Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
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100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
 
=== Oden und Lieder, 1772 ===
 
=== Oden und Lieder, 1772 ===
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Gesänge für Maurer, 1782===
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
 
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
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(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
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=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
 
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===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
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=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
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''Es folgt unter dem Titel'':
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Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
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Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
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mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
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dazu folgt:
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An die Weisheit:
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Holde Himmelstochter, deren Klarheit
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auch mit der Angabe: Blumauer
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===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
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Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
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Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
'''Herr, erfülle uns mit Weisheit,'''
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
 
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
+
Vor der Tafelloge:
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
+
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
Dieser Adel führt zum Ziele
+
Nach der Tafelloge
[1814: Beide geben Seelenstärke
+
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
Und geleiten uns zum Ziele]
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
3:
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
'''Großer Meister und Erhalter'''
 
Deiner Werke, Deiner Welt;
 
Zahllos im Naturgebiete
 
Sind die Zeichen Deiner Güte
 
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
+
''Das Lied (172-173)''
Eures guten Vaters nach!
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Heget Leid im eignen Herzen
+
Nr. 9
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Gottes Güte gab ihn euch;
 
Daß nach seiner ew'gen Milde,
 
Dankbar euer Herz sich bilde:
 
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
''Das Lied (227)''
Nicht der Erde Schätze gab!
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Segen strömt schon auf den Willen,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Deine Pflichten zu erfüllen,
+
Nr. 96
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
</poem>
Du auch, mit des Lebens Gütern
 
Nicht Beglückter, klage nicht!
 
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
===Neues Gesangbuch===
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Prüfend unser inn'res Streben,
+
<poem>
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
+
Aus dem:
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Er erbarmet Sich des Armen
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
5 „Gebeten“:
+
Gott
O Quell des reinsten Lichts
+
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
Gebete
* Des guten Urquell, der die
+
1. Vor der Tafelloge
* Vater der Geister!
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
+
2. Nach der Tafelloge
O du, dessen Weisheit
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
11 Gesängen „Gott“:
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Der du mit Weisheit
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
 +
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Der alte Gott lebt noch!
auch in:
+
Wer wollte drum verzagen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
6.
Die das müde Auge näßt,
+
Z. B. in:
Wie des Abends Thau der West.
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
An der Hoffnung haltet fest!
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
 +
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 +
 
 +
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
 +
unter dem Titel: Hymne, 1779
 +
mit den zwei Eingangszeilen:
 +
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
 
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Für die, ach! so fern Entwichnen,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Für die, ach! so früh Verblichnen,
+
Dich preist, Allgütiger,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
+
Der Seraphim Gesang!
Weiht getrennter Tage Rest
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
An Erinnrung haltet fest!
+
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Matthison [!]
Sie gehen von Munde zu Munde,
 
Doch stammen sie nicht von außen her,
 
Das Herz nur giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
 
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
 
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Und würd' er in Ketten geboren,
+
mit der Angabe: Herder
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
+
mit der Angabe: Ridel
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
+
mit der Angabe: Voß
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
+
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
12. Psalm
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Und sollt' er such straucheln überall,
 
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
14. (Forschen nach Gott)
Wie auch der menschliche wanke,
 
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
Der du im Dunkel wohnest,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
+
Und über Geisterwelten thronest.
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
+
Unsichtbar streust du Segen aus;
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
+
Wo ist dein großes Vaterhaus?
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
+
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
15.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
17.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
18.
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
19.  
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
30.
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
In uns zu ewiger Klarheit;
+
79.
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
+
In dem Buche der Natur
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Und an die etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
1.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
2.
</poem>
+
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
+
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
<poem>
+
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
 
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
''und''
7. Wer stillt das Treiben der
+
11 Gesängen „Gott“:
10. O Quell des reinsten Lichts
+
Der du mit Weisheit
11. Gott! sey gelobt
+
Herr, erfülle uns mit Weish.
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
121. Haltet an der Hoffnung fest!
+
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
 +
auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
2.
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
+
Haltet an der Freundschaft fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Ariadne's Faden leihend,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Andren stets, sich nie verzeihend,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an der Liebe fest!
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an dem Glauben fest:
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Wachsend wir empor uns heben,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Carl Strauß.
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
 +
 
 +
Haltet an Erinnrung fest!
 +
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 +
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 +
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
3.
 
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Der Du das All durchdringst,
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Der Du Sonnensysteme
+
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
''
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Auch in:
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
 
Der Du ewig ohn' Ende
 
Wie ohne Anfang bist,
 
Heben wir betend die Hände,
 
Daß Du uns nahe seist!
 
Und Dein unendlicher Geist
 
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Die uns irdisch umschließt,
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Seele in Seele zerfließt,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß sie so Eins mit Dir.
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Vater, drum flehen wir,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
 
Laß sie ein geistiges nahen
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 +
Und würd' er in Ketten geboren,
 +
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
6.
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Von der Erd' das Haupt empor!
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Nur das Ewige soll gelten
+
Und sollt' er such straucheln überall,
in der Brüder ernstem Chor.
+
Er kann nach der göttlichen streben,
Doch so lang am ird'schen Werke
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Wir hienieden uns bemüh'n,
+
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Chor. Und was kein etc.
</poem>
 
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Wie auch der menschliche wanke,
<poem>
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
1. An Gott
+
Chor. Und ob Alles etc.
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
 +
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
3.
+
Br. v. Schiller
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
 
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
 
unter dem Titel: Abendgesang
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
 
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne'''
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Deckt ein heilig Dunkel zu.
 
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Aus den Feldern, aus den Triften
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 +
Wohl dem, der über das Leben hin
 +
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Wartet unsrer süsse Ruh;
 
O für das auch, was wir litten,
 
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
 
  
4.
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
</poem>
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Der ist der etc.
eröffnen mit
 
<poem>
 
  
I. Gebete
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 +
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 +
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 +
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
1.
+
Chor. Was ewig sein etc.
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 +
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
2.
+
Chor. Und an die etc.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
3.  
+
Chor. Was frey sich etc.
Gebet
+
</poem>
Richter freygeschaffner Geister
 
 
 
4.  
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
5.
 
Gebet um maurerische Tugenden
 
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
 
  
(6. Um Weisheit)
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
II. Loblieder
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
a) Zur Ehre Gottes
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
 +
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
  
8.
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
 
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)
 
  
 +
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
 +
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
9.
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 +
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
10.
 
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge. Cassel  5813 [= 1813}, 101-102
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
 
  
 +
2.
  
