Zum Todtenkopf und Phönix

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Zum Todtenkopf und Phönix

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Logengeschichte

Das Zeitalter der Vernunft

Die Freimaurerei wird immer wieder in Verbindung gebracht mit der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Sicherlich kann davon ausgegangen werden, dass sich Aufklärung und moderne Freimaurerei gegenseitig befruchtet haben. Allerdings wird der politische Einfluss der Freimaurerei bisweilen wohl stark überschätzt.

Die Aufklärung hatte viele geistige Eltern: Humanismus, Rationalismus und Empirismus erlebten nach dem langen Mittelalter bereits in der Renaissance und im Barock eine neue Blüte. Wegbereiter der Aufklärung waren z. B. Francis Bacon, Galileo Galilei oder Issac Newton um nur einige zu nennen. Deren Philosophie und naturwissenschaftliches Weltbild bauten die klassischen Aufklärer des 18. Jahrhunderts zu einer allgemeinen Weltanschauung aus: Vernunft, Toleranz, Freiheit, Humanismus, Mut zur Kritik. Wohlbekannte Beispiele sind der Freimaurer Gotthold Ephraim Lessing sowie der Königsberger Philosoph Immanuel Kant. Andere große Namen der Aufklärung waren John Locke, George Berkeley, David Hume und Jean-Jacques Rousseau.

Allerdings verleiten die großen Namen und Ideen uns dazu, jene Zeit allzu verklärt zu betrachten. Denn auch das 18. Jahrhundert war geprägt von zahlreichen politischen Auseinandersetzungen und Kriegen.

England

Der Beginn der modernen Freimaurerei wird allgemein an der Gründung der Großloge von London am 24. Juni 1717 festgemacht. Das ist die Großloge, von der bis heute die Anerkennung aller regulären Großlogen und Logen weltweit abhängt. Die Gründung der Großloge von London fällt in eine Zeit, in der sich bereits diverse unterschiedliche freimaurerische Strömungen entwickelt hatten und sich viele alte englische Logen in einer Phase der Auflösung befanden. Dem konnte auch die anfangs relativ bedeutungslose Großloge wenig entgegensetzen.

Diese Situation änderte sich mit der der Wahl von John Theophilius Desagulier zum dritten Großmeister am 24. Juni 1719. In der Folgezeit dehnte sich die Großloge von 16 Tochterlogen im Jahr 1721 auf 109 im Jahr 1732 aus. Desagulier war es gelungen, einflussreiche Zeitgenossen für die Freimaurerei zu gewinnen und die Freimaurerei gesellschaftlich zu etablieren.

Das alles klingt allerdings harmonischer als es damals wohl wirklich war: 1723 verfasste James Anderson die „Alten Pflichten“, eine Art freimaurerische Konstitution. Diese enthalten auch Ausführungen zum Verhältnis der Freimaurerei zu Gott und zur Religion. Die unterschiedlichen Fassungen führten zu erheblichen Auseinandersetzungen und letztendlich auch zur Aufspaltung der Freimaurerei: Musste ein Freimaurer an einen theistischen, eventuell sogar christlichen Gott glauben? Oder reichte es aus Deist zu sein? Während die Grand Lodge of England am Deismus festhielt, spalteten sich 1751 die “Ancients” ab. Sie warfen der Großloge vor, sich nicht an die alten Bräuche zu halten und verwarfen in Ihren Konstitutionen ausdrücklich auch den Deismus.

Deutschland

20 Jahre nach der Gründung der Londoner Großloge, wurde im Jahr 1737 in Hamburg die erste Loge auf deutschem Boden gegründet, die „Loge d` Hambourg“. In den folgenden Jahren entstanden in Deutschland diverse Großlogen. Allein in Preußen waren es drei:

Allerdings schlug die Freimaurerei in Deutschland auch Irrwege ein: In der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand in Deutschland das Hochgradsystem der „Strikten Observanz“. Dieses lehnte sich an den Templerorden an und war in seinem Aufbau streng hierarchisch und absolut intransparent. Es soll von sogenannten “unbekannten Oberen” geleitet worden sein. Nicht nur Lessing und Goethe kritisierten die “Strikte Observanz” massiv, auch der spätere Gründer unseres Freimaurerordens, Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf wandte sich von ihr ab.

Auf der Suche nach freimaurerischer Vertiefung wandte Zinnendorf sich an die schwedische Großloge. Von dort erhielt er über den schwedischen Großmeister Friedrich Eckleff (1723 bis 1784) einen Freibrief zur Gründung eines Freimaurerordens nach Schwedischer Lehrart sowie die dazu notwendigen Akten (die sog. „Eckleff´schen Akten“). Darauf aufbauend wurde am 27. Dezember 1770 die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Freimaurerorden) gegründet.

