Traktat: Cagliostro und Ägyptischer Ritus - Michael Thomas Holstein
Der Ägyptische Ritus, ein System mit freimaurerischen Strukturen, wurde im späten 18. Jahrhundert von Alessandro Cagliostro (Giuseppe Balsamo, 1743–1795) begründet.[1] Cagliostro, eine schillernde und umstrittene Persönlichkeit, präsentierte sich als Magier, Alchemist und Wunderheiler und rief damit Faszination wie Ablehnung hervor.[2] Obwohl sein Ritus äußerlich freimaurerische Formen nutzte (z.B. Gradsystem, Logen), unterschied er sich in seinen theurgischen und alchemistischen Zielen sowie der Aufnahme von Frauen fundamental von den vielfältigen freimaurerischen Strömungen jener Epoche.[3] Der Ägyptische Ritus bleibt bis heute Gegenstand historischer und esoterikgeschichtlicher Forschung, die seine Bedeutung im Kontext von Aufklärung und Okkultismus untersucht.[4]
Contents
Historischer Kontext
Das 18. Jahrhundert war eine Epoche der Gegensätze. Dem aufklärerischen Streben nach Vernunft, Wissenschaft und Diesseitsorientierung (vgl. Aufklärung) stand eine weit verbreitete Faszination für das Irrationale, Übersinnliche und Okkulte gegenüber.[5] In diesem Klima gediehen zahlreiche Geheimgesellschaften, mystische Strömungen (vgl. Esoterik) und alternative Heilslehren. Eine besondere Rolle spielte die sogenannte Ägyptomanie, ein gesteigertes Interesse an der Kultur des alten Ägypten. Dieses basierte jedoch, mangels wissenschaftlicher Erkenntnisse vor der Entzifferung der Hieroglyphen, oft auf spekulativen und phantasievollen Projektionen statt auf Fakten der modernen Ägyptologie.[6][7]
Die Freimaurerei selbst war im 18. Jahrhundert keine homogene Bewegung. Neben den aufklärerisch-humanistisch orientierten Logen, die sich auf ethische Selbstvervollkommnung und Brüderlichkeit konzentrierten, existierten zahlreiche Hochgradsysteme und Orden (wie z.B. die Strikte Observanz), die nach tieferem Wissen, verborgenen Traditionen oder spiritueller Erleuchtung suchten und teils mystische oder alchemistische Elemente integrierten.[8][9] Viele dieser Systeme beriefen sich auf angebliche Ursprünge im Templerorden, bei den Rosenkreuzern oder eben in den Mysterien des alten Ägypten. Diese Suche nach alten, geheimen Weisheiten bot einen Nährboden für Figuren wie Cagliostro.
Biografischer Hintergrund: Alessandro Cagliostro
Die Identität Cagliostros ist bis heute umstritten. Die meisten Historiker identifizieren ihn mit Giuseppe Balsamo, geboren 1743 in Palermo in einfachen Verhältnissen.[10] Bereits in seiner Jugend in Palermo war Balsamo für Fälschungen und Betrügereien bekannt; unter anderem wurden ihm die Fälschung von Theaterbilletts, eines Testaments und eines Dokuments über angeblich verborgene Schätze nachgesagt.[11] Cagliostro selbst konstruierte später eine Legende, die ihn als geheimnisvollen Grafen mit rätselhafter Herkunft und übernatürlichen Fähigkeiten darstellte – eine Form der Selbstdarstellung, die für viele Abenteurer und Esoteriker der Zeit beobachtet wurde.[12] Er reiste mit seiner Frau Lorenza Feliciani (die sich Seraphina nannte) durch Europa, trat als Alchemist, Heiler und Freimaurer auf und gewann durch seine charismatische Persönlichkeit und seine vermeintlichen Wunderkuren erheblichen Einfluss in adeligen und bürgerlichen Kreisen.[13]