'''Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben'''
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Füllet Er das ganze Land.
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Alles, alles, was wir haben,
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Kommt aus seiner Vaterhand.
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
Chor.
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Füllet Er das ganze Land.
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Uns zu stärken, zu erfreun!
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
  
Chor.
+
Carl Strauß.
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
3.
Deines guten Vaters nie!
 
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
 
Seine Wunder spät und früh!
 
  
Chor.
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
Der Du das All durchdringst,
Deines guten Vaters nie!
+
Der Du Sonnensysteme
</poem>
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Wenn es so hoffet und fleht,
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Wenn es so dankt und vertraut,
<poem>
+
Wenn es so ganz sich verliert
eröffnet mit einem langen Gebet:
+
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Ueber die Zeit zu Dir,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Der Du ewig ohn' Ende
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
 +
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Br. Winkler
  
An Gott
+
6.
1.  
+
Zuerst in:
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
 +
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
 +
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
2.
+
Mejer
Zuerst in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
<poem>
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
+
1.
O! dem auch wir das leben weih’n,
+
An Gott
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
2.
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Lass ernst und gross die Majestät
 
Des heiligen Gesetzes thronen!
 
 
 
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
  
 
3.
 
3.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
 +
 
  
Auch in:
+
4.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
 
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zu des Lichtes Thron ernpor,
 
Von geweihter Brüder Munde,
 
Lautes feierliches Chor!
 
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Aller Elementen Meister,
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Ueberm Sternenzelte thront
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Weisheit leite unsre Schritte,
+
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
+
Ewig war, und ewig ist.
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
4.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Auch in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
mit der Angabe: Colberg
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Und schlinge unsern Bruderbund
 
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
Der Brüder fromme Schaar;
<poem>
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Im Kapitel Lobgesänge
+
Geschmückt ist der Altar:
  
An Gott
+
Chor.
 +
Geschmückt von eines Meisters Hand
 +
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
1.  
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
2.  
+
Chor.
Herr erfülle uns mit Weisheit
+
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
 +
Und diesen Tag vor andern schön,
 +
Vor andern groß gemacht,
 +
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
3.
+
Chor.
neu:
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
In ihre Lieder ein!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Chor.
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
In Tönen Woge das Gefühl,
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Wie dort, vom West belebt,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
+
Aufs Ziel der Reise hin.
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
4.
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Zuerst in:
+
So treu und nachbarlich;
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
Auch in:
+
Chor.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 +
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
'''Du, dessen Allmacht Welten schuf,'''
+
</poem>
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
 
Aller Wesen Herr und Meister,
 
Hör' Allgütger unsern Ruf!
 
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
5.  
+
I. Gebete
Richter freygeschaffner Geister
 
  
6.  
+
1.
Des  großen Baues großer Meister,
+
Das Vater Unser
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Um Erden wandeln Monde,
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
  
7.
+
2.
Auch in:
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 +
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
'''Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,'''
 
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
3.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Gebet
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
+
Richter freygeschaffner Geister
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
+
4.
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
5.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Gebet um maurerische Tugenden
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
(6. Um Weisheit)
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
(7. An die Weisheit)
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
 
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
 
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
 
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
 
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
 
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
 
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
 
</poem>
 
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
II. Loblieder
 +
a) Zur Ehre Gottes
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
8.
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
<poem>
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.  
+
9.  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
3.
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4.
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
  
6.
+
10.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
Auch z. B. in:
 
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
 
mit den Angaben
 
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
'''Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;'''
+
</poem>
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
 
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
 
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
<poem>
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
 
  
[1801: Chor.
+
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
 
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
 
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
 
  
[1801: Chor.
+
An Gott
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
 +
1.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit
  
7.
 
Richter freigeschaffner Geister
 
  
 +
2.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
8.
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Zuerst in:
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
 +
[1804 zusätzlich:
 +
O! dem auch wir das leben weih’n,
 +
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 +
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
  
'''Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,'''
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
+
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Wo Gnadenströme fliessen,
+
Lass ernst und gross die Majestät
So weit die Sonne geht.
+
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Erhör' mein gläubig Beten,
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Verstoß mich Sünder nicht!
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
 
Des Reichthums Ueberfluß!
 
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
 
So viel ich haben muß!
 
  
 
+
3.
9.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
'''Herr, vor dessen Angesichte'''
+
Auch in:
Cherubinen zitternd stehn,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
Den in seinem höchsten Lichte
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Kein Erschaffener je gesehn.
 
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Und durch dieses Wortes Schelten
 
Würden sie wie Wachs zergehn.
 
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Rein und lauter, und entwich.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Herr, der in dem Lichte thront;
 
Nur die Wahrheit laß mich finden,
 
Die in diesem Tempel wohnt.
 
  
10.
+
Lass die Herzen gut und bieder
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
11.
 
Zuerst in:
 
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
 +
4.
 
Auch in:
 
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Schon ruft zu heiligem Verein
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Das Werk der Tempelhallen.
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
Und schlinge unsern Bruderbund
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
In deine große Maurerkette,
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
  
  
12.
 
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
  
13.
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
+
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
 +
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
14.
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zuerst in:
+
Zu uns nach Westen drang,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Auch in:
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,  
+
Bei solchem Meister glück'ts!
7-8
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
'''Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,'''
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
That nur, ist Meisterschaft.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
+
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
+
Und geistig sie erneu!
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Die raget Himmelan.
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
+
Den nichts erschüttern kann.
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Lasst uns erleuchten sie!
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
Dem fehlt es sicher nie.
  
 +
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
 +
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
15.
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
Der Maurer sucht sie auf.
unter dem Titel:
+
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
+
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
+
</poem>
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
=== Gesänge für Freymaurer ===
 +
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
 +
<poem>
 +
Im Kapitel Lobgesänge
  
16.
+
An Gott
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
1.
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
2.
Die edler Zweck vereint,
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
3.
Sich uns vor Augen stellt,
+
neu:
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 
Ein Keim des Glücks der Welt!
 
