der österreichischen Freimaurer-Geschichte

Die seit dem Jahr 1926 auf Initiative von Eugen Lennhoff (Loge Zukunft) geplante und auch entsprechend vorbereitete Quatuor Coronati Vereinigung zur Erforschung der österreichischen Freimaurer-Geschichte sollte im Herbst 1927 zu arbeiten beginnen. Die Statuten waren entworfen, Großmeister Richard Schlesinger hatte bereits das Protektorat übernommen und neben vielen interessierten österreichischen Brüdern hatte sich auch bereits eine Reihe qualifizierter ausländischer Brüder zur Mitgliedschaft angemeldet. Durch den von revoltierenden Arbeitern verursachten Brand des Justizpalastes (15.07.1927) konnte der Plan der freimaurerischen Forschungsvereinigung, die im Justizpalast lagernden die Freimaurerei betreffenden historischen Akten aufzuarbeiten, nicht mehr in Angriff genommen werden, da ein Großteil davon vernichtet worden war; die vorgesehene Gründung geriet daher zunächst ins Stocken.

Mitte Juni 1928 fand in der Residenz der Jesuiten in Aachen (Deutschland) eine eintägige private Aussprache zwischen dem Jesuiten und erklärten Freimaurer-Gegner Pater Hermann Gruberi und den Wiener Freimaurern Eugen Lennhoff und Kurt Reichelii (beide L. Zukunft, Wien) sowie Br Ossian Lang ('Großhistoriker' der GL von New York) statt. Das Treffen kam aufgrund eines bereits seit dem Jahre 1926 laufenden umfangreichen Schriftverkehrs zwischen Gruber und Reichel zustande. „Das erfreuliche Ergebnis dieser Aussprache mit Gruber war, dass er seine Überzeugung darlegte, dass auch auf katholischer Seite der Kampf gegen die Freimaurerei ausschließlich auf der Ebene weltanschaulicher und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen auszutragen und der Lügen- und Bezichtigungsliteratur ein Ende zu machen sei“.

Vom 24.-26. August 1928 tagte der 5. Weltkongress der Allgemeinen Freimaurer-Liga (UFL) in Wien. Er vereinigte rund 700 Teilnehmer aus 30 Großlogen, darunter auch hohe Würdenträger der Großloge von New York. Initiator und Organisator des Treffens war Eugen Lennhoff in seiner Eigenschaft als Leiter der Internationalen Zentralstelle der UFL, als Großsekretär der Großloge von Wien und als Souveräner Großkommandeur des Schottischen Ritus in Österreich.

Der belgische Friedensnobelpreisträger (1913) Br. Henry La Fontaine und der Großmeister der Großloge von Wien Br. Richard Schlesinger wurden zu UFL-Ehrenmitgliedern ernannt. Letzterer bemerkte in seiner Grußadresse u.a.: „Die Großloge von Wien erblickt in der Liga keineswegs einen Staat im Staate, sondern ein sehr vornehmes und ausbauwürdiges Organ, das dem freimaurerischen Gedanken, so wie wir ihn verstehen, überall in der Welt eine Heimstatt bereiten soll“. Ein großer Teil der Kongressarbeit sollte ab nun in Fachgruppen geleistet werden: Schriftsteller und Journalisten (Abwehrkampf), Ärzte, Juristen, Esperantisten, Jugendorganisation, praktische Friedensarbeit, Bibliophilie und freimaurerische Museumskunde, wissenschaftliche Arbeit und Menschenrechte.

Die in drei Sprachen (M.v.St deutsch, 1. A. englisch, 2. A. französisch) unter der Hammerführung von Br Viktor Hammerschlag (L Zukunft) abgehaltene rituelle Festarbeit fand im größten Saal Wiens, im Sophiensaal statt. Die Festzeichnung „Weltbürgertum und völkische Gesinnung“ legte R. Zilchert (Prag).

Von fast allen deutschen Großlogen wurde die UFL mit verschiedenen Begründungen abgelehnt (z.B. "internationale Arbeit und internationale Gesinnung dürfen in der Freimaurerei nicht geduldet werden") bzw. wurde die Mitgliedschaft sogar ausdrücklich untersagt.