Ab etwa 1785/86, im Zuge der Halsbandaffäre, begann Cagliostro, seine Herkunft mit Malta in Verbindung zu bringen. Er behauptete, auf Malta unter dem Namen Acharat angekommen zu sein, dort vom Malteser Großmeister Emanuel Pinto de Fonseca (dessen unehelicher Sohn er zu sein andeutete) und einem geheimnisvollen Mentor namens Althotas in die Geheimwissenschaften eingeweiht worden zu sein und erst dort den Namen Cagliostro angenommen zu haben.[14] Diese Legende, die reale Personen wie Pinto oder den Ritter Luigi d’Aquino einbezog, wurde verbreitet, nachdem die genannten Personen verstorben waren und seine Angaben nicht mehr widerlegen konnten.[15] Goethe selbst stieß bei seinen Nachforschungen in Palermo 1787 auf die Diskrepanz zwischen Cagliostros Legende und der Realität des Giuseppe Balsamo und dessen Familie.[16][17]
Seine Aufnahme in die Freimaurerei ist ebenfalls unklar, fand aber vermutlich um 1776/77 in London statt.[12] Er präsentierte sich bald nicht nur als Mitglied, sondern als Reformator der Freimaurerei, der die angeblich verlorene, ursprüngliche Weisheit Ägyptens wiederherstellen wollte.[18] Sein Ruf erlitt durch die Verwicklung in die Halsbandaffäre (1785/86) schweren Schaden, obwohl er letztlich freigesprochen wurde.[12][6] 1789 wurde er in Rom von der päpstlichen Inquisition verhaftet, der Ketzerei, der Magie und der Freimaurerei angeklagt und 1791 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er starb 1795 in der Festung San Leo.[6][12]
Der Ägyptische Ritus Cagliostros
Gründung und Anspruch
Cagliostro gründete seinen Ägyptischen Ritus um 1784, wahrscheinlich während seiner Aufenthalte in Bordeaux und Lyon.[18] Er selbst bezeichnete sich als den „Grand Cophte“, den alleinigen Gründer und Großmeister dieses Systems, wie es im von ihm verfassten Ritual heißt: „Ich bin der Große Kophtha, Gründer und Großmeister der Hohen Ägyptischen Maurerei auf dem ganzen Erdball.“[19] Dieses Ritual, eine zentrale Primärquelle, muss als Teil von Cagliostros Selbstdarstellung und Anspruch verstanden und quellenkritisch interpretiert werden. Die Mutterloge seines Ritus trug den Namen „La Sagesse Triomphante“ (Die triumphierende Weisheit).[20] Cagliostro behauptete, sein Ritus sei die wahre, ursprüngliche Freimaurerei, die auf Henoch und Elias zurückgehe und deren Geheimnisse direkt aus den ägyptischen Mysterien stammten.[21] Historisch gesehen handelt es sich dabei jedoch um eine Konstruktion, die Anklänge an andere esoterische Systeme der Zeit aufweist und keine tatsächliche Verbindung zum alten Ägypten hat.[6][22]
Lehren und Ziele
Die Lehren des Ägyptischen Ritus basierten auf dem Glauben an Gott als „ewigen Architekten aller Welten“ und an die Unsterblichkeit der Seele.[23] Zentrales Ziel war die „physische und moralische Regeneration“ des Menschen, eine Art spirituelle und körperliche Vervollkommnung und Verjüngung, die durch spezielle Praktiken und Einweihungen erreicht werden sollte. Cagliostro beschrieb dies als Rückkehr zum Zustand der ursprünglichen Unschuld und als Erlangung von Unsterblichkeit.[24][25]
Der Ritus war stark von alchemistischen (die Lehre von der Umwandlung von Stoffen, oft mit spiritueller Deutung) und hermetischen (auf die mythische Figur Hermes Trismegistos zurückgeführte esoterische Lehren) Vorstellungen geprägt. Die Transmutation unedler Metalle in Gold diente als Symbol für die Veredelung des Menschen. Die Erlangung des Steins der Weisen und die Herstellung eines Lebenselixiers zur Überwindung von Alter und Tod waren erklärte Ziele.[6][25][24] Cagliostro behauptete, die „Materia Prima“ (Urstoff der Alchemie) oder den Stein der Philosophen zu besitzen.[26]