  
 +
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
 +
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 +
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
17.
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Zuerst in:
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Mel. Nun danket alle Gott etc.
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
11 Strophen;
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
4.
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
5.  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Richter freygeschaffner Geister
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
6.
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Des  großen Baues großer Meister,
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
+
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
 
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
 
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
  
2.
+
An das Licht
Zuerst in:
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
+
Vorsehung
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
+
9. Es waltet, ja es waltet
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
+
An die Natur
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
+
10. Suchen will ich dich Natur!
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
An die Wahrheit
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
+
11.
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
 
  
  
'''Gesund und frohen Muthes'''
+
12.
Genießen wir des Gutes,
+
Auch in.
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Genießen wir das Gute,]
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Das uns der große Vater schenkt.
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
O preis't ihn, Brüder, preiset
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Den Vater, der uns speiset,
+
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
Und mit des Weines Freude tränkt
+
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Und alle Völker sammeln:
+
Göttliche Klarheit
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
Segne den Bau!
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
+
Schütz' und erhalte,
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
+
Fördr' ihn und walte
Der Schnitter edler Halme;
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
 
 
Gott aber schaut vom Himmel
 
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
 
 
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
Chor.
Reicht eure Hand den Armen,
+
Schütz‘ und erhalte etc.
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
 
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
 +
Feßle für immer
 +
Trügenden Schimmer,
 +
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Chor.
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Eintracht und Freude etc.
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 
  
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
5.
+
Chor.
Auch in:
+
Liebe laß walten, etc.
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
+
Höher und weiter,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
+
Blicket zur Leiter
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
+
Muthig hinauf!
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
Chor.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Fester zu wandeln, etc.
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
Riedel
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
</poem>
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
<poem>
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
7.
+
2.  
Dank, dem Geber Dank!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
3.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
6.
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
''mit stark veränderter 1. Strophe''
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
7. Richter freigeschaffner Geister
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
8.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
  
  
14.
+
9.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Herr, vor dessen Angesichte
''sehr stark abgewandelt:''
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
'''Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!'''
 
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
 
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
 
Verjüngt die Palme sich im Thal!
 
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
 
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
 
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
 
Denn seine Huld währt ewiglich!
 
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
+
11.
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
 
 
 
 
15.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Auch in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
'''Opfert Dank, verbund'ne Brüder!'''
 
Dem Erbauer aller Welt;
 
Preiset ihn durch frohe Lieder,
 
Dessen Licht auch euch erhellt;
 
Der mit Huld und Wohlgefallen
 
Auch auf unsern Tempel blickt,
 
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
  
Wohl dem Maurer, der im Herzen
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Das erhab'ne Zeugniß hat,
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Daß er gerne fremde Schmerzen
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
+
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
+
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Und stets eifrig Gutes that.]
+
Du Höchster! wohlgefallen!
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
 
 
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
 
 
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
 
Dir, o Welterhalter, zu:
 
Wo nur Deine Sonne scheinet.
 
Schenke jeder Seele Ruh;
 
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
[1823 und 1835:
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Das Werk der Tempelhallen.
Einst am Ziel der Pilgerreise
+
Allmeister, walte gnädig hier,
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
+
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Laß sie vorbereitet stehn.
+
Du Höchster! wohlgefallen!]
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
 
  
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
12.  
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
<poem>
 
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
13.  
Zum Lobe Gottes
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
14.
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 
  
5.
 
neu:
 
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
15.
Die Sonne ist erwacht,
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Mit leisem Fittig fliehet
+
unter dem Titel:
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Auch in:
Des Tages Licht gesandt,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Laß mich auch heute wallen
 
An deiner Vaterhand!
 
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 
  
 +
16.
 +
Auch in:
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
7.
 
neu:
 
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Dir huld'gen wir im Geist!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Die edler Zweck vereint,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Ihr Band ums Erdenrund!
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Sich uns vor Augen stellt,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
17.
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
 
 
 
 
16.  
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
mit der Angabe: Klipfel
+
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
11 Strophen;
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Küpfel.
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
+
Ebenfalls in:
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 +
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 +
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
18,
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zuerst in:
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Von eurer goldnen Pracht.
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Als Leuchten bessrer Welt,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Die Stolz für Weisheit hält.
+
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
  
Vielleicht, daß Millionen
+
[1775:
Von Wesen unsrer Art,
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Wird einst uns offenbart.
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Dann tönt aus Weltenheeren
+
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
 +
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 +
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 +
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
  
In
+
3.  
 
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
+
4.  
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
<poem>
+
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
 
 
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
 
  
 +
5.
 +
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
Die I. Abtheilung.
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Zum Lobe Gottes,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
enthält nun 21 Lieder.
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 +
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Comp. v. Schulz
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Ged. v. Schiller
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
Comp. v. B. A. Weber
+
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Ged. v. A. H. Niemeyer
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Comp. v. Franz
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 
Ged. v. Matthisson [1788]
 
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
 
  
16.
+
6.
 
neu:
 
neu:
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
'''
 
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 
Um Speise fleht dich Alles an.
 
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Du nimmst den Odem weg,
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
In Staub zerfallen sie.
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
 +
 
 +
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 +
 
 +
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 +
 
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Verjüngt ist die Gestalt
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
  
17.
+
7.
Zuerst von:
+
Dank, dem Geber Dank!
Johann Baptist Rousseau,
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
8.  
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
9.
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
  
  
18.
+
13.
 +
neu:
  
Zuerst in:
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
unter dem Titel: Mahnung
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
 
'''
 
'''Vergiß ihn nicht,'''
 
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
+
14.
Hoch über jede Bürde
+
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
+
''sehr stark abgewandelt:''
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
 
Die liebend dich umfangen
 
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
+
15.
Geweiht zu Gottes Bilde,
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
</poem>
  
19.
 
Früher z. B. in:
 
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
 
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
 
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
 
  
'''Ergebung'''
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
<poem>
Was seiner Schickung wohlgefällt.
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
I. Abtheilung.
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Zum Lobe Gottes
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
1.
Du Vater in der Ewigkeit,
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Und mache mich vor allen Dingen
+
2.
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
3.
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
5.
 
 
 
 
20.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Der du mit Wohlgefallen
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Des Tages Licht gesandt,
Sonnen auf- und untergehen,
+
Laß mich auch heute wallen
Sie umfaßt den Erdenball!
+
An deiner Vaterhand!
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
 
In der Welten Sphärenklänge
 
Stimmt mit seinem Lobgesange
 
Auch des Donners Wiederhall!
 