Über die Allgemeine Freimaurerliga (UFL) ergab sich eine enge Zusammenarbeit mit zahlreichen ausländischen Brüdern, so auch mit Br Leo Müffelmann, „obwohl es offenbar im persönlichen Verhältnis zwischen Lennhoff ... und Müffelmann bisweilen gewisse Störungen gab“ (MELZER 1999, S. 164). Spannungen und Intrigen innerhalb der deutschen Großbehörden führten dazu, dass „Müffelmann hat den Weg gehen müssen, den alle anderen freiheitlichen Kämpfer der Freimaurerei gegangen sind, den Brüder wie Bluntschli, Krafft, Rackhorst, Klein, Föhrenbach beschreiten mussten.

Er hat ein Asyl suchen müssen in einer außerdeutschen Loge und hat dieses Asyl gefunden in der Loge „Labor“ der Großloge von Wien“. Br Leo Müffelmann hatte nach heftigen Anfeindungen wegen seiner Teilnahme an der internationalen freimaurerischen Manifestation in Belgrad 1926 und seiner führenden Betätigung in der Allgemeinen Freimaurerliga (UFL) am 02.06.1928 bei der Großloge Zur Sonne (Bayreuth) gedeckt und wurde durch Br Lennhoffs Vermittlung von der Loge Labor in Wien affiliiert. Dort wurde 1929 auch Br Raoul Koner Mitglied, nachdem er 1928 bei der Großloge von Hamburg gedeckt hatte. Br Krafft hatte den Eklektischen Bund verlassen und schloss sich noch vor April 1931 der Schweizerischen Großloge Alpina an.

Br (Otto?) Klein war sogar schon Anfang 1926 vom Eklektischen Bund zur Großloge von Wien übergetreten (Wr. Frm-Ztg. Februar 1926, S. 45). Eugen Lennhoff ermöglichte den Berliner Brüdern Ede Janos Bing (lebte 1924-1931 in Berlin), Raoul Koner und Leo Müffelmann, mit denen er in der Allgemeinen Freimaurer-Liga (UFL) eng zusammenarbeitete (Müffelmann war ab Oktober 1927 der erste Vorsitzende der deutschen Landesgruppe der UFL; Koner wurde 1928 sein Nachfolger) nicht nur die Affiliation in die Loge Labor, sondern erteilte ihnen und drei weiteren deutschen Brüdern im Jahre 1929 den 33° des AASR und bereitete so die Gründung eines Obersten Rates für Deutschland (1930) vor.

Nachrichten der Allgemeinen Freimaurer-Liga

In Wien erschien 1929 erstmals eine Zeitschrift der UFL: "Nachrichten der Allgemeinen Freimaurer-Liga", deren verantwortlicher Redakteur Eugen Lennhoff war. Im Frühjahr 1929 stellte die "Wiener freimaurerische Arbeitsgemeinschaft" unter dem Vorsitz Eugen Lennhoffs den Logen ein von den Brüdern Maximilian Schiff und Kurt Reichel bearbeitetes und sieben Punkte umfassendes "Merkblatt für Suchende" zur Verfügung.

In der jüngsten Prager Loge Adoniram zur Weltkugel hielt Eugen Lennhoff am 13.03.1929 einen Vortrag zum Thema „Weltfreimaurerei“, zu dem neben den Stuhlmeistern und Brüdern vieler in der Tschechoslowakei tätigen deutschen und tschechischen Logen u.a. auch die Vertreter der deutschsprachigen Großloge Lessing zu den 3 Ringen und der Tschechischen National-Großloge (Národní Veliká Loze Ceskoslovenská) erschienen. Am darauf folgenden Abend fand zu Ehren Lennhoffs auf privatem Boden erstmals ein die Großlogen übergreifender in beiden Sprachen geführter Diskussionsabend mit rund 90 Teilnehmern statt, bei dem die Frage der Annäherung der beiden auf tschechoslowakischem Gebiet tätigen Obedienzen im Sinne der Weltfreimaurerei zur Sprache kam. Lennhoff förderte Ende 1929 auch die Gründung einer Academia Masonica durch die Loge Harmonie in Prag, die sich als Engbund der "streng wissenschaftlichen Prüfung der freimaurerischen Lehre" widmete.

