Spanien

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Spanien

Nuestro Gran Maestro, el Muy Respetable Hermano Óscar de Alfonso Ortega.
El Gran Maestro hace entrada en el Templo para iniciar la XXXII Gran Asamblea Ordinaria de la GLE en Barcelona.
Provinzialloge von Madrid 2013
Francisco Franco: Er gewinnt in den 1930igern den Spanischen Bürgerkrieg und baut dann ab 1939 eine falangistische (= franco-faschistische) Diktatur auf, die Spanien bis zu seinem Tod 1975 im Griff hat. Freimaurer gelten als Staatsfeinde. Sie müssen als Symbol für die verhassten Kapitalisten herhalten.
1936: Der Bürgerkrieg hat gerade begonnen. In diesem falangistischen Zeitungsartikel wacht ein Franco-Soldat. Hinter der Mauer 'lauert' rechts ein Hammer-und-Sichel-Roter (= Bedrohung aus dem sowjetischen Osten) und links ein Freimaurer mit den drei Punkten (= Bedrohung aus dem kapitalistischen Westen).
1942: Franco sitzt fest im Sattel. Ein Plakat mit dem Titel 'Freimaurerintrigen'. Dem 'Freimaurer-Kapitalisten' (rechts hinten) werden die Worte „Die Falange ist an allem schuld“ in den Mund gelegt. Der Rote (links hinten): „Die Militärs sind unsere Feinde.“ Der Offizier: „Und was glaubst Du, Kamerad?“ Der brave Falangist: „An den heiligen Wahlspruch ‚Vorwärts Spanien!’ Und dass uns nichts von Franco trennen kann.
Heute: Ein entscheidender Schritt in der Öffentlichkeitsarbeit der spanischen Großloge: "Die Freimaurerei öffnet ihre Türen", eine umfassende Publikation, die eine neue Transparenz offeriert. Siehe auch Es: La masoneria abre sus puertas

Aktuell

Die Großloge von Spanien hat am 24. Februar 2015 bekannt gegeben, dass der Großmeister eine Reihe von Dekreten zur Anerkennung von weiterer Großlogen aus Asien, Europa , Afrika und Südamerika publiziert und schafft so neue brüderlichen Beziehungen. Neben der Großloge der Ukraine gibt es jetzt die anerkannten Großlogen von Armenien, Montenegro, San Marino, Monaco, Mauritius, Kongo-Brazzaville, und Paraguay.

Die Freimaurerei in Spanien 1725 bis 2013

Früher Anfang ... dann Auf und Ab und Auf und Ab ... gute Zeiten und lange Perioden grausamer Verfolgung ... aber jetzt seit drei Jahrzehnten langsame Erholung: Das ist in wenigen Worten die Geschichte der spanischen Freimaurerei, die fast so alt ist wie die englische aber viel weniger Kontinuität erleben durfte. Von Rudi Rabe.

Diese Seite des Freimaurer-Wiki besteht aus zwei Teilen: Der zweite übernimmt das Stichwort ‚Spanien’ aus dem Internationalen Freimaurer-Lexikon von Lennhoff-Posner mit vielen interessanten Details aus der spanischen Freimaurergeschichte. Das Stichwort reicht aber nur bis 1932. Dadurch fehlen die Franco-Zeit und die Jahrzehnte danach. Die Autoren Eugen Lennhoff und Oskar Posner konnten 1932 natürlich nicht wissen, dass nur wenige Jahre nach ihrem Redaktionsschluss in Spanien ein grausamer Bürgerkrieg ausbrechen und dann die Franco-Diktatur eingerichtet werden würde: ein Regime, das in seiner Freimaurerfeindlichkeit den Nazis nicht nachstand. Aber das ist auch schon wieder Geschichte.

Der erste Teil enthält weniger Details, aber er behandelt die volle Zeitspanne der spanischen Freimaurerei von den Anfängen im frühen 18. Jahrhundert bis heute (2013). Dieser Text basiert größtenteils auf einer Unterlage, die Adrian Mac Liman dem österreichischen Freimaurermuseum Rosenau und seinem Direktor Peter Back-Vega für die Ausstellung und das Buch ‚Das Märchen von der Weltherrschaft’ zur Verfügung gestellt hat. Adrian Mac Liman ist Präsident des ‚Centro Ibérico de Estudios Masónicos’ (CIEM = Iberisches Institut für Freimaurerforschung).