Der Freimaurerorden

Die Eckleff´schen Akten werden nach heutigem Forschungsstand weitestgehend als Eigenschöpfung Eckleffs angesehen, wobei Eckleff wohl eine Vielzahl von Quellen und Einflüssen miteinander verband, darunter alte französische Rituale, die auf der Handwerkstradition aufbauen, Referenzen an den Johanniter-Orden und die Templer sowie rosenkreutzerische und kabbalistische Elemente.

Der Freimaurerorden hat daher nicht nur humanistische Wurzeln, die auf die Zeit der Aufklärung zurückgehen. Er hat ebenso mystische, religiöse und auch ritterliche Elemente, die auf das Mittelalter verweisen.

Eine weitere Besonderheit in diesem Zusammenhang ist das Bekenntnis des Freimaurerordens zur christlichen Lehre:

Das „Supreme Being“ der englischen Freimaurerei wird im Freimaurerorden unter dem Namen des „Dreifach Großen Baumeisters der ganzen Welt“ verehrt, und wir als Ordensfreimaurer bezeichnen Jesus Christus als unseren “Obermeister”. Der Freimaurerorden fordert das Bekenntnis zur „alleinigen Lehre Jesu Christi“ � nicht aber das Bekenntnis zu einer bestimmten (christlichen) Religionsgemeinschaft.

Was heißt das nun für die Betrachtung der Geschichte unserer Loge? Zwar wurde das Licht erst 1772 in unsere Loge eingebracht, aber das Licht auf dem wir gründen ist viel älter. Wir gründen auf den Ideen der Aufklärung, des Humanismus der Renaissance und der Antike aber eben auch auf der christlichen Mystik des Mittelalters und vor allem auf der Lehre unseres Obermeisters. Quelle: Loge „Zum Todtenkopf und Phönix“

Das Jahr 1772

Die Loge Zum Todtenkopf wurde am 21. März 1772 in Königsberg gegründet. Was war das für eine Zeit?

Neun Jahre vor der Gründung unserer Freimaurer Loge endete der Siebenjährige Krieg (1756 bis 1763). Ohne Kriegserklärung war Friedrich II in Sachsen einmarschiert, um einem möglichen Angriff von Österreichern, Russen, Franzosen und Sachsen zuvorzukommen. Der Krieg tobte in ganz Europa, auch auf ostpreußischem Gebiet. Am Ende wurde durch den Frieden von Hubertusburg, am 15. Februar 1763, schließlich der „Vorkriegszustand“ wiederhergestellt. Der Krieg kostete allein auf preußischer Seite 180.000 Soldaten das Leben. Auf den ersten Blick erscheint es erstaunlich, ausgerechnet in einer Zeit wie dieser eine Johannisloge zu gründen, um freimaurerische Tugenden und Ideale zu leben.

Die Gründung des „Todtenkopfes“

Trotz alledem – oder vielleicht gerade deswegen – fanden sich am 21. März 1772 fünf Freimaurerbrüder in einem Garten in Königsberg ein und gründeten – noch ohne Ritualgegenstände und Akten – die Loge Zum Todtenkopf. Unser erster Logenmeister war Friedrich Ernst Jester. Er war bei der Logengründung gerade einmal 29 Jahre alt und sollte die Loge 48 Jahre lang bis 1818 führen.

Nach der Gründung des Todtenkopfes schrieb Jester an Zinnendorf: “Wenn auch die Zahl der Brüder klein ist, die sich an einen beschwerlichen Weg wagen, und die hiesig zahlreiche und blühende Loge der strikten Observanz unserem Unternehmen Hindernisse in den Weg legt, so wird es unserem Eifer gelingen, jenen zu mehren, diese zu überwinden.”

Die “Strikte Observanz” war in Königsberg durch die Loge “Zu den drei Kronen“ stark vertreten. Diese hatte 1771 ein neues Domizil am Königsberger Schlossteich bezogen. Aber an Selbstbewusstsein und finanziellen Mitteln fehlte es unseren Gründervätern wohl nicht. Nur vier Jahre nach den “Drei Kronen” bezog auch der Todtenkopf, nach einem kurzen Intermezzo in der Tragheimer Pulverstraße, sein Logenhaus in unmittelbarer Nachbarschaft am Schlossteich.

Der Todtenkopf wuchs und gedieh prächtig. Am Ende des ersten Logenjahres zählte die Loge 34 Brüder, nur drei Jahre später, im Jahr 1775 gehörten ihr bereits rund 450 Brüder an.

Die Gründung des “Phönix”

Jester schlug den Brüdern aufgrund des enormen Wachstums des Todtenkopf 1775 vor, eine weitere Loge zu gründen. Noch im selben Jahr wurde die neue Loge Zum Phönix ausgerufen. Beide Logen, Todtenkopf und Phönix, vereinbarten, dass über die Aufnahme neuer Brüder stets in beiden Logen abgestimmt werden musste, arbeiteten im selben Haus und teilten sich die Ausstattung. Beide Logen gediehen – wie auch die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland, unter deren Obödienz sie arbeiteten – prächtig.