Reformfreimaurerei

Br Leo Müffelmann arbeitete schon seit 1928 mit gleichgesinnten Brüdern an den Vorbereitungen zur Gründung einer Symbolischen Großloge in Deutschland. Den Hintergrund bildeten Auflösungserscheinungen im Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne (FzaS), der 1907 in Nürnberg gegründet worden war, dem Grand Orient de France nahestand und sich einer "Reformfreimaurerei" zugehörig fühlte, welche nicht nur die Tradition der altpreußischen, sondern auch die der humanitären deutschen Großlogen ablehnte.

Nach einem Höhepunkt der Entwicklung (1925: 2768 Brüder) entzweiten Fragen der Regularität und Anerkennung die FzaS-Brüder so sehr, dass 1927 rund 500 Brüder austraten und im Frühsommer 1930 nicht nur einzelne Brüder, sondern 15 komplette Logen (ca. 600 Mitglieder = 'Mannheimer Gruppe' des Br [Professor] Ueberle) mit dem FzaS-Großmeister Peter Heinsen den FzaS verließen. Um diese Brüder, die eine neue freimaurerische Heimat suchten, setzte etwa ab Frühjahr 1930 ein Wettrennen ein, in dem sich die verschiedensten Motive mischten. Die Großloge von Wien, die Grande Loge de France, der Oberste Rat des AASR für Frankreich und die Berliner Brüder des österreichischen Schottischen Ritus mit Unterstützung durch dessen Großkommandeur Lennhoff arbeiteten zum Teil zusammen, aber auch gegeneinander.

Die UFL-Aktivisten P.G.H. Dop (Niederlande), E. Lennhoff (Österreich), E.E. Plantagenet (Frankreich) und F. Uhlmann (Schweiz) bekleideten in den Obersten Räten des AASR ihrer Länder höchste Führungspositionen. So wurde die UFL zur inoffiziellen Vermittlerin bei der Gründung des Obersten Rates des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus für Deutschland.

Gute persönliche Kontakte führten zur Erteilung von Graden des Schottischen Ritus an deutsche Brüder; im August 1929 errichtete der Oberste Rat für Frankreich in Stuttgart und Mannheim, im November 1929 auch in München Hochgrad-Kapitel (18°) des AASR für ca. 130 von ihm 'regularisierte' Brüder des FzaS. Zahlreiche Brüder der FzaS wurden nämlich auf recht eigenartige Weise von der Pariser Loge La loi maçonnique (Grande Loge de France) 'regularisiert', d.h. sie erhielten Urkunde, Logenpass und Bijou einfach per Post zugeschickt, was letztlich auf Empfehlungen durch E. Lennhoff (Wien) und S. Neumann (Zürich) zurückgehen dürfte.

Der Oberste Rat von Österreich mit Lennhoff als Großkommandeur stiftete im November 1929 dann ein Kapitel (18°) in Berlin, das nur aus Brüdern 'regulärer' Obedienzen bestand und aus dem sich am 10.02.1930 der Oberste Rat für Deutschland konstituierte, der am 18.04.1930 durch den Obersten Rat der Niederlande feierlich installiert wurde. Ede Janos Bing (Loge Labor, Wien) wurde Souveräner Großkommandeur und Leo Müffelmann (Loge Labor, Wien) Leutnant-Großkommandeur; weitere Mitglieder waren Raoul Koner (Loge Labor, Wien), und die Brr Bensch, Slekow und Rauschenbusch. Obwohl Großkommandeur Bing eine strikte Politik der Regularität vorsah und er vor dem Antritt einer längeren Auslandsreise seinen Stellvertreter Müffelmann und die anderen Mitglieder seines Obersten Rates ausdrücklich darauf hinwies, "unter keinen Umständen an der Entstehung einer neuen deutschen Großloge in irgendeiner Weise direkt oder indirekt mit(zu)wirken", führten sein Stellvertreter Müffelmann und "der notorisch unzuverlässige" Koner hinter seinem Rücken Verhandlungen mit der "Mannheimer Gruppe" des FzaS; Lennhoff hatte ebenfalls im Mai 1930 in Hamburg eine Unterredung mit Brüdern des FzaS über die Pläne zur Gründung einer neuen deutschen Großloge.