Ein weiteres wichtiges Element war die Theurgie (rituell-magische Praxis zur Kontaktaufnahme mit göttlichen Wesen), insbesondere die Kommunikation mit Engeln und anderen Geistwesen. Cagliostro versprach seinen Anhängern die Fähigkeit, mit den sieben Planetenengeln zu kommunizieren und von ihnen Wissen und Macht zu erhalten.[6][27] Solche Praktiken standen im Kontext eines breiteren Interesses an Geisterkommunikation und spirituellen Erfahrungen im 18. Jahrhundert, wie es sich etwa auch bei Swedenborg oder in bestimmten pietistischen Kreisen zeigte.[6]
Insgesamt handelte es sich um ein synkretistisches System, das Elemente aus der Bibel (Psalmen, Gebete), der Kabbala, der Hermetik, spekulativen ägyptischen Mysterien und christlichen Traditionen mit freimaurerischen Formen verband.[28]
Rituale und Praktiken
Der Ägyptische Ritus übernahm die dreistufige Gradstruktur der regulären Freimaurerei: Lehrling (Apprenti), Geselle (Compagnon) und Meister (Maître).[29][30] Jeder Grad hatte spezifische Einweihungszeremonien, die im von Cagliostro verfassten „Rituel de la maçonnerie égyptienne“ detailliert beschrieben sind. Diese beinhalteten Eide, spezielle Katechismen, symbolische Handlungen und die Verwendung spezifischer Kleidung und Requisiten.[31] Der Eid des Lehrlings betonte beispielsweise den Gehorsam: „Ich schwöre bei dem ewigen Gott und auf mein Ehrenwort, niemals die Geheimnisse zu offenbaren, die mir von diesem Orden anvertraut werden; ich verspreche den Gesetzen und Statuten zu gehorchen, die mir vom Großen Kophtha, unserem Gründer, vorgeschrieben werden.“[32]
Eine zentrale Rolle spielten magische Praktiken, insbesondere die Divination und Kommunikation mit Geistwesen durch ein Medium, meist ein junges unschuldiges Kind (als „Pupille“ oder „Colombe“ bezeichnet), das in eine mit Wasser gefüllte Karaffe blickte, um Visionen zu empfangen.[6][33] Cagliostro instruierte: „Der Meister vom Stuhl wird der Taube befehlen, auf die Knie zu fallen und zu Gott zu beten, dass er ihm einen der sieben Engel erscheinen lasse.“[34] Solche Praktiken standen im deutlichen Gegensatz zu den rationalen und ethischen Ausrichtungen vieler aufklärerischer Freimaurerlogen.
Freimaurerische Symbole wie die Akazie, der rohe Stein oder der Hiram-Mythos wurden im Sinne der Alchemie und Regeneration umgedeutet.[35] Die ägyptisierende Symbolik diente vor allem der Schaffung einer geheimnisvollen Atmosphäre, ohne auf tatsächlichem Wissen über das alte Ägypten zu beruhen.[6][29] Strenge Geheimhaltung wurde von den Mitgliedern gefordert und mit drastischen Eiden bekräftigt.[36]
Struktur und Organisation
Die Struktur des Ägyptischen Ritus war streng hierarchisch und autokratisch auf Cagliostro als „Grand Cophte“ ausgerichtet. Er beanspruchte die alleinige Autorität und ernannte die Logenbeamten.[37] Von den Mitgliedern wurde unbedingter Gehorsam gegenüber ihm und seinen Lehren verlangt.[32] Die Mitgliederzahl der Logen war begrenzt (z.B. 72 Lehrlinge, 24 Gesellen, 12 Meister), und es galten lange Wartezeiten für die Beförderung in höhere Grade.[38]
Besonderheiten
Eine bemerkenswerte Besonderheit von Cagliostros Ritus war die explizite Aufnahme von Frauen in sogenannten Adoptionslogen (Logen, die Frauen unter männlicher Aufsicht aufnahmen), in denen Männer und Frauen gemeinsam arbeiteten. Seine Frau Seraphina fungierte dabei oft als Großmeisterin.[12][29] Dies war in den meisten konstitutionellen Freimaurerlogen der Zeit unüblich.