Allerdings wurden beide Logen bald von ihrer Zeit heimgesucht: Die Französische Revolution (1789 bis 1799) stellte eine Zäsur in der europäischen Geschichte dar, die auch das Logenleben nicht verschonte. Während der folgenden Koalitionskriege versuchten verschiedene europäische Mächte sich ab 1792 zunächst dem revolutionären, später dem napoleonischen Frankreich entgegenzustellen.

Napoleon war 1799 zum 1. Konsul der Republik geworden und hatte sich 1804 selbst zum Kaiser gekrönt. Preußen verhielt sich in dieser Zeit ambivalent. Zunächst hatte man sich Frankreich noch entgegengestellt. Doch der junge König Friedrich Wilhelm III wollte sich zunächst nicht an neuen Koalitionen gegen Napoleon beteiligen. Erst nachdem Napoleon Kaiser Franz II gezwungen hatte, die Reichskrone niederzulegen und damit das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufzulösen, stellte sich Preußen Napoleon entgegen und erklärte am 9. Oktober 1806 Frankreich den Krieg. Zweieinhalb Wochen später marschierte Napoleon in Berlin ein.

König Friedrich Wilhelm III war zuvor samt Hof und Familie nach Ostpreußen geflohen. Preußen verbündete sich nun mit Napoleon und stellte ihm für den später gescheiterten Russlandfeldzug rund 23.000 Soldaten. Erst 1813 stellte sich Preußen an der Seite Österreichs Frankreich wieder entgegen. Die Völkerschlacht bei Leipzig läutete das Ende Napoleons ein. Allein in diesen drei Tagen (16. bis 19. Oktober 1813) verloren ca. 90.000 Soldaten ihr Leben. Zwar kam Napoleon 1815 noch einmal aus der Verbannung zurück. In der Schlacht von Waterloo wurde er von Briten, Niederländern und Deutschen gemeinsam endgültig besiegt.

Schwere Zeiten - Die Jahre 1818 bis 1849

Drei Jahre später, im Jahr 1818, übergab unser erster Logenmeister Jester den Hammer an C. H. Gruber. Nach dem Krieg und den vielen Schlachten kehrten viele Brüder nicht wieder zurück oder verließen das wirtschaftlich schwächelnde Königsberg. 1820 übernahm C. F. W. Riemann für 12 Jahre den Hammer des Todtenkopf, 1832 A. Fr. Krah. Nie wieder hat das freimaurerische Leben in Königsberg und Preußen die Blüte des 18. Jahrhunderts erreicht. So kam es dann auch, dass 1832 beide Logen zur Vereinigten Johannisloge Loge Zum Todtenkopf und Phoenix vereinigt wurden.

Die Jahre 1850 bis 1875

Es gab immer wieder Logenmeister, die lange die Geschicke unserer Loge lenken durften. Der nächste “Langläufer” war J. F. A. Kause, der den Hammer 17 Jahre lang führte (1850-1867). Ihm folgten F. A. Hoffmann (1868 bis 1870) und Klimowicz (1871 bis 1875).

In diese 25 Jahre fallen drei weitere geschichtliche Ereignisse von erheblicher Bedeutung für Preußen: Im Preußisch-Deutschen Krieg von 1866 besiegte das Königreich Preußen das Kaisertum Österreich und verleibte sich viele Gebiete nördlich des Mains ein. Die Stärke Preußens sowie die Annäherung der deutschen Länder veranlassten Napoleon III im Sommer 1870, Preußen den Krieg zu erklären. Allerdings verlief dieser Deutsch-Französische Krieg für Frankreich katastrophal: Deutsche Truppen besetzten Paris, worauf am 18. Januar 1871 der preußische König Wilhelm I. – nun Deutscher Kaiser – im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Reiches ausrief.

Die Ära Otto Hieber – 1885 bis 1922

Vierzehn Jahre später, am 25. Januar 1885, wurde Otto Hieber zum Logenmeister gewählt und am 22. März in sein Amt eingesetzt. Hieber führt den Hammer 37 Jahre lang (1885 bis 1922). Er schrieb die bis heute Freimaurerorden gültigen Leitfäden für die Johannisgrade, wurde 1885 wortführender Andreasmeister und 1889 Kapitelmeister.

Auch zu Hiebers Zeiten änderte sich das Umfeld für die Loge grundlegend: Am 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ermordet und Österreich zog gegen Serbien in den Krieg. Durch die Beistandsverpflichtung des Deutschen Reiches wurde aus dem lokalen Krieg ein Flächenbrand:

Der erste Weltkrieg tobte von 1914 bis 1918. Es folgte die Novemberrevolution von 1918/1919, die schließlich mit der Verkündung der Weimarer Verfassung endete. Das deutsche Kaiserreich wurde zur Weimarer Republik, das Königreich Preußen zum Freistaat.