Müffelmann unterlief mit seinem Ehrgeiz und Starrsinn unter Missachtung freimaurerischer Formen bei der Gründung der Symbolischen Großloge von Deutschland (27.07.1930) auch alle Pläne des Wiener Großmeisters Richard Schlesinger, der auf Ersuchen des Mannheimer FzaS-Bruders (Professor) Ueberle versucht hatte, einen Konsens mit den humanitären deutschen Großlogen herzustellen. Das geht aus einem Brief Großmeister Schlesingers an Müffelmann vom 09.08.1930 hervor, in welchem jener vorwurfsvoll schrieb: "Dieses mein Vorhaben ist nun freilich durch die mittlerweile erfolgte Gründung ihrer neuen Großloge unausgeführt geblieben".

Symbolische Großloge von Deutschland

Mit Lennhoffs Unterstützung konnte Müffelmann also, gegen den ausdrücklichen Willen seines Großkommandeurs Bing, sein Vorhaben der Gründung der Symbolischen Großloge von Deutschland am 27.07.1930 in Hamburg-Harburg verwirklichen.

Leo Müffelmann war also endlich Großmeister seiner eigenen Großloge, Raoul Koner einer der beiden Großsekretäre (GS "für Äußeres"), deputierter Großmeister wurde Peter Heinsen (bisher Großmeister des FzaS). Erster Großaufseher war BrNeumann, zweiter Großaufseher Br Haarstrich, Großredner Br Lachmund, Großsekretär für Inneres Br Wahl, Großschatzmeister Br Bünger und Groß-Zeremonienmeister Br Dierke. Diese neue Großloge entstand (angeblich) aus acht Logen (die aber z.T. erst nach der Gründung der Symbolischen Großloge installiert wurden) mit zusammen 65 Mitgliedern (auch die unrichtige Zahl von 600 Mitgliedern wird genannti). Die Gründungsprotokolle dieser Gründerlogen sind teils verloren, teils nachträglich fabriziert worden, um den Vorwurf zu entkräften "Br Müffelmann habe sich selbst das Licht eingebracht". Nach dieser schweren Brüskierung durch seinen Stellvertreter Müffelmann legte Großkommandeur Bing Anfang September 1930 sein Amt als Souveräner Großkommandeur nieder und trat im November 1930 aus dem Obersten Rat von Deutschland ganz aus. Sein Nachfolger wurde Gottlieb Friedrich Reber, der mit Eugen Lennhoff und S. Neumann aus Zürich schon 1928 an den Bestrebungen um die Regularisierung der FzaS-Brüder beteiligt gewesen war.

Die Symbolische Großloge von Deutschland konnte nur etwa 10% ihrer Mitglieder aus regulären deutschen Obedienzen rekrutieren und wurde auch nur von wenigen großen Obedienzen offiziell anerkannt, darunter von der Grande Loge de France, der Großloge von Wien (12.10.1931), der Prager Großloge Lessing zu den drei Ringen und der Schweizerischen Großloge Alpina. Brüderliche Beziehungen zu anderen deutschen Großbehörden gab es nicht. Es war den Brüdern Müffelmann und Koner also trotz aller Verschleierungsversuche nicht gelungen, die Geburtsfehler der Symbolischen Großloge von Deutschland, die Unstimmigkeit der Lichteinbringungs- und vieler anderer Fakten und ihre Illoyalität gegen Großkommandeur Bing zu vertuschen.