Verhältnis zur konstitutionellen Freimaurerei
Obwohl Cagliostros Ägyptischer Ritus äußerlich freimaurerische Formen (Grade, Symbole, Rituale) imitierte, unterschied er sich fundamental von den Zielen und Prinzipien der aufklärerisch-humanistisch geprägten, konstitutionellen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts.[22][6] Die Hauptunterschiede lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Autorität: Cagliostros System war autokratisch auf seine Person als unfehlbaren „Grand Cophte“ zugeschnitten, der blinden Gehorsam forderte.[37][32] Die konstitutionelle Freimaurerei basierte hingegen auf Konstitutionen (wie den Alten Pflichten von 1723) und gewählten Logenbeamten.[39]
- Erkenntnisweg: Cagliostro versprach Erkenntnis durch okkulte Praktiken, Magie, Alchemie und direkte Offenbarungen durch Geistwesen.[6] Die aufklärerische Freimaurerei betonte hingegen den Weg der Vernunft, der ethischen Reflexion und der symbolischen Deutung zur moralischen Selbstvervollkommnung.[40]
- Ziele: Der Ägyptische Ritus zielte auf die Erlangung übernatürlicher Fähigkeiten, physische Unsterblichkeit und spirituelle Macht.[24] Die konstitutionelle Freimaurerei verfolgte primär humanitäre und ethische Ziele wie Brüderlichkeit, Toleranz und die Förderung gesellschaftlicher Tugenden.[41]
- Geheimhaltung: Während in der konstitutionellen Freimaurerei die Geheimhaltung ihre Rituale vor Außenstehenden schützte, diente sie bei Cagliostro oft der Mystifikation und der Behauptung exklusiven Wissens.[6]
Rezeption und Nachwirkung
Die Rezeption Alessandro Cagliostros ist facettenreich und hat sich im Laufe der Zeit erheblich gewandelt. Sie reicht von scharfer zeitgenössischer Kritik über romantisch-esoterische Umdeutungen bis hin zur modernen wissenschaftlichen Einordnung.
Zeitgenössische Kritik im 18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert war Cagliostro eine polarisierende Figur. Von Beginn an gab es Zweifel an seiner Identität und Herkunft. Ludwig Ernst Borowsky fasste 1790 die Unsicherheit zusammen: „Hundert Mutmaßungen darüber [über Cagliostros Identität] stehn hundert andern nicht mehr oder weniger wahrscheinlichen Mutmaßungen entgegen.“[42] Giacomo Casanova bezeichnete ihn als „charlatan bouffon, ignorant, sans figure, sans nulle culture“ (etwa: „ein possenreißerischer, ignoranter Scharlatan ohne Format und Bildung“).[43]
Vertreter der Aufklärung und der etablierten Freimaurerei kritisierten Cagliostro zunehmend. Goethe setzte sich in seinem Lustspiel Der Groß-Cophta (1791) satirisch mit Cagliostro auseinander und stellte dessen System als Blendwerk dar, wobei die Literaturkritik das Stück als misslungen betrachtete.[44][45][46][47][48][49] Der Grand Orient de France schloss Cagliostro aus seinen Reihen aus.[12]
Gleichzeitig gab es auch Stimmen, die ihn verteidigten oder zumindest eine differenziertere Betrachtung forderten. Marc Haven (selbst Esoteriker und daran interessiert, Cagliostro zu rehabilitieren)[50] wies auf Verleumdungen hin und verteidigte Cagliostros Schriften gegen den Vorwurf des leeren Stils.[51] Die Verurteilung durch die Inquisition 1791 festigte jedoch europaweit das negative Bild des Ketzers und Magiers.[12][52]
Romantisch-esoterische Umdeutung im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert erfuhr Cagliostro eine romantisch-esoterische Umdeutung. In okkulten Kreisen wurde er oft als Eingeweihter, Mystiker oder Vorläufer geheimer Lehren stilisiert oder vereinnahmt. Marc Haven sah in Cagliostro einen Meister verborgener Kräfte, dessen Lehren hermetische und kabbalistische Elemente vereinten und spätere esoterische Strömungen beeinflussten.[53] Figuren wie Cagliostro wurden in das Narrativ von Geheimlehren und verborgenen Traditionen integriert, das für Teile der Esoterik des 19. Jahrhunderts charakteristisch war.