Die Geschichte der spanischen Freimaurerei zusammenzufassen, ist nicht leicht: wegen der großen politischen Veränderungen von 1725 bis heute. Einleitend hebt Adrian Mac Liman daher drei Punkte hervor:

(1) Die Freimaurerei entstand in Spanien schon sehr früh: wenige Jahre nach England.
(2) Die spanische Freimaurerei war in mehreren Zeitabschnitten eine der meistverfolgten in der ganzen Welt.
(3) Schließlich soll auch der große Einfluss der frühen spanischen Mauerei auf die Ausbreitung des Bundes in Lateinamerika nicht vergessen werden. Spanien ist mit Lateinamerika geschichtlich, kulturell und durch dieselbe Sprache verbunden. Die spanischsprachigen Länder Süd- und Mittelamerikas gehörten jahrhundertelang zur spanischen Krone. Bis heute gibt es starke Gefühle der Zusammengehörigkeit: 300 Millionen Menschen sprechen hüben und drüben spanisch. - Während Punkt 1 und 2 im Folgenden näher ausgeführt wird, soll für Punkt 3 diese allgemeine Erwähnung ausreichen.

Schon 1725 erste Logengründung

Die erste Loge (‚Las tres flores de Lys’ = ‚Zu den drei Lilien’) war 1725 eine der frühesten ausländischen, also nicht-englischen Logen, die durch die Londoner Großloge anerkannt wurde. Sie rangierte im Londoner Logenverzeichnis unter der Nummer 50. Die Loge war im Hotel ‚Zur Lilie’ in Madrid von englischen Brüdern gegründet worden. Weitere Logen wurden danach ins Leben gerufen. 1767 löste sich diese dann von der Großloge von England und bildeten eine eigene Großloge von Spanien. 1780 setzte parallel dazu eine zweite Entwicklung ein: Der Gran Oriente National de Espana wurde eingerichtet.

Das neunzehnte Jahrhundert: sechs Jahrzehnte Verfolgung

Im Mai 1808 eroberte Frankreich Spanien, und Napoleons älterer Bruder Joseph Bonaparte bestieg als José Bonaparte den spanischen Thron. Er war Großmeister des Grand Orient de France, und so führte er in Spanien den Alten und Angenommenen Schottischen Ritus (AASR) ein. In seiner Zeit wurden viele Logen dieser Richtung gegründet.

Aber schon 1813 musste José die Krone wieder abtreten: an Fernando VII. von Borbón. Mit ihm begann die Verfolgung, Einkerkerung und sogar die Exekution von Freimaurern. Das hielt bis zu seinem Tod 1833 an. Und auch unter seiner Nachfolgerin Isabella II., die bis 1868 regierte, blieb die Freimaurerei verboten.

Erst jetzt entspannte sich die Situation wieder: zuerst unter König Amadeo (1870 bis 1873), der selbst Freimaurer war; und dann durch die Gründung der Ersten Republik ab 1873/74, als die meisten Regierungsmitglieder Freimaurer waren.

Zwanzigstes Jahrhundert: Bürgerkrieg und Freimaurerverfolgung

Mit den Wahlen 1931 wurde die Zweite Republik gegründet. König Alfonso XIII. dankte ab, die Bürgerlichen Freiheiten wurden wieder hergestellt, und die Freimaurerei erlebte eine Zeit der Normalität. Mehr als hundert Regierungsbeamte waren Freimaurer.

Das dauerte nur wenige Jahre: Mit dem Bürgerkrieg 1936 bis 39 setzte aber eine wilde Verfolgung ein. Hunderte Freimaurer wurden getötet und ebenso viele eingekerkert; nur wenige Glückliche erreichten ein Exil. Und am Ende des Bürgerkriegs wurde die freimaurerfeindliche Franco-Diktatur etabliert. Also gaben am 1. März 1939 der Grand Orient von Spanien und die spanische Grand Lodge folgende lakonische Mitteilung heraus: „Mit heutigem Tage sieht sich die Spanische Freimaurerei - angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen, gefolgt vom Sieg der ihr feindlichen Mächte - gezwungen, sich aufzulösen, und erwartet, dass jeder seinem Bruder in moralischer und materieller Hinsicht beisteht, der in einem erzwungenen Exil nicht zögern wird, Hilfe dankbar anzunehmen.“