Der Erste Weltkrieg kostete fast zehn Millionen Soldaten und weiteren sieben Millionen Zivilisten das Leben.

Unser späterer Logenmeister R. Armstedt beschreibt den Beginn der Nachkriegszeit im Jahresbericht der Loge wie folgt: “Als der schmachvollste Frieden, den Deutschland jemals geschlossen hat, dem furchtbaren Kampf, bei dem Millionen von Menschen ihr Leben lassen mussten, ein Ende gemacht hatte, sollte Deutschland mit der verlogenen Phrase von Frieden, Freiheit und Brot betört werden. Das Gegenteil von allem trat ein. Weder die äußeren Feinde dachten daran dem deutschen Volk Erholung und Gesundung zu gönnen, noch schreckten die inneren Feinde davor zurück, dem äußeren Krieg einen Bürgerkrieg folgen zu lassen.

Freiheit gab es nur für die herrschenden Parteien � und Brot; die notwendigsten Nahrungsmittel waren bei der bis ins Unglaubliche gestiegenen Teuerung von der hungernden Bevölkerung kaum zu beschaffen. Streik folgte auf Streik und trieb die Preise unhaltsam in die Höhe, die Verkehrsmittel versagten und der Kommunismus machte Miene, die letzten Säulen der Ordnung zu stürzen. Wucher und Schiebung blühte und immer tiefer sank die sittliche Kraft des deutschen Volkes. Der nackte Materialismus begann sich aller Schichten der Bevölkerung zu bemächtigen. So war der Zustand unseres Volkes, als der sogenannte Frieden und die neue Freiheit ihren Einzug in das Deutsche Reich gefunden hatten.”

Bis 1919 diente das Logenhaus als Kriegslazarett. Die beginnende Inflation machte sich überall bemerkbar. Egal ob Geschirr, Pensionen der dienenden Brüder, Beleuchtung oder Heizung, die Preise erreichten nie dagewesene Höhen. Zwar sprangen der Loge immer wieder hilfsbereite Brüder mit Spenden zur Seite, dennoch mussten Beiträge und Beförderungsentgelte laufend angehoben werden und “viele Brüder sahen sich gezwungen für die Brudermahle ihre Butterbrote mitzubringen und auf Wein zu verzichten.”

Auch um die Sicherheit war es in diesen Tagen schlecht bestellt. In Königsberg formierte sich eine Bürgerwehr, die des Nachts auf den Straßen patrouillierte. Nach einem Einbruch in der Drei-Kronen-Loge entschloss sich auch unsere Loge eine Nachtwache mit drei bis vier Brüdern einzurichten.

In diese Zeit fällt auch die “Chicagospende” – ein Zeichen der weltumspannenden Bruderkette der Freimaurer und der Barmherzigkeit ausländischer Brüder: Der Meister- und Altmeisterclub in Chicago spendete der Großen Landesloge 10.000 Dollar. Davon erhielt unsere Loge 3.500 Mark, mit dem Auftrag diese an “arme siechende, hungernde und frierende Kinder bis zu 14 Jahren zu verteilen.”

Auf dem Weg in die “Dunkle Zeit” – Die Jahre 1923 bis 1934

Auf Hieber folgten zu Zeiten der Weimarer Republik noch drei weitere Logenmeister: R. Armstedt (1923), J. Weise (1924 bis 1929) und J. Perrey (1930 bis 1934).

1925 wurde, nach der Hyperinflation der Jahre 1922 und 1923, die Reichsmark eingeführt; die vierte Währung in drei Jahren. Die Loge erholte sich in diesen Jahren zunehmend. Allein 1923 wurden 27 neue Brüder aufgenommen. Der Todtenkopf und Phoenix zählte zu diesem Zeitpunkt 511 Mitglieder und das Logenhaus wurde wieder ein kulturelles Zentrum Königsbergs.

Doch die goldenen zwanziger Jahre verdunkelten sich schnell, unter anderem durch die Ludendorffsche Hetze gegen die Freimaurerei. Im September 1927 sahen sich die drei Königsberger Logen veranlasst, sich gemeinsam gegen die Angriffe Ludendorffs in der Königsberger Zeitung zu “erklären”. Dennoch verfehlten die Angriffe nicht Ihre Wirkung.

Leider musste Otto Hieber die aufkommende Hetzte gegen die Freimaurerei noch miterleben, er starb 1929 im Alter von 89 Jahren. Die Traueranzeige unserer Loge endete mit den Worten: “Solange unsere Loge bestehen wird, wird sein Lebensbild unter uns in Segen weiterleben”. Das war fünf Jahre bevor unsere Loge verboten wurde.