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
  
21.
+
7.
 
neu:
 
neu:
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Der du in ewiger
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Klarheit die Welten regierest!
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Würdig zu handeln, Kraft,
+
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Du, den das Weltall preist,
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Daß wir mit frohem Muth,
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Streben zum höchsten Gut,
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Wen banger Kummer drückt,
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Doch trägt er frei sein Herz,
+
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
+
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Vater der Menschen schau',
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Gnädig auf unsern Bau,
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Den wir heut wieder beginnen!
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Ewig steht ja dein Wort!
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
Wahrheit und Licht ist dort!
+
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Irdische Güter zerrinnen.
+
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
</poem>
 
  
==4. Teil: Andere Logen==
 
  
Die
+
8.
===Auswahl von Freimaurer-Liedern:===
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
9.
<poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
 
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
 
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
16.
mit der Angabe: Uvermann
+
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Ertöne Preisgesang!
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Du Vater aller Geister
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Vernimm der Maurer Dank!
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Der Menschheit uns zu weihen
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Erwecke stets die Brust!
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
 
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
18.
mit der Angabe: Flemming:
+
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Zu dir, o Herr! empor
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Die Stolz für Weisheit hält.
Denn daß das Werk bestand,
+
Anbetend blickt vom Staube,
Danken wir Deiner Hand.
+
Zu euch empor, der Glaube.
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
 +
 
 +
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 2.002: Zeile 1.776:
 
In
 
In
  
===Maurerischer Blüthenkranz===
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 
<poem>
 
<poem>
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
+
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
 +
 
 +
1.
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
neu sind die Lieder 16-21
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
 
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
 
  
Chor.
+
Die I. Abtheilung.
Preis dem allwaltenden,
+
Zum Lobe Gottes,
Leben gestaltenden
+
enthält nun 21 Lieder.
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
Comp. v. Schulz
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
+
Ged. v. Schiller
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
+
Comp. v. B. A. Weber
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
+
Comp. v. Franz
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Ged. v. Matthisson
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Comp. v. Wessely
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Ged. nach Kramer
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
Comp. v. Vogler
 
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Fünfstimmiger Gesang.
+
Comp. v. F. H. Himmel
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Ged. v. Herklots
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Comp. v. Gossee
Was treue Eintracht hier begründet
+
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Comp. v. E. Grell
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Ged. v. Herder
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
1ter Chor.
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
16.
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
neu:
Gab der Weisheit Muth,
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Und das höchste Gut,
+
'''
Schönheit unserm Werke;
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Glänze dieses Heiligthum
+
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Glänze dieses Heiligthum.
+
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
Wechselgesang.
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
1te Stimme.
 
So trete an der Weisheit Hand
 
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
 
Denn sie allein macht stark und .weise
 
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
17.
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Zuerst von:
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Johann Baptist Rousseau,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
erschienen in:
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
+
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
3te Stimme.
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
Und ruft die Genien herbey,  
 
Die in das Heiligthum uns führen
 
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 +
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
Drey Stimmen.
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Danket dem Meister der Erden
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
 +
Comp.v. Gährich
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
 
'''Beym Schluss der Loge'''
 
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
 
  
'''O Seligkeit!'''
+
18.
Der ganze Himmel schaut
+
Zuerst in:
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
unter dem Titel: Mahnung
Wie einst am Thron
+
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
In deiner Herrlichkeit.
+
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
Chor.
+
'''Mahnung
Lob, Ehr und Preis,
+
'''
Dem Vater in der Zeit,
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
Wie einst am Thron
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
In seiner Herrlichkeit.
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
 +
Vergiß dich nicht!
 +
Hoch über jede Bürde
 +
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 +
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Vergiß sie nicht,
'''1. Das Gebet'''
+
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
Vergiß es nicht!
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
:Kann nur der Menschheit
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
:Reichster Segensmorgen tagen!'
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
19.
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Früher z. B. in:
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
'''Ergebung'''
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
 +
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
 +
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 +
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 +
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
+
Du Vater in der Ewigkeit,
von Reinig [= Reuning]
+
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
Bereits in:
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
20.
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
Zuerst in:
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Daß ich auch finde Dich?
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Daß ich auch finde Dich,
 
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 
Überall bist Du so nah' um mich,
 
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Sonnen auf- und untergehen,
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Vater, und preise Dich!
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
 
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!  
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Comp, v. Lindpaintner.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 
Gott, nur in Dir bin ich!
 
  
Gott, nur in Dir bin ich;
 
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
 
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
 
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 
In Dir und nur durch Dich.
 
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
21.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
neu:
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 
Daß ich begreife Dich!
 
  
Liebe, erwärme mich,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Der du in ewiger
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Klarheit die Welten regierest!
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Daß ich umfasse Dich!  
+
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Liebend umfasse Dich,
+
Du, den das Weltall preist,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Daß wir mit frohem Muth,
Innig, und ehre Dich.
+
Streben zum höchsten Gut,
 +
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
Auf zu den Sternen blickt;
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Wen banger Kummer drückt,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Und so entwürd'gen mich?
+
Doch trägt er frei sein Herz,
 +
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
  
Hoffnung belebe mich,
+
Vater der Menschen schau',
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Ewig steht ja dein Wort!
Gott, und Natur auch Dich!
+
Wahrheit und Licht ist dort!
 +
Irdische Güter zerrinnen.
 +
</poem>
  
 +
== 4. Teil: Andere Logen ==
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Die
'''Güte und Weisheit Gottes'''
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
5815
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
1.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
2.
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 
So war's der Pfad zu meinem Glück!
 
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
mit der Angabe: Uvermann
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
 
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
 
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
 
Und gut ist meines Gottes Plan!
 
  
 +
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 +
Ertöne Preisgesang!
 +
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
 +
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Stets segne unser Streben
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
5817
+
Und laß uns nicht erheben
 
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Alles laut erhebet,
+
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
Was durch Dein Allmachtswort
+
 
Auf dieser Erde lebet;
+
Und in der letzen Stunde
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Send‘ einen Genius
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
+
Der uns mit holdem Munde
Der Mensch, so wie der Wurm,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Der tief im Staube wühlt!
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
+
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
Erhebe Dich, mein Geist,
 
Damit ich Dank Dem lalle,
 
Durch dessen Ruf ich ward,
 
Und noch hienieden walle;
 
O, allvollkommner Gott,
 
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Auch in:
Es flammen Sternenheere,
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Es grünet Wald und Flur
+
mit der Angabe: Eck,
Allein zu Deiner Ehre!
+
1857 und 1869, 191-192,
Erhebt und preiset Ihn,
+
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
 
All' jene Millionen,
 
Die hier noch sind und dort
 
In jenen Höhen wohnen;
 
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Du willst, und Weste wehen;
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
O, Deine weise Macht
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Du sprichst, und Tausende
+
 
Beginnen ihren Lauf;
+
Töne denn, froher Chor!
Du sprichst, schon hören sie
+
Tön‘ durch die Hallen!
Zu leben wieder auf!
+
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
 +
 
 +
 
 +
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
 +
''
 +
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
  
Irr' ich auf Dein Gebot
 
In düstern Labyrinthen,
 
So lehrest Du mich bald
 
Den schönsten Ausweg finden.
 