Franco hasste die Freimaurer

Franco hasste den Bund so sehr, dass er ihn in seinen Reden für alles zum Sündenbock stempelte, was in Spanien schief lief bis hin zum Verlust der Kolonien. Er richtete ein Sondergericht zur Unterdrückung der Freimaurer ein. Das Vermögen der Logen wurde eingezogen; ebenso alle ihre Dokumente. Im Frühjahr 1939, wenige Wochen nach dem Ende des Bürgerkrieges, gab es im Gefängnis in Madrid rund 500 Gefangene, denen Freimaurerei ‚vorgeworfen’ wurde. Ein Jahr später wurde das Gesetz gegen Freimaurerei und Kommunismus erlassen.

Nach Schätzungen hatte es in Spanien 1936 zwischen 5000 und 6000 Freimaurer gegeben. Im heutigen Zentralarchivs in Salamanca lagern aber 80.000 Anzeigen gegen Freimaurer (und Kommunisten)! Die Spezialabteilung verwaltet 180.000 Dokumente, die sich auf masonische Mitglieder, Strukturen und Organisationen beziehen, wie Anzeigen, Denunziationen, Ministerrapporte und so weiter. Nach Inkrafttreten des Gesetzes 1940 wurden nicht weniger als 18.000 Prozesse gegen Mitglieder des Bundes oder vermeintliche Mitglieder eröffnet. Aber sogar die franquistische Justiz sah sich gezwungen, die Mehrzahl der Denunziationen abzulehnen!

Die Dokumente in Salamanca können heute von Historikern eingesehen werden, aber zurückgegeben wurden sie im Gegensatz zu den Unterlagen der politischen Parteien und Gewerkschaften bisher nicht.

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Exhumierung der Überreste eines Logenmeisters, der 1936 in Cádiz hingerichtet wurde.

Die Stadt Cádiz beginnt in dieser Woche mit den Exhumierungsarbeiten der Überreste des Freimaurers Alfonso López auf ausdrücklichen Wunsch seiner beiden Söhne.

Der 1896 geborene praktizierende Arzt trat 1926 in die reguläre Loge Fermín Salvochea de Cádiz ein. Nachdem der Bürgerkrieg im Juli 1936 begonnen hatte, wurde er als Praktizierender einer städtischen Wohlfahrtsvereinigung durch die Stadtverwaltung im Auftrag aufgebrachter Militärbehörden suspendiert. Er wurde am 29. August in das Provinzgefängnis verbracht und dort am 30. August ermordet und am 31. März beerdigt.

Die Aufarbeitung dieses Falles begann 2014 , als ein Team der Delegation of Historical Memory einen Bericht vorlegte, der zu dem Schluss kam, dass es auf dem Friedhof von San José 65 Bestattungen von Opfer des Franco-Regimes gibt. Es ist der zweite Körper, der exhumiert wird. Von 1936 bis 1938 reichte eine einfache Mitgliedschaft zu einer Freimaurer-Loge aus, um in Francos Spanien ohne vorherige Verfahren erschossen zu werden.

Quelle: El Oriente

Ab den späten 1970gern: Endlich Demokratie

1975 starb Franco. In wenigen Jahren wandelte sich das Regime von der Diktatur zur Demokratie. Seit 1977 ist auch die Freimaurerei wieder zugelassen. Jede Loge ist im Vereinsregister anmeldet. Und seither erlebt die spanische Freimaurerei ihre bisher längste Periode der Stabilität und des Friedens.

Doch die vorangegangenen Jahrzehnte habe sie sehr geschwächt, ihre Traditionen konnten nicht durch die Generationen weitergegeben werden. Die spanischen Freimaurer müssen daher Schritt für Schritt alles wieder lernen. Dies gelingt vor allem mit Hilfe französischer Brüder der Grand Lodge of France.

