Eklektischer Bund: Unterschied zwischen den Versionen

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Frucht der reformatorischen Bestrebungen zur Zeit des Höhepunktes der freimaurerischen Verirrungen in Deutschland. Der Ruf erging auf Betreiben des Wetzlarer Kamergerichtsassessors [[Franz Dietrich von Ditfurth]] (s. d.) nach dem ergebnislosen Verlauf des [[Wilhelmsbader Konvent]]s (s. d.) im sogenannten "Eklektischen Rundschreiben", der eigentlichen Eklektischen Bundesurkunde. Der Entwurf stammte von [[Johann Karl Brönner]] (s. d.), dem Stuhlmeister der Frankfurter Loge "Zur Enigkeit".
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Nicht weniger als 53 [[Loge]]n aus verschiedenen Ländern bekundeten ihre Zustimmung zu diesem am 18./21. März 1783 von der Frankfurter und Wetzlarer Provinzialloge genehmigten Schreiben. Dieses war ein kräftiger Appell zur Beendigung der Zwistigkeiten und Spaltungen, zur Rückkehr zur alten Einfachheit der ursprünglichen [[Ritual]]e, zur Gündung eines Bundes, dessen Grundlagen Freiheit und Gleichheit im freimaurerischen Leben sein sollten.
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Nur die drei [[Johannisloge|Johannisgrade]], so wollten es die Reformatoren, sollten in Hinkunft als für die ganze Maurerei verbindlich anerkannt sein. Im übrigen sollte jeder Loge die Freiheit gelassen werden, nach Belieben auch höhere Grade zu bearbeiten. Zielbewußt wurde von diesem Kreis der Ritterspielerei, dem Überglauben, der Astrologie, dem Obskurantismus aller Art der Kampf angesagt. In Anlehnung an die alten eklektischen Philosophen wollte man aus allen Systemen das Beste und Überzeugendste herausnehmen. "In dem ersten Grad", wurde gesagt "weihen wir den [[Lehrling]] zur Kenntnis seiner selbst ein. In dem zweiten Grad führen wir den [[Geselle]]n auf die Erkenntnis der Natur, in dem dritten Grad lassen wir den [[Meister]] seine Bestrebungen bis zu dem Schöpfer und Urheber aller Dinge hinaufschwingen, damit er den auf die Einheit gegründeten dreifachen Bund näher erkennen lerne, und um dadurch zu der allerverborgensten Weisheit durchzudringen." Für die von Wetzlar und Frankfurt gestiftete neue Vereinigung, die 1786 25 als autonom geltende Logen aufwies, setzte sich gleich zu Anfang der Name "Eklektischer Freimaurerbund" durch. Aus ihm entwickelte sich die "Große Mutterloge des Eklektischen Freimaurerbundes" in Frankfurt a. M. (s. [[Frankfurt]])
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==Siehe auch==
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*[[Der Eklektische Bund]] – Sein Einfluss auf die deutsche Freimaurerei
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*[[Eklektismus]]
  
 
[[Kategorie:Lexikon]]
 
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Version vom 9. November 2011, 20:25 Uhr

Eklektischer Bund

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Frucht der reformatorischen Bestrebungen zur Zeit des Höhepunktes der freimaurerischen Verirrungen in Deutschland. Der Ruf erging auf Betreiben des Wetzlarer Kamergerichtsassessors Franz Dietrich von Ditfurth (s. d.) nach dem ergebnislosen Verlauf des Wilhelmsbader Konvents (s. d.) im sogenannten "Eklektischen Rundschreiben", der eigentlichen Eklektischen Bundesurkunde. Der Entwurf stammte von Johann Karl Brönner (s. d.), dem Stuhlmeister der Frankfurter Loge "Zur Enigkeit".

Nicht weniger als 53 Logen aus verschiedenen Ländern bekundeten ihre Zustimmung zu diesem am 18./21. März 1783 von der Frankfurter und Wetzlarer Provinzialloge genehmigten Schreiben. Dieses war ein kräftiger Appell zur Beendigung der Zwistigkeiten und Spaltungen, zur Rückkehr zur alten Einfachheit der ursprünglichen Rituale, zur Gündung eines Bundes, dessen Grundlagen Freiheit und Gleichheit im freimaurerischen Leben sein sollten.

Nur die drei Johannisgrade, so wollten es die Reformatoren, sollten in Hinkunft als für die ganze Maurerei verbindlich anerkannt sein. Im übrigen sollte jeder Loge die Freiheit gelassen werden, nach Belieben auch höhere Grade zu bearbeiten. Zielbewußt wurde von diesem Kreis der Ritterspielerei, dem Überglauben, der Astrologie, dem Obskurantismus aller Art der Kampf angesagt. In Anlehnung an die alten eklektischen Philosophen wollte man aus allen Systemen das Beste und Überzeugendste herausnehmen. "In dem ersten Grad", wurde gesagt "weihen wir den Lehrling zur Kenntnis seiner selbst ein. In dem zweiten Grad führen wir den Gesellen auf die Erkenntnis der Natur, in dem dritten Grad lassen wir den Meister seine Bestrebungen bis zu dem Schöpfer und Urheber aller Dinge hinaufschwingen, damit er den auf die Einheit gegründeten dreifachen Bund näher erkennen lerne, und um dadurch zu der allerverborgensten Weisheit durchzudringen." Für die von Wetzlar und Frankfurt gestiftete neue Vereinigung, die 1786 25 als autonom geltende Logen aufwies, setzte sich gleich zu Anfang der Name "Eklektischer Freimaurerbund" durch. Aus ihm entwickelte sich die "Große Mutterloge des Eklektischen Freimaurerbundes" in Frankfurt a. M. (s. Frankfurt)

Siehe auch