In Hiebers Todesjahr machte die Weltwirtschaftskrise den “goldenen zwanziger Jahren” endgültig den Garaus. Die Arbeitslosigkeit verdoppelte sich in den nächsten Jahren und auch in Königsberg kämpften immer mehr Menschen ums nackte Überleben. Die Menschen radikalisierten sich. Gerade in Ostpreußen fiel die nationalsozialistische Bewegung auf fruchtbaren Boden. Das bekamen die Brüder auch beim Verlassen des Logenhauses zu spüren. Wurden Sie zunächst noch von SA und SS angepöbelt gingen die Anfeindungen 1931/32 in Handgreiflichkeiten über. Dennoch versuchten der Freimaurerorden und seine Tochterlogen, zunächst, ihre Arbeit aufrechtzuerhalten.

Dann kam das Jahr 1933, das Jahr der Machtergreifung Hitlers – die Welt verdunkelte sich. In diesem Jahr wurde auch das Logenhaus des Todtenkopf und Phönix von der Gestapo besetzt und von der SS durchsucht. Dabei plünderten die Nazis alles Wertvolle, verbrannten andere Gegenstände auf dem Hof oder gaben diese der Lächerlichkeit preis. Der Zugang zum Logenanwesen wurde den Brüdern verwehrt, nachts stellte die SS Wachen auf dem Gelände auf. Als der Logenmeister Julius Perry versuchte Widerstand zu leisten, wurde er nach einer Hausdurchsuchung von der Gestapo verhaftet. Die Loge wurde am 14. Januar 1934 vom damaligen Innenministerium verboten. Julius Perry starb 1936.

Auch anderen Logen erging es nicht besser: Es gab Brüder, die fest zu Ihrer Loge standen, andere traten aus, um eine gewisse “Unaufrichtigkeit der NSDAP gegenüber” zu vermeiden. Auch wurde vielfach versucht, mit den Behörden und der NSDAP eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen, doch das war eine Illusion. So benannte sich beispielsweise der Freimaurerorden 1933/34 in “Deutsch-Christlicher Orden der Tempelherren” um und verbannte jedwede alttestamentarische Symbolik aus seiner Lehre – so wurde z.B. der Salomonische Tempel durch das Straßburger Münster ersetzt . Am Ende wurden dennoch alle Logen und Großlogen zur Auflösung gezwungen. Der Freimaurerorden löste sich am 16. Juli 1935 auf. Die “Dunkle Zeit” war nun endgültig über die deutsche Freimaurerei hereingebrochen.

Drei Monate später wurden die Nürnberger Gesetzte erlassen. Knapp vier Jahre später, am 1. September 1939, begann mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg. Während des Krieges verloren mindestens 55 Millionen Menschen ihr Leben, davon ungefähr 39 Millionen alleine in Europa. Die weltweiten Verluste und Gräueltaten an der Zivilbevölkerung waren unvorstellbar.

Neuanfang in Berlin nach 1945

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland mit einer inhaltlichen Rückbesinnung auf die christliche Tradition im schwedischen System. 1947 wurden in Westdeutschland und Westberlin die ersten Logen wieder reaktiviert. Darunter war auch unsere Loge.

Der bereits 1933 aus Ost-Preußen nach Berlin geflohene Bruder Rogorusky bemühte sich seit 1945 intensiv darum, das Logenleben wieder aufzubauen. Zusammen mit dem aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Gotthard Kecker gelang es ihm am 22. Mai 1947 unsere Loge in Berlin wieder einzurichten. Zusammen mit anderen Logen bezog der Todtenkopf und Phoenix das halb zerstörte Ordenshaus der Großen Landesloge in der Eisenacher Straße. Zur Wiederaufnahme meldeten sich 21 Brüder aus Königsberg. Ein Jahr später war die Loge bereits auf 59 Brüder angewachsen.

Die Arbeit war nicht einfach. Aus den nun polnischen und russischen Gebieten des vormaligen Ostpreußens kamen mittellose Königsberger Brüder nach Berlin und bewarben sich um eine Wiederaufnahme. Die Not spiegelte sich auch bei Festarbeiten wider:

“Am 9. Mai 1948 beging die Loge ihr 177. Stiftungsfest mit einer Festloge im Ordenshaus. Geleitet wurde diese Arbeit durch den weisen Ordensarchitekten und 2. Landesgroßmeister und Vorsitzenden unserer JL Br. Bruno Rogorusky. Man musste sich drei Hämmer und weitere Ritualgegenstände von anderen Logen borgen. Für die anschließende Tafelloge musste jeder Bruder folgende Lebensmittelmarken abgeben: 50 gr. Fleisch, 50 gr. Nährmittel, 10 gr. Fett und 200 gr. Kartoffeln.”