Die reguläre Freimaurerei in Spanien

Die Großloge von Spanien besitzt überall im Land Tempel. In diesen arbeiten etwa 1.800 Brüder, davon die Hälfte Ausländer, meist Briten. Die Großloge wird von England anerkannt. 50 Prozent der Logen praktizieren den englischen Emulationsritus, 45 Prozent den Alten und Angenommenen Schottischen Ritus und fünf Prozent den York Ritus und den Rektifizierten Schottischen Ritus.

Spanien ist seit der Verfassung von 1978 eine föderale Republik aus Teilstaaten mit eigenen Parlamenten, Regierungen und eigener Justiz. Und so hat auch jeder Teilstaat seine eigene Großloge, die den Gesetzen des Landes angepasst ist.

Außerdem gibt es in der autonomen Region der Kanarischen Inseln die Kanarische Großloge mit mehr als dreihundert Brüdern (schottischen Ritus). Logen gibt es auf allen Inseln und in einigen Städten auf dem Festland. Und in der autonomen Region Andalusien arbeitet die Andalusische Großloge mit fünfzig Brüdern in vier Tempeln (auch schottischer Ritus).

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Andere masonische Richtungen

Große Symbolische Loge von Spanien (Gran Logia Simbolica Espanola): gemischte Freimaurerei mit sechshundert Brüdern und Schwestern; schottischer Ritus und moderner französischer Ritus.

Droit Humain (El Derecho Humano): zweihundert Frauen und Männer; schottischer Ritus.

Frauengroßloge von Spanien (GLFE): acht Logen der femininen Großloge von Frankreich, ungefähr 90 Frauen; schottischer Ritus.

Femininer Großorient von Spanien (GOFE): drei Logen mit 60 Frauen; schottischer Ritus.

Großloge von Katalonien: 60 Brüder, fünf Tempel; schottischer Ritus.

Iberischer Großorient (GOI): gemischte Freimaurerei unter dem Lusitanischen (portugiesischen) Großorient mit vier Logen und 300 Mitgliedrn; moderner französischer Ritus.

Oberste Räte (AASR): Die Zersplitterung bei den blauen Logen setzt sich bei den Hochgraden fort, und so gibt es gegenwärtig mehrere Oberste Räte bis zum 33. Grad. Zwei Oberste Räte gingen aus der Großloge von Spanien hervor, der einzigen Obödienz, die von der Großloge von England anerkannt ist. Es gibt aber auch Oberste Räte, die von anderen Obödienzen eingesetzt wurden: vom französischen Obersten Rat, vom Grand Orient de France, vom portugiesischen Obersten Rat, von der International Federation of Human Rights, und so weiter ... ein Spiegel der masonischen Gesamtsituation.

Spanien bis 1932: Internationales Freimaurer-Lexikon von Lennhoff-Posner

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Die früheste kontinentale Loge

Die allererste in den Registern der Großloge von England (unter der Nr. 50) verzeichnete Loge außerhalb der britischen Inseln wurde am 5. Februar 1728 vom Herzog von Wharton, damals in spanischen Diensten, in Madrid installiert und im folgenden Jahr vom englischen Großmeister Lord Coloraine mit einem Patent beteilt. Sie führte den Namen "Madritense". 1739 gab es bereits einen Provinzial-Großmeister von Andalusien (Captain J. Commerford), ein Jahr später - unter Philipp V. - wurden Mitglieder einer Madrider Loge an ihrer Kultstätte aufgegriffen und in die Kerker der Inquisition geworfen. Unter Ferdinand VI. setzte diese ein Dekret durch, das alle Freimaurer als Hochverräter des Landes verwies. Dennoch bildeten sich Logen in Barcelona, Bilbao, Valladolid, Murcia, Salamenca, Oviedo usw.

1751, nach dem Erscheinen der antifreimaurerischen Bulle Providas des Papstes Benedikt XIV., ließ sich der Franziskaner Fra José Torrubia, Zensor und Revisor der Inquisition in Madrid, um die Freimaurerei wirksamer bekämpfen zu können, unter falschem Vorwand in eine Loge aufnehmen, nachdem er zuvor vom päpstlichen Pönitentarius feierlich von dem abzulegenden Gelöbnis der Verschwiegenheit entbunden worden war. In einer maßlos heftigen Anklageschrift bezeichnete er die Freimaurer als Sodomiten und Zauberer, Ketzer und Atheisten, als für den Staat höchst gefährliche Aufrührer, die zur "größeren Verherrlichung des Glaubens und Stärkung der Gläubigen in einem erbaulichen Autodafé verbrannt" werden sollten. Ein neues königliches Edikt war die Folge.