Allvater, blick' ich hin
 
Auf Deinen großen Plan,
 
So staun' ich Dich, o Gott,
 
Du Gott der Weisheit, an!
 
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Bist mir ein guter Vater,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Bist meine Zuflucht stets,
+
Seliger Meister!
Und stets mein weiser Rather;
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Mich führet Deine Hand
+
Im Reich' der Geister!
So väterlich allhier,
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Vernimm aus meinem Mund
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Den lauten Dank dafür!
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Nicht immer Dein Gebot
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
In dieser Stunde:
Du leitest mich im Glück,
+
„Wo freier Sinn sich regt,
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Wie danket Dir genug
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
+
„Nähret auch ferner treu
Mit Vaterhuld hienieden,
+
Heilige Triebe!
Du gabst mir wahre Ruh
+
Und eure Stärke sei
Und wahren Seelenfrieden.
+
Eintracht und Liebe!
O, wende nie von mir
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Dein wachend Antlitz ab,
+
Tod euch von hinnen drängt,
Mich schütze Deine Hand
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
</poem>
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
  
 +
In
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
'''Gebet'''
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
 
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 
Deiner Verehrung bewahren.
 
 
 
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
 
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
 
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
 
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
 
 
 
 
 
 
===Lieder zum Gebrauch===
 
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 
 
<poem>
 
<poem>
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
'''Gebet.'''
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Choralgesang.
 +
'''Allvater sende uns dein Licht'''
 +
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
 +
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
 +
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Es folgen:
+
Chor.
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Preis dem allwaltenden,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Leben gestaltenden
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Urquell des Lichts.
 +
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
 +
Rezitativ.
 +
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 +
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 +
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 +
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
 +
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
 +
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
2. Großer Meister und Erhalter
+
Fünfstimmiger Gesang.
 +
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
 +
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
 +
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
 +
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
3.
+
1ter Chor.
Zuerst in:
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Der den rohen Stein,
 +
Dass wir uns erfreu'n,
 +
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
2ter Chor.
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Gab der Weisheit Muth,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Und das höchste Gut,
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Schönheit unserm Werke;
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Von Lebensfreuden zugemessen,
+
Glänze dieses Heiligthum
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Glänze dieses Heiligthum.
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
 
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
 
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
+
Wechselgesang.
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
+
1te Stimme.
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
So trete an der Weisheit Hand
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
+
Denn sie allein macht stark und .weise
 +
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
2te Stimme.
Der die schöne Welt gebaut,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Und mit heiligem Gefallen
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Nicht verzagt im Unglück sein,
+
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
3te Stimme.
Nur zu oft die Freude ab,
+
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Und ruft die Genien herbey,  
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Die in das Heiligthum uns führen
Was ins bessre Leben reicht,
+
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Schlussgebeth.
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Drey Stimmen.
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Damit auch die Welt erfahre
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Was der Brüder Band erhalt
+
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 
  
5.
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Gesund und frohes Muthes
+
'''Beym Schluss der Loge'''
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
6.
+
'''O Seligkeit!'''
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Der ganze Himmel schaut
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 +
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Chor.
 +
Lob, Ehr und Preis,
 +
Dem Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In seiner Herrlichkeit.
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
 
  
9.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Zuerst in:
+
'''1. Das Gebet'''
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
 
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
:'''In Einem Glauben,'''
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
:Kann nur der Menschheit
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
 
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 +
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 +
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
 +
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
 +
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
 +
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 +
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 +
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 +
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 +
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 +
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 +
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 +
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
10. An die Sonne
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Zuerst in:
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
desgleichen in:
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Du seiner Schöpfung Königinn!
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
 
Die staunend deine Größe sieht,
 
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
von Reinig [= Reuning]
Dem Armen Trost und Glück! —
 
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Bereits in:
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
 
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 
Und mild, wie du, zu seyn.
 
</poem>
 
  
 +
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 +
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 +
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
 +
Daß ich erblicke Dich,
 +
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
+
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Gott, ja, ich fühle Dich
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
<poem>
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
Überall bist Du so nah' um mich,
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Gott, ja, ich fühle Dich
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
1.
+
Gott, nur in Dir bin ich;
Zuerst in;
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
+
In Dir und nur durch Dich.
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
Weisheit, erleuchte mich,
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
+
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Nein, seine Liebe zu ermessen
+
Daß ich begreife Dich!
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
Liebe, erwärme mich,
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Ewige Liebe, erwärme mich,
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
Daß ich umfasse Dich!
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
 +
Liebend umfasse Dich,
 +
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 +
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 +
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
 +
 
 +
Hoffnung belebe mich,
 +
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
 +
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
 +
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
 
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
 
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
+
5815
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
+
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
 +
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
 +
So war's der Pfad zu meinem Glück!
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Für welches du erschaffen bist,
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Durch Gottes Güte sind sie dein:
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 
Und seine Güte nicht verstehn?
 
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 
Vernunft und Schrift belehren mich:
 
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
5817
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 
Und sie besieg' im bangen Herzen
 
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Den Alles laut erhebet,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Großer und mächtiger
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Laß uns Dir nahen,
+
Und noch hienieden walle;
Segen empfahen,
+
O, allvollkommner Gott,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
O allliebender
+
Du bist und warst schon längst
Weiser und gütiger
+
Vor Millionen Jahren,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Du warst, eh Etwas war,
Send' Deine Klarheit,
+
Eh Deine Welten waren,
Führ' uns zur Wahrheit,
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
+
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
 +
Jahrhunderte vergehn
 +
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 +
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
6.
+
Es drehen Welten sich,
Zuerst in:
+
Es flammen Sternenheere,
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
+
Es grünet Wald und Flur
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
+
Allein zu Deiner Ehre!
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
+
Erhebt und preiset Ihn,
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
+
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
+
Dir danken, daß sie sind,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
+
All' jene Millionen,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
+
Die hier noch sind und dort
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
+
In jenen Höhen wohnen;
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
+
Es preiset Dich, was lebt,
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
+
Es danket Dir, was ist,
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
+
Daß Du, Allmächtiger,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
+
Der große Schöpfer bist.
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Du willst, und Weste wehen;
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
+
O, Deine weise Macht
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
+
Du sprichst, und Tausende
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
+
Beginnen ihren Lauf;
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
+
Du sprichst, schon hören sie
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
+
Zu leben wieder auf!
  