Im Jahr 1958 wurde Georg Frommholz zum Logenmeister gewählt. In diesen schwierigen Zeiten neu beginnend hat sich unser Loge dann langsam aber stetig zu dem entwickelt, was sie noch heute ist und wie wir sie heute kennen. Es wurden erste Logenreisen unternommen und Kontakte geknüpft, zu Festarbeiten begannen sich wieder besuchende Brüder aus dem In- und Ausland einzufinden.

Im Jahr 1965 bezog die Große Landesloge das neue Ordenshaus in Berlin-Dahlem, in dem seitdem auch unsere Loge ansässig ist. Das 200. Stiftungsfest am 21. März 1972 wurde mit über 200 Gästen gefeiert.

Zu guter Letzt

Wir leben heute -hier und jetzt- auf einem gesegneten Fleck unserer Erde. Schauen wir zurück, so sehen wir Brüder, die zu ihrer Zeit immer wieder allen möglichen Widrigkeiten trotzen und Herausforderungen begegnen mussten, um ihre Arbeit am freimaurerischen Bau mit Weisheit, Stärke und Schönheit fortzusetzen.

Unsere Brüder der ersten Stunde um unseren Logengründer Jester wären sicher erstaunt, in was für einer Welt und in was für Zeiten „ihre“ Loge heute arbeitet. Und vielleicht wären sie auch ein wenig stolz darauf, wie viele der freimaurerischen Ideale sie hier verwirklicht sehen könnten: Wir leben und arbeiten in einer Stadt, in der fast dreieinhalb Millionen Menschen aus 190 Nationen, mit unterschiedlichsten kulturellen und religiösen Hintergründen, überwiegend friedlich und tolerant zusammenleben. Der Todtenkopf und Phoenix pflegt Kontakte zu Logen auf nahezu allen Kontinenten der Erde. Der technische Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte macht das Wissen der Welt für Milliarden von Menschen zugänglich.

Ungeachtet dessen wird es auch im 21. Jahrhundert noch genug Arbeit für uns alle geben – die Menschheit steht vor vielen neuen Herausforderungen. Ideale wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit mögen uns heute teilweise selbstverständlich vorkommen, müssten jedoch selbst dort, wo sie bereits Wirklichkeit geworden sind, bewahrt, verteidigt und immer wieder neu errungen werden. Die Freimaurerei kann und wird dazu auch zukünftig beitragen.

Dank des ungebrochenen Engagements aller unserer Brüder über alle Epochen hinweg gilt auch heute noch: “Die Loge – sie lebe!”

Literaturverweise für den Artikel

  • Geschichte der St. Johannis Loge Zum Todtenkopf und Phönix, 1887 bis 1934

Alec Mellor, Logen Rituale Hochgrade, Handbuch der Freimaurerei, Sonderdruck 1985,

  • dtv-Atlas Weltgeschichte, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Deutscher Taschenbuchverlag, 3. Auflage 2010
  • Dieter A. Binder, Die Freimaurer, Ursprung, Rituale und Ziele einer diskreten Gesellschaft; Verlag Herder Freiburg im Breisgau, 2. Aufl 2006
  • Dieter A. Binder, Die Freimaurer, Geschichte, Mythos und Symbole; Marix-Verlag, Wiesbaden 2009
  • Gesetzbuch der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, fünfte berichtigte Ausgabe 1985
  • Johann Wolfgang von Goethe, West-oestlicher Divan, Deutscher Taschenbuchverlag, Sonderausgabe 2006, 2. Auflage 2011

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Logengründung

Die Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“ wurde am 21. März 1772 unter dem Namen „Zum Todtenkopfe“ in Königsberg von den Freimaurern Friedrich Ernst Jester, Christian Jacob Hewelke, Jacob Friedrich Grimm, Nathanael Holst und Johann Ignaz Wierzbicki gegründet.

Friedrich Ernst Jester, zum Zeitpunkt der Logengründung 29 Jahre alt, war 1764 in Paris Freimaurer geworden und später, wie auch Jacob Friedrich Grimm, Mitglied der Loge „Hoffnung“ in Wien. Nathanael Holst gehörte der Loge „Zum güldenen Apfel“ in Eutin, Johann Ignaz Wierzbicki der Loge „Zu den drei Sternen“ in Danzig und Christian Jacob Hewelke der Loge „Zu den drei Rosen“ in Hamburg an.

Die fünf Gründungsmitglieder führten am 21. März 1772, noch ohne offizielle Ritualakten und Ritualgegenstände, eine erste improvisierte Tempelarbeit durch. Noch am Tag der Gründung wurden die Logenämter in geheimer Wahl besetzt und die ersten „Suchenden“ in die Loge aufgenommen. Zum Vorsitzenden Logenmeister wurde Friedrich Ernst Jester gewählt. Im Anschluss wurde die Gründung der „Todtenkopf-Loge“ in der Pottmannschen Weinstube mit einigen Gläsern Bärenfang gefeiert.