Einordnung in die moderne Forschung
Die moderne kultur- und religionswissenschaftliche Forschung bemüht sich um eine differenziertere Einordnung Cagliostros jenseits der Extreme von Scharlatanerie und Verklärung. Klaus H. Kiefer analysiert Cagliostro als „gesellschaftliches Syndrom“ und „Medienprodukt der Aufklärung“.[54] Er betont die Wechselwirkung zwischen der Figur Cagliostro, den zeitgenössischen Medien und der öffentlichen Wahrnehmung, durch die sich die Ambivalenzen der Aufklärung selbst spiegeln.[55] Die Forschung untersucht spezifische Aspekte seines Wirkens historisch-kritisch, wie etwa seine medizinischen Praktiken, und grenzt sich von unkritischen oder apologetischen Darstellungen ab, die oft den sozialgeschichtlichen Kontext vernachlässigen.
Nachwirkung des Ägyptischen Ritus
Trotz der Ablehnung durch konstitutionelle Freimaurerkreise und seines persönlichen Scheiterns wirkte Cagliostros Ägyptischer Ritus als Inspiration für spätere esoterische Strömungen. Die im 19. Jahrhundert entstehenden ägyptisierenden Hochgradsysteme wie der Misraïm-Ritus und der Memphis-Ritus, die später zum Memphis-Misraïm-Ritus vereinigt wurden, beriefen sich teilweise auf Cagliostro oder wurden mit ihm in Verbindung gebracht.[56][25] Laut Massimo Introvigne (einem Religionssoziologen mit Schwerpunkt auf Esoterikforschung) inspirierten Cagliostros Rituale und Techniken auch verschiedene moderne magische Strömungen.[25]
In der heutigen Forschung wird Cagliostros Ägyptischer Ritus als ein faszinierendes Beispiel für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Aufklärung, Esoterik, Freimaurerei und individueller Selbstdarstellung im späten 18. Jahrhundert betrachtet.[29][6][12] Die Einordnung bleibt eine Herausforderung, da sowohl eine Betrachtung als rein freimaurerisches System (die den spezifisch magisch-alchemisch-ägyptischen Inhalt ignoriert) als auch eine Reduzierung auf nur eine alchemistisch-magische Strömung (die den konstitutiven freimaurerischen Rahmen und die ägyptische Legitimationsbasis übersieht) zu kurz greift.[57] Vielmehr stellt der Ritus einen eigenständigen Typus dar, der charakteristisch für die synkretistischen Tendenzen der Esoterik dieser Epoche ist.
Literatur
- Barberi, Giuseppe: Leben und Taten des Joseph Balsamo, sogenannten Grafen Cagliostro. Zürich 1791.
- Blumenthal, Lieselotte: Goethes "Großkophta". In: Weimarer Beiträge 7 (1961), S. 1-26.
- Borowsky, Ludwig Ernst: Cagliostro, einer der merkwürdigsten Abentheurer unsres Jahrhunderts. Seine Geschichte nebst Raisonnement über ihn und den schwärmerischen Unfug unsrer Zeit überhaupt. 2. Aufl., Königsberg 1790.
- Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, Genf o.J. [Nachdruck ca. 2004]. (Primärquelle) (PDF)
- Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28. ISSN 1434-106X.
- Faulks, Philippa; Cooper, Robert L. D.: The Masonic Magician. The Life and Death of Count Cagliostro and his Egyptian Rite. Watkins, London 2017 (Neuauflage; Erstausgabe 2008). ISBN 978-1786780133.
- Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024. ISBN 978-3-8260-7931-3.
- Haven, Marc: Le maître inconnu, Cagliostro. Arbre d'or, Genf o.J. [Nachdruck einer älteren Ausgabe, Original ca. 1912]. ISBN 978-2940358010.
- Höhmann, Hans-Hermann: Freimaurerei: Analysen, Überlegungen, Perspektiven. Edition Temmen, Bremen 2011. ISBN 978-3-8378-4028-5.
- Introvigne, Massimo: Arcana Arcanorum: Cagliostro's Legacy in Contemporary Magical Movements. In: Syzygy: Journal of Alternative Religion and Culture 1, Nr. 2 (1992): 117-135.
- Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. Kant - Schiller - Goethe - Swedenborg - Mesmer - Cagliostro. R. Oldenbourg Verlag, München 2004 (Ancien Régime, Aufklärung und Revolution; 36). ISBN 3-486-56782-9.
- Kleine-Roßbach, Sabine: Larven - Rollen - Staffagen, Cagliostro. (Quelle für Casanova-Zitat)
- Kraft, Herbert: »... alle Jahre einmal als ein Wahrzeichen«. Goethes Lustspiel >Der GroßCophta<. In: Winfried Barner, Eberhard Lämmert, Norbert Oellers (Hg.): Unser Commercium. Goethes und Schillers Literaturpolitik. Stuttgart 1984. S. 275-288.
- Kreutzer, Leo: Die kleineren Dramen zum Thema Französische Revolution: Der Groß-Cophta, Der Bürgergeneral, Die Aufgeregten, Das Mädchen von Oberkirch. In: Walter Hinderer (Hg.): Goethes Dramen. Neue Interpretationen. Stuttgart 1980. S. 197-209.
- Müller-Seidel, Walter: Cagliostro und die Vorgeschichte der deutschen Klassik. In: Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. Festschrift für Richard Brinkmann. Tübingen 1981. S. 136-163.
Einzelnachweise
Link zur PDF Magie-Theurgie-Freimaurerei-Ägyptischer Ritus von Jens Leinebach
Datei:Leinenbach-Jens Magie-Theurgie-Freimaurerei Aegyptischer Ritus.pdf
- ↑ Vgl. Florian Ebeling und Christian E. Loeben (Hrsg.): O Isis und Osiris - Ägyptens Mysterien und die Freimaurerei. Museum Kestnerianum Band 21, Verlag Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. 2017.
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. Kant - Schiller - Goethe - Swedenborg - Mesmer - Cagliostro. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 77 ff.
- ↑ Vgl. Artikel zu Cagliostro und Ägyptischem Ritus in: Eric Saunier (Hrsg.): Encyclopédie de la Franc-Maçonnerie. La Pochothèque, Le Livre de Poche, 2000.
- ↑ Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 9, 19 ff).
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 9.
- ↑ 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9.
- ↑ Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 10 ff).
- ↑ Höhmann, Hans-Hermann: Freimaurerei: Analysen, Überlegungen, Perspektiven. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4028-5, S. 46 (bezugnehmend auf R. Vierhaus).
- ↑ Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 11 ff).
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 77.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 189 (basierend auf den Ermittlungen des Advokaten Bivona).
- ↑ 12,0 12,1 12,2 12,3 12,4 12,5 12,6 12,7 Faulks, Philippa; Cooper, Robert L. D.: The Masonic Magician. The Life and Death of Count Cagliostro and his Egyptian Rite. Watkins, London 2017 (Neuauflage; Erstausgabe 2008). ISBN 978-1786780133.
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 78 ff.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 190 ff.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 197.
- ↑ Goethe, Johann Wolfgang von: Italienische Reise. Kommentiert von Herbert von Einem (= Johann Wolfgang von Goethe: Werke, Kommentare und Register. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Bd. 11). München 1981, S. 253 ff.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 188 ff.
- ↑ 18,0 18,1 Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 19).
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 4. (Übersetzung d. Verf.) Original: „Je suis le grand Cophte, fondateur et grand Maître de la haute maçonnerie Égyptienne par tout le globe de la terre.“
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 5. (PDF)
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 28. (PDF)
- ↑ 22,0 22,1 Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 20).
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 7. (PDF)
- ↑ 24,0 24,1 24,2 Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 68. (PDF)
- ↑ 25,0 25,1 25,2 25,3 Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 214 (unter Bezug auf Introvigne 1992).
- ↑ Barberi, Giuseppe: Leben und Taten des Joseph Balsamo, sogenannten Grafen Cagliostro. Zürich 1791, S. 76.
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 35, 59. (PDF)
- ↑ Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 20-21).
- ↑ 29,0 29,1 29,2 29,3 Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28.