 +
Irr' ich auf Dein Gebot
 +
In düstern Labyrinthen,
 +
So lehrest Du mich bald
 +
Den schönsten Ausweg finden.
 +
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
7.
+
Du bist mir Schutz und Trost,
 
+
Bist mir ein guter Vater,
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
Bist meine Zuflucht stets,
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Und stets mein weiser Rather;
Sende von des Himmels Auen
+
Mich führet Deine Hand
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
So väterlich allhier,
Segne was wir hier vollbringen,
+
Vernimm aus meinem Mund
Alles Gute laß gelingen,
+
Den lauten Dank dafür!
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
 
 
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
Wie oft verzeihest Du,
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
<poem>
+
Nicht immer Dein Gebot
 +
Zu meiner Richtschnur wähle!
 +
Du leitest mich im Glück,
 +
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
1. Kapitel
+
Du schirmtest mich bisher
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
+
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
 +
 
 +
So oft ich auf der Bahn
 +
Der heilgen Tugend wanke,
 +
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
1. (v. Nostiz u. J.)
+
Ja, leite Du mich hin
Auch In.
+
Durch dieses Erdenleben,
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
+
Dem schwarzen Laster feind,
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
+
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Bleib uns Ziel hinfort;
+
'''Gebet'''
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
 
Hier und dort!
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
 +
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
 +
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
 +
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Einzig von dir ab,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Maurern gab.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 +
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 +
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 +
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 +
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 +
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 +
</poem>
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Unsre Zuversicht;
+
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
Denn in deinem Lichte schauen
+
<poem>
Wir das Licht!
+
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
3. (Fink)
+
Es folgen:
Zuerst in:
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
Später in:
+
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
1.
Was auch das Herz bewegt,
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Dem, der die Welten trägt!
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Er läßt wohl Blätter sterben
 
Und Sonnen sich verglühn;
 
Doch keins läßt er verderben,
 
Neu soll es auferblühn.
 
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
2.  
Und starrer Frost gebeut,
+
Großer Meister und Erhalter
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
3.
Dann bricht so frisch hervor,
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Ein zahllos Lebenschor;
+
unter dem Titel: Tischlied
Das ruft in tausend Freuden
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
  
 
4.  
 
4.  
Richter freigeschaffner Geister
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
 
5.
 
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
6.
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
 +
7.
 +
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
  
6. (Blumauer)
+
8.  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
9.
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
 +
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
 +
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
 +
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
 +
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
 +
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
 +
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
 
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
 
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
 
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
10.
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
An die Sonne
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
</poem>
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
 
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
 
unter dem Titel: An die Weisheit
 
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
Über 30 Jahre später enthält in
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
 
Laß es Tag in unserm Innern werden,
 
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
 
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
<poem>
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
+
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
 
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
 
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
 
  
[1786:
+
1.
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
+
Zuerst in;
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
+
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Der in deinen Händen nie verblüht!]
+
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
 +
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
8. (Ridel)
 
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
 
  
Später in:
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.  
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Göttliche Klarheit
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Segne den Bau!
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Schütz' und erhalte,
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Fördr' ihn und walte
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
Chor.
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Schütz‘ und erhalte etc.  
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
  
Feßle für immer
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Trügenden Schimmer,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Dünkel und Wahn!
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Eintracht und Freude,
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Laß sie im Kleide
+
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
Chor.
+
Wer hat mich wundervoll bereitet?
Eintracht und Freude etc.
+
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 +
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
Nebel zerstreue,
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Kräfte verleihe,
+
Für welches du erschaffen bist,
Uns zu erspähn!
+
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Liebe laß walten,
+
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Splitter und Falten
+
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
+
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
Chor.
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Liebe laß walten, etc.
+
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Höher und weiter,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Blicket zur Leiter
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Muthig hinauf!
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Fester zu wandeln,
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Sich'rer zu handeln,
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Chor.
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Fester zu wandeln, etc.
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
11. (Hohlfeldt)
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
'''O, Du Heiliger,'''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Großer und mächtiger
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Sind sie gewoben!
+
Laß uns Dir nahen,
+
Segen empfahen,
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
+
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
O allliebender
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Weiser und gütiger
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Himmlische Liebe!
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 
Droben zum Frieden.
 
  
 
+
6.
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
 
 
 
 
13. (Gerhard)
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Auch in:
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Er thronet hoch im Himmelsblau
+
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Und lächelt Segen auf den Bau;
+
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Gebt unserm Gott die Ehre!
+
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
 
Ziehn Linien und Kreise
 
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 
Und halten uns für Weise;
 
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
7.
Von Meisterhand behauen,
+
neu:
Fest in der Erde Schooß hinein
 
Und fangen an zu bauen,
 
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Sende von des Himmels Auen
In bunter Farben Schimmer;
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Doch nur von oben strahlt das Licht,
+
Segne was wir hier vollbringen,
In welchem sich die Farbe bricht;
+
Alles Gute laß gelingen,
Gott ist der Schönheit Quelle.
+
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
 +
 
 +
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
 +
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
 +
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 +
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
===Auswahl von Liedern===
Den gütigen, den weisen,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Den mächtigen und starken Gott,
+
<poem>
Mit frommen Herzen preisen!
 
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
1. Kapitel
 +
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
  
14.
+
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Etwas anders bereits in:
 
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
 
mit der Angabe: Overbeck
 
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Mächtig ist dein Reich;
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Bleib uns Ziel hinfort;
Geht auch die Sonne nieder,
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Auf immer geht sie nicht.
+
Hier und dort!
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Giebt sich der Pilger hin
+
Einzig von dir ab,
Und harrt auf dessen Güte,
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Maurern gab.
Der diese Zeiten wendet
+
 
Und auf das Beßre lenkt
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Und Menschenleiden endet
+
Unsre Zuversicht;
Und Engelfreuden schenkt.
+
Denn in deinem Lichte schauen
 +
Wir das Licht!
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht
  
15. (Mahlmann)
+
3. (Fink)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
+
Später in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Lied
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Deines armen Lebens denken,
+
Was auch das Herz bewegt,
Und was irdisch dich betrübt?
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Der den Flammenkranz gewunden,
+
Dem, der die Welten trägt!
Hat dich seiner werth gefunden,
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Ist ein Vater, der dich liebt.
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Und starrer Frost gebeut,
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Läßt er die Erde decken
Seiner Welten lichte Heere,
+
Mit einem weißen Kleid.
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
Und unter warmer Hülle,
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
Und ist der Mai erschienen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Dann bricht so frisch hervor,
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Mit jungen Unschuldsmienen,
Allem Daseyn, allem Leben
+
Ein zahllos Lebenschor;
Hat er diesen Trost gegeben;
+
Das ruft in tausend Freuden
Halleluja, daß du bist!
+
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!
  
