Österreich: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
K
K
Zeile 184: Zeile 184:
 
*[[Reguläre Großloge von Serbien|Serbien]]: Alte aber labile Tradition, Spaltungen einst und jetzt bis heute.
 
*[[Reguläre Großloge von Serbien|Serbien]]: Alte aber labile Tradition, Spaltungen einst und jetzt bis heute.
 
*[[Montenegro]]: Kleines Land mit kleiner Obödienz.
 
*[[Montenegro]]: Kleines Land mit kleiner Obödienz.
*[[Mazedonien]]: Ab 1996 Geburtshilfe aus London; ungewöhnlich.  
+
*[[Mazedonien]]: Ab 1996 Geburtshilfe aus London = ungewöhnlich.
 +
*[[Albanien]]: Freimaurergroßloge seit 2011; aber auch Spuren in der Geschichte.  
 
*[[Rumänien]]: Logen schon unter Habsburg. Jetzt: Viele Logen, viele Mitglieder.
 
*[[Rumänien]]: Logen schon unter Habsburg. Jetzt: Viele Logen, viele Mitglieder.
 
*[[1989 bis 2014: 25 Jahre Freimaurerei in Osteuropa]]: Daten aus 18 Ländern.
 
*[[1989 bis 2014: 25 Jahre Freimaurerei in Osteuropa]]: Daten aus 18 Ländern.

Version vom 28. November 2015, 19:14 Uhr

Die Republik Österreich: 84.000 km2; 8,6 Mio Einwohner; neun Bundesländer: In allen arbeiten Logen, zwei Drittel im Bundesland Wien. Es gibt sechs ('blaue') Großlogen mit zusammen mehr als 4300 FreimaurerInnen. Die größte ist die englisch orientierte 'Großloge von Österreich' mit 3.500 Freimaurern (2015). - Die Republik Österreich entstand 1918 als das Vielvölkerreich der Habsburger nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel. Durch das neue demokratische Vereinsrecht wurde die bisher verbotene Freimaurerei jetzt legal. Abgesehen von den Jahren 1938 bis 1945, als Österreich an Hitlerdeutschland angeschlossen war, gilt das bis heute. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in Österreich etwas weniger Freimaurer als in der Schweiz aber doppelt so viele wie in Deutschland.
Das österreichisch-ungarische Vielvölkerreich der Habsburger im Jahr 1910: acht Jahre vor seinem Ende als Folge des von den Mittelmächten verlorenen Ersten Weltkriegs. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, als das Imperium von Maria Theresia und dann von ihrem Sohn Joseph II. regiert wurde, kam immer wieder einmal ein Stück Land dazu und ein anderes weg: Tendenziell verschob sich das Reich nach Osten. Freimaurerlogen gab es von 1742 bis 1795, dann wurden sie von Kaiser Franz I./II. verboten. Dies galt bis 1867 als aus dem Einheitsstaat eine Doppelmonarchie wurde. Auf der ungarischen Seite (Ungarn inklusive das damalige Oberungarn, also die heutige Slowakei; Siebenbürgen; Kroatien-Slawonien; Banat) galt jetzt ein liberales Vereinsgesetz; es wurden Logen gegründet. Auf der österreichischen Seite war die Freimaurerei weiter nicht möglich: bis zum Zerfall des Imperiums Ende 1918. Die neue Republik Österreich schrumpfte auf ein Achtel der bisherigen Staatsfläche. Sie gab sich ein demokratisches Vereinsrecht: Der Weg war frei.
Eine Gründungsurkunde der ersten Wiener Loge 1742. Stuhlmeister: Albert Joseph Graf Hoditz; erste Arbeit in dessen Wohnung. Einen Namen bekam die schnell wachsende Loge erst Monate später: 'Aux Trois Canons' (das hat nichts mit Kanonen zu tun, sondern etwa: 'Zu den drei Regeln'). Sie arbeitete wie damals unter Gebildeten üblich in französischer Sprache.
Der Auftrag zur Gründung war von der Loge 'Aux Trois Squelettes' im inzwischen preußischen Breslau gekommen: vermutlich in der Hoffnung, den 'Prinzgemahl' Maria Theresias, Franz Stephan von Lothringen, der schon ein Jahrzehnt vorher noch als Unverheirateter in den Niederlanden rezipiert worden war, nach dem Muster des Königs von Preußen als Protektor der Freimaurerei und als Großmeister gewinnen zu können. Das funktionierte nicht: Maria Theresia war gegen die Freimaurerei und ließ diese erste Loge bald schließen. Deren Mitglieder wurden aber 'sanft' behandelt. Franz Stephan könnte sie geschützt haben, doch darüber wissen wir nichts Genaues.
Die österreichische Freimaurerei ist keine Geheimgesellschaft, aber sie ist traditionell diskret. An den Logenhäusern gibt es keine Schilder. Nur ein rau(h)er Stein über dem Tor des Wiener Hauses der Großloge von Österreich weist Kundigen den Weg.
Bruder Mozart: Er ist wohl einer der bekanntesten historischen Freimaurer weltweit; jedenfalls der Bekannteste aus Österreich.
Aus dem rauen und rohen Stein, der man selbst ist, einen vollkommeneren Stein zu machen, oder wenigstens einen weniger unvollkommenen: Dies ist das Ziel der Freimaurerei.
In Österreich betreibt die Freimaurerei keine Mitgliederwerbung, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, vor allem den Englischsprachigen, wie hier an einer Straße im australischen Queensland: "Brauchst du Licht?" Gemeint ist natürlich nicht das Auto sondern der Mensch. 'Licht' bedeutet in der symbolisch aufgeladenen Freimaurersprache so viel wie Erleuchtung: mehr empathisches Wissen über sich selbst, über die Menschen, über die Welt. Doch wenn die österreichischen Logen so diskret sind:
Wie kann man dann zu ihnen finden?


Die Seite wird von Rudi Rabe aus Wien betreut.


Obödienzen

Nicht nur in Wien

Geschichte: allgemein

Geschichte: Nazi-Zeit

Dies & Das

Personen: 18. + 19. Jahrhundert

Personen: 20. + 21. Jahrhundert

Personen: nicht masonisch

Bruder Mozart

Bücher österreichischer Autoren

Österreichische Autoren im Wiki

Geographische und historische Nachbarschaft

Externe Links

ÖFlag.jpg