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 9. (PDF)
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 15ff, 45ff, 54ff. (PDF)
- ↑ 32,0 32,1 32,2 Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 19. (Übersetzung d. Verf.) Original: „Je jure devant l'éternel Dieu, et sur ma parole d'honneur, de ne jamais révéler les secrets qui me seront confiés par cet Ordre; je promets d'obéir aux loix et statuts qui me seront prescrits par le grand Cophte, notre fondateur.“
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 58ff. (PDF)
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 59. (Übersetzung d. Verf.) Original: „Le Vénérable commandera à la Colombe de se mettre à genoux, et de prier Dieu de lui faire paroître un des sept Anges.“
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 31-32, 68. (PDF)
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 13, 19. (PDF)
- ↑ 37,0 37,1 Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 4-5. (PDF)
- ↑ Cagliostro: Rituel de la maçonnerie égyptienne. Arbre d'Or, o.J. [ca. 2004], S. 9, 11. (PDF)
- ↑ Höhmann, Hans-Hermann: Freimaurerei: Analysen, Überlegungen, Perspektiven. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4028-5.
- ↑ Höhmann, Hans-Hermann: Freimaurerei: Analysen, Überlegungen, Perspektiven. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4028-5, S. 47-48, 62.
- ↑ Höhmann, Hans-Hermann: Freimaurerei: Analysen, Überlegungen, Perspektiven. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4028-5, S. 58, 62.
- ↑ Borowsky, Ludwig Ernst: Cagliostro, einer der merkwürdigsten Abentheurer unsres Jahrhunderts. Seine Geschichte nebst Raisonnement über ihn und den schwärmerischen Unfug unsrer Zeit überhaupt. 2. Aufl., Königsberg 1790, S. 36.
- ↑ Zitiert nach Kleine-Roßbach, Sabine: Larven - Rollen - Staffagen, Cagliostro.
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 22.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 187 ff.
- ↑ Blumenthal, Lieselotte: Goethes "Großkophta". In: Weimarer Beiträge 7 (1961) S. 1-26.
- ↑ Kreutzer, Leo: Die kleineren Dramen zum Thema Französische Revolution: Der Groß-Cophta, Der Bürgergeneral, Die Aufgeregten, Das Mädchen von Oberkirch. In: Walter Hinderer (Hg.): Goethes Dramen. Neue Interpretationen. Stuttgart 1980. S. 197-209.
- ↑ Müller-Seidel, Walter: Cagliostro und die Vorgeschichte der deutschen Klassik. In: Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. Festschrift für Richard Brinkmann. Tübingen 1981. S. 136-163.
- ↑ Kraft, Herbert: »... alle Jahre einmal als ein Wahrzeichen«. Goethes Lustspiel >Der GroßCophta<. In: Winfried Barner, Eberhard Lämmert, Norbert Oellers (Hg.): Unser Commercium. Goethes und Schillers Literaturpolitik. Stuttgart 1984. S. 275-288.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 216 (unter Bezug auf Haven).
- ↑ Haven, Marc: Le maître inconnu, Cagliostro. Arbre d'or, o.J. [Nachdruck einer älteren Ausgabe], S. 58.
- ↑ Freller, Thomas: Goethe und Malta. Rekonstruktion eines unerfüllten Versprechens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2024, ISBN 978-3-8260-7931-3, S. 188.
- ↑ Haven, Marc: Le maître inconnu, Cagliostro. Arbre d'or, o.J. [Nachdruck einer älteren Ausgabe].
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 21, 29.
- ↑ Kiefer, Klaus H.: „Die famose Hexen-Epoche“. Sichtbares und Unsichtbares in der Aufklärung. R. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-56782-9, S. 21-23, 27, 29.
- ↑ Ebeling, Florian: Ägyptische Freimaurerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Internationale Freimaurer-Forschung. Band 22, 2009, S. 9–28 (hier: S. 27).
- ↑ Diese differenzierte Sichtweise ergibt sich aus der Zusammenschau der Forschung, vgl. etwa die Analysen bei Ebeling (2009), Kiefer (2004) und Introvigne (1992), die jeweils unterschiedliche Facetten – freimaurerischer Kontext, aufklärerische Ambivalenz, magisch-alchemistische Inhalte – beleuchten.
Autor: Br. Jens Leinenbach