Freimaurer-Gläser: Die Sammlung Gerhard Krieg

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Zweifellos ein Unikat, jedenfalls das einzige erhaltende Glas dieser Art - mit 35 Zentimetern ist es das höchste in der Sammlung Krieg: ein "Festarbeitsglas" aus Hamburg, hergestellt im 19. Jahrhundert. Es ist ein Weinglas mit einem Fassungsvermögen von 1 (in Worten: einem) Liter und einem Durchmesser von 12,5 Zentimeter. Das Glas ist reich verziert mit tiefgeschnittenen Symbolen und freimaurerischen Motiven. Es hat einen breiten, ausladenden und leicht angewölbten runden Fuß und einen dicken Schaft. Das Glas wurde ausschließlich bei Neuaufnahmen verwendet: alle Brüder und der neue Lehrling nahmen daraus reihum einen Schluck zur Bekräftigung des Bruderbandes.

Der folgende Artikel und die Bilder beziehen sich auf die Gläser-Sammlung des österreichischen Freimaurers Gerhard Krieg. Von Rudi Rabe.

Bruder Gerhard: „Von meiner Oma dazu angeregt, habe ich mich schon von klein auf für Glas und für Gläser interessiert und bald begriffen, dass Glas nicht nur ein edler Werkstoff ist, den es schon in der Antike gab, sondern ein Symbol für die Ewigkeit. Und als ich 1983 Freimaurer wurde, habe ich gelernt, dass die Logen bezüglich Gläser eine große Tradition vorweisen können, die aber leider ziemlich versunken ist, auch weil es jedenfalls bei uns in Österreich kaum mehr Tafellogen gibt. Ich finde, das ist schade. Daher ist es mir ein Anliegen, den Brüdern die große masonische Gläserkultur wieder ins Bewusstsein zu rufen.“

Dieses Gefühl und dieses Bekenntnis treibt den österreichischen Freimaurer Gerhard Krieg seit Jahren an, edle Freimaurer-Gläser zu sammeln und sie seinen Brüdern zugänglich zu machen. Inzwischen sind etwa 160 Gläser sein eigen, darunter sehr alte und sehr seltene Stücke, die er vor allem ab dem Jahr 2000 erwerben konnte: Gläser aus Böhmen, Deutschland, England, Holland und Frankreich. Gut vertreten sind die Glasmanufakturen Harrach`sche Glashütte, Josefinenhütte, Theresiental-Hütte und auch die Verrerie Planchotte Aubriont in den Vogesen. Die ältesten Gläser der Sammlung stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus England. Ein Schwerpunkt sind die Festarbeits- und Repräsentationgläser, die in anderen Sammlungen weniger vertreten sind.

Es sind ganz verschiedene Quellen, die Gerhard Krieg zu seinen Gläsern verholfen haben. So hat ihm etwa 2015 ein Freimaurer aus Hamburg seine Kollektion mit 50 Gläsern überlassen, und 2021 erstand er bei einer Auktion in Brüssel 60 Gläser; darauf hatte ihn Jacob (Jaap) Sadilek aus Prag aufmerksam gemacht. Von ganz verschiedenen Brüdern bekam er auch einzelne Stücke, oder er fand sie auf Flohmärkten, im Antiquitätenhandel und bei kleineren Auktionen.

Aus seiner Sammlung stellte Bruder Gerhard dem Freimaurer-Wiki Fotos zur Verfügung, die einen repräsentativen Querschnitt seiner Gläser repräsentieren, und zwar - weil ihm das sehr wichtig ist - mit ganz genauen Beschreibungen: vor allem die Entstehungszeit des jeweiligen Glases, seine Herkunft, seine Funktion und gestalterische Details. „Jedes Glas erzählt ja eine Geschichte, ein mitunter schwieriges Thema wegen fehlender Quellenlage, Experten halfen mir manchmal aus“, berichtet er. 

Die Anordnung der folgenden Bilder orientiert sich an der Höhe der Gläser: von den kleineren zu den größeren. Und dann in der letzten Reihe noch eine Karaffe und ein Bierkrug. Alle Exponate haben etwas mit Freimaurerei zu tun.


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