Deutschsprachigen Tochterloge Zur Quelle Siloah in Jerusalem

Aufgrund parteipolitischen Terrors musste Müffelmann seine Symbolische Großloge von Deutschland am 28.03.1933 einschläfern und als Symbolische Großloge von Deutschland im Exil nach Jerusalem verlegen. Als einzige deutsche Obödienz hatte die Symbolische Großloge von Deutschland damals Tochterlogen in Palästina (Zur Quelle Siloah, Ari=Ha’Ri und Libanon). Die Idee zur Gründung der deutschsprachigen Tochterloge Zur Quelle Siloah in Jerusalem entstand aus Kontakten im Rahmen der Allgemeinen Freimaurer Liga (UFL) und wurde von Br Lennhoff begeistert unterstützt.

Auf dem 7. Weltkongress der Allgemeinen Freimaurer-Liga (UFL), der vom 21.-24. August 1930 in Genf stattfand, war die Großloge von Wien offiziell durch Lennhoff als Großsekretär vertreten. Es wurde beschlossen, die Geschäfte wieder mit einem ständigen Sekretariat am Sitz des Ausschusses und Wohnort des Präsidenten Fritz Uhlmann in Basel zu führen. Der in Europa um sich greifende Faschismus bestimmte das Thema des Kongresses: „Abwehrkampf“, wobei Eugen Lennhoff und insbesondere Kurt Reichel als Wortführer für einen ehrlichen und offenen Verteidigungskampf auftraten. Fast zeitgleich mit dem Kongress tagte vom 20.-22. August auch ein von der UFL erstmals organisierter „Freimaurerischer Jugendkongress“ für die Mitglieder freimaurerischer Jugendvereine.

Vom 25.-30. September 1930 fand der 6. Konvent der A.M.I. in Brüssel statt. 26 Obedienzen waren als Mitglieder, weitere elf Obedienzen als zugelassene Besucher vertreten; darunter auch die neu gegründete Symbolische Großloge von Deutschland. Die Großloge von Wien wurde durch Eugen Lennhoff repräsentiert.

Für sein Werk "Die Freimaurer" erhielt Lennhoff 1930 den Peeters-Baertsoen-Preis des Großorients von Belgien, gemeinsam mit Armand Bédarride (1864-1935), der für sein Werk "La doctrine maçonnique" ausgezeichnet wurde (LENNHOFF, FM-Lex. 2000, S. 504, 645).

Ab Ende 1930 "sah sich Br Lennhoff nicht mehr in der Lage, die Internationale UFL-Geschäftsstelle nebenbei zu leiten" (Nachrichten der AFL, Okt. 1930, S. 1ff.). Daher wurde die gesamte Verwaltung der Allgemeinen Freimaurer-Liga (UFL) mit Wirkung vom 01.01.1931 nach Basel verlegt und die Leitung der Kanzlei dem Br Carl Barthel übertragen, einem der Gründer der UFL-Vorläuferin Esperanto Framasona (1905), der zu diesem Zweck auch seinen Wohnsitz von Frankfurt/Main nach Basel verlegte. Die geistige Leitung der UFL sollte aber wie bisher in den Händen von Br Lennhoff bleiben. Ebenfalls 1930 trat Br Lennhoff auch als Großkommandeur des A.u.A. Schottischen Ritus von Österreich zurück. Als Rücktrittsgrund kommen Lennhoffs aktive Förderung der Gründung bzw. seine Verwicklung in die Wirren um Müffelmanns Symbolische Großloge von Deutschland in Betracht, der Bruch vieler freimaurerischer Gepflogenheiten dabei, besonders aber die schwere Brüskierung des deutschen Großkommandeurs Bing, die vermutlich auch ihm zur Last gelegt wurden.

Veröffentlichungen Eugen Lennhoffs

  • LENNHOFF Eugen (Hrsg.): Die Gegenwartsmaurerei. Gesicht, Geist, Arbeit. Festschrift anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der Großloge von Wien. Großloge von Wien. Wien 1928. 263 S.
  • LENNHOFF Eugen: Merkblatt für ins Ausland reisende Brüder. Schriften der Allgemeinen Freimaurerliga Nr. 1. Selbstverlag der Liga. Wien 1928. 6 S.
  • LENNHOFF Eugen: Merkblatt für ins Ausland reisende Brüder. Schriften der Allgemeinen Freimaurerliga Nr. 3. Selbstverlag der Liga. Wien 1929. 7 S.
  • LENNHOFF Eugen: Die Freimaurer. Amalthea Verlag, Zürich/Leipzig/Wien 1929. 475 S. mit 107 Abb. Englisch: The Freemasons, London 1934 (Reprint 1979).
  • Anonym: Die Allgemeine Freimaurerliga. Ihr Wollen und Wirken. Schriften der Allgemeinen Freimaurerliga Nr. 4. Allgemeine Freimaurer-Liga. Wien 1930. 32 S.
  • LENNHOFF Eugen: Die nordamerikanische Freimaurerei. Ihr Geist / Ihre Tätigkeit / Ihre Tendenzen. Schriften der Allgemeinen Freimaurerliga Nr. 5d. Selbstverlag der Liga. Basel 1930. ... S.
  • LENNHOFF Eugen: Politische Geheimbünde Band I (alles Erschienene). Amalthea Verlag, Zürich/Leipzig/Wien 1931. 558 S. mit 156 Abb. Französisch: Histoire des sociétés secrètes au XIXe et au XXe siècles. Paris 1934.
  • LENNHOFF Eugen & POSNER Oskar: Internationales Freimaurerlexikon. Amalthea Verlag, Zürich/Leipzig/Wien 1932. 54 S., 1 Bl., 1778 Spalten.
  • LENNHOFF Eugene (d.i. Eugen Loewy): The last Five Hours of Austria (Erste Exilveröffentlichung Lennhoffs). Introduction by Paul FRISCHAUER. Rich & Cowan. London 1938 (247 S. mit illustr. Vorsätzen) bzw. F.A. Stokes. New York 1938 (269 S., ohne Ill.). Holländisch: De laatste vijf uren van Oostenrijk. Hollandia-Drukkerij. Baarn 1938.
  • LENNHOFF Eugen: In Defence of Dr. Benes and the Czech Democracy. Rich & Cowan. London 1938.
  • LENNHOFF Eugen: X-Ray of Europe. Hutchinson. London 1939.
  • LENNHOFF Eugen: Thousand and one Nazi Lies. Lincolns-Prager. London 1940.
  • LENNHOFF Eugen: Agents of Hell: Himmler’s Fifth Column. London & Melbourne 1940.
  • LENNHOFF Eugen: Ein Totengräber auf Reisen. United Correspondents, ca. 1942.

Artikel von Eugen Lennhoff in Exil-Zeitschriften

(nach: Liselotte MAAS, Handbuch der deutschen Exilpresse 1933-1945. 3 Bde., München/Wien 1976-1981)

  • El Aleman Antinazi (Santiago de Chile; "Freie Deutsche Zeitung") Jg. 1944, 7. Aufbau (New York) Jg. viii (1942), 37; Jg. ix (1943), 29, 47, 50, 52; Jg. x (1944), 9.
  • Neue Volks-Zeitung (New York) Jg. ix (1940), 18, 20, 24-25, 28-29, 31, 35, 37, 38, 41-42, 44; Jg. x (1941), 1, 7, 13, 15-17, 19-20, 23, 25, 27-28, 30-31, 34-38, 40, 42, 44-45, 49;
    Jg. xi (1942), 3, 8, 14, 25, 29; Jg. xii (1943), 17, 23, 25, 28, 52.
  • Rundschau vom Illimani (La Paz) Jg. v (1943/44), 237, 242, 250; Jg. vi (1944/45), 251, 259.
  • LENNHOFF Eugen: „Marshal ANTONESCU’s Peace Feelers“. Article …...... (1943). In: Catalogue of Seton-Watson Collection – SEW/14/1/3 (part of box 38). School of Slavonic and East European Studies Library, University College London.
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Siehe auch