Die erste Großloge

Erst unter dem freier gesinnten Karl III. (1759-1788) konnte 1767 die spanische Provinzial-Großloge der Großloge von England aufgestellt werden, die sich 1780 selbständig machte und sich als Grande Oriente konstituierte. Großmeister war der aufgeklärte Minister und Bekämpfer der Übermacht der Inquisition, Graf Aranda, Sitz der Palast der Herzöge von Hijar. Unter der Führung von Aranda gedieh der Großorient vortrefflich. Als aber nach dem Tode des Königs unter seinem Nachfolger wieder ein reaktionärer Ministerpräsident ans Ruder kam, Godoy, verbannte dieser Aranda und vertrieb zu Beginn der neunziger Jahre die nun vom Grafen von Montijo geführten Freimaurer aufs neue. Der Einmarsch der Franzosen 1807 machte dann das Arbeiten wieder möglich. Eine Anzahl von Logen entstand in der Folgezeit. Zunächst wurden solche von französicher Seite gegründet. Die erste, die französiche Bauhütte "Santa Julia", etablierte sich im Palast der Inquisition.

Ende 1809 gab es unter dem am 3. November d. J. gestifteten Großorient von Spanien (unter der Oberhoheit des Großorients von Frankreich) Logen in Jaén, Salamanca usw. Auch der A. u. A. Schottische Ritus, 1804 vom Grafen Grasse-Tilly durch Einsetzung des Obersten Rates von Frankreich von Amerika nach Europa verpflanzt, hielt seinen Einzug. Der europäische Pionier dieses Ritus selbst setzte 1811 in Madrid den Obersten Rat von Spanien ein, nachdem schon vorher von anderer Seite Schritte in der gleichen Richtung getan worden waren.

An der Spitze standen nacheinander prominente Männer: der Minister des Königs Joseph Bonaparte, D. Miguel José de Anzanza, dann D. Augustin Argüelles u.a. Den Logen strömten zahlreiche freiheitliche Elemente zu. Von den Männern, die in der Folge berühmt wurden, u.a. die freiheitlich gesinnten Generale Ballesteros und Alava. Zahlreiche Freimaurer gehörten der Cortes von Cadiz an, die die berühmte Konstitutuion von 1812 schuf.

Verfolgungen

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Napoleons Sturz bedeutete eine neue Ära der Verfolgungen. Der absolutistische Ferdinand VII. machte, 1814 zurückgekehrt, der freimaurerischen Arbeit wieder ein Ende. Eine Reihe hervorragender Männer, darunter Alavar, mußten ihre Treue zum Bund mit Folterqualen und Einkerkerung büßen. Freimaurer, die nie politisch hervorgetreten waren, wurden, nur weil sie einer Loge angehörten, der Tortur unterworfen. Die grausame Bedrückung trieb die Freimaurer immer mehr in die Reihen der für eine moderne Verfassung Kämpfenden, ließ sie Führer der Liberalen, Pioniere des freien Denkens werden. So war der Führer des Aufstandes von 1820, der Oberst, später General Rafael del Riego y Nuñez, Großmeister des 1817 zu neuer Tätigkeit erstandenen Großorients.

Aber der Freiheitstraum war bald ausgeträumt. Trotzdem 1823 nach der Hinrichtung Riegos der Infant Francisco de Paula de Borbón Großmeister wurde, verschärfte Ferdinand VII. im folgenden Jahre die antifreimaurerischen Maßnahmen. Er machte dafür die führende Teilnahme von Freimaurern an der Revolution geltend. Meldezwang wurde eingeführt. Freimaurer, die nicht binnen 30 Tagen ihre Zugehörigkeit anzeigten, sollten ohne Verfahren binnen 24 Stunden exekutiert werden. In Granada wurden zehn Freimaurer, hauptsächlich Offiziere, enthauptet. Auch in den folgenden Jahren beförderte man Bürger zum Tode, die "sich der Freimaurerei schuldig gemacht und das nicht selbst angegeben hatten", 1828 den Marquis Labrillana und den Hauptmann Alvarez de Sottomayor, 1829, den Oberleutnant Galvez in Barcelona. Dem Freimaurer Antonio Caro, der, den Kopf schon in der Schlinge, den Ruf ausstieß: "Es lebe die Freimaurerei!" wurde nach der Hinrichtung die rechte Hand abgehauen.