Situation in Königsberg im Jahr 1772

Das Umfeld in Königsberg stellte sich für die neu gegründete „Todtenkopf-Loge“ günstig dar, die Stadt prosperierte wirtschaftlich und kulturell: Nach der rigiden Regierung Friedrich Wilhelms I., der Einkünfte hoch besteuert hatte, um seine Militärausgaben zu bestreiten, war nun Friedrich II. (der Große) – der selbst Freimaurer war – seit 1740 an der Macht und führte die Regierungsgeschäfte im Stil des Zeitalters der Aufklärung.

Königsberg besaß einen großen Seehafen mit weiten Handelsverbindungen für die Ausfuhr von Holz, Getreide und Bernstein. Das kulturelle Leben war geprägt von zahlreichen Künstler- und Literatenvereinen und öffentlichen Konzerten. Seit 1770 lehrte Kant an der Königsberger Universität, der 1544 gegründeten Albertina.

Bereits 1746 war die erste Königsberger Loge „Zu den drei Ankern“ gegründet worden. Nach deren Auflösung im Jahr 1758 gründeten verbliebene Mitglieder 1760 die Loge Zu den 3 Kronen.

Das erste Logenjahr

Der Vorsitzende Logenmeister Jester strebte unmittelbar nach Gründung der „Todtenkopf-Loge“ deren Anerkennung durch die von dem ihm bekannten Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf im Jahr 1770 in Berlin gegründete Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland an. Im Juni 1772 erhielt Jester von Zinnendorf die erforderliche Interims-Konstitution sowie die entsprechenden Ritualakten der Johannisgrade – die Loge war damit als Tochterloge der Großen Landesloge anerkannt.

Eine formelle Stiftungsurkunde wurde erst wesentlich später ausgefertigt und datiert vom 3. Mai 1775.

Im April 1772 bezog die Loge ein Haus in der Tragheimer Pulverstraße, wo am 21. April 1772 eine erste Logenarbeit abgehalten wurde. Das weitere Anwachsen der Loge führte dazu, dass dieses gemietete Quartier nicht mehr ausreichte und so wurden am 10. November 1772 größere Räumlichkeiten im Hause des Rotgerbers Abel, Auf dem Sackheim, bezogen.

Bis Ende 1772 war die Mitgliederzahl der „Todtenkopf-Loge“ auf 34 angestiegen, darunter elf Offiziere, zehn Kaufleute, fünf Beamte, zwei Apotheker, ein Rittergutbesitzer, ein Schauspieler, ein Medizinstudent und drei sogenannte „dienende Brüder“.

Auflehnung gegen die Strikte Observanz

Die Königsberger Loge „Zu den 3 Kronen“ gehörte als Tochterloge der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ dem Lehrsystem der Strikten Observanz an, welches sehr stark auf Elementen des Templerordens und einer klerikalen Ordnung basierte. Dieses Lehrsystem wurde seinerzeit von liberal und aufklärerisch eingestellten Freimaurern zunehmend abgelehnt und führte letztlich zur Spaltung der gesamten Freimaurerei in Deutschland.

Die von Zinnedorf gegründete Große Landesloge basierte demgegenüber auf dem Schwedischen Lehrsystem, einer von Karl Friedrich Eckleff in Schweden begründeten christlich ausgerichteten Lehrart.

Zinnendorf strebte, wie auch der ihm bekannte Vorsitzende Logenmeister der „Todtenkopf-Loge“ Jester, mit der Einführung des Schwedischen Lehrsystems ein Gegengewicht zur Strikten Observanz an, die später, am 1. Oktober 1779, aufgegeben werden sollte.

Die „Todtenkopf-Loge“ und die ältere Loge „Zu den 3 Kronen“ standen aufgrund der damaligen Kontroversen im Hinblick auf die Lehrarten in einem nicht unproblematischen Verhältnis, welches zeitweise von gegenseitigem Misstrauen und Missgunst geprägt war; es kam zu Streitigkeiten und Denunziationen. Erst nach der formellen Eingliederung der „Todtenkopf-Loge“ unter die Obödienz der Großen Landesloge am 3. Mai 1775 und den damit verbundenen formalen Regelungen zwischen den Großlogen kam es zu einer beidseits akzeptierten Regelung gegenseitiger Besuche.[Lenning 1]

Die Gründung der Loge „Zum Phoenix“

Bis zum Jahr 1775 hatte sich die Mitgliederzahl der „Todtenkopf-Loge“ weiter erhöht. Die Loge bezog daraufhin ein eigenes Logenhaus am Schlossteich (Hinter Tragheim 26/27[Lenning 1]), direkt neben dem Haus der Loge Zu den 3 Kronen (Hinter Tragheim 31). Am 25. Mai 1775 fand dort die erste Tempelarbeit statt.