  
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
 +
 +
5.
 +
 +
Vater unser, der du bist im Himmel,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
16.
+
 
Zuerst:
+
6. (Blumauer)
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
 
Langsam steigt die Nacht empor,
 
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 
Langsam steigt der Mond empor,]
 
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
In des großen Domes Pracht
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 
Einen Gott der Mensch im Staube;
 
Andachttrunken tritt der Glaube
 
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Stehe in dem Heiligthum,
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Vater, deinem Kinde an!
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Laß mich gute Früchte treiben!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Sicher und beharrlich streben!
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
 
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 
Denn zum Leben hast ja du
 
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
  
''1824 und 1841 neue Strophe:''
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Großer Vater, laß die Kette,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Schütze, Heiliger, errette
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
In des Lebens Stürmen siel
+
 
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Fest uns bei einander stehen,
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Stehe du uns mächtig bei!
+
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
 +
 
 +
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
 +
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
 +
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun;
  
 +
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
 +
Daß der Weg durchs Leben ebener,
 +
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
17.
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Zuerst:
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
mit der Angabe: Cramer
 
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Undenkbar groß,
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Schon sehn wir hier
+
Freude, Glück und Seegen streun.
So viel von ihr,
 
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
 
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
 
Was du jetzt ruft
 
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 
Herr, du bist groß,
 
Und grenzenlos
 
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
 
  
[1769 und 1804:
+
7.
Was du erschufst,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
was du jetzt ruft
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
unter dem Titel: An die Weisheit
Doch wolltest du
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
11. (Hohlfeldt)
Als für den Staub;
+
Auch in:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Nie Todes-Raub!
 
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Die Ewigkeit;
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Strahlt Göttlichkeit.
+
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Aus dunkler Nacht
+
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
In Gottes Pracht.
+
Himmlische Liebe!“
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Der Halm der Flur
+
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Sind Stufen nur.
+
Droben zum Frieden.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 
In Hoheit schon
 
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 
Zu Gottes Thron! –
 
  
 
19.
 
Zuerst:
 
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
 
  
später in:
+
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
 
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
 
1. Petrt 4, 10
 
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
 
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
13. (Gerhard)
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Zuerst in:
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Das dich kindlich Vater nennen
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Darf in Freuden und im Schmerz!
 
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
 
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Auch in:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Wer dies hat, ist reich und groß!
 
  
[1804:
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
 +
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
 +
Wir messen, machen Riß und Plan,
 +
Ziehn Linien und Kreise
 +
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 +
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
20.
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Zuerst:
+
Von Meisterhand behauen,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
unter dem Titel:
+
Und fangen an zu bauen,
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Sirach 11, 20-23.
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
  
später in:
+
Und endlich tünchen wir das Haus
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Und schmücken Saal und Zimmer
unter dem selben Titel
+
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
 
Nie ist seine Gnade fern,
 
In der freudenreichen Zeit
 
Wie in Widerwärtigkeit!
 
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
14.
Kümmre dich um Andres nicht;
 
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 
Gott hat seines auch gethan.
 
  
Im Berufe fromm und treu,
+
Etwas anders bereits in:
Frage nicht, was besser sey;
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Gieb du dem Berufe Werth,
+
mit der Angabe: Overbeck
Dann wirst du durch ihn geehrt!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
 +
mit der Angabe: Overbek.
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
+
1787 erschien in Leipzig
Aermlich oft und sorgenvoll:
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Reines Herz und froher Muth
+
Geht auch die Sonne nieder,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
Auf immer geht sie nicht.
</poem>
+
Nur kurze Frist der Mühe,
 +
Nur eine kurze Nacht,
 +
Dann ist in stiller Frühe
 +
Der neue Strahl erwacht.
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Mit kindlichem Gemüthe
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Giebt sich der Pilger hin
<poem>
+
Und harrt auf dessen Güte,
enthält im Kapitel
+
Der sorgt vom Anbeginn,
I. Andacht
+
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
4 Gebete und
+
O selig, wer die Quelle
4 „Preis und Dank“
+
Der süßen Hoffnung fand;
 
+
Ihm wird die Seele helle,
1. Gebet
+
Und jeder Trost verwandt!
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Das ist des Pilgers Segen:
 +
Ein Herz voll Zuversicht
 +
Auf allen seinen Wegen,
 +
Gestärkt von Gottes Licht.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
15. (Mahlmann)
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
 +
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 +
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
  
4.
+
bereits in:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
siehe oben:
+
unter dem Titel: Lied
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 +
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 +
unter dem Titel: Nachtlied
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
 
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
+
Welch ein heilig stilles Chor!
 +
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
 +
Kannst du noch dein Auge senken,
 +
Deines armen Lebens denken,
 +
Und was irdisch dich betrübt?
 +
Der den Flammenkranz gewunden,
 +
Hat dich seiner werth gefunden,
 +
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
2. Preis und Dank
+
Seine Liebe spricht den Segen,
 
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Nie sein Auge sie vergißt!
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Allem Daseyn, allem Leben
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
Hat er diesen Trost gegeben;
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Halleluja, daß du bist!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 
</poem>
 
  
===Neues Gesangbuch===
 
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
  
Aus dem:
 
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
 +
16.
 +
Zuerst:
 +
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 +
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Auch in:
Gott
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
Gebete
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
1. Vor der Tafelloge
+
Langsam steigt die Nacht empor,
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
2. Nach der Tafelloge
+
Langsam steigt der Mond empor,]
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
+
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
In des großen Domes Pracht
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
 +
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
5.
+
Vater, laß in diesem Laute
neu:
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
 +
Stehe in dem Heiligthum,
 +
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Der über Sternenhöhen
+
Vater, deinem Kinde an!
Der Welten Schicksal lenkt,
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Und auch hört unser Flehen;
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Der uns durch Freud' und Lust,
+
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
+
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Mit Vaterhand geführt:
+
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Der alte Gott lebt noch!
+
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Wer wollte drum verzagen,
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Und nicht mit Muth und Kraft
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Des Lebens Bürde tragen.
+
Laß mich gute Früchte treiben!
Wie lastend es auch drückt
+
Wahre, daß durch meine Schuld
Der Prüfung schweres Joch;
+
Keines Bruders Thräne fließe;
Wir sinken dennoch nicht,
+
Daß ich eher alles misse,
Der alte Gott lebt noch!
+
Als Erbarmen und Geduld!
  