Nach dem Tode Ferdinands (1833) wagte man wieder zu arbeiten, während des Bürgerkriegs ohne leitende Behörde. Die neuen Logen wurden einige Zeit geduldet, 1846 bildete sich ein neuer Großorient ("Hesperico" oder "Espagnol") mit zwölf Metropolitanlogen. 1852 nahm abermals eine Ära der Verfolgung ihren Anfang, zunächst in Gison. 1853 wurden die Mitglieder einer Loge in Gracia nach Barcelona gebracht und dort zu Kerkerhaft verurteilt. Von 1854-1856 (Regierung des Generals Baldomero Espartero) trat eine Atempause ein, vom Juli 1856 an mußten die Logen neuerdings darauf verzichten, Beziehungen zueinander zu unterhalten.

Die Revolution von 1868 machte 1870 den Herzog Amadeo von Savoyen - er war selbst Freimaurer - den zweiten Sohn des italienischen Königs Victor Emanuel, zum spanischen Herrscher. Das freimaurerische Leben erwachte wieder. Es kam vollends zur Blüte, als drei Jahre später die Republik ausgerufen wurde. Mehrere Großbehörden erstanden in neuer Gestalt, u.a. 1869 der "Nationale Großorient" (Großmeister Ramon Maria Caltrava) und der demokratischere "Großorient von Spanien" (Großmeister zuerst Carlos Mañan, später der Staatsmann Ruiz Zorilla); auch von Portugal aus wurde gegründet. Die Entwicklung war aber infolge mancher Gegensätze interner Natur auch jetzt schwankend. Es kam seit 1875 zu Schismen, Verschmelzungen, Neugründungen, Wiedervereinigungen. Bisweilen waren drei Großkörperschaften nebeneinander tätig, die alle auf die Bezeichnung "Großorient" Anspruch erhoben.

An Mahnungen zur Einigung der spanischen Maurerei fehlte es aber nie. Sie schlug in den achtziger Jahren kräftig durch. Aus dieser Zeit stammen die beiden symbolischen Großbehörden, die heute [Anm.d.Red. 1932] die spanische Maurerei verkörpern. Unter dem lusitanischen Großorient (Portugal) entstand 1881 eine "Unabhängige Symbolische Großloge" in Sevilla, 1885 die "Regional-Großloge für Katalonien und die Balearischen Inseln" (Regional Catalano-Balear), geführt von Rosendo Arus, von 1886 an unabhängig, während 1889 der Großorient von Spanien (Großmeister Dr. Miguel Morayta) sich konstituierte. Die beiden letzteren Körperschaften schlossen im März 1914 ein Konkordat, das in der Folgezeit der Regional-Großloge die Autonomie für das in ihrem Titel bezeichnete Gebiet beließ, während der Großorient als Spitzenorganisation die ausschließliche Befugnis erhielt, die dieserart vereinte spanische Freimaurerei nach außen zu vertreten.

Zwischen 1889 und 1910 lag wieder eine Reihe von Jahren der Verfolgung. Besonders heftig war das Kesseltreiben in den neunziger Jahren, als man den Freimaurern die revolutionären Vorgänge auf Kuba und den Philippinen anlastete, die zur Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Spanien führten. Man beschlagnahmte Archive, verhaftete Führer. In Manila wurde am 30. Dezember 1896 der Freimaurer Rizal, der heutige Nationalheros der Philippinen, wegen angeblicher Teilnahme am Aufstand füsiliert. Im Jänner 1897 wurden am gleichen Platz zehn weitere Freimaurer hingerichtet, deren einziges Verbrechen ihre Logentätigkeit war. Beim Justizmord an dem revolutionären Pädagogen Francisco Ferrer 1909 spielte dessen Zugehörigkeit zur Freimaurerei ebenfalls eine wichtige Rolle.

Damit war die Leidensgeschichte der spanischen Freimaurerei noch keineswegs zu Ende. Sie wurde nie von den staatlichen Autoritäten wie andere Organisationen anerkannt, sondern immer nur geduldet. Wann immer zur Zeit der Diktatur von Primo de Rivera gegen freiheitliche Gesinnung vorgegangen wurde, drang die Polizei auch in Freimaurertempel ein und verhaftete prominente Brüder. Als im November 1927 Primo de Rivera in einer Note an die Zeitung von "Freimaurern, Kommunisten und Geschäftspolitikern" sprach, antwortete ihm der Großmeister Francisco Esteva mit einem mutigen, energischen Schreiben, in dem er die glühende Vaterlandsliebe der spanischen Freimaurer betonte, aber auch deren übernationale pazifistische Ideologie unterstrich. 1929 lud die Großloge von Spanien anläßlich der Weltausstellung in Barcelona zu einem ibero-amerikanischen Freimaurerkongreß ein. Am Tage, da dieser beginnen sollte, wurde er ohne nähere Begründung vom Präfekten von Barcelona verboten.

Trotz aller dieser Schikanen und Schwierigkeiten blieb die spanische Freimaurerei sehr rege. 1920 kündigte die Regional-Großloge Catalano-Balear den Pakt mit dem Großorient (wegen Logengründung in Barcelona seitens der letzteren) und konstituierte sich 1921 als selbständige Gran Logia Espagnola, wobei sie gleichzeitig ihre Jusirdiktion über ganz Spanien erstreckte. Der Großorient hingegen gliederte seine Organisation 1922 in eine Reihe von Regional-Großlogen, zusammengefaßt in eine Consejo Federal Simbólico in Sevilla.

Die Republik Spanien

1930 zählte die Großloge 52 Logen mit rund 1800 Mitgliedern (Adresse [Anm.d.Red.: 1932]: Gran Secretario, Ateneo Humanidad, Mendizabal 25, Barcelona). Der Großorient, ebenso wie die Großloge Mitglied der A. M. I., hatte in diesem Zeitraum 79 Logen, 26 Kränzchen und 2500 Mitglieder. Von seinen sieben Regional-Großlogen arbeitet eine in Marokko, eine in Argentinien. Die Proklamation der spanischen Republik am 14. April 1931 machte es dem Grande Oriente möglich, am 5. Juli d. J. den Beschluß zu fassen, seinen Sitz von Sevilla wieder nach Madrid zu verlegen (Adresse [Anm.d.Red.: 1932]: Sr. D. Aselo, Plaza, Calle Principe 12). Die Großmeisterschaft übernahm der Verkehrsminister Diego Martinez Barrio.

In Madrid hat auch der Oberste Rat des A. u. A. Schottischen Ritus seinen Sitz.

Die freimaurerische Presse nennt die neue spanische Republik gerne "Freimaurer-Republik". Es ist aber nicht richtig, wenn damit gesagt werden soll, daß die spanische Freimaurerei nun das Land regiere. Gewiß: der Hauptmann Fermin Galan, der Märtyrer von Jaca, der sich für den republikanischen Gedanken opferte, war Freimaurer. Auch in der republikanischen Regierung sitzen Mitglieder des Bundes. Aber damit ist eine entscheidende Einflußnahme der Freimaurerei als solcher auf die Tagesgeschehnisse durchaus nicht gegeben. Diese hat auch, im Gegensatz zu Alarmmeldungen, nicht das geringste mit dem Kloster- und Kirchensturm zu tun gehabt, der, das Werk fanatisierter, von Extremisten übel beratener Außenseiter, einige Tage lang das Bild der republikanischen Entwicklung trübte.

Der Großorient sprach am 10. Mai in einem "Gruß an die Republik" seine Freude über die Neugestaltung, die Errichtung eines Regimes aus, "das der Ausdruck des Willens der Nation ist". Gleichzeitig wurde aber betont, daß die Freimaurerei sich frei von allen Parteitendenzen wisse, daß sie lehre, sich für die großen Ideale zu opfern. In der Ritterlichkeit und Toleranz, die im allgemeinen die Bewegung kennzeichnete, erblickte der Großorient den deutlichsten Einfluß freimaurerischer Erziehungsarbeit.

Historische Fotos

Gemischte Logen und Frauenlogen

Siehe auch

Links