Eine im März 1775 anlässlich des 3. Stiftungsfestes der Loge von Johann Ernst Schultz gehaltene Rede zum Thema „Weisheit, Stärke, Schönheit“ brachte die Aufbruchsstimmung der Loge zum Ausdruck:

„Alle vorzüglichen Werke gründen sich auf eine kluge Anlage, auf eine herzhafte Ausführung und auf eine geschmackvolle Auszierung“.

Das Zusammenwirken von Weisheit, Stärke und Schönheit im Tun verglich Schultz mit

„Regentropfen, die durch gehäuften Zusammenfluss die Quelle erzeugen, die durch ihren Überfluss den Bach bildet, der zum Strom anschwillt, sich selbst Bett und Ufer gräbt und sich durch seine eigene Kraft erweitert“.

Im weiteren Verlauf des Jahres 1775 war die Mitgliederzahl der Loge so stark angewachsen, dass am 10. September 1775 eine Schwesterloge gegründet wurde. Diese erhielt den Namen „Zum Phoenix“ und wurde durch Freibrief der Großen Landesloge am 30. Januar 1776 anerkannt].

Die Loge „Zum Phoenix“ hatte ihr Domizil im gleichen Hause am Schlossteich wie die „Todtenkopf-Loge“ und wuchs in den folgenden Jahren ebenfalls weiter an.


Die Vereinigte Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“[Bearbeiten] Durch die Napoleonischen Kriege änderte sich zum Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts die Situation: Zahlreiche Angehörige der Logen leisteten Kriegsdienst, viele kamen nicht wieder zurück; andere gaben wegen des wirtschaftlichen Niedergangs ihre Geschäfte auf und verließen Königsberg. Den Logen „Zum Todtenkopfe“ und „Zum Phoenix“ schwanden die Mitglieder, so dass man sich zur Vereinigung beider Logen entschloss.

So entstand am 10. September 1832 die Vereinigte Johannisloge zum Todtenkopf und Phoenix[Lenning 1]. Im Jahr 1899 umfasste die Loge 354 Mitglieder.[Lenning 1]

Nie wieder hat das freimaurerische Leben im Königsberg des 19. Jahrhunderts die Blüte erreicht, die im 18. Jahrhundert nicht nur in Königsberg geherrscht hatte, sondern im gesamten preußischen Raum.

Otto Hieber

Im Jahr 1869 wurde der Geheime Sanitätsrat Otto Hieber im Alter von 29 Jahren in Loge „Zum Todtenkopf und Phoenix“ aufgenommen. Hieber wurde 1885 zum Vorsitzenden Logenmeister gewählt und behielt dieses Amt für die außergewöhnlich lange Dauer von 37 Jahren, bis ins Jahr 1922.

Als langjähriger Vorsitzender Logenmeister prägte er nicht nur die Loge „Zum Todtenkopf und Phoenix“, sondern als deren Ordenssenior auch die Lehre der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland durch zahlreiche exegetische Schriften, die bis heute Gültigkeit haben, maßgeblich mit.

Eine Medaille zu Ehren Otto Hiebers ist im Kant-Museum im Königsberger Dom, im heutigen Kaliningrad, ausgestellt, wo sich auch noch weitere Gegenstände der Loge aus der Zeit vor 1933 befinden.

NS-Zeit und Verbot der Freimaurerei in Deutschland

Mit Beginn der NS-Diktatur ab 1933 und deren Bestrebungen eines Verbots der Freimaurerei wurde der Loge ihre Arbeit zunehmend erschwert.

Die letzten freimaurerischen Arbeiten der Loge „Zum Todtenkopf und Phoenix“ fanden Ende des Jahres 1933 statt. Am 14. Januar 1934 durchsuchten Polizei und SS das Logenhaus Hinter Tragheim; sämtliche Ritualgegenstände und Unterlagen wurden beschlagnahmt, der Vorsitzende Logenmeister Perrey vorübergehend inhaftiert.

Die Loge wurde durch behördliche Verfügung im Juni 1935 offiziell verboten und aufgelöst, ihr gesamtes Vermögen und Eigentum eingezogen.

Neuanfang in Berlin nach 1945

Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in Berlin-Dahlem Erst 1947 wurden die ersten Logen in Westdeutschland und Westberlin wieder reaktiviert, so auch die Loge „Zum Todtenkopf und Phoenix“. Die Loge bezog gemeinsam mit anderen Logen zunächst das teilweise zerstörte Logenhaus der Großen Landesloge in der Eisenacher Straße. Trotz der materiellen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit wurden mit der Zeit neue Mitglieder aufgenommen und die Loge begann wieder zu erstarken.

Seit 1965 ist die Loge „Zum Todtenkopf und Phoenix“ im heutigen Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in Berlin-Dahlem ansässig.

Die Loge zählt heute zu den größten und bekanntesten Logen in Deutschland, die nach Schwedischer Lehrart arbeiten.

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