Der alte Gott lebt noch!
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Und ewig wird er leben,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Auch wieder Freude geben.
+
Sicher und beharrlich streben!
Drum sehn wir himmelwärts,
+
Und wo Einer, fortgerafft
Wenn tief uns beugt sein Joch;
+
Von der Macht empörter Wogen,
Denn er, dem wir vertraun:
+
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Der alte Gott lebt noch.
+
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Kluge
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
 +
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 +
Denn zum Leben hast ja du
 +
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
6.
+
[1826:
Zuerst in:
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
unter dem Titel: Heiliges Lied
+
Lenke ihres Herzens Triebe
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
+
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Großer Vater, laß die Kette,
Dich preist, Allgütiger,
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Der Seraphim Gesang!
+
Schütze, Heiliger, errette
Die ganze Schöpfung schwebt
+
In des Lebens Stürmen siel
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
Laß in Bruderlieb und Treu
So weit sich Welten drehn,
+
Fest uns bei einander stehen,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
Dein Tempel, die Natur,
 
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
17.
Seit gestern athm' ich kaum.
+
Zuerst:
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
Mich nur ein Spannen-Raum.
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
Wohl dennoch mir!
+
mit der Angabe: Cramer
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
+
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Es heißt: — Erbarmen.
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
 
Matthison [!]
 
  
 +
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Durchflög ich gleich
mit der Angabe: Herder
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
mit der Angabe: Ridel
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
9. Gesund und frohen Muthes,
+
Doch nicht den Ort,
mit der Angabe: Voß
+
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Was du erschufst,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Was du jetzt ruft
Großer Meister, überschwänglich
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
12. Psalm
+
[1769 und 1804:
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Was du erschufst,
 +
was du jetzt ruft
 +
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 
mit der Angabe: Gerhard
 
  
14. (Forschen nach Gott)
 
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
18.
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 +
unter  dem Titel:
 +
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
+
Auch in:
Der du im Dunkel wohnest,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
Woher dann Sternenheere?
+
Als für den Staub;
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
Nie Todes-Raub!
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 +
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
15.
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
''Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:''
+
Aus dunkler Nacht
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
(''kommt aber bereits vor in:
+
In Gottes Pracht.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173'')
 
  
siehe:
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
'''Lobt den Herrn! die Abendsonne'''
+
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
19.
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Zuerst:
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
später in:
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Und beglücket Freund und Feind!
+
1. Petrt 4, 10
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
Auch in:
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
Des Gewissens hohen Frieden,
 
Sanften Schlaf um Mitternacht;
 
  
Chor.
 
Und zu neuem Fleiß hienieden
 
Froh Erwachen, wenn es tagt!
 
  
 +
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
16.
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
Zuerst in:
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
Das dich kindlich Vater nennen
siehe:
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
'''Mit tausendfacher Schöne'''
+
[1804:
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
O, hört die frohen Töne
+
andern Menschen wohlzuthun;
Der jubelnden Natur!
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
Das Leben in den Teichen,
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
Das Schwirren in der Luft,
 
Und was ist zu vergleichen
 
Dir, milder Frühlingsduft?
 
 
 
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
  
Das bunte Grün der Felder,
 
Die blumenreiche Au,
 
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
20.
Der Freundschaft edle Bande
+
Zuerst:
Sind deinen Reizen gleich.
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
+
später in:
Du Glanz der Vollmondsnacht!
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Was gleicht der stillen Wonne,
+
unter dem selben Titel
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
Auch in:
Der Tugend hohe Freuden
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
Sind eurem Segen gleich.
 
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
 
Am hohen Himmelszelt
 
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
Nie ist seine Gnade fern,
In einer bessern Welt.
+
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
 +
Geh, erfülle deine Pflicht,
 +
Kümmre dich um Andres nicht;
 +
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
 +
Gott hat seines auch gethan.
  
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Im Berufe fromm und treu,
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Frage nicht, was besser sey;
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
+
Gieb du dem Berufe Werth,
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 +
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
Blick auf Gott und handle recht,
30. Die Flamme lodert, milder Schein
+
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
79. In dem Buche der Natur
+
Reines Herz und froher Muth
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
+
Geht wohl über Gold und Gut.
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
+
===Liederbuch des Logenbundes===
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
 +
 
 +
4 Gebete und
 +
4 „Preis und Dank“
 +
 
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 +
 
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
 +
 
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
 
 +
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
 +
 
 +
 
 +
 
 +
2. Preis und Dank
 +
 
 +
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 +
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
 +
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
 +
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
 +
</poem>
 +
 
 +
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 3.744: Zeile 3.531:
 
II. Schluß der Arbeitsloge
 
II. Schluß der Arbeitsloge
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
3.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
  
 
4.
 
4.
Zeile 3.807: Zeile 3.595:
 
Geitel
 
Geitel
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
5.  
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
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III. Eröffnung der Tafelloge
 
III. Eröffnung der Tafelloge
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
7.  
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O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
  
  
 
IV. Schluß der Tafelloge
 
IV. Schluß der Tafelloge
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
8.  
 +
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
39.  
53. Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
 
<poem>
 
<poem>
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
+
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
 +
 
 +
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
 +
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
 +
 
 +
 
 +
''An späteren Stellen:''
 +
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
 +
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
 +
 
 +
 
 +
 
 +
===Gesangbuch für Freimaurer.===
 +
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 +
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
 
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
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Mus
 
Mus
 
L. Erk. †1883.
 
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
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Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
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]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
siehe z. B.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
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Zuerst in:
 
Zuerst in:
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
unter dem Titel: Danklied
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
 
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
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Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
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Singet ihm! dem Geist der Geister
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
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[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
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Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
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Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
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[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
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Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
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Singet ihm! er führt durch Leiden
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
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[1840: gönnt uns unser Vater gern,
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führert durch des Lebens Leiden
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uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen seht den Abendstern!
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strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
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[1840: und wann früh die Morgensonne
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Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
  
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siehe z. B.:
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
  
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Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
 
+
 
Ehre dem Heimathsland,
+
Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
+
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
+
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
+
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
+
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
+
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.
+
Am Weg zum Ziel.
 
+
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
+
Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
+
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
+
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
+
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
+
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
+
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!
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Im Heiligthum!
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
 +
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 +
eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
 +
 
 +
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 +
Großer Gott, wir loben dich
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Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
==Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952==
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
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</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller